Kupfernägel und Nachbar´s Baum

Kupfernägel und Nachbar´s Baum
… und da huschen sie im Schutze der Dunkelheit in fremde Gärten, es soll
nun endlich Schluss sein mit des Nachbar´s Baum, der den eigenen Garten
mit Laubfall, Obstmumien, Schatten oder herüber hängenden Zweigen
belästigt.
Bevor sich hier irgendwer Hoffnungen macht: An der Legende mit den
Kupfernägeln ist nichts dran. Auch nicht an Eisen,- Messing-, Stahl- oder
Sonst-was-Nägeln, der Baum wird höchstens mal
müde in der Krone zittern – wegen der nutzlosen Hammerschläge im
Mondlicht !!!
Verpiss-Dich-Pflanze
Seit einigen Jahren auf dem Markt erwartet der geplagte Gärtner wahre
Wunderdinge von dieser Pflanze. Hunde und Katzen nehmen verzweifelt
Reißaus und wissen nicht mehr, wo sie hinmachen sollen. Mardern bleiben
vor Ekel die Zündkabel im Halse stecken und Legenden berichten von einer
ganzen Armada panisch fliehender Wegschnecken in
Richtung
Nachbarsgarten.
Der Harfenstrauch stammt ursprünglich aus Süd-Ost-Asien, gehört in die
Familie der Lippenblütler und hält durch seine ätherischen Öle angeblich
Hunde, Katzen, Kaninchen und andere
Tiere im Umkreis von einem Meter fern. Meist hält sich aber keins der
Tierchen wirklich dran, die „Wirkung“ ist doch sehr beschränkt und höchstens
punktuell.
… daß man mit seinem Garten
jemals fertig wird
Libellen können stechen
Libellen haben lange Fangbeine und einen kräftigen Kiefer, für Fliegen
tödlich, für den
Menschen nur ein Zwicken. An der langen Spitze des beweglichen Hinterteils
tragen Libellen keinen Stachel.
Bremsen stechen
Im Gegensatz zur Mücke haben Bremsen keinen Stechrüssel, sondern
schneiden mit ihren
Mundwerkzeugen die Haut ihrer Opfer auf und saugen das Blut mit einem
„eingebauten Trinkhalm“
auf. Beim Menschen ist dies meist die „Henkersmahlzeit“, dem sehr
schmerzhaften Schnitt folgt meist die zuschlagende Hand.
Hummeln können nicht stechen
Oh doch, sie können !!! Sie sind nur sehr gutmütig veranlagt. Die Hummeln
gehören zur Familie der Bienen und für die gilt: Weibchen können stechen,
Männchen nicht.
Drei Hornissenstiche können
einen Menschen töten,
sieben ein Pferd.
0,14 mg Giftmischung injiziert eine Wespe, 0,16 – 0,19 mg eine Hornisse,
also kaum ein Unterschied. Hornissen stechen nur, wenn sie sich bedroht
fühlen und sind deutlich weniger angriffslustig, als ihre Verwandten am
Kaffeegedeck. Einzig Allergiker sollten Stiche vermeiden.
Für Testratten waren etwa 180 Stiche pro Kilogramm Körpergewicht
lebensbedrohlich, man kann für sich also selbst ausrechnen, wann es kritisch
wird...
Schnaken stechen
Die großen Zweiflügler mit den endlos langen, dünnen Beinen interessieren
sich nicht annähernd
für Blut, sie begnügen sich mit Wasser und Nektar. Eingeladen fühlen sie sich
jedoch durch ein offenes Fenster an lauen Abenden mit eingeschaltetem
Licht...
Spitzmäuse sind Mäuse
Selbst Hauskatzen wissen, daß Mäuse und Spitzmäuse nur wenig gemeinsam
haben, die einen werden verspeist, die anderen angeekelt liegen gelassen. Zu
Streng sind Geruch und Geschmack der Spitzmäuse. Spitzmäuse sind keine
Nagetiere, sondern Verwandte des Maulwurfs.
Brombeeren sind Beeren
Himbeeren, Brombeeren oder Erdbeeren führen ihren Titel zu Unrecht.
Erdbeeren sind Sammelnussfrüchte (grüne Nüsschen auf dem Fruchtfleisch)
, Brombeeren und Himbeeren sind Sammelsteinfrüchte, jede einzelne Frucht
besteht aus vielen kleinen Früchten, in deren Mitte sich ein kleiner verholzter
Kern mit dem Samen befindet. Echte Beeren sind Stachel- Johannis- oder
Blaubeeren, aber auch Gurken, Tomaten, Melonen oder Kürbisse. Selbst
Bananen zählen botanisch dazu. Bei Beeren befinden sich die Samen im
Fruchtfleisch, welches von einer festen Haut umschlossen wird.
Walnüsse sind Nüsse
Nuss schimpft sich, wer außen eine harte Schale hat. Bei der Walnuss ist dies
lediglich im Verkaufsregal der Fall, vorher ist sie in eine grüne, fleischige
Hülle gepackt, botanisch gesehen also eine Steinfrucht, wie auch Pflaumen,
Pfirsiche oder Holunder (Fruchtfleisch umgibt einen harten Kern) Die
Kokosnuss ist ebenfalls eine einsamige Steinfrucht. Lediglich die Haselnuss
findet vor dem strengen Tribunal der Botaniker Gnade und darf sich stolz als
echte Nuss bezeichnen...
Frösche können das Wetter
vorhersagen
Laubfrösche, die einst in kleinen Einmachgläsern auf Holzleitern sitzend ein
trauriges Dasein fristeten, hatten keinen blassen Schimmer vom Wetter.
Kletterten sie nach oben, dann nicht wegen eines nahenden
Hochdruckgebiets, sondern weil der Sauerstoff im engen Glas knapp wurde.
In freier Wildbahn klettern sie ebenfalls im Gezweig umher, um Beute zu
machen.Quakten sie, dann nicht um Regen anzusagen, sondern weil sie trotz
elender Umstände in Balzstimmung gerieten...
Eichenholz ist das härteste
heimische Holz
ein paar wissenschaftlich ermittelte Werte dazu (für den nächsten Möbeloder Parkettkauf)
Härtemessung nach Brinell, erster Wert Druckfestigkeit Längs- zweiter
Querfaser (N/m²)
Rotbuche
Hainbuche
Walnuss
Esche
Eiche
Bergahorn
Apfelbaum
Birke
Kiefer
Fichte
72/34
71/32
70/52
65/40
64/41
62/27
56/30
49/23
40/19
32/12
Rosen haben Dornen
Die Gebrüder Grimm haben sich getäuscht. Eigentlich hätte ihr Märchen
„Stachelröschen“ heißen müssen. Auch hier machen die strengen Botaniker
keine Ausnahme, für sie trägt die Rose Stacheln und keine Dornen.
Dornen sind verholzte, kurz zugespitzte Seitenzweige, fest mit dem Ast
verbunden. (Weißdorn, Schlehe, Feuerdorn)
Stacheln sind nur Auswüchse der Rinde und lassen sich problemlos
abbrechen, siehe Rosenstachel...