BBZ-2016-06 - Berliner Behindertenzeitung
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BBZ-2016-06 - Berliner Behindertenzeitung
Juni 2016 · 27. Jahrgang 2016 www.berliner-behindertenzeitung.de Politik UN-BRK-Ballons: Man muss auch mal Danke sagen. Dies taten die Cocas und der BBV. Seite 4 Wahlen BBV-Forum: Am 18. Juni findet das traditionelle BBV-Forum mit Politik-Prominenz statt. Seite 5 Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf: Im Juni steigt das „Behindertenpolitische Forum“. Seite 5 Protesttag Was die Behindertenbewegung leisten kann und was sie derzeit bewegt. Seite 6 - 7 Sport Rückblick: Die Schwimmer sammelten zahlreiche Medaillen bei der Europameisterschaft ein. Seite 14 Jahres-Abonnement: 15 EURO Herausgeber: Berliner Behindertenverband e.V. „Für Selbstbestimmung und Würde“ Nachrichten kompakt Das meinen wir! DB Barrierefrei Unter dem Arbeitstitel „DB Barrierefrei“ beschäftigt sich die Deutsche Bahn mit einer App. Der erste Prototyp soll bis zum vierten Quartal realisiert werden. Die BBZ wird in der nächsten Ausgabe die App ausführlich vorstellen. Interessenten für einen Test können sich noch bis zum 31. Juli unter [email protected] melden. Fortschritt oder Stillstand? Von Dominik Peter Diskussion versagt Peinlich war auch der CDU-Umgang mit dem Protesttag am 4. Mai. Über 5.000 Demonstranten waren gekommen. Der Vertreter der CDU, Uwe Schummer, sagte jedoch krankheitsbedingt kurzfristig ab. Allerdings war er nicht so krank, dass er nicht doch auf Facebook am gleichen Tag fleissig posten konnte. Tenor: „… der Referentenentwurf des Bundesteilhabegesetzes ist ein Schritt in die richtige Richtung“. Wäre Herr Schummer auf der Demo gewesen, hätte er erfahren können, was die Behindertenbewegung von diesem Gesetz hält. Eine verpasste Chance für Schummer, die Meinung des Wahlvolks zu erkunden. Doch viele andere Abgeordneten demonstrierten und solidarisierten sich mit uns. Ihnen gehört unser Dank. DBR verurteilt Misshandlungen © Andi Weiland Derzeit kämpft die Behindertenbewegung für ein besseres Teilhabegesetz. Die Berliner Behindertenbewegung zudem für eine bessere Berliner Bauordnung. Das wir heute noch für bestimmte Punkte kämpfen müssen ist ungeheuerlich, denn viele Forderungen sind bereits viele Jahrzehnte alt. Ein Beispiel gefällig? Schon 1973 forderte die CDU (damals in der Opposition) die vollständige Abschaffung der Anrechnung des Einkommens und Vermögens für behinderte Menschen. Lieber Leser, sie haben gerade richtig gelesen. Dies war eine CDU-Forderung. Heute, 43 Jahre später, sitzt die CDU in der Regierung und könnte genau dies endlich abschaffen. Wenn sie denn nur wollte. Doch hier kommt der Spruch zum Tragen: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Dunkle Wolken über dem Brandenburger Tor: 5.000 Menschen mit und ohne Behinderung sind empört über ein Behindertengleichstellungsgesetz, das nicht gleichstellt und über den Entwurf eine Teilhabegesetzes, der nicht wirklich teilhaben lässt. Protesttag: 5.000 Menschen demonstrieren Teilnehmer aus ganz Deutschland nahmen an dem Protesttag teil Von Lutz Kaulfuß Mit einer tollen und bunten Demo vor dem Bundeskanzleramt, brachten über 40 Vereine und Institutionen - die mehr als 3 Mio. Mitglieder vertreten - ihre ablehnende Haltung gegenüber der Regierungspolitik zum Ausdruck. Rund 5.000 behinderte Menschen, ihre Freunde und viel Prominenz waren dem Aufruf der Veranstalter gefolgt. „Dies war ein deutliches Signal an Frau Andrea Nahles (SPD), dass ihr Entwurf zum Bundesteilhabegesetz von der Behindertenbewegung nicht akzeptiert wird“, so Dominik Peter (Vorsitzender des Berliner Behindertenverbandes). Noch deutlichere Worte fand Sigrid Arnade (Interessen- vertretung Selbstbestimmt Leben). Sie sprach von „einer Verarschung“. Das Interesse am diesjährigen Protesttag war vorallem deshalb enorm, weil gleich zwei unzureichende Gesetzte - das Behindertengleichstellungsgesetz und das Bundesteilhabegesetz - aus Sicht behinderter Menschen eine Zumutung sind. Am Brandenburger Tor fand eine Diskussionsrunde statt, bei der die behindertenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktionen befragt wurden. Hier wurde vor allem kräftig gepfiffen als Kerstin Tack von der SPD versuchte, die Masse zu beschwichtigen, dass das Gesetz ja noch nicht im Bundestag zur Beratung stehe und man dies intensiv diskutieren werde. Es sei ja erst ein Entwurf des Ministeriums, so Tack weiter. Die CDU/CSU hat sich allerdings erst gar nicht blicken lassen, denn Ausflüchte in andere Themen, wo man auf Bundesebene kaum Zuständigkeiten hat, wie in so manchen Presseerklärungen im Vorfeld des Protesttages geschehen, hätte ihnen dieses Mal niemand durchgehen lassen. Der Fokus war klar: „Dies ist nicht mein Gesetz“, „wir lassen uns nicht verarschen“ und „die Privatwirtschaft muss zur Barrierefreiheit verpflichtet werden“. Und genau da hat der Bundestag nämlich eine klare Zuständigkeit. 77 Prozent der Bevölkerung sind einer von der Aktion Mensch in Auftrag gegebe- nen repräsentativen Umfrage zufolge nämlich für klare gesetzliche Regelungen zur Barrierefreiheit. Doch auch diese Zahl hat die Regierungskoalition bisher nicht beeindruckt. „Sieben Jahre nach in Kraft treten der UN-BRK ist der Inhalt der Menschenrechtskonvention noch nicht im Kopf von Ministerin Andrea Nahles angekommen. Eine Politik der schwarzen Null zu Lasten der behinderter Menschen, die durch die jetzige Gesetzeslage in Armut gehalten werden, ist nicht mehr tolerabel und der Entwurf des Bundesteilhabegesetzes ändere daran nichts“, so Dominik Peter auf dem Protesttag. anzeige So unterstützen Sie uns: www.gooding.de wählen. Sie zahlen den normalen Preis, wir bekommen eine Prämie. WAHLINFORMATIONSVERANSTALTUNG des Aktionsbündnisses BLAUES KAMEL und der Berliner Landeszentrale für politische Bildung DONNERSTAG, 1. SEPTEMBER 2016 KULTURBRAUEREI, Schönhauser Allee 36 Einlass: 16.15 UHR | Beginn: 17.00 UHR www.das-blaue-kamel.de „Wir verurteilen jegliche Gewalt gegen Menschen mit Behinderung. Sollte sich bewahrheiten, dass Kinder mit Behinderung in bayrischen Einrichtung weggesperrt oder durch Fixierung ruhig gestellt worden sind, muss alles aufgeklärt werden“ , kommentiert Ulrike Mascher, Sprecherratsvorsitzende des Deutschen Behindertenrats (DBR). Medienberichten zufolge wurden im Umgang mit geistig behinderten Kindern in bayerischen Heimen „freiheitsbeschränkende Maßnahmen“ eingesetzt. 100 Jahre Fürst Donnersmarck-Stiftung Anlässlich ihres Jubiläums hat die Stiftung ihre bewegte Geschichte von der Gründung bis in die Gegenwart nachgezeichnet und lädt Besucher mit zwei Ausstellung auf diese Zeitreise ein.Die historische Ausstellung „Die Fürst DonnersmarckStiftung 1916–2016“ lässt die unterschiedlichen Zeiten und Stationen lebendig werden. Originaldokumente und interaktive Ausstellungstablets sorgen für eine kurzweilige Entdeckungstour.Die Ausstellung „ICH – mittendrin“ widmet sich Geschichten, die sich nur schwerlich archivieren lassen. Es ist zudem eine MitmachAusstellung. Zu besichtigen in der Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin. Der Eintritt ist frei. Mehr Barrierefreiheit im Neubau Die Partei Bündnis 90/Die Grünen fordern Senator Geisel auf, mehr für Barrierefreiheit im Neubau zu tun. Wie bei einer Anhörung im Bauausschuss deutlich wurde, kann durch geschickte Flächennutzung kostenneutral gebaut werden, so die Grünen. Sie kritisierten Geisel zudem, dass er Studien zu diesem Thema unter Verschluss halte. Zeitgeschehen 2 Juni 2016 BBZ Politik Neues aus der Politik Ein Universal-Dilettant redet über Inklusion Von André Nowak verschiedener Protestaktionen von Behindertenorganisationen stand im Mittelpunkt der Diskussion der Hauptmangel dieses Gesetzes: Die Privatwirtschaft wird weiterhin nicht zur Schaffung von Barrierefreiheit verpflichtet. Dies führte dazu, dass DIE LINKE und B90/ Die Grünen einen Entschließungsbzw. Änderungsantrag namentlich abstimmen ließen, die von der Koalition abgelehnt wurden. Zuvor fasste Bundesministerin Andrea Nahles (SPD) ihre Arbeitsergebnisse zusammen: „Ich bin mit dem zufrieden, was erreicht worden ist – nicht, weil wir alle Wünsche und Erwartungen schon maximal umgesetzt haben, aber deswegen, weil es voran geht.“ (Die Debatte und die Bundestagsdrucksachen finden Sie unter www.berlinerbehindertenzeitung.de.) Mit fast 500 Gästen fand am 11. Mai der Jahresempfang der Bundesbehindertenbeauftragten Verena Bentele, diesmal in der Berliner Landesvertretung Nordrhein-Westfalens statt. Gemeinsam feierten Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus der Behindertenpolitik, den Selbstvertretungsorganisationen, Vereinen, der Wirtschaft und der Bundespolitik. Die bestimmenden Themen des Abends waren natürlich das Bundesteilhabegesetz und das Behindertengleichstellungsrecht – sowohl bei dem Empfang als auch bei der gleichzeitigen Ankett-Aktion am Ufer des Reichstagsgebäudes. Zu Ehrengäste beim Empfang der Bundesbehindertenbeauftragten: Ulla Schmidt, Mitglied des BundestaBeginn stellte die Sprecherin ges und Vorsitzende der Lebenshilfe, SPD-Vorsitzender und Vizekanzler Siegmar Gabriel, Gastgeberin des deutschen BehindertenVerena Bentele und Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (von rates Ulrike Mascher (VdK) delinks). ren Kernforderungen an die Politik vor (siehe Artikel Seite Das ist nicht mein Gesetz dies noch 2016 passiert, ist Geschacher um Hilfen für Heimkinder, die Unrecht und 5). Als Festredner trat Vizekanzehemalige Heimkinder Leid in Jugendhilfeeinrichler, Bundeswirtschaftsminister So klang es vielstimmig aus offen. Behindertenorganisatungen erleben mussten, als und SPD-Parteivorsitzender den 10.000, 9.000, 5.000, 7000, 8.000 Grundlage nehmen. Doch das Sigmar Gabriel auf. In seiner tionen zu dem Referenten- BRK-Aktionsplan 2.0 oder am Ende 8.500 Euro? So scheint den verschiedenen AkRede bezeichnete er sich entwurf für das Bundesteilselbst als „Universal-Dilettant“ habegesetz (BTHG), welchen Rund 350 Seiten umfasst der sehen laut kobinet-Redakteur teuren (Bund, Länder und Kirund belegte seine fehlende die Bundesregierung am 26. Referentenentwurf für einen Ottmar Miles-Paul die Zahlen chen) zu teuer zu sein, meint Kompetenz auf behinderten- April vorlegte. Die Debatte Nationalen Aktionsplan 2.0 aus, die im mittlerweile äu- Ottmar Miles-Paul. politischem Gebiet auch sehr über das BTHG wurde in der der Bundesregierung zur der ßerst unwürdigen Geschacher überzeugend. Es schien seine letzten BBZ ausführlich wie- UN-Behindertenrechtskon- in Sachen Anerkennung und Bildung inklusiv erste Rede zu diesem Thema dergegeben und war auch im vention. Immerhin sind dies- Hilfe ehemaliger Heimkinder und vor solch einem Perso- Bundestag mehrfach Diskus- mal alle Bundesministerien in Behinderteneichrichtungen Mit einem Antrag „Inklusive nenkreis zu sein und er hin- sionsgegenstand, u.a. durch mit eigenen Aktivitäten dabei. und Psychiatrien hin- und her- Bildung für alle – Ausbau inkluterließ bei vielen Teilnehmern die Fragen der Abgeordneten Inwieweit die vorgeschlage- geschoben werden. Und ein siver Schulen fördern“ sowie Ratlosigkeit, Kopfschütteln der LINKEN, Katrin Werner, in nen Prüfaufträge, Maßnah- Ende des Geschachers scheint einem Antrag „Inklusive Bilund entsetzte Blicke. Nicht nur der Fragestunde am 11. Mai. men und Vorhaben wirklich immer noch nicht in Sicht, ob- dung für alle – Ausbau inklusizur Verbesserung der wohl schon viele der Betrof- ver Bildung in der beruflichen der Autor dieses BeitraLebens- und Teilha- fenen mittlerweile gestorben Bildung umsetzen“ möchte ges versteht jetzt etwas Siegmar Gabriel bezeichnete sich selbst als besser, warum Verena „Universal-Diletant“ und trat zugleich den Beweis bebedingungen für sind. Das wurde auch bei den DIE LINKE die inklusive Bildung an. Menschen mit Behin- Fragen der Abgeordneten der in Bund und Ländern voranBentele, gutwillige Miderungen beitragen Grünen, Corinna Rüffer, in der bringen. Zu den Vorschlägen nisterinnen und andere und auch im Geist und Fragestunde im Bundestag am gehören ein InvestitionsproSpitzenpolitiker in dieBuchstaben der BRK 11. Mai deutlich. gramm und die Aufhebung ser Bundesregierung entsprechen, wird genicht mehr in der BehinFür die Betroffenen, die des grundgesetzlichen Verbots genwärtig u.a. in den leidvolle und entwürdigende der Bildungszusammenarbeit dertenpolitik erreichen Behindertenverbän- Erfahrungen als Kinder und Ju- zwischen Bund und Ländern. können. den geprüft. gendliche in BehinderteneinBehindertengleichrichtungen und Psychiatrien Berliner Abgeordnetenhaus Arbeit für Menschen stellungsgesetz machen mussten, ist das nicht in Kürze mit Behinderung beschlossen nur schwer nachzuvollziehen, sondern auch äußerst entwür- Gleich drei Anfragen stellte Am 28. April diskutier- digend. Und dabei wäre es die Abgeordnete Elke BreitenAm 12. Mai beschloss te der Bundestag auf doch ganz einfach, finden vie- bach (DIE LINKE) zur Situation der Bundestag mit den Grundlage eines An- le der ehemaligen Heimkinder. von geflüchteten Menschen Stimmen von CDU / CSU trages der LINKEN aus Man könnte einfach die Be- mit Behinderungen in Berlin. und SPD gegen die Stimmen von B90/ Die Grü- Ende Mai kommt es zur An- dem Jahr 2015 über das The- träge nehmen, die ehemalige Dabei ging es um die Schwernen bei Stimmenthaltung von hörung der Verbände und der ma „Arbeit für Menschen mit den LINKEN und dem CDU- Bundesländer, danach will die Behinderung“. Mit sehr faden- a n z e i g e Abgeordneten Hubert Hüppe Bundesregierung den Gesetz- scheinigen Argumenten wurdas Gesetz zur Weiterentwick- entwurf beschließen und ihn de der Antrag von CDU / CSU lung des Behindertengleich- dem Bundestag zur Beratung und SPD abgelehnt. stellungsgesetzes (BGG). Dank überweisen. Ob und wann anzeige punkte „Wohnen“, „Versorgung“ und „Informationszugang“. Hinsichtlich der Belange dieser Menschen gibt es nach den Antworten des Senates noch viel Unwissenheit und noch viel zu tun. Die vollständigen Antworten des Staatssekretärs Gerstle (CDU) stehen auf der Homepage der BBZ. Lesenswert auch die Anfrage der Abgeordneten Breitenbach zum Persönlichen Budget für Menschen mit Behinderung. Mit rund 200 Personen, die das Persönliche Budget in Anspruch nehmen, verharrt Berlin seit Jahren auf einem sehr niedrigen Niveau. Mit einem Antrag „Barrierefreie Wege ins ehrenamtliche Engagement ebnen“ fordert die Piratenfraktion vom Senat, die Zugänglichkeit zu ehrenamtlicher Tätigkeit zu erleichtern und Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Menschen mit Behinderung ermöglichen, sich barrierefrei über ehrenamtliche Tätigkeiten zu informieren, Beratung in Anspruch zu nehmen und eine ehrenamtliche Tätigkeit aufzunehmen. Auf der Suche nach barrierefreien Taxis Mit den Stimmen aller Fraktionen empfiehlt der Ausschuss für Bauen, Wohnen und Verkehr zum Antrag der Fraktion B 90/Die Grünen Drucksache „Barrierefreies Taxi in Berlin etablieren“, den Antrag in folgender Fassung anzunehmen: „Der Senat wird aufgefordert zu prüfen, unter welchen technischen, administrativen, finanziellen und sozialen Rahmenbedingungen eine nachhaltige Einführung von barrierefreien Taxen in Berlin entwickelt werden kann. Hierbei sind die Taxi-, Behinderten- und Sozialverbände einzubeziehen. Dem Abgeordnetenhaus ist bis zum 31. August 2016 zu berichten.“ Es wird also weiter geprüft! Seite 3 BBZ Juni 2016 3 Wohnen Wohnheime für Menschen mit Behinderungen Eine kritische Analyse des Berliner Systems „Projekt Wohnheime“, „Umstellungsbegutachtung“, „Hammerschick Projekt“. Diese Begriffe werden derzeit in der Behindertenhilfe im Bereich der Wohnheime für Menschen mit Behinderung diskutiert. Was aber verbirgt sich hinter ihnen? Welche Bedeutung haben sie für die betroffenen Menschen und wie geriet die mitunter auffällige Emotionalität in die derzeitige Debatte? Von Regina Schödl In 2006 verabredeten die Verbände mit dem Land Berlin ein Projekt, das die Neukalkulation der Vergütungen bei (unterstellter) gleicher Leistung vorsah. Damals bestehende große Preisdifferenzen zwischen einzelnen Angeboten waren nicht erklärbar. Das „Hammerschick Projekt“ (2007-2009) unter Federführung von Jochen Hammerschick verfolgte daher den Abbau der Spreizung bei den Vergütungen. So kam es zu der Entwicklung eines Soll-Konzeptes „Wohnen“ und „Tagesstruktur“ mit Unterlegung von Zeitwerten auf Basis von Zeitaufschrieben in 2007 bei 1.007 von 2.755 in das Projekt eingebundenen Bewohner an sieben Werktagen. Die dokumentierten Zeiten nutzte Hammerschick als Datenbasis und leitete aus den bis dato bestehenden fünf Hilfebedarfsgruppen sechs Leistungsgruppen ab. Unabhängig von den Hammerschickstudien und auf Initiative des Landes Berlin im Frühjahr 2010, verständigten sich Land und Verbände noch im laufenden Jahr eine Umstellungsbegutachtung aller Bewohner der Wohnheimen durchzuführen und damit die aktuelle Hilfebedarfsgruppensystematik nach dem H.M.B.-W-Verfahren mit fünf Hilfebedarfsgruppen in ein H.M.B.-W.-Verfahren mit sechs Leistungsgruppen überzuleiten. Beim H.M.B.-W-Verfahren handelt es sich um ein in den 1990iger Jahren vom „Zentrum zur interdisziplinären Erforschung der Lebenswelten behinderter Menschen (Z.I.E.L.)“ in Tübingen entwickeltes Hilfebedarfsfeststellungsverfahren für Menschen mit Behinderung im Lebensbereich „Wohnen“. Die Abkürzung steht für „Hilfebedarf von Menschen mit Behinderung – Wohnen“. Die Beauftragung eines externen Gutachters war vorgesehen.Auf die EU-weite Ausschreibung folgte lediglich eine Bewerbung der Bietergemeinschaft, bestehend aus der ISG Institut für Sozialforanzeige schung und Gesellschaftspolitik GmbH, Transfer – Unternehmen für soziale Innovation (Inhaber: Herr Schmitt-Schäfer) sowie Prof. Erik Weber (Universität Koblenz-Landau). Die Umstellungsbegutachtung aller mittlerweile rund 3.200 Bewohner erfolgte durch Herrn Schmitt-Schäfer und in der Mehrzahl durch angelernte Studenten aus dem Bundesgebiet innerhalb nur weniger Wochen im Jahr 2010. Vorab wurde ein „Leitfaden zur Anwendung des H.M.B.-WVerfahrens“ entwickelt. Dieser gibt vor, wie die Begutachtung durchgeführt werden soll und nach welchen Kriterien Hilfebedarfe erhoben werden. Die Begutachtung mit Hilfe des „Schmitt-Schäfer-Leitfadens“ wurde mit den Verbänden nicht diskutiert und ist umstritten. Um der höchsten Hilfebedarfskategorie zugeordnet zu werden, müssen die Bewohner nach dem „SchmittSchäfer-Leitfaden“ sogenannte „S.M.A.R.T Kriterien“ erfüllen. S.M.A.R.T. ist ein Akronym für „spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert“ und dient z. B. im Projektmanagement, aber auch im Rahmen der Führung Mitarbeitender und in der Personalentwicklung, als Kriterium zur eindeutigen Definition von Zielen im Rahmen einer Zielvereinbarung. Dies auf schwerst-mehrfachbehinderte Menschen und Menschen mit Komorbidität anzuwenden ist nicht möglich, weil die Anwendung der S.M.A.R.T.-Kriterien bezogen auf die Bedarfe diese Menschen (Menschen mit schwerstmehrfach Behinderungen, mit Doppeldiagnosen, etc.) unterkomplex ist, d. h. diese Bedarfe sind mit Hilfe von S.M.A.R.T-Kriterien nicht abbildbar. Die Beauftragung der Bietergemeinschaft sowie die Umstellungsbegutachtung mit Hilfe des „Schmitt-SchäferLeitfadens“ waren mit den Verbänden nicht vereinbart. Dessen ungeachtet und trotz anhaltender Kritik der Verbände der freien Wohlfahrtspflege, der Einrichtungsträger und der Elternvereine, wurde die Interessen der verschiedenen Beteiligten und betroffenen benachteiligten Menschen vertreten und schlägt folgendes Vorgehen vor: Bereits im Jahr 2010 verwies BBZ-Autor Siegurd Seifert in einem Artikel in der Berliner Zeitung nach einem Gespräch mit dem Namensgeber der Hammerschick-Begutachtung auf die Ecken und Kanten dieser Methode hin. Umstellungsbegutachtung aller Wohnheimbewohner anhand des vorgegebenen „Schmitt-Schäfer Leitfadens“ durchgeführt und die Umstellung der Wohnheime in 2011 auf das neue System mit den Leistungstypen „Wohnen“ und „Tagesstruktur“ vollzogen. Die befürchtete Benachteiligung schwerst-mehrfachbehinderter Menschen und Menschen mit Komorbidität aufgrund der Begutachtung nach dem H.M.B.-W.-Verfahren mit Hilfe des „Schmitt-SchäferLeitfadens“ trat ein. Es folgte eine überdurchschnittlich starke Absenkung der Hilfebedarfe von der Hilfebedarfskategorie D nach C. Dieser bis heute anhaltende Missstand wird von den Verbänden stark kritisiert. Durchführung der Konvergenzphase I Die Einrichtungsträger erhielten mit Wirkung vom 01.05.2011 neue Vertragsangebote, die auf deren einzelvertraglich vereinbarten Betreuungs- oder Leistungszeiten basierten.In 2012 und 2013 wurde schließlich die erste Konvergenzphase gemäß Beschluss 02/2011 der Ko 75 umgesetzt. Das Kürzel Ko 75 steht für die Berliner Vertragskommission für Soziales. Dieser sah die schrittweise Anpassung auf die rahmenvertraglichen Soll-Leistungszeiten bei den Einrichtungsträgern vor.Das Hammerschick-Modell führte damit zu „Verlierern“ und „Gewinnern“. Die Leistungszeiten, die den „Verlierern“ gekürzt wurden, erhielten die „Gewinner“. Dieser Prozess war von Protest der Elternvereine begleitet. Unterstützt vom Paritätischen Berlin, vereinbarten diese in 2011 mit dem Land Berlin eine Evaluation der Hammerschickstudien, der Hilfebedarfsermittlung unter Anwendung des „SchmittSchäfer-Leitfadens“, der internen und externen Tagesstruktur und weiterer Themen. Dies war Bedingung der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege für ihre Zustimmung zur ersten Konvergenzphase.Ziel der Evaluation war die Überprüfung der Nachhaltigkeit und Angemessenheit des Systems anhand inhaltlich-fachlicher, finanzieller und verfahrenstechnischer Komponenten. Die Gesellschaft für Beratung Bildung und Innovation (BBI GmbH) wurde nach einem nationalen Vergabeverfahren beauftragt, die Evaluation in 2013 durchzuführen.Infolge der eindeutigen Ergebnisse der Evaluation sollte die in 2014 ausgesetzte Konvergenzphase II, wie zwischen dem Land Berlin und den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege per Beschluss 2/2011 vereinbart, erst nach Bearbeitung aller sechzehn Empfehlungen der BBI fortgesetzt werden. Einseitige Fortsetzung der Konvergenzphase II Trotz anderslautender Beschlusslage setzte die Senatsverwaltung einseitig die 2. Phase der Konvergenz zu Beginn 2016 fort. Weshalb wurde jedoch vor Umsetzung der 2. Konvergenzphase eine Evaluation in Auftrag gegeben, wenn die Ergebnisse dieser eigens durch das Land Berlin in Auftrag gegebenen Evaluation des Hammerschick Projektes derzeit komplett außer Acht gelassen werden? Diese Frage muss gestellt werden, insbesondere vor dem Hintergrund des Beschlusses 2/2011 unter Punkt 3b Teil II der Ko 75:„Weitere einrichtungs- – bzw. trägerbezogene Konvergenzverträge werden für den Vereinbarungszeitraum 1.1.2014-31.12.2017 auf der Grundlage der Erkenntnisse aus der Evaluation geschlossen.“ Zusammenfassende Bewertung Die Entwicklung in Berlin geht in die falsche Richtung und verleugnet Art. 19 der UN-BRK. Menschen mit Behinderungen haben demnach „…ein Recht auf unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft (…) und sollen (…) gleichberechtigt die Möglichkeit haben, ihren Aufenthaltsort zu wählen und zu entscheiden, wo und mit wem sie leben.“ Berlin verfügt über ein bewährtes Hilfesystem, das es zu erhalten gilt. Die gemeinsame Bearbeitung und Einigung über offene Fragen würde dies ermöglichen und ist dringend erforderlich.Bisher ist jedoch das Gegenteil der Fall. Seit zwei Jahren werden die Evaluationsergebnisse nicht bearbeitet, das Vorgehen ist für die Spitzenverbände, Träger und Angehörige intransparent und nicht nachvollziehbar. Der Paritätische möchte die 1. Beginn bzw. Intensivierung der Bearbeitung der Evaluationsergebnisse durch die entsprechenden Gremien der Ko 75 und anderer verantwortlicher Gremien; 2. Einigung auf eine verbindliche Zeitplanung, die die abschließende Bearbeitung aller offenen Fragen bis Ende 2016 vorsieht; 3. Bei Bedarf Einbeziehung externer Ressourcen im Auftrag und Steuerung der Gremien zur Prozessbeschleunigung; 4. Erhalt von bewährten Strukturen im Versorgungssystem z.B. durch Berücksichtigung der Festlegung in Beschluss 2/2011. Letztendlich geht es um die Interessen von durch Behinderung benachteiligter Menschen, die ein Recht auf adäquate Betreuung haben. Intention des Paritätischen ist es daher, die Verständigung über Realisierungsmöglichkeiten zu konkretisieren und natürlich ebenso konkrete Lösungen für die Einrichtungen zu finden, denen im Zuge der beabsichtigten Optimierung der Behindertenhilfe die Möglichkeit genommen wird, ihr bewährtes Angebot für die Betroffenen aufrecht zu erhalten. Anmerkung der Redaktion: Dies ist eine Kurzversion des Artikels. In voller Länge ist dieser auf unserer Internetseite nachlesbar. Zur Person Regina Schödl ist Referentin für Soziales / SGB XII beim Paritätischen Wohlfahrtsverband, Landesverband Berlin e.V. Juni 2016 BBZ Zeitgeschehen 4 Berlin Berliner Behindertenverband e.V. Für Selbstbestimmung und Würde UN-BRK-Ballons heben ab Auszeichnung für die Umsetzung der UN-BRK in Berlin Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung 2016 und dem BBV-Forum des Berliner Behindertenverbandes (BBV) namens des BBV-Vorstands lade ich Sie hiermit ganz herzlich und fristgemäß zu unserer diesjährigen ordentlichen Mitgliederversammlung ein: Datum: Samstag, den 18.06.2014 Zeit: 11:00 bis 15:00 Uhr Ort: Bezirksamt Mitte, BVV-Saal, 1. Etage Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin Mitgliederversammlung 2016 Vorläufige Tagesordnung: UN-BRK-Ballons (hintere Reihe, v.l.n.r.): Petra Mach (BBV), Christian Paulus, Burgunde Grosse (SPD-Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik), Birgit Monteiro, Raeh Saleh, Rainer-Michael Lehmann. Vordere Reihe: Dominik Peter (BBV), Johanna Fabian (BBV), Fred Kutzner (BBV) und Doris Heisel-Adam (Cocas Berlin e.V.). 11.-12.00 Uhr: 1. Rechenschaftsbericht des Vorstandes mit anschließender Diskussion 2. Satzungsänderungen 12.00 - 12.30 3. Vortrag des Landesbehindertenbeautragten Dr. Jürgen Schneider (mit anschließender Diskussion) 12.30 - 13.00 Pause Von Dominik Peter Mit einer bunten LuftballonAktion wurden heute die Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg, Birgit Monteiro (SPD), Raed Saleh (SPD-Fraktionsvorsitzender im Berliner Abgeordnetenhaus), Rainer-Michael Lehmann (Ansprechpartner für behinderte Mensch der SPD-Fraktion) und Christian Paulus (Referent, SPD-Kandidat im Wahlkreis 4 Berlin-Lichtenberg) ausgezeichnet. Das Bündnis aus Cocas e.V., der Berliner Behindertenverband e.V. und die Berliner Behindertenzeitung zeichnen nunmehr jährlich Berliner Persönlichkeiten aus, die sich für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UNBRK) verdient gemacht haben. „Die Berliner SPD-Fraktion hatte sich im Abgeordnetenhaus für das automatische Kneeling und gegen das umstrittene „Bedarfsknelling“ einstimmig entschieden, obwohl der Senat dies aus Kostengründen wollte und sich der damalige Senator Michael Müller vehement dafür einsetzte, blieb die SPD-Fraktion hart. Dies hat unseren Respekt verdient und dies wollen wir rückblickend heute würdigen“, so Dominik Peter (Vorsitzender des Berliner Behindertenverbandes). Bezirksbürgermeistern Birgit Monteiro strich hervor, dass es für sie eine Selbstverständlichkeit ist, die Belange von Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen zu berücksichtigen. Sie verwies darauf, dass sie in der SPDFraktion hierfür „immer große Unterstützung erfahren habe, was früher anscheinend nicht selbstverständlich war“. Jetzt als Bezirksbürgermeisterin ist es für sie wichtig, „diese Erfahrungen auch im Bezirk Lichtenberg umzusetzen,“ so Monteiro. Raed Saleh strich heraus, dass es wichtig ist, Politik nah an den Bedürfnissen der Berliner zu machen. „Eines dieser Bedürfnisse und Wünsche der Berliner Behindertenbewegung ist derzeitig die Einführung der sogenannten Inklusionstaxen (barrierefreie Taxen). Er verweist auf bereits stattgefundene Gespräche mit der Taxi-Innung und er ist „sich sicher, dass wir hier eine gute Lösung für Berlin finden werden. Vielleicht nicht mehr in dieser Legislatur, aber sicherlich in der kommenden Legislaturperiode“. Das Bündnis wird nunmehr jährlich im Mai bunte UN-BRKBallons verleihen. „Es behält sich aber auch vor, schwarze UN-BRK-Ballons zukünftig zu verleihen. Diese gehen dann an Persönlichkeiten, die gegen die Umsetzung der UN-BRK handeln bzw. diese blockieren, so Petra Mach (stellv. BBV-Vorsitzende). anzeige Die USE gGmbH bietet vielfältige berufliche Rehabilitationsmöglichkeiten für psychisch kranke und / oder behinderte Menschen. Ihre Perspektive können Sie aus 25 Berufsfeldern von Handwerk & Medien über Dienstleistungen bis hin zu Gastronomie & Tourismus wählen. i www.u-s-e.org Tel.: 030 / 49 77 84 - 0 Ein schützendes Dach und ein starker Partner BBV-Forum: „Wahlen zum Abgeordnetenhaus am 18. 09.16“ 13.00 - 15.00 Podiumsdiskussion mit den behindertenpolitischen Sprechern/ innen: Rainer-Michael Lehmann (SPD) Joachim Krüger (CDU), Jasenka Villbrandt (Bündnis 90/Die Grünen) Elke Breitenbach (Die Linke) Alexander Spies (Piraten). Mitgliederversammlung und BBV-Forum sind öffentliche Veranstaltungen. Sie können also herzlich gerne Freunde und Bekannte einladen oder mitbringen. Nutzen Sie die Möglichkeit, mit den Politikern über Probleme und Ihre Anliegen zu diskutieren. anzeige Zeitgeschehen BBZ Juni 2016 5 Kritik am Entwurf Diese Forderungen sind unabdingbar! Klare Worte vom Deutschen Behindertenrat und dem Paritätischen Gesamtverband zum Bundesteilhabegesetz BBZ/DPE Zum vorgelegten Referentenentwurf eines Bundesteilhabegesetz (BTHG) vom 26. April 2016 legten unter anderem der Deutsche Behindertenrat (inklusive des Allgemeinen Behindertenverbands in Deutschland) und der Paritätische Gesamtverband sechs Kernforderungen vor. Diese geben wir auszugsweise wieder, damit Leser nachvollziehen können, was das neue Gesetz nicht umsetzt und an welchen Stellen Rückschritte zu erwarten sind. 1 Wir fordern, für mehr Selbstbestimmung die Wunsch- und Wahlrechte von Menschen mit Behinderungen zu stärken und nicht einzuschränken Auch für Menschen mit Behinderungen gilt das Recht, selbst zu entscheiden, wo, wie und mit wem sie wohnen und leben möchten. Leistungen gegen den Willen der Betroffenen im Sinne von „Zwangspoolen“ nur gemeinschaftlich zu gewähren, lehnen wir daher strikt ab. Außerdem darf kein Druck oder finanzieller Anreiz entstehen, Menschen vorrangig in Einrichtungen zu bringen – auch nicht mittelbar, indem z. B. bestimmte Angebote nicht zur Verfügung stehen oder nicht finanziert werden. Das neue Gesetz stärkt die Wunsch- und Wahlrechte nicht, sondern schreibt defizitäre Regelungen der Sozialhilfe fort. Beim Wohnen, insbesondere in der eigenen Wohnung, darf es keine Verschlechterungen geben. 2 Wir fordern, Einkommen und Vermögen nicht mehr heranzuziehen Behinderung darf nicht arm machen. Auch bei im Laufe des Lebens erworbenen Behinderungen dürfen die Menschen nicht zu einem Leben in Armut gezwungen werden, wenn sie wegen ihrer Behinderung Leis- tungen zur Unterstützung bekommen, insbesondere Eingliederungshilfe, Hilfe zur Pflege und Blindenhilfe. Deshalb fordern wir im Sinne eines Nachteilsausgleichs den Verzicht auf die Einkommens- und Vermögensheranziehung. Die aktuelle Regelung, wonach Familien/Ehepartner mit ihrem Einkommen mit herangezogen werden, muss aufgehoben werden. Menschen mit Behinderungen, die in Einrichtungen gemeinschaftlich leben, muss weiterhin ein Geldbetrag zur persönlichen Verfügung verbleiben. 3 Wir sagen NEIN zu Leistungskürzungen und -einschränkungen Das BTHGmuss Leistungen verbessern und darf nicht Personenkreise ausschließen oder Leistungen einschränken. Viele bisher Anspruchsberechtigte drohen aus dem System zu fallen, wenn künftig ein umfassender Unterstützungsbedarf in 5 von 9 Lebensbereichen bestehen muss. Es drohen Einschränkungen bei der Teilhabe in Bereichen wie Freizeit, Kultur und Ehrenamt, bei gesundheitsbezogenen Teilhabeleistungen, Hilfsmittelversorgung, bei Bildung und Mobilität. Dazu darf es nicht kommen. 4 Wir fordern ein Verfahrensrecht, das Leistungen zügig, abgestimmt und wie aus einer Hand für Betroffene ermöglicht und nicht hinter erreichte SGB IX-Gesetzesstandards zurückfällt Der Zugang zu Leistungen der Rehabilitation und Teilhabe muss für alle Menschen in allen Lebenslagen ermöglicht werden. Daran müssen alle Rehabilitationsträger abgestimmt mitwirken. Die Eingliederungshilfe muss sich hier einpassen und denselben Verfahrensregelungen folgen. Die durch das SGB IX bereits erzielten Fortschritte sind zu bewahren und auszubauen. Zugang, Umfang und Inhalt der Teilhabeleistungen sind für alle Rehabilitationsträger auf einheitlich hohem qualitativen Niveau zu garantieren. - Die geplante Trennung von existenzsichernden Leistungen und Teilhabeleistungen darf nicht zu Leistungslücken zulasten der behinderten Menschen führen. Kosten der Unterkunft und des Lebensunterhalts sind weiter umfassend zu finanzieren. 5 Wir fordern mehr Teilhabeund Wahlmöglichkeiten im Arbeitsleben Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf Teilhabe. Dieses Recht gilt bundesweit für alle behinderten Menschen. Notwendige Unterstützungsleistungen müssen bundesweit einheitlich gemäß Grundgesetz gewährleistet sein, um einheitliche Lebensverhältnisse zu sichern. Es darf nicht vom Bundesland abhängen, ob und wie Leistungen gewährt werden. Eine Regionalisierung der Eingliederungshilfe ist strikt abzulehnen. Kritisch sind Öffnungsklauseln, mit denen ein Bundesland einzelne Leistungen oder auch Zugang, Umfang und Qualität reduzieren könnte. - Damit mehr schwerbehinderte Menschen auf dem Arbeitsmarkt Beschäftigungschancen erhalten, muss die Ausgleichsabgabe für Unternehmen, die trotz Gesetzespflicht keinen einzigen schwerbehinderten Menschen beschäftigen, deutlich angehoben werden. 320 Euro im Monat setzen hier zu wenig. 6 Wir fordern, Betroffenenrechte nicht indirekt, z. B. über schlechte finanzielle und vertragliche Rahmenbedingungen für Anbieter, zu beschneiden. Berufliche Perspektiven für Menschen mit Behinderung In den letzten 15 Jahren nahmen in Deutschland psychische Erkrankungen um mehr als 80 Prozent zu. Depression und Angsterkrankungen drohen zu Volkskrankheiten am Arbeitsplatz zu werden. Einigen dieser erkrankten Menschen ist es nicht mehr möglich, auf ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Die Union Sozialer Einrichtungen (USE) gGmbH bietet ihnen sinnvolle Alternativen, dennoch am Arbeitsleben teilzuhaben. Von Ursula Laumann Als die USE 1995 startete, beschäftigte sie 120 Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder Behinderung. Heute sind es 950 Menschen, die an sechs Standorten und vielen Außenstellen der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) in Berlin und Brandenburg tätig sind. Diese Zahlen zeigen nicht nur eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung sondern leider auch, dass trotz des anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland behinderte und benachteiligte Menschen weiterhin kaum eine Chance auf den ersten Arbeitsmarkt haben. Dabei ist längst erwiesen, welch stabilisierende und gesundheitsfördernde Wirkung Arbeit hat gerade für psychisch erkrankte und benachteiligte Menschen. Diese Erfahrung macht die USE Tag für Tag in der beruflichen Rehabilitation. Ausgerichtet an den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen mit Behinderung hat sie in den vergangenen 21 Jahren anzeige Das Pflegenetzwerk in Berlin-Spandau Mitten im Leben leben immer mehr Berufsfelder dazu genommen. Heute können die behinderten Menschen aus über 25 wählen. 1995 gestartet mit klassischen Gewerken wie Tischlerei, Schneiderei und Druckerei zählen heute auch Bereiche wie Bootsbau, Tierpflege und Mediengestaltung zum Angebot. Nach einem dreimonatigen Eingangsverfahren wechseln die Menschen mit Behinderung in den zweijährigen Berufsbildungsbereich, der sich bei der USE stark an der dualen Ausbildung orientiert. Dass heißt, ein Beschäftigter bekommt in diesen zwei Jahren – ausgerichtet an seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten die wesentlichen Inhalte einer Ausbildung vermittelt. Leider schließt der Berufsbildungsbereich den Besuch einer Berufsschule noch immer nicht ein. Es gelingt nur einem Bruchteil dieser Menschen, einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu gewinnen. Deswegen haben sie danach die Möglichkeit, in den Arbeitsbereich der WfbM zu wechseln. Um die WfbM herum entstanden bei der USE zudem weitere interessante Angebote für behinderte Menschen. Mit niedrigschwelligen Angeboten ermöglicht man erste Schritte zurück in die Struktur der Arbeitswelt bzw. den Beschäftigungsmarkt, z.B. über die Arbeitstherapie. Mit der Unterstützten Beschäftigung, einem Coaching-Modell, werden arbeitslose Menschen mit anzeige Schone Dinge. Fur jeden Tag. Genial einfach, formschön und nützlich sind die Produkte aus unseren Werkstätten, von denen jedes Teil in sozial verantwortungsvoller Handarbeit hergestellt wird. Besuchen Sie uns im Netz oder unseren gleichnamigen Laden in Berlin-Schöneberg. Wir helfen Menschen mit schweren körperlichen Einschränkungen den Alltag zu meistern. 24 Stunden/365 Tage im Jahr. Damit unsere Klienten das bekommen, was ihnen zusteht: Lebensqualität im eigenen Zuhause. Weitere Infos: www.futura-berlin.de Per E-Mail: [email protected] Telefon Behinderung über zwei Jahre auf einem neuen Arbeitsplatz begleitet. In über 90% der Fälle mündet dieses Modell in ein tariflich entlohntes Arbeitsverhältnis. Der Integrationsfachdienst Berufsbegleitung berät sowohl anerkannt schwerbehinderte Menschen als auch deren Arbeitgeber zu Fragen der Finanzierung und Ausstattung des Arbeitsplatzes bis hin zum Kündigungsschutz. Entstanden ist über die Jahre so ein Sozialunternehmen, das umfangreiche berufliche Bildungs- wie Arbeitsperspektiven für psychisch behinderte Menschen bietet.Weitere Infos: www.u-s-e.org www.lwerk-schoenedinge.de Lwerk ... schöne Dinge Goltzstraße 19 10781 Berlin Telefon: 030.70 00 90 26 Öffnungszeiten: Montag – Mittwoch 11.00 – 17.00 Uhr Donnerstag, Freitag 11.00 – 19.00 Uhr Samstag 10.00 – 16.00 Uhr Wahlen Berlin 2016 6 Juni 2016 BBZ Erfolgreicher Protesttag ©BBZ © BBZ © BBZ Rund 5.000 Menschen protestierten und setzten sich für Menschen mit Behinderungen ein. Die BBZ zeigt die schönsten und buntesten Bilder vom Protesttag. An der Veranstaltungen nahmen unter anderem folgende Persönlichkeiten teil (Auswahl) Behindertenbewegung: © BBZ Raoul Krauthausen (Sozialhelden), Dr. Sigrid Arnade (Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben), Dr. Ilja Seifert (Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland) und Dominik Peter (Berliner Behindertenverband), Jens Merkel (Nitsa) und Helmut Vogel (Deutscher Gehörlosen-Bund). Politik: Verena Bentele (Beauftragte des Bundes für die Belange behinderter Menschen), Corinna Rüffer (Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grüne), Katrin Werner (Bundestagsfraktion Die Linke), Kerstin Tack (Bundestagsfraktion SPD). Vom Berliner Abgeordnetenhaus waren folgende Abgeordnete dabei: Rainer-Michael Lehmann (SPD), Jasenka Villbrandt (Bündnis 90/Die Grünen), Elke Breitenbach (Die Linke), Regina Kittler (Die Linke) und Alexander Spieß (Piraten). Verbände: ©BBZ © BBZ Dr. Ulrich Schneider (Geschäftsführer Paritätischer Gesamtverband), Ulrike Pohl (Parität - Landesverband Berlin, siehe Foto links) und Ursula Engelen-Kefer (SoVd). anzeige VILLA DONNERSMARCK In bester Gesellschaft TREFFPUNKT FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNG Schädestraße 9–13 |14165 Berlin Tel.: 030-847 187 0 | Fax: 030-847 187 23 [email protected] | www.villadonnersmarck.de ue g ne ! n u t Ach chrift!! s An Unser neumes Program ist da! Auto-Mobilität für Menschen mit Behinderung ! Seit mehr als 25 Jahren Ihr Spezialist für den behinderten- und seniorengerechten Kfz-Umbau in Berlin & Brandenburg REHA mobil Berlin Medczinski GmbH - Fabrikstraße 8B - 16761 Hennigsdorf Tel. 03302-226020 R EH A mobil www.reha-mobil.de Berlin Wahlen Berlin 2016 7 © Andi Weiland | andiweiland.de BBZ Juni 2016 Danksagung ©BBZ © Andi Weiland | andiweiland.de „Dies alles wäre nicht möglich gewesen, wenn wir nicht viele Unterstützer gehabt hätten. Die Organisation und die Durchführung des Protesttags verschlang rund 40.000 Euro. Der größte Teil des Geldes wurde durch Spenden aufgebracht, wofür wir uns herzlich bedanken“, so Petra Mach (stellv. Vorsitzende des Berliner Behindertenverbandes). Einige Spender stellen wir vor: Aktion Mensch Mechthild Rawert (SPDBundestagsabgeordnete) Klaus Mindrup (SPD-Bundestagsabgeordneter) Stefan Liebig (Bundestagsabgeordneter Die Linke) BioMarkt Roland Geist wheels4wheels PlegiCar Sharing Stiftung zur Förderung der Inklusion durch Mobilität (IDM) Parität - Landesverband Berlin Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin SELBSTBESTIMMT LEBEN.WIR UNTERSTÜTZEN SIE – ZUVERLÄSSIG. Ambulanter Dienst der Fürst Donnersmarck-Stiftung Assistenz | Beratung | Pflege | Behandlungspflege | Hilfe im Haushalt Wir informieren Sie gern: Oraniendamm 10-6 | Aufgang A 13469 Berlin Tel. (030) 40 60 58 0 [email protected] www.fdst.de/ambulanter-dienst MEDICAR Servicebetrieb für Körperbehinderte Reha-Technik für Behinderte tel 030 47411246 fax 030 47411247 Rollstuhlverleih- und Reparatur, Notdienst 13127 Berlin · Pankstraße 8-10 [email protected] · www.medicar.de Hausbesuche nach telefonischer Vereinbarung Verkauf | Bera tung | Ser vice Am Rande des Protesttags waren fleissige Fotografen und Interviewer im Rahmen unserer diesjährigen Medienwerkstatt unterwegs. Unser InterviewTeam fing vorallem O-Töne von Politikern ein. Die Interviews behandelten Themen wie das „Bundesteilhabegesetz“, „Eindrücke über den Protesttag“ und die „Novellierung der Berliner Bauordnung“. Die Interviews sind sowohl auf der Internetseite des Berliner Behindertenverbands (www.bbv-ev.de) als auch auf der Seite der Berliner Behindertenzeitung (www. berliner-behindertenzeitung.de). Wir danken der Aktion Mensch für die Unterstützung der Medienwerkstatt. © Siegurd Seifert BBZ fragt nach Politiker antworten anzeige Vision Bakery: Herzlichen Dank auch an die Spender, die auf Vision Bakery gespendet und dadurch Oliver Straub die Teilnahme an der Demo ermöglicht haben. Dies waren: Inga Link (Den Haag), Simone Ahrens (Berlin), Markus Walloschek (Erfurt), Matthias Matanovic (Frankfurt am Main), Sophie Nicole Görgen (Schwerin), Marion Vetter (Herford), Oliver Haag (Berlin), Dennis Bennecke (Hannover), Ralf Westhoff (Oelde) und Wolfram Schimke (Berlin). © Marco Strauß ©BBZ Und weitere Spender, die nicht genannt werden möchten! Wahlen Berlin 2016 8 Juni 2016 BBZ Wie sieht es für behinderte Menschen in den Bezirken aus? Die BBZ fragte die Bürgermeister FriedrichshainKreuzberg Monika Herrmann Monika Hermann wurde 1964 in Berlin geboren und studierte Politische Wissenschaften an der FU Berlin. Von 1981-1991 Teamerin für Jugendreisen und von 1990-2006 Mitarbeiterin im Bezirksamt Kreuzberg bzw. Friedrichshain-Kreuzberg in unterschiedlichsten Bereichen wie Frauenbeauftragte, Pressestelle und Sonderaufgaben. Von 2006-2011 Bezirksstadträtin der Abt. Jugend, Familie und Schule und von 2011-2013 Bezirksstadträtin der Abt. Familie, Gesundheit, Kultur und Bildung. Seit dem 01.08.2013 ist sie Bezirksbürgermeisterin. Was wurde seit der letzten Wahl im Bezirk an behindertenpolitischen Maßnahmen umgesetzt? Generell ist anzumerken, dass durch die UN-BRK das Interesse und die Sensibilität an behinderungsrelevanten Themen in allen Abteilungen des Bezirksamtes und den politischen Gremien des Bezirkes gestiegen ist. Die Bibliotheken konnte in Kooperation mit der Lebenshilfe ein Buchbestand in leichter Sprache ins Leben gerufen werden. Bibliotheksflyer wurden in leichter Sprache veröffentlicht. Im Bezirk haben sich Initiativen gebildet, die die Rechte von Menschen mit Behinderungen unterstützen. Diese werden vom Bezirksamt unterstützt. Gibt es in Ihrem Bezirk einen Aktionsplan, der Inklusion voranbringen soll oder vergleichbares? Mit dem Bericht „Zukunft der Behindertenpolitik im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg“ (2013) wurde der Ist- Stand der Bemühungen des Bezirksamtes zur Umsetzung einer aktiven Behindertenpolitik dokumentiert und die weiteren Aufgaben in der Umsetzung der UN-BRK formuliert. In diesem Sinne stellt o.g. Bericht einen Aktionsplan für den Bezirk FriedrichshainKreuzberg dar. Was sind die wichtigsten behindertenpolitischen Vorhaben für Sie in der neuen Legislaturperiode? Wofür werden Sie sich einsetzen? Aus meiner Sicht ist weiterhin die Verankerung von Inklusion in allen Angeboten des Bezirksamtes voranzutreiben. Gleichzeitig muss über alle gesellschaftlichen Gremien das Thema Inklusion, auch bei den aktuellen Herausforderungen, dauerhaft präsent sein und diskutiert werden. Die Stärkung der verschiedenen Netzwerke ist Ziel der Arbeit des Bezirksamtes. Eine weitere große Aufgabe stellt u.a. der barrierefreien Umbau der bezirklichen Kitas und Schulen dar. Wo wurden im Bezirk in den letzten Jahren Barrieren beseitigt? Der Bezirk setzt sich intensiv für die Schaffung von Barrierefreiheit ein. Im Gebäude Adalbertstr. des Jugendamtes wurde ein Aufzug eingebaut. Eine Kita in Friedrichshain wurde komplett barrierefrei umgebaut. Durch eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Nachbarschaftshaus Urbanstraße und dem Tiefbauamt konnte der Hohenstaufenplatz barrierefrei zugänglich machen werden. Ein Begegnungszentrum wird mit bezirklichen Mitteln z.Zt. barrierefrei umgebaut. Gibt es in Ihrem Bezirksamt außer einem barrierefreien Zugang und einem behindertengerechten WC auch Serviceangebote für hörbehinderte Einwohner? Sowohl auf der Startseite des bezirklichen Internetsauftritts als auch auf der Seite der Behindertenbeauftragten informieren Gebärdensprachvideos Menschen mit Hörbehinderung. Gleichzeitig wird in den Fachämtern mit Publikumsverkehr regelmäßig die Voraussetzungen zur Hinzunahme und Bezahlung von Gebärdensprachmittlern kommuniziert. Momentan laufen Gespräche mit dem Vermieter unseres Rathauses zum Einbau von Sprachansagen in allen Aufzügen. Im Sozialamt wird aktuell eine Inhouseschulung zum Thema „Kommunikation mit Menschen mit Hörbehinderungen“ durchgeführt. Durch welche Parteienkonstellation wurden Sie zur Bürgermeisterin gewählt und wie war das Abstimmungsergebnis im Detail? Herrmann erhielt in der Bezirksverordnetenversammlung 37 von 46 Stimmen (80,4 Prozent), wie die Grünen mitteilten. Drei Bezirksverordnete votierten mit Nein, sechs enthielten sich. Neukölln Franziska Giffey Spandau Helmut Kleebank Dr. Franziska Giffey wurde am 03. Mai 1978 in Frankfurt / Oder geboren. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Frau Giffey ist Diplom Verwaltungswirtin. Seit 2010 ist sie Bezirksstadträtin und seit April 2015 Bezirksbürgermeisterin. Helmut Kleebank, geboren 1964 in Berlin, legte am KantGymnasium Spandau das Abitur ab. Nach einer Ausbildung zum Krankenpfleger begann er 1990 das Lehramtsstudium mit den Fächern Mathematik und Physik. 2010 wurde Kleebank Schulleiter an der Spandauer Heinrich-Böll-Oberschule. Kleebank ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Er ist Mitglied in der Katholischen Kirche, im Spandauer Gospelchor Magic of Gospel, in der Tanzschule Broadway und bei der Ruderunion Arkona. Was wurde seit der letzten Wahl im Bezirk an behindertenpolitischen Maßnahmen umgesetzt? Wo wurden im Bezirk in den letzten Jahren Barrieren beseitigt? Die Arbeit der Bezirksverwaltung berücksichtigt die Forderungen der UN-BRK. Schulen haben Konzepte zur Umset- Es gibt zahlreiche praktische Beispiele in zung der InkluNeukölln, so siven Schule im entwickelt, beDie BBZ portrai- werden Rahmen von zirkliche Baum a ß n a h m e n tiert alle Bezirks- S a n i e r u n g s werden unter bürgermeister und m a ß n a h m e n in öffentlichen dem Aspekt der Barrierefrei- die Behinderten- Gebäuden alle vorhandenen heit umgesetzt. politik in den Möglichkeiten Einen weiteren Bezirken. genutzt, um Schwerpunkt Barrierefreiheit bildet die Sensibilisierung von Unternehmen herzustellen. Im Rahmen der gemeinsam mit der Arbeits- umfänglichen Sanierungsaragentur, um die Chancen von beiten in der Karl-Marx-Straße Menschen mit Behinderung konnte das Straßenland unter auf dem Arbeitsmarkt zu ver- Mitwirkung des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenbessern. vereines und der Behindertenbeauftragten barrierefrei geGibt es in Ihrem Bezirk staltet werden. Ferner hat das einen Aktionsplan, der Tiefbauamt gemeinsam mit Inklusion voranbringen soll der Behindertenbeauftragten oder vergleichbares? eine Prioritätenliste erarbeitet, Ein Aktionsplan zur Förderung um bezirksweit notwendige der Inklusion wird derzeit er- Bordsteinabsenkungen nach arbeitet. Bei den wesentlichen und nach umzusetzen. Vorhaben der Verwaltung ist die Beauftragte für Menschen Gibt es in ihren Bezirksämmit Behinderung eingebun- tern außer einem barriereden. Es ist mir ein großes An- freien Zugang und einem liegen, dass die Mitarbeiter der behindertengerechten WC Verwaltung sensibilisiert sind auch Serviceangebote für und im Rahmen ihrer Arbeit hörbehinderte Einwohner? stets Bezug auf den InklusionsIm Museum Neukölln köngedanken nehmen. nen mitgebrachte Köpfhörer für die Ausstellungen genutzt Was sind die wichtigsten werden. Die Volkshochschule behindertenpolitische VorNeukölln hat eine transportahaben für Sie in der neuen ble Induktionsschleifenanlage Legislaturperiode? Wofür angeschafft und wird im neuwerden Sie sich einsetzen? en Programmheft 2016 auf Was in Neukölln getan wird, die Nutzungsmöglichkeit bei kommt Allen zugute, das be- bestimmten Kursen hinweisen. deutet Inklusion. Trotzdem Sollte das Angebot auf Interesmöchte ich mich für finanzi- se stoßen, ist eine Erweiterung elle Mittel zur Gestaltung der zu überdenken. ServiceangeBarrierefreiheit in Schulen und bote der Verwaltung für hörauf dem öffentlichen Straßen- behinderte Menschen haben land stark machen. Neukölln wir in Neukölln nicht, da bisher soll barrierefreier werden. Die kein besonderer Bedarf erUnternehmen sollen dafür kennbar war. gewonnen werden, Menschen mit einer Behinderung Durch welche Parteieneine Chance auf dem ersten konstellation wurden Sie Arbeitsmarkt zu geben. Die zum Bezirksbürgermeister Umsetzung der UN-BRK soll gewählt und wie war das vorangebracht werden. Die Abstimmungsergebnis im Träger der Behindertenhilfe, Detail? etwa die Lebenshilfe, sind für die Neuköllner Bezirksverwal- Ich habe das Amt am 15. April tung wichtige Partner. Beson- 2015 von meinem Vorgänger dere Angebote für Gehörlose übernommenund wurde mit und hörbehinderte Menschen 84 Prozent der Stimmen der (Zählgemeinschaft müssen weiterentwickelt wer- gewählt der SPD und CDU). den. Was wurde seit der letzten Wahl im Bezirk an behindertenpolitischen Maßnahmen umgesetzt? Mit „spandau inklusiv“ wurde während meiner Amtszeit ein berlinweit einmaliges Projekt gestartet: die administrative Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in allen Abteilungen und auf allen Ebenen des Bezirksamtes Spandau. Externe Fachleute begleiten und koordinieren das Projekt. Mehr als 30 Mitarbeitende aus allen Arbeitsbereichen des Bezirksamtes wurden zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausgebildet. In der Spandauer Verwaltung ist das Thema Inklusion allgegenwärtig. Gibt es in Ihrem Bezirk einen Aktionsplan, der Inklusion voranbringen soll oder vergleichbares? zielten Veranstaltungen denke ich dabei insbesondere an die allgemeinbildenden Schulen. Wo wurden im Bezirk in den letzten Jahren Barrieren beseitigt? Viele Barrieren wurden u. a. beim Umbau der Volkshochschule und des Stadtbades Süd beseitigt. In einem gesonderten Teilprojekt konnten zehn Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt geschaffen werden. Weitere Maßnahmen: Bezirksbroschüren im DAISY-Format, zusätzliche Sitzgelegenheiten in öffentlichen Grünanlagen, bessere Ausleuchtung von Straßen und Plätzen, barrierefreie Mülltonnen, Spielanlagen mit inklusiv nutzbaren Spielgeräten und vieles mehr. Gibt es in ihren Bezirksämtern außer einem barrierefreien Zugang und einem behindertengerechten WC auch Serviceangebote für Hörbehinderte? Nach den Aktionsplänen für 2014 und 2015 gibt es in diesem Jahr bereits den dritten Aktionsplan „spandau inklusiv“. Die Aktionspläne enthalten konkrete Maßnahmen zum Abbau von Barrieren in der Spandauer Verwaltung. Diese Maßnahmen werden halbjährlich überprüft und ggf. angepasst. Die Aktionspläne enthalten jedes Jahr durchschnittlich ca. 70 Maßnahmen. Diesmal sind es mit 94 Maßnahmen so viele wie nie zuvor. Die Aktionspläne helfen uns dabei, nicht nur zu reden, sondern Inklusion auch umzusetzen. Das Bürgeramt verfügt über eine induktive Höranlage sowie über Bildschirme, auf denen die Wartenummern visuell ausgegeben werden. Das Bezirksamt hat abteilungsübergreifend beschlossen, eine Gebärdendolmetscherin mit einer vollen Stelle zu beschäftigen. Darüber hinaus ist ein Grundlagenkurs Gebärdensprache für Mitarbeitende mit Kundenkontakt geplant. Bei Veranstaltungen wie dem Inklusiven Neujahrsempfang sind neben einer Gebärdensprachdolmetscherin auch zwei Schriftdolmetscherinnen im Einsatz. Was sind die wichtigsten behindertenpolitische Vorhaben für Sie in der neuen Legislaturperiode? Durch welche Parteienkonstellation wurden Sie zum Bezirksbürgermeister gewählt? Neben baulichen Verbesserungen geht es darum, mehr Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigung zu schaffen. Türen zu verbreitern und Fahrstühle einzubauen allein genügt nicht. Wir müssen auch an die Barrieren in den Köpfen denken. Ich wünsche mir gegenseitige Begegnungs- und Lernorte, die Vorurteile abbauen und gegenseitige Akzeptanz herstellen können. Neben ge- Spandau hat eine rot-grüne Zählgemeinschaft. SPD und GAL haben zusammen 27 von 54 Sitzen. Ein Sitz in der BVV blieb unbesetzt, weil die Liste der Piraten nur drei Kandidaten enthielt, sie aber vier Sitze errangen. Am 02. November 2011 erhielt ich im dritten Wahlgang die notwendige Mehrheit der Stimmen und wurde zum Bürgermeister gewählt. Wahlen Berlin 2016 BBZ Juni 2016 Berlin ZAHLEN UND FAKTEN Wahlen 2016 Mitte Dr. Christian Hanke Dr. Hanke (SPD) wurde 1962 in Berlin-Hermsdorf geboren. Nach dem Abitur und dem Studium mit Promotion zum Dr. phil an der FU Berlin war er unter anderem Lehrer an der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Spandau. Seit 1982 ist er SPDMitglied und seit 1989Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Wedding, später von Berlin-Mitte bis 2001. Seit 2006 ist Dr. Hanke Bezirksbürgermeister (Aufgabenbereich Gesundheit, Personal und Finanzen). Was wurde seit der letzten Wahl im Bezirk an behindertenpolitischen Maßnahmen umgesetzt? Gleich nach der Wahl gründete sich der Behindertenbeirat. Die UN-Behindertenrechtskonvention setzte in der gesamten Wahlperiode Qualitätsmaßstäbe. Diskussionsveranstaltungen, Inhouse-Schulungen zu Themen wie UN-BRK, Maßnahme-Planung, Leichte Sprache fanden statt. Ein besonderes Ereignis war die von der Volkshochschule Mitte initiierte Woche der Inklusion (November 2014). Ein Maßnahmenkatalog zur Umsetzung der UN-BRK wurde erarbeitet. Wir gewährleisten ein solides Angebot an Mobilitätshilfediensten. Gibt es in Ihrem Bezirk einen Aktionsplan, der Inklusion voranbringen soll oder vergleichbares? Im Bezirksamt Mitte gibt es einen Maßnahmenkatalog zur kurz-, mittel- und langfristigen Umsetzung der Behindertenrechtskonvention mit den behindertenpolitischen Schwerpunkten Barrierefreiheit und Bewusstseinsbildung. Die Übersicht der geplanten Maßnahmen soll in weiteren Haushaltdebatten Beachtung finden. Ein Gremium, das Inklusion voranbringt, ist die AG Sozialraumorientierung, die abteilungs- und themenübergreifend Teilhabemöglichkeiten und Angebote für alle Menschen gewährleistet. Was sind die wichtigsten behindertenpolitischen Vorhaben für Sie in der neuen Legislaturperiode? Zu den wichtigsten behindertenpolitischen Vorhaben in der neuen Legislaturperiode zählt neben der weiteren Durchsetzung von Barrierefreiheit im Sinne des Design for all, die Schaffung von Wohnraum. Dieser muss bezahlbar und barrierefrei sein. Es wird generell darum gehen, Menschenrechte durchzusetzen und aufrecht zu erhalten. Die Anpassung der Entscheidungen an Erfordernisse der jeweiligen konkreten Sozialräume, Inklusi- 9 Treptow-Köpenick Oliver Igel Tempelhof-Schöneberg Angelika Schöttler on als Methode, alle Menschen zu erreichen, ist mein Ziel. Wo wurden im Bezirk in den letzten Jahren Barrieren beseitigt? Spürbare Barrieren-Beseitigung im Bezirk erfolgte in den letzten Jahren vor allem beim ÖPNV, z.B. die weitere Ausrüstung der U-Bahn Stationen mit Aufzügen und Blindenleitsystemen (31 von 45 Stationen in Mitte sind barrierefrei), brachte für viele Menschen erhebliche Verbesserungen. Alle 19 SBahn Stationen haben einen Aufzug. Bei der Neugestaltung von Freiflächen, zum Beispiel im Otto-Park und im Kleinen Tiergarten wurden vorhandene Barrieren beseitigt. Durch Aktionen in den Quartiersmanagement-Gebieten wurden zudem Geschäfte und Einrichtungen mit Rampen ausgerüstet. Gibt es in ihren Bezirksämtern außer einem barrierefreien Zugang und einem behindertengerechten WC auch Serviceangebote für Hörbehinderte? Serviceangebote für hör behinderte Menschen bestehen darin, dass in den Bürgerämtern bei Bedarf und vorheriger Anmeldung, bei Beratungen durch Sozialdienste und Ämter sowie bei Veranstaltungen und Gremienarbeit, z.B. für den Behindertenbeirat, Kommunikationshilfen bereitgestellt werden. Darüber hinaus testet im Rathaus Mitte das Projekt M4guide Möglichkeiten der Orientierung mittels Smartphone für blinde und sehbehinderte Menschen. Die Volkshochschule bietetseit mehreren Jahren Kurse für Menschen die lieber langsam lernen an. Durch welche Parteienkonstellation wurden Sie zum Bezirksbürgermeister gewählt? Die Wahl zum Bürgermeister erfolgte auf Grund einer Zählgemeinschaft von SPD und CDU. Angelika Schöttler wurde 1963 in Berlin geboren und wuchs im Ortsteil Schöneberg auf. Nach dem Abitur begann sie eine Ausbildung zur Informatikassistentin bei der Schering AG. Seit 1982 ist Angelika Schöttler Mitglied der SPD. Von 1989 bis 2002 war sie Mitglied der BVV Schöneberg bzw. (ab 2001) Tempelhof-Schöneberg. Als Bezirksstadträtin war sie von 2002 bis 2011 zuständig für das Ressort Familie, Jugend und Sport. Seit 2011 ist Angelika Schöttler Bezirksbürgermeisterin von TempelhofSchöneberg. Sie ist seit 1992 verheiratet und hat drei Kinder. Was wurde seit der letzten Wahl im Bezirk an behindertenpolitischen Maßnahmen umgesetzt? Zunächst einmal war es mir wichtig, dem Thema insgesamt stärkeres Gewicht zu verleihen, indem die Beauftragte für Menschen mit Behinderung in mein eigenes Ressort eingebunden wurde. Die Anliegen von Menschen mit Behinderung werden hier als Querschnittsthema noch besser wahrgenommen. Die nachfolgend dargestellten Maßnahmen bieten einen kleinen Einblick in die umfangreichen Aktivitäten des Bezirksamtes: Empowermentkurs für Menschen mit Behinderung Inhouse-Schulungen zur Optimierung des barrierefreien und diskriminierungsfreien Kundenkontaktes mit Bürger_innen mit Behinderung Handicap-parcours im Rathaus Schöneberg Leitfaden „Barrierefreie Gestaltung von Märkten und Straßenfesten“ Fachtag „Inklusiver Sozialraum Tempelhof-Schöneberg“ Prioritätenliste Absenkung von Bordsteinkanten Veranstaltungsreihe für Unternehmer_innen: „Inklusion: Win-Win für Unternehmen und Fachkräfte mit Behinderung.“ Gibt es in Ihrem Bezirk einen Aktionsplan, der Inklusion voranbringen soll oder vergleichbares? Nein. Wir stehen aber mit anderen Bezirken dazu im Austausch. Zur Zeit verfolgen wir die Strategie, das Thema „Inklusion“ als Querschnitt-Ziel in ressortübergreifenden Gremien zu verankern. Ebenso unterstützen wir bei größeren bezirklichen Projekten die Beteiligung der behindertenpolitischen Akteure, etwa beim Projekt „Begegnungszone“ oder beim „Aktiven Zentrum Bahnhofstraße“. Was sind die wichtigsten behindertenpolitischen Vorhaben für Sie in der neuen Legislaturperiode? Wofür werden sie sich einsetzen? Zu den wichtigsten Vorhaben zählen die zügige Umsetzung des „Masterplan Barrierefreiheit“ für das Rathaus Schöneberg und die Weiterentwicklung unserer Strategie „Inklusion: WinWin für Unternehmen und Fachkräfte mit Behinderung“. Wichtig ist mir auch, dass Begonnenes fortgeführt wird, wie das Herstellen der Barrierefreiheit im Straßenraum. Das heißt immer wieder um die notwendigen Finanzmittel zu ringen, im eigenen Haushalt wie bei Drittmitteln. Wo wurden in den letzten Jahren Barrieren beseitigt? Im Straßenraum wurden an ca. 40 Querungsstellen Barrieren abgebaut, Bordsteinabsenkungen durchgeführt sowie taktile Querungshilfen für blinde Menschen angebracht. In den Rathäusern Tempelhof und Schöneberg wurden Automatiktüren installiert. Im Dienstgebäude Rathaustr./ Königsstr. wurde ein annähernd barrierefreies Leitsystem installiert. Der Internetauftritt des Bezirksamtes wird kontinuierlich barrierefreier gestaltet. Das Stadtbad Schöneberg konnte in Abstimmung mit dem Bezirksamt barrierefrei ertüchtigt werden. Gibt es in ihren Bezirksämtern außer einem barrierefreien Zugang und einem behindertengerechten WC auch Serviceangebote für hörbehinderte Einwohner? Im Rathaus Schöneberg ist im größten Veranstaltungsraum eine Induktionsanlage fest installiert. Zusätzlich verfügen wir über eine mobile induktive Höranlage. In den publikumsstarken Bereichen (Gesundheits-, Jugend-, Bürger- und Sozialamt) werden zudem mobile Ringschleifen als Tischgeräte bereit gehalten. Bei Bedarf wird durch das Bezirksamt eine zusätzliche Höranlage extern ausgeliehen. Durch welche Parteienkonstellation wurden Sie zum Bürgermeister gewählt und wie war das Abstimmungs- Oliver Igel (SPD) wurde 1978 in Köpenick geboren. Sein Abitur machte er an der Flatow-Oberschule Köpenick (1997) . Dem folgte 1998 – 2004 ein Studium der Neueren deutschen Literatur, Neueren Geschichte und Politikwissenschaft an der Freie Universität Berlin. Von 2002 bis 2008 war Mitarbeiter der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Ab 2009 war Herr Igel Büroleiter des Bundestagsabgeordneten HansJoachim Hacker. Seit 2011 ist er Bezirksbürgermeister. Was wurde seit der letzten Wahl im Bezirk an behindertenpolitischen Maßnahmen umgesetzt? Der Beirat für Menschen mit Behinderungen wurde von Betroffenenvertretungen gewählt und durch mich als Bezirksbürgermeister berufen. Der Beirat hat sich mit einer Vielzahl an Themen beschäftigt: Barrierefreiheit in Dienstgebäuden: Musikschule, Mittelpunktbibliothek, Zugang Ratskeller, barrierefreier Rathaushof, Studie Wahllokale, Anschaffung einer Induktionsschleife für Hörgeräteträger sowie das Thema der Volkshochschule 2014: „Inklusion, alle gehören dazu“. Schließlich wurden durch das Bezirksamt unter Beteiligung des Beirates die behindertenpolitischen Leitlinien bis 2020 beschlossen. Gibt es in Ihrem Bezirk einen Aktionsplan, der Inklusion voranbringen soll oder Vergleichbares? Ein Aktionsplan wurde in Form eines Leitlinienpapiers zur Umsetzung der UN BRK als Bezirksamts-Beschluss verabschiedet. Alle Fachbereiche des Bezirksamtes bekennen sich zu Inklusion und Schaffung von Voraussetzungen für Teilhabe und benennen Maßnahmen. Alle zwei Jahre wird ein Fortschrittsbericht vorgelegt. Als weiteres Instrument haben wir das Demografiekonzept des Bezirkes bis 2030 beschlossen. Und schließlich nimmt als eigene Organisationseinheit des Bezirksamtes die Sozialraumorientierte Planungskoordination Bezug auf die Umsetzung der Forderungen aus der UN BRK in allen Sozialräumen. Was sind die wichtigsten behindertenpolitischen Vorhaben für Sie in der neuen Legislaturperiode? Es gibt noch viel zu tun: Herstellung barrierefreier Wahllokale, die Planung investiver Maßnahmen zur schrittweisen kompletten Barrierefreiheit in allen Dienstgebäuden und Schulen, Einsatz für Trägervielfalt, Einsatz für Vielfältigkeit beim Wohnungsbau, generationenfreundlich, barrierefrei und bezahlbar, Sicherung einer Beschäftigungssituation für Menschen mit Behinderung im Bezirksamt, die auch jüngeren behinderten Menschen berufliche Chancen eröffnet, Fortführung der Zusammenarbeit von Wirtschaftsförderung des Bezirksamtes mit Jobcenter und Agentur für Arbeit (Aktionstage) und schließlich die Stärkung der abteilungsübergreifenden Tätigkeit der Behindertenbeauftragten. Wo wurden im Bezirk in den letzten Jahren Barrieren beseitigt? Deutlich spürbare Verbesserungen gibt es im öffentlichen Nahverkehr. Schrittweise werden zudem Bordsteinabsenkungen bei allen baulichen Maßnahmen in Kreuzungsbereichen umgesetzt. Die bauenden und kontrollierenden Bereiche des Bezirksamtes setzen sich konsequent für Barrierefreiheit ein. Schließlich wurde der Tourismusverein mit seinem Projekt eines Multimediaguides zur barrierefreien Stadtführung (für blinde, hörbehinderte und gehbehinderte Altstadtbesucher) unterstützt. Gibt es in ihren Bezirksämtern außer einem barrierefreien Zugang und einem behindertengerechten WC auch Serviceangebote für Hörbehinderte? Ja, durch Anschaffung eines Induktionsschleifenkoffers, der allen Bereichen zur Verfügung steht. Zu bezirklichen Veranstaltungen sind – je nach Anmeldung von Gehörlosen - auch Gebärdensprachdolmetscher im Einsatz. In Verwaltungsverfahren gemäß der gesetzlichen Vorschriften ebenso. Durch welche Parteienkonstellation wurden Sie zum Bezirksbürgermeister gewählt? Ich wurde 2011 auf Vorschlag einer Zählgemeinschaft aus SPD, CDU und Grünen in der BVV zum Bezirksbürgermeister gewählt. Freizeit 10 Juni 2016 BBZ BBZ-Gruppenreise vom 07.-17.10.2016 Willkommen an der Costa del Sol Eine Reise an die Costa del Sol bedeutet Begegnungen mit wunderschönen Landschaften, herrlichen Stränden, einer ausgezeichneten Küche sowie Traditionen und Bräuchen. Wir erkunden das vielseitige Kulturerbe, atemberaubende Küsten und die charmante weiße Dörfer im Landesinneren. Kommen Sie mit uns auf eine Entdeckungsreise! Unser Hotel in Marbella, einem der schönsten Orte an der Costa de Sol, befindet sich in einer ruhigen Wohngegend, auf einer leichten Anhöhe, ca. 700 Meter vom Strand entfernt. In unmittelbarer Nähe gibt es viele Restaurants. Die lange Promenade lädt dazu ein, das Meer zu genießen und zu Fuß in Richtung Marbella und Puerto Banús zu gehen. Sie wohnen in ei- ner Suite mit eigenem Balkon, Wohn- und Schlafzimmer und einem Bad mit befahrbarer Dusche und Haltegriffen. Alle Suiten ver fügen über Klimaanlage, Inkludiertes Programm: 1. Tag: Flug nach Málaga. Transfer zum Hotel. 2. Tag: Halbtagesausflug nach Marbella und zum Strand. © joserpizarro · fotolia 3. Tag: Tag zur freien Verfügung. Mittagessen im Hotel. 4. Tag: Ausflug nach Ronda mit örtlicher Reiseleitung. 5. Tag: Tag zur freien Verfügung. 6. Tag: Busfahrt zum Hafen in Benalmádena, Bootsausflug Heizung, gratis WiFi, TV, Telefon, Notruf und Kühlschrank. Das Hotel hat eine 24-Stunden-Rezeption, Restaurant, Piano-Bar, Cafeteria, Innen- und Außenpool mit Lifter und Terrassen mit Liegen rund um den Pool, Wellnesscenter mit Innenpool, Dampfbad und Sauna. Diverse Hilfsmittel, Pflegeleistungen und Physiotherapie auf Anfrage gegen Gebühr möglich. Leistungen · Preise · Anmeldungen Leistungen: Flug ab/bis Berlin nach Málaga, inklusive aller Flughafensteuern und Gebühren (andere Abflugsorte auf Anfrage gegen Aufpreis) Behindertengerechter Transfer vom Flughafen zum Hotel und zurück 10 Übernachtungen in rollstuhlgerechter Suite als Doppelzimmer, inkl. Halbpension Ausflugsprogramm gem. Beschreibung (Programmänderungen vorbehalten) BSK-Reiseleitung während der gesamten Reise Sicherungsschein Reisepreis: p.P./DZ: 1.649 Euro Individuelle Zusatzkosten: Einzelzimmerzuschlag 220 Euro und Reiseversicherungen 7. Tag: Tag zur freien Verfügung. Spanische Tapas zum Mittagessen im Hotel. Allgemeines: Anmeldeschluss / Termin für das Erreichen der Mindestteilnehmerzahl von 8 Personen: 20.08.2016. Spätere Anmeldungen auf Anfrage. 8. Tag: Fahrt nach Málaga und zu den „weißen Dörfern“ mit örtlicher Reiseleitung. Reiseleitung&Reiseveranstalter: BSK-Reisen GmbH. © Arena Photo UK 9. Tag: Fahrt nach Puerto Banús, inkl. traditionelles, spanisches Mittagessen 10. Tag: Tag zur freien Verfügung 11. Tag: Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland Anmeldungen unter: BSK Reisen, Altkrautheimer Str. 20, 74238 Krautheim, Tel.: 06294 4281-50, Fax: 06294 4281-59, Email: [email protected]. anzeige Volkswagen Nutzfahrzeug Zentrum Weißensee + REHA Group Automotive GmbH - Ihr Ansprechpartner für den behindertengerechten Fahrzeugumbau Sie interessieren sich für einen behindertengerechten Umbau Ihres Fahrzeuges und möchten sich persönlich informieren? Vereinbaren Sie eine unverbindliche Probefahrt und lernen Sie die vielfältigen Möglichkeiten unserer Umbauten kennen. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite: Niels Drescher Verkaufsberater VW Nutzfahrzeuge Produktberater Fahrzeugumbau Ein Betrieb der Autohaus möbus GmbH Hansastraße 211 13051 Berlin - Weißensee Geschäftsstelle Berlin Scheveninger Straße 20 - 22 12359 Berlin moebus-gruppe.de Wissen BBZ Juni 2016 11 Gesundheit Schadstoffe als Gesundheitsrisiken Die Reduktion von Umweltbelastungen als Aufgabenfeld der Prävention Von Rainer Sanner Eine Diskussion über die Vermeidung von gesundheitlichen Risiken durch Schadstoffe in der Umwelt wird bisher noch kaum geführt, und oft fehlt auch Information über unsichtbare Kontaminationen. Hier soll in Umrissen skizziert werden, welche Umweltbelastungen dahingehend bedacht werden könnten. durch besseres Umweltmanagement gerettet werden. Zu bedenkende Umweltbelastungen sind unter anderem die folgenden: heute bei der Entstehung von Krankheiten eine Rolle spielen. Umgekehrt kann eine Konzentration auf vitalstoffreiche pflanzliche Nahrungsmittel, rologische Krankheitsbilder auslösen kann. Auch andere Schwermetalle wie Blei, Silber, Palladium und Kadmium, die manchmal ausgesetzt: Mobilfunk, WLAN, Funk-DSL-Anlagen und anderes strahlen künstliche, hochfrequente elektromagnetische Felder aus. Die modernen Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2012 sind in eben diesem Jahr 12,6 Millionen Menschen an Krankheiten gestorben, die durch Umweltbelastungen ausgelöst werden. Belastungen der Umwelt spielen demnach bei mehr als 100 Krankheiten eine Rolle. Für Deutschland führt die Weltgesundheitsorganisation 2012 knapp 100.000 Todesfälle auf alle diese äußeren Einflüsse zurück. Todesfälle infolge von Herzkrankheiten, Krebs, chronischen und anderen nichtinfektiösen Krankheiten seien, so die WHO, mittlerweile zu zwei Dritteln durch gesundheitsschädliche Umweltbedingungen verursacht, während gleichzeitig die Zahl der Todesfälle durch infektiöse Krankheiten wie Durchfall oder Malaria zurückgegangen sei. Am stärksten betroffen von den schädlichen Belastungen seien Kinder und ältere Menschen, so die WHO-Generaldirektorin Margaret Chan. Jedes Jahr könnten 1,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren und 4,9 Millionen 50- bis 75Jährige © Oliver Sved · fotolia Das Problemfeld global gesehen Ein Vitalstoffmangel in der Nahrung Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemenete, sekundäre Pflanzenstoffe, essentielle Aminosäuren und ungesättigte Fettsäuren sind für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen unverzichtbar. Doch unsere Nahrung enthält heute oft zu wenig Vitalstoffe, ohne die aber der Stoffwechsel nicht reibungslos funktioniert, die Zellen nicht optimal versorgt werden und die Organe nicht mehr auf Höchstleistung arbeiten können. Auch eine falsche oder mangelhafte Ernährung kann demnach so machen einige neuere Studien deutlich, zu einer deutlichen Besserung zahlreicher und auch schwerwiegender Erkrankungen führen. Schadstoffquelle Zahnmetalle& Co Auch Zahnfüllungen können krank machen: Die für Zahnfüllungen oder Zahnersatz verwendeten Materialien können Schadstoffe in den Körper abgeben und so auch den allgemeinen Gesundheitszustand beeinträchtigen. Ein besonders gefährliches Zahnmaterial ist Amalgam, das Quecksilber enthält, welches offenbar schwere und wohl auch neu- mit der Atmung oder über die Nahrung aufgenommen werden, können sich im Körper anlagern und verstärken sich manchmal sogar wechselseitig in ihrer Wirkung. Sie gelangen offenbar über verschiedene Wege in den menschlichen Körper, wo sie sich in verschiedenen Organen ablagern und feste Verbindungen mit körpereigenen Enzymen eingehen, so dass diese ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen können. Elektromagnetische Felder Heutzutage ist der Mensch sehr oft und oft auch intensiv elektromagnetischen Feldern Kommunikationssysteme arbeiten mit digital gepulsten Strahlungen, die nicht wie Sonnenstrahlen kontinuierlich, sondern portionsweise, pulsartig abgestrahlt werden und so auch eine ganz andere Wirkung haben als gleichmäßiges Licht, so die menschliche Gesundheit beeinträchtigen können. Schadstoffe im häuslichen Umfeld Auch in Haus und Wohnung kann eine wachsende Zahl schädlicher Chemikalien den menschlichen Körper belasten: aus Holzspanplatten billiger Möbel ausgasendes Diese Artikelserie wird durch die AOK Nordost unterstützt. Formaldehyd, krebserregede und den Hormonhaushalt störende Weichmacher, Isocyanate und Phthalate in Bodenbelägen, mit Insektiziden und Fungiziden bearbeitete Teppiche, zum Befestigen von Bodenbelägen eingesetzte Klebstoffe und anderes. Besonders zu beachten sind hier auch Holzschutzmittel, die mit PCP (Pentachlorphenol) und Lindan höchst gefährliche Inhaltsstoffe enthalten können. und auch Schimmel, der sich bei unsachgemäß ausgeführten Wärmedämmungen oder auch bei unzureichender Lüftung bilden und vermehren kann. Im Hinblick auf die Vermeidung von unnötigen und gefährlichen Risiken durch Schadstoffe in der Umwelt bieten sich unseres Erachtens noch viele Möglichkeiten, um Prävention und Gesundheitsförderung in allen Teilen der Gesellschaft und eben auch in allen Lebensbereichen zu stärken. Detaillierte Informationen dazu lassen sich finden in dem Buch von Dr. med. Joachim Mutter, Lass Dich nicht vergiften. Warum uns Schadstoffe chronisch krank machen und wie wir ihnen entkommen. München 2012. In diesem werden wichtige Schadstoffquellen detailliert beschrieben und auch Möglichkeiten der Entlastung und Engiftung dargestellt. anzeige Der CITROËN Multispace Rollstuhl-Umbau Das Fahrzeug ist mit einer doppelt faltbaren Rampe (API Flexi Ramp) ausgestattet, die es dem Benutzer kung zu nutzen. Die Rampe wird einfach ausgeklappt Optionen: Klimaanlage, Seitliche Schiebetür rechts und links, Radio CD mit MP3-Funktion und 4 Lautsprechern Ausstattung: ESP, ASR und ABS, Berganfahrhilfe, Elektrische Fensterheber vorn, Lenkrad höhen- und reichweitenverstellbar, seitliche Schiebetür rechts, Heckklappe mit Scheibenwischer und Heckscheibenheizung, Außenspiegel elektrisch einstellbar, Servolenkung, Stahlfelgen mit Radzierkappen Feroe 15-Zoll, Reifendruckkontrollsystem, u.v.m. Seit über 25 Jahren der Spezialist für den behinderten- und seniorengerechten Kfz-Umbau in Berlin & Brandenburg Mit Herz, Leidenschaft und Präzision. Wir sind einer der führenden Anbieter von individuellen Automobilumrüstungen, die MenZusammen mit einer intensiven, individuellen Beratung und unbedeutet das: Perfekt auf den Einzelfall abgestimmte Fahrzeugumbauten. ferbar! REHA mobil Berlin www.reha-mobil.de Fabrikstr. 8b 16761 Henningsdorf Tel.: 0 30 / 61 51 014 E-Mail: [email protected] lie Kurzfristig NL Berlin z.B. CITROËN Berlingo Multispace VTi 95 Live inkl. Rollstuhlumbau www.reha.com 2 www.activa-automobilservice.de - Scheveninger Str. 20-22 12359 Berlin Tel.: 030-325 984 680 E-Mail: [email protected] Juni 2016 BBZ Verbandsleben 12 Angebote des Berliner Behindertenverbandes Liebe BBZ-Leser, liebe Vereinsmitglieder, der Berliner Behindertenverband mischt sich dieses Jahr sehr aktiv in die politischen Debatten ein. Sei es das Bundesteilhabe-gesetz oder die Novellierung der Berliner Bauordnung. Viele Fernsehbeiträge oder Artikel sind erschie- Freizeitangebote Kulturkreis Auf den Spuren des Themas „Behinderung“ in der Kultur Der „Kulturkreis“ trifft sich jeweils am ersten Dienstag eines Monats ab 16.00 Uhr. Der Kulturkreis beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle Menschen mit Behinderung in der Literatur oder in Filmen spielen und wie sie dargestellt werden. Ferner auch, ob sich das Bild, das von Menschen mit Behinderung gezeichnet wird, heute wirklich grundlegend von den alten geringschätzigen, sensationslüsternen oder auch dämonisierenden Bildern gelöst hat. Es werden gemeinsam Bücher gelesen, Museen besucht oder Kinobesuche veranstaltet. Wer an diesem Angebot Interesse hat, der meldet sich bitte unter Tel.: 030/2043847 und hinterlässt dort bitte Namen und Telefonnummer (Anrufbeantworter). Um das Angebot nutzen zu können, muss man kein BBV-Mitglied sein. Kaffeeklatsch Lauter nette Leute © Timo Klostermeier·pixelio Unter dem Motto „Lauter nette Leute“ findet der nächste Kaffeeklatsch am Dienstag, den 21. Juni statt. Gastgeberin ist Petra Mach. Jeder, der Lust und Zeit hat, ist hierzu herzlich eingeladen. In zwangloser Runde kann man Redakteure der Berliner Behindertenzeitung kennenlernen oder sich mit dem Vorstand des Berliner Behindertenverbands austauschen. Im Vordergrund steht jedoch das Kennenlernen anderer Behinderter und anderer BBV-Mitglieder. Offen ist die Runde für jedermann, unabhängig davon, nen, an denen wir mit-gewirkt haben. Sie können die Artikel in Ruhe nachlesen oder die Fernsehbeiträge anschauen, denn wir haben vieles online gestellt. Auch der Videoclip über den Protesttag mit seinen 5.000 Teilnehmern haben wir online gestellt. Sie finden dies auf der Internetseite unter www.bbv-ev.de (Rubrik „Medien“). Im September wird auch in Berlin gewählt. Daher veranstalten wir am 18. Juni unser BBVForum (im Anschluss an unsere ob man Mitglied beim Berliner Behindertenverband e.V. ist. Für all jene, die den Sonderfahrdienst nutzen, ist geplant, dass die Runde sich von 15.00 bis 17.30 Uhr trifft. Treffpunkt sind die barrierefreien Räume des Berliner Behindertenverbands e.V. in der Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin (Tel.: 030/2043847). tenbestellung an (zwingend erforderlich). Haben Sie zudem Verständnis, dass wir nur ein bestimmtes Karten-kontingent pro Aufführung haben und die Karten nach Eingang der Bestellungen vergeben werden. Pro Mit-glied/Abonnent können wir nur eine kostenlose Karte ab-geben. Für folgende Thikwa-Aufführungen können derzeit Karten bestellt werden: „EINSAMKEITEN – EIN VERSUCH ÜBER DIE ZWEISAMKEIT “, 11., 14. - 15. und 18. Juni; jeweils 20.00 Uhr. Infos auch unter: www.thikwa.de. I nklusives Kegeln Ob im Rollstuhl oder mit Rollator – beim gemeinsamen Kegeln steht bei uns der Spaß im Vordergrund. Der BBV lädt nunmehr alle zwei Monate zu einer gemeinsamen Kegelrunde ein. Wir treffen uns dazu im barrierefreien Bürgerzentrum Neukölln (einem Haus der Parität). Die Adresse und Treffpunkt ist: Werbellinstraße 42, 12053 Berlin. Die nächste Kegelrunde findet am 15. Juli von 16.00 bis 19.00 Uhr statt. Wir bitten Sie, sich für die Kegelrunde anzumelden, damit wir besser planen können. Zudem ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Ansprechpartner für die Kegelrunde ist Petra Mach. Anmeldungen nehmen wir jeweils montags und donnerstags zwischen 13.00 und 16.00 Uhr unter folgender Telefonnummer entgegen 030/2043847 (Geschäftsstelle des Berliner Behindertenverbands e.V.). Diese Freizeitaktivität wird durch „Der Paritätische Berlin“ unterstützt. Theater-Spaß im Thikwa Der Berliner Behindertenverband stellt ein Kontingent an kostenlosen Eintrittskarten für ausgewählte Aufführungen des Theaters Thikwa zur Verfügung. BBZ-Abonnenten und Vereinsmitglieder können eine kostenlose Karte anfordern. Eintrittskarten können in der Geschäftsstelle des Berliner Behindertenverband e.V. bestellt werden. Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin, Telefonnummer: 2043847. Kartenvor-bestellungen nimmt Petra Mach entgegen. Bitte geben Sie Ihre Abonnenten- bzw. BBVMitgliedsnummer bei derKar- . Behinderte beraten Behinderte Flugreisen Dominik Peter berät Behinderte zum Thema „Flugreisen für Mobilitätseingeschränkte“. Der nächste Beratungstermin ist am 8. Juli von 16.00 - 17.00 Uhr. Anmeldung ist erforderlich unter [email protected]. Treffpunkt: Geschäftsstelle des Berliner Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin (barrierefreier Zugang und Toilette). Rechtsberatung Rechtsanwalt Felix Tautz steht für eine kostenlose Erstberatung zur Verfügung. Den Termin der nächsten Rechtsberatung kann im BBVBüro erfragt werden. Wer Interesse an diesem Beratungstermin hat, wird gebeten, sich vorab telefonisch (Tel.: 030/204 38 47) anzumelden (zwingend notwendig). Wegen des großen Zuspruchs der Rechtsberatung, kann sie kostenfrei nur von Mitgliedern des Berliner Behindertenverbands e.V. wahrgenommen werden. Wichtig ist zudem, dass zu dem Beratungstermin alle notwendigen Unterlagen oder vorhandener Schriftverkehr mitgebracht werden. Der Beratungstermin findet in den BBV – Räumlichkeiten statt. Adresse: Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin (barrierefreier Zugang und Toilette). Mit-gliederversammlung). Mehr dazu lesen sie unter anderem auf dieser Seite. Der gesamte BBV-Vorstand würde sich freuen, wenn Sie rege am BBV-Forum teilnehmen und diese Chance nutzen. Vorstandssprechstunde Man kommt mit der Krankenkasse nicht klar oder der Schwerbehindertenausweis ist abgelaufen und Sie brauchen Hilfe bzw. Unterstützung? Kein Problem. Der Berliner Behindertenverband e.V. steht Ihnen gerne zur Seite. Dazu haben wir eigens eine Vorstandssprechstunde eingerichtet. Die nächste Vorstandssprechstunde findet am Freitag, den 8. Juli von 15.00 bis 16.00 Uhr statt. Jedes Mitglied des Berliner Behindertenverbands kann ohne Voranmeldung mit Dominik Peter (BBV-Vorsitzender) diskutieren oder sich dort Rat und Unterstützung einholen. Die Sprechstunde findet in den barrierefreien Büroräumen des BBV in der Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin statt. Sonderfahrdienst In Berlin gibt es für Menschen mit Behinderung einen sogenannten Sonderfahrdienst (SFD), der für private Fahrten genutzt werden kann. Zudem wird auch eine Treppenhilfe angeboten. Wir erklären, wer den Fahrdienst nutzen kann, wie die Anmeldung dafür funktioniert, welchen Eigenbeitrag dieser Service kostet und viele weitere Fragen rund um diese Dienstleistung. Die nächste SFD-Beratung findet am Freitag, den 8. Juni von 14.00 bis 15.00 Uhr in den barrierefreien Büroräumen des BBV (Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin) statt und kann von jedem Berliner (unabhängig einer Vereinsmitgliedschaft) kostenfrei genutzt werden. Vereinsangebote Günstige Versicherungen Dank einer Kooperation mit der Ergo-Versicherung verfügt der BBV über einen Gruppenversicherungsvertrag. Im Rahmen dieser Kooperation können folgende Versicherungen preisgünstig und mit günstigen Vertragsbedingungen abgeschlossen werden. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Dominik Peter BBV-Vorsitzender Sterbegeld-Vorsorge: Beitritt bis zum 80. Lebensjahr. Keine Gesundheitsfragen, lediglich Staffelung der Leistung in den ersten 18 Versicherungsmonaten. Im Übrigen keine Wartezeit. Unfall-Vorsorge: Beitritt bis zum 80. Lebensjahr. Versicherungsschutz „rund um die Uhr“, weltweit. Keine Gesundheitsfragen und keine gefahrenabhängige Beitragsstaffelung. Invaliditätsleistung bereits ab 1% Invalidität. Inkl. Reha-Plus und Unfall-Rente. Krankenhaustagegeld bei stationärer Behandlung bzw. ambulanten chirurgischen Operationen. Rechtsschutzversicherung: Sozial-Rechtsschutz vor Gerichten, Beratungsrechtsschutz für Vorsorgeverfügungen, Rechtsschutz für Betreuungsverfahren und KFZ-Rechtsschutz. Ferner inklusive: Erweiterte Telefonberatung. Wenn Sie weitere Informationen hierzu wünschen, melden Sie sich bitte per Email und mit Angabe Ihrer BBV-Mitgliedsnummer an [email protected] Treffen der Bezirksgruppen Treffen der BBV-Bezirksgruppe Köpenick - Selbsthilfe-gruppe von Betroffenen für Betroffene. Termin: 08. Juli von 14.00 - 15.30 Uhr (Anmeldung erforderlich). Thema: Das Fodmap-Konzept. Treffen der BBV-Bezirksgruppe Marzahn- Selbsthilfegruppe von Betroffenen für Betroffene. Termin: 08. Julivon 15.30 - 17.00 Uhr (Anmeldung erforderlich). Thema: Das Fodmap-Konzept. Ort: Berliner Behindertenverband - Geschäftsstelle, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin (barrierefreie Räumlichkeiten), Tel.: 030 - 2043847. Anmeldung erforderlich. BBZ- Newsletter Seit geraumer Zeit haben wir auch einen BBZ-Newsletter im Angebot. Damit informieren wir per Email über Termine, Veranstaltungen und natürlich über aktuelle Diskussionen des BBV und der BBZ. Viele Berliner haben sich bereits bei diesem kostenlosen Service angemeldet. Wenn auch Sie sich eingetragen haben, aber noch keinen Newsletter erhalten haben, dann sollten sie mal in ihrem Spamfilter-Ordner nachschauen. Wenn Sie sich noch nicht angemeldet haben, können sie sich unter www.berlinerbehindertenzeitung.de kostenlos für den BBZ-Newsletter an- oder abmelden. BBZ- Online Die Berliner Behindertenzeitung verfügt auch über einen Internetauftritt, der derzeit monatlich von 30.000 Nutzern gelesen wird. Viele Artikel, Berichte oder Blogbeiträge veröffentlichen wir nur auf www. berliner-behindertenzeitung. de. Dies hat einen einfachen Grund: Für alle interessanten Beiträge haben wir in unserer Druckausgabe keinen Platz. Manchmal erreicht uns aber auch eine wichtige Meldung nach Redaktionsschluss. Dann schalten wir derartige Neuigkeiten ad hoc auf der Internetseite frei. Zudem sind viele Artikel umfangreicher bebildert. In speziellen „Dossiers“ beleuchten wir ein ausgewähltes Thema besonders umfangreich – meist mit mehren Beiträgen, Stellungsnahmen oder Artikel. So finden Sie auf unser Internetseite zum Beispiel das Dossier „Berliner Bauordnung“ und demnächst das Dossier „Behindertengleichstellungsgesetze“. BBZ Juni 2016 Verbandsleben 13 anzeige Für ein selbstbestimmtes Leben LK32 – Persönliche Assistenz Wir beraten Sie gerne! www.phoenix-soziale-dienste.de Telefon 030 355 304 142 PHÖNIX Soziale Dienste – gemeinnützige GmbH DER MENSCH IM MITTELPUNKT • PFLEGEBASISKURS Vollzeit – 270 Std. „Persönliche Assistenz in der Begleitung von Menschen mit Behinderung – inkl. Pflegebasiskurs“ (270 Std.); Maßnahmenummer: 955/33/13 • PFLEGEBASISKURS UND BETREUUNGSASSISTENZ Pflegebasiskurs und Betreuungsassistenz gem. § 87b SGB XII (420 UE) Maßnahmenummer: 962/123/2015 Telefon: 030 355 304 – 182 030 355 304 – 181 E-Mail: [email protected] Unsere Standorte: Berlin-Wedding Reinickendorfer Str. 6 13347 Berlin Nahe U-Bhf. Wedding • FORT- UND WEITERBILDUNGEN Berlin-Spandau Grützmacherweg 18 13599 Berlin Nahe U-Bhf. Haselhorst Lernen für • COACHING FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE IM GESUNDHEITSUND SOZIALWESEN die Praxis So werden Sie Mitglied Ich möchte die Berliner Behindertenzeitung abonnieren Schicken Sie das Formular an den Berliner Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin oder die Angaben per E-Mail an [email protected] Mitgliedsart (Bitte ankreuzen) Zutreffendes bitte ankreuzen Name, Vorname: _______________________________ Straße, Hausnummer: _____________________________ PLZ, Ort: _______________________________ Geb.-Datum: _______________________________ Telefonnummer: _______________________________ E-Mail: _______________________________ Mitglied seit: _______________________________ A. Mitglied 4,00 EUR monatlicher Migliedsbeitrag zzgl. 4,00 EUR einmalige Aufnahmegebühr B. Fördermitglied 7,50 EUR monatlicher Mitgliedsbeitrag zzgl. 7,50 EUR einmalige Aufnahmegebühr _________________________________ Datum / Unterschrift Einzugsermächtigung Abonnement für 15 EUR pro Jahr Förderabonnement für 25 EUR pro Jahr Zahlung halbjährlich* IBAN __________________________________________________ Bitte überweisen Sie den Rechnungsbetrag innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Rechnung auf das nebenstehende Konto. *Zutreffendes bitte ankreuzen ______________ Datum ______________________________________ Unterschrift Bankverbindung (für Überweisung) IBAN: DE03 1009 0000 7083 7050 21 Empfänger: Berliner Behindertenverband Die BBZ erscheint 10 x im Jahr. Bitte senden Sie dieses Formular an Sie möchten das Abo verschenken? Name, Vorname: Zahlung jährlich* .............EUR pro Jahr _________________________________________________________ _________________________ Anschrift Datum / Unterschrift Hiermit ermächtige ich den BBV widerruflich, die einmalige Aufnahmegebühr und den Mitgliedsbeitrag bei Fälligkeit durch Lastschrift einzuziehen. Zahlung vierteljährlich* 50 EUR pro Jahr Solidar-Abo für ALG II-Empfänger, Kleinrentner und Studenten - auf Anfrage möglich _______________________________ Straße, Hausnummer: _____________________________ PLZ, Ort: _______________________________ Redaktion der BBZ c/o Berliner Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D 10117 Berlin Der Abo-Abschluss ist nur schriftlich möglich. Freizeit 14 Juni 2016 BBZ Sport Auf dem Weg zu den Deaflympics 2017 11. Handball-EM der Gehörlosen in Berlin Vom 16. bis 21. Mai fand in Berlin die 11. Handball-Europameisterschaft der Gehörlosen statt. Nach einer feierlichen Eröffnung in der Sporthalle an der Paul-HeyseStraße spielten zum Auftakt die Nationalmannschaften aus Deutschland und Russland. Das hochspannende Duell endete vor einem begeisterten Publikum mit einem gerechten 27:27 Unentschieden. Deutschland ist nach Lübeck 1991 zum zweiten Mal Gastgeber für dieses Turnier, an der vollständig gehörlose und schwerhörige Spieler aus sieben europäischen Staaten teilnehmen. Eine Liga mit gehörlosen Vereinsmannschaften gibt es in Deutschland nicht, alle Handball-Nationalspieler sind in hörenden Handballvereinen aktiv und treffen sich lediglich zum Trainingslager oder bei Turnieren wie diesem. Ob die deutsche Handballmannschaft an den Deaflympics 2017 in Samsun (Türkei) teilnehmen kann, hängt neben den Finanzfragen auch von ihren Ergebnissen auf der EM ab. Mit der Europameisterschaft kehrte der moderne Handball an einen seiner Gründungsorte zurück. Sein Gründungsvater, der Berliner Max Heiser, entwarf das Spiel 1917 zunächst nur für Frauen, wenig später entwickelte der Berliner Turnlehrer Carl Schlenz das © Anton Schneid Von André Nowak Spiel weiter und öffnete es für Männer. Europameister wurde die Mannschaft aus Kroatien (31:24 gegen Russland), Deutschland errang den 3. Platz (19:18 gegen Serbien). Unmittelbar nach der EM folgte das 24. Deutsche Ge- hörlosensportfest vom 26. bis 28. Mai in Essen, an dem rund 1000 Sportlerinnen und Sportler in 15 verschiedenen Sportarten teilnahmen. Einige Angebote waren im Sinne der Inklusion auch für Hörende. Zaubern mit 2,7 Gramm Zelluloid JTFP-Bundessieger im Tischtennis 2016 kommt aus Berlin Vom 26. bis 30. April 2016 fand das Frühjahrs-Bundesfinale von JUGEND TRAINIERT FÜR PARALYMPICS (JTFP), zeitgleich und zusammen mit dem 16. Bundesfinale JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA (JTFO) mit Teilnehmern aus allen 16 Bundesländern in Berlin statt. 134 Schülerinnen und Schüler mit Behinderung ermittelten ihre Siegermannschaften in den Sportarten Goalball, Rollstuhlbasketball und Tischtennis. Gleich zweimal standen sich Berlin und Niedersachen im Endspiel gegenüber. Während die Hannoveraner den Titel Bundessieger 2016 im Rollstuhlbasketball mit nach Hause nehmen, holen sich die Berliner die Goldmedaille im Tischtennis. In einem packenden Endspiel setzten sich die Berliner im Endspiel mit 4:2 durch. Mit diesem Sieg setzte die Carl-von-Linné-Schule aus Berlin der niedersächsischen Erfolgsserie im Spiel mit dem 2,7 Gramm schweren Ball aus Zelluloid ein Ende. Insgesamt belegte Berlin mit 7 x Gold und 3 x Bronze bei JTFO/JTFP den ersten Platz in der Länderwertung. Was 1994 erstmals bei der Deutschen Behindertensportjugend (DBSJ) angedacht wurde, konnte im Jahre 2010 nach vielen Vorstößen, Gesprächen, Ablehnungen bei der Kultusministerkonferenz realisiert werden. Die Kultusministerien von 9 Bundesländern erklärten sich zu einem Probelauf bereit. Die Finanzierung musste allerdings über die DBSJ und dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) abgesichert werden. Da dies aus eigenen Mitteln nicht möglich war, konnte die Deutsche Bahn AG als Hauptsponsor gewonnen werden und half damit entscheidend JTFP zu realisieren. Darüber hinaus engagieren sich der Bund und Berlin für das Fortbestehen dieses Schulsportwettbewerbs. Seit 2013 wird JTFP gemeinsam mit dem seit 1969 stattfindenden Wettbewerb JTFO unter dem Dach der Deutschen Schulsportstiftung veranstaltet. Dieser eingeschlagene Weg erhält in der Öffentlichkeit viel Anerken- Großes Sommerfest in Blankenburg Samstag, 9. Juli 2016 ab 15.00 Uhr Sport Von André Nowak anzeige nung und trägt dazu bei, dass sich die Sportler/innen beider Wettbewerbe näher kennenlernen und begeistert von den erbrachten Leistungen sind. Nun gilt es, diesen Weg auch in den einzelnen Bundesländern weiter zu entwickeln. Zurzeit finden Bundesfinalveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten Körperliche und motorische Entwicklung, Sehen und geistige Entwicklung statt. Teilnahmeberechtigt sind Mannschaften aus Förderschulen mit diesen Förderschwerpunkten und Mannschaften, die sich aus mehreren Schulen bilden, wenn sie nach den jeweiligen Landesvorgaben z. B. als Integrationsschulen oder im Rahmen des Inklusionsgedankens arbeiten und die Voraussetzungen für eine Teilnahme erfüllen. Rund 800.000 Schülerinnen sind jedes Jahr bei JTFO/ JTFP dabei. Das Herbstfinale des weltweit größten Schülersportwettbewerbs findet vom 18. bis 22. September 2016 in Berlin statt. Albert Schweitzer Stiftung Wohnen & Betreuen Unter dem Motto „Sommerlich und fit – wir machen alle mit“ geht es in diesem Jahr sportlich auf unserem Stiftungsgelände zu. Verbringen Sie mit uns einen Nachmittag voller Bewegung und sportlicher Unterhaltung. Erproben Sie sich an der Fußball-Torwand, machen Sie beim Zumba mit oder kegeln Sie ‚alle Neune‘. Eine Fußball-Hüpfburg, Kinderschminken, Ponyreiten und vieles mehr versprechen zusätzlich jede Menge Spaß! Wir freuen uns auf Sie! Der Eintritt ist frei. Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen Bahnhofstraße 32 · 13129 Berlin Verkehrsanbindung: Direkt am S-Bahnhof Blankenburg oder Busse 150 und 154 www.ass-berlin.org BBZ Juni 2016 IMPRESSUM Berliner Behinderten Zeitung BBZ Herausgeber: Berliner Behindertenverband e.V. Termine Der BBZ-Veranstaltungskalender Mo. 6. Juni Anschrift der Redaktion: c/o BBV e.V. Jägerstraße 63D · 10117 Berlin Tel.: 030 / 204 38 47 Fax: 030 / 204 50 067 [email protected] Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Dominik Peter (BBZ/DPE), [email protected] Ständige Mitarbeit: Lutz Kaulfuß (BBZ/LK), André Nowak, Sven Przibilla, Rainer Sanner, Siegurd Seifert, Martin Schultz, Antje Szardning Lektorat: Lutz Kaulfuß Abonnentenanfragen: [email protected] Tel. 030 / 2 04 38 47 Anzeigenaufträge: Heiko Müller [email protected] Tel.: 030 / 2 04 38 48 Satz und Layout: Siegurd Seifert [email protected] Druck: v. Stern‘sche Druckerei GmbH & Co KG www.vonsternschedruckerei.de Die BBZ-Ausgabe Juli/Aug. 16 erscheint am: 07.07.2016 Redaktionsschluss: 21.07.2016 Anzeigenschluss: 24.07.2016 Die Berliner Behindertenzeitung erscheint monatlich, mindestens 10 x im Jahr. Der Jahresabopreis beträgt 15,00 Euro . Für Mitglieder des BBV ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. IBAN: DE47 1009 0000 7083 7050 05 BIC: BEVODEBB Berliner Volksbank eG Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel zu kürzen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung bzw. der Autoren. Auflage dieser Ausgabe: 10.000 Adressen & Sprechzeiten Berliner Behindertenzeitung c/o BBV Jägerstraße 63 D 10117 Berlin Tel.: 030 / 2 04 38 47 Fax: 030 / 20 45 00 67 Sprechzeiten: Mo. und Do. 13.00 - 16.00 Uhr Internet: www.berliner-behindertenzeitung.de E-Mail: [email protected] Homepage des BBV e. V.: www.bbv-ev.de E-Mail: [email protected] 15 10.30 - 12.00 Uhr Rollstuhlsport Im Rollstuhl sportliche Übungen durchführen und körper- liche Fitness aufbauen, für mehr Freude und Entspannung im Alltag. Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870. 11.00 - 12.00 Uhr Lachyoga (jeweils montags) Unkostenbeitrag: 3 Euro pro Termin Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870. 15.00 - 17.00 Uhr WII-Gruppe (jeweils mittwochs) „Jetzt bin ich dran“ - Die lustige Runde mit der coolen Konsole. Teilnahme ist kostenlos. Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870. 15.30 - 18.00 Uhr Leichtathletik (jeweils montags) Ein Angebot des Sportclubs Lebenshilfe Berlin e.V. Ort: Sportforum Hohenschönhausen Fritz-Lesch-Str. 29, 13055 Berlin 16.20 - 17.35 Uhr Integrationssport (jeweils mittwochs) Ein Angebot von Sportverein Pfefferwerk e.V. Ort: Turnhalle an der Homer Grundschule Esmarchstr. 18, 10407 Berlin, Kontakt: Oliver Klar, Tel.: 01795328565. 17.00 - 19.00 Uhr Integrationssport (jeweils montags) Bewegung Integrale. Ein Angebot von der Sportgemeinschaft Handicap Berlin e.V. Ort: Sporthalle Peter-UstinovSchule Neue Kantstraße 22/KunoFischer-Straße, 14050 Berlin, Kontakt: 25469336 Di. 7. Juni 09.30 – 10.30 Uhr Osteoporosegymnastik (jeweils dienstags) Ort: Behindertensportverein Berlin- Mitte e.V. Franz-Mett-Sporthalle, Gormannstraße 13, 10119 Berlin, Tel.: 2827433 (Irmtraud Koch) 14:00 Uhr - 18:00 Uhr Schwimmen (jeweils dienstags) Behinderten-Sportverein Wilhelmstrand e.V. Ort: USE-Sozialpädagogischer Wassersport e.V. Wassersportallee 27, 12527 Berlin, Tel.: 51488461 (Marina Brinkmann) 19.00 - 21.00 Uhr Schwimmen Ein Angebot der Sportgemeinschaft Handicap Berlin e.V. Ort: Stadtbad Wilmersdorf, Mecklenburgische Straße 76, 10713 Berlin (Wilmersdorf ), Tel. 25469336. Mi. 8. Juni 16.20 - 17.35 Uhr Integrationssport (jeweils mittwochs) Ein Angebot von Sportverein Pfefferwerk e.V. Ort: Turnhalle an der Homer Grundschule Esmarchstr. 18, 10407 Berlin, Kontakt: Oliver Klar, Tel.: 01795328565. Do. 9. Juni 14.00 – 14.30 Uhr Trockengymnastik (jeweils donnerstags) Verein zur Förderung der Gesundheit Friedrichshagen e.V. Ort: Therapiezentrum Friedrichshagen, Bölsche Straße 35, 12587 Berlin, Tel.: 03342 – 3078815 (Herr Henze) 17.00 - 18.00 Uhr Integrationssport (jeweils donnerstags) Ein Angebot vom BehindertenSportverein Steglitz e.V. Ort: Turnhalle der ThienemannSchule, Heinrich-Seidel-Str.16, 12169 Berlin, Kontakt: Axel Laudamus, Tel.: 7121368. Fr. 10. Juni 13.30 - 14.30 Uhr Gymnastik im Wasser (jeweils freitags) Ein Angebot von Centromed e.V. Fachverein für Reha- und Behindertensport. Ort: Centrovital, Neuendorfer Straße 25, 13585 Berlin (Spandau), Kontakt: Frau Bonmann, Tel.: 81875182. 16.00 - 18.30 Uhr Rollstuhlsport (jeweils freitags) Für Kinder und Jugendliche. Ein Angebot der Sportgemeinschaft Handicap Berlin e.V. Ort: Sporthalle Peter-UstinovSchule, Neue Kantstr. 23-24/ Kuno-Fischer Straße, 14057 Berlin (Charlottenburg). So. 12. Juni 18 Uhr Benefizkonzert: „Von New York nach Berlin“ Ort: Begegnungshalle der Deutschen Rheuma-Liga Berlin e.V., Mariendorfer Damm 159, 12107 Berlin, Eintritt: Spende/Ohne Anmeldung Di. 14. Juni 06.30 – 07.15 Uhr Wassergymnastik (jeweils montags) Ort: Sportclub Berlin e.V. Abt. Rehabilitationssport und Gesundheitssport, Seelenbinder-Halle (Sporthalle im Velodrom) Paul-Heyse-Straße 26, 10407 Berlin, Tel.: 97173184. Mi. 15. Juni 10.30 - 12.00 Uhr Rollstuhlsport Im Rollstuhl sportliche Übungen durchführen und körper- liche Fitness aufbauen, für mehr Freude und Entspannung im Alltag. Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870. 15.00 - 17.00 Uhr WII-Gruppe (jeweils mittwochs) „Jetzt bin ich dran“ - Die lustige Runde mit der coolen Konsole. Teilnahme ist kostenlos. Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870. 16.20 - 17.35 Uhr Integrationssport (jeweils mittwochs) Ein Angebot von Sportverein Pfefferwerk e.V. Ort: Turnhalle an der Homer Grundschule Esmarchstr. 18, 10407 Berlin, Kontakt: Oliver Klar, Tel.: 01795328565. 19.00 - 21.00 Uhr Schwimmen Ein Angebot der Sportgemeinschaft Handicap Berlin e.V. Ort: Stadtbad Wilmersdorf, Mecklenburgische Straße 76, 10713 Berlin (Wilmersdorf ),Tel. 25 46 93 36. Mo. 20. Juni 15.30 – 18.00 Uhr Leichtathletik (jeweils montags) Ort: Sportclub Lebenshilfe Berlin e.V. Sportforum Hohenschönhausen Fritz-Lesch-Str. 29, 13055 Berlin, Tel.: 6000000 (Gerd Heinrichs) Di. 21. Juni 15.00 – 18.00 Uhr Lauter nette Leute (jeden 3. Dienstag im Monat). Kaffeeklatsch des Berliner Behindertenverbandes (kostenlos). Gastgeberin: Petra Mach. Ort: Berliner Behindertenverband - Geschäftsstelle, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin (barrierefreie Räumlichkeiten), Tel.: 2043847. 16.00 - 17.30 Uhr Angst und Depressionen. Offener Treffpunkt. Termin jeweils immer am 1.und 3. Dienstag im Monat. Kontakt: KIS Pankow, Schönholzer Str. 10, 13187 Berlin, Telefon 499 87 09 10, E-Mail kis@ hvd-bb.de, www.kisberlin.de Mi. 21. Juni 10.30 - 12.00 Uhr Rollstuhlsport Im Rollstuhl sportliche Übungen durchführen und körper- liche Fitness aufbauen, für mehr Freude und Entspannung im Alltag. Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870. 11.00 - 12.00 Uhr Lachyoga (jeweils montags) Unkostenbeitrag: 3 Euro pro Termin Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870. 15.00 - 17.00 Uhr WII-Gruppe (jeweils mittwochs) „Jetzt bin ich dran“ - Die lustige Runde mit der coolen Konsole. Teilnahme ist kostenlos. Ort: Villa Donnersmarck, Schädestr. 9-13, 14165 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 8471870. 15.30 - 18.00 Uhr Leichtathletik (jeweils montags) Ein Angebot des Sportclubs Lebenshilfe Berlin e.V. Ort: Sportforum Hohenschönhausen Fritz-Lesch-Str. 29, 13055 Berlin 16.20 - 17.35 Uhr Integrationssport (jeweils mittwochs) Ein Angebot von Sportverein Pfefferwerk e.V. Ort: Turnhalle an der Homer Grundschule Esmarchstr. 18, 10407 Berlin, Kontakt: Oliver Klar, Tel.: 01795328565. 17.00 - 19.00 Uhr Integrationssport (jeweils montags) Bewegung Integrale. Ein Angebot von der Sportgemeinschaft Handicap Berlin e.V. Ort: Sporthalle Peter-UstinovSchule Neue Kantstraße 22/KunoFischer-Straße, 14050 Berlin, Kontakt: 25469336 Fr. 24. Juni 13.30 - 14.30 Uhr Gymnastik im Wasser (jeweils freitags) Ein Angebot von Centromed e.V. Fachverein für Reha- und Behindertensport. Ort: Centrovital, Neuendorfer Straße 25, 13585 Berlin (Spandau), Kontakt: Frau Bonmann, Tel.: 81875182. 16.00 - 18.30 Uhr Rollstuhlsport (jeweils freitags) Für Kinder und Jugendliche. Ein Angebot der Sportgemeinschaft Handicap Berlin e.V. Ort: Sporthalle Peter-UstinovSchule, Neue Kantstr. 23-24/ Kuno-Fischer Straße, 14057 Berlin (Charlottenburg). Di. 28. Juni 09.30 – 10.30 Uhr Osteoporosegymnastik (jeweils dienstags) Ort: Behindertensportverein Berlin- Mitte e.V. Franz-Mett-Sporthalle, Gormannstraße 13, 10119 Berlin, Tel.: 2827433 (Irmtraud Koch) 14:00 Uhr - 18:00 Uhr Schwimmen (jeweils dienstags) Behinderten-Sportverein Wilhelmstrand e.V. Ort: USE-Sozialpädagogischer Wassersport e.V. Wassersportallee 27, 12527 Berlin, Tel.: 51488461 (Marina Brinkmann) 15.45 Uhr – 16.45 Uhr Schwimmen (jeweils dienstags) Sportclub Lebenshilfe Berlin e.V. Ort: Schwimmhalle Buch, Wolfgang- Heinz- Straße 41, 13125 Berlin, Tel.: 6000000 (Gerd Heinrichs), 19.00 - 21.00 Uhr Schwimmen Ein Angebot der Sportgemeinschaft Handicap Berlin e.V. Ort: Stadtbad Wilmersdorf, Mecklenburgische Straße 76, 10713 Berlin (Wilmersdorf ), Tel. 25 46 93 36. Mi. 29. Juni 16.20 - 17.35 Uhr Integrationssport (jeweils mittwochs) Ein Angebot von Sportverein Pfefferwerk e.V. Ort: Turnhalle an der Homer Grundschule Esmarchstr. 18, 10407 Berlin, Kontakt: Oliver Klar, Tel.: 0179-532 85 65. Behindertenpolitisches Forum Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann lädt mit dem Beauf-tragten für Menschen mit Behinderung sowie dem Behindertenbeirat zum Behindertenpolitischen Forum Charlottenburg-Wilmersdorf am Montag, dem 13. Juni, 14.00 bis 17.00 Uhr (Festsaal Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin, ein.Alle Bezirksstadträte werden teilnehmen.Auf dem Forum soll eine Zwischenbilanz zum Umsetzungstand gezogen, Nachregelungsbedarf erhoben und weitere Maßnahmen diskutiert werden. Vorgesehen sind vier Workshops. Infos unter www.bmb.charlottenburg-wilmersdorf.de. Anmeldungen per E-Mail an [email protected] oder unter Tel.: 9029-12408 (AB) unter Angabe des gewünschten Workshops sowie einer E-Mail-Adresse. SoVD-Inklusionslauf Am Samstag, 18. Juni, 10 Uhr, findet der Inklusionslauf auf dem Tempelhofer Feld statt. Der Lauf ist eine Bewegungsver-anstaltung für Menschen mit und ohne Behinderung.Mitmachen kann jeder, der Spaß und Freude an der Bewegung hat und auf seine individuelle Weise laufen oder fahren kann. Gemäß dem Motto: „Gemeinsam aktiv für die gute Sache“ sollen alle sporadisch und individuell Sport treibende Menschen angesprochen werden.Die Wettbewerbe (Bambinilauf, Staffellauf 4 x 400 m, 5 km, 10 km) werden von einem bunten Rahmenprogramm begleitet, Moderator ist Rafael Treite moderiert (inkl. Gebärdensprachdolmetscher). Infos unter: www.inklusionslauf.de Theater Thikwa EINSAMKEITEN - EIN VERSUCH ÜBER DIE ZWEISAMKEIT Der Theaterraum ist ein Kabinett der gelebten Liebe, bewohnt von Stofftieren und aufblasbaren Gummipuppen. Dazwischen die Protagonisten, die sich in zarte, heftige, verzweifelte, leidenschaftliche und anrührende Monologe, Gespräche und Situationen stürzen. 11., 14., 15. und 18. Juni; jeweils 20.00 Uhr, Große Bühne. Theater Thikwa: F40 – Theater in den Mühlenhaupthöfen (barrierefrei), Fidicinstraße 40, 10965 Berlin-Kreuzberg. Online-Tickets: www.thikwa.de | Ticket-Hotline: 01805-700 733 | Telefonische Reservierungen: 030-61 20 26 20 (Mo-Fr 14-17 Uhr). Tickets: 14 € / ermäßigt 8 € / 3-Euro-Kulturticket / Gruppenrabatt. Freizeit 16 Juni 2016 BBZ Einmal hinten rum: Vom S-Bahnhof Friedrichstraße zum Hackeschen Markt Erster Halt ist Georgenstraße Ecke Planckstraße. Dort befindet sich, auf der anderen Seite der S-Bahn Trasse, die neue Universitätsbibliothek der Humboldt-Uni, mit ihren markanten länglichen Fenstern. Weiter geht es in Richtung Museumsinsel zum Kupfergraben. Wir kommen an einigen Restaurants, Bars und Galerien vorbei, die in den S-Bahnbögen und im Neubau am Hegelplatz eine Heimat gefunden haben. An der Ecke „Am Kupfergraben“ und Georgenstraße stehen wir vor der ersten großen Baustelle auf der Museumsinsel - dem „Pergamon-Museum“. Der große Vorplatz, mit dem gläsernen Eingang, ist momentan eine riesige Baugrube. Nur wenn sie mit der S-Bahn vorbei fahren, können sie sehen, wie tief sie ist. 2019 soll die Sanierung des Pergamon-Museums abgeschlossen sein. Zu diesem Zeitpunkt wird auch die „JamesSimon-Galerie“ ihre Pforten öffnen. Sie wird dann der neue Haupteingang zur „Museums- insel“ sein. Ob der umstrittene Entwurf des britischen Architekten David Chipperfild bei den Berlinern ankommt, steht auf einem anderen Blatt. Ich frage mich, welchen Namen wohl die berühmte Berliner Kodderschnauze diesen sehr modernen Bau aus Glas, Stahl und Beton geben wird? Nun stehen wir auf der „Eisernen Brücke“ und blicken in Richtung Abseits der Touristenrouten findet sich so Lustgarten. Dort manche Perle. erhebt sich über den Bäumen die Kuppel des „Neuen Museum“ vorbei, wel„Humboldt-Forums“, dass von ches eine der berühmtesten alle nur das „Neue Schloss“ ge- Berlinerinnen beherbergt - die nannt wird. Genau wie bei der Nofretete. Gleich daneben steht die „James-Simon-Galerie“ bin ich auch hier gespannt, wie die- „Alte Nationalgalerie“. Sie ist ser Rückgriff auf die Berliner für mich der schönste Bau der Geschichte bei den Berlinern gesamten „Museumsinsel“. Mit ihrer Außentreppe und von ankommt. Unser Weg führt uns weiter Kolonnaden umgeben wirkt die Bodestraße entlang, am sie auf mich sehr majestätisch. © Sven Przibilla Berlin ist zurzeit eine Stadt der Baustellen. An allen Ecken wird gebuddelt, ob nun in Mitte, am Kurfürstendamm oder in Kreuzberg. Das ist auf der einen Seite interessant und andererseits nerven die Baustellen. Es scheint so als würde nie etwas fertig. Berliner, die nach Jahren wieder in ihrer alte Heimatstadt kommen, rufen oft erstaunt aus: „Berlin, wie haste dir vaändert!“ Besonders merken sie dies, wenn sie sich zu einem kleinen Spaziergang vom „S-Bahnhof Friedrichstraße“ zum „Hackeschen Markt“ aufmachen, so wir nun. Doch wir flanieren nicht den üblichen Weg also über die Straße „Unter den Linden“ entlang. Nein! Wir gehen diesmal mal „hinten rum“. Gleich am „S-Bahnhof Friedrichstraße“ biegen wir in die Georgenstraße ein. Wir laufen am S-Bahn-Viadukt entlang, Richtung Fernsehturm. Vorbei an Antiquitätengeschäften und dem „Pompösen“ Laden des Herrn Glööckler.. Hubbes normaler Alltagswahnsinn Ihr gegenüber befindet sich der „Berliner Dom“, der sich hinter den frühlingsgrünen Bäumen zu verstecken scheint. Auch von hier aus sieht man das Goldene Kreuz auf der Domkuppel, das gleißend in den wolkenlosen blauen Himmel strahlt. Wenn wir am Dom vorbei sind, kommen wir auf die Friedrichsbrücke. Sie ist endlich fertig und wird nicht mehr von Bauzäunen und Bauwagen verunziert. Wenn wir auf Ihr stehen, bietet sich uns ein wunderschönes Panorama, mit dem Fernsehturm auf der linken Seite, der Spree in der Mitte und dem Berliner Dom rechts. Verweilen sie hier ruhig einen Augenblick, die Aussicht ist wunderschön, besonders am Abend. Nun brauchen wir noch gut fünf Minuten und wir haben unser Ziel, den „Hackeschen Markt“, erreicht. Auch hier gibt es jede Menge Neues zu sehen. Wo sich einst ein verschmutzter Parkplatz befand, erheben sich nun moderne Bauten mit viel Glas und ungewöhnlichen Formen. Ob man will oder nicht, unwillkürlich stellt man als Betrachter fest: „Mensch Berlin! Wat haste dir vaänert!“ Informationen S-Bahnhof Friedrichstraße Georgenstraße 14/17 10117 Berlin Momentan finden im Bahnhof Sanierungsarbeiten statt, was zu Behinderungen führen kann. Auf der Tour gibt es unterschiedliche Wegbeschaffenheiten, bedingt durch enge Bürgersteige oder Baustellen. Restaurants am Weg sind teilweise nicht behindertengerecht. Unterwegs mit der BVG im Rollstuhl Von Wolf-Dieter Erlbeck Zweifellos wird auch bei der BVG immer mehr für Rollstuhlfahrer getan, aber mit der Handhabung gibt es noch den Einen oder Anderen Mangel. Die Umrüstung der Busse mit Auffahrrampen kann man nur ausdrücklich loben, doch was danach passiert, ist in vielen Bereichen verbesserungswürdig. Habe ich erst einmal mit meinem Rollstuhl den Höhenunterschied zwischen Fußweg und dem Fußboden des Busses überwunden, beginnt der eigentliche Kampf. Nehmen wir einmal an, der vorgesehene Stellplatz für mich ist nicht durch abgestellte Taschen, Tüten oder Personen belegt, kann ich mit dem Rangieren beginnen. Dies ist erforderlich um in die richtige Position, zum Anlegen des Sicherheitsgurtes zu gelangen. Doch da beginnt gnadenlos mein Leiden, denn mit einem Ruck setzt sich der Bus in Bewegung. Da ich noch dabei bin den richtigen Standort zu finden, habe ich natürlich keine Bremse angezogen und rolle unbarmherzig von meinem bereits erreichten Platz in eine völlig neue, ungewollte Richtung. Verzweifelt versuche ich nun im fahrenden Bus gegenzulenken, um die richtige Stellung zu finden. Erstaunten Mitreisenden scheint es wie ein kleines Rollstuhltänzchen auszusehen. Mit etwas Glück, einigen Flüchen und mitleidigen Blicken der übrigen Passagiere, gelingt es dann nach der zweiten oder dritten Haltestelle die Handbremse anzuziehen, um den Gurt anzulegen. „Doch denkste“, wie der Berliner sagt! Ich halte ein Stück Gurt in meinen Händen ohne Schloss und reichlich dreckig und zerfetzt. Der Vandalismus macht auch hier, bei für Rollstuhlfahrer so lebenswichtigen Einrichtungen, nicht halt. Schade, die Holzköpfe, die so etwas zu vertreten haben, werden nicht weniger. Manchmal wäre auch eine kleine Hilfe von mitfahrenden Passagieren und etwas Rücksichtnahme von ebenfalls Betroffenen hilfreich. Ganz zu schweigen vom Busfahrer, der gut und gerne einen Moment warten könnte, bis der Rollstuhlfahrer den richtigen Standort erreicht hat. Die Ausrede mit dem Zeitdruck und dem engen Fahrplan zieht hier nicht, denn schließlich steigt nicht bei jeder Haltestelle ein Rollstuhlfahrer ein. Selbstverständlich müssen wir Rollstuhlfahrer auch auf Mitreisende, zum Beispiel Mütter mit Kinderwagen, Rücksicht nehmen und nicht auf unser Recht pochen.