Energie

Transcrição

Energie
Hoch hinaus:
Stärkste Windturbine der Welt
Hoch begabt:
Designer auf neuen Wegen
Hoch belastbar:
Rohre im Dauerstress
Energie
Unser kostbarstes Gut
Energieeffizienz: Zukunftsthema Nummer Eins
(IEA) auf das Konto von Gebäuden. Ein viel zu hoher Anteil, der durch geeignete Massnahmen beim
geschäumtem Polystyrol, entstehen dort bis
Sommer dieses Jahres fünf neue Wohneinheiten mit insgesamt 400 Quadratmetern
Fläche.
Neubau und der energetischen Sanierung drastisch reduziert werden könnte. Allein in Deutschland
sind bis zum Jahr 2020 Heizkostenersparnisse von rund 50 Milliarden Euro möglich, so das Ergebnis
des bundesweit ersten CO2-Gebäudereports. PVC-Produkte können dazu einen entscheidenden Beitrag leisten. Dies zeigen zukunftsweisende Projekte mit beeindruckenden Ergebnissen.
D
ie Kommune Ozzano Emilia nahe Bologna
legt grossen Wert auf Umweltschutz und
die sparsame Nutzung von Energie. Ihre
ehrgeizigen Ziele finden Niederschlag in neuen Richtlinien zur Energie- und Ressourceneinsparung, aber auch in Anreizen zur Errichtung
umweltgerechter Neubauten. Ausserdem hat
die italienische Kommune ein spezielles
Areal für neue Gebäude ausgewiesen, die strenge Vorgaben hinsichtlich
Energie- und Wasserverbrauch, Sicherheit und
Abfallmanagement erfüllen müssen. Auf dem
Gelände realisiert das Studio Arkit aus Bolog­
na derzeit das Pilotprojekt „2-Liter-Haus“. Mit
Unterstützung des Centro di Informazione sul
PVC, der italienischen Vereinigung
der PVC-Industrie, sowie von
AIPE, der italienischen
Vereinigung von
Querschnitt durch das
vereinfachte Modell des
„2-Liter-Hauses”.
Zukunftsweisende Architektur
Ziel ist eine drastische Reduzierung der
Umweltbelastungen sowohl bei der Errichtung der Gebäude als auch während ihrer
gesamten Lebensdauer. Mit Erfolg. So soll
das anspruchsvolle architektonische Konzept
des „2-Liter-Hauses“ unter anderem einen
Verbrauch von nur zwei Litern fossiler Energie
pro Quadratmeter und Jahr (20 Kwh/m2/Jahr)
für den Betrieb von Heizung und Klimaanlage
sowie die Bereitung von Heisswasser ermöglichen. Dies entspricht einer Energieersparnis
von etwa 90 Prozent im Vergleich zu italienischen Häusern, die durchschnittlich 20 Liter
pro Quadratmeter und Jahr verbrauchen.
Das „2-Liter-Haus“ vereint eine Vielzahl
zukunftsweisender Technologien unter einem
Dach. Angefangen von der Nutzung von Solarenergie über den Einsatz von Wärmepumpen
bis zur mechanischen Belüftung und Wärme­
isolierung mit Polystyrolschaumplatten. Hinzu kommen extrem dichte
Tür- und Fensterprofile aus PVC
mit Dreifachverglasung und einem
U-Wert von 1W/m2K. Sie prägen die
grosszügigen pflegeleichten Glasfassaden der Wohneinheiten und lassen sehr
viel Licht rein. Weitere PVC-Produkte wie isolierende Membranen, belastbare Bodenbeläge, praktische Rollläden oder robuste dauerhafte Rohre für den Wassertransport kommen
ebenfalls zum Einsatz. Diese Lösungen schneiden unter nachhaltigen Gesichtspunkten gut
ab. Sie sind nicht nur langlebig, pflegeleicht
und wirtschaftlich, sondern bieten auch
einen hohen Komfort. Am Ende ihres
Einsatzes lassen sich PVC-Produkte
ausserdem problemlos wiederverwerten und in den Materialkreislauf
zurückführen. Zahlreiche unabhängige
Untersuchungen beurteilen PVC deshalb als
ökoeffizienten Kunststoff und attestieren ihm
während seines gesamten Lebensweges nachhaltige Vorteile für die Gesellschaft.
Auch bei der energetischen Sanierung bestehender Gebäude sind die Einsparpotenziale
enorm. Durch Renovierungen oder umfangreichere Modernisierungen mit einer Optimierung der Energieeffizienz liesse sich der
Gesamtenergieverbrauch im Gebäudebestand
sogar halbieren, so die IEA. Deshalb unterstützt die Bundesregierung dieses Ziel mit
zinsverbilligten Krediten und Zuschüssen, die
im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms bis zum Jahr 2011 gesichert sind. In
der Schweiz stellt die „Stiftung Klimarappen“
ebenfalls Förderbeiträge für die Sanierung von
Altbauten zur Verfügung.
Energetische Sanierung
Der Einbau neuer Wärmedämmfenster spielt
dabei eine entscheidende Rolle. Von den
560 Millionen Fenstereinheiten im deutschen
Gebäudebestand sind nach Berechnungen
des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller in Frankfurt (VFF) weniger als 40
Prozent mit Wärmedämmglas auf dem heu-
Fotos: Centro di Informazione sul PVC/Studio Arkit
Etwa 40 Prozent des weltweiten Endenergieverbrauchs gehen laut Internationaler Energie­agentur
Volles Rohr
Für unsere moderne Zivilisation ist der schnelle und reibungslose Wassertransport durch freie Rohre
unverzichtbar. Doch Ablagerungen können Leitungen verstopfen. Abhilfe schafft die Hochdruckreinigung, bei der verschmutzte Rohre mit Wasser freigespült werden. PVC-Systeme mit ihren glatten
Fotos: IKT/Institut für Unterirdische Infrastruktur
Oberflächen überstehen diese intensive Belastung erstaunlich gut.
2
H
ohe Ansprüche an Abwasserrohr-­
Systeme stellen Hersteller vor grosse
Herausforderungen. Leichte Verarbeitung, ein­­wandfreie Funktion während der
gesamten Lebensdauer, niedrige Unterhaltsund Wartungskosten sind nur einige Beispiele.
Hinzu kommen beachtliche mechanische
Belastungen durch Hochdruckreinigung, die
Kanalrohr-Systeme ohne Beeinträchtigung
ihrer Funktion überstehen müssen. Aus die-
sem Grund gab die Funke Kunststoffe GmbH
aus Hamm-Uentrop beim IKT – Institut für
Unterirdische Infrastruktur – eine Prüfung in
Auftrag. „Im Interesse unserer Kunden wollten
wir testen, wie sich das CONNEX-Kanalrohrsystem aus PVC während zahlreicher Hochdruck-Spülvorgänge verhält“, erklärt Dieter
Jungmann, Leiter Geschäftsbereich Tiefbau
bei der Funke Kunststoffe GmbH.
Auch nach über 300 Hochdruckreinigungen weist
dieses PVC-Rohr keine nennenswerten Materialveränderungen auf.
Mit bis zu 120 bar
schoss das Wasser
durch die Leitung.
Gewinnen Sie mit
den Starken Seiten
tigen energetischen Stand der Technik. Allein
in Deutschland müssten rund 340 Millionen
Fenster modernisiert oder ausgetauscht werden, davon sogar 30 Millionen einfachverglaste Fenster. „Die Modernisierung veralteter
Fenster ist Klimaschutz mit Durchblick“, erklärt
so auch VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn.
Gehören Sie auch zu den Frischluft-Fanatikern, die
bei den ersten Schneeflocken nichts mehr zuhause
Die energetische Sanierung dieses Hochhauses in Selb-Plößberg reduzierte den Jahres-Primärenergiebedarf von
401 auf 25 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr.
Entwürfe des Pilotprojektes „2-LiterHaus” in Italien: Das innovative architektonische Konzept ermöglicht Energieeinsparungen von 90 Prozent.
Enorme Einsparungen möglich
Ein Beispiel mag dies verdeutlichen. Bei der
Umwandlung eines 1972 erbauten Hochhauses
im oberfränkischen Selb-Plößberg in ein Nie­
drigenergiehaus konnte der Jahres-Primärenergiebedarf von 401 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr auf nur 25 Kilowattstunden
gesenkt werden. Realisiert im Rahmen des
dena-Modellvorhabens „Niedrigenergiehaus
im Bestand“, entsprechen die 18 Zwei- und
Dreizimmerwohnungen der Wohnungsbaugesellschaft Selb (Gewog) damit der Energieeffizienzklasse A. „Massgeblichen Anteil an der
Reduzierung des Energieverbrauchs hatte der
Einbau neuer Fenster mit sehr guter Wärmeisolation aus dem GEALAN-System S 8000 IQ“,
erklärt Bernd Wiederhold, Umweltmanager
bei GEALAN Fenster-Systeme und Träger des
Umweltpreises vom Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management. In
Verbindung mit der Fassaden- und Dachsanierung bildete der Fenstertausch den Schwerpunkt bei der Sanierung der Gebäudehülle.
Energieeffizienz als Marketinginstrument
Investitionen in die Energieeffizienz rechnen
sich und gewinnen als Marketinginstrument
und Rendite steigerndes Qualitätsmerkmal
von Gebäuden zunehmend an Bedeutung.
Mit 120 bar durch die Leitung
Für den Test stellte das IKT die Situation der
Hochdruckreinigung praxisnah nach und baute eine ca. 26 Meter lange oberirdische Versuchsstrecke mit CONNEX-Kanalrohren. Sie
besitzen eine gegenüber der Norm verstärkte Innenwand (≥ 25 Prozent) und eine fest
integrierte Dichtung für extreme Belastbarkeit.
Sieben Rohre mit einer Nennweite von DN/OD
800 und einer Wanddicke von 23,3 Millimetern
wurden dabei zu einem Rohrstrang verbunden. Insgesamt umfasste die Versuchsstrecke
sechs Rohrverbindungen. Um unterschiedliche Verschmutzungsgrade zu simulieren,
wurden in den PVC-Rohren mit Hilfe von
Modellsedimenten zunächst verschiedene
Ablagerungshöhen erzeugt, die zwischen 15
und 45 Prozent des Rohrquerschnitts betrugen. Den jeweils so präparierten Rohrstrang
unterzog das Institut anschliessend über 300
Reinigungszyklen. Marktübliche Reinigungsfahrzeuge, Spülschläuche und unterschiedliche Hochdruck-Düsen jagten dabei bis zu
320 Liter Wasser pro Minute mit einem Maximal-Druck von 120 bar durch die Leitung. Eine
enorme Belastung, die weit über das reale
Mass hinausgeht und Kunden eine absolut
verlässliche Auskunft über die Hochdruckspülbeständigkeit der Rohre gibt. Schliesslich
sind Hochdruckreinigungen in der Regel nur
alle fünf Jahre erforderlich.
Extrem belastbar
Die visuelle Begutachtung der Rohr-Oberflächen und -Verbindungen zeigte, dass die
untersuchten PVC-Rohre von Funke selbst
nach über 300 Hochdruckreinigungen keine nennenswerten Materialveränderungen
Schliesslich steigern sie langfristig die Vermietbarkeit und den Marktwert. Dies bestätigen die
Erfahrungen von Frank Junker, Geschäftsführer
der ABG Frankfurt Holding. Das kommunale
Wohnungsbauunternehmen mit 50.000 Wohnungen setzt beim Bau und der Sanierung auf
moderne energetische Standards und erzielt
seitdem überdurchschnittliche Erfolge bei der
Vermarktung seiner Objekte. Auch die Einführung des Energiepasses für private Wohngebäude in Deutschland Mitte dieses Jahres
wird zu einem Umdenken führen. Mit Hilfe
des neuen Dokumentes lassen sich Gebäude
in energetischer Hinsicht schnell miteinander vergleichen und hohe Energieverbräuche
sofort entlarven. Ein unschätzbarer Vorteil
angesichts stetig steigender Kosten. Laut
CO2-Gebäudereport sind allein die Kosten für
Heizwärme zwischen 1996 und 2006 im Durchschnitt um über 40 Prozent angestiegen. Eine
Preissteigerung auf bis zu 200 Dollar je Barrel
Öl ist nach Ansicht des Deutschen Instituts
für Wirtschaftsforschung bis zum Jahr 2020
nicht ausgeschlossen. Energieeffizienz bleibt
also ein Dauerbrenner. Auch im Hinblick auf
knapper werdende Ressourcen und den viel
diskutierten Klimawandel.
www.pvcforum.it, www.casa2litri.it,
www.gealan.de, www.window.de
aufwiesen. Leichte Spül- und Schleifspuren
im Sohlenbereich der Rohre konnten daran
nichts ändern: „Die beobachteten Materialveränderungen lassen keine Beeinträchtigung der Dichtheit und Dauerhaftigkeit der
Probekörper erwarten“, so das Fazit von
Roland W. Waniek, Geschäftsführer des IKT.
Das Prüfergebnis wurde vom IKT auch mit
dem Prüfsiegel „IKT-geprüft“ ausgezeichnet.
Für den international tätigen Rohr-Produzenten ist dies ein weiterer Beweis für die Leistungsfähigkeit seines PVC-Rohr-Systems.
„Vom Deutschen Institut für Bautechnik
haben wir für CONNEX-Abwasserrohre und
-Formstücke bereits eine Zulassung erhalten.
Zusammen mit den positiven Prüfergebnissen bei der Hochdruckreinigung bieten wir
Auftraggebern und Anwendern damit ein
Höchstmass an Sicherheit“, so Jungmann.
www.funkegruppe.de, www.ikt.de
spiel mitmachen. Denn unsere Preise begeistern jeden
Schneefan. Wenn Sie uns die richtige Antwort auf
unser Gewinnspiel zuschicken, gehören Sie vielleicht
zu den glücklichen Gewinnern.
Unvergleichlich: Snowtube „Rush Hardbody“
zur rasanten Abfahrt.
Fotos: Snowtube.EU
Foto: GEALAN Fenster-Systeme
hält? Dann sollten Sie dringend bei unserem Gewinn-
Als Hauptgewinn winken diesmal drei Snowtubes „Rush Hardbody“ in besonders robuster
Ausführung. Dieses runde Teil bringt Kinder
und schwergewichtige Erwachsene bis 130
Kilogramm jeden Schneehang hinunter. Ob
sitzend oder in Rücken- und Bauchlage: Mit
satten 100 Zentimetern Durchmesser ermöglicht das Wintersportgerät verschiedene Positionen, um Tubingbahnen, Hügel oder Berge
herunterzurutschen. Für einen möglichst langen Freizeitspass sorgt die innere hochreissfeste PVC-Blase.
Schneevergnügen für
kleine Winterfans:
„Snow Shoes“ in
ungewöhnlichem
Turnschuh-Design.
Ein garantierter Hingucker im Schneegetümmel sind unsere „Snow Shoes“ in auffallendem
Turnschuh-Design. Sie wurden speziell für
kleine Schneefans entwickelt, verkraften aber
auch bis zu 77 Kilogramm Lebendgewicht.
Ausgerüstet mit Rückenlehne und HartplastikGleitboden für optimale Spurtreue und lange
Haltbarkeit versprechen diese Schlitten aus
robuster PVC-Plane jede Menge Winterspass.
Zwanzig davon erfreuen schon bald ihre neuen Besitzer.
Und so wird’s gemacht: Lesen Sie aufmerksam die „Starken Seiten“ und lösen Sie unser
Rätsel im Internet unter www.pvcplus.de.
Ein­sendeschluss ist der 15. Februar 2008.
www.pvcplus.de, www.snowtube.eu
3
Aufbruch in die Nanotechnik
EDITORIAL
Zeit zu handeln
Intelligente Verpackungs-Folien mit Fälschungsschutz und Frischeindikator sind dank Nanotechnologie wahrscheinlich schon
in naher Zukunft realisierbar. Täglich erproben Unternehmen neue Einsatzmöglichkeiten. Denn spätestens seit Erfindung des
müssen, sagt die Deutsche Energie-Agentur dena.
Enorme Möglichkeiten bieten sich auch im Baubereich durch die
Verwendung innovativer Materialien. Dies zeigt das Pilotprojekt
„2-Liter-Haus“ in Italien, das 90 Prozent des bisherigen Energiebedarfs einsparen wird. PVC-Fenster-Profile mit leistungsfähigem
Wärmedämmglas tragen zu dieser drastischen Reduzierung bei.
Auch der energetischen Sanierung von Gebäuden kommt wesentliche Bedeutung zu, wie unser Beispiel aus Selb-Plößberg bei Kulmbach zeigt. Dort ermöglichte die Umwandlung eines Hochhauses
in ein Niedrigenergiehaus eine Senkung des Jahres-Primärenergiebedarfs von 401 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr
auf nur 25 Kilowattstunden. Moderne PVC-Fenster mit sehr guter
Wärmeisolation trugen auch hier erheblich zu dem sensationellen
Ergebnis bei.
Lotuseffektes zur Selbstreinigung von Oberflächen liegen die Vorteile dieser Zukunftstechnologie klar auf der Hand.
D
ie Anforderungen an Verpackungsfolien
steigen kontinuierlich und können von
einer Monofolie kaum erfüllt werden“,
erklärt Dr. Christian Kohlert, Leiter Mess- und
Verfahrenstechnik bei Klöckner Pentaplast.
Hierzu einige Beispiele: Die lange Haltbarkeit
von verpackten Waren gewährleisten Lebensmittelfolien mit antimikrobieller Ausrüstung
und Sauerstoffbarriere. Dagegen leiten technische Folien für Verpackungen der Elektroindustrie durch ihren niedrigen Oberflächenwiderstand unerwünschte statische Aufladungen ab. Ein besseres Druck-Ergebnis erzielen
zudem Folien mit erhöhter Oberflächenspannung, da die Farbe besser haften bleibt.
Neue Zusatzfunktionen
Immer neue Produkteigenschaften sind
gefragt. Viele von ihnen lassen sich durch Einarbeitung oder Beschichtung der Trägerfolien
mit speziellen Nanoteilchen realisieren. Schon
seit Jahren erforscht Klöckner Pentaplast den
Einsatz dieser Technologie in thermoplastischen Folien aus unterschiedlichen Poly-
meren, wie z.B. PVC. Vor allem das Ein- und
Aufbringen der winzigen Teilchen als homogen verteilte Komponente ist Gegenstand der
Untersuchungen. Als Grundlage dienen dabei
Kalandrier- und Extrudierverfahren sowie herkömmliche industrielle Beschichtungsmethoden. „Erste Ergebnisse liegen uns beispielsweise bei der Verwendung unterschiedlicher
Pigmente in PVC-Folien vor, die durch Lichteinfluss strahlen. Langfristig könnten verschiedene Spektren sichtbar gemacht werden, um
eine Zuordnung von Waren und Kundenauftrag zu ermöglichen“, erklärt Dr. Kohlert. In der
Lebensmittelindustrie sollen innovative Verpackungsfolien mit Farbpigmenten Auskunft über
den Zustand der verpackten Waren geben. Mit
Hilfe dieses Frischeindikators könnte anhand
von Farbveränderungen beispielsweise eine
längere Unterbrechung der Kühlkette erkennbar werden. Auch die Verbesserung von Wasserdampfbarrieren um bis zu 40 Prozent und
die Ableitung antistatischer Aufladungen von
Transporttrays ist durch Einarbeitung oder
Beschichtung von Nanoteilchen möglich.
Foto: Klöckner Pentaplast
Öl-, Gas- und Strompreise befinden sich auf Höchstniveau. Doch
das Ende ist längst nicht erreicht. Wie das Deutsche Institut für
Wirtschaftsforschung zum Jahreswechsel mitteilte, ist eine Steigerung des Ölpreises bis zum Jahr 2020 auf 200 Dollar je Barrel
nicht auszuschliessen. Angesichts drastischer Teuerungsraten und
der intensiv geführten Diskussion über den Klimawandel kann sich
dem Thema Energiesparen heute niemand mehr entziehen. Auch
wenn sich die Teilnehmer der Weltklimakonferenz auf Bali nicht
auf konkrete Quoten zur Reduzierung der CO2-Emissionen einigen
konnten, so steht doch fest, dass eine starke Verringerung des
weltweiten Ausstosses von Treibhausgasen unbedingt erforderlich
ist. Dabei erzielen schon kleine Schritte überwältigende Resultate.
Bis zu einem Viertel des Stromverbrauchs könnten private Haushalte allein durch den Einsatz energieeffizienter Geräte oder die
richtige Nutzung alter Haushaltshelfer einsparen. Eine deutliche
Reduzierung des CO2-Ausstosses, ohne auf Komfort verzichten zu
Dass der Werkstoff PVC darüber hinaus in vielen anderen Bereichen
beträchtliches Innovationspotenzial beweist, zeigen Ihnen weitere
Beiträge in dieser Ausgabe über ausgefallene Design-Objekte,
zukunftsweisende Entwicklungen in der Nanotechnologie oder
extreme Belastungsproben für PVC-Rohre. Ausserdem möchten
wir Ihnen wieder unser Gewinnspiel ans Herz legen. Pünktlich zur
bitterkalten Jahreszeit gehören Sie mit etwas Glück zu den stolzen Besitzern sportlich schneller Schneegeräte. Jetzt aber erst
einmal viel Spass bei der Lektüre. Die Redaktion freut sich schon
wieder auf Ihre Anregungen und Themenvorschläge. Und auf Ihre
kritischen Anmerkungen!
Norbert Helminiak
Werner Preusker
Verwandlungskünstler
Herausgeber Starke Seiten
Edel, farbenprächtig und stilvoll präsentieren sich die aufwendig hergestellten Handtaschen, die ‚Vinyl 2010’
IMPRESSUM
Herausgeber Schweiz:
PVCH-Arbeitsgemeinschaft
der Schweizerischen
PVC-Industrie,
c/o KVS,
Schachenalle 29c,
CH-5000 Aarau
4
Telefon: +41-62 832 7060
Telefax: +41-62 834 0061
E-Mail: [email protected]
Internet: www.pvch.ch
Verantwortlich:
Norbert Helminiak
erstes Leben auf internationalem Parkett hinter sich haben, ist kaum zu glauben.
D
Gesamtauflage: 42.000
Redaktion/Koordination:
hl-dialog, Bonn
Gestaltung: signum [kom, Köln
Druck: Bachem, Köln
Titelbild:
Windturbine E-126,
Enercon GmbH
Aus den PVC-beschichteten
Werbeplanen der Olympischen
Winterspiele in Turin entstand
diese schöne Designer-Tasche.
ie Veranstalter in den sieben Austragungsorten und drei Olympischen Dörfern
nutzten eine Vielzahl von PVC-Anwendungen, um die Olympischen Winterspiele in
Turin gebührend in Szene zu setzen. Ob Banner,
Mega-Poster, Fahnen oder Schilder: Als auffallende Werbeträger waren PVC-Produkte überall präsent und gaben den Spielen ihre unverwechselbare visuelle Identität. Allein 38.000
Quadratmeter elastischer PVC-Planen waren
an den Aussenfassaden von Gebäuden ange-
Fotos: Vinyl 2010
Herausgeber Deutschland:
PVCplus
Kommunikations GmbH,
Am Hofgarten 1-2,
D-53113 Bonn
Telefon: +49-2 28-91 78 30
Telefax: +49-2 28-5 38 95 96
E-Mail: [email protected]
Internet: www.pvcplus.de
Verantwortlich: Werner Preusker
exklusiv zum 50-jährigen Jubiläum der EU anfertigen liess. Dass die verarbeiteten PVC-Planen schon ein
Praxistaugliche Lösungen
Die Lehre der kleinsten Teilchen eröffnet eine
Vielzahl von Möglichkeiten bei der Veredelung
von Folien für unterschiedliche Anwendungen.
Sie stellt die Wissenschaft aber gleichzeitig
vor grosse Herausforderungen, denn die im
Labormassstab realisierten Beschichtungen
sind nicht ohne weiteres auf die industrielle
Fertigung übertragbar. Schliesslich beschäftigt sich die Nanotechnologie mit sehr kleinen
Strukturen wie dem Nanometer, der dem millionsten Teil eines Millimeters entspricht.
Michael Mussotter,
bekannt für seine
alternativen Lehrkonzepte, im Kreis seiner
Studenten an der TU
Berlin.
www.kpfilms.com
IN Memoriam
Michael Mussotter prägte die Berliner Architektenszene wie kaum ein anderer. Dies zeigt eine
sehr einfühlsame Publikation über die ausserordentliche Persönlichkeit dieses leider viel zu früh
gestorbenen Architekten.
A
ls Lehrer an der Technischen Universität Berlin, der Penn State University und der Texas
Technical University motivierte Mussotter seine Studenten immer wieder zur kritischen Auseinandersetzung mit den gängigen Leitbildern von Architektur und Städtebau. Einblicke in
sein Lebenswerk gibt jetzt die von PVCplus unterstützte Publikation „ridin’ low: Michael Mussotter – Architektur tieferlegen“. Herausgegeben von Thilo Fuchs, Petra Vondenhof und Kai Vöckler, basiert sie auf einem Buchkonzept, das Mussotter noch zu Lebzeiten mit den Herausgebern
skizziert hat. Erstmals wird das alternative Lehrkonzept an der TU Berlin zusammen mit bisher
unveröffentlichten Schriften vorgestellt. Aspekte sind dabei die Bereiche Bauen im Bestand,
suburbane Architektur und die Kultur der Peripherie, auch im Hinblick auf die Bedeutung von
Kunststoffen für die zeitgenössische Materialästhetik. Dass Mussotter gerne mit Kunststoffen
experimentierte, spiegelt sich auch in seinem Kontakt zu PVCplus wider. So nahm er im Jahr
2001 am Architekten-Workshop „ort.zukunft: weniger ist mehr“ teil, bei dem 22 internationale
Architekten, Künstler und Landschaftsgestalter Auswege für „rückwärts wachsende Städte“
erarbeiteten. Die neue Veröffentlichung ist als Hardcover mit 240 Seiten beim Vice Versa Verlag
in Berlin erschienen und kostet 19,80 Euro. ISBN 978-3-932809-60-6.
www.vice-versa-vertrieb.de
bracht. Über 7.000 PVC-Banner im Aussenund Innenbereich präsentierten das sportliche
Grossereignis auf einer Fläche von 22.000 Quadratmetern. Und dies sind nur einige Beispiele
für den vielseitigen Einsatz des Kunststoffes.
Auch gebraucht salonfähig
Ein wichtiges Ziel der Organisatoren bestand
darin, die Olympischen Winterspiele unter
nachhaltigen Gesichtspunkten auszurichten
und dabei unnötigen Abfall zu vermeiden. Mit
finanzieller Unterstützung von ‚Vinyl 2010’,
der europäischen Initiative zur nachhaltigen
Entwicklung von PVC-Produkten, wurde das
gesamte PVC-Material nach der internationalen Sportveranstaltung eingesammelt: dabei
kamen insgesamt 20 Tonnen zusammen.
Einen Teil der Turiner PVC-Banner liess ‚Vinyl
2010’ mit Unterstützung belgischer Top-Designer des Modehauses Delvaux zu exklusiven Handtaschen verarbeiten. Dass sie aus
gebrauchten Kunststoff-Planen entstanden
sind, sieht man ihnen wirklich nicht an. In Auftrag gegeben für den fünfzigsten Geburtstag
Mega-Poster und Fahnen setzten
die Olympischen Winterspiele in
Turin gebührend in Szene.
der EU im Frühjahr 2007, legte die europäische
PVC-Branche damit ein beeindruckendes
Beispiel für die nachhaltige Entwicklung des
Werkstoffes vor. Und sie bewies gleichzeitig
das grenzenlose kreative Potenzial bei der
Verarbeitung gebrauchter PVC-Materialien zu
neuen Produkten.
Tierisch gut
Einen weiteren Teil des gesammelten Materials
verarbeitete das deutsche Unternehmen Jutta Hoser zu Dränagematten. Sie geben Pferden auf Reiterhöfen oder Rennbahnen einen
sicheren trockenen Tritt und lassen sich nach
Gebrauch ebenfalls komplett wiederverwerten. Auch dies ein Beispiel für die zahlreichen
Möglichkeiten, gebrauchte PVC-Produkte
einem neuen Leben zuzuführen. Grundlage
dafür bilden europaweit ein­gerichtete flächendeckende Sammelsysteme für die wichtigsten
PVC-Bauprodukte wie Fenster, Bodenbeläge,
Rohre sowie Dach- und Dichtungsbahnen
und beschichtete Textilien.
www.vinyl2010.org, www.ecvm.org
Präsentierten stolz das „älteste
Kunststoff-Fenster Deutschlands“: (von links) Marion und
Wolfgang Nötzel, Hans-Joachim
Grote (Oberbürgermeister von
Norderstedt), Bernhard Helbing
(Präsident des Verbandes der
Fenster- und Fassadenhersteller) und Michael Vetter (Rewindo-Geschäftsführer).
So gut wie neu
„Ganzplastic“-Fertigfenster eines Einfamilienhauses in Norderstedt aus dem Jahr 1968 machten
das Rennen beim Wettbewerb „Ältestes Kunststoff-Fenster Deutschlands gesucht“. Die Zeugen
aus der Pionierzeit der Kunststoff-Fenster-Technik sind ein eindrucksvoller Beweis für die Verlässlichkeit und Langlebigkeit von PVC-Profilen.
V
or über 50 Jahren begann weltweit die Entwicklung von Kunststoff-Fenstern. Um herauszufinden, ob Produkte aus dieser Zeit auch heute noch im Einsatz sind, schrieben die
Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH und der Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. (VFF) im März 2007 ihren Wettbewerb aus. Das in Norderstedt ansässige Unternehmen Nötzel Fenster-Türen GmbH fand wahre Altertümchen und überzeugte die Jury mit
„Ganzplastic“-Fertigfenstern aus PVC-hart des Typs „pfalzplastic“. Schon seit rund 40 Jahren
funktionieren sie einwandfrei. Für das Aufspüren erhielten Marion und Wolfgang Nötzel von
Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter und VFF-Präsident Bernhard Helbing nicht nur eine
Siegerurkunde. Sie dürfen ihre PVC-Altfenster auch kostenlos im bundesweit von Rewindo
organisierten Recyclingsystem entsorgen. Dass die intakten Fenster zu den ältesten noch
vollständig erhaltenen Bauelementen aus Kunststoff gehören, war dem Kunststoff-Museum
in Troisdorf schnell klar. Deshalb geht ein Exemplar direkt in die rheinländische Ausstellung.
Sie zeigt neben vielen anderen historischen Kunststoff-Produkten auch eines der ersten Kunststoff-Fenster überhaupt – damals noch aus Weich-PVC aus dem Jahr 1954 – und einen ebenfalls
bestens erhaltenen Fensterflügel des Profil-Typs TROCAL TF 100 aus dem Jahr 1968.
www.rewindo.de, www.window.de, www.kunststoff-museum.de
Foto: PVCplus
Antistatische Verpackungen
für empfindliche Bauteile der
Elektronikindustrie gewinnen
zunehmend an Bedeutung.
5
Für höchste Ansprüche
Bereits vorhandene Strukturen engen den Gestaltungsspielraum bei der Sanierung von Gebäuden oftmals ein. Hohe Ansprüche an Qualität, Ästhetik und
Stil sollen darunter aber nicht leiden. Deshalb ist die sorgfältige Auswahl des Materials so wichtig. Dies zeigt das Beispiel eines modernen Tagungs- und
Seminarzentrums in Köln. Durch den Einsatz von PVC-Bodenbelägen konnten die Bauherren ihre Vorstellungen in jeder Hinsicht optimal umsetzen.
Auch zur Verkleidung der bequemen Sitzbänke kamen die
flexiblen Bodenbeläge zum Einsatz.
E
Fotos: objectflor/Anna Silvia Bins
legant, ruhig und freundlich: So präsentieren sich die sechs Tagungsräume des
neuen Seminarzentrums Gut Keuchhof in
Köln. Dunkelbraune Böden in Holzoptik tragen
entscheidend zur angenehmen Atmosphäre in
den geschmackvoll eingerichteten Räumen bei.
Dass es sich bei den vermeintlichen Holzböden
um hochwertige elastische PVC-Beläge handelt, erkennen die Gäste erst auf den zweiten
Blick: „Tatsächlich werden wir ganz oft auf den
Boden angesprochen“, sagt Sandra Baggeler.
Ihre Familie erwarb das 6.000 Quadratmeter
grosse Kölner Landgut im Jahr 1980. „Überrascht sind alle, wenn sie erfahren, dass es sich
um PVC handelt“.
Überzeugende Eigenschaften
Die Herrichtung der insgesamt sechs unterschiedlich grossen Seminarräume machte eine
Kernsanierung der 400 Quadratmeter grossen
ersten Etage der Scheune erforderlich. Dazu
gehörte die längst fällige Erneuerung des Estrichs. Sie führte zu einer stärkeren Aufbauhöhe und erlaubte eine maximale Gesamtdicke
des Bodenbelags von nur 3 Millimetern, die
viele Materialien überschritten. Hinzu kamen
hohe Anforderungen an Trittschalldämmung
und Strapazierfähigkeit der stark belasteten
Böden. Und auch das Design sollte sich harmonisch in das Gesamtkonzept einfügen.
Sandra und Annelie Baggeler entschieden sich
deshalb für den pflegeleichten PVC-Bodenbelag EXPONA art + design aus dem Hause
objectflor. Er überzeugte nicht nur durch seine geringe Stärke, hohe Schalldämmung und
senen Sitzbänke ebenfalls mit den edel anmutenden PVC-Belägen überziehen: eine optisch
attraktive Lösung, die das empfindliche weisse
Mauerwerk vor Verschmutzung schützt. Auch
die Fensterbänke erhielten einen Überzug in
dunklem Holzdekor. Durch den wiederholten
Einsatz des Materials entstand ein harmonischer ruhiger Gesamteindruck.
Dunkelbraune
PVC-Böden in
Holzoptik prägen
das Ambiente
des neuen Seminarzentrums in
Köln.
Widerstandsfähigkeit. Entscheidend war auch
die authentische Wirkung der rustikal dunkelbraunen Holzoptik, die einen gelungenen
Kontrast zu den hellen Wänden der modernen
Räume bildet. Die beiden Frauen setzten die
elastischen PVC-Bodenbeläge aber auch an
anderer Stelle als Gestaltungselement ein. So
liessen sie die in die Mauernischen eingelas-
Das neue Seminarzentrum Gut Keuchhof setzt
einen Schlusspunkt unter umfangreiche Sanierungs- und Umbaumassnahmen, die nach
Erwerb des grossen Kölner Landguts notwendig wurden. Schon in den letzten Jahren entstand aus den baufälligen, unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden aus dem 19.
Jahrhundert in mühevoller Kleinarbeit ein
moderner Komplex mit Hotel, Restaurant, Café
und Brauhaus.
www.objectflor.de
Leistungsstärkste Windturbine der Welt
Anlage soll pro Jahr 20 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Eine ausreichende Menge, um
Montage eines Rotorblattes bei
der Windturbine E-126.
über 5.000 Vierpersonen-Haushalte mit Strom zu versorgen. Die Rotorblätter des neuen Prototypen
E-126 wurden mit vernetztem PVC-Schaum hergestellt.
M
it der neuen Windturbine E-126 entwickelte Deutschlands grösster Hersteller
von Windenergieanlagen Enercon seine
bestehende Windturbine E-112 weiter. Resultate sind neben gestiegener Effizienz unter
anderem grössere Rotorflächen, ein neues
Blattdesign und ein höherer Turm. Letzterer
reicht 131 Meter in den Himmel und ist damit
genauso hoch wie der Petersdom in Rom.
Allein für den Turm wurden insgesamt 1.100
Kubikmeter Beton verbaut. Weitere 1.500
Kubikmeter des gleichen Materials und 180
Tonnen Bewehrungsstahl kamen ausserdem
im Sockel zum Einsatz. Zur sicheren Verankerung des Windriesen rammten die Fundamentbauer zusätzlich 64 Pfähle mit einer
6
durchschnittlichen Länge von 25 Metern und
56 Zentimetern Durchmesser in den Boden,
da der Grund am aufgespülten Emsufer recht
weich ist.
Überdimensionales Leichtgewicht
Ein Novum bei der leistungsstarken Windturbine sind ihre Rotorblätter, die zu einem
wesentlichen Anteil aus Metall gefertigt wurden. Mit ihren gigantischen Ausmassen müssen sie extremen Belastungen standhalten.
Deshalb sorgen Sandwichkonstruktionen
mit PVC-Kern für die Stabilität und Festigkeit der riesigen Flügel. Dabei handelt es sich
um geschlossenzelligen, vernetzten AIREX®
C70.55 PVC-Schaum des Schweizer Unter-
nehmens Alcan Airex, der aufgrund seiner
Steifigkeit und Zähigkeit im Rotorblattbau
vorwiegend verarbeitet wird. Ebenso übrigens
wie in Schienen- und Strassenfahrzeugen, im
Schiff- und Bootsbau sowie in der Luft- und
Raumfahrt. Der PVC-Struktur-Schaumstoff ist
das ideale Kernmaterial für leichte, dynamisch
oder statisch belastete Sandwichstrukturen.
So wie bei den Rotorblättern, die dank seiner
Hilfe widerstandsfähig und langlebig werden
bei einem vergleichsweise geringen Gewicht.
Fortsetzung folgt
Ein zweites Mega-Windrad des Typs E-126
wird direkt neben dem ersten auf dem Rysumer Nacken bei Emden entstehen. Beide sind
Teil eines Forschungs- und Entwicklungsprojektes, in dem das Auricher Unternehmen verschiedene Speichertechnologien in Kombination mit den Multimegawatt-Anlagen testen
will. In diesem Jahr sollen ausserdem noch
fünf weitere Windturbinen dieses Typs an den
Start gehen.
www.enercon.de, www.alcanairex.com
Foto: Enercon GmbH
Ende 2007 hat Enercon bei Emden die leistungsstärkste Windturbine der Welt errichtet. Die neue
Neuer Auftritt für Fassaden
Wenn Fassaden in die Jahre kommen, greifen viele zu Farbe und Pinsel, um die Optik aufzufrischen. Doch oft reicht ein neuer Anstrich nicht aus, weil
der Putz im Laufe der Zeit verwittert oder rissig geworden ist. Als pflegeleichte und attraktive Lösung bietet sich die Fassadenverkleidung mit Profilen
aus Wood Plastic Composites (WPC) an, die durch eine Kunststoff-Folie mit PVC-Anteil geschützt wird.
mittel extrudiert werden. Zur Oberflächenveredelung kommen zweilagige Kunststoff-Folien
vom Typ Renolit MBAS zum Einsatz. Vor 25
Jahren vom international führenden Hersteller
hochwertiger Kunststoff-Folien und -Produkte
Renolit auf den Markt gebracht, ermöglichten
diese Folien erstmals die farbige Gestaltung
von Kunststoffprofilen.
Lang anhaltender Schutz
Die optisch anspruchsvolle Fassadenverkleidung schützt die Aussenwand langfristig vor
Witterungseinflüssen und kann das Defizit von
rissigem oder schadhaftem Putz ausgleichen.
Darüber hinaus verbessert sie vor allem in Verbindung mit einer Fassadendämmung die Energiebilanz eines Hauses. Wichtige Bedeutung
kommt der Kunststoff-Beschichtung zu. Die
untere PVC-Lage ist durchgefärbt und trägt bei
Holzdekoren zusätzlich die Druckfarbe. Dekore
und Farben schützt die transparente
widerstandsfähige Deckschicht
aus Polymethylmetacrylat
(PMMA). Sie absorbiert UV-Strah-
Mehr Farbe fürs Haus
Seit Anfang 2007 sind die WPC-Profile in fünf
verschiedenen Farben in den Längenmassen
von drei, dreieinhalb und vier Metern über
den Holz- und Baustoffhandel sowie
über Baumärkte erhältlich. Zur
Angebotspalette gehören
ausserdem Übergangsprofile für Ecken und Flächen
sowie entsprechendes Montagezubehör. Positive Verkaufszahlen lassen einen
wachsenden Markt für die
beschichtete Fassadenverkleidung des rund 800 Mitarbeiter starken Unternehmens
erkennen.
www.renolit.com, www.kosche.de
Anspruchsvoll, witterungsbeständig, pflegeleicht: Beschichtete Fassadensysteme aus WPC-Profilen lassen
Gebäude in neuem Glanz erstrahlen.
Wegweiser in die Tiefe
Fotos: Kosche Profilummantelung GmbH
W
er den Fassadenputz erneuern muss,
schreckt meist vor dem immensen
Arbeitsaufwand und den hohen Kosten
zurück. Dabei ändert die Aufbringung eines neuen Putzes nichts am bisherigen Pflegeaufwand.
Längst gibt es andere Möglichkeiten, um das
Gesicht des Hauses zu verschönern. Sowohl für
Renovierungen als auch für Neubauten hat das
im rheinischen Much ansässige Unternehmen
Kosche Profilummantelung GmbH das neuartige Verkleidungssystem Kovalex aus WPCProfilen entwickelt. Dabei handelt es sich um
Fassadenprofile aus Holz­fasern, die mit einem
umweltfreundlichen thermoplastischen Binde-
lung zu über 95 Prozent und wirkt dadurch
wie ein Lichtschutzfaktor auf das Profil. „Durch
ihre hohe UV-Beständigkeit ist die Folie nicht
nur über ihre gesamte Lebensdauer hinweg
farbecht, sie schützt auch den Trägerwerkstoff“, so Sibylle Kahl, Verkaufsleiterin für den
Bereich Renolit EXTERIOR. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Kosche: „Wir wollen dem
Bauherren eine langfristige Lösung bieten
und geben auf unsere Produkte eine 10-jährige Funktionsgarantie“, so Produktmanager
Ralf Hirland. Hinzu kommt die leichte Pflege
des Fassadensystems. In der Regel genügt
ein Abspritzen mit Wasser. An strapazierteren
Stellen reicht es aus, die Paneele einmal jährlich mit einem Schwamm oder einer weichen
Bürste sowie mit neutralem Haushaltsreiniger
oder Seifenlauge zu reinigen.
Messstellenpfosten
geben wichtige Hinweise
über den Verlauf unter­
irdischer Leitungen.
haben. Fast jeder kennt ihre Bedeutung. Andere Hinweisgeber in unserer Landschaft nehmen wir
dagegen kaum zur Kenntnis, weil wir sie nicht verstehen. Dazu gehören die schlanken gelben
PVC-Pfosten mit Kennzeichnungsformeln aus Buchstaben, Zahlen und Linien.
E
twa 125 Kilometer ist sie lang, die in diesem Jahr in Betrieb genommene hessische
Gaspipeline zwischen Scheidt und Lauterbach. Sie fördert russisches Gas für den Export
nach Grossbritannien. Nicht viel erinnert an
die umfangreichen Erdarbeiten, die notwendig
waren, um die Gasleitung in den Boden zu versenken. Sieht man einmal von den schlanken
Kunststoff-Pfosten ab, die in Abständen von
etwa einem Kilometer entlang der Pipeline
installiert sind. Sie geben wichtige Hinweise
über den Verlauf der Leitung, um Beschädigungen der sensiblen Lebensadern durch
erneute Eingriffe in das Erdreich zu verhindern.
Einige der schlanken Pfosten fungieren darüber
hinaus als Messstelle mit modernster Technologie. Sie zeigen, ob die Leitungen einwandfrei
funktionieren. Durch ein Kabel mit der Pipeline
verbunden, messen sie den Schwachstrom,
der durch die ein Meter starke Metallleitung
fliesst. Ein verminderter Stromfluss weist auf
eine Beschädigung der Umhüllung hin. Für
den Netzbetreiber ein dringender Hinweis, das
entsprechende Leitungsstück auf Korrosion zu
überprüfen.
Materialvorteile liegen auf der Hand
„Die Ansprüche an das verwendete Material und an die Ausführung der Messstellenpfosten sind sehr vielfältig“, berichtet Günter
Oster, Geschäftsführer bei Kettner. Das Unternehmen aus Villmar beliefert nicht nur grosse
Energieversorger wie EON, Ruhrgas, RWE
und ENBW mit Schilder- und Messstellenpfosten aus Hart-PVC, da dieser Werkstoff
viele Vorteile bietet. Entscheidend ist die
Korrosions- und Witterungsbeständigkeit der
PVC-Stelen. Sie wird durch eine zusätzliche
1 Millimeter starke Spezialbeschichtung
unterstützt, die gleichzeitig eine lange
Farbstabilität gewährleistet. Wichtig sind
auch die selbst verlöschenden Eigenschaften
von PVC. Schliesslich stehen die sensiblen
Informationsgeber häufig mitten in der freien
Natur auf Feldern oder an Böschungsrändern, die gelegentlich abgeflämmt werden.
Mit einem Gewicht von ca. neun Kilogramm
und einer Höhe von 1,8 Metern über dem
Erdreich verfügen die PVC-Pfähle über die
nötige Stabilität und Standfestigkeit, um jahrelang ihren Dienst zu versehen. Viele Vorteile,
die für sich sprechen. So stellte der niederländische Gasversorger Gasunie ab November 2007 in seinem Versorgungsgebiet von
seinem bisherigen System auf die Mess- und
Schilderpfosten von Kettner um.
www.kettnergmbh.de
Foto: Kettner GmbH
Verkehrsschilder sagen uns genau, wie wir uns als Fussgänger oder Autofahrer zu verhalten
7
Besucher des Lentos Kunstmuseum in Linz beim Spiel
mit dem Riesenbillard.
Wie auf Wolken
Mit einem Riesenbillard mischte die Künstlergruppe Haus-Rucker-Co vor fast 40 Jahren die Museums-Szene auf. Eine 15 mal 15
Meter grosse pneumatische Matte mit drei
PVC-Luftkugeln animierte die Besucher der
Wiener Ausstellung LIVE im Jahr 1970 zur
spielerischen Auseinandersetzung mit dem
überdimensionalen Kunstwerk. Dass dies
immer noch funktioniert, zeigt das Lentos
Kunstmuseum in Linz mit seiner bis Mitte
März laufenden Ausstellung „Haus-RuckerCo Live again“. Herzstück der Hommage an
die Künstler Laurids Ortner, Günter Zamp
Kelp und Klaus Pinter ist erneut das 225
Quadratmeter grosse weisse Riesenbillard.
So werfen sich die Besucher auf der schwer
begehbaren Matte auch heute wieder die
gigantischen federleichten PVC-Bälle zu.
Fotos: www.nappak.de
Nach erfolgtem Kurzschlaf
verschwindet die pneumatische
Schlafkoje Platz sparend in einem
schlanken Trolly.
Fotos: Norbert Artner
Auch im Ruhezustand ein
Hingucker: Das Riesenbillard als weisse makellose Skulptur.
Die schnell aufblasbare
Schlafcouch NAPPAK
ermöglicht ein erholsames
Nickerchen im Büro.
Internationale Designer und Künstler realisieren ihre unkonventionellen Projekte gerne mit dem Werkstoff PVC.
Auf Luft gebettet
Ein kurzer Büroschlaf steigert die Leistungsfähigkeit, lässt sich aber meistens schwer
realisieren. Abhilfe schafft das pneumatische Objekt NAPPAK, Schöpfung einer
vierköpfigen Studentengruppe der Fachrichtung Architektur und Stadtplanung an
der Universität Stuttgart. Die mobile Schlafkoje aus flexiblen PVC-Planen lässt sich
schnell durch einen Kompressor aufblasen. So entsteht eine halb geschlossene,
bequeme Schlafcouch in LuftmatratzenOptik. Nach erfolgtem „Power Napping“
wird das Schlafdomizil per Knopfdruck entlüftet und in einem schlanken runden Trolly
verstaut, der in jeder Ecke Platz findet. Für
die geplante Serienfertigung und Vermarktung von NAPPAK suchen die Studenten
übrigens noch Partner!
Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Überzeugen Sie sich selbst.
Neue Wege gehen
Fotos: Louis Poulsen Lighting
Die neue Leuchtenserie von Louis
Poulsen Lighting taucht Räume in
ein diffuses weiches Licht.
Sanfte Erleuchtung
Frisches Design, innovative Materialien,
diffuse Lichteffekte: Mit ihrer neuen Leuch­
tenserie zielt das dänische Unternehmen
Louis Poulsen Lighting exakt auf den
Geschmack junger Design-Liebhaber. Die
Doppelschirme der Pendel- und Stehleuch­
ten, die in Zusammenarbeit mit dem Nach­
wuchs-Designer Christian Flindt entstanden, setzen sich aus einem Zylinder und
einem Kegelstumpf aus weisser matter
Vinylschnur zusammen. Die Flechttechnik
der extrudierten PVC-Bänder erzeugt dabei
einen dreidimensionalen, transparenten
Ausdruck, der je nach Betrachtungswinkel
unterschiedliche Muster bildet. Der Leuchtenkopf aus Acryl spendet ein diffuses, weiches Licht, das die Räume sanft erhellt.
Fotos: Claassen & Partner
Hackenporsche MSKYO: In der
vermeintlichen Einkaufshilfe für
ältere Menschen verbirgt sich eine
leistungsstarke Hi-Fi-Anlage.
Rock auf Rollen
Auf den ersten Blick scheint es sich bei
dem Trolly MSKYO um eine modern gestylte
Einkaufshilfe für betagtere Bürger zu handeln. Doch weit gefehlt. Der Rollkoffer von
Claassen & Partner mit dem liebevollen Beinamen „Hackenporsche“ beheimatet eine
250 Watt starke Musikanlage mit MP3/CD
Car-Hi-Fi-Tuner und satt klingenden Spitzenboxen. Eine robuste PVC-beschichtete
LKW-Plane in trendigem Design schützt
das sensible Soundsystem. Eine Aufsehen
erregende Reminiszenz an den guten alten
Getto­blaster, dem die jungen Designer
Tammo Claassen und Sophie Birkmayer zu
neuem Ruhm verhelfen.
www.lentos.at, www.louispoulsen.com, www.nappak.de, www.claassen-partner.de
lnitiative der PVC-Branche