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PH-Zeitung
21.05.2001
13:03 Uhr
Seite 1
Pearl Harbor
7. Dezember 1941: Es geschah an einem Sonntagmorgen...
Sonderausgabe
Kommentare
Jerry Bruckheimer,
King of Hollywood
Meteoritenschwärme zerstören New
York. Explosionen erschüttern San
Francisco. Bomben regnen auf Pearl
Harbor. Wenn Star-Produzent Jerry
Bruckheimer ins Kino bittet, ist mit endlosen Dialogschleifen nicht zu rechnen.
Der Mann läßt es krachen.
Im Lauf seiner über 25-jährigen
Karriere brachte es der Sohn deutscher
US-Einwanderer zum erfolgreichsten
und kreativsten Produzenten von
Hollywood. Bruckheimers Name steht
für rasantes dynamisches Actionkino,
gepaart mit einer soliden Brise Humor,
fetziger Rockmusik und einer Überdosis
Testosteron. Sein neuer Film PEARL
HARBOR gilt schon jetzt als das Kinoereignis des diesjährigen Sommers.
Bruckheimer verspricht nicht nur die
größte Kino-Explosion seit APOCALYPSE
NOW, sondern auch die leidenschaftlichste Liebesgeschichte seit dem Film mit
dem Eisberg - und erstmals greift der
sonst in fernen Actionmärchenwelten
beheimatete Bruckheimer einen Stoff
von epochaler historischer Sprengkraft
auf.
Pearl Harbor - mit diesem Begriff verbindet sich die Erinnerung an ein nationales Trauma ebenso wie der inoffizielle
Jahrestag des amerikanischen Kriegseintritts in den Zweiten Weltkrieg. "Der
Angriff auf Pearl Harbor hat unser
Bewußtsein verändert", erklärt Bruckheimer, in einem Interview mit dem USNavy-Magazin "All Hands", seine Faszination für den japanischen Blitzschlag,
"wir dachten, wir wären unbesiegbar.
Wir hatten nie eine militärische
Niederlage erlitten. Unsere Militärs hielten es für ausgeschlossen, dass die
Japaner so tief vorstoßen würden. Wir
haben uns alle geirrt." Und: "Unser Film
soll zeigen,was am frühen Morgen des 7.
Dezember 1941 tatsächlich geschah und
wie unser Land aus dieser Niederlage
gestärkt hervorging."
PEARL HARBOR, von Spöttern als
"Titanic mit Bomben" bezeichnet, ist das
bislang ambitionierteste Projekt des
Jerry Bruckheimer. Längst ist er aus dem
Schatten seines ehemaligen Kompagnons Don Simpson hervorgetreten, mit
dem er Blockbuster wie TOP GUN oder
BEVERLY HILLS COP produzierte und das
Actionkino der Achtziger prägte. Simpsons tragischer Tod im Januar 1996
schmerzte ihn, "als hätte ich einen
Bruder verloren", aber mit untrüglichem
Gespür für publikumswirksame Stoffe
machte Bruckheimer im Alleingang weiter und landete mit THE ROCK (dedicated to Don Simpson) CON AIR und
ARMAGEDDON drei Smash-Hits in Folge. "Eine Jerry Bruckheimer Produktion"
ist zum Markenzeichen geworden, mehr
noch zum Versprechen: es dauert etwa
zwei Stunden,beginnt wie ein Erdbeben,
und steigert sich dann allmählich...
Heiko Rosner
Chefreporter CINEMA
Montag, 8. Dezember 1941
Pearl Harbor Nr. 1 / Seite 1
PEARL HARBOR – 7. Dezember 1941
Der Überfall japanischer Streitkräfte auf den US-amerikanischen Marinestützpunkt Pearl Harbor im Morgengrauen des 7. Dezember 1941 bezeichnet
noch heute den schwärzesten Tag in der amerikanischen Geschichte des 20.
Jahrhunderts. Zwischen 7:55 Uhr und 8:50 Uhr Ortszeit verwandelte sich die
paradiesische Hawaii-Insel Oahu in ein Inferno aus Bomben, Bränden, Explosio-
nen, sterbenden Menschen, sinkenden Schiffen und Sirenengeheul – in drei
Extra-Ausgaben für je 5 Cents berichtete der Honolulu Star Bulletin noch am
gleichen Tag über die Katastrophe und gab die ersten Verlustlisten heraus –
Gouverneur Poindexter verhängte das Kriegsrecht, ganz Oahu wurde am Abend
des 7. Dezember aus Angst vor weiteren Angriffen verdunkelt.
In zwei Wellen flogen ungefähr 350
japanische Sturzkampfbomber und andere Flugzeuge nach Pearl Harbor, wo an
jenem verschlafenen Sonntagmorgen
nicht nur alle acht großen Schlachtschiffe, sondern auch 88 weitere Schiffe
der amerikanischen Pazifikflotte vor
Anker lagen. Bomben und flachgängige
Luft-Torpedos gingen auf die unbeweglichen Schiffe nieder – am schwersten
wurde dabei die USS ARIZONA getroffen,
von deren 1.400 Mann Besatzung der
größte Teil um 8:10 Uhr noch schlief. Erst
am Vorabend hatte der Musikzug der USS
ARIZONA in der Pacific Fleet Band Competition den ersten Preis errungen,
Kapitän Franklin Van Valkenburgh hatte
daraufhin „Ausschlafen“ angeordnet. An
der Unterseite von einem Torpedo getroffen und dadurch „buchstäblich aus dem
Wasser geschleudert“, explodierte das
Schlachtschiff nach einem Bombentreffer
im Magazin - 1.177 Matrosen wurden
dabei in den Tod gerissen, die ARIZONA
sank in nur neun Minuten.
Der verheerende Angriff war von
japanischer Seite langfristig und sorgfältig geplant. Federführend war hier der
Oberkommandierende der japanischen
Kriegsflotte, Admiral Isokoru Yamamoto,
der zwar persönlich gegen einen Krieg
mit den USA eingestellt war, einen Sieg
Japans jedoch nur dann für möglich hielt,
wenn die amerikanische Übermacht
überraschend und vernichtend geschlagen wurde. Japan selbst war zu dieser
Zeit eine pazifische Weltmacht und drittgrößte Seemacht der Welt – allerdings
empfindlich getroffen durch die 1939
erfolgte Aufkündigung des Handelsvertrages mit den USA, die die Einfuhr
kriegswichtiger Rohstoffe unterband.Am
3. November 1941 wurden Yamamotos
Angriffs-Pläne schließlich vom japanischen
Generalstab befürwortet: Zwischen April
und dem 22. November 1941 gingen unter
dem Kommando von Admiral Chuichi
Nagumo (auf dem Flugzeugträger AKAGI)
unbemerkt sechs japanische Flugzeugträger, 30 Schlachtschiffe, Tanker und UBoote in der Hitokappu Bucht der
Kurilen-Inseln Etorofu vor Anker. Diese
Flotte lief am 26. November aus der
Bucht aus – Yamamoto selbst blieb in
japanischen Gewässern auf dem
Schlachtschiff NAGATO und steuerte
auf einer hoch nördlichen, sturmdurchtobten Route auf Hawaii zu. Als
am 7. Dezember 1941 die erste Welle
japanischer Flugzeuge von ihren
Trägerschiffen gegen 6 Uhr früh startete, lag die japanische Flotte etwa 240
Seemeilen nördlich von Hawaii.
sche Ziele auf Oahu bombardiert und zu
unterschiedlichen Anteilen zerstört:
Darunter Hickham, Wheeler und Bellows
Air Fields, Ewa Marine Corps Air Station,
Kaneohe Naval Air Station und Schofield
Barracks. Rund 188 amerikanische Flugzeuge,die dort geparkt waren,gingen total
verloren, 159 weitere wurden schwer
beschädigt.
Die zweite Flugstaffel,die gegen 9 Uhr
eintraf, konzentrierte sich auf dieselben
Ziele, trug also nicht zur Zerstörung weiterer Objekte bei – inzwischen war auch
die amerikanische Flugabwehr aktiv
geworden und konnte 29 japanische
Flugzeuge abschießen. Gegen 10 Uhr
drehte die Staffel – mit 74 beschädigten
Flugzeugen - nach Norden ab. Der Angriff
war vorüber. Die Amerikaner hatten insgesamt 2.403 Tote und 1.178 Verletzte zu
beklagen – nahezu alles Angehörige der
Streitkräfte. Von den etwa 96 Schiffen in
Pearl Harbor wurden dreizehn stark
beschädigt, acht sanken oder liefen auf
Grund.
Wie sich herausstellen sollte, war die
Entscheidung Admiral Nagumos, keine
weiteren Angriffe auf Oahu zu fliegen, ein
Fehler. Die Trockendockanlagen des
Marinehafens mit allen Reparaturwerkstätten sowie auch die verschiedenen Ölund Kraftstofftanks blieben nahezu vollständig intakt und konnten sofort genutzt
werden, um die erlittenen Schäden zu
Deren Anflug der 183 Flugzeuge auf
die Insel Oahu, die vollständig überflogen
werden musste, um nach Pearl Harbor zu
kommen, wurde auf dem einzig arbeitenden der sechs neu installierten Radarschirme der Militärstation Opana Point
(bei Kahuku Point im Norden der Insel)
um etwa 7:02 Uhr von zwei erstaunten
Soldaten entdeckt, die sofort ihre Vorgesetzten alarmierten.Die jedoch winkten
mit der Begründung ab, eine Gruppe eigener B-17 Flugzeuge, vom Flugzeugträger ENTERPISE kommend, würde von
einem Übungsflug zurückerwartet. Dies
war tatsächlich so: 30 amerikanische
Flugzeuge, die kaum noch Sprit hatten,
kehrten dann mitten im Chaos des
Angriffs zurück. Um 7:53 Uhr sandte der
kommandierende Offizier der ersten
Flugstaffel, Hauptmann Mitsuo Fuchida,
eine kodierte Botschaft („Tora! Tora!
Tora!“) an die japanischen Flugzeugträger
und teilte ihnen mit, dass der Überraschungsangriff auf die amerikanische
Pazifikflotte gelungen war – diese Information war für die zweite Flugstaffel,etwa
170 Flugzeuge umfassend, wichtig, da
diese grundsätzlich mit amerikanischer
Gegenwehr rechnen musste.
Wenngleich sich der Angriff zwar auf
Pearl Harbor konzentrierte – von den
parallel koordinierten Angriffen Japans auf
die Philippinen,Guam und Panama einmal
abgesehen - wurden auch andere militäri-
minimieren: Die beschädigten Schiffe wurden in erstaunlich kurzer Zeit repariert,
fünf der gesunkenen Schlachtschiffe wurden gehoben und nach umfangreicher
Reparatur wieder in den Dienst gestellt.
Japan hatte in der Tat, um mit den Worten
Admiral Yamamotos zu sprechen, „awakened a sleeping giant and filled him with a
terrible resolve.“ Während die Meinungen
im amerikanischen Volk bis zum Dezember 1941 darüber geteilt waren, ob die
USA in den Zweiten Weltkrieg eintreten
sollten, erreichte der Angriff auf Pearl
Harbor schlagartig eine Befürwortung des
Kriegseintritts – dieser erfolgte am 8.
Dezember 1941.Präsident Roosevelt konnte so eine vollkommen geeinte Nation hinter sich sammeln und wurde nie müde,
den „Tag der Heimtücke“ propagandistisch
zu nutzen; die amerikanischen Streitkräfte
wurden innerhalb der nächsten fünf Jahre
von 2 Millionen auf 12 Millionen erhöht,
370 Milliarden Dollar flossen in die
Kriegführung.
Auf Hawaii, dessen Bevölkerung zu
einem Drittel (ca. 157.000 Menschen)
aus Japanern bestand, wurden bereits
am 8. Dezember des Jahres 370 Japaner,
98 Deutsche und 14 Italiener als
„Verdächtige“ durch das FBI und örtliche Polizei interniert.
Fortsetzung Seite 3
DAS FILMEREIGNIS 2001. AB 7. JUNI IM KINO.
PH-Zeitung
21.05.2001
13:04 Uhr
Seite 2
Pearl Harbor
7. Dezember 1941: Es geschah an einem Sonntagmorgen...
Sonderausgabe
Montag, 8. Dezember 1941
Pearl Harbor Nr. 1 / Seite 2
PEARL HARBOR erzählt eine epische Liebesgeschichte, die
in den Tagen angesiedelt ist, als die Vereinigten Staaten Amerikas
den fatalen Schritt vom Frieden in den Zweiten Weltkrieg unternahmen. Die Geschichte folgt zwei wagemutigen jungen
Piloten, Rafe McCawley (Ben Affleck) und Danny Walker (Josh
Hartnett), die wie Brüder miteinander aufgewachsen sind und
ihre Flugerfahrungen über den elterlichen Kornfeldern beim
Versprühen von Schädlingsbekämpfungsmitteln gesammelt
haben.
Gemeinsam melden sich die beiden freiwillig beim US Army
Corps. Bei der Musterung in New York treffen sie auf die schöne Krankenschwester Evelyn (Kate Beckinsale). Für Rafe ist es
Liebe auf den ersten Blick. Doch das Glück ist nur von kurzer
Dauer - er wird zur Unterstützung Englands in das kriegserschütterte Europa geschickt, Evelyn und Danny werden kurz
darauf in das Paradies Hawaii nach Pearl Harbor versetzt.
Nach wenigen Monaten erhält Evelyn die Nachricht, dass
Rafe bei einem Flugzeugmanöver ums Leben gekommen sei.Sie
sucht Danny auf, der ihr als bester Freund von Rafe am ehesten
Trost spenden kann. So kommen sich die beiden näher und verlieben sich schliesslich ineinander.Was keiner der beiden weiss:
Rafe ist nicht tot.
Eine Verkettung von vielen unglücklichen Zufällen machte
es ihm unmöglich, zu den beiden Kontakt aufzunehmen. So
kommt es,dass er eines Tages unversehrt vor der völlig bestürzten
Evelyn im Krankenhaus steht.
Doch ehe sich die Gelegenheit bietet,einen Ausweg aus dieser Situation zu finden, überschlagen sich die geschichtlichen
Ereignisse: Am 7. Dezember 1941 wird der US-Flottenstützpunkt Pearl Harbor zum Ziel eines Überraschungsangriffes der
Japaner. An diesem frühen Sonntagmorgen versinken Schiffe
im Bombenhagel, Explosionen fordern tausende Tote.
Amerikas Reaktion auf die Verluste im Pazifik ist eine der
wagemutigsten und gefährlichsten Antworten in der Militärgeschichte: die Bombardierung von Tokio.
Als der Oberkommandierende Doolittle (Alec Baldwin) ausgerechnet Rafe und Danny für den Vergeltungsschlag bestimmt,
muss Evelyn um die zwei wichtigsten Menschen in ihrem Leben
fürchten. Das Erfolgsduo von “Armageddon” und “The Rock” Jerry Bruckheimer als Produzent und Michael Bay als Regisseur hat jetzt die bisher aufwändigste und spektakulärste HollywoodProduktion aller Zeiten realisiert.
Eine atemberaubende Geschichte von katastrophalen Niederlagen,persönlicher Zivilcourage und der ganz großen Liebe.
DIE DARSTELLER
BEN AFFLECK
als Rafe McCawley
BEN AFFLECK ist einer der
populärsten Jungstars Hollywoods
und spielt nach ARMAGEDDON
("Armageddon - Das jüngste Gericht")
zum zweiten Mal eine Hauptrolle für
das Erfolgsteam Jerry Bruckheimer
und Michael Bay. Im Frühjahr 1997
sorgte er mit der Hauptrolle in Kevin
Smith' hipper Komödie CHASING
AMY für erstes Aufsehen, in der Rolle
des Bauarbeiters Chuckie in dem
Überraschungshit GOOD WILL HUNTING ("Good Will Hunting") gelang
ihm der Durchbruch. Zusammen mit
seinem besten Freund Matt Damon
hatte Ben Affleck auch das Drehbuch
der wunderbaren Hymne auf die
Arbeiterklasse geschrieben und
wurde dafür mit einem Oscar® und
einem Golden Globe ausgezeichnet.
Zu einem der begehrtesten Jungstars
unserer Zeit avancierte er dann mit
einer der Hauptrollen in Bruckheimers und Bays ARMAGEDDON
(“Armageddon”), der zum erfolgreichsten Spielfilm des Jahres 1998 wurde.
JOSH HARTNETT
als Danny Walker
JOSH HARTNETT hat sich binnen kürzester Zeit als heissester
Newcomer Hollywoods etabliert. Sein
Filmdebüt hatte Hartnett 1998 in HALLOWEEN: H20 ("Halloween:H20") mit
der Hauptrolle des John Tate, des
Sohns der von Jamie Lee Curtis dargestellten Laurie Strode, gegeben.
Der Film spielte mehr als 60
Millionen Dollar ein und bescherte
Hartnett eine Nominierung für die
"Breakthrough Performance" bei
den MTV Movie Awards. Im
unmittelbaren Anschluss an HALLOWEEN: H20 begann für ihn
bereits die Vorbereitungsphase für
Robert Rodriguez Sci-Fi-Thriller THE
FACULTY ("Faculty - Trau' keinem
Lehrer"), der von Kevin Williamson
geschrieben wurde. Zuletzt spielte er
in der schwarzen Komödie BLOW
DRY mit Alan Rickman und Rachel
Griffiths. Außerdem sah man ihn in
HERE ON EARTH mit Leelee Sobieski
und Chris Klein und THE VIRGIN SUICIDES ("The Virgin Suicides"), dem
viel beachteten Regiedebüt von Sofia
Coppola mit Kirsten Dunst, James
Woods und Kathleen Turner.
Bald wird er einer der Hauptdarsteller von Ridley Scotts BLACK
HAWK DOWN sein, der von Joe
Roths Revolution Studios und Jerry
Bruckheimer produziert wird.
KATE BECKINSALE
als Evelyn Stewart
ÜBER DIE PRODUKTION
Die Britin KATE BECKINSALE ist
mit ihren beeindruckenden schauspielerischen Leistungen immer wieder auf beiden Seiten des Atlantiks
aufgefallen. Ihr Filmdebüt hatte Kate
Beckinsale 1993 als liebreizende und
naive Hero in Kenneth Branaghs
Verfilmung der Shakespeare-Komödie
MUCH ADO ABOUT NOTHING ("Viel
Lärm um Nichts") gegeben,in der sie an
der Seite von Emma Thompson, Denzel
Washington und Keanu Reeves vor
der Kamera stand. Danach erntete sie
blendende Kritiken als feurige, eigensinnige Heldin in John Schlesingers
COLD COMFORT FARM ("Cold Comfort
Farm"). Ihre weiteren Filmarbeiten
umfassen Jonathan Kaplans Drama
BROKEDOWN PALACE ("Brokedown
Palace") mit Claire Danes und Bill
Pullman; THE LAST DAYS OF DISCO
("The Last Days of Disco") mit Chloe
Sevigny, Jennifer Beals und Robert
Sean Leonard und Stefan Schwartz'
britische Komödie SHOOTING FISH
("Shooting Fish"). Zuletzt hatte sie
eine Hauptrolle in der Henry-JamesVerfilmung THE GOLDEN BOWL mit
Nick Nolte, Jeremy Northam und
Uma Thurman.
"Der Dreh in Hawaii war ein
magisches
Erlebnis", berichtet
Michael Bay. “Es gab unzählige
Momente, an denen wir inne hielten,
weil uns plötzlich bewusst wurde,
wo wir uns befanden und was dieser
Film vielen Menschen bedeuten
wird. Wenn ich von meinem
Regiestuhl nach unten blickte, sah
ich auf dem Zementboden noch die
Einschlagspuren der Kugeln. Sie
waren buchstäblich unter meinen
Füßen. Für mich war es eine große
Ehre, an dem Ort drehen zu dürfen,
wo sich die Tragödie tatsächlich
abgespielt hatte. Für mich hatte das
eine magische Qualität.” Bay erhielt
sogar die Erlaubnis, am Arizona
Memorial unter Wasser zu drehen.
Niemals zuvor hatte eine Filmcrew
dort filmen dürfen.
Der größte und gefährlichste Teil
der Filmarbeiten waren zwei große
Bombardierungsdurchgänge. Um sie
besser auseinander halten zu können, wurden sie pragmatisch "Big
Shot #1" und "Big Shot #2" genannt.
“Big Shot #1” umfasst die Explosion
von sechs originalgetreu nachgebauten Schiffen, die jeweils zwischen
150 und 200 Metern lang waren.
Mehr als einen Monat mussten
Stuntkoordinator John Frazier und
seine Leute arbeiten, bis sie alle
Sprengladungen angebracht hatten.
Fraziers Crew benutzte 700 Dynamitstangen, 7.500 Meter Zündschnur und
16.000 Liter Benzin, um die sechs
Schiffe in Brand zu stecken.
“Als die Szene schließlich über
die Bühne ging, war es die größte
Explosion, die ich jemals in meinem
Leben gesehen habe”, sagt Michael
Bay. Frazier, der seit mehr als 40
Jahren Effekte für Filmproduktionen
realisiert - unter anderem war er an
APOCALYPSE NOW (“Apocalypse
Now”) beteiligt - sagte, “dass es die
grösste Explosion war, die je unter
seiner Aufsicht gezündet wurde.”
Bay fährt fort: "Alles passierte
innerhalb von sieben Sekunden. Das
Risiko, dass alles schief geht, war riesig.Wir hatten Flugzeuge in der Luft,
wir hatten einen Hubschrauber, wir
hatten einen B-25-Bomber, wir hatten Leute in kleinen Booten, aber
alles war aufeinander abgestimmt
und es klappte wie am Schnürchen.
Während des Drehs blickte ich einfach durch die Kamera und dachte
nur eines: Oh, mein Gott!!"
Weil der Angriff auf Pearl Harbor
ausschließlich aus der Luft durchgeführt wurde, war vor allem die
Luftabteilung bei der Umsetzung
gefragt. Chefpilot Steve Hinton ist
einer der besten Piloten, der seine
Dienste der Filmindustrie zur
Verfügung stellt.
"Wir hatten gleichzeitig 14
Flugzeuge in der Luft", sagt Michael
Bay. "Ich habe früher schon mit
Flugzeugen gearbeitet, aber so aufwändig und aggressiv habe ich
Flugzeuge noch nie eingesetzt. Einige
dieser Flieger haben mehr als 60
Jahre auf dem Buckel, und wir haben
sie an die absolute Leistungsgrenze
getrieben. Aber wir konnten uns auf
einige sehr erfahrene Piloten verlassen. Man muss diesen Jungs absolut
vertrauen. Es ist ja nicht nur der Pilot,
der immenser Gefahr ausgesetzt
wird, auch für die Crew, die
Stuntleute und die Schauspieler steht
einiges auf dem Spiel."
Bay fährt fort: "Wir drehten in
einem 16 Stockwerke hohen Turm,
und eines der Flugzeuge sollte uns
mit Tempo 300 bedenklich nahe
kommen. Der Flieger sollte eine
Wendung um den Turm machen. Er
kam bis auf ungefähr drei Meter an
uns heran. Wie gesagt, ohne
Vertrauen in diese Piloten ist man
aufgeschmissen".
PH-Zeitung
21.05.2001
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Pearl Harbor
7. Dezember 1941: Es geschah an einem Sonntagmorgen...
Sonderausgabe
Montag, 8. Dezember 1941
Pearl Harbor Nr. 1 / Seite 3
Stab
MICHAEL BAY
Regie/Produktion
Nicht
von
ungefähr
gilt
MICHAEL BAY als der RegieSenkrechtstarter des Jahrzehnts. Mit
PEARL HARBOR legt er seine vierte
und bislang größte Zusammenarbeit
mit Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer vor. Nachdem der in Los
Angeles geborene Wesley-Absolvent
sich bereits als Werbefilmer einen
Namen gemacht hatte, gab er 1995
mit BAD BOYS ("Harte Jungs - Bad
Boys") knapp 30-jährig sein viel
beachtetes und kommerziell überaus erfolgreiches Regiedebüt, das
weltweit mehr als 160 Millionen
Dollar einspielte. Bereits im Jahr darauf folgte THE ROCK ("The Rock - Fels
der Entscheidung"),der zum erfolgreichsten Actionfilm des Jahres 1996 avancierte und Nicolas Cage als Actionstar
etablierte. Weltweit spielte der Film
mehr als 300 Millionen Dollar ein. 1998
legte Bay schliesslich ARMAGEDDON
("Armageddon - Das jüngste Gericht")
mit Bruce Willis, PEARL HARBORStar Ben Affleck und Liv Tyler vor,
der mit einem Einspiel von über 550
Millionen Dollar zum weltweit
erfolgreichsten Film des Jahres
wurde.
JERRY BRUCKHEIMER
Produzent
JERRY BRUCKHEIMER ist der
vermutlich erfolgreichste Filmproduzent aller Zeiten. Er ist ein
Filmemacher, der mit Vorliebe überlebensgroße Geschichten mit faszinierenden und komplexen Figuren
erzählt. Mit Don Simpson drehte er
bis 1996 (ihr letzter gemeinsamer
Film: THE ROCK ("The Rock - Fels
der Entscheidung")) legendäre
Blockbuster wie FLASHDANCE
("Flashdance"), BEVERLY HILLS COP
("Beverly Hills Cop - Ich lös' den Fall
auf jeden Fall"),TOP GUN ("Top Gun
- Sie fürchten weder Tod noch
Teufel"), BEVERLY HILLS COP 2
("Beverly Hills Cop 2") und DAYS OF
THUNDER ("Tage des Donners"). Die
Simpson/Bruckheimer-Filme haben
stets die Box-Office-Listen angeführt. Seit Simpsons tragischem Tod
führt Jerry Bruckheimer seine Geschäfte erfolgreich alleine weiter. Das
bewies er mit sechs weltweiten Superhits in Folge: CON AIR ("Con Air"),
ARMAGEDDON ("Armageddon - Das
jüngste Gericht"), der weltweit erfolg-
reichste Kinofilm des Jahres 1998;
ENEMY OF THE STATE ("Der Staatsfeind Nr. 1"), ein Kritiker- und
Publikumserfolg mit Will Smith in der
Hauptrolle,dessen Weltkarriere mit dem
Bruckheimer-Film BAD BOYS ("Harte
Jungs - Bad Boys") ihren Ausgang nahm;
das wilde Car-Crash-Spektakel GONE IN
60 SECONDS ("Nur noch 60 Sekunden")
mit Nicolas Cage und Angelina Jolie,
das als fünfte Bruckheimer-Produktion
in Folge in den USA mehr als 100 Mio.
Dollar einspielen konnte und der erotisch-unbeschwerte COYOTE UGLY
("Coyote Ugly"). Über zwölf Milliarden
Dollar Einspielbrutto an Kinokarten,
Videokassetten und Platten konnte
Jerry Bruckheimer im Verlauf seiner
Karriere für sich verbuchen. Von seinem Sitz in den Walt Disney Studios in
Kalifornien aus trägt Bruckheimer
weiterhin einen großen Teil zur Ökonomie Hollywoods bei.
DIE
ÜBERLEBENDEN
HEUTE
Viele der Überlebenden von
Pearl Harbor, die den Filmset
besuchten, hatten nie zuvor über
ihre Erfahrungen gesprochen.
Einige brachten ihre Kinder und
Enkel mit. Ganz leise begannen
sie, ihre Geschichten mit der Crew
zu teilen. Statisten, viele von ihnen
selbst junge Mitglieder der U.S.
Army, versammelten sich schweigend um die Veteranen, um ihnen
zu lauschen. In zerschlissenen
Militäruniformen oder von Kopf
bis Fuß mit Maschinenöl beschmiert, standen sie da und hörten gebannt zu. "Wir haben
erwachsene Söhne und Töchter
gesehen, die sprachlos und mit
Tränen in den Augen dastanden,
als ihre Väter von den schrecklichen Ereignissen des Dezember
1941 sprachen", erinnert sich
Bruckheimer. "Stockend teilten
diese rüstigen Männer ihre
Erinnerungen mit uns. Nicht selten hörte man die mittlerweile
selbst über 50 Jahre alten Nachkommen flüstern, dass ihre Väter
noch nie über die Vergangenheit gesprochen und sie selbst
oft gar nicht gewusst hatten, was
ihre Väter im Zweiten Weltkrieg
durchgemacht hatten.”
Fortsetzung von Seite 1
Bis Kriegsende wurden insgesamt
1.875 Issei und Kibei (geborene
Japaner und solche mit doppelter
Staatsbürgerschaft) in Internierungslager des amerikanischen Festlandes
gebracht.
Noch im Dezember 1941 benannte Präsident Roosevelt die sogenannte
Roberts-Untersuchungskommission,
um festzustellen, bei wem die Verantwortung für die Katastrophe zu
suchen war. Anfang 1942 wurden daraufhin der Kommandant der Pazifikflotte, Admiral Husband E. Kimmel
(1882 – 1968), und General Walter C.
Short (1880 – 1949), Oberkommandierender der Armee für das
Territorium Hawaii, wegen „Vernachlässigung ihrer Pflichten“ ihrer
Positionen enthoben. Nachfolger von
Kimmel wurde Admiral Chester W.
Nimitz (1885 – 1966), Sohn deutscher
Einwanderer nach Texas.
Unter Präsident Eisenhower
wurde schließlich 1958 mit der
Planung der USS ARIZONA Gedenkstätte in Pearl Harbor begonnen, die
seit 1980 vom National Park Service
verwaltet wird und noch heute die
touristische Hauptattraktion Hawaiis
ist.
© Dr. Andrea Mehrländer, Zentrum
für USA- Studien, Stiftung Leucorea
(2001).
PH-Zeitung
21.05.2001
13:04 Uhr
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Pearl Harbor
7. Dezember 1941: Es geschah an einem Sonntagmorgen...
Sonderausgabe
Montag, 8. Dezember 1941
Pearl Harbor Nr. 1 / Seite 4
Zeitungsausschnitte
„Neue Zürcher Zeitung“
Times, Montag, 8. Dezember 1941
Japan im Krieg
mit England und
den USA
Feindseligkeiten
begannen im
Pazifik
Pearl Harbour
und Manila bombardiert
Mobilmachung
in Amerika
Berichte über
Seeschlachten
Japan erklärt England und den USA den Krieg.
Kämpfe im Pazifik
Von John Walters, New Yorker Korrespondent des Daily Mirror
Ohne Vorwarnung eröffnete Japan am gestrigen Tage den Krieg gegen die Vereinigten
Staaten.Wichtige amerikanische Armee-, Flotten- und Luftstützpunkte im Pazifik wurden von Luft- und Seeschlägen überrascht, während japanische Diplomaten in
Washington noch vorgaben, nach einer Verhandlungslösung zu suchen.
Hörer glaubten an Falschmeldung
Fassungslos und entsetzt glaubten amerikanische Radiohörer zunächst an eine
Falschmeldung, als letzte Nacht die ersten Berichte über die japanischen Angriffe
ausgestrahlt wurden.
Wie John Walters schreibt, war der Times Square in New York von Menschenmassen
blockiert. Alle wollten die neuesten Nachrichten auf den elektronischen
Anzeigetafeln lesen. Und zum ersten Mal seit 1939 wurden keine Isolationstöne laut.
Amerikas führender Isolationist Senator Wheeler kommentierte den japanischen
Überfall gestern Nacht wie folgt:“Jetzt geht´s nur noch darum, unser Bestes zu tun,
um dieses japanische Pack so schnell wie möglich zum Teufel zu jagen!”
Ruf nach Vergeltung
Aufgebrachte Menschen strömten zum Weißen Haus und riefen nach Vergeltung.“Wir
sollten sie vom Erdboden wegbomben.Warum haben wir das nicht längst getan, statt
so lange nur herumzureden?” meinte ein Aufzugführer, aus dem laut Walters die
Gefühle aller Amerikaner sprachen.
Der japanische Generalkonsul in San Francisco Joshio Muto gab sich überrascht.“Das
ist unvorstellbar,” sagte er.
Innerhalb einer Stunde
In seiner Rede im Londoner Mansion House vom 10. November richtete Premierminister Churchill eine deutliche Warnung an die Adresse Japans:“Wir wissen nicht,
ob es den USA gelingen wird, im Pazifik Frieden zu wahren.
Falls jedoch nicht, so ergreife ich diese Gelegenheit, um unmissverständlich klarzustellen – und dies zu tun ist meine Pflicht: Sollte es zu einem Krieg zwischen den USA
und Japan kommen, wird die britische Kriegserklärung innerhalb einer Stunde folgen.”
Times, Montag, 8. Dezember 1941
Seit den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages führt Japan
im Westpazifik Krieg gegen Großbritannien und die Vereinigten Staaten. Dies gab das
japanische Oberkommando gestern bekannt. Luftangriffe, die wahrscheinlich von
Flugzeugträgern ausgingen, trafen amerikanische Stützpunkte auf Hawaii und Manila
auf den Philippinen.Vor allem auf Hawaii kam es zu erheblichen Verlusten.
Daily Mirror, Montag, 8. Dezember 1941
Zeitungsausschnitte
„Völkischer Beobachter“

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