Ausgabe 8 - FAPS News 12/2011

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Ausgabe 8 - FAPS News 12/2011
Ausgabe 8 | Dezember 2011
Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke
NEWS
Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik
| Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Das Bayerische Technologiezentrum für elektrische Antriebs- Entwärmung leistungselektechnik E|Drive-Center bezieht den neuen Standort „Auf AEG“ tronischer Baugruppen
Nach Fertigstellung der Umbauarbeiten in
der neuen Laborhalle kann das mit 9 Mio. €
vom Freistaat Bayern geförderte E|DriveCenter seine Forschungsarbeit auf insgesamt 2.400 qm Fläche, verteilt auf 2 Stockwerke, aufnehmen. Im Erdgeschoss ist
chungen rund um die elektrische Antriebstechnik eingesetzt werden. Für den Aufbau
eines Mess- und Prüfraums sowie einer
Metallografie (siehe Bericht im Innenteil)
steht ein klimatisierter Raum mit einer
Grundfläche von rund 120 qm2 zur Verfü-
Im Rahmen des von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderten Vorhabens
NEKO (Entwicklung und Prozessierung
eines nichtmetallischen halogenfreien Entwärmungskonzeptes auf Basis neuartiger
Pastensysteme), Laufzeit: 1.10.2008 bis
30.09.2011, wurde von den Firmen KERAFOL, KEW, KOENEN und LOEWE sowie
dem Lehrstuhl FAPS gemeinschaftlich ein
innovatives Entwärmungskonzept
er-
Projektkonsortium
Das E|Drive-Center ist in den ehemaligen Produktionshallen derAEG in Nürnberg untergebracht
nach viermonatiger Umbauzeit eine Laborumgebung neuesten Standards entstanden. Die großzügige und offene Gestaltung
der Laborhalle gewährt Freiraum für spannende Forschungsarbeiten entlang der Prozesskette des Elektromaschinenbaus, die in
den kommenden Monaten sukzessive aufgebaut wird. Im 1. OG bieten die Räumlichkeiten der ehemaligen Electrolux-Entwicklungsabteilung hervorragende Voraussetzungen für die Forschungsarbeiten des
E|Drive-Centers. Eine umfangreich ausgestattete Werkstatt mit Maschinen für Zerspanung, thermisches Fügen und Blechbearbeitung ermöglicht die Fertigung von Mustern, Vorrichtungen und Versuchsaufbauten. Ein Geräusch-Prüfraum mit einer
Grundfläche von 4 x 4 m und einer Höhe
von 3 m wird für schalltechnische Untersu-
Ausgabe 8 | Dezember 2011
gung. Auch für die Lehre und die Durchführung von Seminaren bieten die neuen
Räumlichkeiten des E|Drive-Centers „Auf
AEG“ hervorragende Voraussetzungen. Mit
den beiden vollklimatisierten Seminarräumen „Rotor“ (30 Sitzplätze) und „Stator“
(60 Sitzplätze) sowie einen ComputerRaum mit 25 Arbeitsplätzen ist das E|DriveCenter hervorragend auf die steigenden Studierendenzahlen vorbereitet und leistet
einen entscheidenden Beitrag zur Deckung
der Nachfrage nach hochqualifizierten Fachkräften im Bereich Elektromaschinenbau.
Weiterhin entwickelt die Georg-Simon-Ohm
Hochschule fortschrittliche Antriebskonzepte als Untermieter im E|Drive
Center
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Tel.: 0911/5302-9065
forscht. Dieses sieht vor, die an einzelnen
elektronischen Bauelementen entstehende
Verlustleistungswärme über ein polysiloxanbasiertes Pastensystem an ein Schirmungs- und Kühlblech eines Flachbildfernsehers abzuführen. Durch die entwickelte
Entwärmungslösung können einerseits Fertigungs- und Montagekosten in der Herstellung der elektronischen Signalbaugruppe
reduziert werden. Andererseits wird durch
die Absenkung des Temperaturniveaus auf
der Baugruppe auch die Lebensdauer temperatursensibler Bauelemente erhöht, was
sich positiv auf die Zuverlässigkeit der
Gesamtbaugruppe auswirkt.
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Tel.: 0911/58058-25
Lehrstuhl für
Fertigungsautomatisierung und
Produktionssystematik
Egerlandstraße 7-9, D-91058 Erlangen
Tel.: 09131/85-28972
Fax: 09131/302528
www.faps.uni-erlangen.de
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Administrative Fragen rund um den Newsletter,
u.a. auch den Ein-/Austrag aus der Verteilerliste,
beantwortet Ihnen gerne Frau Maria Kreiss.
1
FORSCHUNG
Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke
IMAK und FAPS zeigen das Universal Contacting Modul
auf der Productronica 2011
CAD-Modell der UCM-Roboterzelle
Der FAPS-Kooperationspartner IMAK im
ZIM-Projekt „Universal Contacting Modul“
startete das dritte Projektjahr mit der
Demonstration eines Anlagenprototypen
auf der Productronica in München (15.-18.
November). Die dort gezeigte automatisierte Prüfzelle für elektromechanische Baugruppen beinhaltet we-
sentliche Ergebnisse aus der zurückliegenden Projektlaufzeit. Auf Grundlage
der durch Simulationsstudien gewonnenen Erkenntnisse wurde die Roboterzelle für den geplanten Messeauftritt
konstruiert und mit UCM-Prüfgeräten
ausgestattet. Hinsichtlich des automatisierten Betriebs der Prüfzelle durch einen
Industrieroboter konnten mit Hilfe der
Ablaufsimulation die Auslegung optimiert
und dadurch Randbedingungen zur
Integration des UCM in automatisierte
Produktionsumgebungen definiert werden. Im laufenden Projekt unterstützt der
Lehrstuhl FAPS den Projektpartner insbesondere bei der Auswahl steuerungstechnischer Komponenten für die Zellensteuerung sowie bei der Integration der
UCM, weiterer Prüfgeräte sowie des
Roboters in die Prototypenanlage. Die
Umsetzung einer flexiblen Steuerungsarchitektur sowie die Programmierung
beispielhafter Prüfabläufe der Zelle sind
von Seiten des Lehrstuhls FAPS als
weitere Schritte vorgesehen. Im Anschluss an den Messeauftritt wird die
UCM-Zelle am Lehrstuhl FAPS aufgebaut
und steht dort für die Implementierung der
flexiblen Steuerungskomponenten und
Versuchsdurchführungen zur Ablaufoptimierung bis Ende der Projektlaufzeit
im Dezember 2012 zur Verfügung.
Umsetzung für den Messeauftritt des CAD-Modells der
UCM-Roboterzelle
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Tel.: 09131/85-27241
Hochstapeln in der Elektronikproduktion:
3D-Integration von ICs mittels Stacked-Die-BGA
Der zunehmende Zwang zur Miniaturisierung macht den Einsatz von Bauelementen mit immer höherer Funktionsdichte notwendig, beispielsweise in
Elektronikmodulen für aktive medizinische
Implantate. Eine hinsichtlich der Gesamtheit der Eigenschaften optimale
Lösung hierfür sind TFBGA (Thin Fine
Pitch Ball Grid Array) mit dreidimensionaler Integration mehrerer ICs bzw.
Dies, sogenannte Stacked Die Ball Grid
Array (SDBGA). In Zusammenarbeit mit
der Micro Systems Engineering GmbH
(MSE) in Berg/Ofr. ist zum 01.07.2011 ein
im Technologieförderprogramm „Mikrosystemtechnik in Bayern“ bewilligtes
Projekt mit einer Laufzeit von 18 Monaten
angelaufen. Die SDBGA-Technologie wird
heute im Wesentlichen für hochvolumige
Anwendungen der Consumer-Elektronik
eingesetzt. Das Packaging erfolgt in der
Regel überwiegend durch Dienstleister in
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Typische Aufbauvariante von Stacked Die BGA:
„Reverse Pyramid“
Asien, deren Linien und Prozesse auf
hohen Durchsatz bei geringer Flexibilität
ausgelegt sind. Aus der Übertragung der
Großserienprozesse in eine Produktion
für kleinere und mittlere Stückzahlen
ergeben sich eine Reihe technologischer
und logistischer Probleme, für die aktuell
keine Standardlösungen verfügbar sind
und die daher im Rahmen des geplanten
Förderprojekts innovativ gelöst werden
sollen. Herausforderungen innerhalb des
Projektes liegen dabei insbesondere in
der Qualitätssicherung aller eingesetzten
Komponenten bei voller Traceability sowie
der Qualifizierung der beteiligten Prozessschritte beim Aufbau von SDBGA. Neben
Einzelprozessen, wie beispielsweise dem
Bumping oder dem Drahtbonden, bearbeitet der Lehrstuhl FAPS insbesondere
Arbeitspakete mit Analysen und Qualifikation der Materialien bis hin zu Zuverlässigkeitsuntersuchungen in Umwelt- und
Belastungstests von gefertigten SDBGAPrototypen. Ziel des Förderprojektes ist
das Erarbeiten von Expertenwissen, um
eine flexible Fertigung von SDBGA auf
kleinere bis mittlere Stückzahlen
übertragen zu können.
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FORSCHUNG
FAPS investiert in eigenes Metallografielabor
Der Lehrstuhl für FAPS verfügt seit Oktober 2011 über ein eigenes Labor für
Metallografie. Durch stetiges Anwachsen
des Bedarfs von Schliffbildanalysen und
der Verfügbarkeit neuer, größerer Räumlichkeiten am künftigen EP-Laborstandort
„Auf AEG“ kann dieser technologische
Ausbau realisiert werden. Vorrangig in der
Aufbau- und Verbindungstechnik im
Rahmen der Elektronikproduktion ist die
Materialografie eine wichtige Säule der
Qualitätssicherung und immens wichtig
bei Einführung und Qualifizierung neuer
Verfahren, Komponenten und Werkstoffe.
Durch den Einsatz vielfältiger Werkstoffkombinationen, nicht zuletzt auch der
3D-MID Technologie, und geprägt durch
weiter voranschreitende Miniaturisierung
entstand neben der klassischen "Metallografie" ein spezieller Zweig dieser Analysemethode, ausgerichtet auf die speziellen Bedürfnisse der modernen Elektronikproduktion. Der Mix aus harten
Komponenten wie Keramikbauteilen oder
Siliziumchips und andererseits der
Einsatz neuer Lotlegierungen, Substrate
aus fasergefüllten Kunststoffen oder im
Aerosolverfahren generierter Schal-
tungsträger erfordert spezielle, neue
Vorgehens- und Betrachtungsweisen. Die
Verhinderung von Wärmeentwicklung
Schliffbildaufnahme eines Au-Stud-Bumps mit AgLeitkleber auf einem MID-Bauteil
beim Einbetten in Epoxidharze stellt
zudem eine neue Herausforderung dar.
Entsprechende Materialien wurden
bereits getestet. Die Ausstattung des
Labors umfasst u.a. ein modernes Schleifund Poliersystem der Fa. Struers, eine
Präzisionstrennmaschine mit wassergekühltem Diamantsägeblatt und ein
Vakuum-Imprägniergerät für spaltfreies
Einbetten.
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Neue CT-Röntgenanlage
für die Elektronik-Prüfung
Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit der Firma Nordson Dage
Deutschland GmbH hat der Lehrstuhl
FAPS sein Anlagenspektrum um eine
neue Röntgenanlage erweitert. Es handelt
sich dabei um das Model XD7600 NT
Diamond FP von Nordson Dage. Die
wartungsfreie geschlossene Röntgenröhre mit Transmissionstarget bietet
0.1μm Detailerkennung und bis zu 10 W
Leistung. Mit der Röntgenanlage können
bis zu 2.500fache optische Vergrößerungen realisiert werden. Schrägansichten sind bis 70° ohne Verlust der
Vergrößerung möglich. Dabei können die
zu untersuchenden Boards eine Größe
von bis zu 736 x 580 mm aufweisen.
Aufnahmen sind mit dem Long Lifetime
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Erweiterung des Lehrangebotes durch
Roboter-Kinematiksimulation „Robotstudio“
Simulation eines Punktschweißvorganges
Programme zur Simulation von RoboterKinematiken sind im Anlagen- und
Roboterbereich ein unabdingbares
Ausgabe 8 Dezember 2011
Werkzeug zur Überprüfung der Durchführbarkeit von Montage- und Prozessaufgaben, der Layoutplanung sowie der
Offline-Programmierung von Roboter. Um
den Studenten die wesentlichen Funktionalitäten dieser Simulationsprogramme
zu vermitteln, bietet der Lehrstuhl ab dem
Sommersemester 2012 einen neuen
Praktikumsversuch im Bereich der
Roboter-Kinematiksimulation an. In
mehreren Übungsblöcken erstellen die
Studenten selbstständig mehrere
einfache Roboterzellen zur Simulation
charakteristischer Einsatzbereiche von
Robotern. Untersucht werden hierbei
Handhabungs-, Punktschweiß- und
Bahnschweißprozesse. Durch die
Bereitstellung von Lizenzen für das
Programm „Robotstudio“ wird der Lehrstuhl FAPS durch die Firma ABB Automation GmbH; Friedberg unterstützt.
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Röntgeninspektionssystem XD7600NT Diamond FP
(Bild: Nordson Dage)
CMOS Digitaldetektor bis zu einer
Bildgröße von 3 Megapixeln (1940 x 1530
Pixel) möglich. Dabei erfolgt die
Bildbearbeitung in Echtzeit mit 25 Bildern
pro Sekunde bei voller Auflösung. Neben
der herkömmlichen Röntgenaufnahmetechnik verfügt die XD7600 NT
Diamond FP auch über die X-Plane
Analysis Technologie. Damit können von
großen Boards einzelne 2D-Schichtbilder
angefertigt und separat betrachtet
werden, ohne die Boards zersägen zu
müssen. Darüber hinaus ist in dem
System auch ein μCT integriert mit den
bekannten Einschränkungen hinsichtlich
der Objektgröße.
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FORSCHUNG
Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke
Flexible Automatisierungslösungen für die Fertigung
wickeltechnischer Produkte
Die Dissertationsschrift von Andreas
Dobroschke greift zwei wesentliche Technologiefelder aus dem Bereich der Wickeltechnik auf: Zum Einen die Fertigung lagegenauer Wicklungen, die durch ihren hohen
Füllfaktor technologische und wirtschaftliche Vorteile gegenüber konventionellen
wildgewickelten Spulen bieten, und zum
Anderen den Einsatz von Industrierobotern
in der Wickeltechnik für den Aufbau
schlanker und gleichzeitig flexibler Prozessketten. Auf Grundlage einer detaillierten
Prozessanalyse wird in der Arbeit der
Nachlaufwinkel als entscheidender Prozessparameter für die Fertigung lagegenauer Wicklungen identifiziert. Hierauf aufbauend wird ein Konzept für einen prozessintegrierten Regelkreis zur automatisierten
Fertigung lagegenauer Wicklungen entworfen sowie die für die Umsetzung des
Regelkreiskonzepts in ein Prototypensystem erforderlichen Schritte abgeleitet. Als
wesentlicher Bestandteil des Nachlaufwinkel-Regelkreises werden hierzu drei
alternative Sensorsysteme für die prozessbegleitende Erfassung des Nachlaufwinkels
entwickelt, prototypisch realisiert und
getestet. Durch die Überführung der
Prozessbegleitende Erfassung des Nachlaufwinkels
mittels Bilderkennung
gewonnenen Ergebnisse in ein prototypisches Wickelsystem mit NachlaufwinkelRegelkreis sowie die Fertigung von
Versuchsspulen im Rahmen der durchgeführten Wickelversuche, wird im Weiteren
die Funktionsfähigkeit der entwickelten
Konzepte sowie des aufgebauten Systems
nachgewiesen. Die Kennwerte der gefertigten Versuchsspulen bestätigten durchweg die Erwartungen hinsichtlich der
Einhaltung enger elektrischer Toleranzen
aufgrund des lagegenauen Wicklungsaufbaus. Einen weiteren Schwerpunkt der
Arbeit bildet die Entwicklung und Realisierung eines robotergestützten Wickelsys-
tems auf Basis eines parallelkinematischen
Industrieroboters, das gegenüber den
kostenintensiven maschinenbaulichen Sonderlösungen der Wickeltechnik zahlreiche
Vorteile, insbesondere in Hinblick auf
Prozessgestaltung und Anwendungsflexibilität, bietet. Neben der Bestimmung der
technologischen Kennwerte des Versuchssystems wird der Nachweis der Funktionsfähigkeit sowie die Überprüfung der prinzipiellen Eignung des verwendeten Roboters für die Fertigung von Wickelprodukten
anhand eines Beispielprodukts durchgeführt. Abschließend werden alternative
Ansätze zur Programmierung des robotergestützten Wickelsystems entwickelt, mit
denen eine aufwandsarme Wickelprogrammerstellung ermöglicht wird.
Dobroschke, A.: Flexible Automatisierungslösungen für die Fertigung wickeltechnischer Produkte. Dissertation, Friedrich-AlexanderUniversität ErlangenNürnberg, 2011, Meisenbach Verlag, ISBN 978-387525-317-7, Bezug über
Verlag oder Lehrstuhl FAPS
Potenziale und Strategien zur Optimierung des Schablonendruckprozesses in der Elektronikproduktion
Schablonendruck
Die Dissertationsschrift von Michael Rösch
hat die Optimierung des Schablonendruckprozesses von Lotpaste in der Elektronikproduktion zum Ziel, da dieser Prozessschritt für einen Großteil der Fertigungsfehler in der Oberflächenmontagetechnik
verantwortlich gemacht wird und damit ein
enormes Optimierungspotenzial aufweist.
Im Rahmen der Arbeit werden verschiedene Potenziale und Strategien behandelt, die
einen Beitrag zur Reduzierung der
Prozessfehlerraten ermöglichen. Ausgehend von der Einordnung des Druckprozesses in die Oberflächenmontagetechnik, in
der neben der Darstellung der einzelnen
Teilprozesse des Druckprozesses auch alle
wesentlichen Einflussgrößen, Qualitätsmerkmale und Fehlerbilder dargestellt
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werden, erfolgt zunächst eine Analyse von
Qualitätsdaten aus einer realen Serienfertigung. Die hierbei
identifizierten Ausschussraten für den Schablonendruck, die
bei 1 % bis 8 % liegen, belegen das enorme
Optimierungspotenzial. Ein wesentlicher
Schwerpunkt der Arbeit stellen die
Untersuchungen zu den Eigenschaften und
Potenzialen innovativer Druckschablonentechnologien dar. Einerseits werden hierbei
Gestaltungsrichtlinien und Prozessempfehlungen für den Einsatz von Stufenschablonen erarbeitet. Andererseits werden auch
die Eigenschaften und Potenziale nanobeschichteter Druckschablonen vorgestellt
und bewertet. Durch den Einsatz einer
nanobeschichteten Druckschablone im
Druckprozess können beispielsweise die
Flächenverhältnisse auf Werte von bis zu
0,36 reduziert werden, woraus sich ein
erhebliches Miniaturisierungspotenzial für
das Schablonendesign ergibt. Zudem weist
eine nanobeschichtete Druckschablone
eine wesentlich geringere Verschmutzungsneigung auf der Unterseite auf, so
dass die Häufigkeit der druckerintegrierten
Schablonenunterseitenreinigung signifikant
reduziert werden kann. Weitere Schwerpunkte der Arbeit stellen Untersuchungen
zur Quantifizierung der Auswirkungen
wesentlicher Einflussgrößen auf die
Fertigungsqualität, die Erarbeitung eines
Ansatzes zur Bestimmung von Designrichtlinien für Druckschablonen sowie die
experimentelle Ermittlung bauelementspezifischer Prozessfenster für das Lotpastenvolumen dar. Abschließend wird ein
Konzept zur Beurteilung der Prozessfähigkeit des Schablonendrucks vorgestellt, mit
dem die Qualitätsleistung eines Druckprozesses bewertet werden kann.
Rösch, M.: Potenziale und Strategien zur
Optimierung des Schablonendruckprozesses in der Elektronikproduktion. Dissertation,
Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg, 2011, Meisenbach
Verlag, ISBN 978-3-87525319-1, Bezug über Verlag
oder Lehrstuhl FAPS.
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Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke
Audi Production Award an FAPS-Team vergeben
Was haben eine direkt angetriebene XSchweißzange, Sicherheitsformholz und
eine modulare Weltfabrik gemeinsam?
Sie alle gehören zu den insgesamt 68
eingereichten Konzepten für den
internationalen Audi Production Award
2011. Dieser steht in diesem Jahr unter
dem Motto „Ressourceneffizienz in der
Produktion“. Nach einer Jury-Vorauswahl
trafen die acht besten Teams am 16. und
17. November beim Finalworkshop in
Ingolstadt aufeinander. Bei der abschließenden Siegerehrung konnte sich
das studentische Team des Lehrstuhls
FAPS der Universität Erlangen-Nürnberg
unter der Betreuung von Herrn Sven
Kreitlein für ihr Projekt zur „Evaluierung
der Ressourceneffizienz von Produktionsstätten“ freuen. „Mit Ressourcen
effizient umzugehen, ist ein grundlegendes Thema in unserem Unternehmen und fest im Audi Produktionssystem verankert“, betonte Frank Dreves,
Vorstand Produktion der AUDI AG. „Aber
auch hier schadet der Blick über den
Tellerrand nicht. In den vorgestellten
Konzepten des diesjährigen Audi
Production Award stecken viele neue
Denkansätze und kreative Ideen.“
Gewinnerteam des FAPS (von links nach rechts):
Susanne Vernim, Hermann Pausch, André Dorndörfer,
Michael Drechsel, Sven Kreitlein
Dr. Bernd Griesbach, Sprecher des
Vorentwicklungs- und Innovationsteams
der Produktion, zeigte sich bei der
Überreichung des Awards zufrieden: „Die
acht Finalisten haben viel Zeit und Wissen
in ihre Konzepte investiert. Das beweist
die hohe Qualität aller Einreichungen.“ Dr.
Griesbach unterstrich, dass der Wettbewerb einen internationalen Know-howtransfer zwischen Wissenschaft und
Industrie ermögliche. Insgesamt 68
Konzepte aus mehr als zehn Ländern
waren 2011 im Award-Rennen vertreten.
In zwei Vorrunden wählte eine Fachjury
um Dr. Griesbach die acht besten Projekte
aus und lud die Teams zum ExpertenWorkshop ins Audi-Werk nach Ingolstadt
ein. Die Forscher präsentierten im
direkten Vergleich ihre Ideen und Ansätze,
diskutierten sie mit den Audi-Fachleuten
und spannen die Ideen gemeinsam weiter.
Zahlreiche Fachvorträge zu Themen wie
„Audi balanced mobility“, „Ressourceneffizienz in der Produktion“ oder „Strategie
in der Audi Produktion“ rundeten den
Workshop ab. Der Audi Production Award
wird seit 2010 jährlich durch eine Fachjury
vergeben. Neben dem Projekt der
University of California und University of
British Columbia wurden dieses Jahr das
Team der Wittenstein AG für das Konzept
mit der besten Umsetzungschance
(„Direkt angetriebene X-Schweißzange“)
sowie das Team der TU Dresden für das
visionärste Konzept („Sicherheitsformholz“) ausgezeichnet. Der Audi
Production Award bietet Wissenschaftlern
aus der gesamten Welt eine Plattform zum
Wissensaustausch und fördert innovative
Konzeptideen.
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Elektromotoren recyceln: Neue Quelle für Rohstoffe
Ein Konsortium aus Industrie und
Forschung entwickelt unter der Leitung
von Siemens Recyclinglösungen für
Elektromotoren. Schwerpunkt sind dabei
die Permanentmagnete mit ihrem hohen
Anteil an Metallen der Seltenen Erden, die
für Elektro- und Hybridfahrzeuge benötigt
werden. Die Partner im Projekt MORE
(Motor-Recycling) betrachten die gesamte
Breite der Wertschöpfungskette von der
Auslegung und Fertigung der Motoren
über die Retrologistik bis zum Wiedereinsatz im Fahrzeug, um eine industriell
einsetzbare Lösung zu entwickeln. Das
Projekt wird vom Bundesforschungsministerium (BMBF) gefördert. Für
kompakte und leichte Synchronmotoren
werden Permanentmagnete mit einem
Anteil von etwa 30 Prozent an Seltenerdmetallen benötigt. Der Bedarf an
Seltenen Erden wird in den nächsten
Jahren stark ansteigen – unter anderem
auch aufgrund der Verbreitung von
Elektro- und Hybridfahrzeugen. Da
andererseits bei der Lieferung der
Seltenen Erden im Moment ein chinesisches Monopol besteht, sind Versorgungsengpässe zu erwarten. Daher
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fördert das BMBF im Rahmen der
Bekanntmachung „Schlüsseltechnologien
(Bild Siemens AG) Ausrangierte Elektromotoren stellen
eine hervorragende Quelle für wertvolle Materialien dar
für die Elektromobilität“ (STROM) unter
anderem die Entwicklung Ressourcen
schonender Technologien für Elektrofahrzeuge. Die Forscher verfolgen mit
dem Projekt MORE verschiedene Ansätze
für das Recycling von Elektromotoren:
Den Ausbau der insgesamt etwa ein Kilogramm schweren Magnete aus Alt-
motoren, die Reparatur und die anschließende Wiederverwendung des
Elektromotors oder seiner Komponenten
genauso wie die werk- und rohstoffliche
Wiederverwertung der Magnetmaterialien
und der Seltenerdmetalle durch Wiedergewinnung aus vorsortiertem und geschreddertem Material. Außerdem sollen
Konzepte für ein recyclinggerechtes
Motordesign erstellt, sowie Ökoeffizienzanalysen und Modelle für Stoffkreisläufe
ausgearbeitet werden. Bis 2014 sollen die
Ergebnisse des Förderprojekts vorliegen.
Beteiligt sind Experten von Siemens,
Daimler, Umicore und Vacuumschmelze,
der Universität Erlangen, der Technischen
Universität Clausthal, des Öko-Instituts
Darmstadt und des Fraunhofer-Instituts
für System- und Innovationsforschung.
Die im Projekt entwickelten Technologien
können in Zukunft auch Anwendungen in
anderen Bereichen zugute kommen, in
denen Seltene Erden eine Schlüsselrolle
spielen, wie zum Beispiel in Windkraftanlagen.
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MITTEILUNGEN
Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke
3D-Werkstückträger zur automatisierten Montage von räumlichen
Schaltungsträgern mit Standard-SMT-Produktionsanlagen
Die automatisierte Montage von Bauelementen auf dreidimensionale spritzgegossene Schaltungsträger (MID) stellt
nach wie vor eine große Herausforderung
dar. Ein automatisierter Werkstückträger
stellt einen Ansatz dar, räumliche
Schaltungsträger entlang der gesamten
SMT-Prozesskette zu verarbeiten. Im
Rahmen eines Forschungsprojektes
werden unterschiedliche Aufbaukonzepte
des Werkstückträgers hinsichtlich der sich
ergebenden Montageaufgabe (Medienauftrag, Bestücken und Löten bzw.
Aushärten) entwickelt und bewertet. Auf
Grund der geneigten Prozessflächen
kann es zum Abrutschen der bereits auf
Lotpaste oder Leitkleber bestückten
Bauelemente kommen. Die Analyse der
zugrundeliegenden Mechanismen für das
Verrutschen der Bauelemente ist ein
wesentliches Ziel des Forschungsvorhabens, um Vorhersagen über die
Notwendigkeit einer Fixierung der Bauelemente während des Fertigungsprozesses treffen zu können. Unter
Berücksichtigung der Verarbeitbarkeit in
Standard-Produktionsanlagen sollen
geeignete Fixiersysteme basierend auf
schnell härtenden Klebstoffen und
Leitklebstoffen identifiziert werden. Mit
dem Forschungsvorhaben sollen mögliche Verfahren für die Montage von
Bauelementen auf dreidimensionalen
MID mit geneigten Flächen in StandardProduktionsanlagen in einem Leitfaden
Werkstückträger für die 3D-Bestückung von MID
bereitgestellt werden. Zudem dient der
Leitfaden als Grundlage für DesignRichtlinien bei der geometrischen Auslegung dreidimensionaler Schaltungsträger für die Verarbeitung in SMTProduktionsanlagen. Das AiF-Projekt
„Automatisierte Montage von räumlichen
Schaltungsträgern mit Standard-SMT
Produktionsanlagen“ wird von den Forschungsstellen Lehrstuhl FAPS und dem
Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik
und Angewandte Materialforschung
(IFAM) bearbeitet. Das Projekt startete im
August 2011 mit einer Laufzeit von 24
Monaten. Insgesamt 16 Unternehmen
unterstützen das Projekt im projektbegleitenden Ausschuss und unterstreichen damit das große Interesse der
Industrie an der Themenstellung.
michael .pfeffer @faps.uni-erlangen.de
Tel.: 0911/58058-20
CAD-Toolkette für die Konstruktion von 3D-MID
Die professionelle Konstruktion von 3DMID (Molded Interconnect Devices) erfolgt
am Lehrstuhl FAPS seit Kurzem mit
kommerziell verfügbaren CAD-Systemen
von Mentor Graphics und Mecadtron. Für
die Erstellung und Pflege einer FAPSeigenen Bauteilbibliothek wird der Library
Manager von Mentor Graphics und zur
Erzeugung von Schaltplänen das
Programm DxDesigner genutzt. Mit dem
angegliederten EDA (Electronic Design
Automation) System Expedition wird das
temporäre 2D-Layout des Schaltungsträgers aus den Daten des DxDesigners
generiert. Der Lehrstuhl FAPS hat im
Rahmen des Hochschul-Programms
EUROPRACTICE Software Service, an
dem auch die Universität ErlangenNürnberg beteiligt ist, Zugriff auf diese
umfangreichen Softwarepakete.Das
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Interaktives 3D-Modell des MID-Demonstrators
in NEXTRA (hier klicken)
Layout der räumlichen elektronischen
Baugruppen wird mit dem 3D-ECAD
(electronic computer-aided-design)
System NEXTRA® der Mecadtron GmbH
gestaltet. Durch eine direkte Datenintegration von Expedition in NEXTRA®
wird das vorläufige 2D-Layout in die 3DEntwicklungsumgebung übernommen.
Die Platzierung der elektronischen
Bauelemente auf der räumlich strukturierten Oberfläche sowie das Routing
der elektrischen Verbindungen erfolgt
durch intuitiv zu bedienende Funktionen.
Im Bild ist der Demonstrator des
Lehrstuhls FAPS zu sehen: ein PKWähnlicher Schaltungsträger mit einem
Temperatursensor, einem Mikrocontroller
als Verarbeitungseinheit und einer binären
Anzeige der aktuellen Temperatur.
[email protected]
Tel.: 09131/85-27177
[email protected]
Tel.: 09131/85-27859
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MITTEILUNGEN
Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke
Charakterisierung der HochfrequenzEigenschaften von LDS-MID
3-D MID e.V. beim Intern.
Forum Mechatronik 2011
Im August 2011 startete das neue AiFForschungsprojekt „Charakterisierung der
Hochfrequenz-Eigenschaften von LDSMID“ in der Forschungsvereinigung 3-D
MID. Das Projekt wird aus öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Technologie (BMWi) finanziert. Die
ausführende Forschungsstelle ist das
Institut für Hochfrequenztechnik und Funksysteme der Leibniz Universität Hannover,
das durch den projektbegleitenden Ausschuss, bestehend aus den Unternehmen
Antennentechnik ABB Bad Blankenburg
AG, BMW AG, Evonik Degussa GmbH,
HARTING AG, Laser Micronics GmbH,
LPKF Laser & Electronics AG, MID Solutions GmbH, RFmondial GmbH, Ticona
GmbH, fachlich unterstützt wird. Das Forschungsziel dieses Vorhabens ist die Charakterisierung der für HochfrequenzApplikationen relevanten Eigenschaften
der LDS-MID Technologie. Hierbei liegen
die Schwerpunkte auf der Untersuchung
der dielektrischen Eigenschaften der
Spritzgusskunststoffe und des prozessabhängigen Dämpfungsbelags von Streifenleitungen über einen Frequenzbereich von
0,1 GHz bis 80 GHz. Im Detail werden die
richtungsabhängige relative Permittivität
und der dielektrische Verlustfaktor ausgewählter LDS-Substrate charakterisiert. Im
darauf folgenden Schritt wird der Dämpfungsbelag von typischen HF-Leitungen,
wie beispielsweise der Streifenleitung, für
Mechatronik als interdisziplinäre Entwicklungsmethodik hat sich weltweit erfolgreich
in der Industrie etabliert. Die synergetische
räumliche und funktionale Integration von
mechanischen, elektrischen und informationstechnischen Bausteinen zu mechatronischen Modulen und Systemen birgt Innovationspotenziale nicht nur im Produkt, sondern auch in betrieblichen Strukturen und
Abläufen des Produktentstehungsprozesses. Ziele des siebten Internationalen
Forum Mechatronik 2011 (21.-22. September in Cham) waren der Technologietransfer und die Vernetzung von Akteuren aus
Industrie, Dienstleistung, anwendungsorientierter Forschung und Hochschule. In
der von Prof. Dr.-Ing. Klaus Feldmann
moderierten 3-D MID-Session wurden aktuelle Themenfelder und Beispiele der MIDTechnologie vorgestellt. In diesem Zusammenhang berichtete Herr Uwe Remer (2E
mechatronic GmbH & Co. KG) über einen
innovativen, miniaturisierten Strömungssensor, Herr Karl Görmiller (MID-TRONIC
Wiesauplast GmbH) zeigte Konzepte zur
Bestückung elektronischer Bauteile auf
dreidimensionalen MID-Strukturen auf und
Herr Martin Müller (Lehrstuhl FAPS, Universität Erlangen-Nürnberg) referierte über
die aktuelle Markt- und Technologieanalyse für MID. Vortragsbegleitend gab es eine
Ausstellung verschiedener Unternehmen
und Organisationen. Dabei präsentierte
sich die Forschungsvereinigung 3-D MID
mit ihrem Netzwerk aus über 80 Unternehmen und Instituten und informierte über die
Attraktivität und Vorzüge einer Mitgliedschaft.
Bestimmung der Permittivität des LDS-Substrats und der
Leitungsdämpfung
verschiedene Lasereinstellungen und
Metallisierungen gemessen. Letztendlich
sollen aus den Untersuchungen optimale
Einstellungen der Prozessparameter für
minimale Dämpfungsbeläge abgeleitet
werden. Die Ergebnisse werden anschließend für den Entwurf ausgewählter Antennensysteme verwendet, um durch Vergleich der Simulations- und Messergebnisse die Qualität der ermittelten Materialparameter zu verifizieren. Die Erkenntnisse
dienen als Grundlage für eine optimierte
Werkstoffauswahl und Prozesseinstellung
und werden in einer Datenbank zusammengefasst.
[email protected]
Tel.: 0911/58058-17
Familienfreundliches Arbeitsumfeld am FAPS
Dem zunehmenden Fachkräftemangel
auf dem Arbeitsmarkt sowie dem Bedarf
an hochqualifizierten Nachwuchswissenschaftlern begegnet der Lehrstuhl FAPS
mit einer durchwegs familienfreundlichen
Gestaltung des universitären Arbeitsumfelds. Hierzu trägt die Ausstattung eines
jeden Wissenschaftlers mit einem
eigenen Laptop ebenso bei wie die
Möglichkeit der flexiblen Arbeitszeitgestaltung, so dass bei Bedarf auch Lehrstuhltätigkeiten von zu Hause aus durchgeführt werden können. Des Weiteren
wird am FAPS ausdrücklich die Inanspruchnahme von Elternzeit unterstützt,
die bei Interesse des Wissenschaftlers
auch mit einer flexibel gestalteten
Teilzeittätigkeit kombiniert werden kann.
In allen Fällen steht den Lehrstuhlmitarbeitern ebenso ein vielfältiges
Angebot an Kinderbetreuungsmaßnahmen und Unterstützungsmöglich-
Ausgabe 8 | Dezember 2011
martin .mueller @faps.uni-erlangen.de
Tel.: 0911/58058-17
Termine 3D-MID e.V.
keiten der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg zur Verfügung, um die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf am
Lehrstuhl FAPS nachhaltig zu sichern.
[email protected] Tel.:
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23. Mitgliederversammlung der
Forschungsvereinigung 3D-MID e.V.
am 14.03.2012,
LPKF Laser & Electronics AG, Garbsen
www.3dmid.de
10. Internationaler Kongress
Molded Interconnect Devices
am 19.-20.09.2012
im Kongresszentrum Fürth
www.3dmid.de
7
INTERN
Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke
FAPS-Kulturtag durchs Nürnberger Land
Automatisierung in der
Medizintechnik
Der alljährliche Betriebsausflug führte alle
Mitarbeiter des Lehrstuhls FAPS dieses
Jahr nach Schnaittach und Lauf a.d.
Pegnitz. Nach einer Besichtigung der
Festung Rothenberg, verbunden mit einer
geschichtlichen Führung durch die
Burgruinen und in die Katakomben,
erlebte die Gruppe einen erstaunlichen
Ausblick vom Rothenberg über das
Am 3. November fand am Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssytematik an der Universität ErlangenNürnberg ein neu entwickeltes Seminar
zur Medizintechnik statt. Mitveranstalter
waren der Cluster Mechatronik & Automation und das Automation Valley Nordbayern.
„Was kann sich die Medizin aus der Automatisierungstechnik abschauen? Organisationsprinzipien, Workflowanalysen und
-opptimierung, Materialflussstrukturen, Logistiklösungen, Einsatz von Robotik, Kooperation Mensch-Maschine. All das ist
hier bei uns geboten“, so der Hausherr der
Seminarreihe, Prof. Dr. Jörg Franke vom
Lehrstuhl FAPS. Einer der spannenden
Fachvorträge zum Thema Organisationsprinzipien kam von Dr. Möhlmann, McKinsey & Co: „Lassen Sie uns auf die Fakten
sehen: Im internationalen Vergleich sind
die Kosten pro Patient, Behandlung und
Jahr in Deutschland mit unter 3.000 Euro
sehr niedrig. Die USA liegt weit über 100%
darüber. So gesehen optimieren wir auf
einem guten Niveau. Wir müssen aber
trotzdem in Deutschland noch effektiver
und kostengünstiger werden, denn uns laufen die Kosten sonst davon“, so Dr. Möhlmann. „Dabei ist die Materialausstattung
der höchste Kostenfehler, nicht das Personal.“ Prof. Dr. med. Jürgen Schüttler, der
Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen bestätigte diese Aussage: „Wenn wir über Einsparungen reden,
dann müssen wir auch über die Strukturen
oder die Arzneimitteltherapie reden und
nicht nur über die Prozesse.“ Anschließend
zeigten die weiteren Referenten, wo man
bei weiterer Effizienzsteigerung im medizinischen Sektor erfolgreich ansetzt. Christian Ziegler vom Lehrstuhl FAPS referierte
über effiziente und sichere klinische Workflows am Beispiel der Strahlentherapie.
Sein Fazit: Ablaufsimulation eignet sich insbesondere in der Großgerätemedizin zur
quantifizierten Bewertung alternativer
Workflows. Und neue Sensortechnologien
bieten ein hohes Potential zur Realisierung
eines sicheren und effizienten Workflows.
Es folgten spannende Beispiele von Automatisierungstechnik über den Einsatz
unterschiedlicher Medizinroboter, 3DBildgebungs- und Sensorsystemen sowie
eine Laborpräsentation am Lehrstuhl.
Dabei bestätigte sich übergreifend das Motto: „Innovationen entstehen an den
Schnittstellen“.
Führung in der Festung Rothenberg
Besichtigung im Industriemuseum Lauf
Nürnberger Land. Nach dem kräftezehrenden Aufstieg zur Festung und dem
anschließenden Abstieg nach der
Führung kehrte die Gruppe hungrig zum
Mittagessen am Rothenberg ein. Frisch
gestärkt machte sich der Lehrstuhl auf
nach Lauf. Dort wartete schon das
nächste kulturelle Ereignis, eine Zeitreise
in die frühzeitige Industriegeschichte von
Lauf. Eine interessante und detailierte
Führung durch das Industriemuseum gab
allen FAPS´lern einen Einblick in die Arbeit
und das Leben im 19. Jahrhundert.
Abgerundet wurde der Kulturtag durch
einen Einblick in das Leben der 70er Jahre
mit all seinen fast schon vergessenen
Vorzügen. Zum Abschluss wurde der
Ausflug mit gut fränkischer Küche des
Gasthofes „Zur Post“ gekürt.
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Erste englischsprachige FAPS-Vorlesung
„Integrated Production Systems“ gestartet
Zum Start des Wintersemesters 2011/2012 startete der Lehrstuhl seine erste
englischsprachige Vorlesung „Integrated
Production Systems“ im Rahmen des
neuen Studiengangs „Integrated Production Engineering and Management“. Im
Bereich schlanker Produktionsmethoden
mit internationalem Fokus existieren
bisher nur wenige Ausbildungskonzepte
für Studenten. Diese sind allerdings
essenziell, um Jungingenieuren in einer
globalisierten Wirtschaftswelt die
notwendigen Vorkenntnisse auf dem Weg
ins Berufsleben zu vermitteln, die für eine
erfolgreiche Einführung effizienter
Produktionsprozesse notwendig sind.
Inhalte der Vorlesung sind die Ziele,
Prinzipien, Methoden und Werkzeuge
ganzheitlicher Produktionssysteme.
Diese Ansätze werden für den Bereich der
Produktion und Logistik, aber auch für
indirekte Bereiche wie beispielsweise
Prozesse in der Administration und
Ausgabe 8 | Dezember 2011
Entwicklung aufgezeigt. In den Übungen
werden praxisorientiert an Montagezellen
Themen wie Wertstromanalyse und
Wertstromdesign, Arbeitsplatzoptimierung, OEE-Analyse und SMED
adressiert. Durch die fachliche Synthese
von theoretischen Grundlagen, Praxisübungen und Inhalten aus der industriellen Praxis erhalten die Studenten einen
Überblick zum Thema „Ganzheitliche
Produktionssysteme“. Dabei soll durch die
praxisorientierte Darstellung schlanker
Organisationsprinzipien, Abläufe und
Prozesse in einem Produktionsbetrieb
und die praktische Umsetzung im
Rahmen von Planspielen eine Orientierung und Vorbereitung auf den
Berufseinstieg erreicht werden.
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8
INTERN
Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke
Neu am FAPS
Das Department MB konnte 2011 rund 1300
Erstsemester begrüßen
Benjamin Bickel (Dipl.-Ing.)
Entwicklung der Erst-Semester-Zahlen am Department Maschinenbau
Intern. Production Engineering & Management
Mechatronik
Wirtschaftsingenieurwesen
Maschinenbau
719
594
555
194
500
435
393
329
296
81
137
137
61
101
54
51
66
30
71
107
108
WS
99/00
WS
00/01
WS
01/02
WS
02/03
66
155
174
242
85
445
136
69
34
180
49
70
202
332
358
205
57
69
51
144
49
175
160
64
158
128
WS
03/04
WS
04/05
195
WS
05/06
Der doppelte Abiturjahrgang hat erfreuliche Auswirkungen auf die Studienanfängerzahlen 2011 in den Ingenieurwissenschaften am Department Maschinenbau. Um dem Nachwuchs trotz
des Ansturms den Start ins Studium zu
erleichtern, war dazu in diesem Jahr bei
vielen Studiengängen auch ein Beginn
zum Sommersemester möglich. Als
Ergebnis konnte insbesondere der Maschinenbau das Interesse angehender
Ingenieurinnen und Ingenieure wecken.
Im Sommer- und im Wintersemester
haben sich je rund 300 Studierende für
240
WS
06/07
239
WS
07/08
185
WS
08/09
121
WS
09/10
304
286
SS 11
WS
11/12
182
WS
10/11
das Studium an der Technischen Fakultät
entschieden. Auch die Anfängerzahl des
im WS 10/11 neu eingeführten Studiengangs „International Production
Engineering and Management“ legte noch
einmal kräftig zu und hat sogar die 400er
Marke überschritten. Bei den vom
Lehrstuhl FAPS mitgestalteten Studienrichtungen sind damit insgesamt über
3400 Studierende mit dem angestrebten
Abschluss Master bzw. Bachelor
eingeschrieben.
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Tel.: 0911/58058-15
Studie „Marktpotenziale zur induktiven
Energieübertragung in Elektrofahrzeuge“
Elektrofahrzeuge sind ein Wachstumsmarkt, dessen Entwicklung stark von
der Leistungsfähigkeit der Batterien und
nicht zuletzt der zugrunde liegenden
Aufladetechnologie abhängt. Die Variante
des konduktiven Ladens, also dem
traditionellen Laden via Kabel und
Steckdose, ist nur eine Option. Eine
weitere Technologie mit Potenzial ist die
Möglichkeit der kontaktlosen Energieübertragung. Zusammen mit der Puls
Marktforschung wurde eine Studie zu den
Marktpotenzialen der induktiven Energieübertragung in Elektrofahrzeuge
Ausgabe 8 | Dezember 2011
erstellt. Darin werden mögliche Vor- und
Nachteile, Risiken sowie erforderliche
technische Neuerungen, die eine
Etablierung von induktivem Laden
beschleunigen können, erörtert und die
möglichen Anwendungsbereiche PKW,
öffentlicher Personennahverkehr, Taxi,
Carsharing und Hafenlogistik genauer
betrachtet. Dazu wurden 14 Experteninterviews durchgeführt und 1.001
Autofahrer befragt.
[email protected],
Tel.: 0911/5302-9065
Seit September wird das
Team des E|Drive-Centers
durch Benjamin Bickel unterstützt. Mit seiner Diplomarbeit zum Thema „Konzeption
und Realisierung einer Montagevorrichtung zur Fertigung des Stators einer Synchronmaschine
für Hybridfahrzeuge“ hat er das Mechatronik-Studium an der Universität Erlangen
erfolgreich abgeschlossen. Auch zukünftig
wird er sich mit den Fertigungsverfahren
von elektrischen Antrieben befassen, insbesondere flexible Produktionssysteme
zur automatisierten Bewicklung von Traktionsantrieben zählen zu seinem Arbeitsgebiet.
[email protected],
Tel.: 0911/5302-9068
Sebastian Reitelshöfer (Dipl.-Ing.)
Sebastian Reitelshöfer
arbeitet seit dem 01.10.2011
am FAPS als neues Teammitglied der Forschungsgruppe Handhabungs- und
Montagetechnik. Er schloss
sein Mechatronikstudium an
der Universität Erlangen-Nürnberg mit seiner Diplomarbeit zu dem Thema „Entwicklung eines Stereokamerasystems zur
Posemessung an einem Strahlentherapiegerät mit sechs Freiheitsgraden“ ab.
Zukünftig wird er sich vor allem mit Bahnplanungsverfahren für unterschiedliche
Kinematiken und neuen Interaktionsmöglichkeiten mit Robotern in medizinischen
Anwendungsszenarien befassen.
[email protected], Tel.: 09131/85-27709
Xu Zhang (M.Sc.)
Seit dem 01.09.2011 arbeitet
Xu Zhang am Lehrstuhl
FAPS in der Gruppe Handhabungs- und Montagetechnik. Er schloss 2011 sein
Maschinenbaustudium an
der Xi'an Jiaotong Universität (China) mit seiner Masterarbeit zum
Thema „Design und Implementierung
eines intelligenten Video-Überwachungssystems für große Innenräume“ ab.
Herr Zhang wird sich zukünftig insbesondere mit Themen aus dem Bereich „Fahrerlose Transportsysteme“ befassen.
[email protected],
Tel.: 09131/85-28871
9
INTERN
Ausgewählte neue Veröffentlichungen am FAPS
Franke, J.; Merhof, J.; Lebrecht, H.; Michl, M.;
Koitzsch, M.
Using DES for ROI Calculations within Semiconductor
Manufacturing
Proceedings: AEC/APC Symposium Asia, Tokio, 2011
Franke, J.; Lütteke, F.
Kostengünstige Transportfahrzeuge in der Produktion,
Kleinskalig, vielseitig, autonom
Hebezeuge Fördermittel, 2011, H. 9, S.476-479
Franke, J.; Michl, M.; Fischer, C.; Merhof, J.;
Comprehensive Support of Technical Diagnosis by
Means of Web Technologies
Proceedings:7th International Conference on Digital
Enterprise Technology, Athen, 2011
Franke, J.; Michl, M.; Rösch, M.
Optimierung des Schablonendruckprozesses unter
Verwendung innovativer Inspektionsverfahren und wissensbasierter Diagnosesysteme
In Tagungsband: Internationales Forum Mechatronik,
Cham, 2011
Franke, J.; Merhof, J.; Lebrecht, H.; Michl, M.
DES within Semiconductor Manufacturing
Abstracts Proceedings "New Trends in
Micro/Nanotechnology", Slovakei, 2011, S. 176-177,
Proceedings: ISMI Manufacturing Week, Austin, 2011
Franke, J.; Rösch, M.; Läntzsch, C.; Kleemann, G.
Eigenschaften und Potentiale nanobeschichteter
Druckschablonen zur Optimierung des Schablonendruckprozesses
PLUS, Produktion von Leiterplatten und Systemen,
Jg. 109, 2011, H.05, S. 1095-1104
neuen Räumlichkeiten des Bayerischen
Technologiezentrums für elektrische
Antriebstechnik E|Drive-Center auf dem
ehemaligen AEG Gelände im Herzen
Nürnbergs statt. Die Gäste hatten die
Gelegenheit, die neue Forschungsstätte zu
TERMINE
Der Lehrstuhl FAPS veranstaltet
folgende Seminare:
●
Rechnergestützte Entwicklung
mechatronischer Produkte
am 07.03.2012 in Erlangen
[email protected]
Tel.: 09131/85-27177
●
Fachseminar zur MID-Technik
am 20.06.2012 in Erlangen,
[email protected]
Tel.: 0911/58058-17
●
Mensch-Maschine-Interaktion
am 18.04.2012 in Erlangen
[email protected]
Tel.: 09131/85-27711
„Best Paper of Session“ IMAPS 2011:
Dohle, R.; Härter, S.; Goßler, J.; Franke, J.,
Accelerated Life Tests of Flip-Chips with Solder
Bumps Down to 30 μm Diameter,
Proceedings of the 44th International Symposium on
Microelectronics (IMAPS 2011), Long Beach, 2011.
Best Student Paper Award:
Reinhardt, A.; Franke, J.; Goth, C.
Reliability of Micromechatronic Systems with Chip on
Molded Interconnected Devices and Flexible
Substrates,
In Tagungsband: Electronics Packaging Technology
Conference (EPTC 2010) in Singapur
FAPS drives mechatronic!
Das diesjährige Alumnitreffen des FAPS am
07.10.2011 stand ganz im Zeichen des
Aufbaus der neuen Forschungsgruppe
E|Drive. Unter dem Leitmotiv „FAPS drives
mechatronic!“ fand die Veranstaltung in den
Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke
erleben. Im Rahmen einer Vortragsreihe,
gestützt durch Forschung und Industrie,
wurden aktuelle Themen zur Entwicklung
des Lehrstuhls FAPS in den Bereichen
Medizin und Mechatronik diskutiert.
Darüber hinaus boten Themen wie
Rüstoptimierung im Bereich der spangebenden Fertigung sowie Beiträge zum
Thema Patent- und Markenwesen dem
interessierten Fachpublikum die Gelegenheit, sich über Ihren Erfahrungsschatz
hinaus auszutauschen. Neben dem
anschließenden Get Together, nutzten die
Gäste die Chance, die neuen technologischen Einrichtungen und Entwicklungen
des E|Drive-Centers wie z.B. das induktiv
geladene E-Kart oder das Segway im
Betrieb zu testen und regelrecht am
eigenen Leib zu erfahren.
MID-Workshop zu zukünftigen
Forschungsthemen
am 09.02.2012 bei der BMW AG
München
[email protected]
Tel.: 0911/58058-17
FAPS-Spring School 2012; Engineering komplexer technischer Systeme
am 15.-17.03.2012 in Behringersmühle,
Sigrun Holzinger, 0911/58058-55
[email protected]
FAPS Spring Summit 2012
am 21.03-25.03.2012 im Hotel „BlueBay
Galatzó“ in Calvià auf Mallorca
[email protected],
Tel.: 0911/5302-9068
SMT 2012
am 08.-10.05.2012 in Nürnberg,
Messezentrum
[email protected]
Tel.: 0911/58058-17
FAPS-Summer School 2012; Soft Skills
am 26.-28.07.2012 in Behringsmühle,
Sigrun Holzinger, 0911/58058-55
[email protected]
[email protected],
Tel.: 0911/5302-9069
CALL FOR PAPERS
2nd International Electric Drives
Production Conference
October 16th-17th, 2012, Nuremberg,
Germany
www.edpc.eu
[email protected]
Tel.: 0911/5302-9066
Ausgabe 8 | Dezember 2011
2nd International Conference and
Exhibition ELECTRIC DRIVES
PRODUCTION
16.10. - 17.10.2012 in Nürnberg
[email protected]
Tel.: 0911/5302-9066
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