Musik – «immer wieder» gestalten

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Musik – «immer wieder» gestalten
20 Musikalisches Gestalten | Kindergarten und Unterstufe
Musik – «immer wieder» gestalten
Musizieren ist Gestalten par excellence. Die Metapher vom Füllen auf der
eingezäunten Weide kommt hier schön zum Ausdruck. Ursula Tessaro gibt
uns am Beispiel des beliebten Kinderliedes «Immer wieder kommt ein neuer
Frühling» einen Einblick in ihr musikalisches Gestalten auf der Unterstufe.
Ursula Tessaro ist
Klassen­lehrerin an der
Unterstufe in Mühlethurnen. Ihre besondere Liebe gilt dem Fach Musik.
Sie arbeitete während
15 Jahren als Kursleiterin
in der Lehrerinnen- und
Lehrerfortbildung.
Die Partitur eines Stückes steckt
einen Zaun ab. Beim «freien» Improvisieren sind es die Gesetze der
Harmonien. Und auch jedes Instrument bietet Einschränkungen, die zu
einem bestimmten Ausdruck führen.
Wer mit Schülerinnen und Schülern
musiziert, erfährt die Auseinandersetzung mit dem «Zaun» doppelt.
Zum einen geht es darum, mit den
Vorgaben des Stücks eine Interpretation zu leisten und eine Unterrichtssequenz zu planen und zu gestalten.
Zum anderen steckt gerade diese Arbeit den Schülerinnen und Schülern
den Bewegungs- und Lernraum ab.
Das Lied «Immer wieder kommt ein
neuer Frühling» von Rolf Zuckowski
verbreitet eine frische und fröhliche
Atmosphäre und lädt immer wieder
dazu ein, sich Neues zum kommenden Frühling einfallen zu lassen. Die
drei Teile des Liedes (Kehrvers, Strophen, «Winter») sind je in sich kleine
Stücke mit eigenem Charakter, die
zum Ausgestalten animieren. Zusammen kann daraus ein facettenreiches
und doch rundes Ganzes entstehen.
Für den Kehrvers macht Ursula Tessaro je zwei Vorschläge zur Begleitung und zum Bewegen.
profi-L 1/08 © schulverlag blmv AG
Melodische Begleitung:
Vorgabe sind die vier passenden
Begleittöne f, a, c’, f’. Als einfache
Variante kann man Kinder auf Klang­
stäben frei improvisieren lassen. Ab
der 2. Klasse wird die Begleitmelodie
auf einem Glockenspiel gespielt.
Rhythmische Begleitung:
Eine freie Begleitung auf «Sonnenstrahlinstrumenten» wie Triangel
oder Fingerzimbeln – sparsam
einsetzen.
Sonnenschein:
Mit gelben Chiffontüchern oder
Krepppapierstreifen die Sonnenstrahlen scheinen lassen. Ein kleines
Sonnenstrahlentänzchen einstudieren. In Gruppen ausprobieren lassen,
wie so ein Sonnentanz aussehen
könnte, die Idee vorführen, sich gemeinsam für die «beste» Form entscheiden.
Wichtig ist, dass die Gestaltungsvorschläge der Kinder zum Text passen.
Dabei dürfen starke, besonders kreative Kinder auch mehr gefordert
werden. Hingegen sind Ideen von
Kindern, die sich weniger zutrauen
oder gehemmt sind, Impulse in die
Runde zu geben, besonders aufmerksam entgegenzunehmen. Gemeinsam wird dann versucht, solche
Beiträge möglichst sinnvoll im ganzen
Geschehen einzubauen. Kinder sollen
merken, dass ihre Gestaltungsideen
wertvoll sind. So wächst der Mut,
sich einzubringen.
Blumen:
Kinder verwandeln sich mit Hilfe von
Chiffontüchern in Blumen und lassen
die bunten Blumenköpfe in die Höhe
wachsen.
Auch bei den Strophen und beim
Winterteil lässt Ursula Tessaro die
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Schülerinnen und Schüler innerhalb bestimmter materieller oder
formaler Vorgaben Ideen entwickeln und Möglichkeiten ausprobieren. (siehe Download-Bereich).
Je besser die Kinder das Lied ken-
nen, umso reicher werden die Gestaltungsvorschläge. Schliesslich kann
das ganze Lied mehrere Male hintereinander in immer neuer Besetzung
und mit neuen Ideen aufgeführt –
und genossen – werden.
.net
Download Liedtext «Immer
wieder kommt ein neuer Frühling» und weiterer Materialien:
www.profi-l.net
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