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schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 1 Das Risikoprofil von Private Equity Investitionen „Private Equity ist eine riskante Anlageklasse, Investitionen in Private Equity sind aber nicht zwangsläufig riskant.“ The Risk Profiles of Private Equity “Private equity is a risky asset, but private equity investments are not necessarily so.” Tom Weidig and Pierre-Yves Mathonet Januar 2004 Die Übersetzung erfolgte auf Initiative der RWB RenditeWertBeteiligungen AG durch den Autor. schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 2 Vorwort Obwohl durch die gesunkenen Einstiegspreise die Chancen auf gute Renditen im Private Equity aktuell deutlich größer sind, wird gerade von Privatanlegern nur ein Bruchteil dessen investiert, was zu den Boomzeiten Ende der Neunziger Jahre in den Markt gepumpt wurde. Zahlreiche Unternehmen wurden mit einem überproportional hohen Anteil an Venture Capital ausgestattet, waren aber nicht wettbewerbsfähig. Dadurch hat sich der gesamte Private Equity Markt das Image „hochspekulativ“ eingehandelt – zu unrecht. Impulse, diese Vorurteile zu hinterfragen, gibt es viele. Wirtschaftsmedien unterstreichen die potenzielle volkswirtschaftliche Bedeutung von Private Equity als Finanzierungschance für den Mittelstand, die langfristig hohe Renditeerwartung und die geringe Korrelation zu anderen Anlageklassen. An der Zurückhaltung der Investoren ändert dies kaum etwas. Mit anderen Worten: Der Informations-, oder besser Aufklärungsbedarf, ist groß. Die RWB AG ist Spezialistin für geschlossene Publikumsfonds der Anlageklasse Private Equity. Mit einem platzierten Eigenkapital von ca. 250 Mio. Euro zählt die RWB AG zu den bedeutendsten Dachfondsinvestoren im deutschsprachigen Raum. Herausgeber: RWB RenditeWertBeteiligungen AG Keltenring 5 82041 Oberhaching Telefon: +49 (0)89 / 66 66 94 - 0 Telefax: +49 (0)89 / 66 66 94 - 20 Ein Haupthindernis für die Akzeptanz von Private Equity bei privaten und institutionellen Investoren gleichermaßen ist nach wie vor eine verzerrte Risikowahrnehmung. Das Risiko von Private Equity Investitionen wird als hoch empfunden. Diese Risikoeinschätzung hält einer differenzierten wissenschaftlichen Betrachtung jedoch nur begrenzt Stand. Dies belegt die vorliegende Studie von Dr. Tom Weiding und Pierre-Yves Mathonet eindrucksvoll. Oberhaching im Juni 2004 Horst Güdel und Norman Lemke Herausgeber schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 4 Die Autoren dieser Studie The Authors of the Study Die Autoren dieser Studie The Authors of the Study Dr. Tom Weidig ([email protected]) Dr. Tom Weidig CPhys PhD MSc BSc ([email protected]) Dr. Tom Weidig besitzt einen Master of Science in Theoretischer Physik des Imperial College London und einen Doktortitel in Elementarteilchen Physik der University of Durham. Nach seiner Promotion arbeitete er an der University of Manchester und war Gastforscher am Trinity College der University of Cambridge. Danach arbeitete er als Risiko Analyst im Bereich Derivate bei Bear Stearns in London. Derzeit ist er als Berater in der Analyse und der Modellierung von Venture Capital Fonds beim Europäischen Investitionsfonds (Teil der Europäischen Investitionsbank) in Luxemburg tätig. Die Internetseite seiner Firma lautet: http://quantexperts.com. He holds a Master of Science in Theoretical Physics from Imperial College London, and a PhD in Elementary Particle Physics from the University of Durham. He had been a postdoctoral researcher at the University of Manchester and a visiting researcher at Trinity College, University of Cambridge. He then left physics research to work as a risk analyst inderivatives for Bear Stearns in London. He is currently a consultant researching and modelling venture capital funds at the European Investment Fund (part of the European Investment Bank Group) in Luxembourg. His company website is: http://quantexperts.com. Pierre-Yves Mathonet ([email protected]) Pierre-Yves Mathonet MSc Fin MSc Mngt ([email protected]) Pierre-Yves Mathonet besitzt einen Master of Science in Finance der London Business School und einen Master of Science in Management der Solvay Business School in Brüssel. Darüber hinaus ist er zertifizierter EFFAS Financial Analyst. Er arbeitete als Investment Banker in der Technology Group bei Donaldson, Lufkin & Jenrette (jetzt Credit Suisse First Boston) und in der Prüfungs- und Beratungsabteilung von PricewaterhouseCoopers. Derzeit ist er für den Bereich Venture Capital der Risiko Management Abteilung des Europäischen Investitionsfonds verantwortlich (http://www.eif.org). He holds a Master of Science cum laude in Finance from London Business School and a Master of Science magna cum laude in Management from Solvay Business School, Brussels. He is a certified EFFAS Financial Analyst. He worked as an investment banker in the technology groups of Donaldson, Lufkin & Jenrette, and Credit Suisse First Boston, and for the audit and consulting departments of PricewaterhouseCoopers. He is currently overseeing the venture capital activities within the Risk Management and Monitoring Division of the European Investment Fund (http://www.eif.org). schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 6 Disclaimer Disclaimer Disclaimer: Disclaimer: Diese Studie stellt die persönliche Meinung ihrer Autoren dar und stimmt daher nicht zwangsläufig mit den Ansichten des Europäischen Investitionsfonds (EIF) überein. Der EIF arbeitet im Auftrag der Europäischen Union als Katalysator für Venture Capital. Als Europas größter Venture Capital Investor mit Commitments von mehr als 2 Mrd. Euro und rund 200 Fonds unterstützt er indirekt mehr als 2.000 Unternehmen. This paper represents the personal opinion of the authors and does not necessarily reflect the views of the European Investment Fund (EIF). The EIF works under the mandate of the European Union to act as a catalyst for venture capital. It is Europe's largest venture capital investor with more than € 2 billion committed and close to 200 funds, supporting indirectly more than 2,000 companies. Mit größter Sorgfalt haben die Autoren die Quellen der Daten und Artikel angegeben. Die Daten stammen größtenteils aus der Thomson Venture Economics (VE) Datenbank. Die Autoren danken der Europäischen Private Equity und Venture Capital Association für die interessanten Diskussionen und Anregungen zu den Entwürfen dieser Studie. The authors have taken great care to give proper acknowledgement to data sources and articles. Most data comes from the Thomson Venture Economics database. The authors give thanks to the European Private Equity and Venture Capital Association for their interesting discussions and suggestions on the drafts of this study. Alle Rechte an dieser Studie sind den Autoren vorbehalten. All rights on this study remain with the authors. schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 8 Inhalt – Table of Contents Inhalt – Table of Contents Zusammenfassung – Executive Summary . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einleitung – Introduction . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 1. Direktinvestitionen Direct Investments . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 2. Private Equity Fonds Private Equity Funds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 3. Private Equity Dachfonds Private Equity Funds-of-Funds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 3.1. Diversifikation über die Anzahl der Fonds The Diversification by Number . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 3.2 Diversifikation über die Zeit The Diversification over Time . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 3.3 Vergleich zwischen europäischen und US-amerikanischen Venture Capital Dachfonds The Difference between US and European Venture Capital . . . . . . . . . . . 74 3.4 Der Vergleich zwischen Venture Capital und Buyout The Difference between Venture Capital and Buyout . . . . . . . . . . . . . . . . 80 4 Weitere Private Equity Investment Vehikel Alternative Investment Vehicles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 4.1 Verbriefte Fondsobligationen Collateralised Fund Obligations . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 4.2 Börsengehandelte Private Equity Produkte Publicly Traded Products . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 4.3 Portfolios . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 4.4 Sonstige Produkte Others . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 5. Zusammenfassung Summary . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 6. Literatur – References . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 7. Abkürzungsverzeichnis – Index of Acronyms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 9 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 10 Zusammenfassung 10 Executive Summary Zusammenfassung Executive Summary • Private Equity (PE) ist eine riskante Anlageklasse, Investitionen in PE sind aber nicht zwangsläufig riskant. • Private equity is a risky asset, but private equity investments are not necessarily so. • Die verschiedenen PE Investment Vehikel unterscheiden sich stark in ihren jeweiligen Risikoprofilen. • Every type of private equity investment vehicle has a different risk profile. • Diversifikation reduziert das Risiko von PE Investitionen signifikant und ist daher von äußerster Wichtigkeit: • Diversification is of utmost importance in private equity, because it significantly reduces risk: - Für Direktinvestitionen beträgt die Wahrscheinlichkeit eines Totalausfalls etwa 30%. - A direct investment has a 30% probability of total loss. - Für PE Fonds (oder ein Portfolio von Direktinvestitionen) ist die Wahrscheinlichkeit eines Totalausfalls sehr gering. - A fund (or a portfolio of direct investments) has a very small probability of total loss. - Für PE Dachfonds (Fund-of-funds) ist sogar die Wahrscheinlichkeit, einen Teil des investierten Kapitals zu verlieren, sehr gering. - A fund-of-funds (or a portfolio of funds) has a small probability of any loss. • Die meisten Anleger entscheiden sich für die Vermögensanlage in weniger riskante PE Investment Vehikel wegen rechtlicher und finanzieller Beschränkungen. • Most investors invest in less risky investment vehicles, mainly due to capacity or legal constraints. • Mangels eines effizienten PE Marktes ist es nicht möglich, das Risiko als Standardabweichung einer Zeitreihe zu bestimmen. Als Risikomaß benutzen wir daher die Standardabweichung um die durchschnittliche Rendite. • Due to the lack of an efficient private equity market, it is not possible to measure risk as the volatility of a time series, and therefore the standard deviation around the average return is used. • Abbildung 1, Tabelle 1, Abbildung 2 und Tabelle 2 fassen die Ergebnisse dieser Studie zusammen. • Figure 1, Table 1, Figure 2 and Table 2 summarise the study. 11 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd Zusammenfassung 12 04.05.2004 16:42 Seite 12 Executive Summary 13 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd Zusammenfassung 14 04.05.2004 16:42 Seite 14 Executive Summary 15 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 16 Zusammenfassung Tabelle 1: 16 Vergleich der Risikoprofile verschiedener Venture Capital Investment Vehikel Executive Summary Table 1: Comparing the risk profile of venture capital investment vehicles Die Risikokennzahlen beziehen sich auf die gesamte Investitionsperiode und können daher nicht direkt mit den herkömmlichen Kennzahlen anderer Anlagekategorien, wie etwa dem vierteljährlichen Value-at-Risk oder der jährlichen Ausfallwahrscheinlichkeit, welche sich im Allgemeinen auf Zeitreihenanalysen einer bestimmten Zeitperiode beziehen, verglichen werden. Der benutzte Datensatz umfasst Informationen zu etwa 5.000 US Direktinvestitionen (europäische Daten sind nicht verfügbar), etwa 300 europäischen Fonds und 50.000 simulierten europäischen Dachfonds. Die Risiko-Rendite Verhältnis wird errechnet, indem die Rendite, das durchschnittliche Investment Multiple minus Eins, durch die Standardabweichung dividiert wird. Das Verhältnis misst somit die erzielte Rendite je Risikoeinheit. Please note that the risk numbers are over the total investment period, and cannot be directly compared to risk numbers derived from a time series of market prices over a given period, like quarterly value-at-risk or annual probability of default, as typically used for risk management or capital allocation for public equity. Data contains about 5000 direct investments (US data - no European data available), about 300 funds, and 50,000 simulated funds-of-funds. The risk-return ratio used in this study is the return, i.e. the average multiple minus one, divided by the standard deviation to find the return per unit risk. Tabelle 2: Table 2: Vergleich des Risikoprofils europäischer Buyout Fonds und Dachfonds Comparing the risk profile of European buyout funds and funds-of-funds Die Risikokennzahlen beziehen sich auf die gesamte Investitionsperiode und können daher nicht direkt mit den herkömmlichen Kennzahlen anderer Anlagekategorien, wie etwa dem vierteljährlichen Value-at-Risk oder der jährlichen Ausfallwahrscheinlichkeit, welche sich im Allgemeinen auf Zeitreihenanalysen einer bestimmten Zeitperiode beziehen, verglichen werden. Der benutzte Datensatz enthält Informationen zu etwa 200 Fonds, und 50.000 simulierten Dachfonds. Please note that the risk numbers are over the total investment period, and cannot be directly compared to risk numbers derived from a time series of market prices over a given period, like quarterly value-at-risk or annual probability of default, as typically used for risk management or capital allocation for public equity. Data contains about 200 funds, and 50,000 simulated funds-of-funds. Tabelle 1 und 2 zeigen, dass es deutliche Diversifikationseffekte für Fonds, Dachfonds und Portfolios aus Direktinvestitionen bzw. Fonds gibt. Dies wird durch die Ausfallwahrscheinlichkeiten der verschiedenen Investment Vehikel deutlich. Für einen Dachfonds existiert beispielsweise nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, überhaupt einen Verlust zu reali- With respect to tables 1 and 2, we conclude that there is a clear diversification benefit for funds, funds-of-funds, and portfolios of funds and direct investments. For example, the probability of any loss is small for a VC fund-of-funds, whereas the probability of a total loss of capital in a direct VC investment is about 30%. 17 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 18 Zusammenfassung Executive Summary sieren (Ausfallwahrscheinlichkeit), während die Wahrscheinlichkeit, das eingesetzte Kapital vollständig zu verlieren (Totalausfall), im Falle von Direktinvestitionen etwa 30% beträgt. 18 19 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 20 Einleitung Einleitung Introduction Die Europäische Private Equity und Venture Capital Association (EVCA) definiert Private Equity wie folgt: „Private Equity ist eine Finanzierungsart, welche nicht börsennotierten Unternehmen Eigenkapital zur Verfügung stellt. Private Equity wird im Allgemeinen dazu benutzt, neue Technologien zu entwickeln, das Betriebskapital zu erhöhen, Akquisitionen durchzuführen oder die Bilanz eines Unternehmens zu stärken. Darüber hinaus dient Private Equity aber auch dazu, Fragestellungen in Hinblick auf die Eigentümerstruktur oder das Management zu lösen. Hierzu gehört beispielsweise die Nachfolge von familiengeführten Unternehmen oder das so genannte Buyout eines Unternehmens durch ein erfahrenes Managementteam. Venture Capital ist eine spezielle Form des Private Equity und bezeichnet die Finanzierung junger Unternehmen in ihrer Frühphase (Early Stage)“.1 Private Equity (PE) can be defined as follows: “Private equity provides equity capital to enterprises not quoted on a stock market. Private equity can be used to develop new products and technologies, to expand working capital, to make acquisitions, or to strengthen a company's balance sheet. It can also resolve ownership and management issues. A succession in familyowned companies, or the buyout and buying of a business by experienced managers may be achieved using private equity funding. Venture capital is, strictly speaking, a subset of private equity and refers to equity investments made for the launch, early development, or expansion of a business.”1 Private Equity wird von Investoren gemeinhin als sehr riskante Anlageklasse wahrgenommen. Dies gilt insbesondere für den Bereich des Venture Capital (VC), welches oft auch als Risikokapital bezeichnet wird. VC Gesellschaften investieren vornehmlich in kleine und mittelständische Unternehmen mit großem Wachstumspotenzial. Ihre Anteile an diesen Unternehmen veräußern VC Gesellschaften meist schon nach wenigen Jahren. Dabei können für die Investoren hohe Gewinne, aber auch hohe Verluste entstehen. Die Universität von Boston investierte beispielsweise einen großen Anteil ihres Stiftungsfonds in ein junges Wachstumsunternehmen namens Seargen Inc. und verlor dabei einen Großteil des eingesetzten Kapitals.2 Ein positives Beispiel stellt dagegen das italienische Unternehmen Tiscali dar. Der Telekommunikationsanbieter bescherte seinen Investoren Renditeraten von mehreren hundert Prozent innerhalb weniger Jahre. 20 Introduction 1 Quelle: EVCA. Der Begriff Private Equity umfasst in dieser Studie sowohl Buyout als auch Venture Capital Investitionen. 2 Quelle: Boston Globe, 15. Mai 1993. Investors often perceive private equity as a risky asset class. This is especially true for venture capital (VC), which is also known as Risk Capital. Venture capitalists mainly invest into small and medium sized companies to allow rapid growth, and sell their shares a few years later. The rewards can be high, and so the pitfalls. For example, the University of Boston invested an important part of its endowment fund in one such company called Seragen Inc., and lost most of its capital.2 On the other hand, Tiscali, a very successful Italian communications company, has given to its venture capitalists handsome profits with a more than hundred-fold return! 1 Source: EVCA. In this study, private equity means buyout and venture capital. 2 Source: Boston Globe, 15. Mai 1993. 21 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 22 Einleitung Dennoch sind die meisten Investitionen in PE weitaus weniger riskant als dies auf den ersten Blick erscheinen mag, da die große Mehrheit der Anleger nicht direkt in einzelne Wachstumsunternehmen investiert. Dies liegt vor allem daran, dass es den meisten Investoren an Know-how und den nötigen finanziellen Mitteln mangelt, um Direktinvestitionen im Bereich PE durchzuführen. Grundsätzlich können Investitionen in PE mittels vier verschiedener Investitionsmethoden (Investment Vehikel) durchgeführt werden. Diese Investment Vehikel sind: Direktinvestitionen, Fonds, Dachfonds und eine Reihe eher exotischer Produkte, wie verbriefte Fondsobligationen (CFOs), öffentlich gehandelte PE Fonds oder gemischte Portfolios. Wie wir zeigen werden, unterscheiden sich die Risikoprofile der einzelnen Investitionsmethoden relativ stark voneinander. Das Risikoprofil von Direktinvestitionen und Fonds wurde bereits in mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen beschrieben. Dachfonds und exotische Anlageprodukte sind dagegen bisher weitestgehend unerforscht. Untersuchungen im Bereich PE werden vor allem durch die mangelnde Transparenz und das Fehlen kontinuierlicher Marktpreise erheblich erschwert. Die Datensammlung gestaltet sich meist aufwendig3 und die Verwertung der Daten für wissenschaftliche Zwecke hängt oftmals vom Goodwill der PE Gesellschaften ab. Dies kann zu einer Verzerrung des Datenmaterials führen. Normalerweise wird das Risiko einer Investition als Standardabweichung einer Zeitreihe von Marktpreisen bestimmt. Mangels eines effizienten Marktes ist dies im Bereich PE jedoch nicht möglich. Daher wird üblicherweise die Standardabweichung um die durchschnittliche Rendite als Risikomaß für PE Investitionen genutzt.4 Die Rendite, typischerweise als Internal Rate of Return (IRR)5 oder als Investment Multiple6 angegeben, ist ein Maß, welches alle Zahlungsströme über die gesamte Laufzeit eines Investments zusammenfasst. Dabei gehen jedoch Informationen zu den Zeitpunkten und der Höhe der einzelnen 22 3 Thomson Venture Economics (VE) und Cambridge Associates sind die beiden größten uns bekannten Datenbanken im Bereich Private Equity. Die Daten von VE decken etwa ein Drittel des europäischen PE Marktes ab (siehe Kapitel 3). 4 Je riskanter ein Investment, desto eher wird es von der durchschnittlichen Rendite abweichen. 5 Der Internal Rate of Return ist jener Zinssatz, mit dem die Summe aller Kapitalflüsse diskontiert werden muss, um einen Gegenwartswert von Null zu erhalten. Er misst die Rentabilität einer Investition. 6 Der Multiple entspricht der Summe aller Kapitalflüsse dividiert durch das investierte Kapital. Introduction However, most investments into private equity are far less risky, because most investors either cannot directly invest into companies or they hold several such positions. Their investment strategies are limited by know-how, statutory, legal, and volume constraints. A private equity investment involves one of four investment vehicles: direct investments, funds, funds-of-funds, and more exotic products like collateralised fund obligations (CFOs), publicly quoted entities or mixed portfolios. Furthermore, they all have different risk profiles, which can be very different from a direct investment. Research has been undertaken into direct investments and funds, but funds-of-funds and more exotic alternatives are largely unexplored, at least in published research. All research is made difficult by the lack of transparency and efficient market pricing.3 Information has to be painstakingly collected relying on goodwill and could therefore be biased. It is not possible to measure risk as volatility of a time series of a market price, because there is no public and efficient market to price the product. Therefore, the risk is usually taken as the standard deviation around the average return.4 The return is expressed as a measure, typically the internal rate of return5 or the multiple6, that summarises all cashflows over the lifetime of the investment, and unavoidably information on the timing and amount of the cashflows is lost. The uncertain cashflow pattern can be viewed as a source of liquidity risk unless the investment is held-to-maturity. 3 The worldwide largest databases are probably Thomson Venture Economics and Cambridge Associates. We estimate that VE captures about a third of the European market (see section 3). 4 The riskier an investment, the more likely it is to deviate from an average return. 5 The internal rate of return is the discount rate that makes the net present value of all cashflows of an investment equal to zero. It measures the efficiency of an investment. 6 The multiple is the sum of all cashflows of an investment divided by the capital invested. It measures the efficacy of an investment. 23 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 24 Einleitung Zahlungsströme verloren. Solange ein Investment nicht vollständig liquidiert ist, kann die unsichere Struktur der Zahlungsströme daher als Liquiditätsrisiko angesehen werden. In dieser Studie werden wir die einzelnen PE Investment Vehikel und deren Risikoprofile darstellen. Wir konzentrieren uns dabei vor allem auf VC, werden uns aber auch auf den Bereich Buyout beziehen, wann immer möglich. Als Renditemaß benutzen wir die so genannten Investment Multiples. Das Multiple gibt die Höhe der Rückfüsse an den Investor als Vielfaches des eingesetzten Kapitals an.7 Damit sind Investment Multiples die einfachste aber auch intuitivste Methode der Renditemessung. Unsere Ausführungen basieren auf veröffentlichten Forschungsberichten, unseren eigenen Forschungsergebnissen sowie der Venture Economics Datenbank von Thomson Financial. Analysiert wurden die Risikoprofile und die RisikoRendite Relationen sämtlicher Investment Vehikel. Die Ergebnisse unserer Untersuchung zeigen, dass es eindeutige Diversifikationsvorteile für Fonds, Dachfonds und Portfolios aus Direktinvestitionen gibt. Für einen Dachfonds existiert beispielsweise nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, überhaupt einen Verlust zu realisieren, während die Wahrscheinlichkeit eines Totalausfalls im Falle von Direktinvestitionen etwa 30% beträgt. Darüber hinaus wurde auch die Kapitalunterlegung im Bereich PE besonders in Hinblick auf die Regularien von Basel II untersucht. 24 7 Ein Multiple von 1 bedeutet beispielsweise, dass 100 Euro eingezahlt werden und ebenfalls 100 Euro zurückgezahlt werden. Ein Multiple von 1,5 bedeutet, 100 Euro werden eingezahlt und 150 Euro werden zurückgezahlt. Ein Multiple von 0,5 bedeutet, 100 Euro werden eingezahlt und 50 zurückgezahlt. Ein Totalverlust entspricht einem Multiple von Null. Introduction In this study, we introduce the different investment vehicles and mostly refer to VC, but also to buyout (BO) whenever possible. We use the multiple as our return measure, because it is the simplest and most intuitive one, and expresses how much money was received back as a multiple of the amount paid-in.7 Our discussion is based on published research articles, our own research, and the Thomson Venture Economics (VE) database. We analyse the risk profiles in detail, also in terms of the riskreturn ratios of each vehicle. We conclude that there is a clear diversification benefit for funds, funds-of-funds, and portfolios of funds and direct investments. For example, the probability of any loss is small for a VC fund-of-funds, whereas the probability of a total loss of capital in a direct VC investment is about 30%. We also mention allocation of economic capital to cover for unexpected losses, especially with respect to Basel II regulations. 7 For a multiple of one, for example, 100 are paid-in, and 100 are received back. For a multiple of 1.5, 100 are paid-in, and 150 are received. For a multiple of 0.5, 100 are paid-in, and 50 are received. And, a total loss represents 0. 25 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 26 1. Direktinvestitionen 1. Direktinvestitionen Im Gegensatz zu anderen Finanzierungsformen stellen Private Equity Investoren (i.d.R. PE Fonds oder so genannte Business Angels) nicht nur Kapital zur Verfügung, sondern bieten zusätzliche Nutzen durch ihr Know-how und ihre Unterstützung der Beteiligungsunternehmen in Fragen der Finanzierung, der Unternehmensführung sowie bei Strategieund Personalentscheidungen. Als Teilhaber handeln die Investoren einen gewissen Zinssatz mit den Gründern oder den Frühphasenfinanziers aus. Nach einer eingehenden Prüfung (Due Dilligence) und Abschluss der Verhandlungsphase (Negotiation Period) geben die Investoren ihre Kapitalzusage, welche in mehreren Finanzierungsrunden von den Unternehmen abgerufen werden kann. Ihre Anteile am Unternehmen verkaufen die Investoren meist schon nach wenigen Jahren. Der Verkauf von Private Equity Beteiligungen geschieht meist durch die Veräußerung der Unternehmensanteile an einen industriellen Investor (Trade Sale), über den Sekundärmarkt oder über den Börsengang des Unternehmens (IPO). Die Bewertung von Private Equity Investitionen während ihrer Laufzeit ist sehr schwierig. Der einzige Zeitpunkt, an dem verlässliche Aussagen über die Rendite einer Investition getroffen werden können, ist am Ende der Beteiligungszeit, wenn sowohl der Einstiegs- als auch der Ausstiegspreis der Investition bekannt ist. Das Risiko von Direktinvestitionen wird an der Schwankung der möglichen Renditen gemessen. Verlässliche Daten über den Erfolg von Direktinvestitionen liegen allerdings nur für den US Markt vor. Für den europäischen Markt scheint es bisher keine Untersuchungen zu geben, was wohl vor allem an der ungenügenden Anzahl an verwertbaren Datensätzen liegt. Der EIF ist in etwa 200 VC Fonds investiert, die wiederum an etwa 2.000 europäischen Unternehmen beteiligt sind. Die meisten dieser Beteiligungen sind bisher noch nicht liquidiert. Zukünftig wird die 26 1. Direct Investments 1. Direct Investments Unlike in debt financing or public equity, the private equity practitioner provides not just capital, but also adds value notably with expertise in financing, management, strategy, human resources, and the industry sector. After a due diligence and a negotiation period, investors commit capital and, after some years, sell their shares either via a trade sale (sale to another industrial buyer), an IPO or a secondary transaction. VC funds and informal private equity investors, the so-called business angels, align interests with the founders or early-round investors to avoid adverse selection and opportunistic behaviour. Valuations are notoriously difficult, and the entry and exit price also depends on offer and demand. Therefore, the only way to measure the return is to look at the entry and exit prices of an investment. The risk of a direct investment is measured as the variation of its potential return. We are only aware of reliable research and data on direct investments in the US market. In Europe, no such research seems to exist and it is likely that no satisfactory data exists so far. The EIF is a limited partner in close to 200 VC funds with around 2,000 European companies, but most direct investments have not been exited yet. This database will however provide a rich source of information in the future. There should be a difference between a US and European direct investment, because a US and a European fund exhibit different risk profiles: see section 3.3. However, we believe that the overall shape of the risk profile of a direct investment should be similar for both, namely highly skewed, with a considerable amount of total losses, and fat tails, with extraordinary multiples. 27 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 28 1. Direktinvestitionen Datenbank des EIF jedoch eine reichhaltige Informationsquelle für europäische Private Equity Investitionen darstellen. Da europäische und US-amerikanische PE Fonds unterschiedliche Risikoprofile aufweisen (siehe Kapitel 3.3), sollte es auch Unterschiede bei den Direktinvestitionen zwischen beiden Märkten geben. Trotz dieser Unterschiede glauben wir aber, dass die grundsätzliche Gestalt der Risikoprofile von Direktinvestitionen, d.h. asymmetrische, stark gestreute Verteilungen mit einer hohen Anzahl von Totalverlusten und einigen extrem hohen Renditen, in beiden Märkten relativ ähnlich ist. Cochrane (Cochrane 2003) nutzte einen Datensatz von VentureOne, um das Risikoprofil von PE Direktinvestitionen zu untersuchen. Seine Daten enthielten Informationen zu etwa 15.000 Bewertungen von mehr als 7.000 Beteiligungsunternehmen, in denen eine neue Finanzierungsrunde oder ein Börsengang (IPO) erfolgt war. Da die Wahrscheinlichkeit eines Ausstiegs, dem so genannten „Exit“, bei erfolgreichen Unternehmen sehr viel höher ist, besitzen die Daten einen „Survival Bias“. Cochrane korrigierte diese Verzerrung, indem er die Exit-Wahrscheinlichkeiten der Beteiligungsunternehmen modellierte.8 1. Direct Investments Cochrane (Cochrane 2003) used the VentureOne database, which includes over 15,000 valuations in over seven thousand companies where a new financing round or IPO occurred. The data has a survival bias, because exits for badly performing companies are typically delayed or never happen. Cochrane corrects for this bias by modelling the probabilities of exits.8 Cochrane finds a highly skewed return distribution with an arithmetic annual mean of 59% and a high volatility. There are some multiples over 10 or even over 100, some modest returns, and a significant amount of losses or total loss. Das, Jagannathan, and Sarin (DJS 2002) analyse over 50,000 financing rounds in over 23,000 companies. They use VE data, which does not have a survival bias except a possible sample bias: see discussion in next chapter. They find an average multiple of 5.12 for early stage and 1.12 for late stage investments, but do not seem to state standard deviations. Die Ergebnisse von Cochrane zeigen, dass die Renditen von Direktinvestitionen stark asymmetrisch verteilt sind. Der Autor beobachtete ein jährliches arithmetisches Mittel von 59% und eine extrem hohe Volatilität. Es gibt einige Investment Multiples mit Werten über 10 oder sogar 100, einige moderate Renditen sowie einen erheblichen Anteil an Verlusten und Totalausfällen. Das, Jagannathan und Sarin (DJS 2002) analysieren mehr als 50.000 Finanzierungsrunden in über 23.000 Unternehmen. Die Autoren benutzen Daten von VE, die keinen „Survival Bias“ aufweisen. Sie beobachteten ein durchschnittliches Investment Multiple von 5,12 für Early Stage und 1,12 für Late Stage Investitionen, machten aber keine Angaben zur Streuung der Verteilung. 28 8 Der Autor benutzte hierfür eine Maximum Likelihood Methode (siehe Cochrane 2003). 8 He uses a maximum likelihood estimation method: please refer to Cochrane (2003). 29 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 30 1. Direktinvestitionen Peng (Peng 2001) benutzt Daten von VentureOne mit etwa 13.000 Finanzierungsrunden, um einen VC Index zu entwickeln. Anhand seines Index erzeugte er eine Zeitreihe, die eine jährliche geometrische Rendite von 55% und eine hohe Volatilität aufweist. Quigley und Woodward (Sand Hill Econometrics) konstruieren ebenfalls einen Index mit einem ähnlichen Datensatz wie Peng (siehe QW 2003 für weitere Einzelheiten). 30 1. Direct Investments Peng (Peng 2001) creates a VC index using 13,000 financing rounds mainly from VentureOne. The index allows him to create a time series and he finds an overall geometric annual return of 55% and a high volatility. Quigley and Woodward from Sand Hill Econometrics also construct an index based on similar data sources: see (QW 2003) for more details. Moskowitz and Vissing-Jørgensen (MV 2002) consider all private equity i.e. stakes in companies of any size that are not publicly traded, and find that returns are no higher than for public equity. Abbildung 3 und Abbildung 4 zeigen anhand der Verteilung der Investment Multiples, die auf Basis des Datensatzes von Cochrane ermittelt wurde, das Risikoprofil von VC Direktinvestitionen.9 Die Verteilung zeigt deutlich, dass VC Direktinvestitionen ein sehr hohes Maß an Risiko aufweisen. Eines der Hauptziele dieser Studie ist es, darzustellen, dass Direktinvestitionen ein höheres Risiko aufweisen als Fonds. Auf die möglichen Unterschiede zwischen verschiedenen Finanzierungsphasen, Sektoren und Märkten wollen wir aus diesem Grund hier nicht näher eingehen. Die Abbildungen verdeutlichen die starke Asymmetrie der Renditeverteilung von Direktinvestitionen. Der Anteil an Totalausfällen liegt bei etwa 30% und die Renditen sind extrem breit gestreut, mit einigen Multiplewerten von über 100. Figure 3 and Figure 4 show the risk profile of a direct VC investment in terms of multiples using data obtained from Cochrane.9 The distribution clearly shows that a VC direct investment is a risky investment. There might be statistically significant differences between financing stage, sector, and market, but this is not the aim of this study. The main objective is to illustrate that a general direct investment is significantly riskier than a fund investment. The figures clearly show that the profile of a direct VC investment is highly skewed with around 30% being a total loss i.e. a zero multiple, and a fat slowly thinning tail of extremely high multiples, i.e. over multiple of 100. Laut Cochrane weist die jährliche Rendite eine Normalverteilung und eine sehr hohe Volatilität auf. Tabelle 3 zeigt die Wahrscheinlichkeiten der Verteilung. Die Zahlen beziehen sich auf die gesamte Investitionsperiode und können daher nicht direkt mit den herkömmlichen Risikokennzahlen anderer Anlagekategorien, wie etwa dem vierteljährlichen Value-at-Risk oder der jährlichen Ausfallwahrscheinlichkeit10, welche sich im Allgemeinen auf Zeitreihenanalysen einer bestimmten Zeitperiode beziehen, verglichen werden. Das arithmetische Mittel und der Median weichen stark voneinander ab, was ein Zeichen für die asymmetrische Verteilung ist. Die Werte des 99. bzw. 95. Percentils betragen 100%, da mehr als 30% aller Direktinvestitionen einen Totalverlust According to Cochrane, the annual return is well described by a lognormal distribution with a very high standard deviation. Table 3 shows the risk numbers of the distribution. Please note that the risk numbers are over the total investment period, and cannot be directly compared to risk numbers derived from a time series of market prices over a given period, like quarterly value-at-risk or annual probability of default, as typically used for risk management or capital allocation for public equity. The average and the median are very different, i.e. the distribution is skewed. The worst 99th respectively 95th percentiles are 100%, because more than 30% of all direct VC investments result in a total loss. The probability of a loss10 on a direct investment is 42%, about 9 Wir danken John Cochrane für die Daten und die konstruktiven Gespräche. 10 Wir vernachlässigen sowohl die Inflation als auch den risikolosen Zinssatz. Ein angepasster Zielmultiple kann näherungsweise mit (1+Zinssatz)^Zeitraum berechnet werden. 9 We would like to thank John Cochrane for data and discussions. 10 We neglect inflation and risk-free return. An adjusted target multiple can be approximated by (1+rate)^period, and the cumulative probability shows in Figure 4. 31 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 32 1. Direktinvestitionen aufweisen. Um 99% bzw. 95% aller möglichen Szenarien gegen Verlust zu schützen, müssten somit Rückstellungen in Höhe von 100% des investierten Kapitals gebildet werden. Die Ausfallwahrscheinlichkeit von 42% zeigt, dass bei knapp der Hälfte aller Investitionen mit einem Verlust gerechnet werden muss. Dies verdeutlicht, wie riskant die Anlage in Direktinvestitionen ist. Die angegebene Risiko-Rendite Relation wird errechnet, indem die Rendite, der durchschnittliche Investment Multiple minus Eins, durch die Standardabweichung dividiert wird. Das Verhältnis misst somit die erzielte Rendite je Risikoeinheit. Allerdings möchten wir darauf hinweisen, dass die Standardabweichung durch die extrem asymmetrische Verteilung der Investment Multiples sehr hoch ist. Zusammenfassend können wir festhalten, dass Direktinvestitionen ein sehr hohes Maß an Risiko aufweisen. Aus diesem Grund sollten Anleger nur dann mit ihrem gesamten Kapital ein einziges Direktinvestment tätigen, wenn sie sicher sind, dass ihre Selektionskriterien und ihre angebotene Managementunterstützung so gut sind, dass die Investition mit absoluter Sicherheit zum Erfolg führt. Ansonsten gleicht die Investition in eine einzige Direktinvestition eher einem Glücksspiel. Investoren, die davon überzeugt sind, überdurchschnittliche Selektionsfähigkeiten zu besitzen, sollten mehrere Direktinvestitionen tätigen, um eine bessere RisikoRendite Relation zu erreichen. Überdurchschnittliche Selektions- und Wertschöpfungsfähigkeiten erzeugen eine höhere durchschnittliche Rendite, und Diversifikationseffekte reduzieren das Risiko. Investoren, die sich nicht sicher sind, ob sie über die nötigen Selektions- und Wertschöpfungsfähigkeiten verfügen, sollten hingegen in Fonds, Dachfonds oder andere, eher exotische Produkte investieren. 32 1. Direct Investments half the investments. To cover 99% respectively 95% of all possible scenarios, 100% of capital need to be set aside. This shows how risky directs are. The risk-return ratio used in this study is the return, i.e. the average multiple minus one, divided by the standard deviation to find the return per unit risk. However, we have to point out that, due to the extreme skewness, the standard deviation is very high. To summarise, a VC direct investment is highly risky. Therefore, investors should only commit all their capital in one direct investment, if they want to gamble that their selection skills and added value is “a sure bet”. If investors believe that their selection skills and added value is only superior, they should make several direct investments to achieve a better risk-return ratio. Their superior skills would generate a higher average and the diversification effects reduce their downside (and upside) risk. If investors are not sure whether they have the necessary skills, they will be far better off investing into funds, funds-of-funds, or more exotic products (see next chapters). 33 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 1. Direktinvestitionen 34 16:42 Seite 34 1. Direct Investments 35 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 1. Direktinvestitionen 36 16:42 Seite 36 1. Direct Investments 37 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 38 2. Private Equity Fonds Tabelle 3: Das Risikoprofil von US Venture Capital Direktinvestitionen (Quelle: Cochrane) Table 3: The risk profile of a US venture capital direct investment (Source: Cochrane) 2. 2. Private Equity Fonds Private Equity Investitionen können mittels Fonds, Dachfonds und anderen, eher exotischen Produkten, durchgeführt werden, wobei Fonds das mit Abstand am weitest verbreitete Investment Vehikel darstellen. PE Fonds sammeln Kapital von Investoren, den so genannten „Limited Partnern“, ein und investieren das Geld anschließend in etwa 10 bis 20 Beteiligungsunternehmen. Die Investoren solcher Fonds sind in Europa typischerweise Banken (25% des gesamten Kapitals), Pensionsfonds (25%), Versicherungen (10%), Dachfonds (10%) und Großunternehmen (10%).11 Das Fondsmanagement, der so genannte „General Partner“, besteht aus einem Team erfahrener Fachleute aus den Bereichen Technologie, Venture Capital und Finanzen. Da die Limited Partner zum Zeitpunkt ihrer Investitionszusage naturgemäß in einen Blind Pool investieren, d.h. keine Informationen über die späteren Beteiligungen besitzen, müssen sie das Fondsmanagement einer sehr genauen Prüfung unterziehen. Bei dieser so genannten „Due Diligence“ werden vor allem die Qualität des Managements und sein bisheriger Track Record, die Investitionsstrategie sowie die Fondsstruktur geprüft. Während der Investitionsperiode wird das Kapital je nach Bedarf durch den 38 2. Private Equity Funds 11 Quelle: EVCA/PwC Private Equity Funds Private Equity investment is carried out indirectly via funds, funds-of-funds or more exotic private equity products, with the fund being the most common investment vehicle. A fund collects capital from investors (limited partners, LPs) to choose and manage about 10 to 20 direct investments on their behalf. Investors in such funds in Europe are typically banks (25% of all capital committed), pension funds (25%), insurers (10%), funds-of-funds (10%), and corporate investors (10%).11 The fund manager (called general partner, GP) is a team with complementary background and skills such as technical experts, VC experts, and financial specialists. LPs decide to invest in the fund as a blind pool based on a thorough due diligence, including the quality of the management team, its track record, investment strategy and fund structure. Capital is drawn down as needed in order to pay set-up costs (typically 1%) and management fees (typically 2.5% per annum), and to invest into about 10 to 20 companies over a period of four to five years, called investment period. Over the following years, the companies in the portfolio are further financed and managed for exit via trade sales, public offerings, or secondary markets. The 11 Source: EVCA/PwC 39 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 40 2. Private Equity Fonds General Partner abgerufen. Die abgerufenen Mittel werden zur Deckung der Auflegungskosten (üblicherweise 1%) und Managementgebühren (üblicherweise 2,5% pro Jahr) und für die Investition in ca. 10 bis 20 Beteiligungsunternehmen verwendet. Die Investitionsperiode beträgt im Allgemeinen vier bis fünf Jahre. In den nachfolgenden Jahren werden die Beteiligungsunternehmen vom General Partner weiter finanziert, gemanaged und auf den Exit (Trade Sale, IPO oder über den Sekundärmarkt) vorbereitet. Die Einnahmen des Fonds werden gemäß den ausgehandelten Konditionen zwischen den Limited Partnern und dem General Partner aufgeteilt. Dabei werden die Interessen der Limited Partner durch die besondere Vertragsgestaltung der VC Fonds geschützt. Sobald der Fonds Erträge realisiert, wird zunächst das von den Limited Partnern investierte Kapital an diese zurückgezahlt. Übertrifft der Gewinn aus den Beteiligungsverkäufen das investierte Kapital, erhält der General Partner üblicherweise 20% der Erträge. Die restlichen Gewinne werden an die Limited Partner ausgeschütttet. Die Fondsmanager müssen darüber hinaus oftmals einen umfangreichen Anteil ihres privaten Vermögens (meist 1% des Fondsvolumens) in den Fonds investieren. Damit entsteht für den General Partner ein starker Anreiz, überdurchschnittliche Renditen zu erzielen und im Sinne der Limited Partner zu handeln. Im Unterschied zu börsengehandelten Investmentfonds können die Fondsmanager eines PE Fonds direkten Einfluss auf den Erfolg ihrer Investitionen ausüben. 2. Private Equity Funds proceeds are distributed among LPs and the GP according to agreed allocation rules. LPs are mainly protected through a long-term alignment of interests with the GP. The GP typically gets a 20% share of the profits after the total invested capital plus a hurdle return has been paid back to the LPs. And the GP's team members often need to invest a substantial share of their personal wealth (typically 1% of fund size). Their main interest is therefore the generation of an above average return. Unlike a public equity mutual fund, GPs have direct influence on the well being of their investments. Several studies exist on the returns of funds. The data comes from a data provider or from private funds-of-funds that researchers had access to. Notably, the EIF has around 200 VC funds without survival bias, but most of them are not liquidated yet. Ljungqvist and Richardson (LR 2003) had access to a private dataset of all the cashflows of 73 funds. They find excess return of 4% – 8% per annum relative to the aggregate public equity market, and betas higher than one. Chen, Baierl and Kaplan (CBK 2002) have used the VE database, and conclude that VC has higher risks and higher return, and a very low correlation with S&P 500. Burgel (Burgel 1999) looks at 134 funds and finds an internal rate of return of 14% with a high standard deviation. Burgel's data is most likely a subset of the VE database. Verschiedene Studien haben bereits die Renditen von PE Fonds untersucht. Die Daten stammen meist von unabhängigen Datenanbietern oder von Dachfonds, die Autoren Zugang zu ihren Daten gewährt haben. Der EIF verfügt beispielsweise über eine Datenbank mit etwa 200 Fonds. Allerdings ist die Mehrzahl dieser Fonds noch nicht liquidiert. Ljungqvist und Richardson (LR 2003) hatten Zugang zu einem privaten Datensatz mit sämtlichen Zahlungsströmen von insgesamt 73 Fonds. Die Autoren beobachteten ein Beta von über Eins und eine Überschussrendite von 4%–8% pro Jahr im Vergleich zum Aktienmarkt. Chen, Baierl and Kaplan (CBK 2002) ver40 41 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 42 2. Private Equity Fonds wendeten die VE Datenbank und zeigten, dass VC sowohl höhere Risiken als auch höhere Renditen als der S&P 500 aufweist. Die Korrelation zwischen VC und dem S&P 500 ist sehr gering. Burgel (Burgel 1999) untersuchte 134 Fonds und berechnete einen Internal Rate of Return von 14% mit einer hohen Standardabweichung. Burgels Daten stellen höchstwahrscheinlich eine Teilmenge der Daten der VE Datenbank dar. Zur Untersuchung des Risikoprofils von PE Fonds benutzten wir sämtliche VC Fonds der VE Datenbank, die ein Mindestalter von fünf Jahren vorweisen konnten. Die Renditen von Fonds, die jünger als fünf Jahre sind, basieren auf relativ unsicheren Bewertungen, unterliegen starken Schwankungen und im Allgemeinen einer systematischen Unterbewertung des endgültigen Renditewerts. Junge Fonds weisen naturgemäß noch kaum Exits auf und bewerten ihre Beteiligungsunternehmen meist zu Anschaffungskosten. Zunächst möchten wir die Repräsentativität und die Konsistenz der von uns verwendeten Daten näher erläutern. Wie bereits erwähnt, ist die Private Equity Industrie relativ intransparent, so dass nicht einmal die genaue Anzahl der Fonds pro Auflegungsjahr bekannt ist. Die VE Datenbank enthält grundlegende Informationen zu allen bekannten Fonds und darüber hinaus einen Datensatz mit Fonds, die ihre Renditen freiwillig und auf anonymer Basis an den Datenanbieter übermitteln. Wir nehmen an, dass der Datensatz der grundlegenden Fondsinformationen einen Großteil aller PE Fonds abbildet und somit annähernd die Grundgesamtheit widerspiegelt. Unglücklicherweise berichten jedoch nicht alle Fonds ihre Renditedaten. Tabelle 4 zeigt, für wieviele der insgesamt in der Datenbank erfassten Fonds Renditeinformationen vorliegen. Die meisten Fondsdaten liegen für den US-amerikanischen Markt vor (etwa dreimal so viele Fonds wie für den europäischen Markt). Das Verhältnis von Fonds mit Renditedaten zu allen in der Datenbank vorhandenen Fonds liegt bei etwa 38% in den USA und etwa 40% in Europa. Der Großteil der Fondsinformationen für den europäischen Markt stammt von britischen PE Fonds (etwa 40%). 42 2. Private Equity Funds We use the VE database, and drop all funds that are younger than five years, because their interim return still has a considerable amount of uncertainty and a systematic underestimation of the final return. These funds are either not even partially liquidated or their valuation is at cost. We first present a reliability and consistency check. As already mentioned, the private equity industry is opaque and not even the exact numbers of funds per vintage year are known. The VE database contains a table with basic information on all funds known to them, and a table that only contains those funds that communicate their return. We assume that the basic information on funds should cover the bigger part of the market and we consider these funds to reflect the total population. Unfortunately, not all funds report their return data. The table below shows the number of funds with return data versus all funds in the VE database. Most data is available for the US market (approx. three times more funds than Europe). The ratio of the funds with return data to all funds in the database from 1983 to 1998 is 38% in the US and 40% in Europe. A significant part of the European data comes from UK funds (about 40%). 43 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 44 2. Private Equity Fonds Tabelle 4: Repräsentativität der untersuchten Stichprobe: Datensatz aller Venture Capital Fonds, die zwischen 1983 und 1998 aufgelegt wurden (Quelle: Thomson VentureXpert) Zwischen den Fonds mit Renditedaten und solchen, die nur grundlegende Informationen berichten, gibt es einige Unterschiede. Die Anzahl von kleinen und mittelgroßen Fonds ist bei den berichtenden Fonds geringer als in der Grundgesamtheit. Wir sind nicht sicher, ob dies möglicherweise eine potenzielle Fehlerquelle darstellen könnte, nämlich dass weniger kleine Fonds mit schlechten Renditedaten an den Datenanbieter berichten. Allerdings sind wir der Meinung, dass grundsätzlich keine Verzerrung des Datensatzes vorliegt, da die Fonds sich bereits zu Beginn ihrer Investitionsphase, wenn also noch nicht bekannt ist, ob der Fonds erfolgreich sein wird oder nicht, dazu verpflichten, ihre Renditen zu berichten. Dieser Sachverhalt könnte jedoch dann wichtig werden, wenn VE versucht die Datenbank im Nachhinein zu vervollständigen. Für den US-amerikanischen Datensatz sollten unserer Ansicht nach keine signifikanten Inkonsistenzen existieren. Bei den Daten der europäischen Fonds sind wir uns in dieser Fragestellung weniger sicher. 44 2. Private Equity Funds Table 4: Representativeness of sample used: Thomson VentureXpert data for venture capital funds from vintage year 1983 to vintage year 1998 There are some differences between the groups of funds with return data and all funds. There are less small than mid-sized funds with return data versus all funds. We are not sure whether this difference creates some bias, namely that fewer small funds with low return report. We do not think that funds with a low return are less likely to report, because they agree to report before any return becomes apparent. However, this issue becomes important if VE actively tries to complete the data retrospectively. In the US, we do not believe that significant inconsistencies or biases exist. We are less sure about the European dataset. 45 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:42 Seite 46 2. Private Equity Fonds Abbildung 5 und Abbildung 6 zeigen das Risikoprofil europäischer VC Fonds, die zwischen 1983 und 1998 aufgelegt wurden. Abbildung 7 zeigt das Risikoprofil europäischer Buyout Fonds der betrachteten Zeitperiode. Die Abbildungen zeigen die relativ symmetrische Verteilung von Fonds mit einer geringen Streuung und nahezu keinen Totalausfällen. Ein Fonds, bestehend aus einem Portfolio von 10 bis 20 Beteiligungen, besitzt im Vergleich zu Direktinvestitionen deutliche Diversifikationsvorteile. Tabelle 5 zeigt allerdings, dass Investitionen in VC Fonds keinesfalls risikofrei sind. Die Wahrscheinlichkeit, das eingesetzte Kapital nicht vollständig zurückzuerhalten (Ausfallwahrscheinlichkeit), beträgt etwa 30%. Ein Totalausfall ist dagegen sehr unwahrscheinlich (im Gegensatz zu einer Wahrscheinlichkeit von etwa 30% bei Direktinvestitionen). Die Werte des arithmetischen Mittels und des Median12 liegen näher zusammen als bei Direktinvestitionen, was auf eine symmetrische Verteilung der Fondsrenditen hindeutet. Um 99% bzw. 95% aller möglichen Szenarien abzusichern, müssen Rücklagen in Höhe von 74% bzw. 55% des investierten Kapitals gebildet werden. Die Risiko-Rendite Relation liegt mit 0,4 etwa viermal höher als bei Direktinvestitionen. Zusammenfassend können wir festhalten, dass Investitionen in Fonds weniger riskant sind als Direktinvestitionen, dass das von den Investoren zu tragende Risiko aber trotzdem nicht unerheblich ist. Investoren, die keine überdurchschnittlichen Selektions-, Überwachungs- und Managementfähigkeiten besitzen, welche für die Anlage in Direktinvestitionen unbedingt von Nöten sind, die aber imstande sind, Risiken in Form möglicher Verluste zu übernehmen, sollten in Fonds investieren. Investoren, die hingegen nicht bereit sind, solche Risiken einzugehen, oder denen die nötigen Ressourcen oder Erfahrungen fehlen, um als Limited Partner zu agieren, sollten in mehrere Fonds, einen Dachfonds oder in exotische PE Produkte investieren. 46 12 Das arithmetische Mittel entspricht der Summe aller Renditen dividiert durch die Anzahl der Beobachtungen. Der Median entspricht dem „mittleren Wert“, der nach Größe geordneten Renditewerten. 2. Private Equity Funds Figure 5 and Figure 6 show the risk profile of a European VC fund from VE from 1980 to 1998. Figure 7 shows the risk profile of a European BO fund from VE from 1980 to 1998. The figures clearly show that the risk profile of a fund is a relatively symmetric distribution with less fat tails and virtually no total losses. The fund, as a managed portfolio of 10 to 20 companies, induces significant diversification effects as compared to a direct investment. Nevertheless, fund investments are not risk-free, which can be seen in the risk numbers of Table 5. For example, the probability of not getting back the total capital invested is around 30%. A complete loss is highly unlikely (versus 30% for a direct investment), except maybe when including legal risk or funds with leverage. The average and the median12 are closer to each other, i.e. less skewed than for directs. To cover 99% respectively 95% of all possible scenarios, 74% respectively 55% of the capital needs to be set aside. The risk-return ratio is 0.4, which is four times as high as the ratio for a direct investment. To summarise, a fund investment is not as risky as a direct investment, but the risks are not negligible. If investors have not superior selection, monitoring, and management skills as related to a direct investment, but are able to take risks i.e. potential losses, they should invest in funds. However, if investors are averse to a potential capital loss and do not possess the necessary skills to manage limited partnerships, they should invest into several funds, a fund-of-funds, or more exotic products. 12 The average or mean is the sum of all returns divided by the number of returns. The median is the return below and above which 50% of all returns are. 47 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 2. Private Equity Fonds 48 16:42 Seite 48 2. Private Equity Funds 49 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 2. Private Equity Fonds 50 16:42 Seite 50 2. Private Equity Funds 51 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 2. Private Equity Fonds 52 16:42 Seite 52 2. Private Equity Funds 53 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 54 3. Private Equity Dachfonds Tabelle 5: Das Risikoprofil europäischer Venture Capital Fonds (Quelle: VentureXperts) Table 5: The risk profile of a European venture capital fund (Source: VentureXperts) 3. Private Equity Dachfonds 3. Private Equity Funds-of-Funds Ein Dachfonds sammelt Kapital von Investoren ein und investiert es in etwa 20 oder mehr Fonds. Investoren von Dachfonds sind typischerweise Pensionsfonds, Banken, Versicherungen, Großunternehmen und andere Dachfonds. Der Anteil von Dachfonds wuchs in den vergangen Jahren kontinuierlich und stellt heute etwa 10% des insgesamt in PE Fonds investieren Kapitals bereit. Dachfonds ermöglichen es den Anlegern, relativ schnell und einfach in ein global diversifiziertes Portfolio zu investieren. Als Gegenleistung erheben Dachfonds üblicherweise eine Managementgebühr von etwa 0,5% pro Jahr und eine Gewinnbeteiligung in Höhe von 5% bis 10%. Diese Gebühren werden jedoch in aller Regel durch die Kostenersparnisse auf Seiten des Investors sowie dem „Added Value“ des Dachfondsmanagements mehr als kompensiert. Historische Daten zu Dachfondsrenditen sind nur sehr schwer zu finden. Die VE Datenbank enthält Informationen zu lediglich vier PE Dachfonds. Der EIF ist seinem Aufbau nach ebenfalls ein PE Dachfonds, allerdings besteht das Portfolio aus insgesamt 200 aktiven europäischen Fonds. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, das Risikoprofil von Dachfonds zu modellieren. Unsere Dachfonds Simulation 54 3. Private Equity Funds-of-Funds A fund-of-funds collects capital from investors to invest in about 20 or more funds on their behalf. Fund-of-funds investors are typically pension funds, banks, insurance companies, corporate investors, and other funds-of-funds. Funds-of-funds have increased their share considerably over the last years, and now provide around 10% of the capital of funds. Funds-of-funds allow investors to easily invest and diversify on a global basis. They typically charge a management fee of around 0.5% per year, and participate in the profits with 5% to 10%. Internal cost savings for the fund-of-funds investor and the fund-of-funds manager's added value partially or more than fully compensate these fees, which are often wrongly perceived as fees on fees. It is difficult to find historical funds-of-funds return data. We only find four in the VE database. The EIF is also a fund-offunds but with around 200 un-liquidated VC funds within the EU Member States and Candidate Countries, and financed by own resources and several mandates. Therefore, we choose to model historical funds-of-funds. We construct historical funds-of-funds by creating portfolios of historical funds that are randomly selected from the VE database while 55 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 56 3. Private Equity Dachfonds stellt Portfolios mit Hilfe von historischen Fondsdaten zusammen. Die Konstruktion des Portfolios erfolgt durch eine zufällige Auswahl von Fonds aus der VE Datenbank unter Beachtung der Zeitachse. Wir simulieren 50.000 solcher Portfolios und erhalten daraus die historische Verteilung der Investment Multiples. Um beispielsweise Dachfonds mit zwei Fonds und einer Investitionsperiode von zwei Jahren zu simulieren, wählen wir fortlaufend zwei Fonds aus aufeinander folgenden Auflegungsjahren zufällig aus und bilden aus ihnen ein Portfolio. Die verwendete Methode entspricht de facto einer Monte Carlo Simulation: siehe Weidig, Kemmerer und Born (WKB 2004). Verschiedene statistische Tests, wie der Mann-Whitney und der Kruskal-Wallis Test, ergaben, dass den europäischen und US-amerikanischen Fondsrenditen zwei unterschiedliche Verteilungen zu Grunde liegen. Das gleiche Ergebnis erhielten wir für den Vergleich von Venture Capital und Buyout Fondsrenditen. Aus diesem Grund ist es wichtig, einerseits zwischen VC und Buyout und andererseits zwischen US-amerikanischen und europäischen Fonds zu unterscheiden. Ein simulierter europäischer VC Dachfonds sollte daher nur aus europäischen Venture Capital Fonds modelliert werden. Wir haben keine Unterscheidung zwischen verschiedenen Größenklassen oder Investitionsschwerpunkten13 getroffen, da wir keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den jeweiligen Gruppen feststellen konnten.14 Der Zusammenhang zwischen Auflegungsjahr und Rendite in den beiden Regionen ist dagegen weniger eindeutig. In den USA gibt es eine starke Korrelation zwischen dem Auflegungsjahr und der Rendite eines Fonds, wohingegen in Europa kein Zusammenhang festzustellen ist. Wir vermuten, dass dies an der Zersplitterung des europäischen Marktes mit verschiedenen kleineren nationalen Märkten liegt. Zum anderen wird in Europa ein Großteil der Beteiligungsverkäufe im Rahmen von Trade Sales und nicht, wie in den USA üblich, mittels Börsengang durchgeführt. 56 13 Verglichen wurden die Renditen von Early Stage und Late Stage Fonds. 14 Für US-amerikanische Fonds gibt es Anzeichen für eine Korrelation zwischen dem Fondsvolumen und der Rendite. 3. Private Equity Funds-of-Funds respecting the timeline. We create 50,000 such portfolios, and obtain the historical multiple distribution of a fund-offunds. For example, to create a set of historical funds-of-funds with two funds invested over two years, two funds would repeatedly be randomly selected from the historical funds for each of two consecutive vintage years. This method is effectively a Monte Carlo simulation: see Weidig, Kemmerer and Born (WBK 2004). Using statistical tests like Mann-Whitney and Kruskal-Wallis, we find that the US and European return data come from two different underlying distributions, and the same is true for VC and BO. Therefore, it is important to distinguish between VC and BO, and between US and Europe. For example, for a European VC fund-of-funds, only VC funds in Europe should be used. We choose not to distinguish between funds of different sizes or stages13, because we could not find clear statistically significant differences between the mean multiple of funds of different stages and sizes.14 The case for vintage year dependence is less clear. There is a correlation in the US data, but not in the European dataset. We guess that the European market is a set of different smaller markets, and more exists are trade sales rather than IPOs. 13 Early stage versus late stage VC. 14 There are indications that the size of a fund in the US matters. 57 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 58 3. Private Equity Dachfonds Abbildung 8 und Abbildung 9 zeigen das Risikoprofil von VC Dachfonds. Dargestellt ist ein typischer Dachfonds mit einem Portfolio aus 20 Fonds, in die über einen Zeitraum von vier Jahren investiert wurde. Die Abbildungen zeigen deutlich, wie sehr das Risikoprofil eines VC Dachfonds dem eines Aktienindex gleicht. Die Renditeverteilung ist symmetrisch, die Streuung ist relativ gering und Totalausfälle sind ausgeschlossen. Tabelle 6 zeigt die Risikokennzahlen von VC Dachfonds. Das arithmetische Mittel von Dachfonds und Fonds liegt sehr nahe beisammen, ist aber nicht identisch, da die Portfolios unter Berücksichtigung des Auflegungsjahres konstruiert wurden. Sogar die Ausfallwahrscheinlichkeit, also die Wahrscheinlichkeit, einen Teil des eingesetzten Kapitals zu verlieren, ist sehr gering. Um 99% bzw. 95% aller möglichen Szenarien gegen Verlust zu schützen, muss der Investor keinerlei Rücklagen bilden. Das arithmetische Mittel und der Median liegen sehr nahe zusammen, was auf eine symmetrische Verteilung hinweist. Die Riskio-Rendite Relation ist mit 1,7 erneut höher als die der zu Grunde liegenden Anlageinstrumente (VC Fonds: 0,4). Die simulierten Fondsportfolios berücksichtigen allerdings keinerlei Gebühren und, wie bereits erwähnt, muss das Dachfondsmanagement mit einer Managementgebühr, Auflegungskosten und dem so genannten „Carry“ entlohnt werden.15 Bei einer Berücksichtigung der Gebühren würden unsere Ergebnisse um einen Multiplewert von etwa 0,05 bis 0,1 nach links verschoben werden. Der Carry würde das Verlustrisiko unserer Verteilung nicht ändern, da sich dieser nur auf die Gewinne auswirkt. Insgesamt können wir festhalten, dass ein Dachfonds mit einem Portfolio von 20 Fonds und einer Investitionsperiode von vier Jahren, deutliche Diversifikationseffekte gegenüber Fonds besitzt. Wie wir im Folgenden zeigen werden, hängt dieser Diversifikationseffekt von der Anzahl der Fonds im Portfolio sowie der Länge der Investitionsperiode ab. 58 15 Der Carry entspricht der prozentualen Gewinnbeteiligung des General Partners, nachdem die Limited Partner eine bestimmte Mindestverzinsung erhalten haben. 3. Private Equity Funds-of-Funds Figure 8 and Figure 9 show the risk numbers of a fund-offunds. We consider a VC fund-of-funds with twenty funds invested over four consecutive years as the most typical fundof-funds. The figures clearly show that the risk profile of a fund-of-funds looks similar to an index of an efficient public market; it has a symmetric distribution, not too pronounced fat tails and no total losses. Table 6 shows the risk numbers of a fund-of-funds. The average is close but not equal to the average of the sample of historical funds, because we select the funds according to vintage year, and not randomly. Even, the probability to loose any capital seems small. No capital is required to cover 99% or 95% of all scenarios. The average and the median are very close to each other, which implies a symmetric distribution. The risk-return ratio is again higher than for the underlying investments, namely 1.7 as compared to 0.4 for a fund. Of course, the fund portfolios are net of fees, and the fund-of-funds managers need to be compensated with a management fee, set-up costs and carry15. The fees shift all our results to the left, but only by a multiple between 0.05 and 0.1 according to a back-of-the-envelope calculation. The carry will not change the downside risk of our distribution. We conclude that a fund-of-funds, as a managed portfolio of twenty funds over four years, induces significant diversification effects as compared to a fund. This diversification depends on the number of funds in the portfolio and the period over which funds are invested into, as we show below. 15 Carry is the percentage profit participation when a hurdle rate return is passed. 59 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 3. Private Equity Dachfonds 60 16:43 Seite 60 3. Private Equity Funds-of-Funds 61 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 3. Private Equity Dachfonds 62 16:43 Seite 62 3. Private Equity Funds-of-Funds 63 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 64 3.1 Diversifikation über die Anzahl der Fonds Tabelle 6: Das Risikoprofil europäischer Venture Capital Dachfonds Table 6: The risk profile of a European venture capital fund-of-funds 3.1 Diversifikation über die Anzahl der Fonds 3.1 The Diversification by Number Um die Diversifikationseffekte genauer zu analysieren, haben wir eine Simulation von Dachfonds mit unterschiedlichen Portfoliogrößen bei einer gleich bleibenden Investitionsperiode von vier Jahren durchgeführt. Abbildung 10 verdeutlicht, wie sich die Renditeverteilungen mit steigender Portfoliogröße immer mehr an die bestmögliche Verteilung der Investment Multiples annähern. Für einen VC Fonds beträgt die Wahrscheinlichkeit, ein Multiple von Eins oder weniger zu erreichen (Ausfallwahrscheinlichkeit), etwa 30%. Diese Ausfallwahrscheinlichkeit wird sehr gering, wenn wir einen typischen Dachfonds mit 20 Fonds und einer Investitionsperiode von vier Jahren betrachten. Abbildung 11 zeigt den Verlauf der Portfolio Standardabweichung, unserem Maß für Risiko, bei steigender Anzahl von Fonds. Die Standardabweichung konvergiert asymptotisch gegen einen Wert von etwa 0,4. Dieser Wert stellt die bestmögliche Diversifikation dar. Die Standardabweichung wird nicht Null, da nur das unsystematische Risiko der Fonds durch Diversifizierung eliminiert werden kann. Ein Wert von Null würde implizieren, dass es keine Korrelation zwischen den Fonds gibt und somit auch keinen Einfluss externer Marktfaktoren. Die Abbildung verdeutlicht, dass bereits bei einer Portfoliogröße von 20 bis 30 Fonds nahezu der maximale Diversifikationsnutzen erreicht werden kann. 64 3.1 The Diversification by Number We run our simulation for funds-of-funds with different numbers of funds included in our portfolio, with an investment period of four years. Figure 10 shows how the curves get closer and closer to the best possible localisation of the distribution of multiples. The probability to achieve a multiple of one or less (probability of capital loss) is about 30% for a fund investment. This loss probability will be very small if we build a realistic fund-of-funds of European VC funds of 20 funds over 4 years. Figure 11 shows the convergence of the standard deviation, our measure of risk, of the multiple by plotting standard deviation against the number of funds in a portfolio. The standard deviation asymptotically approaches a non-zero value, around 0.4, and the convergence follows a similar curve as the inverse of the square root of the number of funds. This non-zero value of the standard deviation represents the best possible diversification. The standard deviation does not go to zero, because only the idiosyncratic risk of the funds is diversified away. A zero value would imply a zero correlation between funds and therefore no common influence from general market factors. The maximum diversification benefit is already sufficiently reached with a portfolio of 20 to 30 funds. 65 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 66 3.1 Diversifikation über die Anzahl der Fonds 66 3.1 The Diversification by Number 67 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 68 3.1 Diversifikation über die Anzahl der Fonds 68 3.1 The Diversification by Number 69 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 70 3.2 Diversifikation über die Zeit 3.2 Diversifikation über die Zeit Zur Analyse weiterer Diversifikationseffekte haben wir eine Simulation von Dachfonds mit einem Portfolio von 20 Fonds über verschiedene Investitionsperioden durchgeführt. Ein Dachfonds mit 20 Fonds besitzt natürlich erhebliche Diversifikationseffekte durch die Anzahl der Fonds im Portfolio. Darüber hinaus können wir aber auch einen Diversifikationseffekt über die Länge der Investitionsperiode feststellen. Abbildung 12 zeigt den Verlauf der Portfolio Standardabweichung, unserem Maß für Risiko, für verschiedene Investitionsperioden. Mit einer steigenden Anzahl von Jahren konvergiert die Standardabweichung asymptotisch gegen einen festen Wert größer Null. Dieser Wert stellt die bestmögliche Diversifikation dar. Die Standardabweichung wird nicht Null, da durch die Diversifizierung nur das unsystematische Risiko der jeweiligen Auflegungsjahre eliminiert werden kann. Ein Wert von Null würde implizieren, dass es keine Korrelation zwischen den Fonds und somit auch keinen Einfluss externer Faktoren gibt. Die Konvergenz der Standardabweichung ist eindeutig schwächer als bei der Diversifikation über die Anzahl der Fonds. Dies lässt sich teilweise mit dem schwachen Einfluss des Auflegungsjahres im europäischen VC Markt erklären. Wie bereits erwähnt, zeigen die US-amerikanischen Daten eine deutliche Korrelation zwischen Auflegungsjahr und Rendite. 70 3.2 The Diversification over Time 3.2 The Diversification over Time We run our simulation for funds-of-funds for different investment periods, with twenty funds. Of course, with twenty funds, the portfolio partially benefits from the diversification by numbers, but there is also a diversification by investment period. Figure 12 shows the convergence of the standard deviation, our measure of risk, of the multiple by plotting standard deviation against the investment period of a portfolio. The standard deviation asymptotically approaches a non-zero value. This non-zero value of the standard deviation represents the best possible diversification. The standard deviation does not go to zero, because only the idiosyncratic risk of the vintage year is diversified away. A zero value would imply a zero correlation between vintage years and therefore no dependence on vintage year. The convergence is clearly less strong than for the diversification by number. This is partially explained by the low dependence on vintage year within the European sample. The US sample has a clear dependence on vintage year as mentioned before. 71 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 3.2 Diversifikation über die Zeit 72 16:43 Seite 72 3.2 The Diversification over Time 73 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 74 3.3 Vergleich – Europäische und US Venture Capital Dachfonds 3.3 Vergleich zwischen europäischen und US-amerikanischen Venture Capital Dachfonds Wie bereits erwähnt, gibt es einige Unterschiede zwischen dem europäischen und dem US-amerikanischen PE Markt. Abbildung 13 verdeutlicht die Unterschiede im Risikoprofil europäischer und US-amerikanischer VC Dachfonds. Wir betrachten Dachfonds mit einem Portfolio von 20 Fonds und einer Investitionsperiode von vier Jahren. Das durchschnittliche Investment Multiple eines europäischen Dachfonds beträgt 1,8 bei einer Standardabweichung von 0,5. Das durchschnittliche Investment Multiple eines US-amerikanischen Dachfonds beträgt 2,3 bei einer Standardabweichung von 0,8. Bei VC Fonds erhalten wir ein durchschnittliches Investment Multiple von 1,7 mit einer Standardabweichung von 1,9 für den europäischen Markt und ein durchschnittliches Multiple von 2,5 mit einer Standardabweichung von 2,6 für den US-amerikanischen Markt. Welcher der beiden Märkte ist nun aber der attraktivere? US-amerikanische Dachfonds haben eine höhere Rendite, aber auch ein höheres Risiko im Vergleich zu europäischen Dachfonds. Um beide Märkte miteinander zu vergleichen, berechnen wir eine Risiko-Rendite Kennzahl, die dem „Sharpe Ratio“ Konzept nachempfunden ist. Diese Kennzahl (Rendite, d.h. durchschnittliches Multiple minus 1, dividiert durch die Standardabweichung) ist ein gebräuchliches Maß, um Investitionen mit unterschiedlichen Renditen und Standardabweichungen miteinander zu vergleichen. Die Kennzahl misst die Rendite je Risikoeinheit. Je höher das Risiko-Rendite Verhältnis, desto mehr Rendite wird pro Risikoeinheit erzielt. Tabelle 7 zeigt die Kennzahlen beider Märkte für Fonds und Dachfonds. Die Risiko-Rendite Kennzahlen europäischer und US-amerikanischer Dachfonds sind sich erstaunlich ähnlich. Die Investoren werden somit in beiden Märkten mit vergleichbaren Renditen für das jeweils übernommene Risiko kompen74 3.3 The Difference between US and European Venture Capital 3.3 The Difference between US and European Venture Capital We mentioned earlier that there are differences between Europe and the US. Figure 13 demonstrates the differences between a European and a US fund-of-funds. We use funds-of-funds with twenty funds and an investment period of four years for both markets. For a fund-of-funds, the average multiple for Europe is 1.8 with a standard deviation of 0.5, and the average multiple for the US is 2.3 with a standard deviation of 0.8. For a fund, the average multiple of a European fund is 1.7 with a standard deviation of 1.9, and the average multiple for a US fund is 2.5 with a standard deviation of 2.6. But which market is best to invest in? US funds-of-funds have a higher return, but also a higher risk compared to a European fund-of-funds. To compare the two markets, we use a risk-return ratio comparable to the Sharpe Ratio. This ratio (return, i.e. average minus one, divided by standard deviation) is a reasonable measure to compare markets with different mean and standard deviations. The ratio measures the return per unit of risk. The higher the ratio the more return is gained per unit of risk taken. Table 7 shows the ratios. The risk-return ratios for the US and Europe are surprisingly similar for a VC fund-of-funds, which is interesting. Thus investors would get similar returns for the same risk in both markets. However, looking at the fund level, the ratio is better for US funds while European funds have a lower correlation between each other, which reduces the standard deviation more for a European fund-of-funds. 75 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 76 3.3 Vergleich – Europäische und US Venture Capital Dachfonds 76 3.3 The Difference between US and European Venture Capital 77 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 78 3.3 Vergleich – Europäische und US Venture Capital Dachfonds 3.3 The Difference between US and European Venture Capital siert. Auf Fondsebene ergibt sich jedoch ein anderes Bild. Die Riskio-Rendite Relation US-amerikanischer Fonds ist eindeutig höher als die europäischer Fonds. Die geringere Korrelation zwischen europäischen Fonds sorgt anscheinend dafür, dass das Risiko-Rendite Verhältnis bei den Dachfonds in beiden Ländern ähnlich ist. Table 7: Tabelle 7: Risiko-Rendite Relation von Venture Capital Fonds und Dachfonds in den USA und Europa Tabelle 7 zeigt darüber hinaus die maximalen Gebühren eines Dachfonds, gemessen in Investment Multiple, bei denen das Risiko-Rendite Verhältnis von Dachfonds genau denen von Fonds entspricht. Die maximalen Gebühren betragen 0,6 in Europa und 0,8 in den USA.16 Diese Zahlen verdeutlichen, dass Investoren auch dann noch Diversifikationsvorteile erzielen, wenn die jährlichen Gebühren eines Dachfonds bis zu 6% in Europa und bis zu 8% in den USA betragen. Da die Gebühren von Dachfonds üblicherweise unter 1% betragen, wird deutlich, dass den Investoren auch dann noch Diversifikationsvorteile entstehen, wenn wir die Gebühren berücksichtigen. Eine Berücksichtigung des Carry wird die durchschnittliche Rendite sowie die Standardabweichung leicht reduzieren. 78 16 Wir reduzieren die durchschnittliche Rendite eines Dachfonds, bis das Risiko-Rendite Verhältnis dem eines Fonds entspricht. Die Differenz beider Werte entspricht dann den maximalen Gebühren. Fondsgebühren haben keinen Einfluss auf die Standardabweichung. Risk-return ratio of venture capital funds and funds-of-funds in the US and Europe Table 7 also shows that the maximum cost of fees in terms of multiple for a fund-of-funds to have the same or smaller ratios than a fund is 0.6 for Europe and 0.8 for the US.16 This shows that an investor will have diversification benefits by portfolio generation if the annual fees of a fund-of-funds are less than 6% of committed capital in Europe and less than 8% in the US. As realistic fees are below 1%, funds-of-funds still have diversification benefits even if fees are considered. The carry will decrease the mean and standard deviation slightly. 16 We reduce the average return of a fund-of-funds until the risk-return ratio equals a fund's one. The diffference is the maximum cost of fees. Fees do not affect the standard deviation. 79 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 80 3.4 Vergleich von Venture Capital und Buyout 3.4 Vergleich von Venture Capital und Buyout Wie bereits erwähnt, gibt es einige Unterschiede zwischen Venture Capital und Buyout Fonds. In den USA haben Buyout Fonds im Durchschnitt eine geringere Rendite und ein geringeres Risiko als VC Fonds, die Risiko-Rendite Relation beider Anlageschwerpunkte ist jedoch ähnlich. In Europa zeigt sich ein anderes Bild. Mit einem etwa doppelt so hohen Risiko-Rendite Verhältnis übertreffen die europäischen Buyout Fonds die VC Fonds bei Weitem.17 Andererseits können wir jedoch feststellen, dass das Risiko-Rendite Verhältnis europäischer VC Fonds dem US-amerikanischer VC und Buyout Fonds sehr ähnlich ist. 3.4 The Difference between Venture Capital and Buyout 3.4 We mention earlier that there are differences between a VC and BO fund. A US BO fund has lower returns and lower risk versus a US VC fund, but their risk-return ratios are similar. However, in Europe, the story is different. The European BO funds have been exceptional, with a risk-return ratio twice as high as for a European VC fund17. On the other hand, the risk-return ratio for a European VC fund is similar to a US VC or BO fund. The results are summarised in Table 8. Table 8: Tabelle 8: Vergleich zwischen Venture Capital und Buyout Fonds und Dachfonds in den USA und Europa Abbildung 14 zeigt die Unterschiede zwischen europäischen VC und Buyout Dachfonds. Wir betrachten einen Dachfonds mit einem Portfolio aus 20 Fonds und einer Investitionsperiode von vier Jahren. Die durchschnittliche Rendite eines Dachfonds ist ähnlich, aber nicht identisch mit der eines Fonds. Dies liegt daran, dass die Fonds nicht rein zufällig, sondern unter Berücksichtigung des Auflegungsjahres modelliert wurden. Betrachten wir die Risiko-Rendite Verhältnisse, so ist die Investition in europäische Buyout Dachfonds für einen Investor am attraktivsten. Tabelle 8 fasst die Ergebnisse zusammen. 80 17 Die jährlichen Gebühren wurden näherungsweise, durch die Division der Gesamtkosten durch eine Laufzeit von 10 Jahren berechnet. The Difference between Venture Capital and Buyout Comparing venture capital and buyout for US and Europe for funds and funds-of-funds Figure 14 demonstrates the differences between a European VC and BO fund-of-funds. We use funds-of-funds with twenty funds and an investment period of four years for both markets. The average of a fund-of-funds is close but not equal to the average of the sample of historical funds, because we select the funds according to vintage year, and not randomly. The picture is similar to the one for the funds. In terms of risk-return ratios, an investment into a European BO fundof-funds is best. The results are summarised in Table 8. 17 The annual fee is approximated by total cost of fees divided by a lifetime of 10 years. 81 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 82 3.4 Vergleich von Venture Capital und Buyout 82 3.4 The Difference between Venture Capital and Buyout 83 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 84 4. Weitere Private Equity Investment Vehikel 4 Weitere Private Equity Investment Vehikel 4 Alternative Investment Vehicles 4.1 Verbriefte Fondsobligationen 4.1 Collateralised Fund Obligations „Collateralised Fund Obligations“ (CFOs) sind Verbriefungen von PE Dachfonds. CFOs haben in den vergangenen Jahren stetig an Popularität gewonnen.18 Beispiele hierfür sind die beiden Convertible Notes „Princess“ und „Pearl“, die vom Dachfondsmanagement der Partners Group in den Jahren 1999 bzw. 2001 aufgelegt wurden, oder auch die „Prime Edge“ Anleihen von Capital Dynamics. Die Deutsche Bank und die amerikanische Investmentbank JP Morgan Chase haben in der Vergangenheit ebenfalls solche Produkte aufgelegt. Hauptziel der Verbriefungen ist zum einen das Einsammeln von Kapital für PE Investitionen, andererseits aber auch der Verkauf von PE Portfolios. Die Produkte werden dabei so konstruiert, dass sie optimal dem geforderten Risikoprofil und den regulatorischen Ansprüchen der Investoren entsprechen. Anstatt PE Portfolios durch kostspielige Verkäufe am Sekundärmarkt zu veräußern, zielen diese Transaktionen darauf ab, den „Bond“ Anteil zu verkaufen und den „Equity“ Anteil zu behalten. Rating Agenturen wie Fitch Ratings, Standard & Poor's und Moody's Investors Service bewerten CFO Anleihen, was dazu führt, dass sie die Kapitalflüsse von PE Fonds modellieren müssen. Es ist nicht möglich, ein konkretes Risikoprofil von CFOs anzugeben, da jede Verbriefung eine ganz spezielle Risikostruktur aufweist und die Modellierung sehr komplex ist. Die Verbriefung erlaubt es, das Gesamtrisiko von PE Dachfonds auf mehrere Risikoebenen aufzuteilen, um so die Risikobereitschaft der verschiedenen Anleger bedienen zu können. Um die Ausfallwahrscheinlichkeit der verschiedenen Risikoebenen zu berechnen, ist es jedoch erforderlich, die Kapitalflüsse von PE Dachfonds zu modellieren. Standard & Poor's (S&P 2003) und Fitch Ratings (Fitch 2002) haben bereits Versuche in dieser Hinsicht unternommen: siehe Weidig und Meyer (WM 2003). 84 4. Alternative Investment Vehicles 18 Siehe beispielsweise Primack in Buyouts (Januar 2003), Monga in Corporate Financing Week (Januar 2003) und Snow in PrivateEquityCentral (Dezember 2002). Collateralised Fund Obligations (CFOs) are effectively securitisation of mainly private equity funds-of-funds, and have gained in popularity.18 Examples of CFOs are the fundof-funds manager Partners Group, which has sold two convertible notes, Princess in 1999 and Pearl in 2001, or Capital Dynamics, which recently sold its Prime Edge bonds. The main aim is either to raise capital for their private equity fund investments by offering to investors a product that suits their risk appetite and/or regulatory constraints, or to sell off a private equity portfolio. Deutsche Bank and JP Morgan Chase initiated similar deals. Instead of leaving private equity portfolios through costly sales in secondary markets, typically such transactions aim at capital release from their investments by selling the bond part while keeping the equity part, that is, the upside of private equity. Fitch Ratings, Standard & Poor's and Moody's Investors Service rated these CFO bonds, which forced them to consider modeling the private equity funds' cashflows. It is impossible to give a risk profile for CFOs, because each deal is specific and modeling is very important and tricky. The securitisation allows stripping the total risk of a private equity fund-of-funds into various risk layers to meet the investor's risk appetite. To compute the default probability of a bond of such a risk layer, it is vital to model the cashflows of funds-of-funds. Standard & Poor's (S&P 2003) and Fitch Ratings (Fitch 2002) have undertaken efforts in this respect: see Weidig and Meyer (WM 2003) for a review. 18 See articles by Primack in Buyouts (January 2003), Monga in Corporate Financing Week (January 2003) and Snow in PrivateEquityCentral (December 2002). 85 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 86 4.2 Börsengehandelte Private Equity Produkte 4.2 Börsengehandelte Private Equity Produkte Das Fehlen eines effizienten Marktes ist das größte Hindernis bei der Untersuchung des Risikoprofils von Private Equity Investitionen. Ohne eine Zeitreihe von Marktpreisen ist es nicht möglich, die Volatilität einer Investition zu berechnen. Aus diesem Grund benutzen wir die Standardabweichung der endgültigen Renditen als Risikomaß. Allerdings gibt es auch einige börsengehandelte Private Equity Produkte (Public Traded Private Equity – PTPE). Diese Gesellschaften sammeln Gelder auf dem Kapitalmarkt ein und investieren es in Private Equity. Der Wert dieser Produkte wird, ähnlich wie bei Investmentfonds, regelmäßig veröffentlicht, und der gehandelte Kurs spiegelt den Marktwert der getätigten Investitionen wider. Bauer, Bilo, und Zimmermann (BBZ 2001) untersuchten das Risikoprofil börsengehandelter Private Equity Produkte. Sie teilten die jeweiligen Produkte in drei Kategorien ein: börsengehandelte Unternehmen mit Kerngeschäft im Private Equity (z.B. 3i), Investmentfonds (z.B. Schroeder Venture Trust) und strukturierte Investment Vehikel (z.B. Castle Private Equity). Die Autoren identifizierten über 200 börsengehandelte Produkte (PTPEs), wovon etwa 100 für eine genauere Untersuchung geeignet waren. Da sich der betrachtete Zeitraum der Studie jedoch ausschließlich auf die Boomperiode von PE beschränkt und auch Fragestellungen der Liquidität einen großen Einfluss haben können, sind wir mit einer Interpretation der Ergebnisse (hohes Sharp Ratio von PTPEs) sehr vorsichtig. Um eine genauere Aussage zum Risikoprofil börsengehandelter PE Produkte machen zu können, untersuchten wir das Beta19 von PTPEs. Betrachtet wurden nur solche Produkte, die ein bestimmtes Mindestmaß an Liquidität besaßen und darüber hinaus eine gewisse Kurshistorie vorweisen konnten. Dennoch müssen wir darauf hinweisen, dass der Großteil aller börsengehandelten PE Produkte, mit Ausnahme von 3i, welches im FTSE 100 Aktienindex vertreten ist, sehr illiquide sind. Das 86 19 Das Beta ist das Maß des systematischen Risikos des Capital Asset Pricing Models (CAPM). Im Gegensatz zum systematischen Risiko kann man das unsystematische Risiko nicht durch Diversifikation reduzieren. Das Beta spiegelt die Bewegung eines Wertpapiers im Verhältnis zur Bewegung des Gesamtmarktes wider. Ein Beta von Eins bedeutet, dass sich das Wertpapier genau wie der Markt bewegt, das betrachtete Wertpapier und der Gesamtmarkt haben somit das gleiche Risiko. Ein Beta größer als Eins bedeutet, dass sich das Wertpapier stärker als der Markt bewegt und damit auch ein höheres Risiko aufweist. 4.2 Publicly Traded Products 4.2 Publicly Traded Products The biggest obstacle to estimate the risk in private equity is the lack of an efficient market. Without a time series of a market price, we are unable to compute the volatility of the investment vehicle. Instead, we look at the standard deviation of final returns within a collected sample of investments. But, publicly traded private equity (PTPE) products exist. These entities are raising capital from the public market, and invest into private equity. As with mutual funds, their net asset value is published regularly, and the market price reflects the market's judgement on their fair value. Recently, Bauer, Bilo, and Zimmermann (BBZ 2001) researched PTPE. They classify PTPE into three groups: listed companies whose core business is private equity (e.g. 3i), quoted investment funds (e.g. Schroeder Ventures Trust), and specially structured investment vehicles (e.g. Castle Private Equity). They identify more than 200 PTPEs, and about 100 that were reliable for investigation. They claim to have found higher Sharpe ratio for PTPEs, but we are cautious as the data only represents the period of boom, and liquidity issues are important. We undertook our own research. We look at the beta19 of PTPE listed on stock exchanges, and only select PTPEs with some degree of liquidity and historical data. Still, it becomes apparent that most PTPEs are illiquid, except 3i, which is a member of the FTSE 100. The two-year beta20 of 3i is 1.59, with 15% of stocks of the FTSE having a higher beta. We compute the beta for several other PTPEs, and find a very low beta around zero. This is due to the illiquidity of the stocks. As they are rarely traded, their market prices do not move with the liquid market index. We try to correct for this bias by using a technique advocated by Ibbotson, Kaplan, and Peterson (IKP 1997). As a result, the betas are significantly higher, but on average no higher than the index. Figure 15 summarises the betas of FTSE 100 stocks, and the 19 The beta is the measure of systematic risk within the Capital Asset Pricing Model. Unlike the idiosyncratic risk i.e. the risk proper to the asset itself, the systematic risk is induced by the market, and cannot be diversified away with a portfolio of assets. Beta reflects the movement of the asset price with respect to the market index. For beta one, the price moves up or down in the same way than the index, i.e. the asset has the same risk as the index. For beta higher than one, the price is moving higher or lower than the index movement, i.e. the asset has a higher risk. 20 The betas are estimated against the main market index, and using two years weekly data. 87 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 88 4.2 Börsengehandelte Private Equity Produkte Zweijahres-Beta20 von 3i beträgt 1,59 (15% aller Aktien des FTSE 100 weisen ein höheres Beta auf). Wir berechneten das Beta auch für eine Reihe anderer PTPEs und fanden meist sehr geringe Werte um Null. Dies resultiert vor allem aus der hohen Illiquidität dieser Wertpapiere. Da die jeweiligen Titel kaum gehandelt werden, bewegt sich der Kurs von PTPEs meist nicht so wie der liquide Markt. Ibbotson, Kaplan, and Peterson (IKP 1997) stellten eine Methode vor, mit der man diese Verzerrung korrigieren kann. Die von uns berechneten korrigierten Betas sind deutlich höher, aber im Durchschnitt immer noch kleiner als die des Index. Abbildung 15 zeigt die Betaverteilung des FTSE 100 Aktienindex sowie die ursprünglichen und korrigierten Betas börsengehandelter PE Produkte. Insgesamt können wir keine klare Aussage über PTPEs treffen. Höchstwahrscheinlich haben börsengehandelte PE Produkte jedoch ein relativ ähnliches Risikoprofil wie Aktien. Detaillierte Aussagen zu börsengehandelten PE Produkten können nur mit genauerem Datenmaterial und weiterführenden Untersuchungsmethoden getroffen werden. 88 20 Die Betas wurden auf Grundlage des Marktindex berechnet und basieren auf wöchentlichen Kursen über einen Zeitraum von zwei Jahren. 4.2 Publicly Traded Products uncorrected and corrected betas for PTPE. To summarise, we are unable to make any definite statement. However, PTPE is probably not much different to public equity. More historical data and methodology work is needed. 89 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 90 4.2 Börsengehandelte Private Equity Produkte 90 4.2 Publicly Traded Products 91 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 92 4.3 Portfolios 4.3 Portfolios Ein Investor hat auch die Möglichkeit, ein Portfolio von Direktinvestitionen, Fonds oder Dachfonds zu halten. Wir können jedoch kein Portfolio aus Direktinvestitionen generieren, da wir keine Informationen über die Korrelationen von Direktinvestitionen besitzen. Eine Modellierung, ähnlich der von Dachfonds, ist ebenfalls nicht möglich, da wir keinen Zugang zu einer Datenbank mit den nötigen Informationen haben. Ein Portfolio aus Direktinvestitionen entspricht im Prinzip einem PE Fonds abzüglich der Gebühren und des Carry, aber zuzüglich der internen Kosten des Investors. Wie wir gezeigt haben, ist das Risikoprofil von Fonds attraktiver als das von Direktinvestitionen. Es wäre somit interessant, einen Abgleich von mikroskopischen (z.B. Direktinvestitionen) und makroskopischen (z.B. Fonds) Daten durchzuführen. Dieser Ansatz entspräche im Prinzip dem Vorgehen bei der Simulation von Dachfonds, bei dem wir angenommmen haben, dass ein Portfolio aus Fonds einem Dachfonds ohne Berücksichtigung der Gebühren und des Carry gleichkommt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Analyse der internen Kosten, die einem Investor entstehen, wenn er sein eigenes Portfolio betreut, im Vergleich zu den Kosten, die ein Dachfonds erheben würde. 92 4.3 Portfolios 4.3 Portfolios An investor can also hold a portfolio of direct investments, funds, funds-of-funds or a mixture. We are unable to compute for example a portfolio of direct investments, because we do not know the correlation between direct investments, and are unable to use a database to construct them as we did for historical funds-of-funds. However, a portfolio of direct investments is effectively a selective fund portfolio without fees and carry, but with internal costs. And, we have seen that the risk profile of a fund is considerably lower. It would indeed be interesting to try to match microscopic (i.e. company level) data with macroscopic (i.e. fund level) data. This is in a sense what we have done in order to construct a risk profile of a historical fund-of-fund, because we assume that a portfolio of funds is effectively a fund-of-funds portfolio without fees and carry. Finally, another important aspect is to understand the internal cost structure of having such a portfolio as opposed to paying fees to a fund or fund-of-funds. 93 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 94 4.4 Sonstige Produkte 4.4 Sonstige Produkte Neben den bereits vorgestellten PE Produkten gibt es eine Reihe weiterer, eher exotischer Produkte, die von einigen wenigen Nischenanbietern aufgelegt werden. Die meisten dieser Produkte sind recht neu, und es existieren kaum historische Daten. Aus diesem Grund können diese Produkte zwar beschrieben, nicht aber hinsichtlich ihres speziellen Risikoprofils untersucht werden. Investitionen in Private Equity sind grundsätzlich langfristiger Natur. Es gibt allerdings einen Sekundärmarkt, an dem Investoren ihre Anteile veräußern können. So genannte „Secondary Fonds“ kaufen beispielsweise die Anteile von Limited Partnern auf, die sich von ihren Investitionen trennen möchten. Manche dieser Fonds kaufen sogar Direktbeteiligungen über den Sekundärmarkt. Darüber hinaus gibt es auch so genannte „Venture-leasing Fonds“, die VC Unternehmen ein Leasingangebot unterbreiten. Diese Fonds finanzieren das Anlagevermögen der Unternehmen, bleiben Eigentümer der finanzierten Anlagen und sind darüber hinaus neben den monatlichen Leasingzahlungen sogar teilweise an den Gewinnmöglichkeiten des Unternehmens beteiligt. 94 4.4 Others 4.4 Others There are niches in private equity with a few players offering exotic investment vehicles. Most of them are relatively recent, and no historical data is available. Thus, we are only able to describe the vehicles. But, they have very specific risk profiles different from all others described earlier. A VC investment is a long-term investment, and fund investors enter into a limited partnership agreement. And, there is a market for secondary transactions, because some fund investors have decided to sell their part, for example to release capital. There exist secondary funds, which buy limited partnership shares of funds. Some secondary funds also purchase secondary directs. There also exist ventureleasing funds, which provide leasing to VC companies. These funds finance the core fixed assets, and obtain the ownership and the residual value of the assets, participate in some of the upside, and receive monthly payments to service the lease. 95 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 96 5. Zusammenfassung 5. Zusammenfassung Abbildung 16 und Abbildung 17 fassen die Risikoprofile von PE Direktinvestitionen, Fonds und Dachfonds zusammen. Die Diversifikationseffekte der jeweiligen Investment Vehikel sind deutlich zu erkennen. Die Verteilung der Investment Multiples von Direktinvestitionen ist stark asymmetrisch, etwa 30% aller Investitionen sind Totalausfälle. Verursacht durch die große Streuung der Verteilung gibt es aber auch Beteiligungen mit extrem hohen Renditen. Einige Direktinvestitionen erzielen sogar Investment Multiples mit Werten von über 100. Die Verteilung der Investment Multiples von Fonds ist ebenfalls asymmetrisch, mit einigen Investment Multiples von über 10. Die Renditeverteilung von Dachfonds ist hingegen annähernd normalverteilt und gleicht eher dem Risikoprofil einer Aktie. Das Risikomanagement von Private Equity Investitionen ist keine einfache Aufgabe, da die Standardmethoden der Risikomessung für öffentlich gehandelte Wertpapiere entwickelt wurden. Unsere Studie kann somit auch keinen direkten Bezug zu den Regularien des Abkommens von Basel herstellen. Unsere Untersuchung betrachtet das Risikoprofil von PE Investitionen über den gesamten Investitionszyklus von etwa 10 Jahren. Dagegen analysiert die Studie des Basel-Komitees eher den Value-at-Risk auf vierteljährlicher Basis. Darüber hinaus ist es wichtig zu erwähnen, dass wir keinerlei Informationen über die zeitliche Abfolge der Kapitalflüsse berücksichtigen. Trotzdem sind wir davon überzeugt, einige verlässliche Aussagen über das Risiko verschiedener PE Investment Vehikel machen zu könnnen. Erstens ist Diversifikation von äußerster Wichtigkeit und jede Form der Kapitalunterlegung sollte zwischen den unterschiedlichen Risikoprofilen der jeweiligen Investment Vehikel unterscheiden. Zweitens sind wir in der Lage, das Verlustrisiko von Fonds und Dachfonds zu bestimmen. Einige unserer Ergebnisse scheinen dabei im Konflikt mit den Vorgaben des neuen Basel-Abkommens zu stehen. 96 5. Summary 5. Summary Figure 16 and Figure 17 summarise the risk profiles of a direct, a fund and a fund-of-funds investment. The diversification effects are clearly observable. The distribution of multiples of a direct investment is extremely skewed. 30% of all direct investments are a total failure, and all the capital invested is lost. However, the distributions have a very long, slowly decreasing and fat tail with extreme profits above a multiple of 100. The distribution of a fund's multiple is still skewed with a tail of healthy profits above a multiple of 10. The multiple distribution of a fund-of-funds is nearly normally distributed with rapidly decreasing tails, and looks like a stock in an efficient market. Risk management of private equity investment vehicles is not an easy task, because the standard tools were developed for publicly traded products like market risk with value-at-risk or credit risk with ratings associated to probability-of-default and loss-given-default. Our study cannot directly link to economic capital or regulatory capital allocation under Basel. Unlike the Basel Committee's work, the study looks at the risk associated with the full private equity investment cycle (10 years), while the Basel Committee looks more at the value at risk on a quarterly or yearly basis. It is also important to stress that we do not look at the cashflow timing of a private equity investment. Nevertheless, we are confident to make reliable statements using the total return on private equity investment vehicles. First, diversification is of utmost importance, and any scheme of economic or regulatory capital allocation should distinguish between the very different risk profiles of the private equity investment vehicles. Secondly, we are able to quantify the overall potential loss for funds and funds-of-funds, and some results seem to be in conflict with the new Basel Accord rules. 97 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 5. Zusammenfassung 98 16:43 Seite 98 5. Summary 99 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 5. Zusammenfassung 100 16:43 Seite 100 5. Summary 101 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 102 5. Zusammenfassung Beispielsweise wird im PD/LGD-Ansatz21 das LGD auf 90% festgesetzt.22 Unsere Studie zeigt jedoch, dass der durchschnittliche Verlust eines Fonds im Falle eines Ausfalls bei nur 30% liegt. Für Direktinvestitionen können wir einem LGD von 90% zustimmen23, allerdings verringert sich dieser Wert sehr schnell, wenn wir ein Portfolio aus Direktinvestitionen oder einen Fonds betrachteten. Drittens sind wir nicht sicher, ob man die Portfolio Diversifikation von Private Equity Investitionen anhand eines Small-cap Aktienindex approximieren kann (siehe Basel 2001). Ist es beispielsweise relevant, dass im Gegensatz zu einem Markindex, ein Fonds während seiner Laufzeit immer wieder neue Investitionen kauft und verkauft? Wenn wir die Ausstiegspreise einmal beiseite lassen, können die Einstiegspreise von schnell wachsenden PE Unternehmen ebenfalls mit einem Small-cap Aktienindex verglichen werden? Zusammenfassend können wir festhalten, dass wir die Diversifikationseffekte von Fonds und Dachfonds eingehend untersucht haben. Eine Investition von 1 Millionen Euro in eine Direktinvestition kann möglicherweise in einem Totalausfall enden. Investieren wir die 1 Millionen Euro jedoch in einen Dachfonds, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle zugrunde liegenden Direktinvestitionen (über 100), zur gleichen Zeit einen Totalausfall realisieren, nahezu Null. Dieser Sachverhalt führt uns zu der Behauptung, dass Private Equity zwar eine riskante Anlageklasse ist, Investitionen in Private Equity aber nicht zwangsläufig riskant sind. Durch Einschränkungen im Datenmaterial und der methodischen Ebene kann die Beschreibung der verschiedenen PE Risikoprofile nicht so exakt sein wie für börsengehandelte Wertpapiere. Trotzdem sind wir davon überzeugt, dass sowohl die Daten als auch die angewandten Untersuchungsmethoden verlässliche Aussagen über das Risikoprofil von Private Equity erlauben. Unsere Studie zeigt darüber hinaus, dass es in der Fragestellung der Rücklagenbildung unerlässlich ist, zwischen den verschiedenen PE Produkten zu unterscheiden. 102 21 PD (Probability of Default = Ausfallwahrscheinlichkeit), LGD (Loss Given Default = Verlustquote) 22 Absatz 321 des neuen Basel-Abkommens – Third Consultative Paper, April 2003 23 Der durchschnittliche Verlust bei einem Ausfall beträgt etwa 85%. 5. Summary For example, in the PD/LGD approach21 for equity, the LGD is set to 90%22. Our study shows that a loss given any capital loss is around 30% for a fund, which is far lower. We can agree on a 90% LGD for a direct investment23, but for a pool of direct investments or a fund, the LGD decreases very rapidly. Thirdly, we are unsure whether the calibration of the private equity risk weight floors is reliable using the small-cap stock index as a proxy for a private equity portfolio diversification, see working paper by the Basel Committee (Basel 2001). For example, is it relevant that, unlike a public index, a fund buys and sells direct investments at different times during its life? Ignoring the exit price, can the purchase price of a fastgrowing private company be linked to the small-cap index, too? To conclude, we have proven the case of diversification on a fund and fund-of-funds level: a direct investment of € 1m in one SME might result in a total loss, but when investing € 1m in a fund-of-funds, the probability that all its underlying funds' direct investments, which are more than hundred, result in a total loss at the same time is next to zero. It is this mechanism that leads us to claim that private equity might be a risky asset, but a private equity investment is not necessarily so. The description of the different risk profiles cannot be as exact as for public equity products due to data and methodology constraints. However, we are convinced that the research and data on which we base our judgement is sufficiently reliable for general statements. Our study also highlights the need to distinguish between the various investment routes/portfolio levels when allocating capital to cover losses. 21 PD (Probability of Default), LGD (Loss Given Default) 22 Section 321 on The New Basel Accord - Third Consultative Paper, April 2003 23 We find a loss given any capital loss is 85%. 103 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 104 5. Zusammenfassung 5. Summary Wir danken dem EIF und insbesondere Thomas Meyer, Head of Risk Management and Monitoring, für ihre wertvolle Unterstützung. Darüber hinaus möchten wir den hilfreichen Beitrag von Björn Born erwähnen. Er schrieb seine Diplomarbeit zum Thema „The Risk Profile of VC Funds-of-Funds“ unter der Betreuung von Tom Weidig und der J.W. Goethe Universität Frankfurt am Main. Kommentare zu dieser Studie nehmen wir gerne entgegen. We would like to thank the EIF, and especially Thomas Meyer, Head of Risk Management and Monitoring, for their support. We also acknowledge the input provided by Björn Born who wrote his Diploma thesis on the risk profile of funds-of-funds under the supervision of one of us, Tom Weidig, and the University of Frankfurt. We welcome comments. Dr. Tom Weidig – [email protected] Pierre-Yves Mathonet – [email protected]. Dr. Tom Weidig – [email protected] Pierre-Yves Mathonet – [email protected]. 104 105 schriftenreihe_sts_040504_d.qxd 04.05.2004 16:43 Seite 106 6. Literatur – References 6 Literatur – References Bauer M., Bilo S. und Zimmermann H., 2001 Publicly Traded Private Equity: An Empirical Investigation, Working Paper, Swiss Institute of Banking and Finance, Paper No. 5/01 Burgel O., 2000 UK Venture Capital and Venture capital as an Asset Class for Institutional Investors, Research report for BVCA Chen P., Baierl G. und Kaplan P., 2002 Venture Capital and its Role in Strategic Asset Allocation, The Journal of Portfolio Management 28(2), Winter 2002, S. 83-89 Cochrane J., 2003 The Risk and Return of Venture Capital, NBER Working Paper series, WP8066, January 2003 Das S., Jagannathan M. und Sarin A., 2002 The Private Equity Discount: An empirical examination of the exit of venture backed companies, Journal of Investment Management 1(1), January 2002 Ibbotson R., Kaplan P. und Peterson J., 1997 Estimates of small stock beta are much too low, June 1997 Basel Committee, 2001 Working Paper on Risk Sensitive Approaches for Equity Exposures in the Banking Book for IRB Banks, S. 32-34, Basel Committee on Banking Supervision, August 2001 Fitch Ratings, 2002 Going Public with Private Equity CFOs, Credit Products Criteria Report, www.fitchratings.com, November 2002 106 6. 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Abkürzungsverzeichnis – Index of Acronyms BO Buyout CFO Collateralised Fund Obligations EVCA European Private Equity and Venture Capital Association FTSE Financial Times Stock Exchange IRR Internal Rate of Return LGD Loss given Default PD Probability of Default PE Private Equity PTPE Public Traded Private Equity VC Venture Capital VE Thomson Venture Economics 108