mel contemporary mel contemporary

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mel contemporary mel contemporary
www.mel-art.com
offi[email protected]
Schubertring 9-11,1010 Wien
Eingang: Christinengasse 2
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 10-12 Uhr, 16-18 Uhr, Do bis 20 Uhr
Die Farben der Abbildungen entsprechen nicht genau den Originalen.
Dieser
Katalog
ist
eine
Preisliste.
Ausstellung
13.10.-17.11.2006
Joseph Kühn - Scherenschnitte
Adrian Moldovan - Bilder
Virgilius Moldovan - Riesenskulpturen
Sybille-Maria Pfaffenbichler - Bilder
Jürgen Schiefer - Relief zu I. von Loyola
Christoph Theiler - Musikinstallation „reply“
mel contemporary
IM SCHATTEN MOZARTS
mel contemporary
M.E.L. Kunsthandel – Philosophie
Im Schatten Mozarts
M.E.L. Kunsthandel versteht den Kunstmarkt als
raumzeitliches Ereignis der multiplen
gesellschaftlichen Bewertung der Kunstwerke, der
Kunstprozesse, der kunst-situativen Kontexte, der
individuellen Stellungnahmen, der persönlichen
und kollektiven Genüsse und Frustrationen,
der (un-)erfüllbaren Hoffnungen und suggestiven
Verführungen.
Der Kunstmarkt, als verpönter / begehrter Ort der
Kunstwelt, als imaginärer Ort der ökonomischen
Bewertung und damit der gesellschaftlichen
Verdinglichung und Entfremdung, ist der unreine
Ort der unreinen Welt für die „reine” Kunst. Hier
wird das Lebensschicksal der KünstlerInnen der
Marktanarchie oder der persönlichen
Sammlerleidenschaft – also dem Popanz des
Geldes geopfert. Dieses Lustbenzin „Geld” vermag die Gier und Begeisterung, die Lust und das
Leiden, den Wert und den Unwert der Kunst in den
kunstsensiblen Persönlichkeiten anzutreiben.
In diesen Reflexionen verfangen, liefern wir, M.E.L.
Kunsthandel, uns den Theorien, den Kunstwerken
und dem Kunstmarkt aus, indem wir versuchen,
die ökonomischen Seiten der Kunst für alle
Beteiligten fair und als Motoren der gesellschaftlich- individuellen Differenzierung und
Entfaltung der Kunst zu etablieren und zu
dekonstruieren – auch Moden wollen
berücksichtigt werden.
Mit einer Ausstellung und einer Eventreihe widmen sich
die Brüder Moldovan, Sybille -Maria Pfaffenbichler,Joseph
Kühn, Jürgen Schiefer, Christoph Theiler, Otto Brusatti, Kurt
Palm, Steinberg und Havlicek und Georg Biron Jubilaren, die
im Schatten Mozarts heuer kaum eine Chance hatten,
wahrgenommen zu werden.
Reinhold Sturm, Galerist
Zum Ausklang des Mozartjahres setzt die Ausstellung “Im
Schatten Mozarts” seinen Schwerpunkt auch zu diesem Thema.
Allerdings unter dem Gesichtspunkt, dass viele herausragende
Persönlichkeiten, die heuer ein Jubiläum feiern hätten können,
mit dem Pech konfrontiert wurden, dieses im Schatten des
Jahresregenten tun zu müssen. Die “mel” hat daher namhafte
österreichische Künstler und Intellektuelle dazu eingeladen,
Beiträge im „Schatten Mozarts“ zu gestalten und über das Jubiläumsjahr und die großteils in flächendeckende Vergessenheit
geratenen Jubiläen zu reflektieren.
- Jubilare 2006 Hanna Arenth
Ingeborg Bachmann
Josephine Baker
Bela Bartok
Samuel Beckett
Thomas Bernhard
Berthold Brecht
Sigmund Freud
Michael Haydn
Heinrich Heine
Henrik Ibsen
Elfriede Jelinek
Hans Koller
Martin Luther
Pablo Picasso
Helmut Qualtinger
Rembrandt van Rijn
Dimitri Schostakowitsch
George Bernhard Shaw
Robert Schumann
Johann Strauss Vater
Robert Walser
...
O.T. / no title
2006
Scherenschnitt / silhouette
40x60 cm
€ 150
Joseph Kühn
Geboren in Wien 1945, Autodidakt.
Im In - und Ausland tätig.
O.T. / no title
Malerei und Holzschnitt sind die bevorzugten Techniken.
Späte 1970er und 1980er Jahre: In zwei progressiven Künstlergruppen aktiv tätig.
1.„Arbeitskreis Realismus“, alljährliches Ausstellen der Gruppe
gemeinsam mit befreundeten Künstlern auf dem
Volksstimmefest.
2.„Künstler für Natur“, Aktionen und Veranstaltungen mit dem
Schwerpunkt Umwelt und Natur, u.a. Kampf für die
Erhaltung des Regenwaldes.
Seit 1998 ist der Messerschnitt die ausschließliche Technik.
Kühn illustrierte eine Reihe von Büchern in der Verlagen
Bibliothek der Provinz, Weitra – edition selene – Globus Verlag,
Wien – Edition Thurnhof , Horn – M.E.L. Kunsthandel,
Wien – Ritter Verlag, Klagenfurt und Wien.
2006
Scherenschnitt / silhouette
36x50 cm
€ 150
O.T. / no title
2006
Scherenschnitt / silhouette
35x50 cm
€ 150
O.T. / no title
2006
Scherenschnitt / silhouette
22x63 cm
€ 150
O.T. / no title
2006
Scherenschnitt / silhouette
38x55 cm
€ 150
Unknown Mozart
2006
Siebdruck und Graffiti /
Serigraph and graffiti
70x100 cm
O.T. / no title
€ 250
2006
Scherenschnitt / silhouette
38x55 cm
€ 150
Mozartbild /
Mozart image
2006
Öl auf Leinwand
Oil on canvas
115x120 cm
€ 1.600
Adrian Moldovan
1955 Geboren in der Stadt Stalin(heute Brasov), Rumänien
1969-74 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in
Brasov
1975-79 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in ClujNapoca (Klausenburg)
Ulrich Gansert
MALEREI - KONZEPTION und IRONIE
Zur Arbeit Adrian Moldovans
Farbige Streifen, vibrierend lebendig und im dichten Raster
nebeneinander gestellt, bilden beim ersten Hinsehen das
visuelle Material von Adrian Moldovan. Lebendig der Bewegung
der Hand des Malers folgend, strukturieren sie als dichtes Gitter
die Oberfläche und bilden mit ihren Kontrasten farbige Zonen,
in deren vertikaler Rasterung erst beim genaueren Hinsehen Motive sichtbar werden. Geheimnisvolle Fragmente, Köpfe, Früchte
oder Gefäße, tauchen aus dem Nebeneinander der Linien oder
sind wie versteckt im dichten Gitter. Diese Farben haben nichts
lautes, grelles, die Kontraste sind zurückhaltend, entsprechend
einer Tradition der Kunst der Valeurs, die nicht auftrumpft,
sondern das Eigentliche auf geistige und indirekte Weise
sichtbar werden lässt. Eine ganz persönliche Verschränkung von
malerischen und konzeptionellen Aspekten in diesen Arbeiten
lässt eine Vision von zugleich artifizieller Strenge und äußerster
Diskretion sichtbar werden.
Dem Zwerg großes Bild /
The dwarf large image
2005
Öl auf Leinwand
Oil on canvas
212x131 cm
€ 2.400
Mich springend /
Me jumping
2005
Öl auf Leinwand
Oil on canvas
105x160 cm
€ 1.400
Dame zeigt auf /
Baby Shows off
2004
Öl auf Leinwand
Oil on canvas
115x80 cm
Damen und Muskelmann mit Zügen die an Mozart erinnern /
Ladies and muscle man with features that remind of Mozart
Mich und zwei Models /
Me and two models
2006
Öl auf Leinwand
Oil on canvas
144x199,5 cm
2005
Öl auf Leinwand
Oil on canvas
130x105 cm
€ 2.000
€ 1.400
Detail
€ 1.200
Virgilius Moldovan
1955 Geboren in der Stadt Stalin(heute Brasov), Rumänien
1975-79 Studium an der Klausenburg Akademie der Bildenden
Künste in Rumänien bei Prof. Andras os.
Seit 1986 in Wien.
zahlreiche Ausstellungen im In - und Ausland.
Katalog
Figures
Mel Kunsthandel, 2006
Rembrandt
2005
Silikon /silicon
130 x 140 x 90 cm
P.a.A.
€ 15
Text aus dem Katalog Figures:
Moldovans Skulpturen erhalten ihre enorme künstlerische Kraft
nicht nur aus der Perfektion ihrer Fertigung, sondern aus dem
Nicht-Perfektsein ihres Gegenstands: des Menschen. Die
Beunruhigung in dieser gestalteten Wahrheit über die Künstler
als Menschen, die gesellschaftliche Bedeutung der Gestalten
und deren Vergehen und Tod ist der Garant für das Gelingen der
künstlerischen Arbeit. Durch den radikalen Bruch mit dem
Traditionen von Verklärung oder Kritik auf der einen und
Abstraktion auf der anderen Seite, gibt Virgilius Moldovan der
Kunst ihren Kern Zurück, den Menschen selbst.
Mozart
Monsieur Picasso
2005
Silikon /silicon
150 x 100 x 100 cm
2005
Silikon /silicon
280 x 90 x 50 cm
P.a.A.
P.a.A.
Mozart in Action VI
‘Dolce’
39x30 - 16x20 cm
€ 200
Sybille-Maria Pfaffenbichler
Geboren in Steyr-Österreich
Als Teenager immigriert nach Amerika
Hat studiert am ´Fashion Institute of Technology´ an
der New Yorker Universität (BFA summa cum laude)
Kunstkurs für Geförderte (Prof. R. Munford), Long Island Universität
Ausstellungen in Amerika und Österreich.
Mozart in Action II
‘Adagio’
Lebt und arbeitet in Southampton, New York.
39x30 - 16x20 cm
€ 200
Mozart in Action V
‘Fortissimo’
39x30 - 16x20 cm
Mozart in Action III
‘Staccato’
Viennese Sonatina
Mixed Media
51x41 - 26,5x21 cm
€ 200
€ 250
39x30 - 16x20 cm
€ 200
Jürgen Schiefer
Geboren am 12.07.1966 in Graz
1985 HTL für Graphikdesign (Ortwein-Schule)
1986 bis 1989 Studium der Malerei u.a. bei Richard Frankenberger und Gerhard Lojen an der Meisterschule für Malerei in Graz.
Zwischen 1991 und 1995 studierte Schiefer auf Empfehlung Max
Weilers an der Akademie der bildenden Künste Wien u.a. bei
Friedensreich Hundertwasser, Edelbert Köb, und Herwig Zens.
Zwischen 1995 und 1998 widmet Schiefer inzwischen
Gymnasiallehrer sich intensiv Materialexperimenten und
theoretischen Studien.
Zahlreiche Auslandsaufenthalte in N-Amerika und S-Europa,
vorwiegend Spanien.
Sediment/Schichtung /
sediment/layers
“sediment/schichtung”
dem material ausgeliefert
jürgen schiefer hat sich in seiner arbeit “sediment/schichtung” für
die ausstellung “in mozarts schatten” mit sehr gegensätzlichen
materialcharakteristika auseinandergesetzt. keramik und papier.
er schneidet einem holzschnitt gleich ,in mdf und findet als
bildträger nicht das papier, sondern weißen ton. die textur
des hochdruckes erscheint als halbrelief. wechselnde lichtverhältnisse und positionierung des objektes im raum und betrachterstandpunkt geben mehr oder weniger auskunft über
die oberflächenstruktur. wie in einem steinbruch legt schiefer
gesteinssedimente frei und isoliert sie. in sechs platten, die einer
strengen proportionalen ordnung der teilung des ganzen
zueinander stehen.
dem setzt er frottagen (grafit auf seidenpapier, 50x76cm)
gegenüber.
er findet in der oberflächenstruktur des reliefs die grundlage für
die abreibungen. verschiebt den bildträger, setzt andere, von
ihm bearbeitete oberflächen ein und legt sparsam zeichenelemente über die grafik. der geringste einsatz von feuchtigkeit
verändert die materialstruktur. er überlagert mehrere schichten
des transparenten materials und erzeugt transluzide gebilde,
schiefer spricht davon, dass er immer wieder die bruchstellen in
der auseinandersetzung mit den bildnerischen mitteln sucht. die
dialektik der materialien. in der installation
“sediment/schichtung” wird für den betrachter die lust schiefers,
sich dem eigenleben des materials auszuliefern und das
bewusste formen und formulieren, erfahrbar.
2006
Frottage auf Seidenpapier
frottage on tissue paper
59x76 cm
a € 1.400
Laktation für Ignaz /
lactation for Ignaz
2006
mdf Schnitt in weissem Ton
mdf cut in white clay
280x80 cm
P.a.A.
GELD DRUCKEN IST KEINE KUNST
Christoph Theiler (1959/BRD)
Studium in Nürnberg, Stuttgart und Wien.
Kompositionspreise und Auszeichnungen:
Stadt Stuttgart, Münster, Composers Competition - Florida,
„Piano in Concert“- Kompositionswettbewerb Berlin, „Floriana“
- Linz, „Luis de Narvàez“ - Granada, I.C.O.N.S. - Turin, „Ivan Spassov
- Foundation“ - Bulgarien.
lebt seit 1982 in Wien.
REPLY – installativer Kommentar vom Theaterverein meyerhold
unltd. zum Mozartjahr 2006.
REPLY untersucht, welche Reaktionen die Bitte um finanzielle
Unterstützung bei potentiellen GeldgeberInnen auslöst.
Als Ergebnis dieser Recherche wird eine Installation mit szenischen Interventionen im Rahmen des Festivals „Höllenfahrt“
vom 20. April bis 1. Mai 2006 in den Räumen des Künstlerhauses
stattfinden. In den Dokumenten von REPLY ist die Leitkultur der
Finanzaristokratie zu bestaunen.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein Vermögen von 1 Milliarde Euro
und wären damit einer der reichsten Menschen Österreichs.
Und dann erhalten Sie eines Tages den hier abgedruckten Brief.
Was würden Sie antworten oder unternehmen, vor allem wenn
ähnliche Briefe über ein Jahr hinweg in regelmäßigen Abständen
in ihrem Briefkasten wären?
„Wien, 20. März 2005
Liebster Bruder!
Seine letzten Arbeiten sind im Bereich Multimedia-Klanginstallation angesiedelt. Hier wurden im August 2001 die Arbeiten
GATE II+III gezeigt, in denen neue Formen von interaktiver
Klanggestaltung entwickelt wurden. Wie bei MEMBRAN II und
M.O. HERZ + MUND werden immer mehr Mittel aus dem Bereich
der elektronischen Musik, des Sounddesigns, der Hochfrequenztechnik und des Internet in die künstlerische Konzeption mit
einbezogen.
Das 3. Streichquartett (1998/99) wurde vom Nevsky String Quartet St. Petersburg uraufgeführt.
Für das 1. und 2. Streichquartett erhielt er den Kompositionspreis der Stadt Stuttgart (1982) und den Kompositionspreis „Luis de
Narvàez“ - Granada (1993).
Die elektronische Komposition „Nearness“ erschien auf der„Sonic
Circuit“-Festival-CD 2001.
„GATE III“ nominiert zum besten Experimentalfilm beim Dahlonega Filmfestival, Atlanta.
Seit 1995 kontinuierliche Arbeit für Theater (meyerhold unltd.),
Hörspiel (ORF, BR, WDR) und Kunstradio.
Konzerte und Aufführungen in Österreich, Deutschland, Schweiz, ehem. Jugoslawien, Italien, Spanien, Belgien, Frankreich,
Südamerika, USA und Russland.
CD-Produktion zum Theaterstück „Ich schulde der Welt einen
Toten“ (1997).
Aufnahmen beim, BR, WDR, ORF, RBB, Deutschlandradio, Radio
Koper, Ljubljana-TV.
Kompositionen für Kammerensemble, Orchester, Elektronik,
Theater und Hörspiel/Kunstradio.
Ihre wahre Freundschaft und Bruderliebe macht mich so kühn,
Sie um eine große Gefälligkeit zu bitten; - ich bin Ihnen noch
1.800 Euro schuldig – überdies, dass ich dermalen außer Stand
bin, Sie Ihnen zurück zu bezahlen, so geht mein Vertrauen gegen
Sie so weit, dass ich Sie zu bitten wage, mir nur bis künftige
Woche (so meine Ausstellungen im Künstlerhaus anfangen) mit
5.000 Euro auszuhelfen; - bis dahin muss ich notwendigerweise
eine Vorauszahlung in Händen haben und kann Ihnen dann
ganz leicht 6.800 Euro mit dem wärmsten Dank zurück bezahlen.
Ich nehme mir die Freiheit Ihnen hier mit 2 Werkdokumenten
aufzuwarten, welche ich Sie (als Bruder) bitte, ohne alle Bezahlung anzunehmen, da ich ohnehin nie im Stande sein werde,
Ihnen Ihre mir bezeugte Freundschaft genügsam zu erwidern.
Ich bitte Sie noch einmal meiner Zudringlichkeit wegen um
Vergebung und verharre mit aller Freundschaft und Bruderliebe
Ihr ganz ergebenster
Freund und Bruder
Christoph Theiler“
Christoph Theiler vom Theaterverein meyerhold unltd. verschickte für das Projekt REPLY diesen und sechs weitere Briefe
von März 2005 bis Jänner 2006 an jeweils 270 Empfänger und
Empfängerinnen aus Politik (Mitglieder der Österreichischen
Bundesregierung), Wirtschaft (die 100 reichsten Deutschen und
Österreicher) und Kultur (international tätige Manager und Künstler aus der Klassik-Branche).
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