Begrüßung

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Begrüßung
27. Gedenkveranstaltung in Esterwegen(7.5.2011)
Im Namen der Deutsch-Niederländischen Initiative 8. Mai begrüße ich alle
Anwesenden. Besonders begrüße ich den ehemaligen Moor
soldaten Karsten Wiechmann aus Bremen. Ich freue mich sehr, dass Sie in
diesem Jahr wieder hier sein können, um mit uns all jener
zu gedenken, die gegen den Faschismus gekämpft haben und in den
Emslandlagern zu Tode geschunden wurden.
Leider ist es den anderen Moorsoldaten aus Altersgründen nicht mehr
möglich, nach Esterwegen zu kommen. Aber in Gedanken sind sie bei uns und
wir sind dankbar für ihren Widerstand und die Begegnungen der letzten
Jahre.
Besonders
begrüßen
möchte
ich
den
Vertreter
der
Botschaft
der
Russischen Föderation, Herrn Wladimir Kukin aus Berlin. Seien Sie und
Ihre Gattin uns herzlich willkommen:
Ebenso herzlich begrüßen möchte ich aus den Niederlanden Karen Roozen,
Asylberaterin in Kloster Büren, sowie den Pädagogen Ralf Beduhn aus
Bremen, die beide später zu uns sprechen werden. Susanne Brandt aus
Papenburg hat uns bereits mit einem Lied ein gestimmt. Wir freuen uns,
dass Sie uns mit weiteren Liedern be gleiten werden. Herzlich Willkommen.
Ferner begrüße ich Bürgermeister der Samtgemeinde Nordhümmling
Hermann Tebben, Christian Huntelmann,. erster Gemeinderat
Nordhümmling und Herbert Broich, stellvertretender Landrat des
Landkreises Leer.
70 Jahre nach dem Überfall auf die Sowjetunion gedenken wir in diesem Jahr
besonders der sowjetischen Kriegsgefangenen, die in den Emslandlagern
systematisch ausgehungert wurden. Sie waren völlig rechtlos, ihre
Arbeitskraft für die Rüstungs- und Kriegswirtschaft aber so wichtig, dass
man den Vernichtungsprozess durch leichte Verbesserung der Ernährung
vorübergehend hinauszögerte.
Waren es 14000, waren es 26000 sowjetische Soldaten, die auf diese Weise ums
Leben kamen? Niemand kennt die genaue Zahl. Namenlos wurden die meisten
begraben. Ihnen sowie den Toten hier in Esterwegen ihre Namen und damit ihre
Würde zurückzugeben, ist als Zukunftsaufgabe geplant.
Den geplanten Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion
,
Ihre Zerschlagung
und wirtschaftliche Ausbeutung konnte durch den Widerstand und Kampf der
Roten Armee 1945 gestoppt werden. Das rettete Millionen von Menschen das
Leben, konnte langfristig aber nicht das Interesse des Westens an den
Reichtümern des Landes (speziell am Kaspischen Meer) und nun auch in
Afrika besiegen.
"Alle Toten der Hitlerei... bekommen ihren Sinn erst, wenn man
an den nächsten Krieg denkt...
Allen Deutschen, die keine Nazis sind,
wird im Grunde nur vorgeworfen:
Sie sind ein Hindernis für den erträumten Krieg.
(schrieb Heinrich Mann seinerzeit)
Ein Hindernis auf dem Weg in den Krieg waren damals u.a. die Moorsoldaten
und heute sind es all jene, die sich den Naziaufmärschen (trotz
Kriminalisierung) immer wieder entgegenstellen, denn wer die Straße erobert
strebt nach politischer Macht, wusste schon Goebbels.
Ein Hindernis auf dem Weg in weitere Kriege wollen wir sein, indem wir
Kriegs- und Friedenslügen entlarven und uns nicht "schämen für unser Land"
(wie z.B. Klaus Naumann) wenn es sich einmal tatsächlich nicht an einem
Krieg beteiligen sollte!
Das bedeutet aber auch ein entschiedenes Nein zur Umstrukturierung und
Aufrüstung der Bundeswehr zu einer weltweit agierenden Angriffsarmee.
Wir haben heute keine Alternative als das friedliche Zusammenleben der
Völker und den gerechten Austausch von Interessen und Gütern.
Ich bitte nun Herrn Wladimir Kukin zu sprechen. Er ist Leiter des Büros
für Kriegsgräberfürsorge der Botschaft der Russischen Föderation. Danke,
dass Sie unserer Einladung gefolgt sind.
Nie wieder Faschismus
-
nie wieder Krieg! bleibt unsere Forderung. Daher
freue ich mich, dass Herr Beduhn nun zu diesem Thema sprechen wird. Er ist
engagierter Lehrer an einer IGS in Weye (Bremen) und hat dort bereits Ende
der achtziger Jahre begonnen, eine Antifa-Gruppe aufzubauen. Er selbst ist
Mitglied der VVN und aktiv bei "Courage gegen rechts" im Landesverband der
GEW iri Hamburg.
Aus den Niederlanden spricht nun Karen Roozen. Durch ihre Arbeit mit
Schutzsuchenden setzt sie eine Tradition fort, die während des Faschismus
vielen Deutschen das Leben rettete und wehrt sich damit gegen die
europäische Abschottungspolitik. Danke, dass Sie gekommen sind.

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