Hallo Mister Gott, hier spricht Anna

Transcrição

Hallo Mister Gott, hier spricht Anna
3/2007
Hallo Mister Gott,
hier spricht Anna
eine Buchrezension
Dieses Büchlein ist ein Herzensgenuss, ein „Seelenschmaus“. Die Geschichte ist tatsächlich passiert: Der
19-jährige Fynn entdeckt die 6-jährige Anna quasi
als „Strandgut“ nachts auf den Londoner Decks.
Die erste Begegnung, der erste Dialog:
Anna sitzt vor dem erleuchteten Fenster einer Bäckerei, Fynn setzt sich neben sie und bietet ihr Würstchen an: „Rutsch mal‘n bisschen“, sagte ich. Sie
rückte zur Seite und sagte nichts. „Nimm dir eine
Cervelat.“ Sie schüttelte den Kopf. „Gehört dir“.
Sie antwortet nicht. So legte ich die Tüte mit den
Würstchen zwischen uns. Das Schaufensterlicht war
nicht besonders hell. Die Kleine saß im Schatten. So
sah ich nur, dass sie abenteuerlich dreckig war. [...]
Wir schwiegen ein halbe Stunde lang. Ich sah, wie
ihre Hand langsam in das Würstchenpaket schlich,
und empfand tiefe Freude, als wenig später das
Geräusch der zwischen ihren Zähnen zerplatzenden
Wurstpelle zu hören war. [...] Ich zog ein Päckchen
Zigaretten aus der Tasche.
„Kann ich rauchen während du ißt?“ fragte ich.
„Was?“ Ihre Stimme klang alarmiert.
„Kann ich mir eine ins Gesicht stecken während du
ißt?“
Sie rutschte herum, kniete sich aufs Pflaster und sah
mir ins Gesicht. [...]
„Warum, hast du mich gern?“
Ich nickte.
„Dann steck dir eine ins Gesicht“. Sie lächelte und
stopfte den Rest des Würstchens in den Mund.
Die Geschichte von Anna, dem „cleveren Engel“ ist
ein reinigendes Gewitter, ein Brevier für Menschen,
denen die Liebe abhanden gekommen und denen vor
lauter Alltag der „Draht nach oben“ gerissen ist.
Eine Anna gibt‘s nur selten. Schade, käme sie öfter,
die Welt sähe besser aus.
Der Sunday Telegraph schrieb: „Anna kann man nur
mit Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ vergleichen.“
Die Welt schrieb: „Eines der schönsten, anrührendsten, menschlichsten, heitersten, melancholischsten Bücher, das je erschienen ist!“
Zitate von Anna:
„ Der Unnerschied von einem Menschen und einem
Engel ist ganz einfach: Das meiste von ein Engel ist
innen, und das meiste von ein Menschen ist außen... “
„ Mister Gott muss sich manchmal ganz klein machen,
sonst weiß er doch überhaupt nicht, wie ein Marienkäfer lebt – oder? “
Anna entlarvt vieles, was die großen Leute so reden,
als Gewäsch. Anna hat den Röntgenblick für falsche
Gefühle. Anna liebt – einfach alles. Und alle lieben
Anna.
Dieses Buch erschien erstmals 1974 unter dem Pseudonym „Fynn“ im Scherz Verlag (aus dem Englischen).
Was Sie vielleicht nicht wissen: Es gibt eine Fortsetzung - Fynn brauchte Jahre, um all die Zettel mit
Erkenntnissen, Ideen & Fantasien Annas durchzulesen
und in Buchform zu bringen.
Christian Bauer
Wenn auch Sie ein schönes Buch mit geistlichem
Inhalt kennen, könnte Ihre Rezension schon in
einem der nächsten Gemeindeblätter erscheinen!
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