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Ausgabe 12 / JUNI 2006 • • • • • • • • • Internationale Börsen und Märkte: Überfällige Korrektur bringt Verunsicherung . . . . . .Seite 1 Schweiz: Börsenkorrektur bringt attraktive Bewertungen zurück . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 1 Deutschland und Europa: Obligationen gewinnen gegenüber Aktien wieder an Profil . .Seite 2 USA: DOW begegnet Mehrfachbelastung sehr robust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 3 USA: Neuer Notenbanker ist noch kein guter Dompteur der Märkte . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 3 Rohstoffe: Stark steigende Rohstoffpreise waren schon immer ein Warnsignal . . . . . . . .Seite 4 Spezialthema: Währungsdiversifikation droht 2006 zur Belastung zu werden . . . . . . . . .Seite 4 Dispoliste Aktien: Aktienbewertungen 2006/2007 zeigen sich mehrheitlich attraktiv . . .Beilage Dispoliste Anleihen: Fundus für das Comeback von Obligationen . . . . . . . . . . . . . . . . .Beilage DAX, DOW, SMI: Kursrutsch DOW DAX SMI 31.12.05 20.06.06 Die wichtigen internationalen Börsen haben nach einem sehr guten Jahresbeginn im Mai eine scharfe Korrekturphase begonnen. Die Grafik zeigt, wie weit sich die wichtigsten Indizes im Mai/Juni von den zuvor erreichten Jahreshöchstständen entfernt haben. (Chart: Interactive Charts) Wichtige Bewegungen 16.06.06 2006 CHF/USD 1,2316 - 6,4% CHF/EUR 1,5577 +/- 0,0% EUR/USD 1,2647 + 6,9% Schweiz (SMI) 7’294,55 - 3,8% Deutschland (DAX) 5’376,01 - 0,6% EuroSTOXX 50 3’463,56 - 3,2% USA (DOW) 11’014,55 + 2,8% Japan (Nikkei) 14’879,34 - 7,6% CRB Rohstoff-Index 339,22 - 2,1% US-Treasury 5,13% + 74 Bp EURO-Bench.-Rendite 3,94% + 67 Bp CHF-Conf-Rendite 2,63% + 74 Bp Gold USD/Unze 574,00 + 10,9% Zwischenbilanz 2006: Schnelle Ernüchterung In den ersten Monaten des Jahres schien es, als wären die Aktienmärkte weiterhin durch Belastungen nicht zu beeindrucken. Die Hausse wurde schliesslich durch steigende Leitzinsen und den Gegenwind der Bondmärkte gebrochen. Zur Verscheuchung des Inflationsgespenstes erhöht auch Ben Bernanke, der neue US-Notenbankchef, die US-Leitzinsen. Stärker als nötig? Die US-Wirtschaft zeigte sich in diesem Zyklus bisher sehr robust. Nun mehren sich allerdings die Zeichen der Abschwächung. Das gilt vor allem im aufgeheizten Häusermarkt als erwünscht. Anzeichen dafür, dass aus der moderaten Konjunktur-Kühlung eine veritable Rezession werden könnte, sind bisher nicht auszumachen. Die Höhenangst, die viele Anleger plag- te, wurde durch Misstrauen gegenüber den stark gestiegenen Rohstoffpreisen sowie der nachweisbar schrumpfenden Liquidität verursacht. Das sind zwei starke Belastungsfaktoren, die auch wir nicht ignorieren können. Es handelt sich nicht um kurzzeitig vorübergehende Phänomene. Alle drei wichtigen Notenbanken (Fed, EZB, japanische Notenbank) treten gleichzeitig auf die Geldbremse. Diese belastende Konstellation gab es seit Jahren nicht mehr. Sinkende Risikobereitschaft der Anleger ist da ganz normal. Wir erwarten weiterhin „schlingernde” Märkte. Anleger suchen Schutz vor Risiken. Die Höchststände dieses Jahres haben wir deshalb bei den Aktienindizes wohl bereits gesehen. Eine notwendige Voraussetzung für ein Ende der Korrektur wäre ein Stoppen der Zinserhöhungen in den USA. Ob dies für eine Wiederaufnahme der Hausse genügen würde, ist fraglich, denn solide Obligationen bieten sich nach den Renditeanstiegen der vergangenen Monate wieder als aussichtsreiche Alternative an. Schweiz: Wirtschaft top, Börse flop Der SMI-Index hatte schon die alten historischen Höchststände von 8‘400 im Vi s i e r. Aus deren Überwindung wurde vorerst nichts. Statt dessen steht das schweizerische Börsenbarometer jetzt sogar knapp unter dem Kurs vom Jahresbeginn. Mit der Verfassung der heimischen Wirtschaft kann diese Börsenschwäche nichts zu tun haben. In der Schweiz läuft es dieses Jahr wirtschaftlich ausgesprochen rund. Trotz der guten Wirtschaftsdaten gelingt es dem SMI und dem Schweizer Franken derzeit nicht, ein Eigenleben zu führen. Das ist ein typisches Phänomen in Korrekturphasen. Zuvor durchaus trag- bare Risiken werden nun gemieden. Aus fundamentaler Sicht führt die Kursschwäche die Bewertungen bei vielen unserer bevorzugten schweizerischen Titel schon jetzt auf sehr attraktive Niveaus zurück. Wo die Gewinndynamik auch kommendes Jahr intakt ist und bleibt, sind wir weiterhin engagiert. Ein gezielter Bestandesaufbau preiswerter Titel ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht zielführend. Leider konnten Obligationen von der gestiegenen Risikoscheu nicht profitieren. Im Gegenteil: Schweizer Obligationen, die in den vergangenen Jahren trotz kleiner CHF-Coupons zuverlässig Kursanstiege lieferten, werden dieses Jahr wegen ihrer hohen Konvexität besonders in Mitleidenschaft gezogen. Hier ist jedoch das Schlimmste überstanden. Spätetestens bei einer Drei vor dem Komma sind wir beim Eidgenossen auf der Käuferseite. Deutschland und Europa: Übergang in Seitwärtsbewegung erwartet Europas Börsen sonnten sich bis in den Mai hinein in freudigen Konjunkturerwartungen, deren Bestätigung durch harte volkswirtschaftliche Daten jedoch weitgehend ausgeblieben ist. Immerhin: Das europäische Wachstum liegt dieses Jahr spürbar höher als in den Vorjahren. Deutschland liefert ausnahmsweise einmal Schubkraft für die ganze Region. Damit ist es im kommenden Jahr Europa: Korrektur von Übertreibungen schon wieder vorbei. Frau Mer2005 2006 kels Rezept für die deutsche EuroSTOXX 50 +21,3% - 3,2% Genesung sieht einen RundumSchweiz, SMI +33,2% - 3,8% Deutschland, DAX +27,1% - 0,6% schlag von höheren MehrwertDeutschland, MDAX +36,0% +1,2% steuern, weiter steigenden SozialFrankreich, CAC 40 +23,4% - 0,4% abgaben, Gesundheitsreform und Niederlande, AEX +25,5% - 3,7% Schweden, OMX +29,4% - 5,2% erhöhten Kapitalertragssteuern Wien, ATX +50,8% - 6,4% vor. Damit bleiben die zwei ProOsteuropa, CECE +47,9% - 13,4% zent Wachstum des Jahres 2006 Polen, WIG +35,4% - 3,8% eine Eintagsfliege. Nächstes Jahr Moskau, RTS +83,3% +18,2 dümpelt die deutsche Wirtschaft Tschechien, PX 50 +42,7% - 13,2 Ungarn, BUX +41,0% - 11,2 bestenfalls wieder mit einem (Quelle: Bloomberg) „Wachstum” von ca. 1% dahin. Momentum-Strategien werden verabschiedet An der Börse regiert immer ein Stück weit der Herdentrieb. Der basiert in langgezogenen Hausse-Phasen auf sogenannten Momentum-Indikatoren. Einfacher gesagt: „Die Hausse nährt die Hausse” - auch wenn der wirtschaftliche Hintergrund gar nicht so blendend aussieht. Damit ist vorläufig Schluss. Die MomentumStrategen haben ihre Verkaufssignale bekommen. Damit ist die ununterbrochene Hausse der vergangenen drei Jahre definitiv beendet. Ist damit nun schon die nächste Baisse eingeläutet? Wir glauben: Nein! Solange sich die Wirtschaft robust und nicht schwach entwickelt, haben die Aktienbörsen die Chance auf eine ausgeprägte Seitwärtsbewegung. Die erfolgreiche Nutzung von Kursschwankungen im Rahmen einer solchen Seitwärtsbewe- DAX, ATX, RTS: Dampf abgelassen ATX RTS DAX Europas Börsen haben sich seit dem Frühjahr 2003 stark entwickelt. Die gute Performance von DAX und SMI wurde von den osteuropäischen Börsen inklusive Österreich sogar noch deutlich in den Schatten gestellt. Nun zeigt sich jedoch wieder einmal, dass die Aktienbörsen keine Einbahnstrassen sind. Entsprechend gross ist die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen. An Märkten, die von hohen, spekulativ motivierten Kapitalzuflüssen „aufgepumpt” wurden, wird gegenwärtig der Dampf schnell abgelassen. Die Börsen Osteuropas leiden deshalb unter der Kapitalflucht genauso stark wie andere Emerging Markets. (Chart: Interactive Charts) gung dürfte sehr schwer werden - auch wenn Ihnen irgendwelche Finanzmarktexperten das Gegenteil weis machen wollen. Wieviel Zinserhöhungen verträgt Europa? Die Europäische Zentralbank hat jahrelang eine Politik des extrem billigen Geldes verfolgt. Sehr hohes Geldmengenwachstum und kräftige Kreditnachfrage wurden in Kauf genommen, solange die Konjunktur keine Fahrt aufgenommen hatte und die Inflation gezähmt war. Obwohl der EZB-Chef Jean-Claude Trichet die Zinsen nur in Richtung auf ein langfristig „normales” 3%-Niveau anhebt, reagiert Zinsstrukturkurven wichtiger Währungen die Börse recht verschnupft. Der Zinsvergleich im Laufzeitenspektrum zeigt zwischen den USA, Europa und der Schweiz grosse Quelle: SPK Köln, Asset Management Unterschiede. Zu erkennen ist auch jetzt noch das deutlich tiefere Zinsniveau der Schweiz. In Europa ist die Zinsstruktur recht steil - ein solcher Verlauf spiegelt positive Konjunkturerwartungen wider. In den USA dagegen verläuft die Zinsstrukturkurve sehr flach. Wer - wie wir - auf die Prognosequalität des Instruments „Zinsstruktur” vertraut, der erwartet für die USA eine spürbare Wirtschaftsabschwächung. Obligationen jetzt wahrscheinlich besser als Aktien Die andauernde Belastung des US-Bondmarkts durch steigende Renditen wird also in absehbarer Zeit zu Ende gehen. Obligationen guter Qualität werden dann nicht nur in den USA, sondern auch in Europa wieder sinkende Renditen mit entsprechenden Kurssteigerungen vorzuweisen haben. Wir halten es deshalb für wahrscheinlich, dass Obligationen gegenüber Aktien in der zweiten Jahreshälfte 2006 die bessere Anlagealternative sind. Pharmatitel zeigen sich vergleichsweise robust Aktien sollten jedoch nicht komplett gemieden werden. Mit Pharmatiteln hatten wir uns in Europa bereits zum Jahresbeginn vergleichsweise defensiv aufgestellt. Dabei bleiben wir. Sanofi-Aventis und Bayer sind Schlüsselpositionen. Generikahersteller Stada Arzneimittel nehmen wir als Übernahmekandidaten auf. Der Markt für Generika ist im Umbruch. Mit den Aktien von Schering, E.On und Suez konnten wir von den angeheizten Übernahmeaktivitäten bereits stark profitieren. Der weit verbreitete Übernahmepoker hat unserer Auffassung nach jedoch auch seine Schattenseiten: Mit der forcierten Fremdfinanzierung milliardenschwerer Zukäufe leiden bei vielen Unternehmen die Bilanzen. Damit bröckelt ein weiterer wichtiger Stützpfeiler, der bisher für steigende Aktienkurse gesorgt hatte. Ölaktien und alternative Energien bleiben im Fokus Im Ölsektor bleiben wir engagiert, weil wir davon ausgehen, dass die im April gesehenen Preisspitzen für das „schwarze Gold” in diesem Jahr mindestens noch einmal erreicht werden. Parallel zu nochmals steigenden Ölpreisen werden zwangsläufig Aktien aus dem Sektor der alternativen Energien wieder in den Vordergrund rücken. Da sind wir jetzt bereit, sukzessive - insbesondere an schwachen Tagen - Positionen einzugehen. Zu unseren bevorzugten Titeln zählen wegen starker Gewinndynamik Solarworld und Q-Cells; wer Aktien akkumulieren will, um die Chancen des Sektors langfristig auszuloten, kauft jetzt besonders preiswert S.A.G. Solarstrom, die bis inklusive 3. Juli eine Kapitalerhöhung für Altaktionäre durchführen. USA: Wall Street fürchtet Inflation und schwächeres US-Wachstum Der DOW Jones etablierte sich im DOW: Keine nachhaltige Hausse Jahresverlauf 2006 zwar über weite Strecken oberhalb von 11’000 Punkten. Mehr als ein magerer einstelliger angesichts der Serie von Leitzinserhöhungen jedoch ein respektables Ergebnis. Der diesjährige Spurt auf das Jahreshoch von 11’700 Punkten entsprang Hoffnungen auf ein Ende der Zinserhöhungen. Weil diese Hoffnungen erst einmal enttäuscht wurden, konsolidierten auch die US-Aktienmärkte. Die Abschläge waren in New York jedoch wesentlich moderater als in Frankfurt, Zürich oder Tokio. Kurszuwachs scheint Neuer Notenbankchef als Unsicherheitssfaktor Ben Bernanke wurde in den ersten Monaten seiner Amtszeit mangelnde Professionalität vorgeworfen. Das verunsichert die Märkte, die an Alan Greenspans „Vorgaben” gewöhnt waren. Wir halten Mister Bernanke dennoch zugute, dass die Steuerung von Zinserwartungen in der Nähe von zyklischen Wendepunkten extrem schwierig ist. Ein selbstgefälliges Auftreten à la Greenspan inklusive haarsträubender Fehleinschätzungen scheint den Märkten lieber zu sein, als Bernankes Wankelmut. Wir orten ganz abgesehen vom aktuellen Rätselraten um ein oder zwei weitere Leitzinserhöhungen - die Gefahr, dass die dämpfenden Effekte der langen Zinserhöhungsserie unterschätzt werden. USAktienengagements - vor allem im Rohstoffsektor - gehen wir deshalb nur mit angezogener Handbremse an. der Wall Street jedoch auch im Börsenjahr 2006 nicht zu gelingen. (Chart: Bloomberg) Aus den USA werden nach wie vor starke Wirtschaftsdaten gemeldet (1. Quartal 2006: +5,3%), obwohl viele Marktbeobachter der US-Wirtschaft eine längst fällige Abschwächung voraussagen. Aber: Auch jetzt verhalten sich die US-Konsumenten wieder nicht so, wie die Konjunkturforscher wollen. Prognostiziert wird seit geraumer Zeit, dass die abflauende Häuserkonjunktur die US-Konsumenten dazu zwingen wird, den Gürtel enger zu schnallen. Dieser Effekt ist bis dato ausgeblieben. Der Datenkranz liefert allerdings fast täglich Zeichen, welche die Eintrittswahr- Maiestas Asset Management AG Landstrasse 38 scheinlichkeit der erwarteten KonjunkturDollarschwäche hinausgezögert Postfach 550 Abkühlung erhöhen. Ein wesentlicher Bestimmungsfaktor für den DolFL-9490 Vaduz / Liechtenstein 16 Leitzinserhöhungen in Folge hat nicht nur der larkurs ist die Zinsdifferenz zwischen Dollar und US-Verbraucher, sondern auch die US-Wirtschaft Euro. Der Dollar tendierte bereits schwach, als Telefon: +423/235 07 80 Telefax: +423/235 07 89 als Ganzes bisher sehr gut „weggesteckt”. die Märkte eine Verringerung dieser Zinsdifferenz Obwohl das Leitzinsniveau mittlerweile bei 5% erwarteten. Dieses Thema ist nun vorerst vertagt. Internet: www.maiestas-ag.com liegt und auch für den 28./29. Juni abermals mit Kommt es wieder auf die Agenda, dann gibt es eMail:[email protected] einer Zinserhöhung gerechnet wird, soll die USmit dem US-Leistungsbilanzdefizit und der Verantwortlich für den Inhalt: Wirtschaft im Jahresverlauf 2006 mit gut drei ProWachstumsabschwächung in den USA handfeste F. Wolfinger zent wachsen. Die Konjunkturlokomotive USA Faktoren, die den Greenback schnell unter steht damit zwar nicht mehr unter Volldampf, ist andererseits aber erheblichen Druck bringen können. Engagements in US-Aktien weit davon entfernt, einen ernsthaften Schwächeanfall zu erleiund US-Bonds halten wir angesichts einer solchen Perspektive den oder gar in eine Rezession abzugleiten. für Anleger mit Referenzwährung Euro oder Schweizer Franken für wenig sinnvoll. Ausnahmen von der Regel finden Sie auf US-Aktien haben Zinsanstiege gut verdaut unserer Dispositionsliste. Wer US-Aktien oder Bonds hält, der Mehr als eine langgestreckte Seitwärtsbewegung hatten USsollte diese Positionen zumindest teilweise absichern, um das Aktien in den vergangenen zwei Jahren nicht zu bieten. Das ist erhebliche Dollar-Risiko zu verringern. Japan: Bank von Japan nähert sich der ersten Zinserhöhung Japanische Aktien waren im Jahr 2005 um 40% gestiegen. Diese exzellente Performance erschien mit der Rückendeckung von stetig besseren Wa c h s t u m s a u s s i c h t e n gerechtfertigt - und somit sogar ausbaufähig. Daraus wurde nichts. Der japanische NIKKEI-Index verlor seit Jahresbeginn 7,6%. Japans Börse ist damit die schwächste unter den grossen Industrienationen. In Japan hat es im März eine einschneidende Änderung gegeben: Die japanische Notenbank kündigte die Abkehr von der jahrelang praktizierten Nullzinspolitik an. Gleichzeitig wird seit März dem Kapital- und Aktienmarkt sukzessive Liquidität entzogen. Dabei handelt es sich um dreistellige Milliardenbeträge. Schon bald wahrscheinlich im Juli - wird die Bank von Japan ihre erste Zinserhöhung durchführen. Das stärkt den japanischen Yen und Dort wo die Kurszuwächse im Vorjahr besonders kräftig ausfielen, ist offensichtlich nun die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen besonders ausgeprägt. Der Kursverlauf des NIKKEI sieht derzeit deshalb angeschlagen aus. Aber: Japan hat gegenüber anderen Industrienationen derzeit einen Wachstumsvorsprung. Das wird die Aktienkäufer nach Japan zurückbringen. (Chart: Bloomberg) schwächt die exportorientierte japanische Wirtschaft. Diese Einschätzung veranlasste viele ausländische Investoren zur A u f g abe von japanischen Aktienpositionen. Wir halten eine solche Abkehr für voreilig. An unserem Japan-Engagement halten wir fest. Japan: Kurse korrigieren unerwartet heftig Rohstoffe: Vorboten des Börsenherbstes Was wir derzeit an den Rohstoffmärkten erleben, gehorcht einem uralten Muster. Weit ausgereizte Rohstoff-Preise haben in der Vergangenheit schon mehr als einen Konjunkturboom zum Einsturz gebracht. Auch diesmal ist es offensichtlich nicht anders. Angeheizt durch konjunkturell starke Nachfrage steigen die Rohstoffpreise. Das ist völlig normal. Diese höheren Preise werden entlang der Wertschöpfungskette weitergegeben, bis schliesslich nicht nur die Erzeugerpreise, sondern auch die Konsumentenpreise steigen. Die Bekämpfung der Inflation mittels höherer Zinsen dämpft die Investitions- und Konsumnachfrage irgendwann so stark, dass das Wachstum stagniert oder gar schrumpft. Die Vorboten einer solchen Entwicklung haben wir derzeit klar vor uns: Seit April sind auch „Rohstoffwährungen” wie der südafrikanische Rand oder der Austral-Dollar unter Abgabedruck. In einzelnen Rohstoffen haben sich Spekulationsblasen gebildet. Solche Warnzeichen wurden bisher ignoriert. Erster Trugschluss: Viele Kapitalmarktprofis sind um eine Antwort nicht verlegen, wenn es um eine Rechtfertigung der Rohstoff-Hausse geht. Heute hören wir: Die globalisierte Welt mit China an der Spitze sorgt für eine kontinuierlich hohe Nachfrage. Preiseinbrüche sind angeblich keine Gefahr. Wir meinen: Der Konjunkturzyklus war zu Zeiten der „New Economy” nicht tot. Und er wird seine Logik auch trotz Globalisierung unweigerlich wieder ausspielen. Zweiter Trugschluss: Die hohen Rohstoffpreise werden durch hohe Produktivitätsgewinne entlang der Wertschöp- Die Preise von Gold Rohstoffe: Hausse ignoriert Agrargüter und Öl werden von spekulativen Bewegungen getrieben, für die gerne Hedge Funds verantwortlich gemacht werden. An den AgrarRohstoffen geht die Aufwärtsbewegung bisher dagegen völlig vorbei. Der breite CRBRohstoff-Index steht wieder auf dem gleichen Niveau wie zu Jahresbeginn. (Chart: Interactive Charts) fungskette „weggeschluckt”. Das ist aktuell richtig. Aber auch das ist kein Dauerzustand. Gelingt es in den Industrienationen, aber vor allem an den Werkbänken Asiens, die Produktivität weiter zu erhöhen, bleibt die Gefahr hoher Rohstoffpreise noch für einige Zeit gebannt. Da tickt jedoch eine Zeitbombe. Wir sehen also ein Bündel von Warnzeichen. Nicht zuletzt die offensichtliche „Rein-Raus-Mentalität” von Hedge Funds-Managern. Bei Rohstoff-Engagements besteht unserer Ansicht nach weitere Gefahr von Gewinnmitnahmen. Eine Ausnahme bilden Agrargüter. Positionen in Öl-Aktien, die wir gegenwärtig noch weiter halten, fahren wir mit erhöhter Sorgfalt. Währungsdiversifikation: Stabile Aufwärtstrends gebrochen Nebenwährungen geraten unter Druck Chart: Interactive Charts Währungsdiversifikation mit Hochzinswährungen lieferte in den vergangenen Jahren regelmässig einen guten Beitrag zur bescheidenen Performance von Schweizer Obligationen und europäischen Anleihen. Seit März hat diese Strategie erheblich an „Charme” eingebüsst. Der Grund: US-Dollar-Anlagen bringen inzwischen soviel Rendite, dass ein Ausweichen in risikoreichere Währungssegmente weniger dringlich ist. Damit gerieten vor allem Währungen unter Druck, bei denen die Fundamentaldaten wie Leistungsbilanzdefizit und Staatsverschuldung so schlecht sind wie in den USA. Diese Skepsis traf Ungarn, Neuseeland und vor allem Island. Vorsichtigen Akteuren gelten die Schwächeanfälle der verschiedenen „Rohstoff-Währungen” als unfehlbares Indiz für ein nahes Ende der Rohstoffhausse. Besonders ausgeprägt verlief die Währungsspekulation in der Türkei, wo die türkische Lira binnen kürzester Zeit ein Viertel ihres Wertes einbüsste. Die Risiken der Währungsdiversifikation sind also derzeit erheblich. Wir haben Ihnen an dieser Stelle im vergangenen Herbst das Super-Zins-Zertifikat der ABN Amro Bank vorgestellt (ISIN DE000ABN1BW0), mit dem die Chancen einer solchen Währungsdiversifikation genutzt werden sollten. Derzeit überwiegen die Risiken. Wer diese Risiken kurzfristig nicht tragen will, findet aktuell in Obligationen seiner jeweiligen Referenzwährung einen akzeptablen „Safe haven”. Währungen 2006 Austral-Dollar Britisches Pfund Dänische Kronen Isländische Kronen Kanadische Dollar Mexikanische Peso Neuseeland-Dollar Norwegische Kronen Türkische Lira Ungarischer Forint gegen EUR - 5,7% - 2,8% + 0,1% - 26,2% - 2,3% - 14,7% - 17,8% +0,4% - 25,6% - 9,3% gegen CHF - 4,,9% - 0,8% + 0,4% - 25,9% - 2,1% - 14,4% - 17,4% +1,9% - 25,2% - 9,5% Disclaimer: Dieses Dokument wird von der Maiestas Asset Management AG auf der Basis von Informationsquellen herausgegeben, welche als zuverlässig erachtet werden. Obwohl wir bei der Erstellung dieser Publikation die grösstmögliche Sorgfalt walten lassen, können wir keine Garantie für die Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit des Inhalts dieser Veröffentlichung abgeben. Unsere Empfehlungen können je nach den speziellen Anlagezielen, dem Anlagehorizont oder der individuellen Vermögenslage für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. 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