Mittwoch, 29. Juni 2016 Zum Tode von Buddy Ryan

Transcrição

Mittwoch, 29. Juni 2016 Zum Tode von Buddy Ryan
Mittwoch, 29. Juni 2016
Zum Tode von Buddy Ryan
Gestern verstarb die Defense-Legende
Buddy Ryan (Bild) im Alter von 85
Jahren. Seit einigen Jahren kämpfte er
gegen den Krebs.
Er war innovativ und er konnte
motivieren. Er zerriß jeden, der sich nicht
bedingungslos seinem System
unterordnete. Er weigerte sich, seine Spieler mit ihrem
Namen anzusprechen. Wer in seinem inneren
Vertrauenskreis war, der bekam einen Spitznamen, alle
anderen rief er nach ihren Trikotnummern.
Seine Karriere bescherte ihm schon vor seiner Zeit bei den
Bears einen Super Bowl Sieg. Als Joe Namath 1968 den
kühnen Spruch losließ, daß er einen Super Bowl Sieg
seiner Jets gegen die übermächtigen Colts garantierte,
konnte diese Garantie auch deshalb eingelöst werden, weil
Buddy Ryan als Defensive Line Coach seine Truppe
hervorragend eingestellt hatte.
Von 1978 bis 1985 war er Defensive Coordinator der
Chicago Bears und führte die 46 Defense ein. Es gibt nicht
wenige, die den Sieg über die Patriots in Super Bowl 20
mehr Ryan als Defensive Coordinator zuschreiben, als
Mike Ditka als Head Coach. Die Defense der Bears unter
1 - 24
Ryan gilt als die beste aller Zeiten. 1984 erzielten die Bears
72 Sacks in der regulären Saison. Der Rekord steht bis
heute.
Die 46 Defense hatte er entwickelt, um Quarterbacks zu
traumatisieren. Hat geklappt.
1986 wurde er zum ersten Mal Head Coach und zwar in
Philadelphia. So richtig erfolgreich war seine Zeit dort
nicht. Mit einer Bilanz von 43 Siegen, 35 Niederlagen und
1 Unentschieden wurde er 1990 entlassen.
Erst 1993 arbeitete er wieder als Trainer, als Defensive
Coordinator bei den Houston Oilers.
Als er 1994 als Head Coach in Arizona angeheuert wurde,
sagte er: „Jetzt habt ihr einen Sieger in der Stadt.“
Stimmte nicht ganz. Nach zwei sehr erfolglosen Jahren mit
einer 12-20 Bilanz wurde er gefeuert.
Danach war seine Trainerkarriere beendet.
Doch seine Energie, seinen unerschütterlichen Optimismus
und sein Wissen über die Defense, die hatte er an seine
Zwillinge weitergegeben. Rex und Rob Ryan arbeiteten seit
1987 als Assistenztrainer bei Collegemannschaften, Rob in
Western Kentucky, Rex in Eastern Kentucky.
In Buddy Ryans Zeit bei den Cardinals waren die beiden
seine Assistenztrainer, Rob Defensive Back Coach, Rex
Defensive Line und Linebacker Coach.
Es gibt zwei Meinungen über Buddy Ryan, man liebte ihn
oder man hasste ihn. Doch daß ein großer Trainer von uns
2 - 24
gegangen ist, ist unbestreitbar.
Kurzberichte
Mike Singletary, der bestimmt sehr viele Geschichten über
Buddy Ryan erzählen kann, hat wieder einen Job in der
NFL.
Der Hall of Fame Linebacker, der in seinem ersten Spiel
unter Ryan nur einen Spielzug lang auf dem Platz stand,
soll als Berater der Defense der Rams arbeiten.
Von 2008-10 war Singletary der Head Coach der 49ers, die
unter ihm 18-22 Siege holten. Von 2011-13 war er
Linebacker Coach der Vikings.
In den letzten beiden Jahren war er nicht in der NFL
beschäftigt.
Die Seahawks wurden sich mit Doug Baldwin einig.
Der Wide Receiver unterschrieb für weitere vier Jahre und
$46 Millionen von denen $24 Millionen garantiert sind.
Wurde Jaguars Linebacker Dan Skuta für etwas verhaftet,
was gar nicht geschah?
Wenn es nach seinem Anwalt Mark NeJame geht, dann ja.
Skuta soll einer Frau mit der flachen Hand ins Gesicht
geschlagen haben, die dann mit ihrem Hinterkopf gegen
eine Scheibe stieß.
Als Skuta verhaftet wurde, roch sein Atem stark nach
Alkohol und seine Augen waren blutunterlaufen.
3 - 24
Gegen eine Kaution von $500 kam er wieder frei.
NeJame sagte, daß die Frau die Geschichte nur erfunden
habe. Es hat lediglich eine verbale Auseinandersetzung
zwischen Skuta und der Frau gegeben. Es gäbe genug
Augenzeugen, die das bestätigen könnten.
Donnerstag, 30. Juni 2016
$140 Millionen für Andrew Luck
Es ist durch. Zur Zeit ist Andrew Luck
der bestbezahlte Spieler der NFL aller
Zeiten.
Der Quarterback unterschrieb einen
Sechsjahresvertrag, der ihn bis nach
der Saison 2021 zu einem Colt macht.
Dafür erhält er $140 Millionen, von
denen 87 Millionen garantiert sind.
Ausgehend von den 140 Millionen bekommt Luck pro Jahr
$23,3 Millionen.
Alles Rekordsummen, wenn man den Experten glauben
darf.
Die Glücklichen, die am nächsten an Luck dran sind, sind
Joe Flacco von den Ravens und Aaron Rodgers von den
Packers, die etwas mehr als 22 Millionen pro Jahr
bekommen.
Luck, der 2012 die Nr. 1 in der Draft war, sagte, daß er sich
4 - 24
für das Vertrauen, das Colts Besitzer Jim Irsay in ihn setzt,
bedankt.
Irsay betonte, welche Fortschritte die Colts in den vier
Jahren gemacht haben, in denen Luck hinter dem Center
steht. Da könne man sich auf eine aufregende Zukunft
freuen.
Aufregend wird die Zukunft ganz bestimmt für den General
Manager, der nun jedes Jahr sehen muß, wie er sein Team
unter der Gehaltsobergrenze halten kann, bei der
Unsumme, die Luck allein jetzt dazuzählt.
Irsay glaubt, daß das letzte Jahr, in dem Luck schwer
verletzt auf die Verletztenliste gesetzt werden mußte, ein
Ausrutscher war. Mit einem gesunden Luck könne man es
bis in den Super Bowl schaffen.
Doch um Lucks Verletzungsrisiko zu senken, muß man ihm
eine gute O-Line spendieren. Gute Spieler kosten Geld.
Geld, das man nicht mehr hat, weil man es einem einzigen
Spieler gibt.
Zwickmühle nennt man das wohl.
Luck steht jetzt unter besonderem Druck, unter dem Druck,
beweisen zu müssen, daß er das Geld das er bekommt auch
verdient, und unter dem Druck der Verteidigungen, die es
bestimmt unterhaltsam finden, den teuersten Spieler der
Liga unter sich zu begraben. Und die eine O-Line dazu
überwinden müssen, die man leicht überwinden kann.
Doch sieht man sich an, was Luck bisher hinter einer der
5 - 24
schlechtesten Lines der Liga geleistet hat, kann man
durchaus optimistisch in die Zukunft blicken.
Luck kann auch unter großem Druck präzise Pässe werfen.
Zieht man nur seine vier Jahre in der NFL zum Vergleich,
belegt er Platz fünf der Quarterbacks mit 14.838 Yards und
101 Touchdowns.
Seine Line ließ in der Zeit zu, daß er 115 mal gesackt
wurde.
Luck lernt von Jahr zu Jahr dazu. Wenn er sich
abgewöhnen kann, Pässe zu werfen, die man in der NFL
einfach nicht werfen darf, dann könnte auch seine
Interceptionrate nach unten gehen. 55 Interceptions in vier
Jahren sind ein Wert, der dringend gesenkt werden muß.
Allerdings befindet er sich damit auf einem Level, auf dem
auch Joe Flacco sich bewegt, der in diesem Zeitraum zu
den bestbezahlten Quarterbacks der Liga gehörte und der
56 Interceptions warf, es aber nur auf 82 Touchdowns
brachte.
Nehmen wir zum Vergleich einen Quarterback, der
gemessen an den beiden sein Geld wirklich verdient,
nehmen wir Aaron Rodgers. 125 Touchdowns stehen 27
Interceptions gegenüber. So sollten Statistiken eines
Quarterbacks aussehen, der über $22 Millionen verdient.
Flaccos Zug ist abgefahren. Er wird es nicht mehr schaffen,
das Geld, das er bekommt, auch wirklich zu verdienen.
Bei Luck kann man noch hoffen. Er muß es auch schaffen,
6 - 24
denn mittelmäßige Quarterbacks, die zu hoch bezahlt
werden, haben wir schon genug. Jetzt muß mal wieder
einer das Geld auch verdienen, das er bekommt.
Kurzberichte
Die Geschichte davon, daß er sich seinen Ellenbogen
gebrochen hat, als er versuchte sein Handy aufzufangen,
das ihm aus der Hand gerutscht war, klang wirklich
dämlich.
Deshalb hat sich Cowboys Running Back Darren
McFadden nach Wochen der Bedenkzeit auch eine andere
ausgedacht.
Die neue Version lautet, daß er auf nassem Zement
ausgerutscht ist.
Das wäre an einem Swimming Pool passiert. Da wäre er am
Rand ausgerutscht und weil er dabei sein Handy am Ohr
gehabt hätte, wäre diese Geschichte in die Welt gesetzt
worden.
In die Welt gesetzt worden?
Von wem?
Es war doch McFadden selber, der sie so Cowboys Besitzer
Jerry Jones erzählt hat.
Jetzt klingt das Ganze noch dämlicher als vorher.
Die Spielergewerkschaft verlangt von der NFL
unumstößliche Beweise, die eine Befragung von Steelers
Linebacker James Harrison rechtfertigen.
7 - 24
Nur weil ein mittlerweile eingestellter „Nachrichtensender“
in den USA den Namen James Harrison in einer Sendung
genannt hat, würde das keine Befragung rechtfertigen. In
einer Zeit, in der TV-Sender Einschaltquoten generieren, in
dem sie die Namen berühmter Leute benutzen, würde es
mehr brauchen, als die bloße Erwähnung des Namens.
Für die NFL hätte gegenüber ihrem Angestellten die
Unschuldsvermutung zu herrschen.
Sieht so aus, als würde NFL Chef Goodell es sehr schwer
haben, seinem Intimfeind Harrison dieses Mal an die
Wäsche zu gehen.
Freitag, 1. Juli 2016
Kurzberichte
Die Zwillinge Rex und
Rob Ryan widmen die
Saison 2016 ihrem
verstorbenen Vater
Buddy.
Rex (links) ist Head
Coach der Bills und Rob
sein Defensive Coordinator.
Die beiden wollen beweisen, was sie von ihrem Vater
gelernt haben, und daß sie weiterhin in der Lage sind, auch
mal ein Team in die Playoffs zu bringen. Ihnen geht es um
8 - 24
das Vermächtnis der Familie.
Der Name Ryan würde in der NFL etwas bedeuten, meinte
Rex. Ihr Vater wäre einer der größten Defensive Coaches
der NFL gewesen, wenn nicht sogar der beste überhaupt,
deshalb hätten er und sein Bruder Rob etwas zu beweisen.
Das wird nicht leicht, arbeiten sie doch für die Buffalo
Bills, nicht gerade ein Powerhouse in der Liga.
Rex sitzt auf dem Schleudersitz, und wenn die Saison so
endet, wie man es erwarten kann, dann wird er nach der
Saison gefeuert. Daß sein Bruder dann auch wird gehen
müssen, dürfte feststehen.
Die NFL hat am gestrigen Donnerstag drei
Suspendierungen verhängt.
Am Schlimmsten traf es Rolando McClain. Der Linebacker
der Cowboys wurde für die ersten 10 Spiele der Saison
gesperrt, weil er erneut positiv auf verbotene Substanzen
getestet wurde.
Schon für die ersten vier Spiele der Saison 2015 war er
gesperrt, was die Cowboys nicht davon abhielt, ihm im
März einen Einjahresvertrag für 2016 zu geben.
Wie sich jetzt herausstellte; keine gute Idee.
Damit fehlen Dallas zum Saisonstart drei Verteidiger, die
Defensive Ends DeMarcus Lawrence und Randy Gregory,
die beide für vier Spiele suspendiert sind, und McClain.
Bei den Jets erwischte es Sheldon Richardson. Der
9 - 24
Defensive Lineman wurde für ein Spiel suspendiert, weil er
sich im Januar der Verhaftung widersetzte, nachdem er mit
seinem Auto zu schnell unterwegs war.
Und ein ehemaliger Spieler wurde für vier Spiele gesperrt,
Johnny Manziel.
Der Ex-Browns Quarterback wurde wegen mehrerer
Drogen- und Alkoholvergehen für vier Spiele gesperrt.
Das dürfte seine Chancen, noch mal ein neues Team zu
finden, noch mehr schmälern.
Diese Suspendierung hat nichts mit dem Fall zu tun,
dessentwegen Manziel zur Zeit in Dallas vor Gericht steht.
Dabei geht es darum, daß er seine Ex-Freundin geschlagen
und bedroht haben soll. Je nachdem, wie dieser Fall
ausgeht, droht ihm eine weitere Sperre.
Colts Besitzer Jim Irsay hat keine Scheu, Quarterbacks, die
wichtig für sein Unternehmen sind, gut zu bezahlen.
2004 gab er Peyton Manning einen Siebenjahresvertrag
über $97 Millionen. Sieben Jahre später gab er ihm einen
Fünfjahresvertrag über $90 Millionen. Beide Male mußte er
Manning zunächst das Franchise Etikett anheften, bevor er
eine Unterschrift des Quarterbacks bekam.
In dieser Woche gab er Andrew Luck einen
Sechsjahresvertrag über $140 Millionen. Die
Verhandlungen liefen problemlos und in ruhigem Ton.
Doch obwohl das bedeutet, Luck jedes Jahr über $23
10 - 24
Millionen zahlen zu müssen, behauptet Irsay, daß der
Vertrag auch gut für das Unternehmen wäre.
Irsay geht davon aus, daß die Gehaltsobergrenze jedes Jahr
steigt und hat sich vorausschauend schon mal daran
orientiert. Der Besitzer der Colts glaubt, daß es keine
großen Probleme geben dürfte, auch andere Leistungsträger
bezahlen zu können.
Irsay ist der festen Überzeugung, daß jeder FranchiseQuarterback, ein Quarterback der wichtig für das
Unternehmen ist, wegen der Gehaltsobergrenze
unterbezahlt ist.
Gäbe es einen freien Markt, würden diese Quarterbacks ein
vielfaches dessen bekommen, was sie zur Zeit erhalten.
Aber unter der Gehaltsobergrenze wäre es schwierig einem
Franchise- Quarterback das zu zahlen, was er bekommen
müßte, weil man auch die Gehälter der anderen Spieler zu
berücksichtigen hätte.
Doch Irsay ist voller Optimismus, daß es ihm und seinem
General Manager gelingt, trotz Lucks Gehalt ein gutes
Team zusammenstellen zu können.
Andrew Luck könnte der Comeback-Player der Saison
2016 werden.
Nach seinen schweren Verletzungen, die er letztes Jahr
erlitt, ist er ein heißer Kandidat auf den Titel, wenn er 2016
an seine Leistungen der Saison 2014 anknüpfen kann.
11 - 24
Schulter, Rippen, Nierenriß, all das ist ausgeheilt und einer
guten Saison dürfte somit nichts im Weg stehen.
Ein Spieler, der demnächst der bestbezahlte auf seiner
Position werden könnte, steht auch auf der
Beobachtungsliste, LeVeon Bell. Der Running Back der
Steelers kommt von einem Kreuzbandriß zurück und das ist
keine leichte Aufgabe.
In Dallas blicken alle auf Tony Romo. Er tritt in der Saison
2016 mit einer metallverstärkten linken Schulter an. Mal
abwarten, wie Romocop das hinbekommt.
Wo wir eben bei Spitzengehältern waren.
Für $23 Millionen pro Jahr würde NFL Chef Roger
Goodell morgens gar nicht erst aufstehen. Im Geschäftsjahr
2015 verdiente Goodell etwas über $31 Millionen.
Der nächste in der Lohnhirarchie war der Rechtsberater der
Liga, Jeff Pash mit $6,5 Millionen.
Trevone Boykin verweigerte vor Gericht die Aussage.
Er war angeklagt, letztes Jahr in eine Kneipenschlägerei
verwickelt gewesen zu sein. Anschließend schlug er einen
Polizisten, der ihn verhaften wollte.
Der Rookie- Quarterback der Seahawks wurde zu einem
Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt, also ein
Freispruch zweiter Klasse.
Allerdings muß er an einem Alkoholentzugsprogramm
12 - 24
teilnehmen, ein Antiagressionstraining absolvieren, 80
Stunden gemeinnützige Arbeit leisten und $1.500 Strafe
zahlen.
Boykin wurde erst nach der Draft von Seattle verpflichtet
und kämpft darum, als Ersatzmann mit in die Saison
genommen zu werden.
Sehr hilfreich ist eine solche Gerichtsverhandlung dabei
nicht.
Samstag, 2. Juli 2016
Kurzberichte
„Ein unbekannter Täter schoß auf Aqib Talib
(Bild),“ steht im Untersuchungsbericht der
Polizei von Dallas.
Damit ist zwar noch nicht geklärt, wer den
Cornerback der Broncos am 5. Juni in die
Rückseite seines rechten Oberschenkels und
Wade schoß, doch scheint die Polizei davon
auszugehen, daß Talib sich trotz des Verlaufs der Kugel
nicht selber angeschossen hat. Die Kugel trat am
Oberschenkel ein und an der Wade wieder heraus.
Im Report steht auch nicht, daß Talib eine Waffe bei sich
gehabt hätte. Ein Tütchen mit einem Gramm Marihuana
wurde am Tatort gefunden, doch konnte nicht festgestellt
werden, wem es gehörte.
13 - 24
Ein Zeuge sagte aus, daß Talib sich in einer großen Gruppe
von Leuten in einem Park befand, als ein Schuß fiel und
Talib zu Boden stürzte.
Ein Freund fuhr den Cornerback ins Krankenhaus, wo dann
die Polizei eingeschaltet wurde.
Ein TV-Sender aus Denver hatte berichtet, daß Talib nach
dem Vorfall zu Freunden gesagt hätte, daß er sich selber ins
Bein geschossen habe. Davon ist jetzt keine Rede mehr.
Die Polizei in Dallas hält den Fall offen, und auch die NFL
untersucht die Sache weiter.
Talib wird während des einmonatigen Urlaubs der Spieler
in Denver bleiben, wo die Teamärzte sich um ihn
kümmern. Die Ärzte sind sicher, daß Talib bis zum Beginn
des Trainingscamps am 27. Juli wieder einsatzbereit ist.
Alle NFL Teams beginnen zwischen dem 26. und 30. Juli
ihre Trainingslager.
2014 gehörte Defensive Back CJ Spillman noch zu den
Dallas Cowboys.
Am 20. September 2014 vergewaltigte er eine Frau in
einem Hotel in einem Vorort von Dallas. Zu dieser
Überzeugung kam ein Geschworenengericht am gestrigen
Freitag.
14 - 24
Spillman beharrte in dem Prozeß darauf, daß der Sex
einvernehmlich erfolgte, aber die Jury kam nach einer
einstündigen Beratung zu dem Schluß: „Schuldig“.
Spillman, der im März 2015 von den Cowboys entlassen
wurde, wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
$140 Millionen für sechs Jahre?
Dafür würden Spieler anderer Ligen in den USA sich noch
nicht mal die Turnschuhe anziehen.
Das Rekordgehalt, das Colts Quarterback Andrew Luck
gerade zu einem eigentlich sehr reichen Mann gemacht hat,
läßt Spieler aus der Basketballliga NBA und der
Baseballliga nur müde lächeln.
Auch die NBA hat eine Gehaltsobergrenze und doch
unterschrieb am ersten Tag der Transferperiode ein Spieler
namens Mike Conley einen Fünfjahresvertrag über $153
Millionen.
Für ein Spiel, bei dem es darum geht, den Gegner nicht zu
berühren.
Ein Traumgehalt für einen NFL Spieler, der in jedem
Spielzug seine Gesundheit und seine Karriere riskiert.
Ein NFL Spieler kann im Durchschnitt acht Jahre spielen
und bringt es in dieser Zeit auf durchschnittliche $50
Millionen.
15 - 24
Auf Twitter fragten sich deshalb einige Footballstars, ob sie
vielleicht den falschen Sport gewählt hätten.
Nehmen wir Baseball, wo ein Mann namens Giancarlo
Stanton für 13 Jahre $325 Millionen, also $25 Millionen
pro Saison verdient.
Er ist ein sogenannter Right Fielder. Ich hab das bei
Wikipedia mal nachgeschlagen. Ein Right Fielder steht auf
der rechten Seite des Spielfelds und wartet darauf, daß der
Mann mit dem Prügel es ab und zu schafft, mal einen Ball
in seine Nähe zu schlagen, den er dann fangen muß.
Und so steht er da, und steht da, und kann seinen
Kontostand mit dem Handy überprüfen. Bis mal ein Ball in
seine Nähe fliegt. Den muß er dann fangen.
Wikipedia beschreibt das in etwa so: „Auf der rechten Seite
kann man in der Jugendliga untalentierte Spieler
verstecken, damit sie dem Team keinen Schaden zufügen.“
Absoluter Wahnsinn!
Gemessen an diesen Gehältern ist es klar, daß Andrew
Luck als absolutes Schnäppchen gehandelt wird, und einige
seiner Kollegen über einen Ligenwechsel sinnieren.
16 - 24
Montag, 4. Juli 2016
Kurzberichte
Brock Osweiler (Bild) hat einen privaten
Offensive Coordinator, oder besser, eine
private Offensive Koordinatorin.
Der ehemalige Ersatz- Quarterback der
Broncos möchte in Houston beweisen, daß
Denvers General Manager John Elway ihn
besser nicht hätte gehen lassen.
Abends würde Osweilers Frau Erin mit ihm die Ansage der
Spielzüge einüben. Sie gibt ihm die Kurzformeln herein
und er sagt ihr genau, welche Formation und welcher
Spielzug das ist. Erst wenn er alles genau wiedergegeben
hat, kommt der nächste Spielzug dran.
Bei den bisherigen Trainingseinheiten hat Osweiler nicht
immer ganz genau gewußt, welchen Spielzug Head Coach
Bill O`Brien angesagt hatte. Das passiert aber jedem
Quarterback, der ein neues System lernen muß.
Doch bis zum Beginn des Trainingslager will Osweiler alle
Spielzüge ganz genau kennen. Deshalb das abendliche
Training mit seiner Frau.
Sie tut also das Ihrige, damit Männe die $72 Millionen auch
verdient, die er in Houston bekommt.
Die Browns haben bei ihren Quarterbacks ausgemistet. Sie
setzten Connor Shaw auf die Transferliste, die Bears
17 - 24
griffen zu.
Damit haben die Browns jetzt nur noch vier Quarterbacks
im erweiterten Kader. Zumindest ein weiterer muß wohl
noch gehen, denn vier Quarterbacks sind immer noch zu
viele.
Shaw kam 2014 ungedraftet nach Cleveland. Er startete im
letzten Spiel seiner Rookiesaison, verbrachte aber die
gesamte Saison 2015 wegen einer Operation an seinem
rechten Daumen auf der Verletztenliste.
In Chicago ist er jetzt der dritte Mann hinter Jay Cutler und
Brian Hoyer. Hier trifft er auf Offensive Coordinator
Dowell Loggains, der 2014 Quarterback Coach in
Cleveland war.
Jim Kelly ist und bleibt das Gesicht der Buffalo Bills.
Viermal in Folge führte der Quarterback das Team in den
Super Bowl. Vier Niederlagen, aber das schmälerte nicht
den Starstatus von Kelly, der sich bis heute zum Kultstatus
wandelte.
Im Juni sagte Kelly in einem Radiointerview, daß Head
Coach Rex Ryan keine Zukunft in Buffalo hätte, wenn die
Bills nicht in die Playoffs kämen.
Nun kennt man Ryan, und viele erwarteten eine deftige
Antwort. Doch die blieb aus. Der bisher erfolglose Head
Coach der Bills hatte das feine Gespür, es sich in Buffalo
besser nicht mit Jim Kelly zu verscherzen.
18 - 24
Nun heißt es, daß die beiden sich ausgesprochen und ihre
Fehde, die vornehmlich im Untergrund schwelte, begraben
haben.
Doch gewirkt haben die warnenden Worte Kellys wohl,
denn Rex Ryan läuft nicht mehr herum und erzählt jedem,
der es nicht hören will, daß er die Bills in den Super Bowl
führen wird.
Es war nicht zuletzt die Diskrepanz seiner ständigen Super
Bowl Sieg Ankündigungen zu dem tatsächlichen
Abschneiden, die zu seinem unrühmlichen Abschied bei
den Jets führte.
Auch in Buffalo schwang er letztes Jahr diese Reden. Das
Ergebnis ist bekannt.
Auch wenn Ryan und Kelly Frieden geschlossen haben,
was der Kult- Quarterback in dem Radiointerview sagte,
das gilt.
Dallas Quarterback Tony Romo und Wide Receiver Dez
Bryant wollen die Zeit bis zum Trainingscamp nutzen, um
gemeinsam etwas zu trainieren.
Beide waren in der letzten Saison verletzt und es ist lange
her, daß sie zuletzt pass and catch gespielt haben.
Da ist es nötig, sich wieder aneinander zu gewöhnen. In
den freiwilligen Trainingseinheiten und dem Minicamp
haben die beiden nicht miteinander gearbeitet, weil Bryants
rechter Fuß, den er sich in der letzten Saison brach, noch
19 - 24
geschont wurde. Und Romo, dem eine Metallplatte in die
linke Schulter, die er sich letztes Jahr zweimal brach,
eingesetzt wurde, trainierte auch nicht voll mit dem Team.
Und so machen die beiden freiwillige Überstunden und
Tony Romo verzichtet erneut auf sein ach so geliebtes
Golfspiel.
Wide Receiver Marquise Goodwin kann sich voll auf
seinen Job bei den Buffalo Bills konzentrieren.
Er hatte vor, als Weitspringer an den Olympischen Spielen
teilzunehmen. Doch bei der Qualifikation landete er mit
8,25 Metern nur auf Platz sieben. Weit abgeschlagen also,
denn nur die drei besten Springer dürfen mit dem US Team
nach Rio.
Broncos Safety Shiloh Keo bekannte sich schuldig. Er war
im Februar verhaftet worden, weil er betrunken mit seinem
Auto unterwegs war.
Er bekam ein Jahr Gefängnis auf Bewährung, muß seinen
Führerschein für 180 Tage abgeben, $952,50 Strafe zahlen
und Reden an acht High Schools halten.
Die NFL wird Keo nun wohl auch noch mit einer
Suspendierung bestrafen.
4. Juli, Tag des Feuerwerks in den USA.
Auch das NFL Network brennt heute ein Feuerwerk ab und
zeigt fünf komplette Spiele, in denen es ein Feuerwerk an
20 - 24
Punkten gab.
1. Woche 8, 2015: Saints 52, Giants 49
2. 2009 NFC Wild Card: Cardinals 51, Packers 45 (OT)
3. Woche 5, 2013: Broncos 51, Cowboys 48
4. Woche 3, 1986: Jets 51, Dolphins 45 (OT)
5. 1981 AFC Divisional: Chargers 41, Dolphins 38
Ein Fest für Gamepassbesitzer, die Zeit und Laune haben.
Um 15 Uhr unserer Zeit geht es los.
Dienstag, 5. Juli 2016
Kurzberichte
Fangen wir die kurzen Nachrichten mit einem
Gag an.
Steelers Wide Receiver Antonio Brown (Bild)
hatte einen guten Rat für alle, die den 4. Juli
feiern wollten. Auf Twitter schrieb er: „Habt
einen sicheren 4. Juli und kommt morgen mit
derselben Anzahl an Fingern zur Arbeit, wie
am Tag zuvor.“
Das ging natürlich in Richtung Giants Defensive End Jason
Pierre-Paul, der sich letztes Jahr einige Finger der rechten
Hand wegsprengte, als er mit Feuerwerkskörpern hantierte.
Der hatte ja vor, dieses Jahr gar nicht in den USA zu sein,
wenn das Land den Unabhängigkeitstag feiert.
JPP hat auch ein Video für die Consumer Product Safety
Commission PSA gedreht, in dem es heißt: „Überlassen Sie
21 - 24
professionelle Feuerwerke den professionellen
Feuerwerkern.“
In dem Video zeigt er auch, welche grauenvollen Spuren
sein unprofessioneller Umgang mit Feuerwerkskörpern an
seiner Hand hinterlassen haben.
Und bis jetzt sind keine Meldungen über verletzte NFL
Spieler eingegangen.
Nichts mit dem 4. Juli hat eine Verletzungsmeldung aus
Kalifornien zu tun.
Bereits am 30.6. wurde Buccaneers Offensive Lineman
Dominique Robertson zweimal in die Beine geschossen.
Das passierte außerhalb eines Mietshauses in Loma Linda,
California, am frühen Donnerstagmorgen.
Nachdem Robertson im Krankenhaus behandelt wurde,
informierte er die Polizei. Die Polizisten, die den Tatort
untersuchten, konnten keinerlei Hinweise auf eine
Schießerei finden.
Hausbewohner sagten aus, daß sie keine Schüsse gehört
hätten.
Laut Polizeibericht wurde Robertson am Rücken, Gesäß
und Bein verletzt.
Die Buccaneers gaben nur bekannt, daß sie von dem
Vorfall gehört haben, und daß Robertson schon wieder
Zuhause ist und sich ausruht.
22 - 24
Um in seiner Rede, mit der er Wide Receiver Marvin
Harrison preist, nichts zu vergessen, bat Colts Besitzer Jim
Irsay Peyton Manning um Hilfe.
Harrison wird im August offiziell in die Hall of Fame
aufgenommen und Irsay hält die Laudatio.
Zusammen mit Quarterback Peyton Manning hält Harrison
mit 114 gefangenen Touchdowns den NFL Rekord für ein
Quarterback/ Wide Receiver Duo.
Da wird Manning eine Menge einfallen, das er Irsay ins
Ohr flüstern kann.
Concussion wird dafür sorgen, daß der Nachwuchs an
guten Footballspielern ins Stocken gerät.
Der Film mit Will Smith legte schonungslos offen, wie
gefährlich der Sport für seine Spieler ist. Bei uns lief er
sehr erfolglos unter dem Titel „Erschütternde Wahrheit“ in
den Kinos.
Eltern suchen nach ungefährlicheren Sportarten für ihre
Kinder und dabei könnten sie von den Gehältern in der
Basketballliga NBA zusätzlich angelockt werden.
Ein berührungsloser Sport bei dem Unsummen an
Gehältern gezahlt werden ist doch ein Traum für besorgte
Eltern, die sich eine Rundumversorgung durch ihre
Sprößlinge wünschen, wenn sie ihren Lebensabend
erreichen.
Auf Twitter ist die Hölle los. Aktive NFL Spieler sind
23 - 24
einfach fassungslos darüber, welche Gehälter in der NBA
gezahlt werden.
Spieler, von denen kaum jemand etwas gehört hat,
bekommen mehr Geld als ein guter NFL Quarterback.
Die Verwunderung ist verständlich, aber erklärbar.
$155.270.000 beträgt die Gehaltsobergrenze in der NFL.
$155.270.000 für 53 aktive Spieler.
In der NBA beträgt die Gehaltsobergrenze $94,1 Millionen.
Das ist weit mehr als die Hälfte für allerdings gerade mal
15 Spieler oder so.
Da lassen sich Wahnsinssummen locker zahlen. Und sie
müssen auch gezahlt werden, denn genau wie in der NFL
darf auch die NBA ein Minimum an der Gehaltsobergrenze
nicht unterschreiten. So wurden denn auch in den ersten
beiden Tagen der Transferperiode Verträge für über $2
Milliarden abgeschlossen.
Das führte dazu, daß selbst Mitläufer Stargehälter
kassieren.
Die NFL müßte eine Gehaltsobergrenze von etwa $600
Millionen pro Team einführen, um ihre Spieler adäquat
entlohnen zu können. Das ist dann selbst für die reichste
Sportliga der Welt (noch) nicht möglich.
24 - 24