Die sehr spezielle totale Mondfinsternis in der Nacht vom 27. auf 28

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Die sehr spezielle totale Mondfinsternis in der Nacht vom 27. auf 28
Presseaussendung der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie
Die sehr spezielle totale Mondfinsternis in der Nacht vom 27. auf 28. September
In den frühen Morgenstunden des 28. September ereignet sich eine in Österreich gut sichtbare totale
Mondfinsternis, bei der es zu einem seltenen Zusammenspiel mehrerer astronomischer Phänomene
kommt. Erntevollmond, Erdnähe des Trabanten unseres Planeten sowie eben die Mondfinsternis – all
diese Umstände lassen uns eine besondere Mondfinsternis erleben. Die Wiener Arbeitsgemeinschaft
für Astronomie (WAA) lädt am 28.9. um 2 Uhr MEZ (Nacht von Sonntag auf Montag) zur gemeinsamen Beobachtung auf die Sofienalpe, 1140 Wien.
Bereits am 26. 9. 2015 um 14 Uhr startet die WAA mit der SternenHimmelAkademie ein neues
Kursformat mit eigenständigen Kurzkursen für alle Wissensstufen.
Eine seltene Mondfinsternis
Mondfinsternisse treten im Schnitt alle halben Jahre ein; etwa die Hälfte von ihnen ist für einen bestimmten Ort auf der Erde auch sichtbar. Somit sind sie gar nicht so selten. Am 28. September kommt
es aber zu einem besonderen Zusammenspiel:

Totale Mondfinsternis: Der Mond steht am Himmel der Sonne so genau gegenüber, dass er
durch den Schatten der Erde wandert. Das passiert im Schnitt alle 6 Monate, aber nicht immer
ist die Finsternis total und vor allem ist sie nicht immer bei uns zu sehen.

Erntevollmond: Der Vollmond im September wird so genannt, weil sich jetzt die Aufgangszeiten des Mondes von Abend zu Abend viel weniger stark ändert als im Rest des Jahres. Früher wurde dies genützt, um die Ernte nach Sonnenuntergang im Licht des früh aufgehenden
Mondes einzubringen.

Supervollmond: Dieser in der Astronomie nicht übliche Begriff bezeichnet, wenn der Vollmond in Erdnähe stattfindet. Etwa alle 14 Monate fallen diese beiden Ereignisse zusammen,
aber nicht bei einer Mondfinsternis. Um 3.52 Uhr MESZ beträgt die Entfernung Erde-Mond
356.878 Kilometer, das ist die geringste bei einem Vollmond in diesem Jahr – aber nur weniger als 1 % geringer als im August oder Oktober.
Eine Mondfinsternis in Erdnähe wiederholt sich alle 18 Jahre und 11 Tage, das allein ist also schon
recht selten. Wenn sie auch in den September fallen soll, dann ist dies noch viel seltener.
So lange brauchen wir auf die nächste totale Mondfinsternis in Wien nicht warten; sie wird schon am
27. Juli 2018 zu sehen sein, aber nicht in Erdnähe und nicht als Erntevollmond.
Eckdaten der Finsternis:
2.10 Uhr MESZ:
3.07 Uhr MESZ:
3.52 Uhr MESZ:
4.11 Uhr MESZ:
4.47 Uhr MESZ:
4.51 Uhr MESZ:
5.23 Uhr MESZ:
5.42 Uhr MESZ:
6.16 Uhr MESZ:
6.27 Uhr MESZ:
6.49 Uhr MESZ:
6.59 Uhr MESZ:
Beginn der Finsternis (unbemerkbar)
Beginn der partiellen Finsternis
Mond am erdnächsten Punkt seiner Bahn
Beginn der totalen Finsternis
Größte Verfinsterung
Vollmond (bezogen auf den Erdmittelpunkt)
Ende der totalen Finsternis
Beginn der Morgendämmerung
Vollmond (für Wien)
Ende der partiellen Finsternis
Sonnenaufgang
Monduntergang
Veranstaltung zur Totalen Mondfinsternis:
Die WAA lädt zur öffentlichen Beobachtung der Mondfinsternis mit Erklärungen und Blick durchs
Fernrohr am 28. 9. ab 2.00 Uhr MESZ auf der Sofienalpe in Wien 14. Bei Schlechtwetter (Bewölkung
oder gar Niederschlag) findet die Veranstaltung nicht statt. Information ob die Veranstaltung stattfindet, ab dem Vorabend über Facebook (www.facebook.com/waa.wien) oder telefonisch unter
0664/256-1221 (bis 21 Uhr).
Zusatzhinweis: Neue Astronomiekurse der WAA
Unter dem Titel „SternenHimmelAkademie“ bietet die WAA ab 26. September 2015 eine neue Reihe
von kompakten Astronomiekursen an. Das Wort „Akademie“ soll nicht täuschen, es gibt Kurse für alle
Stufen von Vorwissen und Interesse.
Die Kurse eines Semesters behandeln jeweils in sich abgeschlossene Themen und bauen nicht aufeinander auf. Sie finden im Regelfall am Samstagnachmittag von 14 bis 18 Uhr statt. Ein Kurs bildet
eine abgeschlossene thematische Einheit und verbindet Vortrag, gemeinsames Erarbeiten und bietet reichlich Gelegenheit für Fragen und Diskussionen.
Kurse im Wintersemester 2015/16
Sa., 26. 09. 2015, 14 – 18 Uhr: Der Weg zu den Sternen
Entstehung und Entwicklung einer faszinierenden Wissenschaft
Sa., 24. 10. 2015, 14 – 18 Uhr: Was funkelt denn da?
Orientierung am Sternenhimmel
Sa., 21. 11. 2015, 14 – 18 Uhr: Alles dreht sich, alles bewegt sich
Regelmäßiges und unregelmäßiges im Lauf von Sonne, Mond und Planeten
Sa., 12. 12. 2015, 14 – 18 Uhr: Vom Urknall zum Leben
Die Idee vom Ursprung der Elemente
Sa., 23. 01. 2016, 14 – 18 Uhr: Ganz weit draußen - mitten drin
Raum, Zeit und das ganze Universum
Kursort:
Alle erwähnten Kurse finden im SkyDome Seminar- und Tagungszentrum des Wiener Hilfswerks,
Wien 7, Schottenfeldgasse 29. statt.
Alle Informationen und weitere Veranstaltungen sind auf der Homepage www.waa.at sowie auf der
Facebookseite www.facebook.com/waa.wien zu finden.
Bildinformation:
LE2015Sep28T_waa.jpg ...............................................Verlauf der Totalen Mondfinsternis vom 28.
September 2015; NASA-Grafik, WAAÜbersetzung mit Ergänzungen für Wien. Credit:
WAA, NASA.
mondfinsternis-schema.jpg............................................Wie eine Mondfinsternis zustande kommt. Credit: WAA.
tle20070303.jpg .............................................................Totale Mondfinsternis vom 3. März 2007. Credit: Michael Karrer.
Verwendung der Bilder unter Quellenangabe gestattet.
Pressekontakt:
DI Alexander Pikhard
Präsident der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie
[email protected]
Tel. 0664 256 1221 (Sekretariat)
Zu DI Alexander Pikhard
Alexander Pikhard ist seit 40 Jahren astronomischer Volksbildner. Seine besondere Stärke liegt in der
leicht verständlichen Darstellung komplizierter wissenschaftlicher Inhalte und der Fähigkeit, seine
Begeisterung für Astronomie an andere weiterzugeben. Seit 1998 ist er ehrenamtlich Präsident und
Mitbegründer der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA). Als praktizierender Amateurastronom und Astrofotograf verfügt er über einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit Fernrohren und der Beobachtung des Himmels. Dieses Wissen fließt laufend in seine Bildungsinhalte ein.
Zur Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA):
Die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) ist ein astronomischer Club, der sich der
Verbreitung und Vertiefung astronomischen Wissens mit besonderem Schwerpunkt auf Amateurastronomie verschrieben hat. Alle, die den Himmel auf eigene Faust erobern wollen – mit freiem Auge,
Fernglas oder eigenem Fernrohr – finden hier Unterstützung mit Rat und Tat. Die WAA hat rund 350
Mitglieder und ist auch sehr aktiv im Internet vertreten. Sie hat keinen festen Sitz sondern agiert mit
transportablen Teleskopen (Mobile Volkssternwarte) ausschließlich mobil.
Bild: 03_AlexanderPikhard.jpg