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hitec design_2007 26.06.2007 13:11 Uhr Seite 1 VISION Young Style TREND Form. Function. Lifestyle. STANDPUNKT Was will, was kann, was soll Design JULI 2007 hi tec design EINE SONDERAUSGABE DER FACHZEITSCHRIFTEN hitec ELEKTROFACH UND hitec HANDEL hitec design_2007 26.06.2007 13:11 Uhr Seite 2 hitec design EDITORIAL BESTENS IN FORM Spiegelung von Lebensgefühl. Dokumentation von persönlichem Stil. Skulptur im Raum. Symbiose von Technologie und Einrichtungsgegenstand. Längst müssen technische Geräte für Haus und Wohnung nicht mehr nur ihren eigentlichen Zweck erfüllen. Die Anforderungen der Konsumenten haben sich vielfältig gesteigert. Einfache Bedienerführung, harmonische Formgebung, Ausdruck von Persönlichkeit und Anspruch – nicht mehr, aber auch nicht weniger verlangt der Käufer heute von Unterhaltungs- und Informationstechnik genauso wie von Hausgeräten. Gutes Design ist also zu einem zentralen Verkaufsthema- und -argument geworden. Grund genug für das hitec-Team, das Thema Design einmal aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und aufzubereiten und ihm ein Sonderheft zu widmen, das sich in ganz anderem (Zeitschriften-) Design präsentiert. THOMAS SCHMIDT 2 JULI 2007 hitec design_2007 26.06.2007 13:11 Uhr Seite 3 hitec design INHALT TITEL WAS WILL, WAS KANN, WAS SOLL DESIGN? 4 Ein Erklärungsansatz LOEWE = DESIGN = LOEWE 6 Fränkische Stärken DESIGN. QUALITÄT. SHARP 8 MENSCH. RAUM. PRODUKT 10 Sonys Visionen FORM. FUNCTION. LIFESTYLES 11 Stil-Ikonen FOTO: GORENJE Hamburger Wohnwelten ART OF SAMSUNG 12 Koreanische Kunststücke MODERN, KLAR, ZEITLOS 14 Kaffee-Ästhetik BACK IN BLACK 15 Jugend-Stil DESIGN IN PROGRESS 16 Arbeits-Prozess Gorenje bringt in diesem Jahr die Designlinie Ora-Ïto auf den Markt, mit der der Hersteller ein noch breiteres Publikum und junge Zielgruppe ansprechen möchte. Die neue Desinglinie umfasst dabei sowohl Solitär- als auch Einbaugeräte. »GUTES DESIGN IST MÖGLICHST WENIG DESIGN« 18 Experten-Interview YOUNG STYLE 20 Zukunfts-Ansichten WOHNRAUM FÜR DIE ZUKUNFT 22 in.home-Projekt IMPRESSUM hi tec design Herausgeber: Bundesverbandes Technik des Einzelhandels e.V. (BVT) Copyright und Verlag: S.O.K. Verlagsgesellschaft mbH Obergplatz 14, 47804 Krefeld Telefon 0 21 51 / 15 25 6-10, Telefax 0 21 51 / 15 25 6-28 Bankverbindung: Sparkasse Krefeld, BLZ 320 500 00, Konto 85 73 75 Geschäftsführende Gesellschafter: Thomas Schmidt, Andreas Overländer, Heinz Josef Kerbusch Anzeigen: Alexander Zöhler, Telefon 0 91 22 /88 57 23 Wolfgang Esper, Telefon 0 24 31 / 98 62 38 Objektleitung: Thomas Schmidt Herstellung: Andreas Overländer (verantwortlich) Redaktion: Jo Clahsen, Telefon 07 11 / 3 50 90 53 Martin Schulze, Telefon 0 21 51 / 15 25 6-20 Sekretariat und Abo-Service: Evelyne Neumann, Telefon 0 21 51 / 15 25 6-10 Autoren: Jan van Rossem, Roland M. Stehle Druck und Litho: K-Druck Kerbusch GmbH & Co. KG, Mönchengladbach Layout: Schmidt//Overländer, Krefeld Mitglieder des BVT erhalten die Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Erfüllungsort und Gerichtsstand: Krefeld Alle Zuschriften für Anzeigen und Abonnements bitte an den Verlag. Mit Namen gekennzeichnete Artikel stellen nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion dar. Unaufgefordert zugeschickte Manuskripte werden nur dann zurückgeschickt, wenn ausreichend Porto beigefügt ist. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. JULI 2007 3 hitec design_2007 26.06.2007 13:11 Uhr Seite 4 hitec design 1 WAS WILL, WAS KANN, W EIN ERKLÄRUNGSANSATZ VON JAN VAN ROSSEM*. FOTO: RICHARD BRINE 2 4 JULI 2007 Ungläubig staunend stehen die Messebesucher vor einer dünnen Metallstange, am oberen Ende zu einem Gewinde gedreht, darin eine Glühbirne. Am unteren Ende ist die Stange mit einer Klemme an einem Blatt Papier befestigt, auf dem ein metallisch glänzender Kreis aufgetragen ist. Allerdings ist er nicht vollständig geschlossen. Mit einem Bleistiftstrich verbindet der junge Designer die Enden des offenen Kreises, die Glühbirne beginnt zu leuchten. Wie geht das? Und: Wie geht das wieder aus? Mit einem Radiergummi natürlich. „Watt“ heißt das Zauberwerk, das gar keines ist. Der Trick ist simpel, die Wirkung groß. Der junge Londoner Designer Paul Cocksedge weiß, dass Grafit Strom leitet. Und Bleistiftminen sind aus Grafit. Cocksedges´ Versuch sagt viel über das Wesen von Design aus. Es muss bei aller Funktionalität überraschen, unterhalten, es muss erfindungsreich und darf ironisch sein, es soll Emotionen wecken und die Persönlichkeit des Nutzers unterstreichen und im allerbesten Fall alles zusammen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts brauchte man Produktvorlagen für die Massenproduktion an Fließbändern. Der Beruf des Designers war entstanden. Heute hat sich Design *Jan van Rossem ist leitender Redakteur bei der Zeitschrift A&W, Architektur & Wohnen, und zuständig für die Ressorts Design, Architektur, Reise und Lifestyle. Jährlich porträtiert er den A&W-Designer des Jahres – und entdeckt stets aufs Neue junge Kreative, die er in Architektur & Wohnen vorstellt. eher zur Aufgabe gemacht, Lebensqualität zu erhöhen.Vielleicht hat die jüngste Generation von Designern eine gute Antwort gefunden. Sie geht ihre Aufgabe spielerisch an, ohne auf Ernsthaftigkeit zu verzichten. Ein Beispiel: Was nervt am meisten am Staubsauger? Staubsaugen ist eine anstrengende und langweilige Arbeit. Das weiß eigentlich jeder, trotzdem haben Heerscharen von Designern nichts dagegen unternommen. Erst der Italiener Lorenzo Damiani hat die Konsequenzen gezogen und den „Airpouf“ entwickelt, der sich beiden Problemen im Sinne der Lebensqualitätsverbesserung annimmt: Der Korpus der Saugers ist rundum gepolstert (deswegen „Pouf“), was aus ihm eine mitfahrende Sitzgelegenheit macht. Obendrein braucht man ihn nicht in einem Schrank zu verstauen. Er macht sich auch nach getaner Arbeit ganz gut als Hocker oder Fußablage. Schlauchund Abluftrohre werden in den Arbeitspausen mit kleinen Stoffbällen in Kontrastfarben verschlossen. Besonders nettes Detail: Das Abluftrohr zeigt nach oben. Der Verschlussball tanzt während des Betriebes einen halben Meter über dem Korpus im Luftstrahl und begleitet den Sauger, wie von einem Zauberband gehalten, beim Weg durch die Wohnung. Heute geht es mehr denn je um Originalität beim Design. Und zwar, so widersprüchlich das klingen mag, um Originalität im Sinne des Originären, des Einzigartigen. Also hitec design_2007 26.06.2007 13:11 Uhr Seite 5 hitec design WAS SOLL DESIGN? dem Gegenteil einer massenhaften Produktion. Betrachtet man heutige Autos, würde es überraschen, zwei ganz und gar gleiche Autos vorzufinden. BMW hat für einige seiner Modelle ausgerechnet, dass bei dem Angebot von Fahrleistungen, technischen Spezifikationen, Ausstattungsmerkmalen, Farben, Stoffen, Innendekorationen über eine Million Varianten möglich wären. So viele Autos werden von der Reihe gar nicht gebaut. Zeitgenössisches Design steht mehr denn je in Verbindung zu seinem Kontext. Die Pro- im Wasser steht und oben an den metallenen Rand lehnt, schließt den Kreis. Sie leitet den Strom und lässt die Birne im Fuß der Vase leuchten. Der Anspruch an Design und die Definition von Design scheinen sich heute tatsächlich in ihr Gegenteil verwandelt zu haben: Als Design im Sinne von besonderer Qualität wird nicht mehr die massentaugliche Entwurfsskizze angesehen, sondern das unterhaltsame, Individualität unterstreichende Objekt. Oder ist das doch schon Kunst? dukte des schon eingangs vorgestellten Paul Cocksedge beweisen das. Seinen Leuchtenentwurf „Bulb“ hat er an ein Restaurant auf den Kanarischen Inseln gleich hundertfach verkauft. Dort stehen auf den Tischen schlichte Glasvasen.Wenn der Kellner die Speisekarte bringt, zündet er keine Kerze an, sondern zieht eine Blume aus der Jacketttasche und steckt sie in die Vase, die augenblicklich zu leuchten beginnt. Versteckte Drähte am und im Glas bilden einen nicht ganz geschlossenen Stromkreis. Erst die einzelne Blume, die FOTO: RICHARD BRINE 1 Sauger, Hocker und Hingucker: der „Airpouf“ von Lorenzo Damiani 2 Grafit leitet Strom: mit Bleistift und Radiergummi wird „Watt“ von Paul Cocksedge ein- und ausgeschaltet 3 Erst die Blume macht Licht: „Bulb“, ebenfalls von Cocksedge 3 JULI 2007 5 hitec design_2007 26.06.2007 13:11 Uhr Seite 6 hitec design LOEWE = DESIGN = LOEWE DESIGN HAT BEIM FRÄNKISCHEN TRADITIONSHERSTELLER LOEWE SEIT JEHER EINEN HOHEN STELLENWERT. DAS ERGEBNIS KANN SICH IM WAHRSTEN SINN DES WORTES SEHEN LASSEN. » Jede Produktreihe ist eine neue Herausforderung für zeitloses Design.« Edmund Englich, Leiter Produktdesign bei Loewe FOTOS: LOEWE FOTO: AMIN AKHTAR Wenn bei den rennomierten Designwettbewerben die Gewinner bekannt gegeben werden, so steht fast immer ein Loewe-Produkt auf der Liste. Dabei bezieht sich Design hier nicht auf die reine Formgestaltung, auch die möglichst komfortable Gestaltung der Bedienung und das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten spielen dabei eine Rolle. Der zielstrebige Aufbau Loewes zur Premiummarke ist sehr eng mit dem Faktor Design verbunden. Das Ziel, dem Kunden etwas Besonderes zu geben, ist eine der Anforderungen, die es mit jedem neuen Produkt zu erfüllen gilt. Dabei setzen die Kronacher neben der Kompetenz im eigenen Haus auch auf einen langjährigen Partner: Phoenix Design. Gegründet von Andreas Haug und Tom Schönherr, zeichnet die Designschmiede aus Stuttgart für viele „große Würfe“ von Loewe mit verantwortlich. „Am Anfang des Prozesses steht immer die Strategie. Nicht nur für ein einzelnes Pro- 4 6 JULI 2007 hitec design_2007 26.06.2007 13:11 Uhr Seite 7 hitec design dukt, sondern für ein Sortiment“, erläutert Edmund Englich, Leiter Produktdesign bei Loewe, die Vorgehensweise. Loewe folgt seit jeher keinem Stil oder kurzfristigen Designtrends. Eher im Gegenteil. Oft war Loewe Trendsetter. Blickt man zurück, so findet man viele Meilensteine der Designkompetenz.Angefangen natürlich beim „Loewe Art 1“, mit dem gewissermaßen der Grundstein für die heutige Ausrichtung gelegt wurde. Mit dem „Calida“ wurde Farbe ins Spiel gebracht. Beim „Arcada“ konnte man farbige Blenden austauschen. „Loewe Ergo“, „Loewe Credo“ und selbstverständlich die „Loewe Xelos“-Generation setzten Ausrufezeichen. Vom „Spheros“ ganz zu schweigen. Etwa zwei Jahre vergehen in der Regel vom ersten Zeichenstrich über Computer Aided Design (CAD) und mindestens 250 Stunden für ein einziges Modell in Originalgröße, bis zur Serienreife eines neuen TVGerätes. Parallel laufen die Produktionsvorbereitungen im Werk, bevor das Gerät dann für einige Jahre in den Handel gehen kann. Edmund Englich: „Wenn jemand im letzten Produktionsjahr ein Gerät kauft, das dann für rund zehn Jahre in seinem Wohnzimmer stehen wird, bedeutet das für uns, dass wir ein Design schaffen müssen, das für viele Jahre Bestand haben muss.“ Keine leichte Aufgabe. „Zwar erhalten Loewe-Geräte ein Rundum-Design, so dass sie wie eine Skulptur im Raum platziert werden können, aber sie dürfen und werden niemals als Solitär eine Einrichtung dominieren“, ergänzt Englich. Lohn der Arbeit sind zahlreiche Designprämierungen für Loewe, die mit dem Bundespreis Produktdesign schon 2000/2001 einen ersten Höhepunkt erfuhren. Der Rat für Formgebung, Frankfurt, würdigte mit dieser höchsten deutschen Design-Auszeichnung die hervorragende Gestaltung des Loewe Plasma-Fernsehers „Spheros“. Das nur 16 Zentimeter tiefe Gerät mit 106 Zentimetern Bild-Diagonale (damals wurden die Plasma-TVs als die ersten flachen Großbildgeräte gefeiert) wurde so konzipiert, dass es wie ein Bild an die Wand gehängt, aber auch als formvollendetes Standgerät genutzt werden kann, heißt es in der damaligen Presseinformation. Inzwischen zählt man bei Loewe die Designauszeichnungen – angefangen beim IF gold award über Red Dot und EISA Award – nicht mehr wirklich. „Das bedeutet aber nicht, dass der Design- prozess bei uns leichtsinnig zur Routine geworden ist! Wir freuen uns über jeden neuen Preis, denn er zeigt uns immer aufs Neue, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, betont Englich. Aktuell räumt Loewe wieder ab. Kein Wunder bei Produktlinien wie „Individual“ und „Individual Compose“, die neben einer Variante mit Swarovski-Kristallen auch bei den vielzähligen technischen Möglichkeiten, bis hin zur HDTV-Aufzeichnung per integriertem Festplattenrecorder, Maßstäbe setzen. Die Gerätefamilie „Individual“ beispielsweise konnte die höchste deutsche Design-Auszeichnung, den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Silber, „einfahren“. Doch damit nicht genug: Auch für die Gestaltung des Messeauftritts auf der IFA 2005 wurden dem Unternehmen höchste Design-Ehren zuteil: der zweite Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Silber. Man darf auf die Fortsetzung der LoeweDesignstory gespannt sein … 1 Auch nach 22 Jahren noch ein Hingucker erster Güte: der „Loewe Art 1“ 2 Mit dem Bundespreis Produktdesign 2000/ 2001 ausgezeichnet: „Loewe Spheros“ 3 Edler LCD-TV mit edlen Kristallen: der „Loewe Individual“ als Sonderedition mit SwarovskiKristallen 4 Jüngster Streich der Design-Spezialisten von Loewe: die Produktreihe „Individual Compose“ 3 1 2 JULI 2007 7 hitec design_2007 26.06.2007 13:11 Uhr Seite 8 hitec design DESIGN. QUALITÄT. SHARP. FÜR DEN MODERNEN, DIGITALEN LIFESTYLE ZÄHLT NICHT NUR DIE PRODUKTQUALITÄT, SONDERN AUCH UND BESONDERS DAS DESIGN. BEI SHARP STEHEN DESHALB IN ALLEN SEGMENTEN NEBEN AUSGEFEILTEN FEATURES UND EINER ERSTKLASSIGEN VERARBEITUNG DER PRODUKTE DAS DESIGN UND DIE WOHNWELTEN DER KONSUMENTEN IM FOKUS. Höchste Produktqualität gepaart mit bestem Aussehen – das ist der Anspruch des Markenherstellers Sharp und dafür stehen vor allen Dingen die AQUOS LCD-TVs. Nicht umsonst erhielten zwei Sharp AQUOS LCD-TVs der „XD1E“-Serie für ihr exzellentes Design in 2007 den iF Product Design Award. Das Design in schwarzer Klavierlack-Optik gepaart mit hochwertiger Technologie haben die iF-Jury überzeugt. „Mit dem iF Product Design Award wurden nicht nur zwei Sharp AQUOS LCD-TVs der Spitzenklasse ausgezeichnet, sondern 1 1 2 8 JULI 2007 auch die neue Produktstrategie unserer Geräte.“, freut sich Frank Bolten, Geschäftsführer Sharp Electronics Germany/Austria. „Design ist neben der technischen Leistungsfähigkeit und dem hervorragenden Preis-/Leistungsverhältnis ein wesentliches Entscheidungskriterium für den Kauf eines LCD-TVs. Die Sharp LCD-Fernseher erfüllen sowohl wegen ihrer technologischen Features wie auch in Sachen Design höchste Ansprüche. Die Auszeichnung mit dem renommierten und international bekannten iF Label sehen wir als Bestätigung für unsere Produkte“, so Bolten weiter. hitec design_2007 26.06.2007 13:11 Uhr Seite 9 hitec design 3 4 Bereits im Spätsommer zündet Sharp dann die nächste Stufe des Produktfeuerwerks im neuen hochwertigen Klavierlack-Design. Die„HD1E“-TVs glänzen nicht nur mit exzellenten technischen Features wie die Geräte der XL1E-Serie. Zusätzlich sind diese Fernseher mit einer integrierten Festplatte sowie insgesamt vier TV-Tunern ausgestattet. Der Blickfang an den beiden großformatigen LCD-TVs in 46 Zoll (117 cm) und 52 Zoll (132 cm) ist hier vor allem auch das sehr edle Design. So glänzt im Rahmen dieser Premium-TVs eine dezente Carbon-Struktur. Die Kanten des Frontpaneels sind in eine schmale Metallleiste eingelassen. Kaum als solches erkennbar befindet sich an der Unterseite des Gehäuses das abnehmbare Soundsystem. Die neue Gehäuseoptik im Empire-Stil und die Verarbeitung hochwertiger Materialien verschönern das Wohnzimmer. FOTOS: SHARP Doch auf Lorbeeren ruht es sich schlecht. Auf der vergangenen IFA wurde mit der XD1E Serie die erste Full-HD Serie von Sharp vorgestellt. Bereits im Frühjahr folgte dieser im Design die „AQUOS RD2E“-Serie, allerdings als HD-ready Geräte und zusätzlicher Ausstattung mit der neuen 100 Hertz-Technologie. Die neuen AQUOS-Modelle überzeugen mit Bilddiagonalen von 32 Zoll (81cm), 37 Zoll (94 cm) und 42 Zoll (107 cm). Das schmale Gehäuse besticht im edlen KlavierlackDesign. Schon innerhalb der nächsten Wochen kommen die allerneuesten Full-HD Geräte des japanischen Technologiekonzerns mit 1 080p Auflösung und in Kombination mit der 100 Hertz-Bildverbesserungstechnologie auf den Markt. Die XL1E-Serie forciert nicht nur weiter den Trend zu großformatigen LCD-TVs mit voller HD-Auflösung, sondern trägt dem Trend zu hochwertig verarbeiteten Markenprodukten mit zukunftssicheren Technologien in gleichem Maße Rechnung. 5 1 Ausgezeichnet: zwei Sharp AQUOS LCD-TVs der „XD1E“-Serie erhielten für ihr exzellentes Design in 2007 den iF Product Design Award 2 Blickfang im Wohnzimmer: die neuen Full-HD-Flaggschiffe von Sharp 3 Schön und scharf: die neue XL1-Serie besticht durch edle Klavierlack-Optik, Bilder in voller HD-Auflösung und 100 Hertz-Technologie 4 Die hoch auflösende Farbenpracht seines LC-Displays umrahmt er mit einem Gehäuse in schwarzer Klavierlack-Optik: Sharps AQUOS LC-46XL1E vereint klassisches Design mit Hi-Tech im Inneren 5 Gutes Design erkennt man an der Liebe zum Detail: hier Ausschnitte des „LC-52HD1E“ Full-HD LCD-TVs DESIGNSTUDIE AUCH IN ANDEREN PRODUKTSEGMENTEN GLÄNZT SHARP DURCH SPEKTAKULÄRES DESIGN. SO ZEIGEN SHARP UND DER KRISTALLHERSTELLER SWAROVSKI MIT DEM „SWAROVSKI CRYSTAL AEROSPACE“ DIE DESIGNSTUDIE EINES SOLARBETRIEBENEN AUTOS DER ZUKUNFT. ENTWORFEN WURDE DIESE AUßERGEWÖHNLICHE SYMBIOSE VON SWAROVSKI KRISTALLEN UND SHARP SOLARZELLEN VOM BEKANNTEN BRITISCHEN DESIGNER ROSS LOVEGROVE. IM MITTELPUNKT DER DESIGNSTUDIE ZUM CONCEPT CAR STEHT DIE AUßENHÜLLE DES AUTOS, BESTEHEND AUS 1 000 SOLARZELLEN DES WELTMARKTFÜHRERS SHARP MIT JE EINEM EXTRA ANGEFERTIGTEN SWAROVSKI KRISTALL IN DER MITTE. NEBEN DEM GESTALTERISCHEN ASPEKT SOLL DER KRISTALL DAS EINTREFFENDE LICHT VERSTÄRKEN UND SO DIE ENERGIEAUSBEUTE DER POLYKRISTALLINEN SOLARZELLE ERHÖHEN. JULI 2007 9 hitec design_2007 26.06.2007 13:11 Uhr Seite 10 hitec design MENSCH. RAUM. PRODUKT. „TUN, WAS NOCH NIE ZUVOR GETAN WURDE.“ DIESEM GEDANKEN FOLGEND, PRÄSENTIERTE SONY IM RAHMEN DER MAILÄNDER MÖBELMESSE 2007 EINE AUSSTELLUNG VON SYMBIOSEN INTELLIGENTER UNTERHALTUNGSELEKTRONIK MIT WERKSTÜCKEN VON KUNSTHANDWERKSMEISTERN AUS DER LOMBARDEI. DAS ZIEL ALLER GEZEIGTEN PROTOTYPEN: DIE UMSETZUNG EINER NEUEN BEZIEHUNG ZWISCHEN MENSCH, PRODUKT UND RAUM. „ZA“: komfortabler 1 Sessel mit integrierten Surround-SoundLautsprechern „RIN“: elegante 2 Lautsprecher-Skulptur „YUI“: federleicht 3 wirkendes Audio-System für die Wand „TSUKI“: extravanganter 4 Tisch mit integriertem Projektor „HANA“: reduzierte 5 Stehleuchte mit eingebautem Lautsprecher „MATOI“: PC mit 6 individueller, umgebungsangepasster Abdeckung 1 FOTOS: SONY 2 10 JULI 2007 3 5 4 6 hitec design_2007 26.06.2007 13:11 Uhr Seite 11 hitec design FORM. FUNCTION. LIFESTYLE. MANCHE DINGE IM LEBEN ERWECKEN BEGIERDEN, DIE WIR UNS VORHER GAR NICHT ZU HABEN TRAUTEN. ANDERE SIND ZUM LEBEN EINES DIGITAL-NOMADEN EINFACH NÜTZLICH UND HELFEN MIT IHRER FUNKTIONALITÄT, DAS LEBEN ETWAS LEICHTER ZU MACHEN. WIEDERUM ANDERE GERÄTE SIND TRENDY, „LIFESTYLIG“ ODER SONSTWIE „IN“ UND BEWEISEN DER UMGEBUNG, DASS IHR BESITZER GANZ NAH DRAN IST AM STIL DER ZEIT. FOTO: ALIENWARE FOTO: BOSE 1 Heimkino à la Bose: das Lifestyle Systems (hier „LS 48“). Zeitloses Design und modernste Technik 2 PC als Kultobjekt: Der Alienware sieht nicht nur außerirdisch gut aus, sondern bietet auch Hightec vom Feinsten 1 2 FOTO: SHARP FOTO: LG 3 Schick, flach und edel: Die „LY95“-Serie von LG glänzt nicht nur mit „Full HD“-Bilddarstellung und umfangreicher Ausstattung 4 Außergewöhnliches Multitalent: Radio und CD-Player für alle gängigen Formate bietet Sharp mit dem „DK-A1“ in markantem Gewand 4 FOTO: JBL 5 Laßt Blumen sprechen: JBL präsentiert mit dem 2.1-System „Spyro“ nicht nur blumige Satellitenboxen, sondern auch einen Subwoofer, der die Hülle wechseln kann 3 5 FOTO: PHILIPS FOTO: SAMSUNG 6 Ultra-mobil, ultra-kompakt, ultra-pc: Der kleine Samsung hat knapp zehn Zentimeter Bilddiagonale, braucht wenig Strom und verfügt jetzt auch über eine kleine Tastatur 7 Unkomplizierte Eleganz: der „SDR-S10“ von Panasonic ist leicht, kompakt, einfach bedienbar und für brillante MPEG2Filmaufnahmen immer zur Hand 6 FOTO: PANASONIC 7 8 Raumprägendes Objekt: 8 Gerade bei Fernsehern ist beieindruckendes Design entscheidend – wie beim Philips „32PFL9632D“ mit „Pixel Plus HD“-Technologie JULI 2007 11 hitec design_2007 26.06.2007 15:22 Uhr Seite 12 FOTOS: SAMSUNG hitec design 1 ART OF SAMSUNG 2 30 000 INGENIEURE SORGEN BEI SAMSUNG DAFÜR, DASS MAN IN SACHEN TECHNIK IMMER GANZ VORNE MITSPIELT. UND SIEBEN DESIGNZENTREN WELTWEIT SORGEN DAFÜR, DASS DIESE TECHNISCHEN INNOVATIONEN BESTENS AUSSEHEN UND LEICHT ZU BEDIENEN SIND – UND ZWAR QUER DURCH ALLE PRODUKTSEGMENTE. 4 12 JULI 2007 Denkt man beim Thema Design an Samsung, so fallen einem zuerst die Flach-TVs der Koreaner ein. Kein Wunder, denn Samsung hat in den vergangenen Jahren den deutschen Flach-TV-Markt aufgerollt und belegt mittlerweile mit etwa 20 Prozent Marktanteil den ersten Platz. Sicherlich ist das attraktive Design ein Grund für den Erfolg. Ein schönes Beispiel dafür sind die neuen „R8“-LCD-TVs mit denen Samsung seit dem Frühjahr für Furore sorgt. Denn ob in schwarzem Klavierlack-Finish oder als Sondermodell in Perlweiß: Die neue LCD-Serie ist in jeder Hinsicht sehenswert. Die eleganten Geräte in 23, 26, 32, 37 und 40 Zoll mit drehbarem Standfuß sind rundum gestylt und glänzen auch mit technischen Werten: Die Panels besitzen eine dynamische Kontrastrate von 4 000:1/ 5 000:1 bei den kleineren Zollgrößen, bei den Geräten ab 32 Zoll Bildschirmdiagonale ist es sogar ein Wert von 8 000:1; die Helligkeit beträgt bis zu 550cd/m2. Selbstverständlich tragen alle Geräte der neuen Produktfamilie das HD-ready-Logo. Zudem sind die R8-LCDs wahlweise mit integriertem DVBT-Tuner erhältlich. Dabei möchte die neue „R8“-LCD-Serie vor allen Dingen Designliebhaber ansprechen. Und so können sich die Modelle mit ihrer elegant abgerundeten Rückseite auch von hinten sehen lassen. Ein Sondermodell in Perlweiß ist zudem in den Größen 23, 32 und 40 Zoll erhältlich sein – im passenden Design zur farbgleichen Heimkinoanlage. Die Heimkinoanlage hört auf den Namen „HT-Q100“ und ist ein System mit vielen Finessen, hochwertiger Qualität und erstklassigem Sound. Die umfangreiche Unterstützung hitec design_2007 26.06.2007 15:22 Uhr Seite 13 hitec design 3 von fast allen Audio- und Video-Standards sowie eine Samsung-eigene Wireless-Schnittstelle für den kabellosen Anschluss von Rücklautsprechern sind bei der koreanischen HightechSchmiede genauso „State-of-the-Art“ wie HDMI-Ausgang und USB-Host-Play-Funktion, die das Anschließen einer Vielzahl von USB-Speichermedien ermöglicht. Und: Mit der „HT-Q100“ knüpft Samsung an sein DesignKonzept der LCD-TV-Geräte an. Ähnlich wie bei den Bildschirmen der Fernseher besticht das Heimkinosystem durch reduzierte und abgerundete Formsprache mit Klavierlack-Optik in Schwarz oder Weiß und hoher Kombinationsvielfalt. Aber nicht nur im Wohnzimmer kann Samsung mit seinen Design-Produkten überzeugen. Längst hat sich Samsung auch in Deutschland daran gemacht, die Küche zu erobern.Vor allen Dingen im Bereich Kühlen und Gefrieren ist man bereits sehr erfolgreich unterwegs, im Segment Side-by-Side ist man gar Marktführer. Neuester Coup: die Side-by-SideKühl- und Gefrierkombination „RS-J1KEPS“. Elegante Schlichtheit und Konzentration auf das Wesentliche sind die Markenzeichen des neuen Side-by-Sides. Und für diese Formensprache wurde das Unternehmen bereits mit dem Designpreis red dot design award ausgezeichnet. So verbindet das Design der Kühl- und Gefrierkombination klassische Formen mit moderner Eleganz und bequemer Bedienbarkeit: Durch die lang gezogenen Griffleisten lassen sich die Türen in jeder Höhe leicht öffnen; die Oberfläche im Edelstahl-Look ist einfach zu reinigen; abgerundete Ecken und versteckte Tür- angeln sind ebenso gebrauchsoptimierte wie ästhetische Details. Nun fühlt sich nicht jeder Designliebhaber befleißigt, gleich sein ganzes Wohnzimmer oder seine Küche umzugestalten, um in den Genuss des Samsung-Designs zu kommen. Braucht er auch nicht, denn für die Westen-, beziehungsweise Hosentasche haben die Koreaner ebenfalls das passende Design-Prachtstück parat: den MP3-Player „YP-K3“ in elegantem Slim-Design und mit intuitivem Bedienkonzept. Denn der „YP-K3“ präsentiert sich mit Abmessungen von nur 96 x 44 x 6,95 Millimetern und einem Gewicht von nur 50 Gramm enorm handlich und schmal. Wie sein großer Bruder „YP-K5“ zeichnet sich der „YP-K3“ durch eine schnelle und einfache Menüführung aus. Im edlen, schwarz glänzenden Magnesiumgehäu- se ziehen vor allem die blau leuchtenden Bedienfelder der Displayanzeige nach dem Anschalten des Touchpads die Aufmerksamkeit auf sich. Wer es lieber farbig möchte, für den bietet Samsung seit Kurzem den MP3-Player auch im knallig-roten und strahlend-grünem Magnesiumgehäuse an.Auch die inneren Werte des schlanksten Samsung MP3-Players können sich sehen lassen: Dank integriertem JPEG-Viewer und FM-Tuner wird der „YP-K3“ zum mobilen Entertainer. Das schicke Multitalent ist als Ein- -, Zwei- und Vier-Gigabyte-Variante erhältlich. Fazit: Egal ob fürs Wohnzimmer, die Küche oder unterwegs – die 30 000 Samsung-Ingenieure und die Mitarbeiter der sieben Designzentren rund um den Globus haben in Sachen Technik und Design die Hand am Puls der Zeit. 1 Designhighlights: die neuen „R8“-LCD-TVs von Samsung hier das Sondermodell in Perlweiß 2 Die neue „R8“-LCD-Serie soll vor allen Dingen Designliebhaber ansprechen – so können sich die Modelle mit ihrer elegant abgerundeten Rückseite auch von hinten sehen lassen 3 Das passt: Mit dem Heimkino-System „HT-Q100“ knüpft Samsung an sein Design-Konzept der LCD-TV-Geräte an 4 Neuester Design-Coup: der Side-by-Side-Kühl- und Gefrierkombination „RS-J1KEPS“ 5 Ob grün, ob rot, ob schwarz: der MP3-Player „YP-K3“ präsentiert sich enorm handlich und schmal 5 JULI 2007 13 hitec design_2007 26.06.2007 13:15 Uhr Seite 14 hitec design MODERN, KLAR, ZEITLOS WENN ES UM DAS THEMA DESIGN GEHT, FÜHRT AM NAMEN PORSCHE DESIGN KEIN WEG VORBEI. AUCH IM ELEKTROGERÄTEBEREICH HAT DIESER NAME EINEN GUTEN KLANG, WIE MAN AM BEISPIEL DER „SIEMENS NESPRESSO“-MASCHINE IM PORSCHE DESIGN SIEHT. 2 1 Die „Siemens Nespresso“- Maschine im Porsche Design: Hier haben drei TopHersteller ihre Kompetenzen in ein Produkt fließen lassen 2 Roland Heiler, Geschäfts- führer des Porsche Design Studios bei der Arbeit 3 Auch die „Siemens Nes- presso“-Maschine im Porsche Design existierte zuerst nur als Skizze 3 14 JULI 2007 Bei dem Namen Porsche Design dürften viele direkt an hochwertige Herrenaccessoires denken. Doch das zur Gruppe gehörende Porsche Design Studio im österreichischen Zell am See hat sich auch in anderen Produkt-Segmenten einen Namen gemacht. Es steht für puristische und zeitlose Formen, die von modischen Strömungen unbeeindruckt sind, um so dem Kunden ein „Produkt fürs Leben“ zu bieten. Ein – im Wortsinn – schönes Beispiel ist die„Siemens Nespresso“-Maschine im Porsche Design. Hier haben drei Top-Hersteller ihre Kompetenzen in ein Produkt fließen lassen. Für Nespresso und den Hausgeräte-Hersteller Siemens bedeutet die neue Maschine die Fortsetzung einer erfolgreichen Maschinenpartnerschaft. Aber auch Porsche Design hat für Siemens bereits ein bewährtes Geräte-Set entworfen. Die Herausforderung bei der neuen Maschine war es, eine Nespresso-Maschine zu entwerfen, die sich gestalterisch in die bereits bestehende Gerätelinie integriert. Denn das hochwertig gestaltete Design und die ausgefeilte Technologie sollten bei der „Siemens Nespresso“-Maschine im Porsche Design Hand in Hand arbeiten. Das Resultat überzeugt: Schon das Einlegen der GrandCrus-Kapseln wird zur High-Tech-Show. Nähert sich die Hand dem neuartigen AutomatikKapseleinzug, aktiviert ein Bewegungssensor das transparente Visier und lässt es seitlich über das rund geformte Gehäuse aus gebürstetem Aluminium gleiten. Als Highlight wird die eingelegte Kapsel wie ein glamouröser Star von oben angestrahlt. Auf Tastendruck fährt die Kapsel in das Innere der Maschine, und der ausgewählte Kaffee fließt mit der perfekten Crema in die Tasse. Auch in Sachen Bedienerfreundlichkeit wurde ganze Arbeit geleistet. Ein Novum der neuen Maschine ist die One-touch-CappuccinoFunktion. Mit nur einem Knopfdruck wird der Espresso zubereitet, die Milch eingefüllt und aufgeschäumt – alles in nur wenigen Sekunden. Für die beeindruckende Qualität des Milchschaums sorgt das neu entwickelte, integrierte Milk-Whirl-System. Zudem verfügt das Gerät über eine 19-Bar-Hochdruckpumpe, ein Thermoblock-Heizsystem und natürlich die zwölf unterschiedlichen, hermetisch versiegelte Grand Crus. hitec design_2007 26.06.2007 13:15 Uhr Seite 15 hitec design BACK IN BLACK 1 GORENJE PRÄSENTIERTE IN HAMBURG SEINE NEUE DESIGNLINIE ORA-ÏTO MIT SOLITÄR- UND EINBAUGERÄTEN. DOCH EINER STAHL DEN NEUEN GERÄTEN FAST DIE SHOW: IHR SCHÖPFER, DER DESIGNER ORA-ÏTO. Der junge Mann versteckt sein Gesicht halb hinter der Kühlschranktür – Blitzlicht – lässig lehnt er sich an die Seite des Geräts – fast zärtlich umarmt er das übermannsgroße Kühlgerät. Auch wenn es für den Beobachter fast so aussieht: Das hier ist kein Fotoshooting mit neuen Elektrogeräten und einem jungen männlichen Modell. Die da so innig abgelichtet werden, sind der Schöpfer und sein Objekt. Denn bei der Präsentation der neuen Design-Linie von Gorenje war auch ihr Designer und Namensgeber Ora-Ïto anwesend und zeigte sich mit viel Charme, Witz und einer gehörigen Portion Extrovertiertheit. Doch auch wenn die Präsentation in Hamburg besonders durch den Auftritt von Ora-Ïto spektakulär geriet, war sie für Gorenje doch nur ein Wegstein. Denn seit Jahren schon steht das Thema Design für die Slowenen im Fokus und nimmt auch in der zukünftigen Unternehmensstrategie, zusammengefasst in der „Vision 2010“, einen wichtigen Platz ein. Gorenje möchte als der Hersteller mit der höchsten Designorientierung wahrgenommen werden. Und dabei ist man auf dem richtigen Weg. Beste Beispiele sind die im September 2000 vorgestellte Designlinie Pininfarina und die Serie „Alux“, die in 2005 folgte. Im selben Jahr folgte auch die Neuauflage von Pininfarina. Ein Jahr später folgte die Kühl- 1 Die neue Designlinie Ora-Ïto von Gorenje – hier in Edelstahl Gefrierkombination in Metallic/Schwarz/Edelstahl, die von 3 500 Swarovski-Kristallen verziert wurde. Nun kommt in diesem Jahr die Designlinie Ora-Ïto, mit der Gorenje ein noch breiteres Publikum und die junge Zielgruppe ansprechen möchte. Dafür dürfte der junge Designer die richtige Wahl sein. Ora-Ïto kombiniert mit Vorliebe einfache und zeitlose Formen – er nennt diesen Stil „Simplexity“. Er will eine Balance zwischen der wachsenden Komplexität im Alltag und der persönlichen Zufriedenheit der Menschen schaffen. Das zeigt auch die neue Designlinie mit ihren Griffen aus gebürstetem Aluminium, wahlweise eloxiert in Edelstahl oder Schwarz. Für den Einbaubereich gibt es vier Backöfen, zwei Glaskeramik-Kochfelder, ein Induktionskochfeld, drei Dunstabzugshauben, zwei Kühl-Gefrierkombinationen und vier Dekorpanels für Geschirrspüler und Mikrowellengeräte. Zwei Kühl-Gefrierkombinationen gibt es auch als frei stehende Geräte. Ora-Ïto selbst ist stolz auf seine Schöpfung: „Ohne Spaß, ich liebe diese flotte und dennoch zeitlose Hausgerätelinie, weil sie nicht nur schön, sondern auch intelligent ist. Die Formen sind einfach, aber anspruchsvoll. Die Modelle vermitteln eine neue Idee luxuriöser, aber bezahlbarer Hausgeräte. Sie sind für die Küche der Zukunft, passen aber schon heute in unsere Zeit.“ 2 Für Einbau oder frei stehend: Die neue Designlinie von Gorenje soll bezahlbaren Luxus für eine breitere Zielgruppe und junge Leute bieten » Ohne Spaß, ich liebe diese flotte und dennoch zeitlose Hausgerätelinie, weil sie nicht nur schön, sondern Ora-Ïto, Designer auch intelligent ist. « 2 3 3 Flott und dennoch zeitlos: die neue Hausgerätelinie von Gorenje JULI 2007 15 hitec design_2007 26.06.2007 13:15 Uhr Seite 16 hitec design DESIGN IN PROGRESS GEHT ES UM DEN ENTWURF EINES NEUEN PRODUKTDESIGNS, MUSS DER DESIGNER EINEN KOMPLEXEN PROZESS BEWÄLTIGEN UND VIELE VERSCHIEDENE INTERESSEN BERÜCKSICHTIGEN. HITEC DESIGN ZEICHNET EINEN SOLCHEN PROZESS NACH. Salopp könnte man den Beruf des Designers mit der sprichwörtlichen Eierlegendenwollmilchsau vergleichen. Der Grund: DesignArbeit ist stark interdisziplinär, denn es müssen Anforderungen von vielen Seiten wie etwa Vertrieb, Marketing und Technik berücksichtigt werden.Am Beispiel Saeco hat hitec design einen solchen Designprozess, der im Schnitt rund zwölf Monate dauert, – von der Entwicklung bis hin zum fertigen Produkt – einmal nachgezeichnet. Dabei arbeitet Saeco seit 2004 mit dem Münchner Designstudio BMW Group DesignworksUSA zusammen. Mit Erfolg, denn so wurde das italienische Unternehmen beispiels- 16 JULI 2007 weise kürzlich für seine neue Designsprache mit dem „red dot design award” ausgezeichnet. Wie aber entsteht ein neues Design? Eine Zusammenfassung: PRODUKTIDENTITÄT Jedes Unternehmen hat eine genaue Vorstellung, für welche Attribute die eigene(n) Marke(n) stehen soll(en) – etwa Leidenschaft, Erfolg und andere mehr. Diese sollen sich natürlich auch in der Designsprache der jeweiligen Produkte widerspiegeln. Darum klärt der Designer zusammen mit dem Marketing, wie sich solche Markenattribute in Designmerkmale übersetzen lassen. Dadurch entsteht ein – zuerst theoretisches – Gerüst, welche Möglichkeiten grundsätzlich bestehen: etwa welche Oberfläche das Produkt haben soll, eher eine schlichte oder vielmehr eine skulpturale. Erst wenn die Richtung grob festgelegt ist, setzt sich der Designer ans Zeichenbrett – beziehungsweise an den Computer und erstellt ein ... DESIGNKONZEPT Bei diesem Konzept werden erste mögliche Produktdesigns entwickelt und verschiedene Ideen innerhalb des vorher bestimmten Design-Gerüsts als Entwurfszeichungen (so genannte Sketches) dargestellt. hitec design_2007 26.06.2007 13:15 Uhr Seite 17 hitec design DESIGNENTWICKLUNG Wenn die ersten Ideen aufs Papier gebracht sind, geht es um die konkrete Formgebung. Dafür wird das favorisierte Designkonzept in 3-D-CAD (computer added design) übertragen. Hier können auch alle designrelevanten Oberflächen dargestellt werden, bereits unter Berücksichtigung der nötigen technischen Komponenten. Dabei muss der Designer interdisziplinär denken und arbeiten, etwa:Wie lassen sich die praktischen Anwendungen des Produkts möglichst endkundengerecht umsetzen? Was soll das Produkt später kosten? Welche Produktionstechniken sind beim Hersteller vorhanden? Welche Werkzeuge müssten extra hergestellt werden? Erst wenn alle Fragen bedacht und mit den Verantwortlichen beispielsweise in Marketing, Vertrieb und Produktion geklärt sind, geht der Designer an die ... DESIGNVERFEINERUNG Das ist die Schlussphase des Projekts: Es geht um die Verfeinerung der Designentwicklung in allen Detailaspekten (etwa Knöpfe, Texturen, Farbgebung und Produktgrafik). Hier wird das Design perfekt auf die Produktionsanforderungen des Herstellers abgestimmt – das kann auch den Einsatz von neuen Produktionsmethoden umfassen, um die Designintention zu erfüllen. Damit ist der Prozess abgeschlossen – man spricht vom „Design Freeze”, also die endgültige Designdefinition und die Übergabe der Daten (3-D CAD) an die Konstruktion. Beim Produktdesign – das sollte klar geworden sein – geht es also um weit mehr als um ein schönes Äußeres: Ein guter Designer liefert nicht nur Ideen und Entwürfe, sondern er berücksichtigt auch die Produktion und Vermarktung des zukünftigen Produkts. Und nicht zuletzt ist er Anwalt des Endkunden, denn nicht zuletzt das Design entscheidet auch über die Bedienfreundlichkeit eines Produktes und sorgt dafür, dass etwa der neue Kaffeevollautomat in der eigenen Küche von jeder Seite gut aussieht. Übrigens: Den oben skizzierten interdisziplinären Prozess nennt BMW Group Designworks USA „Intelligent Creativity”. Durch das Aufzeigen der möglichen Bandbreite einer Designidee ruht der Blick der Designer gleich auch schon auf den möglichen zukünftigen Produktdesigns der nächsten oder übernächsten Linie. Für Saeco bedeutet diese so entwickelte spezielle Designsprache, dass alle neuen Saeco-Kaffeevollautomaten wiedererkennbare Designmerkmale in Gestus und Proportion, Flächenausprägung, Farbe, Material und Oberfläche sowie Interface besitzen. Doch innerhalb dieses Designspektrums bleibt genügend Raum für ein eigenständiges Produktdesign jeder einzelnen Maschine des Portfolios. Und so ist gesichert, dass auch zukünftig den Designern nicht die Ideen ausgehen. JULI 2007 17 hitec design_2007 26.06.2007 13:15 Uhr Seite 18 hitec design »GUTES DESIGN IST MÖGLICHST WENIG DESIGN« AM RANDE DER PRÄSENTATION DES NEUEN „TOUCHSLIDER“-BEDIENKONZEPTS VON SIEMENS-ELECTROGERÄTE SPRACH hitec design MIT GERD E. WILSDORF, CHEFDESIGNER SIEMENS-ELECTROGERÄTE, ÜBER SEINE ARBEIT, SEINE VORBILDER UND DARÜBER, WAS FÜR PROFIS EIN GUTES DESIGN AUSMACHT. 1 18 JULI 2007 hitec design_2007 26.06.2007 13:15 Uhr Seite 19 hitec design 2 FOTOS: SIEMENS Herr Wilsdorf – verraten Sie uns doch etwas über Ihre Person. Wie wird man Chefdesigner für Siemens Hausgeräte? Ich habe das eigentlich recht umständlich gemacht – im Rückblick war es aber doch zielführend, wie sich gezeigt hat: Begonnen hat alles mit einer Lehre als Elektromechaniker. Dann folgten die technische Oberschule, ein Studium zum Ingenieur für Feinwerktechnik und schließlich ein Produktdesignstudium. Mein beruflicher Werdegang begann als Design-Koordinator für die Brillen-Entwicklung bei Rodenstock in München. Im Anschluss daran wurde ich Designer für Wäschepflege bei Siemens, wo ich nun seit etwa 20 Jahren als Chefdesigner und für alle Produkte der Siemens-Electrogeräte weltweit verantwortlich bin. Kommen wir zu Ihrer Arbeit: Was zeichnet ein gutes Produktdesign aus? Ein großer deutscher Design-Kollege pflegt immer zu sagen „Gutes Design ist möglichst wenig Design“. Dem schließe ich mich voll und ganz an. Unsere Produkte, die Siemens Hausgeräte, haben eine lange Lebensdauer. Dafür sorgt vor allem der hohe Qualitätsstandard, dem das Design und die Gestaltung gerecht werden müssen. Wir können es uns nicht leisten und vor allem unseren Kunden nicht zumuten, die Produkte kurzlebig und nur auf optische Effekte hin zu gestalten – damit wäre eine Marke Siemens unglaubwürdig. Wann greift der Designer bei der Neuentwicklung eines Produktes in den Entwicklungsprozess ein? Sehr früh.Wir haben hierfür den so genannten „PEP“ – den Produkt-Entstehungs-Prozess. Dieses Managementwerkzeug bindet alle beteiligten Bereiche mit ein. Die Abteilung Design ist bei Siemens ganz am Anfang dieser Prozesskette dabei, in manchen Fällen sogar Impulsgeber für Innovationen. Ein Beispiel für große Design-Initiative ist das neue Bedienkonzept touchSlider bei Kochstellen: Jedem Kochfeld ist dabei ein längliches touchSliderBedienfeld zugeordnet. Gleitet der Finger darauf sanft entlang, lässt sich die Temperatur der Kochstellen stufenlos einstellen. Der touchSlider des Backofens für den amerikanischen Markt ist rund und erinnert an ein iPod-Bedienfeld. Die Version hierzulande hingegen ist linear. Warum? » Siemens-Design ist modern, aber nicht modisch. « Gerd E. Wilsdorf, Chefdesigner Siemens-Electrogeräte Beim touchSlider, den wir bei Kochfeldern verwenden, sind wir platzmäßig sehr eingeschränkt, daher die flache, lineare Form. Beim Backofen in den USA ist die Situation eine andere: Hier haben wir das Slider-Element in den Mittelpunkt der Bedienblende gestellt, Raum dafür ist hier deutlich mehr vorhanden. Was sind die Merkmale des Siemens-Design? Siemens-Design ist modern, aber nicht modisch. Wir nutzen innovative Technik zum Wohle des Benutzers und nicht zum Selbstzweck. Unsere Gestaltung beruht stets auf geometrischen Grundformen. Welches sind unter Designaspekten Ihre Lieblingsprodukte aus dem Siemens-Portfolio? Die Einbaugerätereihe ist, so glaube ich, in ihrer Durchgängigkeit eine feste Größe in der Küchenszene. Die hohe Wiedererkennbarkeit – zum Beispiel durch die „Infozone“ an der Oberkante der Geräte – wird uns immer wieder honoriert, vor allem deshalb, weil sie sich so gut in die Küchenarchitektur integriert. Es gibt aus unserer Sicht auch für die Zukunft natürlich immer neue Wünsche und Visionen: Zum Beispiel den Bediendialog mit den Geräten zu optimieren, auf die Bedürfnisse der Verbraucher mehr einzugehen, neue Gerätekombinationen zu entwickeln ... Haben Sie ein berufliches Vorbild? Es gibt viele hervorragende Designpersönlichkeiten. Um sich voll entfalten zu können, ist immer ein aufgeschlossenes Umfeld Voraussetzung. Dies gab es zum Beispiel bei der Firma Braun zu Zeiten von Dieter Rams, einem der einflussreichsten Industriedesigner der Moderne. Herr Wilsdorf, vielen Dank für das Gespräch. 1 „Die Einbaugerätereihe ist, so glaube ich, in ihrer Durchgängigkeit eine feste Größe in der Küchenszene“, so Gerd E. Wilsdorf 2 Designer sind auch Impulsgeber für Innovationen. Ein Beispiel: das neue Bedienkonzept „touchSlider“ bei Kochstellen JULI 2007 19 hitec design_2007 26.06.2007 13:15 Uhr Seite 20 FOTO: ELECTROLUX hitec design YOUNG STYLE FOTO: ELECTROLUX 2 1 20 JULI 2007 3 Das Design spielt auch bei Elektrogeräten eine immer größere Rolle. Zahlreiche echte „Hingucker“ oder neudeutsch „Eyecatcher“ bereichern inzwischen das Angebot im Markt und beweisen, dass der Kunde herausragendes Design durch gesteigerte Kaufbereitschaft honoriert. Unsere beiden Beispiele zeigen, wie neues Design auch kreiert werden kann. Den Anfang macht: Electrolux. Zum fünften Mal in Folge fordert Electrolux Design-Studenten auf der ganzen Welt auf, ihren kreativen Ideen freien Lauf zu lassen und Haushaltsgeräte für die Zukunft zu entwerfen. Für die Runde in 2007 geht es im Design Lab um die Entwicklung von umweltfreundlichen Konzepten und Lösungen für Haushaltsgeräte im Jahr 2020. Die Lösungen sollen effizient mit Wasser und Energie umgehen und dem Kunden ein besseres Leben in Harmonie mit der Umwelt ermöglichen. „Der Wettbewerb ist eine Möglichkeit, mit der Electrolux die Kreativität junger Leute fördert, hitec design_2007 27.06.2007 10:03 Uhr Seite 21 hitec design 1 Der Gewinner 2006, Metin Kaplan, mit seinem Produktvorschlag 2 Vessto heißt die tragbare Kochplatte mit erneuerbarer Wärmequelle, die aus Mexiko eingereicht wurde und bei dem Electrolux Design Lab 2006 auf den dritten Platz kam 3 Vorhandene Produkte wurden akribisch analysiert 4 Emsiges Treiben bei der Projektarbeit an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee WAS UNTERNEHMEN BEKANNTE MARKEN, UM NEUE DESIGNS ZU KREIEREN? WIE ENTSTEHEN EXTRAVAGANTE IDEEN? DIE ANTWORTEN GEBEN ZWEI BEISPIELE: ELECTROLUX SCHREIBT JÄHRLICH EINEN WELTWEITEN DESIGNWETTBEWERB AUS, UND SALTON DEUTSCHLAND HATTE EIN WORKSHOP-PROJEKT MIT DER KUNSTHOCHSCHULE BERLIN-WEIßENSEE VERANSTALTET. fordert und gleichzeitig auf das globale Klimaproblem aufmerksam macht, das uns alle betrifft“, beschreibt Hans Stråberg, CEO Electrolux, die Aktivität. Eine Jury aus international renommierten Mitgliedern der Design-Community bewertet die Einreichungen hinsichtlich des Designs und der Innovation. Dabei werden auch funktionelle, ästhetische und emotionale Aspekte berücksichtigt. Interessierte Studenten finden Details zu der Ausschreibung auf der Electrolux-Design-Lab-Website unter www.electrolux.com/designlab und können sich auch dort bis zum 1.August 2007 bewerben. Ende September werden die Finalisten ausgewählt, die dann im November in Paris ihre Arbeiten vor der Jury präsentieren. Einen anderen Ansatz wählte Salton Deutschland. Die designorientierte Umsetzung eines alltäglichen Themas stand für einen Design-Workshop mit 18 Studenten der Kunsthochschule Berlin-Weißensee auf dem und in ideenreichen Formen und Farben. Jeweils ein favorisierter Produktvorschlag aus den drei Themenbereichen fließt als konkrete Produktidee in den Produktkreationsprozess bei Salton ein. „Die Arbeiten der Designstudenten haben uns in ihrer Kreativität sehr überrascht. Bei der Weiterentwicklung der Marke Russell Hobbs mit ihren designorientierten Produkten sind solche Anregungen und Vorschläge für uns sehr hilfreich“, beschreibt Wilfried Pohl, Geschäftsführer von Salton Deutschland die Ergebnisse des Projekts. „Der Workshop war ein voller Erfolg. Eine Fortsetzung ist geplant“, so Pohl weiter. Plan: „Frühstück – ein tägliches Erlebnis zelebriert und inszeniert“. Als Facetten wurden – analog zu den Produktschwerpunkten der Design-Marke Russell Hobbs – die Begriffe Kaffee, Toast und Wasserkochen definiert. Als Ziel des Workshops standen natürlich mögliche zukünftige Produkte im Fokus. Andererseits hatte er aber auch ein Engagement des Unternehmens für die Hochschule und ihre Studenten zum Ziel. Am Beginn der Arbeiten stand die Analyse des Frühstücks und der Produkte aus dem Sortiment von Salton Deutschland. Die kreative Phase wurde von lebhaften und umfangreichen Diskussionen über die Machbarkeit der ersten Scribbles und Entwürfe begleitet. Am Ende der Projektarbeit wurde dem Team von Salton Deutschland ein breiter Strauß an möglichen Produkten präsentiert. Futuristische Kaffeemaschinen genauso wie pfiffige Wasserkocher und extravagante Toaster – jeweils in neuen Materialkompositionen FOTOS: SALTON DEUTSCHLAND 4 DER ELECTROLUX DESIGN LAB 06 AWARD GING AN METIN KAPLAN AUS DER TÜRKEI. DER 21-JÄHRIGE STUDENT DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT ISTANBUL ERHIELT DIE BEGEHRTE AUSZEICHNUNG FÜR SEIN INNOVATIVES KONZEPT MIT DER BEZEICHNUNG ‚NEVALE’. MEHRERE HUNDERT DESIGNSTUDENTEN AUS ALLER WELT HATTEN 2006 AM WETTBEWERB TEILGENOMMEN. DIE AUFGABE BESTAND DARIN, METHODEN DER LEBENSMITTELKONSERVIERUNG UND -ZUBEREITUNG ZU SUCHEN, DIE DEM VERBRAUCHER IN ZEHN JAHREN EINE GESUNDE ERNÄHRUNG ERMÖGLICHEN. ‚NEVALE’ ERHIELT DEN ERSTEN PREIS, DA DAS KONZEPT ES DEN VERBRAUCHERN ERMÖGLICHT, UNTERWEGS JEDERZEIT KALTE ODER WARME SELBST GEMACHTE SPEISEN ZU SICH ZU NEHMEN. JULI 2007 21 hitec design_2007 26.06.2007 13:15 Uhr Seite 22 hitec design 1 2 WOHNRAUM FÜR DIE ZUKUNFT 3 22 JULI 2007 hitec design_2007 26.06.2007 13:15 Uhr Seite 23 hitec design FOTOS: WHIRLPOOL DER MENSCH UND SEINE BEDÜRFNISSE SOLLTEN IM MITTELPUNKT JEDES DESIGNS STEHEN. DAS IN.HOME-PROJEKT VON WHIRLPOOL GREIFT DIESE IDEE RADIKAL AUF. Eigentlich ist der Designer der wichtigste Anwalt des Verbrauchers. Er sollte die Produkte so entwerfen, dass sie möglichst einfach und zweckdienlich die Bedürfnisse der anvisierten Kundschaft erfüllen. Doch dazu muss man wissen, wie das Alltagsleben der Kundschaft tatsächlich aussieht. Für das Alltagsverhalten seiner potenziellen Kundenschaft interessiert sich natürlich auch Whirlpool Europe. Deshalb beauftragte das Unternehmen das Marktforschungsinstitut TNS Infratest herauszufinden, wie die Deutschen ihren Wohnraum nutzen. Aber Whirpool ging noch weiter: Bei dem einjährigen Forschungsprojekt „in.home Wohnraum für die Zukunft“ nahmen im Auftrag des Unternehmens bereits 2006 Designer, Ingenieure, Ethnografen und Verhaltenspsychologen das Alltagsverhalten der Menschen unter die Lupe und entwarfen entsprechende Produktmöglichkeiten. Keine konkreten Produkte wohlgemerkt, sondern zukunftsweisende und adaptive Projektbeispiele. Beispiel Wäsche: Die überwiegende Mehrheit der von TNS Infratest Befragten gab an, dass sie ihre Wäsche in den unterschiedlichsten Räumen ihrer Wohnung sammeln. Zum großen Teil wird Wäsche im Schlafzimmer, aber auch im Bad und im Wohnzimmer angesammelt. Männer lassen generell ihre Wäsche an den verschiedensten Orten herumliegen. Nur 17 Prozent der Frauen gaben an, dass sie ihre Kleidung im Wohnzimmer lassen – dagegen stehen 27 Prozent der Männer, die die Couch regelmäßig als Lagerstätte für Hemden & Co. nutzen. Rund zehn Prozent der befragten Männer finden ihre Wäsche gar auf dem Balkon wieder. Das passende in.home-Projektbeispiel ist die „Laundry Wall“. Sie kombiniert einen Schrank mit Waschmaschine, Trockner und Bügelanlage. Die Kleidungsstücke werden auf der Maschine in Ladungen sortiert und nach dem Waschen aus dem Korb der Trocknerlade unten am Gerät genommen. So wird Wäsche an ein und demselben Ort gesammelt, gereinigt und gelagert. Beispiel Frühstück im Bett: Auch das Esszimmer hat bei Mahlzeiten nicht mehr den Vorrang. 45 Prozent der Befragten essen gerne vor dem Fernseher, 68 Prozent in der Küche. Besonders die Generation der 30 – 39 Jährigen nehmen ihre Mahlzeit im Büro oder vor dem Computer zu sich. 38 Prozent von ihnen essen hier gelegentlich. Die gemütlichere Variante wählt dagegen die Generation der 14 – 29 Jährigen. Rund 24 Prozent essen regelmäßig im Bett. Bei einem solchen Essverhalten sind Kochund Essensgerüche die unangenehmen Nebeneffekte. Die Reinigung der Luft wird damit nicht mehr nur in der Küche, sondern in der ganzen Wohnung nötig. Das in.home-Projektbeispiel „Lighthood“ ist stimmungsbringende Lampe und Luftfilter in einem. Sie be- seitigt nicht nur den Geruch – auch die Lichtfarbe kann je nach Stimmung geändert und ein Raumerfrischer eingeschaltet werden etwa mit terrakottafarbenem Licht und dem frischen Geruch von Kirschblüten. Der Tenor einer solchen Produktentwicklung ist klar: Technologie soll das Leben begleiten, nicht dominieren. Das wird auch am letzten Beispiel klar: 51 Prozent der Befragten gaben an, dass sie gerne zwischen stillem und mit Kohlensäure versetztem Wasser variieren. 72 Prozent wechseln je nach Situation und Jahreszeit zwischen kaltem und lauwarmem Wasser. Rund 22 Prozent der 30 - 39 Jährigen geben an, dass sie ihr Trinkwasser nur eiskalt genießen können. Dahingegen empfinden nur rund sieben Prozent der 50 59 Jährigen kalte Trinktemperatur als stets angenehm. Das in.home-Beispiel „Pure“ erlaubt dem Nutzer, Trinktemperatur und Kohlensäuregrad stufenlos zu variieren und animiert gleichzeitig die Bewohner, ihr Glas öfter mit frischem Wasser aufzufüllen. Darüber hinaus kann „Pure“ als kleiner Wasserfall für eine beruhigende Atmosphäre in die eigenen vier Wände sorgen. Dabei fügt sich das Design auch optisch harmonisch in die Heim-Oase ein – in einer Wandnische eingelassen, strahlt die Konstruktion sanftes Licht aus. 1 Wasserspender Pure: In einer Wandnische eingelassen strahlt die Konstruktion sanftes Licht aus 2 Lichtfarbe je nach nach Stimmung: „Lighthood“ ist Lampe und Luftfilter in einem 3 Nie wieder Socken suchen: Die „Laundry Wall“ kombiniert einen Schrank mit Waschmaschine, Trockner und Bügelanlage JULI 2007 23 Saeco-PrimeaDuo_H297xB210x5mm.qxd 12.03.2007 15:02 Seite 1 E X K L U S I V E A U S S TAT T U N G . HOCHGENUSS INKLUSIVE. Die neue Saeco Primea Cappuccino Duo • Saeco Duo Grinding System Zwei Mahlwerke für die individuelle Mischung verschiedener Kaffeesorten • Touch Touch2 2Cappuccino Für die gleichzeitige Zubereitung von zwei Kaffeespezialitäten mit Milchschaum • Premiumdesign Schwarzer Klavierlack kombiniert mit edlem Silber • Exklusives Servicepaket Perfekter Kundendienst der Extraklasse Mehr unter www.saeco.de Ideen aus Leidenschaft