Wenn der Player spinnt
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Wenn der Player spinnt
ser vice Wenn der Player spinnt M anchmal passiert es gleich nach dem Einlegen, manchmal mitten im Film: Die DVD hängt. Die Menüs stimmen nicht. Der Ton setzt aus. Irgend etwas ist mit der DVD nicht in Ordnung. Oder liegt es am Player? Die Hersteller helfen in solchen Fällen wenig: Die Filmfirma schiebt es auf den Gerätehersteller, der aber sagt, seine DVD-Spieler entsprächen dem Standard. audiovision bringt Licht ins Dunkel: Der erste Teil unseres Ratgebers beschäftigt sich mit möglichen Ursachen. Die Freude ist groß, wenn der Film-Fan neues Futter für sein Heimkino erworben hat. Aber nach dem Einlegen folgt die Ernüchterung: Irgendwas stimmt nicht mit dieser DVD. Fehler in der Codierung Die erste Gruppe von Störungen sind die tatsächlichen Defekte an der DVD; das heißt Fehler, die durch ungenügendes MPEG-Encoding, Mastering-, Authoringund Pressfehler entstehen. Die DVDs dieser Gruppe können meistens beim Händ- ler oder gar beim Hersteller – je nach Auffälligkeit des Fehlers – umgetauscht werden. Die zweite Gruppe von Störungen sind keine tatsächlichen Defekte, sondern beschreiben Eigenheiten der DVD, mit denen eine Anzahl Filmliebhaber nicht einverstanden ist. Das schließt die Bild- und Tonqualität sowie das Authoring ein. Jene Scheiben lassen sich meistens nicht i UMTAUSCH: DIESE DVD-TITEL GINGEN ZURÜCK ➧ALIEN: Es gab bei einigen Scheiben Probleme bei der Wieder- ➧ LETHAL WEAPON 1: Die Erstauflage dieses Titels verärgerte n gabe mit DVD-ROM-Laufwerken. Da die „Alien“-Version, die in der qualitätsbewusste Kunden durch einen halbstündigen QualitätsSpecial-Edition-Box enthalten war, eine Doppel-DVD war, sollte abfall der deutschen Tonspur. Der Umtausch ist direkt beim Anbiedie defekte Scheibe zum Umtausch eingeschickt werden (nicht ter möglich: Warner Home Video GmbH, Jarrestraße 4, 22303 Hamf nur die gesamte Box): Deluxe Video Services GmbH, Industriestraße, burg 77731 Willstätt ➧TOP GUN: Die zweite Schicht enthält die restliche Stunde von o ➧ALIENS: Der Fortsetzung lastete ein Tonversatz in einigen Minu- „Braveheart“. Da dies dem Cruise-Fan nicht zuzumuten ist, kann ten des Films an. Diese Scheibe kann entweder direkt beim jeweiligen Händler oder beim Umtauschservice ersetzt werden. Besitzer der Box sollten nur diese DVD einschicken, nicht die gesamte Box: Deluxe Video Services GmbH, Industriestraße, 77731 Willstätt ➧JACKIE BROWN: Die englische Sprachfassung wies bei einem Teil der Auflage einige Tonaussetzer auf, die den Hersteller BMG dazu veranlasste, die fraglichen DVDs umzutauschen: BMG Kundenservice, Stichwort: Jackie Brown, Neumarkter Straße 28, 81673 München 94 AV-3/2001 die DVD direkt beim Händler umgetauscht werden. ➧ RED CORNER: Ein Teil der Auflage in Deutschland wurde mit britischen Versionen ausgestattet, die keine deutsche Tonspur enthalten (siehe auch audiovision 6/99). Auch dieser Titel kann beim Händler gegen eine korrekte Fassung getauscht werden. ➧BROKEN ARROW: Diese DVD macht Probleme bei der Auswertung des CSS-Schlüssels bei der zweiten Schicht (betrifft nur Software-DVD-Player im PC) und kann bei Deluxe Video Services GmbH, Industriestraße, 77731 Willstätt, umgetauscht werden. Aufstellung ohne Anspruch auf Vollständigkeit ser vice Start Komplizierter Ablauf: Überprüfung des Kopierschutzes bei DVD-Laufwerken mit SoftwareDecodierung. Leitet Authentifizierung ein DVD-ROMLaufwerk Generiert einmalige LaufwerkID Authentifizierungs-ID Erstellung Anforderungsschlüssel ComputerAnforderungsschlüssel Überprüfung des Anforderungsschlüssels auf CSSKonformität Anforderung Überprüfung Schlüssel 1 Schlüssel 1 Erstellung Schlüssel 1 auf Basis des ComputerAnforderungsschlüssel und der DiscAuthentifizierung Abfragen LaufwerkAnforderungsschlüssel Überprüfung Anforderungsschlüssel auf CSS-Konformität, Erstellung Schlüssel 2 Laufwerk-Anforderungsschlüssel Erstellung LaufwerkAnforderungsschlüssel Authentifizierung Schlüssel 1 Schlüssel 2 Überprüfung Schlüssel 2, Erstellung Bus-Schlüssel, Setzen eines Markers für erfolgreiche Authentifizierung Erstellung BusSchlüssel auf Basis von Schlüssel 2 Anforderung DVD-Schlüssel DVD-Schlüssel Weitergeben DVDSchlüssel Lesen DVD-Schlüssel, Verschleierung mit Bus-Schlüssel Anforderung Titel-Schlüssel DVD- und TitelSchlüssel werden zur Entschlüsselung genutzt Titel-Schlüssel Falsches Mastering Auch Fehler im Mastering sind, wie die MPEG-Artefakte, nur durch eine Neuauflage zu beseitigen. Hierzu gehören die vertauschten Kanäle bei Mehrkanaltonabmischungen, Synchronprobleme zwischen Bild und Ton sowie die Verwendung eines Composite-Videomasters. Vertauschte Kanäle können sowohl bei matrixcodierten (Dolby Surround) als auch bei kanalgetrennten Tonspuren wie Dolby Digital oder DTS auftreten. Dies kann dann eintreten, wenn der Anbieter Zugriff auf ein vierkanaliges Perfoband für Dolby Sur- Lesen des Titelschlüssels aus Sektor-Header, Verschleiern mit Titelund Bus-Schlüssel Schlüsseltransfer umtauschen, da kein echter Defekt vorhanden ist. Und zum Dritten gibt es Unverträglichkeiten von bestimmten DVDs mit bestimmten Playern. Hier hilft meist ein Software-Update am Gerät, da – wenn alle anderen Player funktionieren – die Ursache meist in einer etwas zu weiten Auslegung der DVD-Bestimmungen zu suchen ist. Bei den tatsächlichen DVD-Defekten gehörte mangelhaftes MPEG-Encoding bei der Einführung des DVD-Formats zu den berüchtigsten Fehlern. Damals kannten die meisten Heimcineasten MPEGKompression nur von der Video-CD, die auf der Audio-CD aufbaute und somit nur eine geringe Datenbandbreite von 1,41 Mbit/s aufwies. Das bei der Video-CD verwendete MPEG-1-Format nutzte zudem eine feste Bitrate (CBR=Constant Bit Rate), was angesichts der geringen Bandbreite unweigerlich zu der berüchtigten Blöckchenbildung und den stehenden Rauschmustern – auch als eingefrorene Hintergründe bezeichnet – führte. Bei der Festsetzung des DVD-Video-Standards einigte sich das DVD-Konsortium auf das Kompressionsschema MPEG-2 mit einer variablen Bitrate (VBR=Variable Bit Rate), das derartige Probleme ausschließen sollte. In der Praxis ist aber auch eine DVD nicht von diesen Artefakten gefeit: Bei der Kompression des Videomasters versucht der MPEG-2-Encoder automatisch die Szenen ausfindig zu machen, die aufgrund ihrer komplexen Struktur (Schwenks, schnelle Bewegungen und so weiter) eine höhere Bandbreite benötigen. Da aber solche Artefakte auch wahrnehmungsabhängig sind, muss das bereits komprimierte Video von einem Fachmann betrachtet und gegebenenfalls noch per Feineinstellungen korrigiert werden. Denn manchmal analysiert die Kompressionssoftware einen höheren Bandbreitenbedarf, obwohl der menschliche Betrachter auch bei einer geringeren Bandbreite keine Artefakte wahrnehmen würde. Während die höhere Bandbreite bei schnell bewegten Bildelementen der Klötzchenbildung vorbeugt, führt die zu geringe Bandbreite bei ruhigen Bildelementen zu eingefrorenen Hintergründen. Auch hier muss der Fachmann eingreifen und entsprechend die Bandbreite erhöhen. Wenn nun ein Anbieter auf diese Prozedur, im Fachjargon auch „Bit-Budgeting“ genannt, aus Zeit- oder Kostengründen verzichtet und die Kompression allein von der Software bewerkstelligen lässt, kann es auch bei einer DVD-Video zu solchen Artefakten kommen. Obwohl mangelhaftes Bit-Budgeting als Produktionsfehler gesehen werden kann, dürften die meisten Hersteller kaum einem Umtausch zustimmen – es macht auch wenig Sinn, da die gesamte Auflage dieses Titels die gleichen Probleme aufweisen würde. Computer/ DVD-Software round respektive ein sechskanaliges Master für Dolby Digital/DTS hat und die Matrixcodierung oder Mehrkanalton-Kompression selbst vornimmt, ohne dabei eine Kanalüberprüfung anzustellen. So ist es schon vorgekommen, dass einer der vorderen Kanäle plötzlich aus einer SurroundBox erschallt. In den USA ist das bei Buena Vista passiert, deren Standardausgabe von „Tarzan“ mit vertauschten Kanälen in den Handel gelangte. Entsprechend bot Buena Vista in diesem Fall eine Umtauschaktion an. Ein anderer Fall von fehlerhaftem Tonmastering war die deutsche „Aliens“-DVD von Twentieth Century Fox: Hier lief der Ton ab einer AV-3/2001 95 ser vice bestimmten Szene mit einem Versatz von einer halben Sekunde hinterher. Da dieser Tonversatz nach einer neu eingefügten Szene auftrat, lag der Fehler eindeutig im Mastering. Fox erklärte sich nach Bekanntwerden dieses Fehlers auch zu einer Umtauschaktion bereit. Einige Anbieter lassen für die DVD-Fassung eines Films nicht extra einen neuen Film-zu-Video-Transfer anfertigen – insbesondere dann nicht, wenn der bereits existierende Transfer in einem Videoformat vorgenommen wurde, der den Bildspezifikationen der DVD (ITU-601-Auflösung 720 x 576 Pixel, Komponenten-Farbaufzeichnung) entspricht. Leider ist dies nicht immer der Fall: Bei „Männerpension“ aus dem Hause Universal zog der Anbieter ein Videomaster heran, das die Composite-Farbaufzeichnung nutzte. „Composite Video“ bedeutet, dass die Farbinformationen nicht, wie bei modernen Broadcast-Videosystemen getrennt, sondern mit den Schwarzweiß-Informationen verschachtelt aufgezeichnet werden. Da die Farbinformationen in diesem Fall grundsätzlich herausgefiltert werden müssen, kann die Bildqualität nie das Niveau einer Komponentenaufzeichnung, das die DVD nutzt, aufweisen. In dem Fall von ”Männerpension” wurde aber das Composite-Signal noch nicht einmal professionell gefiltert, was sich an so genannten Perlenschnüren (gepunktete/ausgefranste Farbränder) bemerkbar machte. Wie beim MPEG-Encoding kann auch hier nur eine Neuauflage Abhilfe schaffen. Navigation ins Leere Fehler beim MPEG-Encoding sowie Masteringfehler schränken schlimmstenfalls das Seh- und Hörvergnügen ein – bei Fehlern im Authoring kann die DVD unter Umständen sogar ihren Dienst im Player komplett verweigern. Dies tritt dann ein, wenn die Navigation ins Leere führt, zum Beispiel verweist ein Button im Menü auf eine andere Tafel oder einen Titel, welcher gar nicht existiert. Meistens zeigt der Player in solchen Fällen das Wort „Search“ oder „Suche“ an, während der LaserAbnehmer im Inneren des Gerätes mit schleifendem Geräusch vor- und zurückfährt. Hier hilft meistens nur: Gerät ausschalten, dann erneut einschalten und zukünftig diesen Button meiden. Ein anderes Problem entsteht durch falsche Bildformatierung bei den Menüs: Im Falle der „True Lies“-DVD von VCL zeigte das Menü – insofern der Player auf eine 16:9-Wiedergabe eingestellt war – ein entsprechend breites Bild an. Aber der Highlight-Layer, also die Ebene, welche die Auswahlrahmen beherbergt, wurde mit einem Marker für unbedingte 4:3-Wiedergabe versehen. Die Folge: Der Highlight-Layer wurde als 4:3-Grafik über das 96 AV-3/2001 Fehlerhaft: Menü-Bild (blau) und Auswahl-Ebene, hier im 4:3-Format getrennt dargestellt. 16:9-breite Menü gelegt, so dass die Auswahlrahmen nicht mehr exakt über dem Menübild lagen. Der Besitzer hatte entweder die Möglichkeit, den richtigen Menüpunkt zu erahnen oder aber seinen Player auf 4:3-Wiedergabe umzustellen – dann passte auch der Highlight-Layer exakt auf das 4:3-breite Menübild. Eine Neuauflage und ein damit verbundener Umtausch der DVD ist bislang nicht erfolgt. Kopierschutz CSS stört DVD-ROM-Laufwerke können wiederum Probleme mit der CSS-Zuordnung haben. CSS (Content Scrambling System) ist das Verschlüsselungsverfahren, mit dem theoretisch das digitale Kopieren einer DVD unmöglich gemacht werden sollte. Die Audio- und Videoinformationen liegen verschlüsselt und somit für den MPEG-Decoder unleserlich vor. Die DVDSoftware muss sich erst mit einem entsprechenden Freigabecode identifizieren, worauf das DVD-ROM-Laufwerk dann der Software den Entschlüsselungscode übermittelt, der in einem für die Software nicht ansteuerbaren Sektor der DVD versteckt ist (siehe Seite 95). Da jeder Sektor einer DVD mit einem eigenen Schlüssel versehen werden kann, kann der Fall eintreten, dass eine zweischichtige DVD auf der zweiten Schicht andere Schlüssel benötigt. Da nur DVD-ROM-Laufwerke und Software-DVD-Player kontinuierlich Identifizierungen und Schlüssel austauschen, sind herkömmliche Player davon nicht betroffen. Denn diese verarbeiten die Audio- und Videoinformationen intern und bieten keine Möglichkeit, diese uncodiert auszugeben; deshalb reicht ein einmaliger Austausch von Identifizierung und Schlüssel. Ein bekannter Fall mit inkorrekter CSS-Zuordnung stellt die erste „Broken Arrow“-DVD von Twentieth Century Fox da, die sich mit einigen DVDROM-Laufwerken nicht korrekt wiedergeben ließ. In diesem Fall bot Fox einen Umtausch an. Tricks im Authoring Das Thema Authoring-Fehler bietet noch viele Einzelfälle, die allerdings meistens darauf beruhen, dass die Hersteller einige Tricks bei der Herstellung der Navigation und der Dateistruktur einsetzen, die nicht immer systemkonform sind. Einige Player können über solche Ungereimtheiten im Authoring hinwegsehen, da deren Betriebssystem mit Standardprozeduren ausgestattet wurde. Wenn zum Beispiel ein Button ins Leere führt, dann schaltet ein solcher Player nach einer vorgegebenen Zeit automatisch auf das Basis-Menü um, während andere Player, die stur den DVD-Standards folgen, noch bis zum jüngsten Tag weitersuchen würden. Dies macht natürlich einen Umtausch schwieriger, da die Anbieter stets auf das Funktionieren in solchen Playern verweisen können. Auch Pressfehler kommen vor In der 4:3-Wiedergabe werden beide Elemente korrekt übereinander gelegt Wenn das Menübild im 16:9-Format, die Auswahl-Ebene aber nur als 4:3Format definiert wurde, passen die Auswahlelemente bei 16:9-Wiedergabe nicht übereinander. Dramatischer sind die Pressfehler, da hier so gut wie alle Player inkorrekt arbeiten: Der häufigste Defekt ist ein abgenutztes Master (also die Vorlage, nach der die DVDs gefertigt werden), dessen Pits durch zahlreiche Pressvorgänge „verbraucht“ sind. Diese Pits lassen sich vom Player nicht mehr als solche ausmachen und der Bildschirm bleibt schwarz; in ganz schlimmen Fällen wirft der Player die DVD auch als nicht lesbar aus. Solche Pressungen sind aber eher selten; häufiger kommt es vor, dass einige Bereiche der DVD mit unlesbaren Pits ausgestattet sind. Hierbei spielt die DVD normal an, aber im Laufe des Films zerfällt das Bild in grobe Blöcke, der Laser-Abnehmer fährt schleifend vor und zurück. Je nachdem, wie viele Pits fehlen, bricht der Player die Wiedergabe komplett ab oder setzt sie an einer späteren Stelle fort. Die Entstehung der groben Blöcke erklärt sich hierbei durch die skalierbare Datenstruktur des MPEG-Videodatenstroms. Da ein Bild bei MPEG nicht zeilenweise, sondern blockweise aufgezeichnet wird, liest der Player zunächst die Blöcke ein und macht sich dann an die Detailinformationen je Block. Da die Pits selten genau am Bildanfang fehlen, sondern mit höchster Wahrscheinlichkeit im Laufe des Bildes aussetzen, konnte der MPEG-Decoder noch ein Teil des Bildes einlesen und umwandeln. Vielfach ist sogar zu beobachten, dass einige Blöcke schon vollständig detailliert sind. Je nach Qualität der Fehlerkorrektur und der Abtastung kann eine defekte DVD bei dem einen Player frühzeitig zur Blockbildung neigen, während andere Player ohne nennenswerte Störung weiterspielen als sei nichts gewesen. Da in diesem Fall nur die letzten Pressungen des sogenannten Glassmasters und nicht die gesamte Auflage betroffen sind, kann ein solcher Titel beim Händler gegen eine neue DVD umgetauscht werden. Allerdings sollte man sicher stellen, dass die neue DVD aus einer anderen Lieferung stammt, da sonst die Wahrscheinlichkeit steigt, eine Scheibe mit dem gleichen Defekt zu erhalten. Ähnlich wie bei den fehlenden Pits verhält es sich mit Lufteinschlüssen. Im Gegensatz zu CDs werden DVDs immer aus zwei Kunststoffscheiben zusammengeklebt, wobei die Datenschicht Sandwich-artig zwischen diesen beiden Scheiben eingeschlossen wird – und manchmal mogelt sich ein kleines Luftbläschen hinein. Das kann zur Oxidation der Datenschicht führen, was diesen Bereich der DVD langfristig unleserlich macht. Dabei treten dann Defekte auf, die den fehlenden Pits ähneln. Erfreulich hierbei ist, dass Lufteinschlüsse nur einzelne Scheiben betrifft – ein Umtausch beim Händler führt in der Regel zu einer mängelfreien DVD. Eher ein Kuriosum, aber dennoch ein Pressfehler gravierender Art ist das Aufbringen zweier unterschiedlicher Schichten. Bei dem Titel „Top Gun“ von Paramount Home Video enthielt die erste Schicht den oben genannten Film – bis zu der Stelle, wo der Player zur zweiten Schicht umschaltet. Ab da bekam der Tom-Cruise-Fan das zur Häfte blau geschminkte Gesicht von Mel Gibson zu sehen – Paramount hat irrtümlich die zweite Schicht von „Braveheart“ aufgebracht. Selbstverständlich bot Paramount für diese DVD eine Umtauschaktion an. Mangelhafte Sorgfalt Die zweite Gruppe der Fehler sind keine technischen Defekte, sondern Eigenheiten, die bei Sammlern zu Ärger führen. Dabei wird häufig das falsche Bild- und Tonformat genannt. Ein aktuelles Beispiel: „Apocalypse Now“ von Paramount mit einem DVD-Bildformat mit 2,00:1, das nicht dem Kinoformat von 2,35:1 entspricht. Allerdings ist das auf der DVD vorliegende Format vom Kameramann Vittorio Storaro so gewünscht worden; da nützen auch keine Petitionen an Paramount. Zu wahren Proteststürmen seitens der DVD-Sammler führte die anfängliche Entscheidung von Universal, ihre über Columbia Tristar vertriebenen Titel nur mit einer englischsprachigen 5.1-Tonspur anzubieten, während die deutsche Fassung Dolby Surround aufwies – und das, obwohl die besagten Filme (unter anderem „Out Of Sight“) in deutschen Kinos mit einer 5.1Tonspur (Dolby Digital) gezeigt wurden. Mittlerweile hat Universal seine Politik geändert, die damaligen Titel wurden allerdings nicht neu aufgelegt – denn ein ausgesprochener Produktfehler wäre das nur, wenn man auf dem Cover 5.1-Ton versprochen hätte. Viele Fans sind ebenso entrüstet, dass MGM einige Katalogtitel wie „Wargames“ nur mit einer deutschen Monofassung ausliefert, obwohl die VHS-Kassette als auch diverse Fernsehausstrahlungen in Dolby Surround zu hören waren. In diesem Fall konnte MGM kein deutsches Stereomaster inklusive Matrixcodierung auftreiben, das dem Qualitätsanspruch für eine DVD-Veröffentlichung gerecht geworden wäre. Offensichtlich existiert nur noch eine 35-mm-Kopie mit Stereolichtton, die aufgrund ihrer Störanfälligkeit und ihres Alters nicht mehr brauchbar war. Auch das Authoring stößt bei Heimcineasten das eine oder andere Mal bitter auf, aber auch hier handelt es sich nicht um echte Defekte als vielmehr um Eigenheiten des Anbieters. Der Zeitpunkt des Schichtwechsels beispielsweise wird bei den meisten Herstellern an einen geeigneten Zeitpunkt gelegt, etwa bei einer Ausblende zu Schwarz oder einem ruhigen Szenenübergang. „Halloween: H20“ von Kinowelt zeigt schon fast exemplarisch, wo ein Schichtwechsel nicht platziert werden sollte: inmitten einer KameAV rafahrt. Im der nächsten audiovision führen wir unseren Ausflug in die Welt der DVD-Software-Probleme fort. Dann berichten wir unter anderem über: ➧Verschmutzung, ➧Player-Defekte und ihre Ursachen ➧Fehlersuche RÜCKBLICK av 2/2001➧ Universelle Fernbedienungen av 1/2001➧ Der Ton im Heimkino av 12/2000 ➧ Die Quellen fürs Heimkino av 11/2000 ➧ Raumakustik verbessern av 5/2000 ➧ Boxen richtig aufstellen av 4/2000 ➧ Der richtige Projektor av 3/2000 ➧ Fernseher, Rückpro, Plasma