Sprachgeschichte/Historische Linguistik

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Sprachgeschichte/Historische Linguistik
Universität Würzburg
Einführung in die englische Sprachwissenschaft
Dr. I. Mindt / Dr. Ch. Schubert
Sprachgeschichte/Historische Linguistik
1. Wichtige Daten der englischen (Sprach-)Geschichte
ab ca. 500 v. Chr.: Keltische Besiedlung in
England (von Gallien aus)
55 v. Chr. Cäsars Expedition;
ab 43 n. Chr. Eroberung, Britannien ist
römische Provinz bis 410 n. Chr.
449 Beginn der Besiedlung Englands durch
die germanischen Stämme der Angeln,
Sachsen und Jüten
wenige Reste der kelt. Sprache, z.B. Ortsnamen wie
Dover, Thames
vereinzelte Aufnahme lateinische Elemente, z.B.
Ortsnamen auf -chester (<lat. castra)
Westgerman. Angelsächsisch (Altenglisch), flexivische
Sprache, Kasus- und Genusflexion, starke und schwache
Verben; Angelsachsen bringen lateinische Lehnwörter
vom Kontinent mit, z.B. street, wine
Ab ca. 700 einfallende Wikinger;
im Nordosten zahlreiche Übernahme skandinavischer
Ab Ende des 8. Jahrhunderts skandinavische Wörter des alltäglichen Gebrauchs, z.B. take, egg, law; skBesiedlung (Danelaw) v.a. im Nordosten
(skin, sky); Personalpronomina: they, their,
themOrtsnamen auf -by, -toft, -thorpe
1066 Normannische Eroberung durch
Englisch als Sprache der Unterschicht; zunehmende
William the Conqueror; Import
gegenseitige Durchdringung des Angelsächsischen und
normannischer Kultur u. Zivilisation;
Normannischen; Wortfelder der Herrschaft, des
1204 Verlust der Normandie
Staatswesens und der Kultur mit frz. Wörtern belegt, z.B.
majesty, duke, judgement, heir, pork, mutton;
Synonymenreichtum bildet sich aus; germanischer
Funktionswortschatz bleibt bestehen; Entwicklung von
synthetischer zu analytischer Sprache durch Reduktion der
Flexion, dadurch auch feste Wortstellung
1476 Buchdruck durch William Caxton
beginnende Festigung der Orthographie
Verbreitung des Londoner Standards
1500-1650 Renaissance: Zeitalter der
Zahllose Entlehnungen aus den klassischen Sprachen;
Entdeckungen
Great Vowel Shift; Englisch wird analytische Sprache
(Abbau unbetonter Endsilben)
Erste Hälfte des 18. Jh.: Klassizismus
Präskriptive Grammatik nach lateinischem Vorbild;
Versuche, die Sprache zu standardisieren, zu 'reinigen' und
dauerhaft festzulegen (Johnsons Wörterbuch 1755)
18./19. Jahrhundert: Industrielle Revolution; Immenser Ausbau des Wortschatzes für Wortfelder der
Neue Arbeitsverfahren/-techniken;
Industrie, der Wissenschaft und der Technik, OED,
British Empire
Englisch als Weltsprache
2. Sprachperioden des Englischen
Altenglisch (Ae.)/ Old English (OE)
Mittelenglisch (Me.)/ Middle English (ME)
Frühneuenglisch (Fne.)/ Early Modern English (EME)
Neuenglisch (Ne.)/Modernes Englisch (Mod.E.)/ Modern English (ModE)
450 (700) – 1100
1100-1500
1500-1700
Ab 1700
3. Die indoeuropäische Sprachfamilie
4. Besiedlung Englands durch die germanischen Stämme
5. Books of the week:
Baugh, Albert C.; Thomas Cable. 5 2002. A History of the English Language. London: Routledge.
Leisi, Ernst; Christian Mair. 81999. Das heutige Englisch: Wesenszüge und Probleme. Heidelberg:
Winter.
[OED]. The Oxford English Dictionary. 2nd ed. 20 vols, prepared by J.H. Simpson and E.S.C. Weiner.
Oxford: OUP, 1989.