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Inhalt Seite Vorwort 2 Rahmenbedingungen 3 Grundriss der Einrichtung 4 Kindheit heute 5 Die Philosophie der Offenen Kindertagesstätte 9 Die Rolle der Erzieherin und die Teamarbeit in der Offenen Arbeit 11 Die Arbeit nach dem Handlungsforschungsmodell 13 Die Kita als Bildungseinrichtung 15 Das Bildungsbuch 18 Partizipation / Beteiligung von Kindern 20 Die Rechte der Kinder nach Janusz Korczak 22 Tagesablauf im Kindergarten 23 Spielen und Lernen 27 Angebote, Projekte, AG's, Arbeit in den Werkstätten 28 Die wichtigsten Regeln im Kindergarten 30 Zusammenarbeit mit Eltern 31 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 32 Zusammenarbeit mit dem Klaus-Bahlsen-Haus 33 Das Hortkonzept 34 Tagesablauf im Hort 37 Literatur- und Medienhinweise 39 1 Liebe Leserin, lieber Leser, betrachten Sie doch einmal in Ruhe das Bild vorne auf dem Einband. Welches Tier sehen Sie? Einen Hasen? Nein, eher eine Ente? Oder doch einen Hasen? Darüber kann man nicht streiten, denn beides ist richtig! Je nach Betrachtungsweise kann man in der Tat beide Tiere erkennen. Von allen Dingen auf dieser Welt gibt es immer unterschiedliche Sichtweisen. Es gibt nicht die (einzige) Wahrheit. Wir möchten Ihnen mit dieser Konzeption unsere Sichtweise von Pädagogik näher bringen. Denn: "Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können." Das KiRo- Team (Kindertagesstätte Rohdenhof) Das ist KiRo, unser Kita-Drache. Landeshauptstadt Hannover Kindertagesstätte Rohdenhof Klein-Buchholzer Kirchweg 9 30659 Hannover Tel.: 168 - 48506 Büro - 44039 Kiga I - 48511 Kiga II - 48510 Hort Fax.: - 48019 e-mail: [email protected] 2 3 4 Kindheit heute Wie war es eigentlich bei uns? Erinnern Sie sich noch an Ihre Kindheit? Es gab viel selbstorganisierte Freizeit mit wenig Einmischung von Erwachsenen. Es gab zwar Spielplätze, aber auch viele andere Bereiche, die wir zu Spielplätzen machten. Man traf eigentlich immer Kinder, mit denen man spielen konnte. Es gab ständig etwas zu erkunden, zu erforschen und zu entdecken. Kindheit heute hat sich verändert. Kinder wachsen in Lebenssituationen auf, die ihnen einerseits im Allgemeinen eine gute Versorgung bieten, andererseits in vielen Bereichen einengen und viele für die Entwicklung wichtigen Erfahrungen nicht mehr ermöglichen. Kinderfeindliche Gesellschaft, zunehmender Straßenverkehr, beengter Wohnraum, technisierte Umwelt, Medien, Umweltbelastungen (erhöhte Ozonwerte, Verunreinigung von Gewässern ect.) ...grenzen den Spiel- und Freiraum der Kinder ein und lassen elementare Lernerfahrungen immer weniger zu. Welches Kind kann heute noch mit anderen auf der Straße spielen? Spielplätze sind nicht mehr gefahrlos zu erreichen. Zudem bietet deren Gestaltung wenig Anregung für die Kinder. Überall gibt es Verbotsschilder. In den engen Wohnungen ist oft kein Platz für (Bewegungs-)Spiele. Wird es lauter, fühlen sich die Nachbarn gestört. Kinder bewegen sich in unserer Sitz-, Steh- und Fahrzivilisation immer weniger. Sie sind weniger aktiv und konsumieren mehr was ihnen vorgesetzt wird, z.B. vor dem Fernseher. Eine Vielzahl von Informationen stürzt auf die Kinder ein, die sie passiv entgegennehmen und kaum verarbeiten können. Ein Beispiel: Viele Kinder kennen Kühe heute nur aus dem Fernsehen. 5 Welch eine Überraschung, wenn sie einer echten Kuh gegenüber stehen und sehen, dass sie weder so klein ist wie im Fernsehen, noch lila. Dazu kommen andere Sinneseindrücke: Wie riecht es im Kuhstall? Wie fühlt sich das Fell einer Kuh an? Wie laut ist ihre Stimme? Alles Erfahrungen, die das Fernsehen nicht vermitteln kann! Kinder machen heute immer mehr Erfahrungen "aus 2.Hand", d.h. nicht mehr unmittelbar sondern über Bücher, Fernsehen ect. Die Umwelt wird immer komplexer und die Möglichkeiten sie zu erfahren/ zu erforschen immer geringer. Wo kann ein Kind heute noch miterleben wie etwas hergestellt wird? Das Geld kommt von der Sparkasse, die Milch und die Kartoffeln aus dem Supermarkt. "Vor dem Abstrakten muss das Konkrete durchlaufen werden." Wir verlangen von Kindern immer früher, dass sie "über den Kopf lernen" und vergessen dabei die Bedeutung der Spiel- und Bewegungserfahrungen für das kindliche Lernen, vor allem in den ersten sieben Lebensjahren. Kinder lernen, indem sie mit allen ihren Sinnen Erfahrungen machen - mit Gegenständen mit anderen Menschen - in verschiedenen Lebenssituationen. "Vor dem Sinn kommen die Sinne." Ein Kind lernt den Begriff "oben" darüber, dass es mit allen seinen Sinnen erlebt, was "Höhe/oben sein" bedeutet, indem es z.B. auf einen Baum klettert. Auge, Hand und Fuß müssen zusammenarbeiten, damit das Kind den Wipfel erreichen kann. Es muss sein Gleichgewicht einsetzen, um nicht herunterzufallen. Es lernt abzuschätzen, wie stark ein tragfähiger Ast sein muss usw. und es erfährt das Erfolgserlebnis, Ängste überwunden und es geschafft zu haben, einschließlich des Kribbelns im Bauch, wenn es den Wipfel erreicht hat. Lernerfahrungen, die so über das Handeln gemacht wurden, sitzen tief und werden nicht so leicht vergessen. Sie sind in andere Lebensbereiche übertragbar. "Begreifen kommt von greifen." Kinder wollen lernen. Sie wollen ausprobieren, experimentieren, alles selbst erfahren. Dabei ist klar, dass Bewegung nie ohne Risiko ist. Aber die ängstliche Vermeidung von vielen kleinen Unsicherheiten erhöht das große Risiko. Beweglichkeit (auch im geistigen Sinne) kann eben nur durch Bewegung geübt werden. Ein Kind, das die Möglichkeit hat, seinen Körper zu erfahren und lernt, mit ihm umzugehen, bewegt sich viel sicherer. 6 "Der Körper ist nicht das Transportmittel für den Kopf." Kinder müssen vielfältige Erfahrungen machen können. Sie müssen dabei Fehler machen dürfen und Dinge in Frage stellen können. Unsere perfekte, vorgegebene Welt ist für die Kinder oft nicht mehr reizvoll, nicht herausfordernd. Das Spielzeug wird immer perfekter und fordert die Fantasie nicht mehr heraus. Oft bleibt nur noch das Zerstören. Kinder stellen keine Fragen mehr, denn Erwachsene liefern schon vorher die Antworten. Wozu noch eine Schleife lernen - es gibt doch Schuhe mit Klettverschluss. Den Umgang mit zerbrechlichem Material beim Abtrocknen lernen? Nicht nötig, wir haben doch die Geschirrspülmaschine. Die Küchenmaschine knetet den Kuchenteig und selbst beim Tuschen muss das Kind nicht mehr vorsichtig sein, wenn es den Pinsel auswäscht. Es gibt Becher, die nicht mehr auslaufen, wenn sie umfallen. Alles geht praktischer, einfacher, schneller. Besser? Manche Kinder, die zu uns kommen, haben keine Motivation mehr, Neues zu lernen, Dinge zu entdecken. Die Möglichkeit, elementare, motorische Erfahrungen zu machen, ist für heutige Kinder stark eingegrenzt und wenn Kinder spielen, dann bitte etwas mit pädagogischem Hintergrund. Die Lernerfahrung beim Turnen und Matschen ist nicht so sichtbar. Das Kind soll früh lernen, etwas Sinnvolles zu tun oder herzustellen. Daran wird die Lernleistung gemessen. In unserer Leistungsgesellschaft sollen die Kinder möglichst früh auf die Schule und die spätere Berufswelt vorbereitet werden. Dabei wird als Förderung angesehen was spezifische Fähigkeiten hervorbringt: Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag - Musikschule Schwimmunterricht Ballett Spielen mit Felix Kinder werden ständig beschäftigt. Der Stress der Erwachsenenwelt wird frühzeitig auf sie übertragen. Wie soll ein Kind eigene Bedürfnisse und Interessen erkennen bzw. entwickeln, eigene Entscheidungen treffen und ein Zeitverständnis bekommen, wenn Erwachsene ihren Zeitplan machen, alles für sie arrangieren und sowieso immer besser wissen, was Kinder gerade brauchen? Manche Kinder wachsen heute gut behütet als Einzelkinder auf und sind der Mittelpunkt der Familie. Jeder will nur das Beste für sein Kind. Schlechte Erfahrungen, die wir gemacht haben, sollen den Kindern erspart bleiben. Wir möchten sie vor Verletzungen, Enttäuschungen und anderen schmerzlichen Erfahrungen bewahren. Wir möchten es den Kindern leicht machen und übersehen dabei vielleicht, dass ihnen so nur wenig Freiraum bleibt, eigene wichtige Erfahrungen zu machen. Weil wir es gut meinen, nehmen wir den Kindern vieles ab (z.B. anziehen, aufräumen, aber auch Zeitplanung und Entscheidungen). Unbewusst vermitteln wir aber damit auch: "Du kannst es nicht allein. Ich muss es für dich tun." Wir wollen helfen und machen stattdessen hilflos. Nicht "Ich helfe dir" sondern "Ich helfe dir, es selbst zu tun" sollte es heißen. Kinder brauchen den Freiraum, ihre eigenen Erfahrungen und Fehler machen zu können. Sie müssen auch einmal ohne die Aufsicht des Erwachsenen spielen können - wie auch wir es früher konnten. 7 Oft erleben Kinder bevor sie in den Kindergarten kommen, nur erwachsenen Menschen und haben bis dahin kaum Erfahrungen mit Gleichaltrigen. Kinder lernen soziales Verhalten in erster Linie über Sozialisation, d.h. über das was wir Erwachsenen ihnen vorleben. Dabei unterscheidet sich das was wir leben oft deutlich von dem was wir als wünschenswert erachten. In einer Gesellschaft, die zunehmend egoistischer, isolierter, leistungs- und konsumorientierter wird, müssen wir uns über manches Verhalten von Kindern und Jugendlichen nicht wundern. Sie passen sich nur den Gegebenheiten an. Kinder kommen heute mit anderen Voraussetzungen und Vorerfahrungen in die Einrichtung als früher. So gewinnt die Kita zunehmend als Ort an Bedeutung, an dem Kinder vielfältige Erfahrungen mit anderen Kindern verschiedener Altersgruppen und auch anderen Erwachsenen (als den Eltern) machen können, da dies in ihrem Lebensumfeld immer weniger gegeben ist. Es ist wichtig, dass sie lernen, sich mit anderen auseinander zu setzen, Andersartigkeiten oder auch nur andere Bedürfnisse zu akzeptieren, Entscheidungen zu treffen, Enttäuschungen zu ertragen und eigene Bedürfnisse aufzuschieben. 8 Viele Kinder haben Schwierigkeiten, sich in einer immer mehr von ihnen fordernden, aber immer undurchschaubaren werdenden Umwelt zurechtzufinden. Sprachschwierigkeiten, Ängste, aggressives Verhalten, Passivität, Schulschwierigkeiten.... sind Signale, die uns zeigen, dass die Kinder mit der Verarbeitung der Realität und der Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Körper nicht zurechtkommen. Die Kindertagesstätte wird mehr und mehr die Aufgabe haben, die Lebensumwelt der Kinder wieder ein Stück durchschaubarer zu machen, vielfältige Erfahrungen zu in allen Bereichen zu ermöglichen, ihre Neugier zu wecken und soziale Kontakte zu fördern. Die Philosophie der Offenen Kindertagesstätte Der Offene Kindergarten will zunächst einmal ein Ort sein, an dem sich alle Kinder gut aufgehoben fühlen; ein Ort zum Leben, Lernen, Sich- Entwickeln. Es geht darum, Bedingungen zu schaffen, dass dies für alle möglich ist. Die Voraussetzung hierfür ist eine Pädagogik, die von vorbehaltloser Annahme geprägt ist. Das betrifft die Einstellung und Haltung der Erwachsenen wie auch die Inhalte und Methoden Offener Arbeit. Zunächst ist es wichtig, unsere eigene Sichtweise vom Kind zu überprüfen; denn unser Handeln, unser Umgang mit Kindern/Menschen, basiert auf bestimmten Annahmen von Menschsein. Gehen wir davon aus, dass ein Kind von Geburt an ein eigenständiger Mensch ist, der für sich selbst weiß, was gut und was schlecht ist oder was er gerade braucht? Oder meinen wir vielmehr, dass ein Kind unsere Erziehung braucht, um ein richtiger Mensch zu werden und dass der Erwachsene besser weiß, was für das Kind gut ist? Unsere Arbeit basiert auf der Annahme, dass jeder Mensch, d.h. auch jedes Kind, von Anfang an über die Fähigkeit zur Selbstbestimmung (Autonomie) und zum Nachdenken über sich selbst (Reflexivität) verfügt. Es hat subjektiv sinnvolle Begründungen für sein Handeln (Rationalität) und trägt die Fähigkeit zur sprachlichen und nichtsprachlichen Kontaktaufnahme in sich (Kommunikation). Jedes Handeln hat für einen Menschen aus seiner Sicht in der jeweiligen Situation einen Sinn. Die Wahrnehmung des einen kann eine ganz andere sein als die des anderen, je nachdem aus welchem Blickwinkel ich etwas betrachte. Meine Wahrnehmung ist nicht die einzige Wahrheit sondern eben „nur“ meine Interpretation. Es ist wichtig, dass ich mich darauf einlassen kann, die Welt auch von anderen Standpunkten aus zu betrachten. Eine solche Haltung des Verstehens einzunehmen erfordert oftmals ein komplettes Umdenken in der Pädagogik. Die Auseinandersetzung (mit sich selbst und im Team) damit, welche Sichtweise ich einnehme und lebe, ist deshalb eine grundlegende Voraussetzung für die Offene Arbeit. Schon ein anderer Blickwinkel kann unsere Einstellung zum Kind verändern und diesem die Chance geben, sich selbst positiv zu entwickeln. Kinder sind Akteure ihrer eigenen Entwicklung. Akteur sein bedeutet aktiv sein, Initiative ergreifen, Einfluss nehmen. Daraus ergibt sich, dass nur ein Kind selbst entscheidet, ob, wann und wie es sich entwickeln möchte. Diese Entscheidung ist stark abhängig von den Bedingungen, die es in seiner Umwelt vorfindet. Dadurch kann Entwicklung entweder begünstigt oder behindert werden. Lernen findet immer dann statt, wenn ein Kind herausgefordert wird und sich als wirksam erleben kann. 9 Die Aufgabe der Kindertagesstätte besteht darin, für die Kinder einen Rahmen / Strukturen zu schaffen, in dem sie optimale Entwicklungsmöglichkeiten und Herausforderungen zum Lernen finden. Wenn ein Kind in irgendeiner Art und Weise mit seinem Verhalten „aus dem Rahmen fällt“, geht es nicht darum, wie das Kind verändert werden kann, denn es hat eine rationale Begründung für sein Handeln. Es erzielt eine Wirkung damit. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Bedingungen so zu verändern, dass dem Kind andere (Handlungs-) Möglichkeiten eröffnet werden und es sich anders verhalten kann. Nach diesem Prinzip ist der Offene Kindergarten ein Haus für alle Kinder, in dem sie angenommen werden wie sie sind und sich wohl fühlen können, gleich welche Voraussetzungen in bezug auf Herkunft, Religion und Entwicklungsstand sie mitbringen. In der Annäherung an eine Haltung des Verstehens befinden wir uns als pädagogische Fachkräfte in einem fortlaufenden, nie abgeschlossenen Prozess, in dem die eigene Arbeit bzw. die Haltung, die dahintersteht, immer wieder hinterfragt wird. Die hier beschriebenen Grundannahmen sind das zentrale und entscheidende Merkmal des Offenen Kindergartens. Die vielfältigen Aspekte der Öffnung, die Raum- und Zeitstruktur, die Gruppenstruktur sowie das Freispiel- und Angebotsverständnis sind als Konsequenz aus der Sicht des Menschen als autonomes, reflexives, rationales und kommunikatives Lebewesen, als Akteur seiner Entwicklung zu verstehen. 10 Die Rolle der Erzieherin und die Teamarbeit in der Offenen Arbeit Wie sehen die Kinder als Akteure ihrer Entwicklung und betrachten es als unsere Aufgabe, den Tagesablauf und die Umgebung so zu gestalten, dass Kinder neugierig gemacht und zum Lernen motiviert werden. Wir ermutigen und unterstützen sie dabei, eigene Entscheidungen zu treffen sowie eigenverantwortlich und sozial zu handeln. Für uns ErzieherInnen bedeutet das, dass wir die Kinder als eigenständige Persönlichkeiten und „Fachleute für sich selbst“ ernst nehmen: Wir behandeln sie respektvoll bringen ihnen grundsätzlich Vertrauen entgegen räumen ihnen das Recht ein auch uns zu kritisieren wollen nicht besser wissen achten ihr Eigentum halten Regeln genauso wie die Kinder ein nehmen die Bedürfnisse der Kinder wahr, greifen sie auf und gehen darauf ein achten, respektieren, akzeptieren die Entscheidung des Kindes soweit wir sie mit unserem Gewissen vereinbaren können (Gefahren/ Gesundheit) und gemeinsam verabredete Regeln eingehalten werden. Unser pädagogischer Auftrag besteht darin, Kinder in ihrer individuellen Entwicklung zu fördern und sie durch Anregungen und Impulse herauszufordern. Wir geben den Kindern Lernanregungen und wollen somit ihre Neugier auf mehr Wissen wecken. Lernen funktioniert dann am besten, wenn es aus Spaß und Interesse an der Sache geschieht. Kinder brauchen Erwachsene, die (immer noch) sehr neugierig und interessiert sind an ihrer Umwelt, den Dingen und Menschen. Erwachsene, die offen sind für neue Eindrücke, sich an Neues heranwagen, sich etwas aneignen, in neue Gebiete einarbeiten, ausprobieren, dabei auch Fehler zulassen.... - die einfach gemeinsam mit den Kindern auf Entdeckungsreise gehen. Dinge, die man gut beherrscht und die einem selbst Freude machen kann man auch anderen gut vermitteln. Wir sind im Team daher auf dem Weg, Schwerpunktbereiche zu entwickeln. Es gibt jemanden, der zuständig ist für den kreativen Bereich, ein anderer für den Bereich „Computer“ ect. So können die Kinder von jeder „Fachfrau" profitieren und lernen am Vorbild, wie man sich Wissen aneignet, sich kompetent macht in einem Bereich, wie man „das Lernen lernt“. In diesem Sinne verstehen wir uns als Entwicklungsbegleiter der Kinder. Wir wollen sie in ihrer Entwicklung unterstützen und herausfordern. Für den Erwachsenen heißt das zunächst, loszulassen, zulassen zu können, sich zurückzunehmen, abwarten zu können, dem Kind zu vertrauen, zu beobachten und es erst zu fragen, ob es Hilfe braucht und will bevor man vorschnell eingreift. Wir wollen den Kindern nicht alles vorsetzen, keine fertigen Antworten liefern sondern Fragen provozieren und sie damit ermutigen, Dinge selbst herauszufinden. Eine Lerngrundlage, die auch für das spätere Leben entscheidend ist. Für unser Zusammenleben mit den Kindern ist es besonders wichtig, unser eigenes Denken und Handeln zu überprüfen. Wir wollen von den Kindern nichts verlangen, was wir selber nicht erfüllen können. 11 Sich mit der eigenen Entwicklung auseinandersetzen, sich eigener Grenzen bewusst werden und die eigene Entwicklung vorantreiben ist somit Voraussetzung für unser pädagogisches Handeln. Kinder lernen über Sozialisation. Erwachsene sind mit ihrem Handeln und Tun (positiv wie negativ) immer Vorbild für die Kinder. Es ist daher wichtig, zu hinterfragen, ob das, was wir als erstrebenswerte Lebens- und Lernziele für die Kinder ansehen, auch dem entspricht, was wir selbst leben. Wenn wir z.B. nicht in der Lage sind, Konflikte untereinander anzusprechen und zu lösen, können wir es von den Kindern nicht erwarten. Es ist daher unumgänglich, dass wir uns auch im Team so annehmen wie wir sind und die unterschiedlichen Meinungen respektieren. Das ist ein Stück harte Arbeit an uns selbst und verlangt viel Offenheit, Auseinandersetzungsbereitschaft und Toleranz. Je besser uns dies gelingt, desto eher sind wir auch bei den Kindern authentisch und leben, was wir ihnen vermitteln wollen. Häufige Besprechungszeiten sind daher fester Bestandteil unserer Arbeit. Zudem nehmen alle Mitarbeiterinnen regelmäßig an Fortbildungen teil. In unserem Team ist jeder mit seinen Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit ein wichtiger Teil, unabhängig von seiner formalen Funktion. Kinder brauchen Erwachsene, die sie als Fachleute für sich selbst sehen und sie ernst nehmen sie in alle für sie wichtigen Bereiche mit einbeziehen Vorbild für sie sind, z.B. ihnen zeigen wie man sich Wissen aneignet fachlich kompetent sind bzw. sich in bestimmten Fachbereichen kompetent machen Rückmelder für sie sind, ohne zu bewerten sie nicht unnötig zu viel versorgen ihnen ermöglichen, die Welt zu verstehen ihren Wissensdrang und ihre Freude am Lernen unterstützen. 12 Die Arbeit nach dem "Handlungsforschungsmodell" Normalerweise kennt man den Begriff "Forschung" aus wissenschaftlichen Zusammenhängen. Als Forschung wird die systematische Suche nach neuen Erkenntnissen bezeichnet. Die Forschung trägt zur Erweiterung unseres Wissens bei und stützt sich dabei auf Altbekanntes oder versucht, die bisherigen Systeme, Regeln, Theorien zu widerlegen und ein neues Verständnis von den Phänomenen in unserer Umwelt zu erlangen. Handlungsforschung findet immer dann statt, wenn Menschen anfangen, in einem gemeinsamen Prozess über die Ursachen und Konsequenzen ihres Handelns nachzudenken und dieses dann aufgrund ihrer Reflexionen zu verändern beginnen. Menschen, die zusammen leben, zusammen arbeiten, sich als lernendes System begreifen, haben "Probleme", sind gemeinsam Teil des jeweiligen Problems. Wir meinen den Begriff "Problem" hier mehr im Sinne von "die zu lösende Aufgabe" oder "Fragestellung". Diese "Probleme" können deshalb auch nur im gemeinsamen Handeln und Verändern für alle Beteiligten befriedigend gelöst werden. Ebenso wenig wie jemand einen anderen Menschen entwickeln kann, kann jemand für einen anderen dessen Probleme lösen. Wir können uns bei beiden Prozessen nur jeweils gegenseitig unterstützen. In der "offenen Arbeit" ist dieses Modell die Methode, die unsere Arbeit sowohl im Team als auch bei den Kindern leitet. Dabei geht es um einen ständigen Prozess von kooperativem Erkennen, Planen und Handeln. Das "Praxisproblem" ist immer eine Situation, ein konkretes Problem, eine Fragestellung, ein Thema aus der täglichen Praxis (inhaltlicher, struktureller oder organisatorischer Art). Kurz gesagt: wenn wir merken, dass irgendetwas nicht funktioniert, haben wir ein "Praxisproblem". Es ist durchaus möglich, dass verschiedene Menschen dazu verschiedene Sichtweisen haben (z.B. der eine erlebt etwas als Unordnung was der andere als durchaus geordnetes Chaos bezeichnet). Es gilt also zunächst herauszufinden, für wen die Situation ein "Problem" darstellt bzw. wie jeder die Situation sieht. Das geht über in die: "Informationsgewinnung": Das Problem/die Fragestellung wird dann von allen Seiten betrachtet. Wie sehen es die Kinder, wie die Erwachsenen. Jeder hat seine eigene Sichtweise – und keine ist besser oder schlechter, sie sind nur unterschiedlich. Durch Gespräche, Beobachtungen, Hinzuziehen von Fachleuten, Austausch mit anderen Institutionen, Lesen von Fachliteratur ect. wird aus einem abstrakten Problem ein immer konkreteres. Jeder lernt die Sichtweisen der anderen kennen und versucht sie zu verstehen. Diskurs aller Beteiligten: Mit allen wird gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Es wird nicht bewertet oder abgestimmt. Es geht vielmehr darum eine Lösung zu finden, auf die sich alle einlassen können. In einem Diskurs mit Kindern gilt dies selbstverständlich ebenso wie in einem Prozess mit Erwachsenen. Oft sind es sogar die Kinder, die die einfachen und praktikablen Lösungen finden, während wir Erwachsenen oft schon lange ergebnislos danach gesucht haben. Der Diskurs mit den Kindern gestaltet sich nicht nur über die Sprache, da manche Kinder noch nicht über genügend sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten verfügen. Dann ist es an uns, sie zu beobachten und sie mit ihren Ausdrucksmöglichkeiten wahrzunehmen (Mimik, Gestik..). Wenn wir uns darauf einlassen, zeigen uns Kinder von Anfang an sehr deutlich, was sie möchten, was ihnen gefällt und was nicht. Die Weiterentwicklung unserer Arbeit ist verbunden mit der Fragestellung: " Wie kommt das Kind in der Lebens- und Lerngemeinschaft Kita zurecht?" "Wie entwickelt es sich 13 aufgrund der bestehenden Herausforderungen?" und "Welche Bedingungen müssen wir schaffen, damit jedes Kind sich optimal entwickeln kann?" Probehandeln: Es wird ein Lösungsweg vereinbart, der dann über einen vereinbarten Zeitraum erprobt wird. Nach diesem Zeitraum setzt man sich noch einmal zusammen und prüft, ob das "Problem" so gelöst werden konnte. Ist dies nicht der Fall, überlegt man einen anderen Lösungsweg und beginnt erneut mit dem "Probehandeln". Das gemeinsame, partnerschaftliche Arbeiten an einem Prozess, der die Verbesserung der Lebens- und Entwicklungsmöglichkeiten aller Beteiligten zur Folge haben soll, setzt im Sinne unseres Denkmusters bei allen einen Erkenntnisvorgang voraus, der den Namen Forschung verdient hat, weil dabei nichts prinzipiell anderes geschieht als beim klassischen Vorgehen. Probehandeln, reflektieren und ggf. neuen Diskurs beginnen Praxisproblem Wer hat die "Probleme"? (Definieren des "Problems") Situation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten Information (man kann nicht alles wissen) - Gespräche - Beobachtungen - Literatur - Hospitationen - Fortbildung - Wen kann ich fragen? Diskurs aller Beteiligten Bedingungen in der Kita überprüfen Lösung im Diskurs ohne Schuldzuschreibung Probehandeln Eine Lösungsmöglichkeit ausprobieren 14 Kita als Bildungseinrichtung Die gesetzlichen Grundlagen: §22 KJHG/SGB VIII Grundsätze zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen (1) (2) In Kindergärten, Horten und anderen Einrichtungen, in denen sich Kinder für einen Teil des Tages oder ganztags aufhalten (Tageseinrichtungen), soll die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefördert werden. Die Aufgabe umfasst die Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes. Das Leistungsangebot soll sich pädagogisch und organisatorisch an den Bedürfnissen der Kinder und ihren Familien orientieren. .... §2 Erl. KiTaG Auftrag der Kindertageseinrichtungen (1) Tageseinrichtungen dienen der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern. Sie haben einen eigenen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag. Tageseinrichtungen sollen insbesondere die Kinder in ihrer Persönlichkeit stärken, sie in sozialverantwortliches Handeln einführen, ihnen Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die eine eigenständige Lebensbewältigung in Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten des einzelnen Kindes fördern, die Erlebnisfähigkeit, Kreativität und Fantasie fördern, den natürlichen Wissensdrang und die Freude am Lernen pflegen, die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen fördern und den Umgang von behinderten und nichtbehinderten Kindern sowie Kindern unterschiedlicher Herkunft und Prägung untereinander fördern ....... Unter Bildung versteht jeder etwas anderes. Bildung im Kindergarten wird meistens gleichgesetzt mit der Vorbereitung auf die Schule. Unser Bildungsverständnis geht jedoch viel weiter. Die Jugendministerkonferenz formuliert dazu: „ Der Schwerpunkt des Bildungsauftrags der Kindertageseinrichtungen liegt in der frühzeitigen Stärkung individueller Kompetenzen und Lerndispositionen, der Erweiterung, Unterstützung sowie Herausforderung des kindlichen Forscherdranges, in der Werteerziehung, in der Förderung, das Lernen zu lernen und in der Weltaneignung in sozialen Kontexten.“ (Zitat) Es geht also nicht in erster Linie um die Vermittlung von Wissen oder das Sich-Aneignen bestimmter Fertigkeiten wie schneiden oder malen. Vielmehr geht es um das Erlernen so genannter Schlüsselqualifikationen sowie das Erweitern von Lerndispositionen. Schlüsselqualifikationen sind allgemeine Fähigkeiten, Einstellungen und Strategien, die bei der Lösung von Problemen und beim Erwerb neuer Kompetenzen (Fähigkeiten) in möglichst vielen Bereichen von Nutzen sind. Fähigkeiten die den Kindern ermöglichen, heute und in Zukunft auf veränderte Anforderungen flexibel reagieren zu können. 15 Solche Schlüsselqualifikationen sind zum Beispiel: das Zutrauen in die eigene Selbstwirksamkeit als Grundeinstellung, Lernmotivation und eigenständiges Lernen, die Reflexion und Weiterentwicklung eigener Lernprozesse und damit die Fähigkeit dazuzulernen, Flexibilität, sich auf neue Situationen einstellen können, Fähigkeit zur Kommunikation und zur Teamarbeit, kreatives Denken………. Unsere Kinder wachsen heute in einer komplizierten Welt auf. Sie müssen sich den Anforderungen einer Wissens- und Bildungsgesellschaft stellen. Kinder müssen daher frühzeitig lernen, ihr eigener „Lebensunternehmer“ zu sein, selbständig zu sein, für sich verantwortlich. Sie müssen sich als wirksam erleben, Enttäuschungen verkraften können. Ein großes Hindernis hierbei sind die „Gewohnheiten des Versorgtseins“ (Elschbroich). Je mehr wir Kindern "helfen" – im Sinne von "ihnen etwas abnehmen/sie (über-)versorgen" - desto hilfloser machen wir sie. Mehr als heute wird von uns/unseren Kindern in der Zukunft verlangt werden, „aus mehreren Quellen zu leben“, sich nicht nur auf eine Sache, z.B. einen Beruf, eine Anstellung auf Lebenszeit zu fixieren. Es ist wichtig für die Kinder als Schlüsselqualifikation zu erwerben, immer wieder neu anfangen zu können, sich auf neue Bedingungen/ Situationen einzustellen, Mut zu haben, auch mit Zeiten der Leere und Langeweile umgehen zu können. Wie fülle ich den Tag aus? Wenn ein Kind frühzeitig lernt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu gestalten, wird es eher gerüstet sein für Zeiten, in denen es mal nicht so gradlinig läuft. Er kann aus jeder Situation etwas machen. Alles, was Kindern mehr zutraut, ihnen ermöglicht, selbstverantwortlich zu handeln, sich als wirksam zu erleben, alles was sie zum Helfen, Mitarbeiten anregt, macht sie stark und fit für das Leben. Es geht uns in erster Linie also nicht so sehr um die Lerninhalte sondern vielmehr darum, den Kindern zu vermitteln: o wie sie sich Informationen beschaffen können, o wie sie mit Problemen/ Schwierigkeiten umgehen können, o wie sie sich mitteilen, ausdrücken, sich mit anderen austauschen können, o dass sie bei Herausforderungen und Schwierigkeiten nicht gleich aufgeben o dass Lernen etwas ist was Spaß macht, o dass Leistung erbringen etwas sehr Befriedigendes sein kann, o dass sie sich nicht mit dem erstbesten Ergebnis zufrieden geben, o dass es wichtig ist, Fehler zu machen (denn nur so kann man lernen) o dass komplexe Aufgaben gemeinsam bewältigt werden können …. Kinder sind geborene Lerner. Jedes Kind ist mit immenser Neugierde, spontanem Lernwillen, großem Interesse an Menschen und Umwelt und einem enormen Wissensdrang ausgestattet. Sie wollen die Welt erobern und verstehen. Sie erklären sich die Dinge und Phänomene mit den ihnen zur Verfügung stehenden Wissensbeständen und Beobachtungen, die sie machen. Sie können sich tief versunken einer Sache hingeben. Selbstverständliches wird hinterfragt, Neues wird mit Faszination und Staunen betrachtet. Diese Fähigkeiten sehen wir als wertvolle Eigenschaften, um Informationen aufzunehmen, Wissen zu verarbeiten und einen Grundstein für zukünftiges, lebenslanges Lernen zu legen. 16 Die Art wie sich Kinder die Welt aneignen kann als ein wissenschaftliches Vorgehen gesehen werden: sie denken, beobachten und urteilen. Sie wägen Beweise ab, ziehen Schlüsse, experimentieren, lösen Probleme und suchen nach der Wahrheit. So setzt sich das Kind auf immer komplexere Weise mit seiner Umwelt auseinander und entwickelt zunehmend umfassendere Vorstellungen. Wichtig ist uns ein ganzheitliches Verständnis von Lernen. Kinder lernen mit allen Sinnen, nicht nur über den Kopf. Hierbei spielen die sozialen Beziehungen für sie eine besondere Rolle. Ihr Lernen ist an konkrete Situationen und Tätigkeiten gebunden und resultiert aus Aktivitäten, denen das Kind mit Interesse freiwillig nachgeht. Es geht um Sinn-volle Tätigkeiten im wahrsten Sinne des Wortes. Das was gelernt wird, muss für das Kind eine Bedeutung haben. Es versucht seine aktuellen Erfahrungen und Handlungsweisen mit Erfahrungen zu verknüpfen, die es bereits früher als bedeutsam erlebt haben. Was wann für das einzelne Kind wichtig ist, entscheidet das Kind selbst. In diesem Zusammenhang wird auch von Prozessen der Selbstbildung gesprochen. Diese Selbstbildungsprozesse herauszufordern und zu unterstützen setzt eine genaue Wahrnehmung und das Ernst-Nehmen der Sichtweise von Kindern, ihrer Interessen, Ideen, Vorstellungen und Kompetenzen voraus. Wir sehen unsere Aufgabe darin, sie dabei zu unterstützen, auf ihren Wissensdrang einzugehen und ihnen immer wieder neue Herausforderungen anzubieten. Das hier beschriebene Verständnis von Bildungs- und Lernprozessen und die Vorstellung vom Kind als aktivem Lerner, der sich aus freien Stücken seine Umwelt erobert und zu verstehen versucht, wird von der neueren Säuglings- und Kleinkindforschung bestärkt. "Lernen kann man nur selber. Lernen ist das Gegenteil von belehrt werden." Alles was die Kinder emotional berührt, sie gedanklich beschäftigt, was sie wissen und lernen wollen, ist als Bildungsinhalt für die Kita geeignet. Ebenso all das, was die den Kindern nahe stehenden Erwachsenen ihnen vermitteln möchten, weil sie es für sich selbst als wichtig erfahren haben. Alle Gelegenheiten, ob bewusst geplant oder zufällig entstanden, werden genutzt, um Kindern die Welt zu erklären und ihnen zu ermöglichen, in Wissensgebiete einzutauchen, die dazu beitragen, sich selbst und die anderen verstehen zu lernen. Kinder müssen die Möglichkeit haben, Fragen selber zu entwickeln, den Dingen selbst auf den Grund zu gehen. Sie brauchen Erwachsene, die sie dazu auffordern und ihnen keine fertigen Antworten liefern. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen vertrauen, zutrauen, die sie loslassen. Und sie brauchen Erwachsene, die etwas gut beherrschen und damit ihr Wissen und Können mit Begeisterung an sie weitergeben und sie „anstecken“. „ Erkläre mir und ich vergesse, zeige mir und ich erinnere. Lass‘ es mich tun und ich verstehe.“ (Laotse) 17 Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Lerngemeinschaft Kindergruppe. Hier kann jedes Kind gemeinsam mit anderen Kindern ein Stück Welt erobern: z.B. als Forscherteam in Sachgebiete eintauchen, als Gleichberechtigter unter Gleichberechtigten erste Demokratieerfahrungen machen und mit speziellen Erkenntnissen, Erfahrungen, Erlebnissen, Begabungen und Fähigkeiten sich gegenseitig im Gruppengeschehen bereichern. "Dass Kinder von der Lebenserfahrung der Erwachsenen lernen, ist wahrlich keine neue Weisheit mehr. Dass Erwachsene meinen zu wissen, was Kinder lernen sollten, ist eine sehr umstrittene Weisheit. Dass Erwachsene von Kindern erst mal lernen sollen, was diese lernen wollen, klingt nach dem Schlüssel für gemeinsames Lernen." Marion Boehm de la Torre Das Bildungsbuch Jedes Kind bekommt bei uns zu Beginn seiner Kindergartenzeit eine Mappe. Wir nennen sie "Bildungsbuch". Hierin heften die Kinder alles das ab, was ihnen wichtig ist. Das können gemalte Bilder, kleine Bastelarbeiten oder Projektdokumentationen sein, Fotos von besonderen Ereignissen oder einfach von Dingen, die für das Kind Bedeutung haben, vielleicht weil es zum ersten Mal geschafft hat, etwas allein zu tun….. Ebenso sind Geschichten aus dem Kindergartenalltag denkbar - lustige Begebenheiten oder Aufregendes, die das Kind einfach festhalten möchte und die wir dann gemeinsam mit ihm aufschreiben bzw. über Fotos dokumentieren. Es geht darum, aufzuzeichnen, wie jedes einzelne Kind sich die Welt eröffnet – also die individuelle Entwicklung. Hierbei ist der Blick darauf gerichtet was das Kind schon kann, auf seine Stärken, und nicht auf die Defizite, also was es nicht kann. Wichtig ist, dass nicht über das Kind dokumentiert wird, sondern das Kind "dokumentiert selbst" (ggf. mit unserer Hilfe) und ist somit aktiv in seinen Lern- und Entwicklungsprozess einbezogen. Beim Betrachten des Bildungsbuches sehen die Kinder was sie schon gelernt haben. Es hilft, sich der eigenen Stärken bewusst zu werden und Selbstvertrauen zu entwickeln: "Guck mal, was ich jetzt schon alles kann – letztes Jahr konnte ich das noch nicht!" So lernen sie ihre Fähigkeiten besser einzuschätzen und es gibt ihnen Mut, Neues zu schaffen. Die "Bildungsbücher" sind Lern- und Entwicklungsbücher. Sie begleiten das Kind während der gesamten Kindergartenzeit und ggf. Hortzeit. Ebenso wie das Kind, entwickelt sich das Bildungsbuch im Laufe der Zeit immer weiter. Wie ein roter Faden dokumentiert es die Lernentwicklung des Kindes. 18 Und ganz nebenbei üben die Kinder auch das Abheften von Blättern wie sie es später n der Schule brauchen. Die Bildungsbücher gehören den Kindern und sie entscheiden selbst, welche Aufzeichnungen, Bilder etc. in das Buch aufgenommen werden. Das Buch darf nur mit Einverständnis des Kindes eingesehen werden! Es ist nichts Großartiges, besser zu sein als jemand anderes. Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst es vorher war." Partizipation / Beteiligung von Kindern "Kinder und Jugendliche sind Experten in eigener Sache und haben das Recht, sich bei der Gestaltung ihrer Lebenswelt einzumischen und zu beteiligen. Wir müssen ihnen die Möglichkeit geben, mit ihren Bedürfnissen, Interessen, Hoffnungen, Ängsten und Problemen Planungs- und Entscheidungsprozesse im unmittelbaren Lebensumfeld und auf allen politischen Ebenen zu beeinflussen, aber auch sie in die Pflicht und Verantwortung zu nehmen. Dies stellt uns politisch Verantwortliche vor die Herausforderung, Partizipation zu stärken und dafür die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen." (Auszug aus der Internetseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend /25.2.04) Partizipation geht über das, was häufig als Mitbestimmung bezeichnet wird, hinaus. Es geht nicht nur darum, Kinder nach ihrer Meinung zu fragen und sie mit abstimmen zu lassen sondern darum, mit ihnen in einen ernst gemeinten Dialog zu treten, um dann zusammen mit ihnen die gemeinsamen Lebenswege zu gestalten. Es geht darum, kindliche Bedürfnisse und kindliche Weltsichten im Alltag ernst zu nehmen und auch die eigenen Weltinterpretationen immer wieder in Frage zu stellen. Auch Mitgestaltungsfähigkeiten müssen gelernt und geübt werden, deshalb beziehen wir die Kinder von Anfang an in alle sie betreffenden Angelegenheiten mit ein. Wir wollen nicht "über die Köpfe der Kinder hinweg" bestimmen sondern stellen mit ihnen gemeinsam Regeln für das Zusammenleben auf, berücksichtigen ihre Meinungen und Vorschläge genauso wie die der Mitarbeiter – Kinder sind schließlich Fachleute für sich selbst. Wir besprechen mit ihnen Probleme, die im Alltag auftauchen, und finden gemeinsam Lösungswege. Wobei wir schon oft feststellen mussten, dass Kinder häufig viel unkomplizierter praktikable Lösungen finden als Erwachsene. Sie wissen einfach besser was für sie gut ist. Es geht uns darum, dass Kinder erfahren, dass sie mit dem was sie tun und sagen gehört werden und etwas bewirken und verändern können. 19 Kinder äußern ihre Interessen vom Anfang des Lebens an. Je jünger sie sind, desto mehr sind sie auf die sensible Wahrnehmung der Erwachsenen angewiesen. Statt erwachsener Formen der Mitgestaltung (in der Regel verbale Formen) versuchen wir kindgerechte Kommunikationsformen zu finden. Kinder drücken ihre Wünsche und ihre Pläne anders aus: sie bewegen sich, spielen, malen, sie zeigen ihre Gestaltungswünsche sehr viel direkter und gleichzeitig sehr viel indirekter als Erwachsene. Wir müssen also unsere Augen und Ohren für kindliche Ausdrucksformen öffnen, um sie wahrnehmen zu können. Und wir müssen Kindern überhaupt erst einmal die Möglichkeit geben, ihre Gestaltungswünsche ausdrücken zu können. Wichtig ist uns, den Kindern in ihrem Alltag Beteiligung zu ermöglichen. Sie sollen vor allem dort beteiligt werden, wo die Erwachsenen Möglichkeiten des Handelns sehen und nicht da, wo die Erwachsenen selbst nicht weiterwissen. Kinder müssen erfahren, dass sie für Inhalte und Strukturen mitverantwortlich sind, damit sie sich mit der Einrichtung identifizieren und lernen, sich Lebenswelten entsprechend der eigenen Bedürfnisse umzugestalten. Nur das, was alltäglich als Selbstverständlichkeit erlebt und eingeübt wird, kann von Kindern als Kompetenz erworben werden, auf die später zurückgegriffen werden kann. Dabei brauchen Kinder immer wieder die Erfahrung, dass ihre Impulse ernst genommen und tatsächlich auch bearbeitet werden. In der Kindheit werden Haltungen und Fähigkeiten erworben, die später die Grundlage für soziales und politisches Interesse, Verantwortungsbereitschaft und kreative und konstruktive Konfliktlösefähigkeiten bilden. Eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn die Einzelnen bei der Wahrnehmung ihrer eigenen Interessen auch die Interessen der anderen berücksichtigen, also bereit und in der Lage sind, für soziale Systeme Verantwortung zu übernehmen. Wir planen den Kita-Alltag mit den Kindern und nicht für sie. Raumgestaltung, Tagesablauf, Essensfragen, wie auch inhaltliche Themen: Entwicklung von Themen und Projekten, Themenschwerpunkte, Veranstaltungen …. sind Themen bei denen die Kinder mitbestimmen können. Gespräche und Reflexionen über Alltagsentscheidungen werden in das Tagesgeschehen eingebaut. Die Kinder sollen es als selbstverständlich erfahren, dass sie nach ihren Beurteilungen und Ideen gefragt werden. Wir wollen sie immer wieder dazu anhalten, sich zuständig zu fühlen. So wird ihnen selbstverständlich, nicht nur zu konsumieren, sondern zu reflektieren und mitzugestalten – eine unerlässliche Voraussetzung für die Entwicklung von Demokratiefähigkeit im Erwachsenenalter. Viele Abläufe können durchaus auch durch die Kinder selbst geregelt werden. Neben mehr Selbständigkeit erhöht sich ihr Verantwortungsgefühl für Räumlichkeiten und Material. Von uns Erwachsenen erfordert dieses Arbeiten eine doppelte Fähigkeit: Einerseits müssen wir Kindern in ihrem Erleben so nah sein, dass wir begreifen und erkennen können was sie bewegt und wo mögliche pädagogische Wege liegen. Gleichzeitig müssen wir den Kindern als Erwachsene mit eigenen, klaren Positionen begegnen. Wer Kinder ernst nimmt muss ihnen gegenüber auch eigene Standpunkte deutlich machen. Sie brauchen Positionen mit denen sie sich auseinandersetzen, von denen sie sich abgrenzen, an denen sie sich reiben können. Vielen Erwachsenen fällt das schwer, weil sie nicht nur eigene Standpunkte beziehen und begründen müssen sondern gleichzeitig gegenteilige Standpunkte wahrnehmen, verstehen und gemeinsam Lösungen finden müssen. 20 Partizipation bedeutet nicht das Umdrehen der Machtverhältnisse. Es heißt nicht, dass Kinder ihre Interessen immer durchsetzen. Es bedeutet vielmehr, dass Erwachsene Macht abgeben und sich auf Prozesse des Aushandelns einlassen können. Auch für die Kinder sind solche Prozesse manchmal anstrengend. Sie müssen sich selbst Gedanken machen, unterschiedliche Gesichtspunkte berücksichtigen und zu einer Entscheidung kommen. Die Erwachsenen sind im Umgang miteinander Vorbild für die Kinder. Im Team wie mit den Kindern reflektieren wir immer wieder unsere Arbeit. Von einer kritischen Reflexion des gemeinsamen Handelns können alle profitieren. Die Kinder lernen positive und konstruktive Rückmeldungen zu geben. Die Erwachsenen können durch eine lebendige Auseinandersetzung neue Ideen bekommen. Allerdings müssen sie Kritik aushalten können. „Verhalte dich so wie du behandelt werden möchtest!“ „Selbstwirksamkeit erlebt ein Kind z.B. wenn es sich als Weltverbesserer erfahren kann, wenn seine Stimme im Kinder-Rat gehört wurde, wenn die Erfahrung, dass ihm zugehört wird, ihm zeigt, dass die eigenen Gedanken nicht Unsinn sind, wenn es Gelegenheiten gibt, das Pflegen zu üben, wenn man gelernt hat, dem eigenen Körper Gutes zu tun, wenn das Kind Langeweile erfahren durfte, denn aus Langeweile erwachsen oft die besten Ideen.“ (Quelle: Elschenbroich) 21 Rechte der Kinder nach Janusz Korczak Das Kind hat das Recht auf Achtung. Das Kind hat das Recht auf Liebe. „Liebe das Kind, nicht nur dein eigenes.“ Das Kind hat das Recht auf optimale Bedingungen für sein Wachstum und seine Entwicklung. Das Kind hat das Recht, in der Gegenwart zu leben. „Kinder werden nicht erst zu Menschen, sie sind es heute schon.“ Das Kind hat das Recht, es selbst zu sein. „ Das Kind ist kein Lotterielos, um den ersten Preis zu gewinnen.“ Das Kind hat das Recht auf Fehler. „ Bei den Kindern gibt es auch nicht mehr Narren als bei den Erwachsenen." Das Kind hat das Recht zu versagen. „ Wir prangern die trügerische Sehnsucht nach perfekten Kindern an.“ Das Kind hat das Recht, ernst genommen zu werden. „Wer fragt das Kind nach seiner Meinung und seinem Einverständnis?“ Das Kind hat das Recht, für das, was es ist, geschätzt zu werden. Das Kind hat das Recht, zu wünschen, zu verlangen, zu bitten. „Im Laufe der Jahre wird der Abstand zwischen den Forderungen der Erwachsenen und den Wünschen der Kinder immer größer.“ Das Kind hat das Recht auf Geheimnisse. „Respektiert seine Geheimnisse!“ Das Kind hat das Recht auf eine Lüge, eine Täuschung, einen Diebstahl. „Es hat nicht das Recht zu lügen, zu hintergehen und zu stehlen.“ Das Kind hat das Recht auf Respektierung seiner Besitztümer und seines Budgets. „Jeder hat das Recht auf seinen Besitz, ganz gleich wie gering oder wertlos er sein mag.“ Das Kind hat das Recht auf Erziehung. Das Kind hat das Recht, sich erzieherischen Einflüssen, die seinen eigenen Überzeugungen zuwiderlaufen, zu widersetzen. „Zum Glück für die Menschheit gelingt es uns nicht, Kinder zu zwingen, sich Angriffen gegen ihren gesunden Menschenverstand und gegen ihre Menschlichkeit zu beugen.“ Das Kind hat das Recht, sich gegen Ungerechtigkeit zu verwahren. Das Kind hat das Recht auf Respektierung seines Schmerzes. „Und sei es nur der Verlust eines Kieselsteins. 22 Tagesablauf im Kindergarten Zeit 7.00 7.30 Was tun die Kinder? Was tun die pädagogischen Mitarbeiter? Die ersten Kinder kommen, hängen ihre Fotos auf, spielen oder frühstücken. Es stehen ihnen alle Räume zur Verfügung. Die Kinder wählen entsprechend ihrer Bedürfnisse die Spielbereiche. Dazu gehört auch das Außengelände. Den Frühdienst übernimmt eine Mitarbeiterin. Sie öffnet die Kita begrüßt die Kinder ist Ansprechpartnerin für Kinder und Eltern richtet die Räume her (lüftet, stellt Stühle herunter ect.) bereitet den Frühstückstisch vor (Geschirr bereitstellen, Getränke zubereiten ect.) Der eigentliche Kindergartentag beginnt. Nach und nach kommen die Kinder. Freispiel: Die Kinder wählen frei nach ihren Bedürfnissen: Spielort (nach Absprache auch auf der anderen KigaEtage oder auf dem Außengelände) Spielzeug, Spielthema, Spielinhalt Spielpartner, Spielgruppe Spieldauer (innerhalb der Freispielphase). Rollendes Frühstück: Die Kinder entscheiden selbst, ob, wie viel, wann und mit wem sie frühstücken wollen. Jedes Kind bringt sich von zu Hause etwas zu essen mit. Getränke (Tee, Milch, Mineralwasser) stehen den Kindern bei uns den ganzen Tag zur Verfügung. Der Normaldienst beginnt seine Arbeit: Besprechungen der pädagogischen Mitarbeiter/innen finden statt (wichtige Infos werden weitergegeben, Absprachen getroffen, Arbeit geplant, Austausch über Kinder findet statt.) Im wöchentlichen Wechsel übernimmt eine Kollegin den "Empfang". Der Springer o begrüßt Kinder und Eltern, o führt die Anwesenheitsliste, die Kinderstatistik, o nimmt kurze Infos der Eltern entgegen und notiert sie ggf. o teilt "Post" an die Eltern aus o nimmt Telefonate entgegen gibt Informationen entsprechend weiter o erinnert die Kinder ggf., dass sie ihr Foto anhängen o holt Musikschulkinder zusammen und nimmt sie auch wieder in Empfang o ebenso ggf. mit Kindern, die zur Sprachtherapie gehen o ist Ansprechpartner für Besucher. 23 Bemerkungen Der Frühdienst ist ein Sonderdienst für berufstätige Eltern. Er kann nur nach vorheriger Anmeldung in Anspruch genommen werden. Der Frühdienst findet auf der oberen Etage, in Kiga II, statt. Während der 1x wöchentlich stattfindenden KigaBesprechung vertritt eine Kollegin aus der jeweils anderen Kiga-Etage. Nach Absprache finden auch Elterngespräche zu aktuellen Anlässen in dieser Zeit statt. 8.30 8.50 / 9.00 Alle Mitarbeiter/innen gehen zu den Kindern, sind für sie da, wenn sie gebraucht werden. Sie übernehmen eine beobachtende, unterstützende Rolle: sind bereit, zu helfen, wenn wirklich Hilfe benötigt wird oder die Kinder es wünschen, beobachten Spielverhalten der Kinder, um Angebote zu entwickeln, kümmern sich speziell um einzelne Kinder, die mehr Unterstützung und Zuwendung benötigen, z.B. in der Eingewöhnung, winkt mit den Kindern, die das möchten, den Eltern zum Abschied, teilen sich auf Spielbereiche auf, stellen Material für Angebote zusammen sprechen die Angebote/Aktivitäten ab Vor den Angeboten/Aktivitäten räumen wir gemeinsam mit den Kindern auf. Dann treffen sich alle im Kreis, entweder zusammen im großen Kreis oder in mehreren kleinen Gesprächskreisen. Wichtige Dinge für den Tag werden besprochen, Absprachen getroffen, Wünsche erfragt, Lösungen für Praxisprobleme überlegt …..Danach können die Kinder an verschiedenen Angeboten und AG's teilnehmen, in den Werkstätten arbeiten oder frei spielen. Die Kinder wählen sich ein Angebot selbst aus oder werden durch die Mitarbeiterinnen dazu eingeladen. Jede Kleingruppe zieht sich zur Durchführung des Angebotes in die entsprechenden Bereiche zurück. 24 Die wöchentlich stattfindende KigaBesprechung dauert bis 9.00 Uhr. Ab 8.30 Uhr unterstützt der Springer die Vertretung auf der Etage. Die Angebote werden nach den Wünschen, Bedürfnissen und Interessen der Kinder ausgerichtet. 11.30 Das Angebot kann im Freispiel von den Kindern weiterentwickelt, variiert und vertieft werden. Die Bereiche, in denen die Angebote beendet sind, können von den Kindern wieder zum Freispiel genutzt werden. Wer noch nicht gefrühstückt hat, kann dies jetzt noch tun. Wenn das "Frühstücksschild" an der Küche/dem Essraum auf "Rot" gedreht wird, ist die Frühstückszeit vorbei. Die Mitarbeiter/innen halten sich in den verschiedenen Bereichen auf, machen sich Notizen über die Angebotsverläufe und beobachten die Kinder im Freispiel. Das "rollende Mittagessen" beginnt. Die ersten Kinder gehen zum Mittagessen. Sie füllen sich das Essen selbst auf. Wer gegessen hat, räumt sein Geschirr weg, wischt den Platz ab, deckt neu ein und sagt dem nächsten Kind Bescheid. Die Kinder, die zuerst abgeholt werden, essen als erstes. Die anderen Kinder spielen bis sie zum Essen gehen. 1 Mitarbeiter/in betreut die Essenskinder. 1-2 Mitarbeiter/innen begleiten das Freispiel und achten darauf, dass die frei werdenden Essensplätze in der Küche besetzt werden. Die restlichen Mitarbeiter/innen machen Pause. 12.45 / Nach Bedarf werden die Spielbereiche gemeinsam 13.00 aufgeräumt. Kinder und Mitarbeiterinnen treffen sich im Kreis, singen, spielen, erzählen, planen oder besprechen verschiedene Dinge, verabschieden die 3/4-Kinder. 13.15 Die "3/4-Kinder" ziehen sich an. 25 Pädagogischer Tisch Im Laufe des Vormittags (zeitlich ist das auf den Etagen unterschiedlich) treffen sich die Mitarbeiter/innen für eine halbe Stunde in einem Raum, um sich über die Entwicklung der Kinder auszutauschen. In dieser Zeit übernehmen festgelegte "Helferkinder" die Betreuung der anderen Kinder: helfen, wo Hilfe gebraucht wird, trösten, schlichten bei Streit ……… oder holen einen Erwachsenen, wenn sie allein nicht mehr weiter kommen. Die Aufgabe der "Helferkinder" übernehmen die älteren Kinder. So können sie sich darin üben, Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen. Ein Kind kann nur vor oder nach dem Kreis abgeholt werden. Während wir mit den Kindern im Kreis sind, bitten wir die Eltern nicht zu stören. 13.30 14.30 15.30 16.00 Die "3/4-Kinder" werden abgeholt. Die "3/4-Kräfte" haben Feierabend. Die "Ganztagskinder" haben Freispiel und werden im Laufe des Nachmittags abgeholt. Die Mitarbeiter/innen sind Ansprechpartner für die Kinder, führen ggf. Angebote vom Vormittag fort, kümmern sich um Kinder, die besondere Unterstützung benötigen, begleiten das Freispiel. Nachmittagsimbiss: Hierfür bringen die Kinder sich eine Kleinigkeit zu essen von zu Hause mit. Wenn nur noch wenige Kinder Dinge, die die Kinder nicht da sind, räumen alle gemeinsam mehr benötigen, räumen sie die Bereiche so auf, dass sie weg. gereinigt werden können und für einen neuen Spieltag vorbereitet sind. Fenster und Türen werden abgeschlossen. Der Spätdienst beginnt. Die "Spätdienst-Kinder" gehen in den Hort. Die "Ganztagskräfte" haben Feierabend. Der Spätdienst ist ein Sonderdienst für berufstätige Eltern. Er kann nur nach vorheriger Anmeldung in Anspruch genommen werden. Der Spätdienst wird von einer Mitarbeiterin des Hortes übernommen. 16.30 Der Kindergarten schließt. 26 Spielen und Lernen Wenn Kinder intensiv und selbstvergessen spielen, lernen sie auch. Sie lernen nach ihren individuellen Bedürfnissen, in ihrem Tempo, aufbauend auf ihrem individuellen Wissensstand. (Frei-)Spielzeit ist immer auch Lernzeit und sollte nicht unterschätzt werden. Das freie, spontane Spiel wird oft als nutzlose, weil scheinbar lernfreie Zeit verkannt. Erst wenn der Erwachsene im Mittelpunkt steht, etwas anleitet und vormacht, wird richtig gelernt. Das ist so jedoch nicht richtig. Kinder lernen aus sich heraus vom Beginn ihres Lebens an. Sie bringen die dafür erforderlichen Voraussetzungen mit auf die Welt. Schon Säuglinge sind kompetente Menschen, die selbsttätig lernen, sich von sich aus forschend die Welt aneignen, bzw. sie sich gestalten, und dabei ihre Umgebung aktiv beeinflussen. Kein Mensch bringt kleinen Kindern das Laufen bei. Bewundernswert, wie viel Ausdauer, Konzentration und Anstrengung (Leistung) sie dabei zeigen. Kinder sind geborene Lerner, d.h. sie wollen lernen - aus sich heraus - von Geburt an. Sie sind neugierig, wollen die Welt erforschen und selbst etwas tun. Man weiß heute auf Grund neurobiologischer Forschungen, dass Kinder sich die Welt durch Eigenaktivität mit allen Sinnen aneignen. Genauer: Sie konstruieren sich ihre Welt durch eigene (Lern-) Erfahrungen. Welche Erfahrung sie wann machen wollen entscheiden sie dabei selbst, "Lernen kann man eben nur selber" und "Lernen ist das Gegenteil von belehrt werden". Für uns ist daher wichtig, den Kindern vielfältigste Erfahrungen in den unterschiedlichen Bereichen zu ermöglichen. Durch eine gut vorbereitete, anregende Umgebung wollen wir sie dazu herauszufordern. Die Räume sind so gestaltet, dass sie die Kinder zum selbständigen Handeln und Probieren auffordern und ihr Lernen darin selbständig organisieren können. Es gibt bei uns verschiedene Spiel- oder Funktionsbereiche, die in der (Frei-)Spielzeit je nach Interesse und Bedürfnis von den Kindern genutzt werden können. Ein Kind, das Ruhe braucht, zieht sich in dafür vorgesehene Bereiche zurück. Ein anderes Kind, das sich zur gleichen Zeit lieber bewegen möchte, kann dies im Bewegungsraum oder auf dem Spielplatz tun. So können wir auf die unterschiedlichen Bedürfnisse eingehen und die Kinder stören sich nicht gegenseitig. Die Kinder entscheiden, mit wem, was und wo sie spielen möchten. Sie dürfen auch "nichts tun" (ohne eine nach außen erkennbare Beschäftigung). Auch ein Kind, das scheinbar nicht aktiv ist, nimmt mit seinen Sinnen wahr, beobachtet, denkt und lernt. Die (Frei-)Spielzeit ist die Zeit, in der die Kinder selbst tätig werden und lernen, eigenständig in einer Gruppe zu recht zu kommen. Deshalb halten wir Erwachsene uns eher im Hintergrund und beobachten, sind aber für die Kinder da, wenn sie unsere Hilfe und Unterstützung brauchen und wünschen. Während sich ein Kind sich im Angebot überwiegend auf die Erzieherin und ihre Impulse einlässt, werden im Freispiel die Kinder wichtiger. Jetzt ist Zeit für die eigenständige Beziehungsgestaltung. Die Kinder lernen miteinander umzugehen, sich durchzusetzen, Hierarchien anzuerkennen (was übrigens oft viel besser ohne den Erwachsenen mit seinem "Sinn für Gerechtigkeit" geht) und Konflikte auszutragen. Das Gefühl, in einer Gruppe Gleichaltriger allein klar zu kommen, sich zu behaupten, Anteil zu nehmen und gemeinsam Interessen zu verfolgen, stärkt das Vertrauen der Kinder in ihre eigenen Fähigkeiten. 27 Im Spiel entstehen oft kleine Gruppen, die sich über einen Zeitraum mit einer Sache, einem Thema beschäftigen. Bei der Beobachtung dieser Gruppen und dem interessierten Belauschen ihrer Gespräche, können wir feststellen, dass diese Kinder fragend, forschend, diskutierend, streitend, handelnd und nachahmend ihren Fragen gemeinsam nachgehen. Sie bilden - oft nur für kurze Zeit - Lernteams mit anderen Kindern. Ist eine Frage zur Genüge beantwortet, ein Thema vorläufig abgehandelt, lösen sich diese Gruppen wieder auf und die Kinder wenden sich anderen Lerngemeinschaften zu. Immer ist auch soziales Lernen mit im Spiel. Es geht um Selbstbehauptung, Durchsetzungsvermögen und Konkurrenz auf der einen, und Rücksichtnahme, sich einlassen und Kooperation auf der anderen Seite. Diese Lernerfahrungen machen Kinder nur mit anderen Kindern und ohne die Einmischung von Erwachsenen. "Wenn du mit anderen ein Boot bauen willst, schicke sie nicht Holz zu sammeln und Werkzeuge zu besorgen, sondern wecke in ihnen die Sehnsucht nach dem weiten Meer" Antoine de Saint-Exupery Angebote, Projekte, AG's, Arbeit in den Werkstätten "Lehre mich nicht, lass mich lernen." Wichtig ist für uns, Kindern zu vermitteln, wie man Wissen erwirbt. Dabei haben nicht fertige Ergebnisse, sondern die Prozesse des Erwerbs im Forschen, Fragen, Erfahren und Experimentieren eine große Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist es uns wichtig, den Kindern Dinge zu vermitteln, die für sie von Bedeutung sind. Jeder lernt (nachhaltig) nur das, was für ihn einen Sinn macht. Es geht uns also nicht um eine bloße Beschäftigung der Kinder, sondern vielmehr um Sinn – volles Tun im wahrsten Sinne des Wortes. Ebenso richten wir unsere Angebote an den persönlichen Interessen und Stärken der einzelnen Mitarbeiterinnen aus, denn nur das, was mich interessiert, mir Spaß macht, was ich gut kann, kann ich auch gut an andere weitergeben. Es gibt bei uns unterschiedliche Formen des Angebots: Arbeitsgemeinschaften, die wöchentlich stattfinden, Projektarbeit, bei der an einem Thema intensiv über einen längeren Zeitraum (meist mit einer festen Gruppe) gearbeitet wird sowie Arbeit in den Werkstätten, z.B. Computerwerkstatt, bei der die Kinder eigenständig arbeiten können, der Erwachsene aber als Ansprechpartner zur Verfügung steht, um die Kinder bei Bedarf individuell zu unterstützen. einzelne Angebote Jedes Kind kann frei entscheiden, an welchem Angebot es teilnimmt. Manchmal laden wir auch Kinder zu bestimmten Angeboten ein. Letztendlich entscheiden aber die Kinder, ob für sie ein Angebot das Richtige ist oder nicht. Nur sie wissen, was für sie derzeit wichtig und bedeutsam ist. Sie sind "Akteure ihrer Entwicklung" . Für uns Mitarbeiterinnen gilt es also Ideen zu entwickeln, die den Interessen und Bedürfnissen der Kinder tatsächlich entsprechen und die sie hinreichend herausfordern. 28 Lässt sich ein Kind auf uns ein, haben wir die Bedürfnisse getroffen. Falls nicht, sind wir gefordert andere Ideen zu entwickeln. Wir fordern Kinder nicht auf, die Angebote in allen Bereichen gleichermaßen zu nutzen. Meidet ein Kind bestimmte Bereiche ganz, versuchen wir, sie für das Kind interessant zu machen. Ein Beispiel: Ein Kind hatte sich schon seit längerer Zeit nicht an Angeboten im Kreativbereich beteiligt. Es bevorzugte Abenteuerspiele im Bewegungsbereich. Wir beobachteten, dass dieses Kind mit anderen oft "Piraten" spielte. Also griffen wir das Thema auf. So wurden Schatzkarten gemalt, Augenklappen und Piratenhüte gebastelt usw. Dafür interessierte sich dann auch das betreffende Kind. Wie das Beispiel zeigt, können wir nur das unterstützen und fördern, an dem die Kinder auch selbst Interesse haben, was für sie Bedeutung hat. Wir können nur versuchen, das Interesse der Kinder zu wecken und herauszufordern. Jedes Kind bedarf einer individuellen Herausforderung. Aus diesem Grund und auf Wunsch der Kinder bieten wir an einigen Tagen altersgetrennte Angebote an. Die älteren Kinder, die schon lange den Kindergarten besuchen, brauchen andere Herausforderungen als die jüngeren Kinder, die noch nicht so lange bei uns sind. Mit den Kindern, die im darauf folgenden Jahr eingeschult werden, führen wir "Schulkinderprojekte" durch. Inhalte und Häufigkeit dieser Angebote richten sich nach dem Wunsch der jeweiligen "Schulkindergruppe". Nach Beendigung der Angebote zieht sich die Mitarbeiterin zurück. Die Kinder sollen so die Möglichkeit erhalten, das im Angebot Erfahrene zu verarbeiten, zu vertiefen, zu variieren, eigene Ideen zu verfolgen. Andere Kinder kommen hinzu und es bildet sich eine neue Lerngemeinschaft gleich interessierter Kinder. Sie können so Informationen und Impulse richtig verarbeiten und Lernprozesse abschließen. Hierfür brauchen sie freie, von außen nicht gelenkte Zeit. Die Werkzeuge und Materialien stehen ihnen zu diesem Zweck weiter zur Verfügung. Für die Durchführung mancher Angebote arbeiten wir mit anderen Institutionen, z.B. der Musikschule oder dem Kulturamt zusammen. Auch die Planung, Vorbereitung und Durchführung von Projekten und Festen findet teilweise als Angebot statt. Alle Kinder, die Interesse haben können sich daran beteiligen. 29 Wichtige Regeln und Regelungen im Kindergarten Als Grundsatz für alle gilt: Wir vertrauen dem Kind. Es hat das Recht auf eigene Entscheidungen in allen Bereichen. Wobei wir darauf achten, dass gemeinsam verabredete Regeln eingehalten werden. Alle Kinder sind bis 9 Uhr im Kindergarten, damit jedem Kind ein gemeinsamer Start im Kreis ermöglicht wird. Frühstück / Nachmittagskaffee Die Kinder sollten ein gesundes, nahrhaftes Essen mitbringen. Milchschnitten oder Fruchtzwerge sind lediglich ein süßer Nachtisch. Die Ganztagskinder sollten auch für nachmittags noch einen Snack dabei haben. Gegessen und getrunken wird bei uns nur in den dafür vorgesehenen Bereichen: Küche bzw. Essraum und Gartencafe. Mittagessen Die Kinder entscheiden, ob, was und wie viel sie essen möchten. Es muss nicht alles probiert werden! Wer seinen Teller nicht leer isst, weil "der Bauch schon voll ist", bekommt nur etwas Nachtisch. Die Kinder lernen bei uns von Anfang an, mit Messer und Gabel zu essen. 5 Kinder pro Etage dürfen sich allein auf dem Außengelände aufhalten, wenn - sie mit den Regeln vertraut sind und - wenn wir ihnen zutrauen, dass sie eine gewisse Zeit unbeaufsichtigt spielen können. Entsprechend dürfen auch 5 Kinder allein auf der Etage spielen, wenn sonst alle draußen oder auf der anderen Etage sind. Kleidung: o Im Kindergarten wird Kleidung getragen, die auch mal schmutzig werden darf. Für beschädigte oder verloren gegangene Dinge übernimmt der Kindergarten keine Haftung. o Beim Tuschen oder Kleben werden Malkittel getragen. o Damit die Kinder auch bei schlechtem Wetter nach draußen können, sollten sie grundsätzlich Regensachen im Kindergarten haben. o In den Räumen halten wir uns nur mit Hausschuhen, auf Strümpfen oder barfuss auf. Geburtstagsfeiern: Das Kind entscheidet, mit wie vielen Kindern, welchem Erwachsenen, wie es feiern und was es mitbringen möchte. Spielsachen Die Kinder können gern etwas von zu Hause mitbringen, allerdings auf eigene Verantwortung. Wenn die Sachen kaputt gehen oder abhanden kommen, können sie von uns nicht ersetzt werden. 30 Zusammenarbeit mit Eltern Damit sich Kinder, Eltern und Mitarbeiter/innen in unserem Hause wohlfühlen, ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte und Elternhaus sehr wichtig. Wir freuen uns, wenn Eltern sich für unsere Arbeit interessieren und sich damit auseinander setzen. Wir sind für Fragen offen, nehmen Kritik an und versuchen soweit es möglich ist, bei Problemen einen Konsens im Sinne des Kindes bzw. der Kinder zu finden. Wir versuchen, unsere Arbeit zu erklären, transparent zu machen und Eltern zu informieren. An den Grundsätzen unserer Arbeit halten wir jedoch fest. 1. Eingewöhnung Bevor ein Kind in unsere Einrichtung kommt, informieren wir die Eltern an einem Informationsnachmittag oder in Einzelgesprächen über das Wichtigste unserer Arbeit. An so einem Nachmittag (findet nur statt, wenn es viele Neuaufnahmen gleichzeitig gibt) haben auch die Kinder die Möglichkeit, ihre neue Umgebung und die Mitarbeiter/innen kennen zu lernen. Jede Mitarbeiterin ist für 10 Kinder zuständig. Wir nennen das "Begleiterzieher". Die betreffende Kollegin spricht mit den Eltern individuell die Eingewöhnungszeit der Kinder ab. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass sich die Eltern bzw. eine Vertrauensperson des Kindes hierfür ca. 2 - 4 Wochen Zeit nehmen sollten. Uns ist wichtig, dass die Kinder einen guten Start bei uns haben, uns und die neue Umgebung in Ruhe kennen lernen und Vertrauen fassen können. Deshalb bleibt am Anfang eine Elternteil oder eine Vertrauensperson mit im Kindergarten. Die Zeit, in der das Kind allein bei uns bleibt, wird dann langsam gesteigert. Umfassendere Informationen zum diesem Thema finden sie in unserem "Leitfaden zur Eingewöhnung". 2. Elterngespräche und Hospitationen Wir bieten den Eltern in regelmäßigen Abständen Gespräche an, um sie über den Entwicklungsstand ihres Kindes aus unserer Sicht zu informieren. Die Gesprächstermine werden individuell abgestimmt. Ansprechpartner ist zunächst immer der zuständige Begleiterzieher. Wenn es personell möglich ist, versuchen wir, die Gespräche mit 2 Kolleginnen zu führen. Denkbar wäre, die Kollegin dazu zu bitten, die das Kind häufig im Angebot hat oder zu der das Kind viel Kontakt hat. Außerdem werden wir selbstverständlich bei aktuellen Fragen und Problemen gemeinsam mit den Eltern schnellstmöglich einen Gesprächstermin finden. Ein Elterngespräch kann von beiden Seiten ausgehen. Die sogenannten "Tür- und Angelgespräche" möchten wir auf ein Minimum und kurze dringende Infos beschränken, weil wir in dieser Zeit für die Kinder da sein wollen. 31 Weiterhin besteht nach Terminabsprache die Möglichkeit zur Hospitation, um den Kindergartenalltag besser kennen zu lernen. Uns ist es wichtig, dass Fragen und Rückmeldungen (positiv wie negativ) uns gegenüber angesprochen werden. Nur so ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich, von der alle Beteiligten profitieren können. 3. Elternbeirat Eine Mittlerfunktion zwischen Eltern und Mitarbeiter/innen nimmt der Elternbeirat ein. Er wird jedes Jahr neu gewählt. In den regelmäßig stattfindenden Sitzungen besteht die Möglichkeit, mehr Einblick in den Kita-Alltag zu erhalten, umfassende Informationen zu bekommen, in Planungen einbezogen zu werden, die Zusammenarbeit mit den Eltern selbst mit zu gestalten - kurz: einfach näher am Geschehen zu sein. 4. Weitere Formen der Zusammenarbeit Darüber hinaus gibt es verschiedene Formen der Zusammenarbeit von Eltern und Mitarbeiter/innen, z.B.: Elternabende, für das ganze Haus, zu bestimmten Themen, ggf. mit Referenten Elternabende auf den Etagen um von der aktuellen Situation der Etage zu berichten Schnuppernachmittage für neue Kinder und Eltern Info- Elternnachmittage bei bestimmten Anlässen (z.B. Freizeiten) Eltern-Kind-Nachmittage Elternbeiratswahl und - sitzungen Gemeinsame Aktionen wie z.B. Gestaltung des Außengeländes, Renovierung ect. Gemeinsame Feste Informationen für Eltern an den Pinnwänden Elternbriefe Newsletter …………………………….. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Zurzeit arbeiten wir mit folgenden Einrichtungen/Personen zusammen: Schulärztin verschiedene Grundschulen / Förderschulen Integrative Kunst- und Musikschule Isernhagen Sprachheilpädagogin Ergotherapeuten Frühförderung Kommunaler Sozialdienst Kulturamt / Kulturtreff Bei Bedarf können weitere Institutionen hinzukommen. 32 Zusammenarbeit mit dem Klaus-Bahlsen-Haus Durch das im April 2008 direkt neben der Kita eröffnete Alten- und Pflegeheim "KlausBahlsen-Haus" haben wir die Möglichkeit, etwas für eine Annäherung von Jung und Alt zu tun. Unsere Gesellschaft bietet im Alltag wenig Berührungspunkte zwischen den Generationen, wenn diese nicht durch verwandtschaftliche Beziehungen aufrechterhalten werden. Die Auseinanderentwicklung und zunehmende Entfremdung haben dazu geführt, dass viele unserer Kinder nur noch sporadisch mit älteren Menschen in Kontakt kommen, zumal sich auch im Bekanntenkreis ihrer Eltern selten Senioren finden. Die Großeltern wohnen zu weit weg oder sind noch berufstätig. Außerdem hat jede Generation ihr eigenes Lebensumfeld. Hierzu trägt ferner bei, dass sich Kindheit zunehmend in "kindgemäßen", pädagogisch besetzten Räumen abspielt (wie eben unseren Kindertageseinrichtungen) – eine Entwicklung, die man als "Verinselung" bezeichnet hat: Kinder werden immer mehr dem gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben bzw. der Erwachsenenwelt entzogen und wechseln zwischen für sie geschaffenen "Inseln" wie Kindertagesstätte, Musikschule, Spielplatz, Kindersportgruppe oder Ballettgruppe. Aufgrund dieser Situation wird es immer wichtiger, den Kindern Gelegenheit zum Kontakt mit älteren Menschen zu ermöglichen - und umgekehrt, da ja auch die meisten Senioren von Kindern isoliert leben und ihnen damit positive, bereichernde Erfahrungen entgehen. Die Kinder erfahren durch die Begegnung mit Senioren nicht nur eine emotionale, sondern auch eine intellektuelle Bereicherung, insbesondere im Rahmen von Gesprächen über die Vergangenheit. Sie machen wertvolle Erfahrungen mit dem Alter (Verlangsamung der Bewegung, Nachlassen der Sinne, Hilfs- und Pflegebedürftigkeit, Geduld usw.) und können soziale Verhaltensweisen wie Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Empathie und Solidarität entwickeln. Geduld und Gelassenheit zeichnen den Umgang miteinander aus. Viel Zeit kann für intensive Gespräche erübrigt werden. Wenn Kinder erzählen, so werden sie nicht stets unterbrochen, können Sorgen und Fragen loswerden und erfahren, dass ihnen ernsthaft zugehört wird. Sie können Vorurteile über das Alter ablegen und Verständnis für die Eigenheiten alter Menschen entwickeln. Zugleich können sie von deren Lebenserfahrung profitieren. Ältere Menschen erleben durch die Spontaneität, Fröhlichkeit und Zuneigung der Kinder Lebensfreude, Abwechslung sowie Momente des Unbeschwertseins, des "Gebraucht-" und "Angenommenseins". Dies trägt zu einem besseren Verständnis für Kinder bei. Schließlich wird durch den Abbau von Vorurteilen späteren Generationenkonflikten vorgebeugt. Kinder und alte Menschen sollen aus der Isolation voneinander herausgeführt werden und miteinander spielen, basteln, singen und feiern, einfach miteinander Spaß haben und Lebensfreude spüren. Uns ist wichtig, dass eine Begegnung im Alltag stattfinden kann. Deshalb ist unserer Außengelände zum Altenheim hin offen und kann auch von den Seniorinnen und Senioren genutzt werden. Es gibt gemeinsame Projekte und Aktionen, wie z.B. derzeit eine wöchentlich stattfindende Künstler-AG, bei der sich Kinder und alte Menschen unter Anleitung eines Künstlers kreativ betätigen. Die Kontakte und gemeinsamen Aktionen sollen in Zukunft weiter entwickelt und ausgebaut werden. Wir sehen die Zusammenarbeit mit den Senioren als einen längerfristigen Prozess und dauerhaften Bestandteil unserer Arbeit. 33 Hortkonzept Auf unserer Hortetage werden 40 Kinder im Alter von 6 Jahren bis ca. 10 Jahren von 2 Kinderpflegerinnen und 2 Erzieherinnen betreut. Zeitweise werden wir von Praktikanten unterstützt. In den verschiedenen Funktionsräumen Krökelraum, Kreativraum, Bauraum, Asiaraum, Medienraum, Konstruktionsraum und Bewegungsraum können die Kinder je nach Interesse spielen. Unser Hortalltag Frühdienst Der Frühdienst wird derzeit von einer Mitarbeiterin aus dem Kindergarten übernommen. Mittagessen Auf Grund der verlässlichen Grundschule kommen die ersten und zweiten Klassen sowie die Kinder des Schulkindergartens um 12.00 Uhr in den Hort. Die Kinder der dritten und vierten Klassen ab 13.00 Uhr oder je nach Stundenplan auch später. Das Mittagessen steht für die Kinder bereit. Dabei bestimmen sie selbst, was und wie viel sie essen. Moslemische Kinder bekommen Schweinefleisch freies Essen. Im Rahmen des Möglichen werden Allergien der Kinder berücksichtigt. Haben die Kinder nach der Schule noch keinen Hunger, können sie auch später essen, jedoch bis spätestens 14 Uhr. Für Kinder die später als 14.00 Uhr in den Hort kommen heben wir das Mittagessen auf und erwärmen es bei Bedarf. Für den Nachmittagsimbiss können sich die Kinder Cornflakes oder Müsli mitbringen. Hausaufgaben Nach dem Mittagessen beginnt die Hausaufgabenzeit die von einer Mitarbeiterin begleitet wird. Eltern, Kind und Erzieher vereinbaren ob, oder wie viel Hausaufgaben im Hort gemacht werden. Unsere Aufgabe ist es, den Kindern bei ihren Aufgaben Unterstützung, Hilfestellung und Erklärungen zu geben. Wir geben jedoch keine Nachhilfestunden. Nach Wunsch überprüfen wir die Hausaufgaben. Es ist jedoch unser Ziel, dass die Kinder lernen eigenverantwortlich ihre Arbeiten zu erledigen. Sie lernen die Folgen ihres eigenen Handelns abzuschätzen. Dazu gehört auch die Verantwortung für falsche, unvollständige oder fehlerhafte Aufgaben zu übernehmen. Bei Bedarf nehmen wir mit Einverständnis der Eltern Kontakt zu Lehren auf, um gemeinsam (Eltern, Lehrer, Kind, Hort) über Fördermöglichkeiten für das Kind zu beraten. Die Lese-Hausaufgaben liegen in der Verantwortung der Eltern. Auch hier können wir nur unterstützend tätig werden. Selbständigkeit/ Partizipation Die Kinder lösen sich zunehmend in ihrem Alltag aus der Behütung der Eltern. Sie werden selbständiger, fordern mehr eigenständige Entscheidungen, und handeln alles immer wieder von neuem aus. Mit dem Eintritt in den Hort erweitert sich ihr Umfeld. Viele Kinder kommen ohne Begleitung in den Hort, gehen alleine zur Schule oder kaufen am Nachmittag ein. Um ihnen 34 dies zu ermöglichen ist es wichtig, dass Kinder sich an abgesprochene Regeln halten (z. B .an- und abmelden, sagen wohin sie gehen, Zeitabsprachen, bestehende Regeln einhalten). Ein Schwerpunkt unserer Hortarbeit ist, die Kinder am Hortalltag an allen sie betreffenden Dingen zu beteiligen. In den Hortbesprechungen haben sie die Möglichkeit ihre Meinung zu vertreten, Probleme zu diskutieren, Entscheidungen zu treffen, Regeln zu besprechen oder sich an Planungen zu beteiligen (z. B. Ferienaktivitäten, Feste, Anschaffungen). Sie lernen: zu diskutieren sich gegenseitig zuzuhören sich ausreden lassen zu argumentieren Verständnis zu entwickeln Über Dinge abzustimmen Rücksicht zu nehmen Verantwortung zu übernehmen Selbstvertrauen zu entwickeln Regeln für das Zusammenleben im Hort werden mit den Kindern gemeinsam aufgestellt und sind für Erwachsene und Kinder gleichermaßen einzuhalten. Der von den Hortkindern gewählte Hortrat ist an der Planung und Durchführung der Hortbesprechungen beteiligt. Die Interessen und Wünsche der Kinder sind uns wichtig und werden maßgeblich mit einbezogen. Sie machen erste Demokratieerfahrungen, lernen Kompromisse einzugehen, erleben sich als wirksam und wichtig. Es stärkt ihr Selbstvertrauen und erleichtert ihnen „Krisenzeiten“ zu durchleben. Voraussetzung dafür ist aber auch, dass wir den Kindern selbstverantwortliches Handeln zutrauen und sie darin bestärken. Angebote und Aktivitäten werden in der Hortibesprechung für die kommende Woche besprochen. Während der Schulzeit finden am Nachmittag nur kleine Angebote im Hort statt, da die Kinder nach den Hausaufgaben oft ohne Erwachsenen spielen möchten oder sich zum Fußballspielen treffen. Je nach Interesse können sie auch in den Funktionsbereichen tätig sein. Über einen längeren Zeitraum werden verschiedene Ags angeboten. Je nach ihren Wünschen und Neigungen können die Kinder an den Angeboten teilnehmen. Da diese Ags oft mit einem Ziel verbunden und fortlaufend sind ( z. B. Theater AG proben – Aufführung, schwimmen - Seepferdchen ) ist die Teilnahme für die Kinder verpflichtend. Die Themen, festgelegten Zeiten und die Teilnehmer sind für die Eltern an der Info – Wand (Essraum ) auf dem Wochenplan ersichtlich. 35 Ferien- und Freizeitangebote Nach der“ Pflicht“ und den Anstrengungen des Schulalltages soll der Hort Raum bieten in der Freizeit eigenen Interessen nachzugehen. Er ist ein Ort zur Erholung, zum Auftanken, zum blödeln und bietet sozialen Raum für Gleichaltrige. Freundschaften werden geknüpft. Sich streiten und sich vertragen sind wichtige Erfahrungen. Ferienangebote werden gemeinsam mit den Kindern nach ihren Interessen geplant. Aus ihren Vorschlägen werden Aktivitäten (z. B. Tagesausflüge, Schwimmen und andere sportliche Aktivitäten, Museen besuchen usw.) zu einer Ferienplanung zusammengestellt. Um festzustellen wie viele Kinder an Ferienangeboten teilnehmen, werden die Eltern befragt wann der eigene Urlaub geplant ist. Die jährlich in den Sommerferien stattfindende 5-tägige Ferienfahrt ist uns sehr wichtig. Die Kinder erfahren Unabhängigkeit, Spannung, Spaß und Abenteuer. Für einige ist es der erste Urlaub ohne Eltern. Sie können ihren Tag selbst gestalten, knüpfen neue Freundschaften und haben gemeinsam Spaß. Diese Freizeit verbindet die Kinder auf längere Zeit. In der Schulzeit erinnern sie sich an Erlebnisse: „ Weißt du noch........?“ Zusammenarbeit mit Eltern Wir sehen die Eltern als Experten für ihr Kind und benötigen sie um ein umfassendes Bild vom Kind in seiner Gesamtheit zu bekommen. Es ist uns wichtig mit ihnen als Erziehungspartner vertrauensvoll zum Wohle des Kindes zusammen zu arbeiten. Da die meisten Hortkinder viele Wege allein gehen und wir die Eltern nicht jeden Tag sehen gestaltet sich die Elternarbeit im Hort anders als im Kindergarten. Wichtige Informationen werden den Kindern oft in einem Elternbrief mitgegeben. Mehrmals im Jahr bieten wir Eltern - Kindkaffeetrinken an. Hier können sich die Eltern kennen lernen, Erfahrungen austauschen, Verabredungen treffen. Kurze allgemeine Themen können angesprochen werden. Für spezielle Themen unserer Arbeit bieten wir Elternnachmittage mit Kinderbetreuung an. Es besteht auch die Möglichkeit intensive Einzelgespräche mit uns zu vereinbaren. Bei übergreifenden Themen (Kindergarten/Hort) bieten wir Elternabende für die gesamte Einrichtung an. 36 Tagesablauf im Hort (während der Schulzeit) Zeit 7.00 8.0012.00 12.00 13.00 Was tun die Kinder? Kinder, die den Frühdienst in Anspruch nehmen, können frühstücken oder spielen. Alle Räume stehen zur Verfügung. Was tun die pädagogischen Mitarbeiter? Die Mitarbeiterin bereitet das Frühstück vor, ist Ansprechpartner für die Kinder und schickt die Kinder zur Schule. Bemerkungen Der Frühdienst wird von einer Mitarbeiterin des Kindergartens übernommen. Die Kinder sind in der Schule. In dieser Zeit ist der Hort geschlossen. Die Kinder der 1. und 2. Klassen und des Schulkindergartens kommen in den Hort und können Mittag essen. Dabei entscheiden sie, ob, was und wie viel sie essen. Wenn sie fertig sind, decken sie ihren Platz neu für nachrückende Kinder. Die Kinder der 3. und 4. Klassen kommen aus der Schule, essen Mittag, beginnen die Hausaufgaben oder spielen. Gespräche finden statt, Verabredungen werden getroffen. Am Nachmittag können die Hortkinder in den Räumen oder auf dem Außengelände mit oder ohne Spielpartner frei spielen, Angebote oder AG's wahrnehmen. Nach Absprache (An- und Abmeldung) können die Kinder das Kitagelände verlassen ( Spielplatz, Bücherei, Kiosk, Einkauf ...) Die Hortmitarbeiter beginnen ihren Dienst: Sie begleiten die Kinder beim Mittagessen, Eine Mitarbeiterin ist für die Hausaufgabenbetreuung zuständig. Im wöchentlichen Wechsel übernimmt eine Kollegin den Empfang (siehe "Tagesablauf Kindergarten"), eine Mitarbeiterin begleitet die Hausaufgaben. Eine Mitarbeiterin bietet sich als Gesprächspartnerin an und begleitet weiter den Mittagstisch. Je nach Kinderzahl ist eine Mitarbeiterin Ansprechpartner für die Kinder auf dem Außengelände. Die Mitarbeiterinnen gestalten mit den Kindern je nach Personalsituation und Bedarf Angebote und AG's. Sie sind Ansprechpartner und nach Wunsch Spielpartner in den verschiedenen Funktionsbereichen. 37 Hausaufgabenbegleitung findet von 12.00 - 15.00 Uhr statt. . 14.00 Sie haben auch die Möglichkeit, Geburtstage zu feiern (das Kind bestimmt den Ablauf, den Ort und wählt die Erzieherin sowie die einzuladenden Kinder. Einmal wöchentlich findet Alle Mitarbeiterinnen treffen eine Kinderbesprechung sich mit allen Kindern. statt. Ab 14.30 Uhr können die Kinder eine kleine Nachmittagsmahlzeit einnehmen. 15.00 15.45 16.00 16.30 17.00 Kinder, die allein nach Die Hausaufgabenbegleitung Hause gehen, melden sich endet. bei der zuständigen Erzieherin ab. Dinge, die die Kinder nicht mehr benötigen, werden gemeinsam weggeräumt. Die Kinder können eine kleine Nachmittagsmahlzeit einnehmen. Die "16-Uhr-Kinder" werden abgeholt oder gehen allein nach Hause. Die Zeit für die Nachmittagsmahlzeit ist vorüber. Die Spätdienstkinder werden abgeholt oder gehen allein nach Hause. Die 17-Uhr-Kinder gehen nach Hause. Die Mitarbeiterinnen räumen die Küche auf. Die Kinderbesprechung ist die einzige Möglichkeit im Hortalltag, Absprachen mit allen Kindern und Erwachsenen zu treffen. Hier werden alle wichtigen Dinge besprochen, die unser Zusammenleben in der Kita betreffen (Ferienplanung, Regeln, Neuanschaffungen ect.) Da sie nur einmal wöchentlich stattfindet, ist es sehr wichtig, dass alle Kinder daran teilnehmen. Nach Absprache zwischen Eltern, Kindern und Erziehern können einzelne Kinder allein nach Hause gehen. Kinder mit dieser Betreuungsform können nach Anmeldung einen Spätdienst in Anspruch nehmen. Fenster und Türen werden geschlossen. Während der Ferien werden die Kinder von 7.00 - 16.00 bzw. 17.00 Uhr betreut. Sie sollten bis 9.00 Uhr in den Hort kommen, da oft spontane Aktivitäten, auch außerhalb der Einrichtung stattfinden.Kinder die für die Ferienzeit angemeldet sind, sollten telefonisch entschuldigt werden, wenn sie nicht oder später in den Hort kommen. Die verschiedenen Ferienaktionen bestimmen den Tagesablauf. 38 Literatur- und Medienhinweise Gerd Regel / A.J. Wieland (Hrsg.) "Psychomotorik im Kindergarten" Band I und II, Hamburg 1988 und 1994 Klaus Klattenhoff, Reinhard Pirschel, Axel Jan Wieland ( Hrsg.) "Das Kind zur Rose machen" Zur Philosophie des offenen Kindergartens Kongressbericht zum 1. Oldenburger Kongress zum offenen Kindergarten Info PädiO Taschenbuch, 1999 Gerhard Regel / Axel Jan Wieland ( Hrsg.) "Offener Kindergarten konkret" Veränderte Pädagogik in Kindergarten und Hort EBV Rissen, Hamburg 1993 Antoine de Saint- Exupéry "Der Kleine Prinz" Karl Rauch Verlag, 1993 Reinhard Kahl "Das Schwinden der Sinne" Video aus der Serie: "Kindheit heute", NDR 1992 G. Regel (Hrsg.) "Kindgemäßes Lernen im Vorschulalter" EBV Rissen, 1990 J. Büchsenschütz / G. Regel (Hrsg.) "Mut machen zur gemeinsamen Erziehung – zeitgemäße Pädagogik im offenen Kindergarten" EBV Rissen, 1991 Hubertus von Schoenebeck "Unterstützen statt erziehen" München 1988 "Jenseits der Erziehung" Münster 1992 Janusz Korczak "Das Recht des Kindes auf Achtung" Göttingen 1970 W. Kautter u.a. " Das Kind als Akteur seiner Entwicklung" Heidelberg 1988 Klaus Klattenhoff, Reinhard Pirschel, Axel Jan Wieland ( Hrsg.) 39 "Ein Haus für alle Kinder" Beiträge zur Pädagogik der Nichtaussonderung Kongressbericht zum 2. Oldenburger Kongress zum offenen Kindergarten Info PädiO Taschenbuch 2, 2001 Raingard Knauer, Petra Brandt "Kinder können mitentscheiden" Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Kindergarten, Schule und Jugendarbeit Luchterhand / klein & groß, 1988 Konzeption des Kindergartens Schloss Ricklingen www.offener-kindergarten.de Donata Elschenbroich "Das Weltwissen der Siebenjährigen" Irmgard Maria Burtscher "Mehr Spielraum für Bildung" Kindertagesstätten als Bildungseinrichtungen der Zukunft Don Bosco Verlag, 2000 Hans-Joachim Laewen/Beate Andres (Hrsg.) "Künstler, Forscher, Konstrukteure" Werkstattbuch zum Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen Beltz 2002 Januar 2009 40