SPEKTRUM 2 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Transcrição
SPEKTRUM 2 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH II/05 Schwerpunktthemen Luftfahrzeuge: Unterstützung für die Hubschraubersysteme TIGER und NH90 Automotive: Coaching für optimierte Serviceprozesse in den Opel-Werkstätten 2 & 3 SPEKTRUM II/05 Wir feiern in diesem Jahr ein denkwürdiges Ereignis: 50 Jahre Bundeswehr. 1955, das Jahr, in dem die Bundesrepublik mit einigen Einschränkungen souverän wurde, markiert gleichzeitig das Entstehungsjahr der Bundeswehr. Als offizielle „Geburtsstunde“ gilt der 12. November 1955. An diesem Tag bekamen die ersten 101 Freiwilligen ihre Ernennungsurkunde überreicht. Bereits im Mai desselben Jahres war die Bundesrepublik Deutschland das 15. Mitglied der NATO geworden, einen Monat später wurde das bisherige „Amt Blank“ in „Bundesministerium der Verteidigung“ umbenannt. Mittlerweile sichern unsere Streitkräfte weltweit den Frieden – dabei immer fest eingebunden in das Nordatlantische Bündnis. Das Jubiläum ist ein Anlass, die Verdienste unserer Truppe für die Wahrung unserer Freiheit und Demokratie zu würdigen. 50 Jahre Bundeswehr bedeuten dabei auch mehr als 40 Jahre Partnerschaft zwischen unserem Unternehmen und den deutschen Streitkräften. Seit den 60er Jahren, als wir mit einem hochkomplexen Avioniksystem einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung des Kampfflugzeugs Tornado leisteten, sind wir einer der wichtigsten Partner für die Entwicklung, Integration und den Betrieb von langlebigen Technologieprodukten. Eine solch enge Zusammenarbeit über vier Jahrzehnte hinweg schafft Vertrauen auf beiden Seiten. Wir kennen die Anforderungen, Strukturen und Prozesse unseres wichtigsten Kunden genau – und die Bundeswehr kennt und schätzt die ESG. Dieses Vertrauen ist eine gute Basis für eine weitere enge Zusammenarbeit. In ihrem Jubiläumsjahr steht die Bundeswehr mitten im Transformationsprozess. Die ESG unterstützt die deutschen Streitkräfte auch hier in herausragendem Umfang. Rund 40 Projekte aus dem Umfeld Vernetzte Operationsführung wurden oder werden bei der ESG bearbeitet. Und mit der Bewirtschaftung der Bundeseigenen Lager gehen die ESG und die Bundeswehr neue Wege im Bereich Public Private Partnership. Am Anfang der Partnerschaft stand die Luftfahrt – bis heute ein zentrales Feld unserer Leistungen für das Militär und Quelle zahlreicher Innovationen auch für den zivilen Bereich. Rechtzeitig zur Paris Air Show, auf der die ESG wieder mit einem Stand vertreten ist, widmet sich die aktuelle Spektrum-Ausgabe unter anderem unseren Leistungen für die Helikopter TIGER und NH90. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre. Gerhard Derriks, München, im Juni 2005 INHALTSVERZEICHNIS 3 ........................................... Unterstützung für den TIGER Mit Aktivitäten beim Training und der Systempflege ist die ESG bei einem europäischen Prestigeprojekt dabei. 6 ........................................... Schlüsselthema Prozessinnovation Auf dem Fachsymposium 2005 wird der ESG-Innovationspreis an das Tool GIRT vergeben. 8 ........................................... Coaching für mehr Servicequalität Zusammen mit der Adam Opel AG optimiert die ESG Prozesse in den Werkstätten. 9 ........................................... Start frei im Projekt Galileo Beim europäischen Satellitennavigationssystem hat die ESG einiges zu bieten. 10 ......................................... Künstler in der ESG 2005 Antje Tesche-Mentzen und Ina von Jan stellen ihre Werke aus. 12 ......................................... Kurzmeldungen Neues aus dem Unternehmen 14 ......................................... Großzügig, flexibel, kommunikativ Noch in diesem Jahr wird der Grundstein für die neue Firmenzentrale in Fürstenfeldbruck gelegt. 15.......................................... ESG-International English Summary IMPRESSUM Herausgeber ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH Unternehmenskommunikation Einsteinstraße 174, D-81675 München Tel. +49 (89) 9216 2745, Fax +49 (89) 9216 2236 [email protected], www.esg.de Verantwortlicher Redakteur Jörg Riedle (jr), Unternehmenskommunikation Mitarbeiter dieser Ausgabe Frank Fiedler (ff), Dr. Thomas Pfenninger (tp), Dr. Bernd Rössler (br), Dr. Sonja Sulzmaier (ss) Gestaltung Udo Speth, ESG-Grafik-Abteilung Druck TOBI-Offset, Kirchheim/Heimstetten Auflage 2500 Titelbild Der Cockpit-Versuchsaufbau für den Transporthubschrauber CH 53 in der ESG-Firmenzentrale in München. Foto: ESG Der Helikopter TIGER ist ein deutsch-französisches Gemeinschaftsprojekt. Mit ESG-Hilfe werden nun Besatzung und Wartungspersonal ausgebildet. Foto: Eurocopter Unterstützung für den TIGER Die ESG übernimmt wichtige Aufgaben in der Systempflege und beim Training für einen der modernsten Hubschrauber der Welt. Der Helikopter startet im fünften Stock. Lautlos setzt der Pilot die Rotoren in Bewegung und hebt ab. Felder, Wälder und Ortschaften huschen unter ihm vorbei. Eine Rauchsäule am Horizont weckt das Interesse der Hubschrauberbesatzung. Schon ein leichter Tipp auf den Steuerknüppel genügt, und der Helikopter legt sich nach rechts. Knapp über den Wipfeln der Bäume geht es nach Osten... Helikopter und Besatzung haben sich dabei keinen Zentimeter bewegt. Denn der Flug hat in Wahrheit überhaupt nicht stattgefunden. Die Besatzung ist in einem Simulator geflogen, einer originalgetreuen Nachbildung eines Hubschraubercockpits vor einer riesigen Leinwand, auf der die Sicht aus dem Cockpit virtuell dargestellt wird. Seit 1989 steht der so genannte Cockpit-Versuchsaufbau in den Räumen der ESG-Firmenzentrale in München. Mit seiner Hilfe wurden Untersuchungen zur Mensch-Maschine-Schnittstelle durchgeführt – und zwar bevor das eigentliche System entwickelt wurde. Das sparte Zeit und Kosten. Heute erproben im CockpitVersuchsaufbau Heeresfliegerpiloten das taktische Vorgehen in der Mission und das Zusammenspiel der beiden Besatzungsmitglieder. Das langjährige Know-how der ESG im Bereich der System- und Softwareentwicklung für TIGER und NH90 und die Erfahrungen mit dem Cockpit-Versuchsaufbau haben der ESG nun zwei neue Aufträge beschert: Das Unternehmen ist an der Ausbildung des Wartungspersonals für den TIGER beteiligt und übernimmt wichtige Aufgaben bei der Systempflege und -änderung für TIGER und NH90. TIGER Maintenance Trainer Das deutsch-französische TIGER-Projekt startete Anfang der 80er Jahre. Seit 2002 werden die ersten Helikopter an die beiden beteiligten Staaten ausgeliefert. Der TIGER leistet einen wesentlichen Beitrag zur Standardisierung von Waffensystemen zwischen Deutschland und Frankreich und ist wegweisend für die Interoperabilität der beiden Streitkräfte. Als moderner Hubschrauber weist er ein sehr komplexes Avioniksystem auf. Es ist mit einer speziellen Diagnose- und Wartungssoftware ausgestattet, mit deren Hilfe Ausfälle und Fehler von Avionikkomponenten lokalisiert werden können. 4 & 5 SPEKTRUM II/05 Nach der Entwicklung und Fertigung des Kampfhubschraubers rückt nun die Ausbildung der Besatzungen und des Wartungspersonals immer mehr in den Vordergrund. Durch den hohen Umfang an Elektronik ist die Ausbildung der Techniker eine große Herausforderung. Im niedersächsischen Faßberg wurde im Jahr 2004 ein gemeinsames deutsch-französisches Ausbildungszentrum für die Wartungstechniker beider Länder eingerichtet. Gemeinsame Ausbildungsmodule und Lehrmittel sollen die Trainingsprogramme optimieren und Kosten sparen. Abgestimmt auf die theoretische Ausbildung werden die erworbenen Kenntnisse anhand funktioneller Modelle vertieft bevor die Lehrgangsteilnehmer ihr Wissen am Hubschrauber in die Praxis umsetzen. Um den Umgang mit den komplexen Systemfunktionen besser erlernen und dauerhaft einüben zu können, wurden im vergangenen Jahr Ausbildungsmittel ausgeschrieben, deren Kernstücke eine Nachbildung der TIGER-Funktionalitäten als 2D- beziehungsweise 3D-Wartungstrainer darstellen. Der 3D-Wartungstrainer ist ein Simulator mit der weitgehenden Nachbildung des Cockpits und aller für die Wartung relevanten Elektronikkomponenten. Der 2D-Trainer bietet grundsätzlich dieselbe Funktionalität. Anstatt der realen Nachbildung von Displays, Instrumenten und Bedienelementen werden diese Komponenten virtuell auf großformatigen Displays dargestellt. Zur Bedienung dienen berührempfindliche Bildschirme, so genannte Touch Screens. Den Zuschlag für die Realisierung des TIGER Maintenance Trainers erhielt im Herbst letzten Jahres die EADS, mit der die ESG bereits im Vorfeld eine Zusammenarbeitsvereinbarung geschlossen hatte. Bereits in der Angebotsphase brachte die ESG ihr breites Know-how bezüglich der TIGER-Funktionalität und -Software ein. Im Unterauftrag der EADS bildet die ESG nun das Verhalten wesentlicher TIGER-Komponenten nach. Wichtige Elemente sind dabei die Modellierung des zentralen Bordrechners und der, auch für das Wartungspersonal, wesentlichen Ein- und Ausgabegeräte. Mit Hilfe dieser Geräte können bordeigene Testfunktionen ausgelöst und Testergebnisse angezeigt werden. Aufgrund des bilateralen Ansatzes ist als weiterer Partner die französische Firma Sogitec eingebunden. Mit der Beteiligung am TIGER Maintenance Trainer wurden gute Voraussetzungen geschaffen um zusammen mit der EADS auch Aufgaben für mögliche TIGER Export-Kunden übernehmen zu können. Außerdem hat die ESG dadurch ihre Chance vergrößert, eine entsprechende Aufgabe auch bei der Realisierung des Wartungstrainers für den NATO-Hubschrauber NH90 zu übernehmen. Systemunterstützungszentrum TIGER/NH90 Das Systemunterstützungszentrum (SUZ) übernimmt die Systempflege und -änderung der operationellen Softwareanteile von TIGER und NH90. Die ESG ist über einen Zusammenarbeitsvertrag als Partnerfirma von Eurocopter Deutschland eingebunden. Der Hubschrauber NH90 während eines Fluges über einem Waldstück. Foto: Eurocopter Das Wappen des SUZ nimmt grafisch auf die Hubschrauber TIGER und NH90 Bezug. Grafik: Bundeswehr Damit die beiden komplexen Waffensysteme TIGER und NH90 mit ihrer umfangreichen Bordrechnersoftware in allen Situationen stets voll einsatzfähig sind, müssen die taktisch-operationellen Softwareanteile permanent gepflegt und geändert werden. An dieser zentrale Aufgabe wird seit Herbst letzten Jahres im SUZ in Ottobrunn südlich von München, der kooperativen Schaltzentrale für die Pflege und Weiterentwicklung, unter der Leitung von Eurocopter Deutschland gearbeitet. Das SUZ berät und unterstützt die deutschen Einsatzverbände, die Schulungs- und Instandhaltungseinrichtungen sowie die materialverantwortlichen Dienststellen der deutschen Luftwaffe und hat die Aufgabe, die Problemanalyse- und Erkenntnisfähigkeit für die betreuten Waffensysteme sicherzustellen. Für die deutschen Bedarfsträger übernimmt es die Systempflege und -änderung an der operationellen Systemsoftware und kümmert sich um die plattformseitige Interoperationabilität aller relevanten Link-Systeme. Daneben führt das Systemunterstützungszentrum Teile der Ausbildung für Systemingenieure, -techniker und -prüfer durch, die nicht durch die Technischen Schulen der Luftwaffe abgedeckt werden können. Als kooperatives Modell zwischen der Industrie und der Bundeswehr bietet das SUZ geballte Fachkenntnis bei maximaler Kosteneffizienz. Als Kompetenzcenter für Software-Entwicklung leistet es einen maßgeblichen Beitrag zum Erhalt der Systemkompetenz der Industrie in Deutschland. Es zählt zu den modernsten Luftwaffenunterstützungszentren in ganz Europa. Die ESG ist über einen Zusammenarbeitsvertrag mit Eurocopter Deutschland als Partnerfirma beteiligt. Sie übernimmt unter anderem die Verantwortung für das Software-Konfigurationsmanagement und das RigManagement. Folgende Subsysteme werden dabei von der ESG verantwortet: AMCSG (Armament Mission Computer Symbol Generator TIGER) RTU (Remote Terminal Unit TIGER) CDU (Control and Display Unit TIGER) MTC (Mission Tactical Computer NH90) PMC (Plant Management Computer NH90) Im Rahmen des so genannten Beschaffungsvertrags war die ESG verantwortlich für die Erstellung des IT-Sicherheitskonzeptes, in dessen Rahmen der Schutzbedarf und die daraus resultierenden Maßnahmen für das SUZ analysiert und definiert wurden. Die ESG bringt eine rund 15-jährige Kompetenz und Erfahrung in der System- und Software-Entwicklung und dem Equipment-Engineering für die Hubschraubersysteme TIGER und NH90 mit. Das SUZ profitiert nun von den Methoden, Verfahren und Qualifikationen, die die ESG auch in anderen Märkten erfolgreich anwendet – etwa beim Kompatibilitäts- und Konfigurationsmanagement für die Automobilindustrie. Die Aufträge für TIGER und NH90 sind damit auch eine Bestätigung des ESG-Ansatzes, ihre Kunden durch interne Vernetzung vom Technologietransfer zwischen den Märkten profitieren zu lassen. br/tp Die ESG auf der Paris Air Show TIGER, NH90 und Airbus Die neuen Leistungen für das deutsch-französische TIGER-Projekt sind ein Schwerpunkt, mit dem sich die ESG auf der diesjährigen Paris Air Show präsentiert. Interesse dürfte aber auch ein anderes Thema wecken: So hebt der neue Großraumjet Airbus A380 mit ESG-Hilfe ab, denn in diesem Jahr konnte die ESG gleich mehrere Aufträge im Umfeld des Superfliegers gewinnen. In einer Studie untersucht sie die Entwicklungsprozesse, außerdem erstellt sie ein Konzept für das “Cabin Onboard Maintenance System” im A380. Auch bei verschiedenen Testaufgaben ist die ESG beteiligt. Informieren Sie sich in Paris über unsere Leistungen und besuchen Sie uns auf der wichtigsten Luftfahrtmesse der Welt (13.-19. Juni 2005, Halle 2C, Stand F23D). Auch intern gibt es einige Neuigkeiten: Um ihre Kunden in Zukunft noch besser mit qualitativen Leistungen versorgen zu können hat die ESG ihre Organisationsstruktur optimiert (Spektrum berichtete). Alle Leistungen für die zivile und militärische Luftfahrt sind seit Anfang 2005 im neuen Geschäftsbereich Luftfahrzeuge gebündelt. Er gliedert sich in die Felder Flugzeug- und UAVSysteme, Hubschrauber- und Sondersysteme, Technologie- und Querschnittsprogramme sowie Zivile Systeme und versteht sich als Partner und Dienstleister für die Einsatzfähigkeit von Systemen des Kunden, für die Entwicklung von Avioniksystemen und für Logistikdienste, um die Verfügbarkeit und Versorgungssicherheit der Systeme zu erhöhen. Am Flughafen Le Bourget findet alle zwei Jahre die größte Luftfahrtmesse der Welt statt (hier ein Bild von 2003). Foto: Paris Air Show Rund 13.000 Palettenstellplätze stehen im Zentrallager zur Verfügung. 6 & 7 SPEKTRUM II/05 Der Innovationspreis 2005 geht an GIRT, das eine einfache und übersichtliche Verfolgung von Strömen aller Art ermöglicht. Prozessinnovation als Schlüsselthema Beim Fachsymposium präsentiert sich die ESG als Kompetenzcenter für Prozesse und vergibt den Innovationspreis 2005. Unter dem Motto „Trends bei der Gestaltung technischer und logistischer Prozesse“ stand das diesjährige ESGFachsymposium am 14. April 2005 in München. Kunden, Partner und Mitarbeiter der ESG konnten sich während der ganztägigen Veranstaltung über Themen wie „Innovative Dokumentationskonzepte im Logistikprozess“, „Konfigurationsmanagement bei der Entwicklung von IT-Systemen“ oder die Bedeutung von Systemarchitekturen informieren. In seiner Begrüßungsrede wies der Vorsitzende der ESG-Geschäftsführung, Gerhard Schempp, auf die herausragende Rolle von Prozessinnovationen bei der Entwicklung von High-Tech-Produkten hervor. „Bei der Verbesserung oder Neuentwicklung komplexer Wirtschaftsgüter standen bisher die Systemkomponenten oder konkrete Produkte im Fokus der Anstrengungen. Die Eigenschaften dieser Komponenten wurden durch technische Maßnahmen verbessert oder es wurden durch Produktinnovationen gänzlich neue, bessere Lösungen gefunden.“ Es stelle sich aber nun heraus, so Schempp weiter, „dass zur Verbesserung der funktionellen Eigenschaften der Systeme und ihrer einsatzgerechten Verfügbarkeit zu wettbewerbsfähigen Bedingungen, die Prozesse bei der Entwicklung dieser Systeme und ihre logistische Betreuung, der Produkt Support, ebenso optimiert oder durch Prozessinnovationen verbessert werden müssen.“ Schlüsseltechnologien wie die Elektronik oder die Informationstechnik hätten in den letzten Jahren einen rasanten Fortschritt erfahren. Dieser Fortschritt, der grundsätzlich die Befriedigung der ständig wachsenden Anforderungen an Funktionalität und Verfügbarkeit technischer Systeme ermögliche, verlange aber einen vergleichbaren Fortschritt bei der Beherrschung der genannten Prozesse. Nach einigen Key Notes, mit denen Professor Dr. Ulrich Walter von der TU München – ein Astronaut der D2-Mission von 1993 – die Besucher des Fachsymposiums „von der Vision zur Mission“ führte, stellte sein Kollege Professor Dr. Manfred Broy das V-Modell XT vor. Die neue Fassung des V-Modells ist seit einigen Monaten verfügbar und soll das „magische Dreieck“ aus Zeit, Kosten und Leistung in der Software-Entwicklung für Behörden besser beherrschbar machen. Als Abkehr von einem rein iterativen Vorgehen sieht das V-Modell XT eine ziel- und ergebnisorientierte Vorgehensweise vor. Das Modell besteht aus einzelnen Modulen, die erst durch die individuelle Projektdurchführungsstrategie in eine Reihenfolge gebracht werden. Darüber hinaus lassen sich die Verantwortlichkeiten der Projektbeteiligten festlegen, so dass detailliert festgehalten wird, wer wann was tun muss. Ivo Bravin von der Schweizer Armee erläuterte am Beispiel der Logistikbasis der Eidgenossen die Bedeutung von prozessorientierter Dokumentation. Das schweizerische Milizsystem habe zur Folge, dass eine Vielzahl von Nutzern über jeweils sehr kurze Zeiträume mit den Dokumentationssystemen arbeite. Daher sei es zwingend notwendig, dass die Nutzer durch festgelegte Prozesse, die gleichzeitig genug Handlungsfreiheit erlauben, geführt würden. Dr. Kay Werthschulte (ESG) erklärte am Beispiel des Einflusses neuer Bussysteme auf die Systemstruktur im Automobil die Bedeutung von Strukturen als systembestimmendes Prozesselement. Dr. Günther Bauer, Geschäftsführer der iQ Power Deutschland GmbH, beschrieb die Beherrschung der elektrischen Energie im Auto als eine Schlüsselfunktion. Nur wer den Prozess der Energieversorgung be- Lösung für Fehlersuche und Wartung ESG-Innovationspreis 2005 geht an GIRT Das Interesse am „generischen, interaktiven Routing-Tool“ GIRT ist groß. Verschiedene konkrete Anfragen schon während des Fachsymposiums und ein erstes Anwendungsprojekt beweisen, dass die Entwicklung, die mit dem ESG-Innovationspreis 2005 ausgezeichnet wurde, eine echte Lücke schließt. Ingenieure und Techniker kennen das Problem: Trotz automatisierter Diagnoseverfahren bei Reparaturen und Wartungen müssen bisher rund 15 Prozent aller Störungen, etwa an Kraftfahrzeugen oder Waffensystemen, von Hand gefunden und behoben werden. Dazu muss in Schaltplänen und Beschreibungen, die entweder am Computer oder in Hardcopy archiviert sind, geblättert und gesucht werden – ein zeitaufwändiger und wenig effektiver Prozess. Hier bietet GIRT nun eine Lösung. Das Tool ermöglicht eine einfache und übersichtliche Verfolgung von Signal-, Strom-, Pneumatik- und Hydraulikflüssen am Computer. Die Innovation liegt dabei in der Unabhängigkeit von grafischen Darstellungen. So können interaktiv alle Arten von hierarchischen Strukturen, Verbindungsinformationen, Bauteilinformationen, Konfigurationszuständen und Systempfaden angezeigt werden. Die Vorteile gegenüber bisherigen Lösungen sind die Übersichtlichkeit in einem offenen Importformat, die Flexibilität des generischen Datenmodells und die einfache Erweiterbarkeit. GIRT kann dabei sowohl als Web-Browser-Anwendung als auch integriert in bestehende Plattformen zum Einsatz kommen. herrsche, könne technische Innovationen künftig noch umsetzen. Im Anschluss an das Fachsymposium fand am Abend die feierliche Verleihung des Innovationspreises der ESG statt. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr die ESG-Mitarbeiter Gabriele Gerhardt, Nikolay Papukchiev und Pierre Uhlmann für ihre Lösung GIRT. Das Tool erleichtert Technikern aufwändige Diagnoseverfahren (siehe Infokasten). ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp hob bei der Preisverleihung besonders die Marktnähe der prämierten Neuentwicklung heraus. „Die Entstehung von GIRT – aus der Praxis für die Praxis – steht stellvertretend für viele erfolgreiche ESGProjekte: Bei der Entwicklung wurden zunächst die Nutzeranforderungen systematisch unter Einbeziehung der Werkstattpraxis ausgewertet und mit existierenden Lösungen verglichen, um anschließend die markt- und bedarfsgerechte Lösung zu entwickeln.“ Zahlreiche Anfragen aus der Automobilindustrie belegten, so Schempp, dass die Lösung GIRT, die zuerst für eine militärische Anwendung implementiert wurde, auch einen wirkungsvollen Beitrag für aktuelle Aufgabenstellungen im Bereich After Sales leisten könne. jr Kunden, Partner und Mitarbeiter der ESG informierten sich beim Fachsymposium 2005 über die Gestaltung von Prozessen. Fachsymposium 2005 Themen und Referenten Von der Vision zur Mission Astronaut Prof. Dr. Ulrich Walter, TU München Das neue V-Modell als Leitfaden zum Planen und Durchführen von Entwicklungsprozessen Prof. Dr. Manfred Broy, TU München Prozessorientierte Dokumentation in der Logistik Ivo Bravin, Schweizer Armee Innovative Dokumentationskonzepte im Logistikprozess Heinz Lang, ESG Im Automobil wird elektrische Energie zu einer Schlüsselfunktion Dr. Günther Bauer, iQ Power Deutschland GmbH Konfigurationsmanagement bei der Entwicklung komplexer IT-Systeme Dieter Prochaska, ESG Der Einfluss neuer Bussysteme auf die Systemstruktur im Fahrzeug Dr. Kay Werthschulte, ESG Modellierung von Systemarchitekturen Christoph Reich, ESG Die ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp (l.) und Gerhard Derriks (r.) gratulierten Nikolay Papukchiev, Gabriele Gerhardt und Pierre Uhlmann (v.l.) zum Innovationspreis 2005. Foto: Märzinger 8 & 9 SPEKTRUM II/05 Coaching für mehr Servicequalität Die ESG optimiert mit der Adam Opel AG die Prozesse in den Werkstätten. Jörg Sommer ist überzeugt: „Perfekter Service und aktive Kundenbetreuung sind heute der Schlüssel zum Erfolg. Wenn die Fahrzeuge immer besser werden, geht die Zahl der Garantiefälle und Reparaturen zurück. Wer seinen Umsatz trotzdem halten will, muss sich schon etwas einfallen lassen, um Leistungen zu verkaufen.“ Sommer ist Inhaber eines Opel-Autohauses in Meerane, einer Kleinstadt rund 15 Kilometer nördlich von Zwickau. Er und seine 40 Mitarbeiter haben letztes Jahr an einem Coaching der ESG teilgenommen, das den Service in OpelWerkstätten und Autohäusern unter die Lupe nimmt. „Heute schreibe ich meine Kunden individuell an und mache sie regelmäßig auf besondere Angebote aufmerksam. Der Erfolg gibt mir recht.“ Sommer ist einer von rund 250 Händlern, die in den vergangenen Jahren auf die Coaching-Kompetenz der ESG gesetzt haben. Seit 2002 zeigt das Unternehmen im Auftrag der Adam Opel AG Vertragswerkstätten neue Wege auf, wie die Servicequalität verbessert werden kann. Seit Jahresbeginn ist die Beratung mit dem Namen „Coaching top101%“ nun in einen abgestimmten Prozess eingebunden, an dem neben der ESG die DEKRA beteiligt ist. Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten ist eine umfassende Qualitätssteigerung in den Opel-Werkstätten. Am Anfang steht stets ein Werkstatttest. Einmal im Jahr prüft die DEKRA im Auftrag von Opel, wie gut der Service in den Werkstätten funktioniert. Dazu wird die Methode des so genannten „Mystery Shoppings“ angewandt: Bestehende Kun- den der Testwerkstatt werden „undercover“ mit präparierten Fahrzeugen zu den Händlern geschickt. Diese wissen nicht, dass sie getestet werden. Die Testkunden bewerten danach anhand einer Checkliste, wie zufrieden sie mit dem Service und der Leistung in den Werkstätten waren. Die DEKRA ermittelt, ob alle eingebauten Fehler gefunden und behoben wurden. Sehr gute Ergebnisse werden mit einer Trophäe, dem „Goldenen Schraubenschlüssel“, ausgezeichnet. Weit über 80 Prozent der Händler erfüllen die hohen Qualitätsmaßstäbe von Opel. „In allen Fällen, in denen die Händler nur ein ‚ungenügend’ erhalten haben, werden sie dazu verpflichtet, ihre Prozesse einen Tag lang von der ESG überprüfen und optimieren zu lassen“, sagt Frank Fiedler (ESG), der Projektleiter von „Coaching top101%“. Sechs bis acht Wochen nach der Beratung erfolgt dann ein Nachtest der DEKRA. Die Ergebnisse überzeugen. „Nurmehr knapp zwei Prozent erzielen auch nach dem Coaching weniger als ein ‚befriedigend’. Das heißt, dass 98 Prozent aller Händler guten Service bieten“, sagt Fiedler. „Gute Ergebnisse bedeuten gleichzeitig, dass der Kunde zufrieden ist.“ Im Fokus des von der ESG gemeinsam mit dem Kunden entwickelten Coachings stehen dabei zwei Aspekte: Zum einen wird der technische Prozess der Inspektion unter die Lupe genommen. Die Werkstätten müssen sämtliche präparierte Fehler in den Fahrzeugen entdecken und beheben. Daneben werden aber die Händler auch bezüglich der Softskills ihrer Mitarbeiter beraten. „Die Frage, wie freundlich und zuvorkommend die Mitarbeiter waren, trägt ganz erheblich zur Kundenzufriedenheit bei“, weiß Fiedler. Je nachdem, wo beim DEKRA-Test die größten Mängel auftraten, bekommt der eine oder andere Aspekt im Coaching mehr Gewicht. Beim „Coaching top101%“ nimmt die ESG die Prozesse in den Werkstätten unter die Lupe und zeigt Verbesserungspotenziale auf. Am Beginn steht ein Gespräch mit der Geschäftsführung. Die Führungskräfte werden so für die Wichtigkeit eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses sensibilisiert. Anhand von Checklisten analysieren die ESG-Berater dann den gesamten Wartungsund Reparaturprozess, von der Terminvereinbarung über die Anlieferung eines Autos bis zur Übergabe an den Kunden. Aus Gesprächen mit den Führungskräften des Unternehmens werden erste Maßnahmen abgeleitet, um Mängel im Prozess zu beseitigen und das neue Vorgehen zu stabilisieren. Im nächsten Schritt werden die Mitarbeiter in den Prozess integriert. In einem Teamworkshop werden Verbesserungsvorschläge mit den beteiligten Mitarbeitern erarbeitet. Das Gesamtergebnis wird abschließend mit den Führungskräften in einen Maßnahmenkatalog überführt. „Inspektions- und Serviceprozesse erfordern immer wieder eine Überprüfung, damit man das hohe Qualitätsniveau halten kann“, sagt Fiedler. Und Opel-Händler Sommer ergänzt: „Ich kann mir vorstellen, in einigen Jahren das Coaching freiwillig wieder durchführen zu lassen. Denn auch, wenn der Service schon gut ist, findet man immer wieder Ansatzpunkte, um ihn noch besser zu machen.“ jr/ff „Die Ergebnisse steigern sich kontinuierlich.“ Interview mit Heiko Langelotz, Referent funktionaler Service bei der Adam Opel AG und dort unter anderem für Werkstatttests verantwortlich. Was hat für Sie den Ausschlag gegeben, mit der ESG beim „Coaching top101%“ zusammenzuarbeiten? Die ESG war mir durch verschiedene Maßnahmen bereits bekannt und hatte einen guten Namen. Vor allem beim so genannten Service Marketing Coaching und anderen Trainings hat mich die Leistung der ESG überzeugt. Das Unternehmen verfügt über viel Erfahrung. Wichtig waren mit auch gute persönliche Kontakte zu den Trainern. Sind Sie mit der ESG zufrieden? Heiko Langelotz Ja, ich bin sehr zufrieden. Wie kommt das Beratungsangebot bei den Werkstätten an? Das Angebot kommt sehr gut an. Erst kürzlich hatten wir eine Veranstaltung mit allen Außendienstmitarbeitern der Region West. Die Kollegen waren regelrecht begeistert und sagten, so ein gutes Training hätten sie schon lange nicht mehr gehabt. Obwohl es die Händler selbst bezahlen müssen, wird das „Coaching top101%“ sehr gut angenommen. Selbst Händlern, die anfangs eher skeptisch sind, erkennen im Nachhinein, dass das Coaching ihnen von großem Nutzen war, weil damit individuelle Mängel im Service aufgespürt werden. Ziel des Coachings ist die Steigerung der Kundenzufriedenheit. Können Sie hier Verbesserungen feststellen? Natürlich! In Tests der Zeitschrift „auto motor und sport“ und Untersuchungen des ADAC haben wir vor kurzem sehr gut abgeschnitten. Auch wir selbst führen regelmäßig Tests zur Qualität in den Servicebetrieben durch. Dabei prüfen wir nicht nur, ob die Werkstätten alle Fehler finden, sondern beachten auch den „gefühlten Service“ – also wie gut sich ein Kunde beraten und bedient fühlt. Die Ergebnisse steigern sich kontinuierlich. Man kann daher sicher sagen, dass sich die Werkstattqualität auch durch das „Coaching top101%“ verbessert. Im Projekt Galileo fällt der Startschuss Die ESG engagiert sich im Umfeld des europäischen Satellitennavigationssystems. 2008 startet Galileo, das europäische Satellitennavigationssystem. 30 Satelliten werden dann in einer Höhe von rund 24.000 Kilometern um die Erde kreisen und überall auf der Welt eine metergenaue Ortung ermöglichen. Dabei wird Galileo weitaus genauer und zuverlässiger arbeiten als das US-amerikanische System GPS, das ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt wurde. Durch eine höhere Anzahl an Satelliten und einen günstigeren Winkel sollen beispielsweise „urban canyons“, also Häuserschluchten, besser erreicht werden. Einsatzmöglichkeiten von Galileo liegen etwa bei der Polizei, bei Rettungsdiensten oder bei der Kontrolle von Luft- und Schienenverkehr – daneben ist eine Vielzahl von kommerziellen Nutzungen denkbar. Für die ESG ergeben sich im Projekt Galileo interessante Perspektiven. Denn 40 Jahre Erfahrung in der Systementwicklung und -integration sowie in der Logistik, die Kenntnis der relevanten Systemlandschaft im Galileo-Umfeld sowie der System-Schnittstellen „am Boden“, die Erfahrung in der Abwicklung von Großvorhaben sowie im Umfeld der Satellitennavigation prädestinieren die ESG für eine Mitarbeit im Galileo-Projekt. Während der Entwicklungsphase kann die ESG ihre jahrzehntelange Erfahrung im System- und Software-Engineering sowie bei Design, Entwicklung, Integration und Test von Softwarekomponenten einbringen. In der Nutzungsphase sind zahlreiche Mehrwertdienste der ESG im Galileo-Umfeld denkbar, etwa in Zusammenhang mit den Themen Flugsicherung, Einsatz-, Führungsund Informationssysteme, Telematik oder Telekommunikation. Weitere Christoph Weber Gebiete, auf denen die ESG unterstützend mitarbeiten kann, sind Fahrerassistenzsysteme oder so genannte Location Based Services im Bereich der öffentlichen Sicherheit. Wie sehr die ESG als Gesprächspartner geschätzt wird, zeigt sich beim europaweiten Ideenwettbewerb „Galileo Masters 2005“. Christoph Weber, der Leiter des ESG-Geschäftbereichs Luftfahrzeuge, wurde dafür als Experte nominiert. Die Galileo Masters finden in diesem Jahr zum zweiten Mal statt und prämieren die besten Geschäftsideen für die kommerzielle Nutzung von Galileo. An dem gemeinsamen Projekt der High-Tech-Offensive Bayern und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt beteiligen sich sieben europäische High-Tech-Regionen. Neben dem Großraum München sind die Entwicklungsregionen London, Göteborg, Nizza, Varese, Süd-Holland und Tschechien bei den Galileo Masters dabei. Noch bis zum 30. Juni 2005 können Ideen eingereicht werden, die dann bis August von den Experten bewertet werden. Aus jeder Region wird ein Gewinner gekürt, der Gesamtsieger wird auf der Messe Systems im Oktober in München vorgestellt. Darüber hinaus nimmt das Unternehmen als wichtiger Vertreter des Mittelstands an den Runden des bayerischen Verkehrsministeriums zum Thema Satellitennavigation teil. ss 10 & 11 SPEKTRUM II/05 Künstler in der ESG 2005 Antje Tesche-Mentzen und Ina von Jan stellen ihre Werke aus, dazu gibt es einen musikalischen Leckerbissen. Einen „Dreiklang“ aus Malerei, Skulptur und Musik konnten Gäste und Mitarbeiter der ESG im März erleben. Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Künstler in der ESG“ präsentierten die bildenden Künstlerinnen Ina von Jan und Antje Tesche-Mentzen eine Auswahl ihres umfangreichen Werks. Die Ausstellungseröffnung am 11. März 2005 wurde durch Musik der französischen Spätromantik und Moderne ergänzt, dargeboten von vier jungen Musikern um den Pianisten Thomas Krehahn. Die Bilder Ina von Jans mit ihrem geometrischen Bildaufbau spiegeln die Prinzipien der Konkreten Kunst wider. Ihre Vorliebe für das Quadrat und die klare Abgrenzung der Farbflächen voneinander geben den Bildern Ruhe, Kraft und Harmonie. In ihren Arbeiten finden die drei Primärfarben Gelb, Rot, Blau, außerdem Weiß und Schwarz Verwendung. Matte und glänzende Oberflächen wechseln sich ab. Das Ergebnis sind spannungsvolle DreiKlang Fachkundig erläutert ESG-Geschäftsführer Gerhard Derriks (r.) Ausstellungsbesuchern eines der Bilder Ina von Jans. Fotos: Leiprecht Doppelte Sinnlichkeit: Zwei Plastiken von Antje Tesche-Mentzen spiegeln sich im Foyer der ESG-Zentrale. Kompositionen von Linie, Fläche, Farbe, Licht und Bewegung. In einer interessanten Gegensatz zur Malerei standen die Figuren von Antje Tesche-Mentzen, einem künstlerischen Multitalent. Die Malerin, Keramikerin und Bildhauerin verfügt über eine Ballett- und Gesangsausbildung, was an vielen ihrer Plastiken ablesbar ist. Die großformatigen Bronzen, die in der ESG ausgestellt wurden, zeigen Neugierde und eine Harmonie von Fühlen, Erkennen und Gestalten. Die Künstlerin schöpft dabei bevorzugt aus den Mythen unterschiedlicher Kulturen: wilde Hexen und Faune, die Urmutter Erda oder die tanzende Salome treten bei ihr auf. Komplettiert wurde der künstlerische Dreiklang durch französische Musik des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Mit Sonaten für Klarinette, Flöte, Oboe und Piano von Camille Saint-Saëns, Gabriel Fauré und Francis Poulenc wurden selten aufgeführte Stücke dargeboten, die zum Besten gehört was die Literatur für Blasinstrumente bietet. Mit der traditionellen Veranstaltungsreihe „Künstler in der ESG“ dokumentiert die ESG ihre enge Verbundenheit mit der Kunst. Die Ausstellung fand in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal statt. jr Dr. Christoph Mallmann (ESG) stellte in einer kurzen Rede die Künstlerinnen vor und erläuterte das Konzept der Veranstaltung. Über eine gelungene Ausstellungseröffnung freuen sich die ESG-Geschäftsführer Gerhard Derriks (l.) und Gerhard Schempp mit den Künstlerinnen Ina von Jan (2.v.l.) und Antje Tesche-Mentzen. Ina von Jan vor einem ihrer Bilder im Gespräch mit dem Leiter der Repräsentanzen der ESG, Klaus Mertz. Kunst und Technologie – die ESG schafft mit ihrer Ausstellungsreihe diesen Spagat. Einen spannenden Gegensatz bildeten die klar aufgebauten Bilder Ina von Jans und die verspielten Plastiken von Antje Tesche-Mentzen. Eine Gruppe Musiker um den Pianisten Thomas Krehahn (oben) umrahmte die Vernissage mit Werken von Saint-Saëns, Fauré und Poulenc. 12 & 13 SPEKTRUM II/05 ++ KURZMELDUNGEN ++ Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz N-CORE Meeting in München Auf der ESG-Gesellschafterversammlung am 9. Mai 2005 wurde der ehemalige Geschäftsführer von Rohde & Schwarz, Hans Wagner, turnusgemäß als Vorsitzender des Aufsichtsrats der ESG verabschiedet. Sein Nachfolger ist Johann Heitzmann, Leiter des Geschäftsbereichs Militärflugzeuge der EADS. Heitzmann übernimmt neben dem Aufsichtsratsvorsitz gleichzeitig den Vorsitz der ESG-Gesellschafterversammlung und des Gesellschafterausschusses. In einer kurzen Rede dankte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Gerhard Schempp, Hans Wagner für seine großen Hans Wagner Verdienste um die ESG. In den vier Jahren seiner Ägide stieg der Umsatz der ESG von 126 auf 184 Millionen Euro, über 200 Arbeitsplätze konnten neu geschaffen werden. Als „Symbol für die Zielerreichung nicht nur der Zahlen, sondern auch beim Ausbau der Kundenbeziehungen, der Leistungen und Kompetenzen und im Bezug auf die ESG-Wertegemeinschaft“ überreichte der Geschäftsführer dem scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden zum Abschied den Unternehmenspreis der ESG. Als ein „geduldiger Zuhörer mit Weitblick und Vertrauen“, so Schempp, vereine Wagner eine seltene Mischung aus Kompetenz Johann Heitzmann und Menschlichkeit. „Sie scheiden in einer Phase durchgreifender Veränderungen aus. Wir lassen Sie aber nur gehen mit der Zusicherung der künftig anhaltenden Verbundenheit.“ Hans Wagner wurde 1939 geboren und trat nach Bundeswehr und Studium 1964 bei Rohde & Schwarz ein. 1980 wurde er Mitglied der Geschäftsleitung, 1989 der Geschäftsführung. Nach vierzig Jahren im Dienst von Rohde & Schwarz ging Hans Wagner Anfang 2004 in den Ruhestand. Johann Heitzmann ist seit November letzten Jahres als Vertreter der EADS Deutschland GmbH Mitglied der ESG-Gesellschaftergremien. Seine Karriere begann er 1980 als Entwicklungsingenieur bei Dornier in Friedrichshafen. Anschließend war er bei MBB im Eurofighter-Programm tätig und wechselte schließlich in den Bereich Führungs- und Informationssysteme. 2003 wurde Heitzmann Leiter des EADS-Geschäftsbereichs Defence Electronics; seit einem Jahr leitet er den Geschäftsbereich Militärflugzeuge. Erstmals außer Haus fand das diesjährige N-CORE Meeting der ESG statt. 27 Besucher aus zwölf europäischen Staaten informierten sich vom 11. bis 12. Mai 2005 im Dorint Hotel München über die Spezialsoftware. Bei dem Tool N-CORE handelt es sich um ein Programm, mit dem sich der gesamte Materialbestand der NATO dezentral pflegen lässt. Die ESG-Lösung ist mittlerweile das weltweit führende kommerzielle Tool für die Kodifizierung und in sieben Ländern im Einsatz. Vorteile für den Anwender liegen in einer erheblichen Steigerung der Qualität, Produktivität und Wirtschaftlichkeit der Kodifizierung. Eine erwähnenswerte neue Entwicklung ist die Schnittstelle zu SAP, die für viele Kunden einen wichtigen Aspekt darstellt. In den regen Diskussionen brachten die Teilnehmer zahlreiche Ideen für Weiterentwicklungen am System vor. Die ESG konnte viele wertvolle Anregungen daraus gewinnen. Eurocopter auditiert ESG Mit einem Audit durch die Eurocopter Deutschland GmbH hat sich die ESG für die nächsten Jahre als Unterauftragnehmer des Hubschrauber-Herstellers qualifiziert. Ziele des Audits waren vor allem die Befähigung der ESG zur Abstellung von Ingenieuren an Eurocopter-Projekte, der Nachweis der Leistungsfähigkeit als Lieferant und die Sicherstellung dokumentierter Verfahren für Management und Engeneering. Die Audit-Prüfung endete mit folgender Zusammenfassung: „ESG provided the necessary quality records and explanations as requested. The Audit is passed. ECD management should continue their first choice of personnel to work on ECD projects as coming from ESG as they have a good understanding of aerospace standards und practices as well as ECD engineering practices.” Fachleute aus zwölf europäischen Staaten waren auf Einladung der ESG zum N-CORE Meeting nach München gekommen. Projektleiter Totila Falck (m.) leitete die Veranstaltung. Transponder Roadshow zeigt RFID-Einsatzmöglichkeiten Der Bekanntheitsgrad der RFID-Technologie (Radio Frequency Identification) ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Die tatsächlichen Einsatzmöglichkeiten zur Optimierung von Logistikprozessen im Unternehmen sind aber oft nicht bekannt. Die „Transponder Roadshow 2005“ versucht hier Aufklärungsarbeit zu leisten. Die Veranstaltungsreihe zeigt anhand von Praxisbeispielen sinnvolle Einsatzmöglichkeiten auf. Beispiele sind etwa die Personen- und Objektidentifikation in der Industrie, das Warehousemanagement oder die Identifikation von Transportbehältern in der Speditionslogistik. Die Transponder Roadshow fand in diesem Jahr bereits in Köln, Basel und Berlin statt, am 18. Oktober 2005 wird es eine Veranstaltung in München geben. Die ESG hat das Potenzial von RFID von Anfang an erkannt. Seit dem Start der Transponder Roadshow im Jahr 2002 ist das Unternehmen daher Mitveranstalter der Diskussions- und Informationsplattform. Als Partner der Veranstaltung stellt sie realisierte Lösungen vor und diskutiert mit den Teilnehmern unternehmensspezifische Anforderungen. So wurde beispielsweise auf der Veranstaltung im Juni vom ESG-Kunden Kappa RapidCorr GmbH die erfolgreiche Umsetzung der RFID-Technologie im Rahmen der ESG-Lösung „SuCES-Load“ vorgestellt. Ziel der Transponder Roadshow ist es, den Teilnehmern ein neutrales Diskussions- und Informationsforum mit kompetenten Partnern zu bieten und Wege zur Umsetzung von Projekten zu finden. ++ KURZMELDUNGEN ++ Förderung des weiblichen Ingenieurnachwuchses Vortrag beim „Effizienten Staat“ in Berlin Seit drei Jahren begleitet die ESG Studentinnen aus technischen Studiengängen im Rahmen des so genannten MentorING-Programms, das von der TU München angeboten wird. Ziel des Programms ist die berufliche Förderung von Frauen aus technischen Studiengängen. Am 10. Mai 2005 startete eine neue Runde. Die teilnehmenden Unternehmen – im vergangenen Jahr waren neben der ESG unter anderem BMW, Siemens und Linde mit dabei – stellen Mentoren, die zusammen mit den Mentees so genannte Tandems bilden. In ihnen werden die Studentinnen während ihrer letzten Semestern zielgerichtet auf die Stellensuche, den Berufseinstieg und die Karriereplanung vorbereitet. Sie können Kontakte zur Wirtschaft und zu erfahrenen Mitarbeitern knüpfen, Netzwerke aufbauen und Einblicke in die Tätigkeiten ihres Mentors bekommen. Das Programm umfasst Kommunikationstrainings und Workshops sowie ein Bewerbertraining. Die ESG bekommt durch das MentorING-Programm Kontakte zu qualifizierten Studentinnen mit der Möglichkeit einer Übernahme nach Ende des Programms. Mit dem Schwerpunktthema „Risikominimierung durch externes Projektcontrolling“ präsentierte sich die ESG beim „Effizienten Staat“ vom 31. Mai bis 1. Juni 2005 in Berlin. Im Fachforum „Projektmanagement bei IT-, TK- u.a. Technologieprojekten“ hielt ESG-Mitarbeiter Stefan Klänhardt einen entsprechenden Vortrag. Klänhart leitet das externe Projektcontrolling für die österreichische e-card. Die ESG unterstützt seit mehr als einem Jahr den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger bei der Einführung einer Chipkarte als Krankenscheinersatz (Spektrum berichtete). Das Projekt ist mit der Entwicklung und Einführung der deutschen elektronischen Patientenakte vergleichbar und liegt auch dank der Unterstützung der ESG voll im Zeitplan. Externes Projektcontrolling ist ein Steuerungsinstrument, das die gesamte Projektkoordination unterstützt. Der neutrale „Blick von außen“ stellt dabei Transparenz und Objektivität in der Beurteilung des Projektstatus sicher – ohne dass der Controller selbst eigene Interessen verfolgt. Neben dem externen Projektcontrolling stellte die ESG in Berlin eine integrierte Lösung zur durchgängigen Vorgangsbearbeitung und Ideen für ein umfassendes Information Lifecycle Management vor. Der „Effiziente Staat“ ist die führende deutsche Veranstaltung zur Modernisierung von Organisationen, zum Einsatz von Informationstechnologie in Behörden und zu neuen Finanzierungsmodellen für öffentliche Vorhaben. Beitrag zur Vernetzten Operationsführung Einen echten Besuchermagneten präsentierte die ESG auf der diesjährigen AFCEA-Fachausstellung vom 27. bis 28. April 2005 in Bonn-Bad Godesberg: eine Schnittstelle zwischen dem mobilen Führungsinformationssystem des Heeres, HEROS-2/1, 2. Los, und dem Führungs- und Waffeneinsatzsystem der Artillerie, ADLER II. Zahlreiche hochrangige Besucher informierten sich am ESG-Stand über diesen Beitrag zur Vernetzten Operationsführung. Neben mehreren Mitgliedern des Deutschen Bundestages besuchten unter anderem die stellvertretende Staatssekretärin für Industriepolitik im US-Verteidigungsministerium, Suzanne Patrick, und der stellvertretende Befehlshaber des Streitkräfteunterstützungskommandos, Generalmajor Klaus-Peter Treche, den ESG Stand. Weitere Gäste waren der Chef des Heeresamts, Generalmajor Wolfgang Korte, der IT-Direktor im Bundesverteidigungsministerium, Dr. Dr. Gerhard van der Giet, sowie der Präsident des IT-Amts, Wolfgang Stolp. Die AFCEA stand in diesem Jahr unter dem Motto „Das Netz – Basis einer strategischen Geschäftsführung“. Neben der erwähnten Schnittstelle stellte die ESG mehrere neue ADLER-Funktionalitäten für den mobilen Einsatz, ihr Supply Chain Management Tool MDNpro sowie IRIS, das System zum übergreifenden Management taktischer Netze, vor. Fly & Job in der ESG Dreißig Jungsegelflieger waren am 18. März 2005 zu Gast in der ESG, um mehr darüber zu erfahren, wie Ingenieure im Bereich Luftfahrzeuge arbeiten. Fragen über Studiengang, Spezialisierung im Studium, studienbegleitende Tätigkeiten im Unternehmen, Berufseinstieg und Karriere in der ESG waren die wesentlichen Themen, für die den Abiturienten und Studenten Unternehmensvertreter Rede und Antwort standen. Werkstudenten, Diplomanden, Berufseinsteiger sowie erfahrene ESG-Mitarbeiter aus dem Avionikbereich stellten sich in Hinblick auf ihr Studium, ihren Berufseinstieg sowie ihre weitere Entwicklung bei der ESG dar und präsentierten typische Projekte. Zudem besichtigten die Gäste mehrere Simulatoren. Die Veranstaltung dauerte insgesamt zwei Tage, an denen für die Schüler und Studenten neben der ESG Besuche beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der EADS und der Universität der Bundeswehr auf dem Programm standen. Die Präsentation der ESG fand großes Interesse; deshalb ist eine Folgeveranstaltung im kommenden Jahr vorgesehen. ESG unter den größten IT-Beratern ESG-Geschäftsführer Gerhard Schempp diskutierte mit der stellvertretenden US-Staatssekretärin Suzanne Patrick über das Thema NetOpFü. Die ESG zählte auch im vergangenen Jahr zu den 25 größten Unternehmen für IT-Beratung und Systemintegration. Dies ergibt sich aus den aktuellen Studien der Lünendonk GmbH die Ende Mai veröffentlicht wurden. Im Vergleich zu 2003 konnte sich die ESG um einen Rang auf Platz 13 verbessern. Bei der Bewertung wurden alle Unternehmen in Deutschland berücksichtigt, die mindestens 60 Prozent ihres Umsatzes mit IT-Beratung, der Entwicklung von speziell auf den Kunden zugeschnittener Software sowie mit Systemintegration erwirtschaften. Nach Aussagen von Lünendonk stiegen die Gesamtumsätze der 25 größten IT-Berater im vergangenen Jahr um etwa vier Prozent; mehr als ein Drittel der Unternehmen musste aber niedrigere Umsätze als im Vorjahr hinnehmen. Die Zahl der Beschäftigten bei den Top 25 stieg um rund 2.000 auf nun 53.000 Mitarbeiter. 14 & 15 SPEKTRUM II/05 Großzügig, flexibel, kommunikativ In Fürstenfeldbruck baut die ESG ihre neue Firmenzentrale - ein Gebäude für alle Anforderungen. In gut zwei Jahren wird die ESG ihre Zentrale aus dem Münchener Osten nach Fürstenfeldbruck verlegen (Spektrum berichtete). Noch in diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten. Auf einem 18.500 Quadratmeter großen Grundstück entsteht dann bis August 2007 ein moderner Neubau mit 680 Arbeitsplätzen. Der Gebäudekomplex wird nach den Plänen von werkraum architekten entstehen. Das Fürstenfeldbrucker Architektenbüro hatte am Ende den überzeugendsten Entwurf vorgelegt. Vorausgegangen war der Entscheidung zunächst ein Realisierungswettbewerb mit sieben Teilnehmern; mit drei ausgewählten Büros war im Anschluss daran weiter verhandelt worden. Die Pläne von werkraum architekten sehen vier parallele Gebäuderiegel vor, die durch eine großzügige Magistrale miteinander verbunden sind. Der Plan zeigt die neue Firmenzentrale, die ab Ende 2005 in Fürstenfeldbruck entstehen wird. Die vier Gebäuderiegel werden durch eine Magistrale verbunden, die sich im Süden zu einer repräsentativen Empfangshalle weitet. In ihr werden Begegnungszonen mit Teeküchen und Besprechungsräumen entstehen. Die Magistrale weitet sich im Süden zu einer repräsentativen Empfangshalle. In unmittelbarer Nähe dazu liegen zentrale Konferenzräume, eine Cafeteria, die Kantine und die Küche. Im Norden des Geländes bleibt viel Freifläche für Parkplätze übrig. Diese Fläche dient auch als Reserve für künftige Erweiterungsbauten. Für den Vorsitzenden der ESGGeschäftsführung, Gerhard Schempp, liegen die Vorteile des ausgewählten Entwurfs auf der Hand: „Das Architektenteam hat ein großzügig gegliedertes, verständliches Gebäude vorgelegt, das uns eine hohe Flexibilität bei der Gestaltung unserer zukünftigen Arbeitswelten gibt. Eine besondere Stärke des Entwurfs liegt in der hohen Einfahrt Tiefgarage Magistrale Kommunikationszentrum und Kantine Eingang Begegnungsqualität. Die ESG wird mit diesem Gebäude die Werte Transparenz, Offenheit und Kommunikation auch architektonisch umsetzen.“ So wird sich das neue Firmengebäude durch die Kammstruktur zur Straße hin abwechslungsreich und aufgelockert zeigen. Für ESG-Geschäftsführer Gerhard Derriks ist es besonders wichtig, dass mit dem ausgewählten Entwurf alle Erfordernisse der ESG, von einer durchdachten Raumnutzung über Sicherheitsanforderungen bis hin zu einer möglichen Untervermietbarkeit, im festgelegten Budget erfüllt werden. Für Neubau, Grundstück und Verlagerungskosten wird die ESG rund 30 Millionen Euro ausgeben. „Durch eine durchdachte Gebäudeanordnung und eine große Tiefgarage mit 170 Stellplätzen wird der Landschaftsverbrauch auf ein Mindestmaß reduziert“, so Derriks. „Dadurch schaffen wir große Reservekapazitäten für spätere Erweiterungen. Schließlich wollen wir auch in Fürstenfeldbruck wachsen.“ Vorgabe für die Planer war, zusätzlich zu den 680 Arbeitsplätzen, die im ersten Bauabschnitt realisiert werden, Reserven für weitere 150 Arbeitsplätze einzuplanen. Zurzeit wird die Entwurfs- und Genehmigungsplanung für den Neubau erstellt. Die ESG liegt damit voll im Zeitplan. Erst vor einem Jahr hatte das Unternehmen seine Umzugspläne offiziell bekannt gegeben und nach ausführlicher Prüfung zahlreicher Standorte ein Grundstück in Fürstenfeldbruck erworben. Der zentrale Grund für die Verlegung der Firmenzentrale liegt in Kostenvorteilen aus dem Standortwechsel. Rund fünf Millionen Euro wird die ESG jährlich einsparen. Dieses Geld wird durch eine günstigere Preisgestaltung an die Kunden weitergegeben, um so wettbewerbsfähig zu bleiben. Rund 60 Prozent der ESG-Mitarbeiter sind in der Firmenzentrale beschäftigt. Sie werden 2007 nach Fürstenfeldbruck umziehen. Der Rest arbeitet an Standorten in ganz Deutschland und dem europäischen Ausland direkt beim Kunden vor Ort. jr E N G L I S H S U M M A RY Support for TIGER and NH 90 ESG is carrying out principal tasks relating to system maintenance and training for two highly advanced helicopters: in collaboration with EADS, the company is developing the TIGER Maintenance Trainer, a simulator for training crew and maintenance personnel. The project involves ESG replicating the performance of key TIGER components, including crucial elements such as the simulation of the central on-board computer and essential input and output equipment. Such equipment aids the generation of on-board test functions and the display of test results. The German-French TIGER helicopter has an extremely complex avionics system that is equipped with special diagnosis and maintenance software, which helps trace failures and faults in avionics components. In order to improve learning and continuous training in handling the complex system functions, training resources are currently being developed that centre around a replication of TIGER functions in the form of a 2D and 3D maintenance trainer. The 3D maintenance trainer is a simulator that replicates the helicopter cockpit and all the maintenancerelevant electronic components. In principle, the 2D trainer offers the same functionality, however, in place of a true replication of the displays, instruments and operational elements, these components are portrayed virtually on large-format displays with touch screen capability. A second important project is ESG’s participation in the system support centre TIGER/NH 90. In this task, the company is involved as a partner of Eurocopter Germany. The system support centre (SSC) advises and supports the German task forces, training and maintenance facilities as well as the German air force. It performs a large part of the system maintenance and modification and administers the interoperability of the relevant linking systems. In addition, the SSC also carries out part of the TIGER and NH 90 training. Amongst other things, ESG has taken on responsibility for the software configuration management and rig management and is responsible for a total of five subsystems. ESG at the Paris Air Show ESG’s new services for the GermanFrench TIGER project are a focal point of the company’s presentation at this year’s Paris Air Show. However, a different subject is also likely to arouse interest: the new wide-body jet airliner, Airbus A380, took off with the help of ESG. This year saw ESG win a number of contracts relating to the superplane: in one study it examined the Airbus development process and, in addition, developed a concept for the A380’s “Cabin Onboard Maintenance System”. ESG is also participating in various test assignments. Find out more about our services at the Paris Air Show and pay us a visit at the world’s most important aviation exhibition (13 -19th June 2005, hall 2C, stand F23D). has to wait at the dealer’s or whether the workshop performs active consultation and sales, contribute greatly to customer satisfaction”, explained Fiedler. On the basis of check lists, ESG advisors analyse the whole maintenance and repair process, from making an appointment, delivery of the vehicle, right up to handover of the vehicle to the customer. Jörg Sommer from Saxony is one of around 250 dealers who have put their trust in the coaching ability of ESG in the last few years. His conclusion: “I can imagine that in a few years I will voluntarily carry out the Coaching top 101% again. The fact is, even if your own service is good, you’ll always find certain aspects that could improve it even further.” Coaching for a greater quality of service In cooperation with Adam Opel AG, ESG is optimising workshop processes. Since 2002, the company has been pinpointing new ways in which to improve quality of service. The beginning of the year saw integration of the advisory service, ‘Coaching top 101%’, into a coordinated process in which, in addition to ESG, DEKRA also took part. The process always starts with a workshop test carried out by DEKRA. Well over 80% of dealers passed this test and fulfilled the high quality standards of Opel. “In all cases where dealers merely received an ‘unsatisfactory’ rating, they were obliged to let ESG inspect and optimise their processes” said ESG employee, Frank Fiedler, project manager of ‘Coaching top 101%’. Six to eight weeks after the coaching period, a subsequent test was carried out by DEKRA. The results are impressive. “Following the coaching, only about two percent received a rating lower than ‘satisfactory’.” Consequently, 98% of all Opel dealers offer a very good service. The coaching focuses on two aspects: the first involves a close look at the technical processes of the inspection. The second advises the workshop on employees’ soft skills. “The questions of how good and how friendly the booking of an appointment by telephone is, whether the customer Know-how for Galileo In 2008, Galileo, the European satellite navigation system should be fully functional. As far as ESG is concerned, some interesting perspectives are emerging from the project. The company is, therefore, taking part in Bavarian Ministry of Transport talks on satellite navigation as an important representative of medium-sized companies. Its 40 years of experience in system technology and integration as well as in logistics, its knowledge of the relevant system architecture in the Galileo environment and system interfaces “on the ground”, its experience both in developing large-scale projects and in the satellite navigation environment, predestine ESG for collaboration on the Galileo project. During the development phase, ESG aims to contribute the experience of decades in system and software engineering, as well as in the design, development, integration and testing of software components. In the application phase, a number of ESG value-added services are conceivable within the Galileo environment, for example, in connection with the issues of flight safety, implementation, management and information systems or telematics and telecommunications. Exactly how much ESG is valued as a discussion partner is evident in the case of the Europe-wide idea competition ‘Galileo Masters 2005’. Christoph Weber, head of the ESG Aircraft Division, has been nominated as an expert for the competition. Galileo Masters presents awards for the best business ideas relating to the commercial use of Galileo. Seven European high-tech regions are participating in the project. Ideas can be submitted up until 30th June 2005 and will then be evaluated by a board of experts by August. A winner will be chosen from each region, with the overall winner being announced in October at the Systems exhibition in Munich. Change in chairman of the supervisory board ESG has a new supervisory board chairman: at the shareholders’ meeting on 9th May 2005, the former managing director of Rohde & Schwarz and previous chairman, Hans Wagner, stood down in accordance with rotation. He is succeeded by Johann Heitzmann, head of the Military aircraft division of EADS. In his farewell speech, chairman of the management board, Gerhard Schempp, thanked Hans Wagner for his outstanding services to ESG. In the four years under the auspices of Mr. Wagner, ESG sales increased from 126 to 184 million euros and 200 new jobs were created. As a sign of thanks and as a farewell gift, Schempp presented the supervisory board chairman with the ESG company award. Hans Wagner was born in 1939. Following his service in the German army and a period of study, he joined Rohde & Schwarz GmbH in 1964. In 1980, he became a member of the management board. Following 40 years of service at Rohde & Schwarz, Hans Wagner retired at the beginning of 2004. Johann Heitzmann became a member of the ESG shareholders’ committee in November last year as the representative of EADS Deutschland GmbH. His career began in 1980 as a development engineer at Dornier in Friedrichshafen. Subsequently, he spent four years with MBB working on the Eurofighter programme before ultimately moving to the area of command, control and information systems. In 2003, Heitzmann became head of the Defence Electronics Division at EADS, and has been running the Military Aircraft Division for one year.