Galaabend

Transcrição

Galaabend
Academy of Life, 26./27. April 2001
Nachlese zur Veranstaltung mit Andrea Jonasson
von Eugen-Maria Schulak (Department für Weltbild und Philosophie)
1. Tag: Galaabend
Die Veranstaltung eröffnete diesmal der Finanzvorstand der Siemens AG Österreich Alfred Ötsch.
Ötsch:
Der Saal ist auch heute so voll, wie wir uns das wünschen. In Summe waren seit
November 1999 zirka 4000 Teilnehmer bei den Galaveranstaltungen. Was uns sehr
Leid tut, ist, dass wir zirka 8.000 Personen abweisen mussten, weil derart viele
Anmeldungen vorlagen. Begonnen haben wir mit 60 Studenten, mittlerweile sind es
170. Und wenn ich Studenten sage, dann sind das keine Studenten im herkömmlichen
Sinn: Es sind Jungunternehmer, Jungmanager, ein Teil der Zukunft Österreichs. Und
wir freuen uns hier, diese zu unterstützen und auch selbst von der Vielfalt unserer
Gäste zu lernen. Manche verbieten sich den Ausdruck „Stargäste“, obwohl sie es
natürlich sind, und wir freuen uns, solche Persönlichkeiten bei uns zu haben.
Mit Andrea Jonasson haben wir heute natürlich einen besonderen Gast: nach
Unternehmern, Managern, Politikern eine Künstlerin. Aber genau diese Vielfalt ist
sehr wichtig für den persönlichen Erfolg. Man kann letztlich niemanden kopieren, aber
man kann sich etwas Wesentliches abschauen. Und ich glaube, wir werden heute eine
einmalige Gelegenheit dazu haben. Alles Weitere wird jetzt unser bewährter Chairman
Peter Dusek in die Hand nehmen. Ich wünsche Ihnen einen spannenden, ertragreichen,
lustigen und interessanten Abend!
(Applaus)
Dusek:
Andrea Jonasson ist eine der faszinierendsten Frauen mit der vielfältigsten Karriere,
mit unterschiedlichsten Rollen, italienischen Erfolgen, Welttourneen; eine Frau, die
das Geheimnis der Persönlichkeit hat, etwas, das uns hier in diese Academy of Life
geführt hat. Wir zeigen jetzt einen kurzen Film, in dem wir sie bei ihren
Bühnenauftritten sehen. Danach begrüßen Sie mit mir eine der großen Diven der
Theaterlandschaft.
(Filmzuspielung)
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
So, und da ist Andrea Jonasson! (Applaus)
Also, ich bin einfach nervös, wenn ich Interviews machen muss.
Ist das Nervös-Werden etwas, das im Laufe der Karriere zunimmt oder abnimmt?
Es nimmt zu.
Frau Jonasson, gab es einen Punkt, an dem Sie gewusst haben, Sie werden Karriere
machen? Sie sind, das werden nicht alle wissen, das Kind eines Schauspielerehepaars:
Vater Schauspieler, Mutter Schauspielerin. Als die Tochter auch Schauspielerin
werden will, sagen die Eltern: Alles, nur das nicht.
Das war eigentlich ganz anders. Also Schauspielerin wollte ich zuerst gar nicht
werden. Ich habe den Leidensweg meiner Eltern gesehen, die haben ein sehr hartes
Leben gehabt. Und ich wollte etwas völlig Unmögliches, weil wir ja auch ziemlich
arm waren und die Eltern kein Geld hatten, damit ich Medizin studieren konnte. Ich
wollte zu Albert Schweitzer nach Lambarene gehen. Ich wollte immer Missionarin
werden. Das war so ein Backfischtraum. Dann haben mir natürlich Mama und Papa
gesagt, dass das unmöglich ist und außerdem viel zu gefährlich auf der Leprastation.
Darauf habe ich gesagt: Na gut, dann werde ich Schauspielerin. Da hat der Papa
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Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
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Jonasson:
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Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
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Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
überhaupt geschimpft und gemeint, das kommt überhaupt nicht in Frage. Ich war
damals 17.
Und Sie gingen auf die Schauspielschule?
Ja, ich bin ganz allein nach München gefahren und habe vorgesprochen auf der
Schauspielschule von Gerd Brüdern und vor einem riesigen Gremium von Professoren
und Schauspielern. Ich ging auf die Bühne, sprach meine Monologe vor und danach
war ein furchtbares Schweigen. Dann sagte Brüdern: „Meine liebe Andrea, du bist ein
bildhübsches Mädchen, du solltest alles andere auf dieser Welt wählen, aber werde
bloß nicht Schauspielerin.“
Das hat gesessen.
Und es hat mich sehr unglücklich gemacht. In dieser Nacht, das vergesse ich nie,
spazierte ich dann die Ludwigstraße entlang, sehr leicht angezogen, mit so einem
Miniröckchen, und ein Auto nach dem anderen hielt an und ich wurde gefragt: „Na,
Mädi, magst einsteigen?“ Und da wollte ich mich erst recht umbringen. Ich hatte
nämlich damals Selbstmordgedanken und dadurch wurden sie noch schlimmer.
Wer hat das verhindert?
Ich ging dann nach Hause. Ich hatte ein kleines Zimmer gemietet und habe gesagt:
„So, und jetzt erst recht. Jetzt zeige ich es euch!“ Und dann habe ich furchtbar
geweint. Irgendwann gegen Morgen habe ich gesagt: „So, jetzt kaufe ich mir eine
Zeitung und sehe nach, wo es eine andere Schauspielschule gibt und dort spreche ich
vor.“ Und so machte ich es auch. Ich ging dann auf eine Privatschauspielschule, die
auch sehr gut war, und nach sechs Monaten war eine Zwischenprüfung im
Residenztheater, auf der großen Bühne. Nur muss ich dazusagen: Ich hatte damals eine
sehr kleine Stimme, so eine Vögelchenstimme.
Einen hellen Sopran.
Ja, und auch noch klein. Also, so richtig kam ich nicht über die Reihe. Und wer sitzt
da unten im Zuschauerraum? Schon wieder Gerd Brüdern ...
Oje!
... mit den anderen. Und nachdem ich vorgesprochen hatte, was ich auf der Schule
studiert hatte, hat er gesagt: „Ich habe es Ihnen doch gesagt, Sie haben noch Zeit,
gehen Sie weg vom Theater.“
Da haben Sie wieder gedacht: „Jetzt erst recht?“
Nein, ich hatte wirklich Glück. Zwei Tage später rief Hamburg an, der Dramaturg von
Gustav Gründgens. Ich hatte ja erst sechs Monate Schule hinter mir. Da bin ich
hingefahren und habe vorgesprochen. Ja, und Gründgens hat mich dann engagiert. Ich
bekam einen Jahresvertrag, 250 Mark Monatsgage, und war der glücklichste Mensch
auf der Welt. Bei einer alten Dame habe ich mir ein Zimmer gemietet. Das Zimmer
war klein und es regnete herein. Ich hatte so ein Bücherregal und oben, auf der letzten
Etage, habe ich Töpfe und Wasserschalen hingestellt, damit die Regentropfen
hineinfielen. In der Nacht, wenn es regnete, gab das eine wunderbare Wassermusik.
Haben Sie da gewusst, Sie schaffen es?
Damals habe ich gesagt, vielleicht schaffe ich es, vielleicht. Ich glaube auch heute
noch nicht, dass ich es geschafft habe.
Ach so?
Nein.
Was ist das, was Sie bisher gemacht haben? Waren das schüchterne Anfänge?
Ich weiß es nicht, ich habe so viel Zweifel, so viel Angst. Jedes Mal, wenn ich in einer
Probenproduktion bin, wenn ich so in der Mitte angekommen bin, sage ich: Dieses
Mal steige ich aus, ich schaffe es nicht. Und dann sage ich mir aber: Diese Krise musst
du überwinden. - Jetzt, seit ich allein bin, ohne diesen herrlichen, großen Zauberer
(gemeint ist Jonassons verstorbener Ehemann Giorgio Strehler), ist es ja sehr schwer.
Es ist nicht leicht, wenn man über 50 ist, plötzlich allein und schwere Rollen in Italien
spielen muss, ohne Giorgio, der hilft. Wir halfen uns gegenseitig. Er hat mich immer
um Rat gefragt, aber freilich hat er mir unglaublich geholfen, natürlich auch
sprachlich.
Wie ging es damals weiter mit Gustav Gründgens?
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Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
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Jonasson:
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Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Gründgens ging dann weg vom Schauspielhaus, nach Manila und dort ist er ja auch
mysteriöserweise gestorben. Man weiß nicht, wie, ob durch Selbstmord oder
umgebracht, das weiß man bis heute nicht. Der Nachfolger vom Schauspielhaus hat
gesagt: Andrea, wenn du willst, können wir dir einen Vertrag machen und du bleibst
nach wie vor Anfängerin, Elevin bei uns am Schauspielhaus. Und da habe ich 24
Stunden meditiert und habe gesagt: Das ist nicht gut. Du gehst in die Provinz, da lernst
du mehr, da bekommst du große Rollen, sonst bleibst du am Schauspielhaus, spielst
immer kleine Rollen, arbeitest dich langsam hoch und dann bist du vielleicht am Ende
schon alt und bekommst dann endlich einmal eine große Rolle. Also wollte ich lieber
in die Provinz gehen und dort von der Pieke auf alles spielen.
Und welche Rollen spielten Sie damals?
Ich begann mit dem Gretchen. Für das Gretchen bekam ich auch zum ersten Mal eine
tolle Kritik als das „herbe Gretchen“. Und plötzlich fingen die Regisseure an, bei mir
anzufragen.
Die Stimme war schon tiefer?
Nein, das Gretchen war noch Sopran. Meine Stimme wurde erst später tiefer.
Ich verfalle dunklen Stimmen, da bin ich verloren, allen dunklen Stimmen bin ich ...
Dann fühle ich mich gleich viel sicherer hier.
(lacht)
Ich hatte einen Regisseur, der hieß Benesch, und mit dem habe ich die Imogen von
Shakespeare gespielt. Darin gibt es einen sehr berühmten Monolog, da muss diese
Imogen zusammenbrechen, sie sieht ihren Geliebten am Boden liegen, ohne Kopf, und
da muss sie ihren Diener bitten, sie zu töten. Das ist ein furchtbarer Monolog und ein
wahnsinniger Ausbruch, und da hat Benesch zu mir gesagt: „Das geht nicht, mit dieser
Stimme geht das nicht. Andrea, das muss Medea werden, das ist eine Medea“. Mit
meiner Unsicherheit und mit meinen Ängsten bin ich deshalb auf die Probebühne
gegangen, abends, so um 8 oder 9 Uhr, und habe immer diesen Monolog geübt und
gebrüllt und geschrien. Und ich habe mich vertieft in die Arbeit und wollte dann
hinaus aus dem Theater, und da hatte man mich vergessen! Das Theater war
abgeschlossen und ich musste die Nacht dort verbringen. Ich fand das alles schön. Ich
habe gemeint, das Theaterleben beginnt. Ich habe eine Garderobe, eine Couch, ich
lege mich schlafen und morgen früh werde ich vor der Probe gleich wieder brüllen
und üben und dann wird es klappen. Und so war es dann auch. Ich bin morgens um 8
Uhr auf die Probebühne gegangen, habe gebrüllt, um halb zehn machte die Kantine
auf, ich habe meinen Tee getrunken und die Probe ging los. Ich musste diese Szene
probieren, fing an, aber es kam nur noch heiße Luft, aber wirklich nur noch heiße Luft
heraus. Und dann haben sie mich zum Arzt gebracht. Das war acht Tage vor der
Premiere. Der Arzt hat mich untersucht und hat gesagt: Die Frau Jonasson darf jetzt
bis zur Premiere nicht mehr reden, sie hat einen Stimmbandriss. Ja, und nach acht
Tagen war die Premiere und meine Stimme war heiser und dunkler.
Und seither?
Seither ist das geblieben, die Stimme hat sich dann noch vertieft im Laufe der Jahre.
Also für eine Sängerkarriere wäre das nicht zu empfehlen?
Nein, nein. - Hin und wieder gebe ich Unterricht in Mailand, und die Schüler fragen
mich alle: „Gib uns einen Rat, wie kommt man zu dieser Stimme? Müssen wir da viel
Whiskey trinken, viele Zigaretten rauchen?“ Darauf habe ich gesagt: „Bloß nicht, und
auch nicht das machen, was ich gemacht habe“. Das kann ja auch schief gehen.
So ist es. Üblicherweise dehnen sich die Stimmbänder, leiern dann und es bilden sich
Knötchen.
Ja, bei mir haben sich eine Narbe und ein Ödem gebildet. Das Stimmband schließt
dadurch nicht mehr, es geht immer etwas Luft durch. Vor ein paar Jahren ist Giorgio
mit mir zum Arzt gegangen, weil ich Probleme hatte, als wir ein sehr anstrengendes
Stück probiert haben: Ich hatte Halsschmerzen und Fieber. Ich hatte kaum mehr
Stimme, und dann sind wir also zum Arzt gegangen und der hat gesagt: „Frau
Jonasson, ich könnte Ihnen dieses Stimmband wunderbar operieren, dann werden Sie
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Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
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Dusek:
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Dusek:
wieder einen herrlichen Sopran haben.“ Darauf hat Giorgio gesagt: „Komm, komm,
weg von dem, zu dem Arzt gehst du nie wieder!“
Frau Jonasson, Ihre Eltern waren beide Schauspieler. Hatten Sie ein behütetes
Elternhaus?
Ja, das war eben leider nicht so behütet. Wir waren drei Mädchen und sehr viel allein.
Mama hat uns immer sehr gefehlt, und Papa wollte uns immer prüfen. Eines Tages
kam er um zwei oder drei Uhr früh nach dem Theater nach Hause und sagte:
„Aufstehen, aufstehen, die Schule fängt an!“ Und dann haben wir zitternd geduscht
und er hat gelacht und gesagt: „Ätschibätschi, ätschibätschi, ihr dürft wieder schlafen
gehen“. Aber natürlich bekommt man als Kind erst einmal einen Schrecken. Der Arme
war natürlich allein, kommt nach Hause, hat Hunger, hat uns geweckt und hat gesagt:
„So, jetzt will ich sehen: Wer von euch macht mir die besten Spiegeleier? Und kein
Spiegelei darf kaputt gehen, also dass euch bloß das Gelb nicht ausläuft.“ Oh Gott, wie
schrecklich! Ich sehe uns noch vor dem Küchenherd. Wir standen da und haben uns
gefürchtet, das Ei in die Pfanne zu werfen. Wir haben immer sehr viel Angst vor Papa
gehabt, und ich glaube, da kommt auch meine Angst vor dem Versagen her.
Frau Jonasson, Giorgio Strehler war 18 Jahre älter als Sie, auch eine Art Vaterfigur
vielleicht. Was hat Sie mit Strehler zusammengeführt?
Ich bekam plötzlich einen Anruf und sollte Bilder nach Mailand schicken, ans Piccolo
Teatro, weil Strehler für das Spiel der Mächtigen von Shakespeare eine Königin
Margareta suchte. Da habe ich Fotos geschickt. Später haben mir dann Kollegen
erzählt, Strehler hätte, ohne mich zu kennen, sein Büro mit meinen Fotos tapeziert.
Dann kam es, dass Strehler im November 72 nach Hamburg musste. Wir begegneten
uns im Theater. Ich kam eine Treppe herunter, er hatte nur zwei Minuten Zeit, weil er
musste wieder in den Zuschauerraum. Ich war total schwarz angezogen, wusste nicht,
dass Strehler sich auf Proben immer schwarz anzieht, von oben bis unten. Er hat mich
gar nicht begrüßt, hat gleich gesagt: „Das ist wunderbar richtig, so muss man auf
Proben, Kompliment, schwarz!“ Sofort hat er die Plakette gesehen, die ich mir
angesteckt hatte, eine Willy-Brandt-Plakette, und gemeint, er sei auch für Willy. Und
dann hat er mir meine Rolle als Margareta vorgespielt, was die so macht, wie brutal
die ist und wie die mit einer Schere ihre Krone schneidet und so weiter. Ich war
fasziniert. „Va bene, du bist meine Königin.“ Und ich war engagiert. Ich musste gar
nicht vorsprechen.
Also international war Andrea Jonasson immer. Dieses politische Bewusstsein, das für
Strehler dann auch so wichtig war, wann ist das entstanden?
Ich habe das Gefühl, dass Schauspieler, oder alle, die in unserem Metier zu tun haben,
alle mehr in Richtung Willi Brandt sind. Ich bin kein Kommunist, aber ich sehe rot,
natürlich sehe ich jetzt hochrot in Italien, wenn Berlusconi kommt. Das ist doch
schrecklich. Ich bin sogar am Überlegen, ob ich den Berlusconi umbringen werde. Ein
Mensch wie Berlusconi, der dem Volk einredet, keine Steuern mehr zahlen zu müssen.
- Ich glaube, ich bin kein politisierender Mensch, aber ich hab eine gesunde,
demokratische, links gerichtete Idee.
Gerechtigkeitssinn? Für die Schwachen?
Gerade für die Schwachen und für die Natur, für die Menschen, für die Tiere, für die,
denen es schlechter geht. Und da müssen wir und die, die reich sind, auch was
abgeben. Es muss besser verteilt werden. Die ursprüngliche Idee des Kommunismus
war ja gar keine schlechte Idee. Sie ist nur falsch angewendet, aber die Idee ist ganz
bestimmt eine gute Idee.
Ja, die ist ja im Christentum eigentlich vorformuliert. - Sind Sie religiös?
Wir sind katholisch getauft. Der Papa hat aber immer gesagt, geh in den Wald, bete
dort, da bist du Gott näher. Und das tue ich heute noch. Also ich kann nicht sagen, ob
ich an den lieben Gott glaube. Ich glaube allerdings, dass es da irgendetwas geben
muss. Was es ist, kann ich mir nicht erklären.
Frau Jonasson, noch kurz zurück zu Giorgio Strehler. Wenn so eine große
Persönlichkeit wie Strehler und so eine Persönlichkeit wie Andrea Jonasson
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Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
Dusek:
Jonasson:
zusammenkommen, da müssen doch die Funken fliegen, da muss es doch Krisen
geben. Das muss doch auch belastend sein?
Es hat auch Krisen gegeben, manchmal flogen die Funken, aber ich habe meistens
zurückgesteckt, der Stärkere war er. Bei mir war dann die Kraft der Stille.
Da werde ich wahnsinnig, wenn eine Frau ganz still ist.
Nein, nein, nicht in dem Sinn.
Ach so?
Nein, nein, oh nein!
Die Stille ist für mich ... da schreie ich noch mehr ...
Das Vermitteln, ich meine diese, dieses ... Na, wenn es Krisen zwischen uns gegeben
hat, dann flog schon manchmal etwas.
Spaghettiteller.
Ja, das war toll. Ich kann auch sehr gut italienisch kochen, sehr gutes Pesto, rotes
Sugo, ganz besonders gemein, wenn das an die Wand fliegt. Und ich habe natürlich
keine Ruhe gegeben. Gott sei Dank haben wir in der Küche gegessen, in so einer
Wohnküche.
Mit abwaschbaren Tapeten?
Nein, mit sehr vielen offenen Stellagen, wo alles drinsteht, also ganz besonders
gemein zum Putzen. Aber natürlich, so einen Mann, so einen Vulkan wie Giorgio, den
fand ich ja wunderbar. Ich fand es auch wunderbar, wenn gebrüllt wurde, das war
lebendig. Viel schlimmer bei Giorgio war das Genie, dieses „himmelhoch jauchzend
und zu Tode betrübt“. Das Schlimme waren seine Depressionen. Wochenlang lag er
im Dunklen, auch auf dem Land, in den Ferien, am Meer, die Läden waren zu. Er ging
nicht aus dem Bett heraus. Diese Depressionen waren dann wieder die Quelle der
Schöpfung. Diese Zeiten zu überbrücken, zu überstehen und durchzumachen war für
mich viel schwerer als angebrüllt zu werden. Das war manchmal sehr hart. Aber das
haben wir auch geschafft.
Gab es so etwas wie einen Kaufpreis, etwa Kinderlosigkeit?
Darunter haben wir beide sehr gelitten. Nein, nein, wir wollten Kinder, aber ich habe
als ganz ganz junge Frau Zwillinge verloren und dann hatte ich Probleme mit dem
Kinderkriegen. Das hat uns sehr Leid getan. Vielleicht war das vom Schicksal aber
auch sehr richtig so, weil vielleicht hätten wir ja gar keine Zeit gehabt, unser Kind
richtig großzuziehen. Es ist ja auch sinnlos, darüber nachzudenken. Ich wollte immer
ein Kind adoptieren. Damit war er nicht einverstanden, leider. Das war einer der
wenigen Punkte, in dem wir nicht einer Meinung waren.
Fragen der Departmentleiter
Ecker:
Jonasson:
(Department für Naturwissenschaft) Der Erfinder Edison hat, nach seinem
Erfolgsrezept gefragt, geantwortet, dass jeder Erfolg zu einem Prozent Inspiration und
zu 99% Transpiration bedeutet. Auf Ihr Leben umgelegt, Frau Jonasson: Wie viel
Prozent ihres Erfolges würden Sie Ihrem Talent zuschreiben und wieviel Prozent ihres
Disziplin?
Ich bin der Meinung, dass ich im Grunde ein sehr ungebildeter Mensch bin. Ich habe
nämlich sehr wenig Schulerfahrung. Das ist ja ganz klar, wenn man mit 17 weggeht
von zu Hause. Also ich habe kein Abitur und ich bin so glücklich, dass ich
Schauspielerin werden durfte, weil ich habe dadurch die Chance, so viele intelligente
Sachen sagen zu dürfen, die nicht auf meinem Mist gewachsen sind. Die Leute können
glauben, ich bin unglaublich klug, weil ich kluge Dinge sagen darf von großen
Schriftstellern. Mein Beruf ist ein Geschenk. Ich darf so viele schöne Dinge sagen, die
ich alle gar nicht weiß.
Also zu Ihrer Frage: Schon darauf weiß ich keine intelligente Antwort. Bei mir geht
alles sehr viel über den Instinkt. Giorgio hat mir einmal gesagt, ich hätte die richtige
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Mischung zwischen Instinkt, Gehirn und Herz. Ich denke, gut sind 50% Herz und 50%
Kopf. Bei mir sind es wahrscheinlich 80% Herz und 20% Kopf. Sehr viel
Transpiration, sehr viel Angst, aber sehr viel Inspiration muss man haben, weil sonst
kann man ja keine Rolle erfinden. Man muss ja sehr viel Phantasie entwickeln, wenn
man eine Rolle erarbeitet.
Grob:
Jonasson:
(Department für Beziehung und System) Worauf kommt es Ihrer Meinung nach an,
dass eine Beziehung so lange, und es sind ja doch 24 Jahre mit Giorgio Strehler
gewesen, erfolgreich ist? Was sind Ihrer Meinung nach die Glücks- oder die
Erfolgskriterien einer gelungenen Beziehung?
Das ist sehr schwer zu beantworten. Es war eine große, tiefe Liebe, ein großes Feuer.
Wenn das Feuer vorbei ist, besteht oft für die Beziehung Gefahr. Es war eine sehr
große Harmonie zwischen uns beiden, auch auf unserem schöpferischen Weg. Wir
haben uns gegenseitig bereichert. Er hat die Zärtlichkeit, das Schutzbedürfnis, das ich
brauchte, gefühlt, und war dann der Vater, aber noch viel öfter das große, ungezogene
Kind. Giorgio hat mir einmal gesagt: „Du bist eigentlich für mich alles: Du bist meine
Schwester, du bist meine Frau, du bist meine Mutter und du bist meine Hure“.
Entschuldigung, wenn ich das so sage, das braucht es wahrscheinlich auch in einer
Ehe oder in einer Beziehung. Also das hat alles irgendwie gestimmt.
Giorgio brauchte die Mutter, sie hat ihm immer gefehlt. Er rief manchmal, wenn es
ihm ganz schlecht ging: „Mama, Mama!“, und das war ich dann. Seine Mutter war
eine wunderbare Geigerin, aber sie war ewig auf Tournee und Giorgio wuchs mit
einem Kindermädchen und der Großmutter auf. Er hat gesagt, was ihm gefehlt hat: Er
wurde nie wirklich umarmt. Und das hat er bei mir gespürt, das war wahrscheinlich
wieder das, was mir fehlte: der Sohn. Also, ich konnte ihn als Sohn behandeln oder als
Sohn beschimpfen.
Es waren auch schwere Zeiten. Es ist nicht alles nur rosig gewesen. Wir haben dann
eine große Krise gehabt: Ich habe ihm einmal sehr weh getan. Das haben wir
überstanden, und dann in den letzten drei Jahren gab es eine große Krise, da hat er
mich aber nicht verlassen. Ich musste ihm beistehen, seinen 70. Geburtstag zu
überstehen, er kam ganz plötzlich in die Krise des Alters. 70 Jahre ist ja eine Stufe, die
ist nicht einfach.
Kainz:
Jonasson:
Killermann:
(Department für die Bühne des Lebens) Ich würde gerne, wenn Sie erlauben, ein
kleines Rollenspiel machen. Und zwar, stellen Sie sich vor, Sie sind die Chefin eines
großen Unternehmens. Es kommt ein Jungmanager, eine junge Managerin, zu Ihnen
und spricht vor. Welche Qualitäten müsste er oder sie haben, um, in unserem Jargon
zu sprechen, engagiert zu werden?
Der erste Eindruck ist natürlich schon einmal das Organ einer Stimme. Auch ist es,
glaube ich, sehr wichtig, wie ein Mensch schaut. Wie blickt mir der Mensch in die
Augen? Der Blick ist sehr wichtig, finde ich. Wie intelligent oder nicht intelligent
jemand spricht, das ist im ersten Moment für mich gar nicht so wichtig. Ich finde, die
Überzeugung muss richtig sein, und da ist eben der erste Eindruck der Blick. Die
Gestik ist ebenfalls sehr wichtig: Wenn da jemand steht und nur verkrampft die Hände
irgendwie zusammenhält, kann das ja einen Kunden nicht überzeugen. Das ist für
mich eigentlich so das Erste.
(Department für Psychologie) Sie haben uns erzählt, dass Ihre Kindheit sehr von
Angst geprägt war und dass auch heute noch Angst, Nervosität, Lampenfieber ein
großes Thema sind. Trotzdem erleben wir Sie hier sehr ruhig, sehr zentriert, sehr in
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Jonasson:
sich. Wie und wodurch schaffen Sie es dann letztlich, in sich zu ruhen und dies auch
auszustrahlen?
Das ist sicher eine Art Disziplin, die man auch mit dem Theaterspielen lernt. Ich habe
da oben noch gestanden, als sie alle bereits saßen, und war wirklich sehr aufgeregt,
habe ein bisschen gezittert. Die Angst merke ich auf der Bühne immer. Die vielen
Gesichter im Zuschauerraum kann man ja nicht sehen, aber man spürt sie. Dass man
sein Publikum in der Hand hat, merkt man daran, dass es still wird. Es gibt ja nichts
Schlimmeres für einen Schauspieler, als wenn im Zuschauerraum gehustet wird. Die
Leute haben ja gar keinen Husten, die husten, weil sie nicht aufmerksam sind, weil es
sie nicht interessiert.
Du musst einfach spielen, du stehst ja jetzt draußen, du kannst nicht versagen. Du
kannst ja den 800 Leuten, die da im Theater sitzen, nicht sagen: „Ich spiele jetzt nicht,
weil ich habe Angst und ich gehe jetzt nach Hause“. Das geht nicht, die haben ja
bezahlt, du musst spielen.
Matouschek:
Jonasson:
Mollik:
Jonasson:
(Department für Kommunikation) Frau Jonasson, ich sehe, wie Sie Peter Dusek, Ihren
Interviewpartner, berühren, weil ich natürlich auch schon mit einem geschärften Blick
auf solche Dinge geachtet habe. Nun würde ich sagen: Für eine Frau in jener
Rollenwelt, in der wir leben, ist das durchaus nichts Ungewöhnliches. Glauben Sie,
dass Männer, wenn sie derart stark emotional agieren, mit ihren Blicken, mit ihrer
Stimme, mit ihren Händen, dass sie ebenso Erfolg haben können im harten Business?
Ich mag Männer wahnsinnig gern, ja, ich mag Männer einfach. Man hat mich neulich
gefragt: „Was ist deine Schwäche?“ Da hab ich gesagt: „Männer, ich mag Männer“.
Ich finde das so süß, weil Männer werden dann so schüchtern. - Ja, ich kann das
schwer beantworten.
(Department für Wirtschaft) Frau Jonasson, Sie haben schon verschiedenste Rollen an
vielen Theatern gespielt. Jedes Theater ist ein eigenes Unternehmen mit einer eigenen
Unternehmenskultur. Welche Unternehmenskultur oder welche Elemente dieser
Kultur müssen für Sie vorhanden und spürbar sein?
In Giorgios Piccolo Teatro waren wir eine Familie, dort war ich zu Hause.
Schauspieler haben ja oft Angst: jedes Mal wieder ein neues Theater, ein neuer
Direktor, neue Schauspieler, die gucken dich alle so an, das ist furchtbar, immer
wieder eine Prüfung. Und bei Giorgio warst du einfach gebettet, warst natürlich
gefordert und musstest das Beste liefern.
In letzter Zeit geht es mir nicht mehr so gut. Ich kann jetzt nur vom italienischen
Theater sagen, dass der ganze Zauber ein bisschen vorbei ist. Und ich weiß nicht, wie
es sein wird, wenn ich jetzt wieder irgendwann an irgendein Theater nach Wien
zurückkomme. Man wird ja sehen, wie es mir dann geht. Aber es geht mir dann gut,
wenn die ersten Leiden überstanden sind, d.h. der erste Schritt ins Theater, das
Kennenlernen der Kollegen.
Schuhmeister: (Department für Recht) Frau Jonasson, Sie sind, als prominente Persönlichkeit, auch
eine Art Werbeträger für rechtliche, für ethische Werte. Meine Frage nun: Haben Sie
jemals bewusst diese Spannung gespürt? Gab es Rollen, bei denen Sie gesagt haben:
„Nein, das möchte ich nicht verkörpern, das möchte ich nicht spielen.“
Jonasson:
Vor ein paar Tagen hat man mir eine große Fernsehrolle angeboten, und zwar die
Rolle einer Mutter, die einen behinderten Sohn hat, mit dem sie nichts mehr zu tun
haben will und den sie auch dementsprechend schlecht behandelt. Die Mutter schämt
sich, dass ihr Sohn behindert ist und stört dadurch massiv dessen Entwicklung. Dieses
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ganze Fernsehspiel hat am Ende keinerlei positive Aussage. Und so habe ich diese
Rolle auch nicht akzeptiert, weil sie nicht produktiv ist.
Das bedeutet jetzt nicht, dass ich bloß sympathische Rollen spielen will. Aber eine
Mörderin, die ihre Leichen auch noch zerstückelt, so etwas würde ich einfach nicht
mehr akzeptieren. Und ich halte es für gefährlich, gewisse Dinge im Fernsehen zu
zeigen, weil ich glaube, das sind dann oft Beispiele für den Zuschauer.
Freilich finde ich es hochinteressant, eine hochgradig böse oder aggressive Königin zu
spielen, weil ich da manchmal den Teufel aus mir herauslassen darf, den ich im Leben
oft nicht aus mir herauslassen kann. Das ist auch eine psychologische Hilfe. Ich
benutze den Beruf natürlich nicht als Psychotherapie, aber manchmal ist Theater
spielen auch eine gesunde Therapie.
Schulak:
Jonasson:
(Department für Weltbild und Philosophie) Frau Jonasson, Sie haben sich viel mit
Bertolt Brecht beschäftigt, mit politischem, kritischem Theater. Sie sagten, dass Kritik
in Ihrem Leben eine Rolle spielt. Inwiefern haben Sie sich auch mit der leichten Muse
umgeben, mit Kunst, die einfach um der Kunst willen da ist, einfach spielerisch. Hat
das Spielerische für Sie ebenso Bedeutung?
Ja natürlich, also ich liebe zum Beispiel Musicals, das Phantom der Oper etwa. Ich
hätte ja einmal fast ein Musical machen sollen hier im Theater an der Wien: Spider
Woman, die Spinnenfrau. Ich habe dieses Spider-Woman-Lied geübt und geübt, in
Mailand. Giorgio hat mir damals geholfen. Es hat aber dann nicht geklappt, weil aus
vertraglichen Gründen irgendeine Kubanerin singen musste, glaube ich. Also die
leichte Muse gefällt mir auch. Ich liebe auch Celentano, also seine letzte CD, die höre
ich mir morgens bei der Gymnastik im Zimmer an und ich bin ganz verliebt in
Celentano.
Publikumsfragen
Teilnehmer:
Wann hat man das Glück, Sie in Wien oder in Österreich wieder Theater spielen zu
sehen?
Jonasson:
Ach wie süß, schreiben Sie doch einmal einen Brief an Herrn Bachler ans Burgtheater.
Teilnehmer:
Haben Sie auch Zeit zum Traurigsein?
Jonasson:
Die habe ich, und zwar sehr viel. Aber ich sage mir - auch das ist eine Disziplin in
unserem Beruf - man sollte dieses Gesicht nicht zur Schau tragen. Ich bin sehr traurig,
und wenn ich nach Hause gehe und die Türe zumache in jener Wohnung, in der ich
mit Giorgio in Mailand seit 1980 gewohnt habe, dann bin ich eigentlich ausschließlich
traurig. Man muss weiterleben und man soll das Herz, das weint, den Leuten nicht
zeigen. Aber die Zeit ist da, weil zu Hause bin ich allein.
Teilnehmerin: Ich möchte Sie fragen, ob Sie Angst vor dem Tod haben?
Jonasson:
Gar nicht. Ich will so lange leben, so lange es geht. Aber ich habe gar keine Angst vor
dem Tod, weil ich überzeugt bin, dass unser Leben hier eine Zwischenstation ist. Ich
habe das Gefühl, dass wir alle alte Seelen sind und dass wir hier eine Aufgabe zu
erfüllen haben. Ich habe auch das Gefühl, dass ich Giorgio wiedersehen werde und
dass wir auch dort wieder neue Arbeiten und Aufgaben zu erfüllen haben. Und
deshalb habe ich keine Angst vor dem Tod. Ich habe Angst vor Schmerzen, vor dem
Leiden, aber vor dem Tod an sich nicht. Ich bin sogar sehr neugierig und man sagt mir
oft: Sei nicht so neugierig, wir haben noch ein bisschen Zeit hier. Wir müssen noch ein
bisschen warten.
Teilnehmerin: (Andrea Wagner von der Organisation „Menschen für Menschen“) Andrea, Du
arbeitest ja seit 97 mit unserer Organisation, und ich möchte mich an dieser Stelle
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Jonasson:
Dusek:
auch einmal ganz offiziell bei dir bedanken. Du hast so vielen Menschen schon mit
deinem Engagement in Äthiopien geholfen, einmal ganz abgesehen davon, was das für
uns für eine große persönliche Freude ist, mit jemandem wie dir so eng
zusammenarbeiten zu können. Ich möchte dich bitten, dass du dem Publikum kurz
erzählst, wie du eigentlich zu uns gekommen bist, was dich antreibt, so viel Zeit mit
uns zu verbringen.
Das war im Sommer 97. Ich war sehr traurig und las ein Buch von Viktor Frankl. Da
fand ich einen Satz, der lautete mehr oder weniger so: „Unser Leben hat im Grunde
keinen Sinn. Man sollte dem Leben aber einen Sinn geben.“ Darüber habe ich
nachgedacht. Ich wollte doch immer Missionarin werden. Schließlich habe ich in
München die Filiale von „Menschen für Menschen“ angerufen und gesagt, dass ich für
Äthiopien tätig sein möchte.
Wenn man die äthiopischen Kinder sieht, wenn das Menschen-für-Menschen-Auto
ankommt, wie die strahlen, weil sie natürlich wissen, dass sie durch uns vieles
bekommen und vieles lernen, da geht die Sonne auf. So ein Lachen habe ich in
Mailand nie gesehen.
Ich glaube, Herr Ötsch will uns noch etwas mitteilen.
(Signation für den Siemens Life Award)
(Applaus)
Ötsch:
Liebe Frau Jonasson, für Ihr humanitäres Engagement und für Sie als beeindruckende
Künstlerin und beeindruckende Frau darf ich Ihnen den Siemens Life Award
überreichen.
(Applaus)
Jonasson:
Ötsch:
Das ist eine Überraschung jetzt. Ich bin so glücklich und das ist ein so schönes
Zurückkommen nach Wien. Ich danke euch allen. Ich spüre auch so viel Wärme, dass
ich jetzt wirklich große Lust bekomme, wieder auf längere Zeit nach Wien
zurückzukommen.
Eines haben Sie auch geschafft, das war ganz beeindruckend. Ich habe Peter Dusek
noch nie so lange zuhören gesehen wie heute.