Film der Woche der Woche der Woche

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Film der Woche der Woche der Woche
ERF Fernsehen, Berliner Ring 62, ERF Fernsehen, Berliner Ring 62, 35576 Wetzlar,
Tel. 01805 - 161718 - (kostet aus dem Telekom-Festnetz 14 ct/min, Mobilfunk
max. 42 ct/min.); E-Mail: [email protected] // [email protected]
Sendung vom 12. Juni 2014
2014
Film der
Das Schicksal ist ein
Woche
mieser Verräter
Film 2
Boyhood
Film 3
Brick Mansions
Josh Boone
Richard Linklater
Camille Delamarre
Film der Woche:
Woche:
© 20th Century Fox
Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Humor
Witzig, romantisch, herzerwärmend,
tiefgründig und ermutigend. Ein
Taschentuchfilm der Extraklasse!
Gefühl
Note:
1-
Regie: Josh Boone
Neu im Kino: 12. Juni 2014
Kinderempfehlung: Nein
FSK: 6
Unsere Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Autor: Martin Mandt
Die 1515-Jährige Hazel hat Krebs und einen Lungendefekt. Als
sie in einer Selbsthilfegruppe Gus kennenlernt, gibt er ihr
neuen Lebensmut.
1
Durch ein neues Medikament konnte Hazel Grace Lancaster ihren
Schilddrüsenkrebs überleben. Allerdings spielt ihre Lungen nicht
mit. Immer hat sie ein Sauerstoffgerät dabei. Irgendwann wird sie
viel zu jung sterben. In einer Selbsthilfegruppe lernt sie den etwas
älteren Gus kennen, der wegen eines Knochentumors ein Bein
verloren hat, aber trotzdem gute Laune und einen unbändigen
Lebenswillen versprüht. Die beiden freunden sich an, doch Hazel
traut sich nicht, Gus zu lieben, weil sie ihm mit ihrem nahenden
Tod nicht das Herz brechen will. Doch Gus lässt nicht locker und
organisiert eine Reise nach Amsterdam, um Peter van Houten, den
Autor ihres Lieblingsbuches – „Ein herrschaftliches Leiden“ – zu
besuchen. Obwoh die Ärzte zunächst dagegen sind, fliegen Gus,
Hazel und ihre Mutter doch nach Europa, um dem Autor einige
offene Fragen über sein Buch zu stellen – doch der Trip wird zu
einer Enttäuschung…
„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ ist mehr eine Liebes-, denn
eine Krankheitsgeschichte. Das Schicksal verbindet hier zwei
junge Menschen durch den Krebs, der sie schneller erwachsen
und reifer macht, als andere Jugendliche. Dabei ist der Film weder
langweilig, noch belehrend. Im Gegenteil: Schon die mehrfach
ausgezeichnete Buchvorlage „The Fault in our Stars“ von John
Green
verbindet
Schicksalsschlag,
einhergehenden
Liebe,
den
Umgang mit
unzähmbaren
Humor
sehr
einem
Lebenswillen
charmant
und
schweren
und
damit
einfühlsam
miteinander. Mit den wunderbaren Nachwuchsdarstellern Shailene
Woodley und Ansel Elgort als Hazel und Gus hat man zwei
authentische Personen gefunden, die sich sofort ins Herz und ins
Gemüt des Zuschauers spielen. Der Film stellt die Frage nach dem
Danach, nach dem Umgang mit ganz persönlichen Ängsten und
was man mit einem jungen Leben eigentlich als Erbe hinterlassen
kann. Dabei ist er romantisch, herzerwärmend, emotional,
tiefgründig und ermutigend – aber auch witzig. Für uns schon
jetzt einer der Besten Chic-Flicks in diesem Jahr! Und wenn Sie ins
Kino gehen, nehmen Sie zwei Packungen Taschentücher mehr
mit…
Endbewertung:
Endbewertung:
Witzig,
tiefgründig
romantisch,
und
herzerwärmend,
ermutigend.
Ein
Taschentuchfilm der Extraklasse.
2
Film 2:
© Universal
Boyhood (KW 23)
Anspruch
Beispielhafte Kindheitsübersicht einer
USUS
-Jugend – ohne Lerneffekt und
tieferen Sinn
Aussage
Regie: Richard Linklater
Note:
Länge
_
3+
Seit 5. Juni im Kino
Kinderempfehlung: bedingt
FSK: 6
Unsere Altersempfehlung: ab 17 Jahren
Autor: Martin Mandt
Regisseur Richard Linklater erzählt von einer Jugend in den USA
über 12 Jahre hinweg. Das Besondere daran: Er hat den Film „in
Echtzeit“
Echtzeit“ gedreht!
„Boyhood“ ist Richard Linklaters so genanntes „The Twelve Year
Project“. Seit 2002 drehte er immer wieder mit seinem Antihelden
Ellar Salmon alias „Mason“, den er zuerst als Sechsjährigen Sohn
von Patricia Arquette und Ethan Hawke auftreten lässt. In den
nächsten 164 Minuten – also knapp3 Stunden – sieht man Ellar
alias Mason und seine Schwester Samantha aufwachsen, während
die Eltern ebenfalls älter werden. Daddy Hawke – Mason Senior –
ist ein Lebenskünstler, der gern in seinem alten Ford Mustang
herumfährt und ansonsten von einer Musikkarriere träumt und
angeblich in Alaska arbeitet. Mama Olivia erzieht die Kinder in
Texas allein und zieht bald zu ihrer Mutter nach Houston, damit
3
sie ein Studium beginnen kann. Ihr Ex Mason sr. kümmert sich nur
an den Wochenenden um die Kinder. Olivia heiratet bald ihren
Professor, der ebenfalls zwei Kinder hat. Sie ziehen zusammen,
damit Mason und Sam so etwas wie eine Familie haben. Doch der
neue Daddy ist zwar reich, aber beileibe nicht das, was man sich
unter einem guten Vater vorstellt.
„Boyhood“ ist ein filmisches Experiment. Der Film erzählt nicht nur
die Jugend eines Jungen – die, wie so viele in den Staaten und
Europa
von
Sehnsüchten,
Sorgen,
Bedürfnissen
und
Unterlassungen geprägt ist – er erzählt auch eine Geschichte über
den Sinn des Lebens, den alle Menschen suchen und vielleicht
finden – oder auch nicht. Das filmische Experiment ist jedenfalls
gelungen. Denn leicht war es wohl nicht, über zwölf Jahre hinweg
immer wieder die Illusion einer Familie zu entwerfen, die
aufgewachsenen bzw. gealterten Darsteller immer wieder auf die
alte Konstellation ein- bzw. auszurichten. Zwischendurch hat er
mit Hawke an seiner „Sunrise“-Trilogie gearbeitet, die „Boyhood“
durchaus beeinflusst hat. Was es bisher nur in Dokumentationen
gab,
existiert
nun
als
Spielfilm,
der
im
Kino
tatsächlich
funktioniert. Dabei sieht man nicht nur den Darstellern beim
Älterwerden zu, sondern man darf auch dabei sein, wenn im
Zeitraffer mehr als ein Jahrzehnt der Entwicklungen – seien sie
nun politischer, technischer oder populärkulturistischer Natur – an
einem vorüber ziehen. Dass man die Zeitsprünge nur an den
Frisuren – oder manchmal gar nicht bemerkt, ist bemerkenswert - - genauso wie die Längen, die immer mal wieder auftauchen –
denn ein 0-8/15-Jugendleben in den USA ist nicht immer
spannend. Und wir fragen uns bei aller Lobhudelei, wer sich
dieses cineastische Stück nun wirklich ansehen soll – und warum?
Dass das Experiment gelungen ist, bedeutet nicht, dass es
sinnvoll war, es zu machen. Diesen Film zu drehen, nur weil es
geht, ist uns zu wenig. Auch wenn Linklater damit vermutlich
Maßstäbe für das US-Independentkino setzt, muss die Frage
erlaubt sein, was das eigentlich soll. Der Amerikaner würde
vermutlich sagen „Just for the sake of it“ – „Nur um der Sache
willen“. Und auch die am Schluss magere Erkenntnis, dass man
den Moment leben soll, ist ein bisschen müde für einen
Dreistundenschinken. Dass uns diese Erkenntnis auch nach
längerem Nachdenken nicht gekommen ist, lässt nur den Schluss
zu, dass „Boyhood“ als filmisches Denkmal und Meilenstein der
Filmgeschichte dient – doch gesehen haben, muss man das
eigentlich nur als Filmstudent.
4
Endbewertung:
Beispielhafte
Kindheitsübersicht
einer
US-
Jugend – ohne Lerneffekt und tieferen Sinn.
5
Film 3:
© Universum (Disney)
Brick Mansions
Action
Gut choreographierte ParcoursParcours-Action
– mehr nicht
Gewalt
Regie: Camille Delamarre
Note:
3+
Seit 5. Juni im Kino
Kinderempfehlung: Nein
FSK: 12
Unsere Altersempfehlung: ab 17 Jahren
Autor: Martin Mandt
„Brick Mansions“ ist nicht nur ein Viertel in Detroit. Es ist auch der
letzte Film mit Paul Walker, der Ende 2013 ums Leben kam.
Zudem ist es ein Remake eines französischen Films von Luc
Besson.
Der DVD-Titel lautet „Ghettogangz - Die Hölle vor Paris“ und
wurde im Fernsehen unter dem Titel „Banlieue 13 - Anschlag auf
Paris“ ausgestrahlt. Es ist einer der größeren Erfolge des
französischen Action-Experten Luc Besson, der das Drehbuch
schrieb. In „Brick Mansions“ tat er es erneut, lässt seine alte
Geschichte fürs internationale – d.h. das amerikanische Publikum
neu aufleben. Darin müssen ein Cop und ein Gangster in ein
Ghetto eindringen und eine hochgefährliche Waffe entschärfen.
Dieses Ghetto heißt „Brick Mansions“ und ist ein hermetisch
abgeriegeltes Viertel von Detroit – der derzeit gefährlichsten Stadt
der USA. Paul Walker ist der Undercover-Cop Damien, der mithilfe
6
des Copkillers Lino Gangsterboss Tremaine eine Hochgefährliche,
weil hochexplosive Waffe abluchsen, bzw. diese entschärfen soll.
Alles im Auftrag der legal gewählten Politiker, außerhalb des
Ghettos, denen Brick Mansions ein Dorn im Auge ist – und die das
von einer Mauer umgebene Areal gern zu einer überteuerten
Geschäftslandschaft
umwandeln
würden.
Damien
und
Lino
werden, ohne es zu wissen, zu kleinen Schachfiguren in einem
perfiden Spiel um Macht und Geld.
Die Geschichte ist – wie bei so vielen Actionkrachern – denkbar
dünn. Und zugunsten der Action muss sich hier die Intensität der
Story unterordnen. Und von Action gibt es nicht zu knapp. David
Belle (frz) ist Parcours-Spezialist, der durch seine Darstellung im
französischen
Original
körperakrobatischen
weltberühmt
Leistungen
verleihen
wurde.
dem
Film
Seine
neben
Verfolgungsjagden, Schießereien und Prügelsalven den nötigen
Drive. Belle lässt den durchaus fit wirkenden Walker ziemlich
müde aussehen – und so entsteht zwischen den beiden eine
witzige Chemie, die zum heiteren Ton der Story beiträgt und den
Klebstoff für die ansonsten aneinandergereihten Actionsequenzen
darstellt. Wie gesagt – diese dominieren den Film, der weitgehend
unblutig, aber trotzdem ziemlich brutal geraten ist. Ohne die
Parcours-Einlagen des inzwischen schon 40jährigen David Belle
wäre „Brick Mansions“ übrigens nur ein weiterer bzw. der letzte
Actionfilm mit dem Ende 2013 verstorbenen Paul Walker.
Endbewertung:
Gut choreographierte Parcours-Action – mehr
nicht.
kino-check.tv
Stand: August 2013
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