Mallorca · Cabrera · Ibiza · Formentera · Menorca

Transcrição

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■ CHARTER BALEAREN
Kleinod Cabrera: Die kleine
Nachbarinsel von Mallorca
darf ohne Sondererlaubnis
nicht angelaufen werden
Mallorca · Cabrera · Ibiza · Formentera · Menorca
auf einen Streich
Mallorcas rauhe NW-Küste: Viele Häfen gibt es nicht, dafür spektakuläre Ausblicke
Für alle, die Seemeilen fressen und dabei doch urlauben
wollen, sind die Balearen ein ideales Revier. Zwei Wochen reichen, um die fünf Inseln zu besuchen und ihre
Highlights kennen zu lernen, seien dies nun Häfen oder
Ankerplätze, Jet-Set-Trubel oder einfach nur Stille
Text und Fotos: Carl Victor
G
anz wohl ist mir nicht, als ich dem
alten Herrn unser Permit vorlege.
Lautlos buchstabieren seine Lippen
jede Zeile des Dokuments. Dann folgt der
von mir befürchtete Blick auf seine Armbanduhr, wobei ihn weniger unsere Ankunftszeit als vielmehr das Datum zu interessieren scheint. „Es para ayer“, stellt er
fest. Wie wahr! Die Erlaubnis war tatsächlich nur gestern gültig. Ich versuche
ihm zu erklären, dass wir die Genehmigung
zum Besuch Cabreras zu einer Zeit erhielten, als wir eigentlich schon auf seiner Ziegeninsel hätten sein müssen, war doch der
Weg dorthin an die sechs Segelstunden
weit. Dass wir uns „La Seu“, die Kathedrale von Palma, samt Tapa-Dinner in der
Altstadt nicht entgehen lassen wollten,
muss er ja nicht wissen.
Meine Argumente beeindrucken ihn wenig, doch die vielen noch freien Mooringbojen im Puerto de Cabrera lassen ihn
schließlich das Urteil zu unseren Gunsten
fällen: „Un dia mas“! Dieses „einen Tag
mehr“ öffnet uns den Weg hinauf zur Festung, die einst jene wenigen Bauern vor Piraten schützte, die einen Teil des kargen Inselbodens bebauten und den Rest von ih-
ren „cabras“, die dem Eiland seinen Namen
gaben, abweiden ließen. Nachdem Cabrera als Gefangeneninsel ausgedient hatte, sahen es die Militärs so lange als ihre Spielwiese an, bis es von der Tourismusindustrie entdeckt wurde. Bald fielen ganze Horden von Zivilisationsmüden über das Inselchen her, um hier ihre Robinsonträume
auszuleben.
Erst als Cabrera wegen seiner von der
Ausrottung bedrohten Pflanzen- und Tierwelt zum Nationalpark ernannt worden
war, kehrte wieder jener Frieden ein, den
wir an diesem Abend im Puerto de Cabrera genießen können. Kein Hauch stört die
nächtliche Flaute und selbst am Morgen tut
sich Rasmus schwer mit dem Aufstehen. Es
ist schon später Vormittag, als er versucht,
Versäumtes nachzuholen und dabei unserem Schiff achterlich so in die Wäsche
fährt, dass wir nur unter Großsegel Mallorcas Südwestküste mit bis zu acht Knoten hoch fliegen.
Seit Besucheryachten aus dem inneren
Becken verbannt wurden und eine Fähre
viel Raum an der Außenmole beansprucht,
sind Liegeplätze in Cala Ratjadas Hafen
rar. Dafür dürfen Yachten jetzt längsseits an
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■ CHARTER BALEAREN
die Mole gehen. Ein Vorteil, wenn man bedenkt, dass früher römisch-katholische Anlegemanöver nur dann nicht scheiterten,
wenn sich der Anker in einer der Spalten
des felsigen Grundes verhakte.
vorenthält, entschädigt uns Rasmus am
Sonntag. So sehr verwöhnt er uns mit Wind
aus Ost, dass wir nur unter Groß mit
Traummarken von an die neun Knoten an
Menorcas Südküste entlang fliegen. Vor
dem Leuchtturm auf Cap Dartuch läuft er
zu Höchstform auf und schafft es, mich mit
sieben Windstärken so einzuschüchtern,
dass ich mich mit einer Q-Wende vor jener
Halse drücke, die es uns erlaubt, Kurs auf
Ciutadella zu nehmen. Dort sind die Liegeplätze vor dem Yacht Club gesperrt. Ein
Spanier hat es gerade noch geschafft, sich
längsseits ans Ende der Mole zu zwängen.
Obwohl die Crew gerade mit einer der
wichtigsten spanischen Beschäftigungen,
der mittäglichen „Ruhen“ beschäftigt ist,
lädt sie uns ein, längsseits zu gehen. Bevor
noch die Springs fest sind, kommt schon
der Hafenmeister auf einen Plausch vorbei.
Da wären noch zwei Liegeplätze im inneren Hafen frei, gibt er zu verstehen, absolute Raritäten, an denen so nette Leute wie
wir mit den Hecks unserer Boote direkt vor
Des Königs teurer Eintopf
Seit Jahrzehnten geht Cala Ratjada unbeirrt seinen Weg, vom einst heimeligen Fischerdorf hin zum touristischen Rummelplatz. Trotzdem drängen sich jeden Abend
die mittlerweile wenig geliebten Yachten
an der Außenmole seines Hafens, bloß weil
kein anderer näher vor Menorcas Küste
liegt. Für uns sieht es heute nach einem langen Segeltag aus, da es anfangs das Lüftchen aus Nordwest gerade schafft, die große Wäsche nicht alt aussehen zu lassen.
Doch dann schiebt das Boot plötzlich
Lage und verlangt nach dem ersten und –
bevor ich dessen Achterliek noch dicht
habe – auch schon nach dem zweiten Reff.
Der ausgefallene Segelplan der Cyclades
39 bewährt sich. Als wir das zweite Reff in
den beachtlichen Lappen gebunden haben,
kann die handliche Genua ungerollt mit ihrem durch keine Falte getrübten Profil mitziehen. Als Kap Nati querab liegt, müssen
wir abfallen. Da wir keine Möglichkeit haben, die Genua auszubaumen, müssen wir
das nun wirkungslose Vorsegel wegrollen.
Das ausgereffte Groß macht den Verlust an
Segelfläche mehr als wett und beschert uns
sogar, als wir vor dem Wind surfend die
Einfahrt von Fornells ansteuern, manch
bangen Augenblick, da sich an Bord keine
Leine findet, die sich als Bullenstander verwenden ließe. Der Autopilot hat bisher seinen Job getan, doch nun ist er überfordert.
Um keine Patenthalse zu riskieren, steuere ich das Schiff selbst in die Bucht, wo
eine angenehme Überraschung diesen Segeltag abrundet. Mooringbojen liegen aus.
Das erspart uns mühselige Ankerversuche
in einem Grund, in dem noch nie ein CQR
gehalten hat.
Die ganze Nacht pfeift der Wind im Rigg.
Was sich dann am Morgen so alles in der
Einfahrt bricht, lädt eher zum Verweilen
denn zum Auslaufen ein. Ich krame die
Wetterberichte hervor. Der eine verspricht
für heute SW drei bis vier Beaufort, der andere gar nur NNE mit fünf Knoten. Ein Anruf bei der Basis bringt mir die Erkenntnis,
dass es gerade mit drei Beaufort aus NW
säuseln dürfte. Meine letzte Hoffnung ist
der Hafenmeister. Dessen Computer über-
Lottogewinn: Das Ergattern eines Liegeplatzes im Stadtkern von Ciutadella/Menorca
Bewertung der Charteryacht
Cala de sa Calobra gilt als einer der
schönsten Ankerplätze auf Mallorca
bietet mit vier bis fünf, in Böen sechs aus
NW alles andere. Ein Blick vom alten
Wehrturm bestätigt mir, dass Fornells der
neuralgische Punkt an Menorcas wilder
Nordküste ist. Hier bläst es locker mit sieben Beaufort. Kein Wunder, dass der von
Felswänden zu beiden Seiten der Einfahrt
reflektierte Seegang diese in eine brodelnde Hexenküche verwandelt.
Sonst aber lebt es sich ganz gut in Fornells. Selbst Spaniens König lässt sich hin
und wieder dazu herab, an dessen Restaurantmeile eine von Menorcas berühmten
„Calderetas“, vorzugsweise „de Langosta“,
zu löffeln. Kein Wunder, dass die Preise für
diesen Eintopf nicht nur im von seiner Ma-
jestät bevorzugten „Es Pla“, in mittlerweile astronomische Höhen geklettert sind.
Als wir samstagmittags durch Mahóns
Altstadt bummeln, schließen gerade die
letzten Geschäfte. Voll Leben, konnte mich
Menorcas Hauptstadt immer mit seinem
Charme bezaubern, doch nun kommt all
das Derbe dieser Stadt, die schon so vielen
Herren diente, ans heute recht diffuse Tageslicht. Selbst mein Lieblingslokal an der
Placa Bastió hat geschlossen, und aus den
wenigen noch offenen dringt das Gegröle
jener, die das Wochenende nutzen, um sich
zu betrinken. So tappen wir denn abends an
der Moll de Llevant von einer Touristenfalle in die nächste, bis wir schließlich am
Käse einer ganz und gar unspanischen Pizza kleben bleiben.
Für alles, was uns Mahón am Samstag
ALLGEMEINES:
• Charterfirma: .................Sunsail
• Zeitpunkt:...........13. bis 27.5.07
• Yacht:...Sunsail 39 (Cyclades 39)
• Preis: .......5.030,- € (incl. Diesel)
• Rabatte: Vielbucherrabatt / 5 %
bei 1 Buchung in 3 Jahren, 10%
bei 3 Buchungen in 3 Jahren).
• Extras: ...............................keine
• Selbstbehalt/Kaution:........500 €
ANREISE:
• Erreichbarkeit: ●●●●●
• Transfer: ●●●●●
STÜTZPUNKT:
• Freundlichkeit: ●●●●
• Komfort: ●●●
• Sanitärräume: ●●●●●
• Sicherheit:●●●●
UMFELD:
• Restaurants/Cafés: ●●●●●
• Versorgung ●●●●●
• Preisniveau: ●●●●
ÜBERGABE:
• Kompetenz: ●●●
• Ausstattung: ●●●●
• Sauberkeit: ●●●●●
TECHNISCHER ZUSTAND:
• Motor: ●●●●
• Technik: ●●
• Rigg: ●●●●●
• Segel: ●●●●
• Decksausrüstung: ●●●●
• Navigation: ●●●
• Elektronik: ●●●
• Dingi: ●●
• Außenborder: ●●●●
• Ankergeschirr: ●
KOMFORT:
• Pantry: ●●●●●
• Sanitärraum: ●●●●
• Bettwäsche: ●●●●●
• Hand- & Badetücher: ●●●●●
• Basisset Pantry: ●●●●
• Schnorchelausrüstung: ●●●●●
FAZIT:
Die Cyclades 39 war ein Charterschiff, das uns einiges an Komfort
geboten hat und das zu Segeln
ein Vergnügen war.
DAS SCHIFF:
Bei der Cyclades 39 (Sunsail 39)
hat die Werft ganz offensichtlich
versucht, das Erfolgsrezept der
Cyclades 43 in ein 39-er Korsett zu
zwängen. Dabei ist natürlich etwas
von der Großzügigkeit verloren
gegangen, welche die größere
Schwester auszeichnete. Trotzdem
hat der KOMFORT in den beiden
geräumigen Doppelkabinen im
Achterschiff – samt dazu gehörigem Sanitärraum – kaum gelitten.
Auch das Platzangebot in der
Navigationsecke wurde nicht
geschmälert, und von der Pantry
kann ich behaupten, dass sie auf
diesem Törn allen Ansprüchen
gerecht wurde. Am meisten gelitten unter dem Schrumpfprozess
hat die Sitzecke im Salon. In den
Sommermonaten dürfte dies kein
Problem sein, da das Platzangebot
am Cockpittisch selbst anspruchsvolle Crews zufrieden stellen wird.
Dann könnte sich allerdings
herausstellen, dass weder Salon
noch Achterschiff ausreichend
belüftet sind. Im Vorschiff dagegen
sollte es damit keine Probleme
geben. Auch das erschien mir überproportional geschrumpft, war
aber mit seiner Kuschel-Koje samt
seines zum Rest des Schiffes abgeschlossenen Sanitärraums recht
gemütlich. Wie schon die Cyclades
43, konnte mich auch ihre kleine
Schwester mit ihren SEGELEI-
GENSCHAFTEN überzeugen.
Das Konzept mit einem echten
Großsegel und einer – wegen der
weit ausladenden Salinge – doch
recht bescheiden ausgefallenen
Genua, hat sich auf allen Kursen
bewährt. Das Groß ließ sich vom
Cockpit aus gut reffen. Es war aber
alles andere als leicht zu setzen
und ließ sich auch nur schwer bergen, da die Mastrutscher in der
Nut klemmten. Einen Traveller
habe ich auf diesem Törn nie vermisst, sehr wohl aber eine Leine,
die sich auf Raumschots- und Vorwindkursen als Bullenstander
hätte verwenden lassen. Für Wechselbäder sorgte die TECHNIK. Ein
Lob den ausreichend dimensionierten und bestens positionierten
Winschen, aber einen Rüffel für
eine Ankerwinsch, deren Schutzschalter jedes Mal den Strom
abdrehte, wenn die Motordrehzahl
unter 1500 UpM sank. Kein Verständnis brachte ich für eine
Anzeige auf, die einen vollen Dieseltank vortäuschte, obwohl der
nur zu einem Drittel gefüllt war.
●●●●● sehr gut ●●●● gut ●●● befriedigend ●● ausreichend ● mangelhaft
54 segeln 12/2007
12/2007 segeln 55
■ CHARTER BALEAREN
den Tischen der Restaurants liegen könnten. Damit kann er sogar den Spanier überzeugen, der sich nur schwer von seinem
Plätzchen trennt, obwohl dieses vom
Schwell der Fähren arg heimgesucht wird.
Als er versucht, das Heck seines Schiffes
an die Mole zu manövrieren, weiß ich auch
warum. Ganz offensichtlich haben er und
seine Crew von römisch-katholischem Anlegen keine Ahnung. Im letzten Akt dieser
Tragikomödie tritt wieder der Hafenmeister auf. Diesmal mit einer gesalzenen Rechnung, mit der er seine Uneigennützigkeit
von vorhin relativiert. Sollen wir uns davon
die Stimmung verderben lassen? Nicht in
Ciutadella, für dessen Bewohner dieses
Weltkulturerbe immer noch die wahre
Hauptstadt Menorcas ist.
Der Fluch der Calas
Weil der Wetterbericht Nordostwind verspricht, zeigen wir am nächsten Tag dem
meist chronisch überbelegten Port d’Andratx die Backbordseite unseres Schiffes
und segeln weiter nach Cala Camp de Mar.
Deren nach Südwest offenen Ankerplatz
müssen wir uns nur mit einem Katamaran
teilen, dessen Kiwi-Crew mit nicht zu übersehenden Fahnen für ihren Vertreter beim
Admirals Cup im nicht so fernen Valencia
wirbt.
Wie so oft beim Segeln kommt auch in dieser Nacht wieder einmal alles anders, als ich
dachte. Kaum habe ich es mir in der Koje gemütlich gemacht, pfeift eine Böe durchs
Rigg. Obwohl ich noch nie so schnell in
Hose und Hemd fuhr, empfängt mich draußen bereits auflandig fliegendes Wasser. Für
unseren gut in den Grund gefahrenen Anker
wäre dies kein Problem, doch da ich zu nahe
an der Absperrung des Badebereiches ankere, nähert sich unser Heck nun immer mehr
dessen Bojen samt den dazwischen ge-
Die Bucht Espalmador auf Formentera ist
nicht nur in der Hochsaison überlaufen
spannten Leinen. Also nichts wie weg hier.
Das sagt sich so leicht, ist aber ungleich
schwerer getan, da die Böen meine Crew
vom Vorschiff zu blasen drohen und den Bug
wegdrücken, wohin immer sie wollen.
Heilig ist Spaniens Siesta
Am nächsten Tag spulen wir die sechzig
Meilen nach Ibiza ab. Nachdem wir im Puerto Ibiza Nueva den Papierkrieg ausgefochten haben, sprinten wir in „Eivissas“
Altstadt, um in forciertem Tempo den Festungsberg zu besteigen. Erst beim Studium
der Speisekarten der Altstadtlokale schalten wir zurück. Deren Preise erweisen sich
als wahre Appetitzügler, weshalb wir uns
in ein weniger feines Viertel verholen.
Selbst dort lassen wir uns erst von einem
Restaurant-Anwerber ködern, nachdem er
uns versichert hat, dass die erste Flasche
Wein auf Kosten des Hauses geht.
Am nächsten Tag fühlen wir uns geschlaucht. Da kommt uns Espalmador, das
sich rühmt, die schönste Bucht der Balearen zu besitzen, gerade recht. Jenen Südwestwind, der uns zwingt, hinter den Klippen zu ankern, vermissen wir am nächsten
Tag. Um nicht den Tank leer zu fahren, müssen wir San Antonio anlaufen. Die Kurve
zur Tankstelle kratzen wir exakt zwei Minuten vor eins. Doch der Tankwart winkt ab,
stülpt schwarze Verhüterli über seine Zapfsäulen und vertröstet uns mit einem: „A las
tres y media“, um nur ja keine Minute seiner geheiligten Siesta zu verschenken.
So haben wir Zeit, Sant Antoni de Portmany, wie sich die Stadt heute nennt, etwas
kennen zu lernen. Seine große Zeit hatte es,
als es noch Portus Magnus hieß und den
Römern als Hafen diente. Zweitausend
Jahre später ankern hier Yachten statt Galeeren, und die Betonburgen rund um die
Bucht lassen vermuten, dass es weniger
vom Jet-Set als von den unteren Zehntausend hofiert wird. Mit dem Tankwart
scheint auch Rasmus seine Siesta beendet
zu haben und faucht uns hoch nach Portinatx mit achterlich so ins doppelt gereffte
Großsegel, dass nur die nötige Wellenhöhe fehlt, um die zehn-Knoten-Marke zu
knacken. Obwohl Portinatx als bestgeschützte Bucht Ibizas gilt, werden wir in
dieser Nacht vom Schwell durchgerollt.
Wir sehen darin ein Versprechen, dass wir
morgen mit einem heißen Ritt über die
Wellen, die letzten sechzig Meilen nach
Palma abspulen können.
Portinatx im Norden Ibizas ist für seine
geschützte und idyllische Lage ein Muss
Revierinformationen Balearen
REISE
LINIENFLUG
200 €
REISEPAPIERE
Personalausweis
DEVISEN
Euro
CHARTERFIRMA: SUNSAIL-Zentrale, Carrick-on-Shannon, Co Leitrim, Irland. Tel: 00353 7196 20245,
Fax: 00353 7196 22084. E-Mail:
[email protected]. Internet:
www.sunsail.com, oder Sunsail
Palma, Maxi Yen Slu, Real Club
Nautico Palma, 07012 Palma de
Mallorca, Balearen, Spanien. Tel &
Fax: 0034 971 724512, E-Mail: [email protected].
SCHIFFE & PREISE: Angeboten
werden Monohulls von 34 bis 45
Fuß zu Preisen von 1.445,- bis
3.390 € sowie 38-Fuß Katamarane
von 2.955 bis 3.980 €.
REVIER: Die Balearen gelten als
Familienrevier. An Menorcas Nordküste müssen Sie aber selbst im
Sommer mit viel Wind rechnen.
SEEKARTEN: Delius Klasing –
Sportbootkarten / Balearic Islands /
Mallorca, Ibiza, Menorca, Formentera. Nautische Literatur: Robin
Brandon: „Islas Baleares“ der Royal
Cruising Pilotage Foundation,
erschienen bei Imray Laurie Norie &
Wilson Ltd. (Englisch).
WIND & WETTER: In den Som-
mermonaten sorgt meist die Thermik für guten Segelwind. An den
Nordküsten von Mallorca, vor allem
aber Menorca, können Tramontana und Mistral für Überraschungen
sorgen. In der Vor- und Nachsaison
können diese Sturmstärke erreichen. Der Schirokko kann besonders im Frühjahr viel Wind aus SE
und schlechtes Wetter bringen.
WETTERBERICHTE: Um 0920,
1120, 2120 sendet Palma Radio
nach Ankündigung auf Kanal 16
auf Kanal 20, Ibiza auf Kanal 3 und
Menorca auf Kanal 85 einen Seewetterbericht in Spanisch und Englisch. Das deutsche Inselradio sendet um 1800 und 1830 einen Wetterbericht auf 95,8 MHz. Telefonisch
erhalten Sie den Seewetterbericht
unter 0034/906 365371, schriftlich
von den Hafenämtern.
LEUCHTFEUER & SEEZEICHEN:
Das gesamte Revier ist bestens
betonnt und befeuert. Nachttörns
sollten kein Problem sein.
GEZEITEN & STROM: Den Tidenhub können Sie vergessen. Der im
Segelführer angekündigte Oberflächenstrom von 0,5 bis 1 Knoten in
SW-liche Richtung wurde uns von
Log und GPS nicht bestätigt.
NAVIGATION: Selbst bei schlechter Sicht sollten Sie mit terrestrischer Navigation immer klarkommen. Die Einfahrten zu vielen Calas,
aber auch zu
so manchen Häfen,
lassen sich mit GPS
oder Plotter leichter
finden.
BESTE ZEIT: Juni und September. Anreise: Billig und
schnell mit dem Flugzeug.
EINREISE & ZOLL: Personalausweis oder Pass reichen für dieses
EU- und Schengenland.
SPRACHE: Spanisch / Inseldialekte. Fast überall wird aber Deutsch
gesprochen.
STROM: 220V/50Hz. Es kann sein,
dass Sie einen Adapter benötigen.
TELEFON: Mit Ihrem Handy sollten Sie überall guten Empfang
haben. Billiger telefonieren Sie mit
Telefonwertkarten (tarjetas telefónicas) oder bei Auslandsgesprächen
mit der „teletarjeta internacional“.
KLIMA: Mediterran. Ideal sind die
Temperaturen im Frühjahr und
Herbst. Im Sommer kann es sehr
heiß werden.
KLEIDUNG: Im Sommer müsste
leichte Baumwollkleidung immer
reichen. Im Mai konnten wir einen
Pullover an Bord und manchmal
auch an Land gut gebrauchen. Auch
das Ölzeug kam zum Einsatz.
GESUNDHEIT & IMPFUNGEN:
Es sind keine Impfungen vorgeschrieben.
SICHERHEIT: Die Sicherheitslage
scheint sich gebessert zu haben.
Trotzdem sollten Sie keine Wertsachen an Bord lassen und das Schiff
ebenso wie Dingi und Außenborder immer abschließen. Besonders
in Palma sollten Sie auf Taschenund Trickdiebe achten.
REISEFÜHRER: Baedeker: „Mallorca“ / „Menorca“ / „Ibiza - Formentera“.
NOTARZT/NOTRUF
061/112
ZEITUNTERSCHIED
keiner
HAFEN
ESSEN & TRINKEN
ab 15 €
LIEGEPLATZ/KOSTEN
Häfen € 5,- bis 9,-;
Marinas € 23,- bis 49,TIDENHUB
0,20 Meter
HAFENSCHUTZ
AMBIENTE
SEGELN
WINDVORKOMMEN
GENEHMIGUNG
Cabrera
Falls Sie Cabrera anlaufen
möchten, sollten Sie sich rechtzeitig eine Genehmigung vom
Ministerio de Medio Ambiente,
Plaza de Espana 8, 07002
Palma de Mallorca, Baleares,
Tel. 0034/971 725010, Fax 0034
971 725586 besorgen bzw. die
Charterfirma darum bitten. In
den Sommermonaten wird die
Erlaubnis für maximal einen Tag
erteilt, im Mai möglicherweise
für eine Woche.
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Ank
erti
efe/
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Dies
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stof
Was
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Stro
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Res
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Nam
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Pos
ition
■ CHARTER BALEAREN
Cala Binirras
39°05,4’N
1°27,1’E
-
- ✓
5 bis 8 m
Sand, Gras
-
-
-
-
- ✓
Eine große und komfortable Marina, in der Sie gute Chancen
haben, selbst in der Hochsaison einen Liegeplatz zu bekommen.
Offen nach W bis WNW. Hier können Sie auch dann noch liegen,
wenn Sie im nahen Puerto de San Miguel bei Nordwind nicht
mehr ankern können.
Cala Portinatx
39°06,6’N
1°31,0’E
-
- ✓
5 bis 10 m
Sand, Gras
-
-
-
- ✓ ✓
Die am besten, fast rundum beschützte Bucht im Norden Ibizas.
Ideal für längere Liegezeiten.
✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓
Falls Sie einen Platz in der Marina bekommen, sind Sie bestens
versorgt. Wenn nicht, können Sie gut geschützt im Innenhafen
oder weniger gut geschützt im Vorhafen ankern.
Cala de San Vicente
39°04,6’N
1°35,6’E
-
- ✓
3 bis 6 m
Sand, Gras
-
-
-
-
- ✓
Offen nach S bis SE. Unter entsprechenden Bedingungen liegen
Sie hier gut geschützt, die Bucht ist jedoch selten frei von Schwell.
✓ ✓ ✓ - ✓ ✓
Der einzige gute Hafen an Mallorcas NW-Küste. Günstig liegen Sie
an den Gaststegen. Wenn nichts frei ist, müssen Sie im Hafen auf
4-8 Meter über Sand und Gras ankern.
Puerto de
Santa Eulalia
38°58,9’N
1°32,2’E
✓ -
✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓
Wenn die Marina im Sommer voll ist, können Sie in der weiträumigen Bucht auf 5-8 Meter über Sandgrund mit Gras ankern.
Offen nach NW. Ein spektakulärer Ankerplatz, der jedoch nur
unter guten Bedingungen zum Übernachten geeignet ist.
Cala Llonga
-
38°57,2’N
1°31,4’E
-
-
Nur offen nach ESE, die Bucht eignet sich auch gut zum Übernachten. Tagsüber können Ausflugsboote für Seegang sorgen.
Puerto de Sabina
38°44,0’N
1°25,1’E
✓ -
Puerto del
Espalmador
MENORCA
38°46,8’N
1°25,6’E
-
Ciutadella
39°59,9’N
3°49,7’E
IBIZA
MALLORCA
Puerto de Palma
Real C. Nautico
39°33,9’N
2°38,1’E
✓ -
-
✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓
Der königliche Yacht Club ist die erste Adresse in Palma, was Lage,
Komfort und Versorgungsmöglichkeiten betrifft.
Puerto Portals
39°32,8’N
2°38,1’E
✓ -
-
✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓
Puerto Andratx
39°32,6’N
2°22,8’E
✓ -
-
Puerto de Sóller
39°47,7’N
2°41,7’E
- ✓ -
Cala de sa Calobra
39°51,2’N
2°48,2’E
-
Puerto Pollensa
39°54,3’N
3°05,2’E
✓ -
-
✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓
Besucheryachten liegen an der Außenmole schlecht geschützt. Sie
ankern besser in der Bucht auf 2-4 Meter über Sandgrund/Gras.
Puerto de Bonaire
39°52,1’N
3°08,6’E
✓ -
-
✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓
Bei Wind aus E bis SE ist dieser Hafen eine gute Alternative zum
Puerto de Pollensa.
Cala de Pinar
39°53,2’N
3°11,3’E
-
-
-
Offen nach SW bis NNW. Bei Wind aus S bis E liegen Sie hier recht
gut.
Puerto de Alcudia
39°50,2’N
3°08,2’E
✓ -
✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓
Ein großer Hafen, den Sie trotz seiner geringen Wassertiefen unter
allen Bedingungen anlaufen können.
Cala Moltó
39°43,7’N
3°27,2’E
-
-
-
Offen nach NE. Bei entsprechenden Wetterbedingungen eine gute
Alternative zum meist überfüllten Hafen von Cala Ratjada.
Cala Morell
Puerto de
Cala Ratjada
39°42,6’N
3°27,8’E
- ✓ -
✓ ✓ ✓ - ✓ ✓
Dieser ideale Hafen für Törns von und nach Menorca bietet Yachten
nur wenige Liegeplätze längsseits an der Mole des Außenhafens.
40°03,2’N
3°53,0’E
-
Fornells
Porto Cristo
39°32,1’N
3°20,5’E
✓ -
✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓
Gute Versorgungsmöglichkeiten finden Sie in der Marina, gute
Ankerplätze in der Einfahrt auf 3-5 Meter über Sand und Schlick
40°03,2’N
4°07,9’E
Cala Barcas
39°29,9’N
3°17,9’E
-
-
-
Offen von SE bis ENE, bietet diese Cala guten Schutz gegen Wind
aus westlichen Richtungen, jedoch kaum gegen den Schwell.
Cala Addaya
Puerto Colom
39°24,8’N
3°16,2’E
- ✓ -
✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓
Molenplätze sind Mangelware, Moorings rar. Oft werden Sie hier
auf 3-4 Meter über Schlickgrund ankern müssen.
Cala Mitjana
39°23,2’N
3°14,8’E
-
-
Marina Cala D’or
39°22,2’N
3°14,1’E
Porto Petro
39°21,7’N
3°12,8’E
✓ -
Puerto de la Rapita
39°21,8’N
2°57,3’E
Puerto El Arrenal
- ✓
- ✓
6 bis 10 m
Sand, Stein
5 bis 9 m
Sand, Gras
-
- ✓
3 bis 6 m
Sand, Gras
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- ✓
4 bis 6 m
Sand
-
-
- ✓ ✓
FORMENTERA
-
- ✓
2 bis 5 m
Sand, Gras
- ✓ -
Es liegt sich nicht schlecht in dieser Marina. Noch besser liegen
Sie aber vor Anker vor den Stränden von Playa Trocados.
-
Obwohl offen von SSW bis W, gilt sie als die Traumbucht der
Balearen. Im Sommer kann ankern oft unmöglich sein.
-
-
-
-
-
✓ ✓ ✓ - ✓ ✓
Einen Liegeplatz im innersten Hafen werden Sie wohl nur in der
Vor- und Nachsaison bekommen. Meist liegen Sie an der Mole vor
dem Yachtclub. Rechnen Sie mit starkem Sog der Fähren und verzichten Sie nicht auf Springleinen.
-
-
- ✓ ✓
Obwohl rundum beschützt, liegen Sie bei N-Wind in dieser Bucht
schlecht. Ankern Sie an der W-Seite, der östliche Teil ist unrein.
- ✓ -
✓ ✓ -
- ✓ ✓
Im Hafen werden Sie kaum Platz finden. Zahlreiche Mooringbojen
in der rundum beschützten Bucht bewahren Sie davor, auf 4-6
Meter über dicht mit Gras bewachsenen Grund ankern zu müssen.
40°00,3’N
4°12,0’E
✓ -
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Beim Einlaufen müssen Sie darauf achten, im betonnten Kanal zu
bleiben. Sie finden in den Buchten auch jede Menge Ankerplätze
auf 4 - 6 m Wasser über Schlick.
Mahón
39°53,5’N
4°16,7’E
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Diese schöne, nur nach SE offene Bucht ist zwar selten frei von
Schwell, eignet sich aber trotzdem gut zum Übernachten.
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Die Liegeplätze an den Kais sind vergeben. Römisch-katholisch
anlegen können Sie nur bei den „Insel“-Pontons. Ankern können
Sie nur im äußeren Teil der großräumigen Bucht.
Cala Macarella
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Gut versorgt werden Sie in der Marina. In den Nebenarmen dieser
Cala finden Sie gut geschützte und zudem schöne Ankerplätze.
39°56,2’N
3°56,3’E
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4 bis 6 m
Sand, Gras
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Offen nach SE. Sie ist eine der schönsten Buchten an der S-Küste
Menorcas und meist auch entsprechend belegt.
Cala Santandria
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4 bis 8 m
Sand
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39°58,8’N
3°50,0’E
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In der Marina finden tiefgehende Yachten nicht ausreichende Wassertiefen vor. Diese müssen in der Bucht auf 4-12 Meter über Sand
und Gras ankern.
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Eine Full-Service Marina in der Bucht von Palma.
39°30,2’N
2°44,8’E
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Eine familiäre Marina inmitten der Ballermann-Hochburg El Arrenal. Gastliegeplätze sind rar. Bestellen Sie rechtzeitig vor!
Puerto de Cabrera
39°08,0’N
2°56,0’E
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Cabrera dürfen Sie nur mit einer Genehmigung anlaufen. Festmachen ist nur an einer, ihrer Schiffsgröße entsprechenden Mooringboje erlaubt.
Cala es Borri
39°08,5’N
2°57,5’E
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Auch hier dürfen Sie tagsüber nur eine Boje aufnehmen, wenn Sie
ein Permit besitzen. Abends müssen Sie sich in den Puerto de
Cabrera verholen.
Marina Botafoch
38°54,6’N
1°26,6’E
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Die Marina ist schön und teuer, der Weg in die Altstadt weit. Während der Hochsaison können Sie ihn mit dem Wassertaxi abkürzen.
Puerto Ibiza
Nueva
38°54,8’N
1°27,0’E
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Familiäre Marina, die in der Hauptsaison jedoch meist überfüllt ist.
Auch von hier ist der Weg zur Altstadt weit
Cala Badella
38°54,9’N
1°13,2’E
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Diese nur nach W offene Bucht würde guten Schutz bieten, wäre
sie nicht mit Mooringbojen von Dauerliegern gepflastert.
Puerto de
San Antonio
38°58,7’N
1°18,1’E
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3 bis 5 m
Sand
2 bis 5 m
Sand, Gras
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CABRERA
IBIZA
58 segeln 12/2007
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5 bis 10 m
Sand, Gras
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Wenn Sie sich die Ausgaben für die Marina ersparen wollen, können Sie im SE-lichen Teil der Bucht auch auf 4-5 Meter über Sand,
Schlick und Gras ankern.
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3 bis 6 m
Sand, Gras
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Hier können Sie rundum beschützt ankern, wenn Sie im nahen
Ciutadella keinen Liegeplatz mehr bekommen sollten.

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