wamsen, verb. 1) sich den bauch vollstopfen, ableitung von wamme

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wamsen, verb. 1) sich den bauch vollstopfen, ableitung von wamme
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Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. Online-Version vom 20.01.2017.
wamsen, verb.
1) sich den bauch vollstopfen, ableitung von
wamme. bair. sich an wammsn Schmeller 2,
915. elsäss. wamse, daneben wamste MartinLienhart 2, 827. obersächs. wombsn 'unmäszig
essen' Göpfert 116; wmsen zeitschr. f. hochd.
mundarten 6, 317 (Zwickau). vgl.wamschen 1.
2) prügeln. sehr verbreitet, auch in zusammensetzungen wie durchwamsen, verwamsen: elsäss.
wamse, wamste Martin - Lienhart a. a. o.;
schweiz. wamse Seiler 309. Hunziker 286;
schwäb. wampsen Birlinger wb. zum volksthüml. a. Schwaben 91; bair. wambszen Schmeller 2, 915; öst. wamsen Höfer 2, 268. Loritza
140; tirol. kärnt. wampsen Schöpf 799. Lexer
250; ostfränk. wams Ruckert 193. Spiess 274;
hess. nass. wamse (neben wamsche) Crecelius
891. Kehrein 437. Schmidt 320; thür. obersächs.
wamsen Hertel 253. Albrecht 233. zeitschr. f.
hochd. mundarten 6, 317. Herwig 30, daneben
auch wammesen Döring 86. Kleemann 25. Liesenberg 247. Jecht 121; lausitzisch wamsen
Anton (1844) 7; schles. wamszen Weinhold
106. Bernd 343; nd. wamsen Frommann 6, 492
(Lippe). ten Doornkaat Koolman 3, 504.
Schütze 4, 335. Danneil 242. Frischbier 2, 454,
daneben auch wammesen zeitschr. f. nd. sprachf.
35, 100 (Halberstadt), wämsen brem. wb. 5, 174.
Woeste 314. vgl. auch in Groningen wamzen
'niederwerfen' Molema 465. das wort, das Adelung aus dem gemeinen leben anführt, kommt
auch litterarisch zuweilen vor: er musz gewamst
werden. Fr. Müller 2, 106; ich danke euch, dasz
ihr mich ... wamstet (you swinged me). Shakespeare, die beiden Veroneser 2, 1; Holofernes. Judas
bin ich, benamset Maccabäus. Dumm. wammst
man den Maccabäus, trifft's den Judas. liebes
leid u. lust 5, 1; und hast dich vom groszen kerl
wamsen lassen und zudecken? J. Paul flegelj. 1,
59. es geht wol auf die redensart einem das wams
ausklopfen (sp. 1465) zurück, doch könnte auch
eine onomatopoetische bildung mit im spiel sein,
vgl. bamsen 'bey den weiszgerbern und pergamentmachern, ein fell durchklopfen, so bey ihnen
gebämst heiszt' Frisch 2, 420 (von diesem auf
bams 'ein stück vollhäriges fell am sattel' zurückgeführt), thür. bams! empfindungswort beim aufschlagen eines gegenstandes Hertel 63, schwäb.
bampes 'schläge' geben, kriegen Fischer 1, 601.
3) im bair. etwas entwenden, stehlen. wol eig.
aus dem wams ziehen. Schmeller 2, 915.
4) lügen, aufschneiden. in der gaunersprache
Gross handb. f. untersuchungsrichter 331. die
bedeutung erklärt sich aus der gleichbedeutenden
redensart aufs wams hauen (vgl. einen übers ohr
hauen).

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