Akademie för uns kölsche Sproch SK Stiftung Kultur 02|13

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Akademie för uns kölsche Sproch SK Stiftung Kultur 02|13
SK Stiftung Kultur
02|13
Akademie för uns kölsche Sproch
Termine
klaaf
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FOT O: J ANE T SINIC A
VORWORT
noch heute erreichen mich Briefe und E-Mails von Besuchern unserer drei
Milljö-Sitzungen im Brauhaus Sion, die ihre Begeisterung zum Ausdruck
bringen und schon nach Karten für das nächste Jahr fragen. Auch mir
hat dieser Auftakt zu unserem Jubiläumsjahr »30 Jahre Akademie för uns
kölsche Sproch« ungeheuer viel Spaß gemacht. Dennoch überlegen wir
derzeit gut, ob es eine Wiederholung geben kann und wird.
Die vorliegende klaaf-Ausgabe greift einen weiteren Arbeitsschwerpunkt
der Akademie heraus und stellt ihnen die Kinder- und Jugendprojekte
einmal näher vor. Gleichzeitig kündigen wir einen weiteren Höhepunkt des
17:06:27
Feierprogramms an, die Diskussionsveranstaltung zum Thema Heimat am
18. Juni 2013 im WDR.
Der Kartenvorverkauf zu unserer Gala am 17. September in der Philharmonie beginnt am 18. Mai bei KölnTicket.
Leider mussten wir in letzter Zeit von Personen Abschied nehmen, die
sich um die kölsche Sproch verdient gemacht haben. Im Heft lesen Sie deshalb Nachrufe auf Dr. Heribert Hilgers und Willi Reisdorf.
Nicht zuletzt setzen wir unsere Reihe über die Kölner Museen fort und
stellen ihnen das Museum für Angewandte Kunst vor, das 125 Jahre alt
wird. Die Direktorin Dr. Petra Hesse lernen sie im Interview näher kennen.
Sie merken, die Kolleginnen und Kollegen der Akademie sind mit
Tempo ins Jubiläumsjahr gestartet und bieten ihnen einen bunten Strauß
schöner, kölscher Angebote und Veranstaltungen, hätzlich wellkumme
Ihr
Prof. Hans-Georg Bögner
Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur und
Leiter der Akademie för uns kölsche Sproch
Vorwort
klaaf
3
IMPRESSUM
INHALT
Herausgeber:
Akademie för uns kölsche Sproch/
SK Stiftung Kultur der
Sparkasse KölnBonn
Geschäftsführer: Prof. H.-G. Bögner
Im Mediapark 7 · 50670 Köln
Tel.: (0221) 888 95 -200
[email protected]
www.koelsch-akademie.de
VORWORT
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KLAAF EM MEDIAPARK
05
DR. PETRA HESSE
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30 JAHRE »AKADEMIE FÖR 14
UNS KÖLSCHE SPROCH«
Kölsch för Pänz
HEIMAT – AUSDRUCK IN
SPRACHE UND MUSIK
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ZUM TODE VON DR.
HERIBERT A. HILGERS
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WANN DER SCHÄNG
AM KÄTT KARESSEET
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ZUM TODE VON
WILLI REISDORF
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RÖDSEL
30
Druck:
Medienhaus Garcia, Leverkusen
RARETÄTCHER US DEM
BÖCHERSCHAAF
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Keine Haftung für Irrtümer
und Druckfehler.
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Titelfoto:
© Vorwerk
Einsendeschluss für Termine
Juli bis September 2013:
3. Mai 2013
Eigene Texte verwenden die
Schreibweise der Akademie för
uns kölsche Sproch. Literarische
Texte, Gastbeiträge und Veranstaltungshinweise belassen wir in der
Schreibweise der Autoren.
ZEITTUNNEL – EINE
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AUSSTELLUNG DES RGM
DE KÖLSCHE KÖCH
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125 JAHRE MAKK
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GEROLD KÜRTEN
ZUM 20. TODESTAG
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TERMINE
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FRÜNDE
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AKADEMIE FÖR UNS
KÖLSCHE SPROCH
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April bis Juni 2013
FOT OS : © J ANE T SINIC A
Redaktionsteam:
Ingeborg Nitt (verantwortlich),
Claudia Schlickeiser (Termine),
Marcus Cormann und
Ralf Zimmermann
Direktorin im MAKK
KLAAF EM MEDIAPARK
… UN IMMER WIDDER WEED ET MAI
Unter diesem Motto laden der Heimatverein Alt-Köln und die Akademie för
uns kölsche Sproch am 28. Mai zu ihrer zweiten gemeinsamen Veranstaltung ein, und zwar wieder in der Reihe »Klaaf em Mediapark«.
Nachdem wir beim ersten Mal an vier bereits verstorbene Kölner Persönlichkeiten erinnert haben, kommen dieses Mal die heutigen Mundartautoren zum Zuge. Sie waren aufgerufen, einen kölschen Text zum Titelthema
einzureichen.
Welche Form sie wählen – ob Gedicht oder Erzählung – und welchen
inhaltlichen Schwerpunkt sie setzen, blieb den Autoren überlassen. Denn
der Monat Mai bietet mehr interpretatorische Ansatzpunkte als nur den
jahreszeitlichen Aspekt. Er ist für Brauchtum und Geschichte von großer
Bedeutung. So soll sein Name auf die römische Göttin »Maia« zurückgehen,
und den Christen gilt er als »Marienmond«. Bis heute tanzen die Menschen
in den Mai und die jungen Männer schenken ihren Angebeteten Maibäume. Musikalisch wurde für den 30. Mai sogar schon der Weltuntergang
vorhergesagt, oder besser: gesungen. Außerdem kann das Thema auch in
übertragenem Sinne gedeutet und auf den Lebensweg bezogen werden
nach dem Motto: »et jeit immer widder berchop«.
Wir sind gespannt, was den Mundartautoren eingefallen ist, und laden
das Publikum ein, sich zusammen mit uns überraschen zu lassen!
Eigentlich wollte Willi Reisdorf diesen Abend mitplanen und gestalten.
Sein Tod hat dies verhindert. Daher soll diese Lesung auch an ihn erinnern
und ihn ehren.
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Saal, Im Mediapark 7.
Nähere Informationen auch im Terminteil. INGEBORG NITT
Kölsches Leben
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PETRA
HESSE
FOTO: © VOR WE RK
DIREKTORIN IM MAKK
DREI SÄULEN UND EIN EXTRA-K
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Drei Jahre Köln, wie gefällt es Ihnen in der Stadt?
Sehr gut. Ich kannte Köln und das Rheinland ja schon vorher, immerhin
habe ich über ein rheinisches Thema promoviert. Wenn man neu in diese
Stadt kommt, ist es wirklich sehr hilfreich, dass man hier so offen aufgenommen wird. Die Kölner haben eine positive Neugierde, die einen Neustart
einfach macht, weil man relativ schnell mit den Menschen ins Gespräch
kommt. Das hat mir vieles am Anfang sehr leicht gemacht. Diese Offenheit
hat mich wirklich begeistert, das habe ich so in keiner anderen Stadt erlebt.
Image einhergingen. Man kann sehr viel Imagekampagne betreiben, wenn
aber inhaltlich nichts dahintersteht, bricht das alles schnell zusammen. Im
MAKK müssen wir uns mit einem sehr kleinen Personalbestand den aktuellen Anforderungen stellen, mit denen heute Museen konfrontiert sind.
Wenn wir letztlich auch mehr Besucher generieren wollen, brauchen wir
eine stärkere überregionale Wahrnehmung des Hauses, also müssen Dinge
wie die Pressearbeit und Vermittlung forciert werden. Mit wenig Geld und
einem kleinem Team ist das natürlich eine Aufgabe, die Zeit braucht.
Für die Kölner Museen war das letzte Jahr das erfolgreichste aller
Zeiten. Eine Vielzahl an Sonderausstellungen wurde extrem gut
besucht. Einige Häuser haben sich Jahresthemen gegeben. Zusätzlich
wurden ergänzende Events gestaltet. Dinge, die Sie von Anfang an
propagiert haben. Ein erfolgreiches Konzept.
Ja, ich denke. Aber wir sind noch am Anfang. Ganz zu Beginn galt es, das
Haus zu einem neuen Image zu führen. Der häufige Direktorenwechsel
hatte ganz klar eine negative Wahrnehmung durch Presse und Öffentlichkeit zur Folge, deshalb war es in erster Linie wichtig, zwei Dinge zu forcieren: Zum Einen musste wieder eine positive Wahrnehmung des Hauses
erzielt werden, zum Anderen waren natürlich auch aus dem Stand heraus
Projekte zu lancieren und zu realisieren, die mit diesem angestrebten
Seitdem Sie da sind hat das MAKK ein K für »Köln« hinzugewonnen.
[schmunzelt] Genau. Das ist natürlich ein ganz klares Bekenntnis zum
Standort. Mir war es ganz wichtig, ein eigenes, zeitgemäßes Profil für unser Haus zu schaffen. In NRW sind wir einzigartig, was unsere Sammlungen von Kunsthandwerk und Design angeht. Das äußere Erscheinungsbild
ist sehr wichtig für die Kommunikation. Es wurde ganz am Anfang sogar
überlegt, einen neuen Namen für das Museum zu finden, aber der Name
»Museum für angewandte Kunst« und das Kürzel MAK sind in der Bevölkerung fest verankert, was eine wichtige Grundlage ist. Wir wollten dazu
aber ein Alleinstellungsmerkmal schaffen, also haben wir das K für »Köln«
drangehängt und ein modernes Logo geschaffen. Schließlich wurde noch
der Untertitel »Kunst und Design« hinzugefügt, da »angewandte Kunst« für
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Kölner Köpfe
Kölner Köpfe
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FOT O: © L AU RE NT NIVALLE
Dr. Petra Hesse im Interview
viele Menschen kein klar definierter Begriff ist. Zudem war es wichtig, eine
eigene Homepage zu gestalten, um stärker präsent zu sein und aktuelle
Themen zeitnah kommunizieren zu können. Das Feedback zu dieser Homepage ist sehr gut, worüber wir uns natürlich sehr freuen. Das gilt auch für
das neue Logo und andere Werbemittel. Diese Kommunikationsmittel sind
immens wichtig, denn man muss natürlich unsere Arbeit im Museum vermitteln und in ansprechender Weise kommunizieren. Finanziell unterstützt
wurden wir hierbei von unserem Fördererkreis, der Overstolzengesellschaft.
Mit unseren beschränkten Mitteln haben wir dann versucht, das Museum
an sich attraktiver zu machen. So haben wir in Kooperation mit der Kölner
Design-Post eine sehr schöne Lounge als Aufenthaltsraum für unsere
Besucher eingerichtet, um ihnen den Aufenthalt angenehmer zu gestalten.
Dies waren alles »kleine Baustellen«, die wir abarbeiten konnten, mit ganz
einfachen Mitteln und mit guten Kooperationspartnern, die Spaß hatten,
etwas mit uns zusammen zu machen.
Eines Ihrer Lieblingsbücher ist »Kleine Menschen in der großen Stadt«
von Slinkachu, dessen Fotografien ganz Gewöhnliches aus einer sehr
ungewöhnlichen Perspektive zeigen und so eine andere Wahrnehmung
der eigenen Umgebung ermöglichen. Ein Museum nicht nur im musealen Sinne zu nutzen, eröffnet vielleicht einen ganz anderen Blick auf
die dort gezeigten Objekte. Stecken auch solche Überlegungen hinter
dem Ansinnen, das Haus nicht nur für Ausstellungen zu nutzen?
Für mich gehört es einfach dazu, dass die Menschen, die in unser Museum
kommen, sich hier auch wohlfühlen, dass wir nicht nur reine Bildungsanstalt sind, sondern ein Haus, in das man gerne geht, wo man sich gerne
aufhält, worauf man sich freut. Dazu gehören einfach auch Angebote wie
ein guter Museumsshop oder eine Gastronomie. Zudem haben wir einen
wundervollen Innenhof, der fast eine kleine Oase im Alltag ist. Im MAKK ist
es das Ambiente der Architektur, das neben der Schausammlung und den
Sonderausstellungen die Menschen anzieht. Für mich ruhen die Aufgaben
der Vermittlung auf drei wichtigen Säulen. Unser wichtigstes Pfund ist die
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Kölner Köpfe
permanente Schausammlung, die es zu beleben gilt. Das ist wichtig aber
relativ aufwendig, da man für die immer gleiche Präsentation Programme
für ganz unterschiedliche Zielgruppen entwickeln muss, die die Inhalte
immer wieder neu attraktiv machen. Die zweite Säule sind die Sonderausstellungen mit aktuellen, spannenden, interessanten Themen, die Besucher
temporär ins Haus holen. Um diese Besucher auch für die Schausammlung
zu gewinnen, bieten wir Kombitickets an, um zu sagen: Besuchen Sie auch
unsere bedeutende Schausammlung, es lohnt sich ebenfalls und ist sogar
kostengünstiger. Dann gibt es die dritte Säule, das Rahmenprogramm.
Sie nennen es Events, den Begriff höre ich nicht so gerne, weil das immer
nach Party klingt. Es geht hier nicht um Partykultur. In erster Linie ist
unser Rahmenprogramm an die Inhalte des Hauses gebunden, das heißt es
geht um Führungen, Workshops, Diskussionsrunden, aber auch Konzerte,
Lesungen und vieles mehr. Für das MAKK, ein Haus, das inhaltlich extrem
breit aufgestellt ist, war es mir sehr wichtig, hierfür Kooperationspartner
zu finden. Die Kulturszene in Köln macht dies sehr einfach. Das heißt:
Synergien entdecken, Projekte zusammen entwickeln, mit der freien Szene
kooperieren und den Partnern im MAKK einen Ort bieten, an dem sie ihre
eigenen Programme unterbringen können. So kommt es dann auch zu
Kooperation mit dem Literaturhaus oder mit der Kinogesellschaft und dem
Forum für Alte Musik.
KOOPERATIONEN
SORGEN FÜR BELEBUNG
Die könnten hier ja sogar »open air« stattfinden.
Ja, natürlich in unserem tollen Innenhof. Solche Veranstaltungen hatten
wir auch schon. Zum Beispiel in Kombination mit einer Führung durch die
Designausstellung und anschließendem Jazz oder das jährliche Museumsfest gehört hierzu. Ich möchte auch gerne Kooperationen fördern die für
eine Belebung des Hauses sorgen, uns neue Zielgruppen verschaffen und
bei denen man einfach sagt: Dies passt genau ins MAKK. Deshalb machen
wir auch Kooperationen mit der Internationalen Photoszene Köln oder mit
der Kinogesellschaft Köln. Für die Filmreihen bieten sich unser ehemaliger
Kinosaal an, den wir für Veranstaltungen nutzen, und unser Innenhof.
Wenn das Wetter schön ist, findet Kino »open air« statt, wenn es schlecht
ist, können wir in den Saal ausweichen. Dies schafft für uns und die Veranstalter Planungssicherheit und Flexibilität.
Wie klappt es denn generell mit der Zusammenarbeit innerhalb des
Kulturbetriebs?
Ich kann für das MAKK sagen, dass die Zusammenarbeit mit den Kollegen
der Museen, aber auch mit der Kölner Kulturszene generell extrem gut
funktioniert. Natürlich ist es zum Teil aufwändig und zeitintensiv, weil
man sich ja immer wieder mit den Partnern austauschen, Programme
absprechen und schlicht gemeinsame Interessen finden muss. Wir hätten
mit unserem extrem kleinen Team in den letzten drei Jahren nie unser
umfangreiches Programm realisieren können, wenn wir das alles aus
Kölner Köpfe
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eigenen Kräften ohne Partner hätten stemmen müssen. Nehmen wir zum
Beispiel die Internationale Photoszene Köln. Deren Vertreter sind auf
mich zugekommen und haben gesagt: »Alle zwei Jahre gibt es in Köln das
Festival Internationale Fotografie und hierfür würden wir das MAKK gerne
als Festivalzentrum nutzen.« Ich war begeistert: Prima. Eine wunderbare Sache, denn Fotografie gehört für mich zur Angewandten Kunst.
Obwohl das MAKK keine eigene fotografische Sammlung hat, ist das
Thema für unser Haus relevant. Wenn man dann dazu auch langfristige
Partnerschaften vereinbart, kann sich Fotografie im MAKK gut etablieren.
Während des Festivals für Fotografie ist das MAKK ein lebendiges Zentrum
für Fotografie. Neben einer Sonderausstellung finden Preisverleihungen
und ähnliches statt. Allerdings kann man hier das Programm auch noch
ausbauen. Wichtig ist für mich jedoch, dass man erst einmal startet und
dann die Dinge weiterentwickelt. Oder nehmen Sie z. B. die Zusammenarbeit mit dem Komponisten Thomas Witzmann. Im letzten Jahr realisierten
wir eine Uraufführung, in der Witzmann die Geschichte des Hauses medial
und musikalisch aufbereitet hat. Dies war eine erfolgreiche Veranstaltung,
gerade um neue Zielgruppen ins Museum zu holen. Bezüglich der Besuchergruppen lässt sich im MAKK eh ein Phänomen feststellen: Wir haben
zu jeder Ausstellung ein anderes Publikum. Natürlich gibt es Schnittmengen von Besuchergruppen, aber gerade bei Eröffnungen trifft sich immer
eine ganz andere Szene, könnte man fast schon sagen. Im Gesamten ist
für mich wichtig: Kooperationen schaffen, über Multiplikatoren arbeiten,
Synergien nutzen und interessante Anreize durch das Rahmenprogramm
anbieten. Gerade in finanziell schwierigen Zeiten wie momentan ist dies
ein Instrument, um Gestaltungsspielraum zu haben.
Verzettelt man sich da nicht irgendwann?
Man muss aufpassen, dass man die Linie behält. Es gibt genügend Projektideen, zu denen wir auch nein sagen, weil Sie konzeptionell nicht ins MAKK
passen oder auch zeitlich oder finanziell nicht zu realisieren sind. In diesem
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Kölner Köpfe
FOT O: MANFR E D LINK E FOT OGR AF IE , KÖLN
BEI JEDER AUSSTELLUNG
EIN ANDERES PUBLIKUM
Jahr feiern wir zum Beispiel Museumsjubiläum und stellen dabei bewusst
unsere eigenen Sammlungen in den Vordergrund. Angefangen haben wir
mit einer Ausstellung zur Romantik im zeitgenössischen Design. Gerade
das Thema »Romantik« finde ich als Auftakt für ein Jubiläumsjahr sehr
gelungen. Damit verbunden ist etwas Rückwärtsgewandtes aber gleichzeitig etwas Vorwärtsgewandtes. Die nächsten vier Ausstellungen widmen
sich ausgewählten Bereichen unserer eigenen Sammlungen, natürlich mit
jeweils einem anderen Fokus. So präsentieren wir auch erstmals Highlights
unserer eigenen Grafiksammlung, die bislang so gut wie unbekannt ist.
Wir haben eine wirklich bedeutende Sammlung, die im 19. Jahrhundert
angelegt wurde, um Architekten, Kunstlehrer, Kunstgewerbler und Künstler, Werkschulstudenten etc. mustergültige Vorlagen zum Studium an die
Hand zu geben. Unsere Sammlung umfasst circa 20.000 einzelne Blätter,
von denen wir in diesem Jahr erstmals eine Auswahl präsentieren.
Zum Jubiläum findet man zu seinen Wurzeln zurück.
Genau. So präsentieren wir dieses Jahr auch unsere Sammlung »Deutsche
Fayencen«, die noch nie komplett ausgestellt wurde, und haben dafür einen Bestandskatalog erarbeitet. Gerade die wissenschaftliche Erforschung
unserer Sammlungsbestände ist eine wichtige Aufgabe, die neben den
Sonderausstellungen oftmals viel zu kurz kommt. Deshalb ist auch ganz
besonders wichtig, dass wir im Jubiläumsjahr auch einige unserer eigenen
Bestände wissenschaftlich aufarbeiten können. Dies ist eine immense
Leistung, die die Kollegen erbracht haben, insbesondere natürlich auch für
die Zukunft, da sie uns langfristig zugute kommen wird.
Mit unserer nächsten Ausstellung »Ein Museum im Glück« präsentieren wir
Objekte, die unser Fördererkreis in den letzten 65 Jahren für das Museum
erworben hat. Damit dokumentieren wir natürlich auch eindrucksvoll das
große bürgerschaftliche Engagement, durch dass das MAKK von Anfang
an enorm profitiert hat.
Das ist extrem viel für nur ein Jahr.
Ja natürlich. 2010 organiserten wir sogar insgesamt acht Ausstellungen.
Dies ist aber auf die Dauer nicht machbar. In den letzten beiden Jahren
waren es dann jeweils fünf Ausstellungen. Das ist für uns natürlich extrem
viel. Allerdings ist es so, dass wir aufgrund unserer breiten inhaltlichen
Ausrichtung mit nur zwei Ausstellungen pro Jahr natürlich auch nur eine
kleine Zielgruppe ansprechen würden. Das ist generell eine Problemstellung, der man sich in Zukunft stellen muss.
Sie sind ja jetzt 125 Jahre alt.
Stimmt, also das Museum, nicht ich [lacht].
Kölner Köpfe
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FOT O: © M IC H AE L M. SC HU FF
Belgien hat, für die Köln natürlich die nächste Metropole ist. Die lebendige
Veedelkultur auf der einen Seite und die Internationalität auf der anderen
Seite ist etwas, was für mich die Stadt ausmacht: Man mag es ganz gerne
kuschelig, pflegt aber gleichzeitig das Selbstverständnis, bedeutende Metropole zu sein. Gerade dieses »Dazwischen« finde ich in Köln spannend.
Innenhof im MAKK
Natürlich. Ursprünglich ist das Museum für Gemäldeausstellungen
konzipiert worden, macht Ihnen das heute Schwierigkeiten?
Als das damalige Kunstgewerbemuseum 1989 hier eingezogen ist, hat man
im Vorfeld für die Neukonzeption die Räume wieder so zurückgebaut, wie
sie der Architekt Rudolf Schwarz in den 1950er Jahren konzipiert hatte,
so dass für die Präsentation unserer Schausammlung ein sehr geeigneter
Rundgang entstand, der bis heute funktioniert. Damals hat man eine sehr
zeitgemäße Ästhetik gewählt, die extrem versachlicht und damit neutral die
Objekte präsentiert. Durch diese Versachlichung ist die Präsentation zeitlos
und damit heute noch vertretbar. Natürlich ändern sich Ausstellungskonzepte und Präsentationsweisen im Laufe der Zeit und man würde es
heute anders realisieren. Was die Sonderausstellungen angeht, stoßen wir
in unserem Gebäude an absolute Grenzen. Als das Museum gebaut wurde,
hatten Sonderausstellungen noch nicht die Bedeutung wie heute, die
räumlichen Anforderungen waren damals ganz anders. Ich sehe es schon
als Problem in unserem Haus, dass wir keinen großen, abgeschlossenen
Sonderausstellungsraum haben. Die vorhandenen Räumlichkeiten stellen
uns immer wieder vor große Herausforderungen. Dies ist jedoch eine Situation, die wir nicht ändern können, wir müssen mit den Räumen leben.
Was sagen Sie generell zur Architektur in Köln?
Architektonisch finde ich die Stadt insofern spannend, weil es hier eine Architekturlandschaft gibt, die extrem durch die Nachkriegszeit geprägt wurde und somit die 50er-Jahre-Architektur sehr präsent ist, die in bestimmten
Teilen auch eine große Qualität besitzt. Ich weiß, dass das die Kölner selbst
das oft nicht so sehen und ihre Stadt eher hässlich und nicht gerade
attraktiv finden. Ich erlebe aber sehr viele Imis, wie ich ja auch eine bin, die
sagen, dass die Stadt ein besonderes Flair hat, was aber vermutlich nicht
vorrangig an der Architektur liegt. Gerade die sehr heterogenen Viertel und
deren Kulturszene finde ich spannend. Über Stadtplanung und das, was hier
an zeitgenössischer Architektur entsteht, kann man sich natürlich streiten.
Der Kölner schwankt in seinem Lebensgefühl ja immer zwischen
Metropole und Kaffeebud.
Das macht es ja gerade sympathisch. Der Kölner hat eine sympathische
Verrücktheit, ein ausgeprägtes Harmoniebedürfnis und ein irrationales
Verhältnis zu seiner Stadt, ist aber trotzdem sehr weltoffen. Interessant
ist natürlich auch, das Köln sehr viele Gäste aus den Niederlanden und
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Kölner Köpfe
Ist die Finanzierung durch die Stadt angemessen? Natürlich müssen
Sie jetzt sagen, dass es mehr sein müsste.
Genau. [lacht] Gut, der Kulturhaushalt wird immer kleiner, die Anforderungen an die Museen werden immer höher, die Ausstellungen werden
nicht billiger. Also insofern ist das ein Kreislauf, in dem man sich bewegt
und aus dem heraus man zunehmend mehr Kreativität entwickeln und
natürlich immer mehr Drittmittel akquirieren muss, um Projekte realisieren
zu können. Das ist nicht immer leicht.
Apropos »Projekte«: Was ist die Design Lounge?
Die »Cologne Design Lounge« ist eine 2010 ins Leben gerufene Initiative,
die Veranstaltungen zu design-relevanten Themen präsentiert. Meist sind
dies Diskussionen oder Vorträge zu ganz unterschiedlichen Themen rund
ums Design mit immer spannenden Gästen. Ich hatte die Idee, dass ein
Haus, das eine große Designabteilung hat wie das MAKK, ein guter Standort ist, um den Diskurs über Design zu führen. Die nächste »Lounge« haben
wir am 14. März zu »Romantik und kein Ende« mit der Kuratorin unserer
aktuellen Ausstellung »Isn’t romantic?« und niederländischen Designerinnen und Designern. Mein Wunsch ist es, die Cologne Design Lounge
zwei- bis dreimal im Jahr mit unterschiedlichen Partnern zu veranstalten.
In Formaten wie »Kurzvortrag plus Diskussion« oder »Moderator plus Gäste
und anschließender Publikumsdiskussion« lassen sich aktuelle Themen
zeitgemäß diskutieren. Die »Cologne Design Lounge« war eine Initiative,
die ich relativ rasch habe anschieben können, um zu zeigen: Das MAKK ist
Designbotschafter, wir sind ein wichtiger Designstandort in Köln.
DER KÖLNER IST
SYMPATHISCH VERRÜCKT
UND WELTOFFEN
Gibt es eine Lieblingsausstellung, die Sie unbedingt machen möchten?
Mein Wunsch wäre eine Ausstellung zum Thema »Männer und Mode«. Das
ist ein richtig spannendes Thema. Bislang hat es sich jedoch einfach nicht
ergeben, aber das wäre für mich persönlich ein Projekt, an der ich einen
riesigen Spaß hätte, denn ich bin Kostüm- und Textilwissenschaftlerin.
Männer und Mode ist für mich ein Thema, das sehr aktuell ist und viele
spannende Aspekte hat. Eine solche Ausstellung würde auch gut ins MAKK
passen. [schmunzelt] Schau’n wir mal, was die Zukunft so bringt.
DAS INTERVIEW FÜHRTE MARCUS CORMANN
Kölner Köpfe
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KOLSCH
FOR PANZ
KÖLSCH AGS UND
FERIENPROJEKTE IN
DER GRUNDSCHULE
Im Jubiläumsjahr blicken wir in einer vierteiligen Serie zurück auf
die Arbeitsschwerbunkte der Akademie för uns kölsche Sproch, ihre
Entwicklung und ihre Besonderheiten.
»WAS HÄNSCHEN NICHT LERNT, LERNT HANS NIMMERMEHR«
F O T O : Z W E IF O T O GRA FINNEN
Heimatkunde war lange Zeit das Zentralfach in der Grundschule. Aus Sorge
vor ideologischer Überfrachtung und geographischer Enge wurde es in den
1960er Jahren durch Sachunterricht abgelöst. Die Kinder sollten nicht ihre
Heimat verherrlichen, sondern stattdessen an Problemen der Gegenwart
lernen. Der Begriff Heimatkunde wurde 1969 in den Lehrplänen gestrichen.
Im Zuge der Umwandlung der Kölner Grundschulen in Offene Ganztagsschulen startete die SK Stiftung Kultur am 24. April 2004 eine Umfrage bei
allen Kölner Grundschulen. Sie wollte wissen, welche kulturellen Inhalte aus
Sicht der Rektoren zu kurz kommen. Die Schulen konnten mehrere Themenbereiche ankreuzen: Brauchtum/Stadtgeschichte, bildende Kunst, Filme, Literatur,
Zirkus, Musik, Theater und Medienpädagogik. Fünfundzwanzig Grundschulen
schickten innerhalb einer Woche ihre Antworten zurück. In kölscher Sproch und
Heimatkunde sahen 92 Prozent der Grundschulen Nachholbedarf. Und dafür
wollte sich die Akademie för uns kölsche Sproch stark machen.
In den Jahren 2005 und 2006 änderten sich die Strukturen. Aus der
Mittagsbetreuung entwickelte sich der Offene Ganztag. Sportvereine und
kulturelle Bildungsinitiativen suchten die Zusammenarbeit mit den Schulen,
da die Kinder für freie Angebote nachmittags immer weniger Zeit hatten.
Die Inhalte wurden verzahnt: morgens Unterricht nach Lehrplan, nachmittags Hausaufgabenbetreuung und AGs in freier Wahl. Die Akademie suchte
daher geeignete Kölsch AG-Leiter. Das erste Casting wurde gleich ein Erfolg,
auch medial. Denn die Presse sah dieses Engagement in den Grundschulen durchweg positiv. Schnell stellte sich heraus, dass Heimatkunde und
Sprachvermittlung für Grundschüler dann nachhaltig ist, wenn die Kinder
selbst aktiv werden. Von Anfang an lief während der Schulzeit die Sprachvermittlung und als Ferienprogramm Exkursionen und Wettbewerbe.
Auf dem Kölschpfad
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Kölsches Leben
Kölsches Leben
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FOT OS: Z W E IFOT OGR AF INNE N
Björn Heuser und Philipp Oebel als singende Köche
Kölsche Pizza ist lecker!
MER LIERE KÖLSCH
Imgrund führte auf Cobibikes, Fahrrädern für neun Personen, durch Worringen, Merkenich und Langel. Was in den rechtsrheinischen Biotopen zwischen
Schlebusch und Dünnwald kreucht und fleucht oder im Kölner Stadtwald lebt,
vermittelten die Pädagogen von Querwaldein. Alles auf dem Kölnpfad!
Seither finden an circa 20 bis 25 Kölner Grundschulen Kölsch AGs zwischen
14 und 16 Uhr statt. Die Kinder singen kölsche Lieder, basteln Wappen
und Urkunden mit kölschen Insignien, sprechen Hörspiele über Richmodis
von Aducht und Gerhard von Ryle ein oder üben Sketche op kölsch für die
Karnevalsfeiern. Seit 2010 existiert ein 80 Seiten starkes Kölsch Lehrbuch für
Kinder der 3. und 4. Klasse. »Ara und die Kölsch Bande« ist ähnlich aufgebaut
wie »Englisch in der Grundschule«. Die Kinder erfassen einfache Geschichten
als kölsche Dialogtexte. Grammatik und simple Konjugationen sind eingebettet in Alltagsthemen zu Sport, Essen, Tieren, Familie und Karneval.
In den Grundschulen und Förderschulen trifft die Akademie auf den gesamten Kölner Nachwuchs. Egal ob die Wurzeln in der Türkei, in Italien, Spanien,
Russland, Afrika oder Asien zu finden sind, die Kinder sagen von sich, dass sie
»ech kölsche Pänz« sind. Das Heimatgefühl zu Köln ist stark, wenn auch der
Ursprung woanders liegt. Und genau dort setzen die Kölsch Angebote ideell
an. Es geht darum, die Heimat in ihrer Vielschichtigkeit zu entdecken.
DAS BESONDERE IM NORMALEN FINDEN
Die kölschen Exkursionen führen durch die Alltagskultur, jedes Jahr zu anderen
Orten. Wie stark zum Beispiel die türkische Kultur ganze Veedel prägt, konnten
über 1000 Kinder im Eigelsteinviertel erleben. Mit dem kölsch-türkischen
Künstlerduo Selbach/Akhan besuchten sie auf der Weidengasse einen türkischen Supermarkt, einen Juwelier und das Geschäft, in dem Kinder festliche
Kleidung für die Beschneidung kaufen können. Als die Kinder die Festkleidung
anprobierten, fühlten sie sich wie ein Prinz aus 1000 und einer Nacht. Dabei
sangen sie »Ich ben ene kölsche Jung«. Singend zogen die Kinder mit Philipp
Oebel durch die Südstadt oder mit Björn Heuser auf den Kölnpfad. Dass
Köln auf 170 km langen Wanderwegen umrundet werden kann, stellte sich
als besonders abwechslungsreiche Herausforderung dar. Kölnexperte Bernd
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Kölsches Leben
LIEBE GEHT DURCH DEN MAGEN – HEIMATKUNDE DURCH
WETTBEWERBE MIT NAHRUNGSMITTELN
Wie fruchtbar der Kölner Boden ist und dass man Kartoffeln auch auf
dem asphaltierten Schulhof in Kübeln züchten kann, war genauso Thema
wie »Marmelade und Kompott« oder »Kamelle un Schokolädcher«. An den
Wettbewerben nahmen Grundschulen aus allen Kölner Stadtteilen teil. Der
Maitre des Schokoladenmuseums reiste nach Porz und Chorweiler, um den
Kindern zu zeigen, wie man Kamelle herstellt. Landwirt Cornel Lindemann
aus Frechen stiftete fünf Kilo Saatkartoffeln mit dem Ergebnis, dass die Kinder 25 Kilo Frühkartoffeln zur Preisverleihung in Körben und Säcken in den
Mediapark schleppten. Und das beste Rezept des Wettbewerbs »Marmelade
und Kompott« wurde von Pfeiffer und Langen in die offizielle Rezeptsammlung aufgenommen. Kölsche Rezepte kochten die Kinder mit singenden
Köchen und richtigen Profis, die ihnen zeigten, dass »Himmel un Ääd« auch
mit der türkischen Wurst Sucuk lecker schmeckt. Zum großen Teil entwickelten die Kinder auch viel Ehrgeiz in der Nachbereitung dieser Wettbewerbe.
Sie erstellten Plakate, gestalteten Pralinenverpackungen und Etiketten und
stellten ihre Ergebnissen in den Schulen aus.
EIN WETTBEWERB FÜR DEN ROSENMONTAGSZUG
Liebe geht durch den Magen und in Köln auch über Karneval. Der Rosenmontagszug gilt als Höhepunkt der närrischen Session. Von daher war
das Interesse riesengroß, als die Stiftung einen Wettbewerb für offizielle
Prunkwagen ausschrieb. 28 Studenten der Köln International School of
Kölsches Leben
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F OTO: ZW E IFOT OGR AF INNE N
FOT O: D R . R ALF C O N V E N T S
Design arbeiteten eine Woche lang
in 15 Schulen und brüteten Ideen
aus zum Motto »Jedem Jeck sing
Pappnas«. Festkomiteevorstand und
Zugleiter Christoph Kuckelkorn war
so beeindruckt von der kreativen
Zusammenarbeit zwischen Studenten und Grundschülern, dass er die
besten drei Entwürfe als Wagen
bauen ließ. Die Kölsche Narrengilde,
die Kölner Philharmonie und die
KG UHU fuhren auf den Wagen
die 6,7 km lange Strecke, und die
60 beteiligten Kinder gingen als
Fußtruppe mit, um ihre Wagen vor
einem Millionenpublikum zu feiern.
Die Teilnahme am Rosenmontagszug war für sie eines der schönsten
Erlebnisse ihrer Grundschulzeit. Das
Projekt wurde mit dem David des
Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes wegen seiner Originalität
ausgezeichnet.
FO T O : Z WEIF OTOGRAF INNEN
klaaf
Kölsches Leben
Köln war im Mittelalter eine der
größten Städte Nordeuropas,
Handelsmetropole und geistiges
Zentrum. »Et hillige Coellen« bot
Stoff für über 100 Exkursionen 2012.
Die Kinder sollten nicht nur mittelalterliche Spuren aufspüren, sondern
auch Kleidung nähen, Suppe kochen,
Reliquienschreine und Kronen basteln. Das Interesse war riesengroß.
Über 50 Kölner Grundschulen hatten
sich 2012 für die Themen »Mystik,
Kult und Heiligtum« sowie »Händler,
Halunken, Heilige. Köln im Mittelalter« angemeldet. Dass Köln um 1200
bedeutender als Paris oder London
war, löste bei den Kindern großes
Erstaunen aus. Als sie verkleidet als
Auftragspilger Reliquien in Form von
Knöchelchen in der Kölner Altstadt
suchten, lernten sie, warum Köln
im Mittelalter mit seinen Märkten,
Kirchen und Klöstern das nordeuropäische Pilgerzentrum war, welchen
Sinn Reliquien hatten und welcher
Heilige bei Problemen half. Denn
ILL USTRATIO N: VERONIK A S CH NELLHARDT
FOTO: PR IS KA H ÖF LICH
BEWUSSTSEIN FÜR
GESCHICHTE ENTWICKELN
V. o. n. u.: Der Siegerwagen beim Rosenmontagszug | Marmelade und Kompott gelungen!
| In der Weidengasse | Auf dem Kölnpfad
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eine Reliquie von der heiligen Ursula half angeblich gegen alles. Dass nur
der Henker richtete, wurde spielerisch vermittelt. Bei der Halunkenjagd
um Groß Sankt Martin wurde ein Fisch gestohlen. Marktaufseher jagten
im Auftrag des Henkers Halunken zwischen Fischmarkt und Alter Markt.
Die gefangenen Diebe wurden an der Spottkrone aufgehängt. Im Museum
Schnütgen und im Kölnischen Stadtmuseum erfuhren die Kinder viel über
das Mittelalter, und in den romanischen Kirchen wurden die alten Kölner
Geschichten von Ursula, Gereon und den heiligen drei Königen in historischem Gemäuer erzählt. Welche Berufe Kinder im Mittelalter ausüben
mussten, wurde inmitten der Schafherde im Kölner Stadtwald vermittelt:
Schafe scheren, Schafe hüten, Schafe melken. Innerhalb weniger Minuten
hatten die Kinder die Lämmchen auf dem Arm. Am Ende der Mittelalterwochen konnten die Pänz auf dem Wochenmarkt von Sankt Aposteln alles
tauschen, was sie produziert hatten. Komikerin Gabi Weiss ermunterte die
Kinder als Kunigunde Kappes, Reliquienschreine gegen Rosen zu tauschen
oder ein Stück Kappes gegen Äpfel. Dies ließen sich die Kinder nicht
zweimal sagen.
Aus dem Lehrbuch »Ara und die Kölschbande«
IM JUBILÄUMSJAHR DER AKADEMIE FÖR UNS KÖLSCHE
SPROCH GIBT ES EXKLUSIV EINE KÖLSCHE SCHULL
Für die Osterferien können sich Kinder zwischen 7 und 10 Jahren anmelden,
um eine Woche intensiv Kölsch zu lernen. Wolfgang Jaegers, Rektor der
Grundschule Antwerpener Straße, Kölsch-Experte und Akkordeonspieler,
Grete Zimmermann, ehemalige Hänneschenpuppenspielerin, das rheinische
Urknallgeschöpf Tom Simon und Schauspieler Volker Hein bringen den Pänz
Kölsch bei. Sie singen und spielen mit Ihnen op kölsch Theater. Parallel dazu
laufen Führungen zum Thema »Fremde Herren in der Stadt: Die Franzosenzeit in Köln«. PRISKA HÖFLICH
WWW.KOELSCH-AGS.DE
Kölsches Leben
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HEIMAT –
AUSDRUCK
IN SPRACHE
UND MUSIK
Im Jubiläumsjahr möchte die Akademie för uns kölsche Sproch mit einer weiteren besonderen Veranstaltung den Fokus auf das Thema »Heimat« richten.
Was verstehen wir unter »Heimat«? Was bedeutet »Heimat« als Begriff und
als Gefühl? Wie äußert sich unser Verhältnis zu ihr in Sprache und in Musik?
Die Akademie beleuchtet das Thema konzeptionell unterstützt von Christa
Morgenrath, Dramaturgin, Lektorin und Projektleiterin im »Allerweltshaus«,
auch im Hinblick auf die Menschen aus 184 Nationen, die in Köln leben.
Mariama Jalloh
Mariama Jalloh (* 1986) ist Sängerin und Songwriterin und in Freetown,
Sierra-Leone in West-Afrika, der Heimat ihres Vaters geboren. Als sie ein
Jahr alt war, zog die Familie ins Bergische, nach Refrath, woher ihre Mutter
stammt. Initialzündung für ihre musikalische Karriere war die Arbeit mit
Adé Bantu in dessen antirassistischen Musikprojekt »Brothers Keepers«, in
dem viele renommierte afrodeutsche Künstler mitwirkten. Kürzlich hat sie
in Paris ihre erste eigene CD aufgenommen.
Eingeladen haben wir Kölner, deren berufliches und biographisches Profil
eng mit dem Thema verknüpft ist.
Doǧan Akhanlı (*1957) ist Schriftsteller und Menschenrechtlicher und wurde in der Türkei geboren. Nach dem Militärputsch von 1980 ging er in den
Untergrund. Von 1985-1987 war er als politischer Häftling im Militärgefängnis von Istanbul inhaftiert. 1991 floh er nach Deutschland, wurde als politischer Flüchtling anerkannt und 1998 von der Türkei ausgebürgert. Seit 2001
ist er deutscher Staatsbürger. Seine Projekte wurden unter anderem von der
Bundesstiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« gefördert und
im Jahr 2009 vom »Bündnis für Demokratie und Toleranz« ausgezeichnet.
Sein erstes Theaterstück in deutscher Sprache »Annes Schweigen« wurde im
Januar 2013 in Köln im Theater im Bauturm als NRW-Premiere uraufgeführt.
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Wolfgang Oelsner (*1949) ist Pädagoge sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeut. Bis 2011 leitete er die Schule in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
der Uniklinik Köln. Er publiziert und doziert. Als Liebhaber des Karnevals und
einst musikalisch Aktiver beschreibt er das Fest seit vielen Jahren in zahlreichen Medienbeiträgen als kulturanthropologisches und psychologisches Phänomen. In der Akademie för uns kölsche Sproch engagiert er sich im Beirat.
FO T O : M A N FRE D WEG ENER
FO T O : HE R BE RT RÖS GEN
Wolfgang Oelsner
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Stadtkultur
Doǧan Akhanlı
FOT O: FR IE DE R IKE B R OOKLAND
EINE VERANSTALTUNG IN KOOPERATION MIT DEM KULTURRADIO WDR 3 AM 18. JUNI, 19.30 UHR (EINLASS: 19 UHR)
IM KLEINEN SENDESAAL DES WDR
Für die Moderation des Abends konnte Jürgen Keimer (* 1943) gewonnen
werden. Er studierte von 1962 bis 1966 Katholische Theologie in Paderborn,
Tübingen, Bonn und am Pariser Institut Catholique und später Geschichte
und Kunstgeschichte in Köln. Von 1974 an arbeitete er drei Jahre lang als
freier Journalist bei der Deutschen Welle, beim ZDF und beim WDR. 1977
wurde er festangestellter Redakteur beim WDR-Hörfunk. Bis März 2005 war
er Leiter der Redaktionsgruppe »Aktuelle Kultur« beim Sender WDR 5. Seit
einiger Zeit schon ist Keimer Lehrbeauftragter am Institut für Medien- und
Kulturwissenschaft an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität.
Die Veranstaltung wird mitgeschnitten und später auf dem Sendeplatz
Kulturpolitisches Forum, WDR 3 ausgestrahlt. Sie soll zum Nachdenken und
Mitdiskutieren anregen. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
MECHTHILD KREMER
Stadtkultur
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ZUM TODE VON
DR. HERIBERT A. HILGERS
Bekannt wurde er durch seine Lehrveranstaltungen zur Kölschen Sprache,
zu denen er auch Mundartautoren einlud. Daraus ergaben sich weitere
Aktivitäten wie Kurse an der Volkshochschule, Vorträge und Diskussionen zu Köln und kölschen Themen sowie ein unermüdliches Engagement im Heimatverein Alt-Köln, dessen Vorsitzender er von 1980 bis
2004 war. Seine besondere Aufmerksamkeit galt der Mundartliteratur.
Als Herausgeber sorgte er dafür, dass alte Autoren nicht in Vergessenheit
gerieten. Außerdem stellte er Anthologien zusammen wie »Kölsche Klassiker«, »Der Dom op Kölsch« oder »Dreimol null ess null…«. Die von MaxLeo Schwering initiierte Sammlung »Kölscher Parodien« überarbeitete
und erweiterte er mehrfach. Sie gilt heute als Standardwerk für dieses
Genre. Maßgeblich ist auch das auf Anregung der Kölner Dechanten zu
Beginn der 1980er Jahre entstandene kölsche Jebettboch »Dem Här zo
Ihre«. In ihm finden Interessierte Teile der Evangelien, Gebete, Lieder und
andere religiöse Texte, die eine Arbeitsgruppe um Dr. Hilgers ins Kölsche
übertragen hat.
Viel Wert legte er auf die Betreuung und Beratung heutiger Mundartautoren als Leiter des Mittwochskreises im Heimatverein Alt-Köln und als
Lektor des Greven Verlags. Seine Verdienste wurden vielfach gewürdigt, nicht zuletzt durch die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des
Heimatvereins Alt-Köln. Der Akademie för uns kölsche Sproch war er in
der Anfangszeit als Gründungsvorsitzender des Beirats eng verbunden.
Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Ilse Hilgers und seiner ganzen Familie.
INGEBORG NITT
FOTO: P RI VAT
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»Das ist eine eigene Sprache, keine Sprache für Dumme, sondern eher eine
für Anspruchsvolle!« So äußerte sich der im Volksmund »Kölsch-Professor«
genannte langjährige Vorsitzende des Heimatvereins Alt-Köln in einem
Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger am 1. Juni 2001 anlässlich der
Verleihung der Franz-Peter-Kürten Auszeichnung. Dieses energische, ja
unerbittliche Eintreten für die kölsche Sprache war charakteristisch für
Heribert A. Hilgers, der am 6. Dezember 2012 im Alter von 77 Jahren verstorben ist.
Geboren am 8. Oktober 1935 in Köln-Lindenthal, wuchs er in Sülz »zwesche Beetes un Palantermannsjaß« (Alt-Köln 37, 1980, S. 4) auf. Er studierte
in Köln und Tübingen Deutsch und Latein mit dem Abschluss Staatsexamen; Promotion und Habilitation folgten. Der Universität zu Köln blieb der
Privatdozent auch im Berufsleben treu, zuletzt als Akademischer Direktor
und Leiter des Prüfungsamtes.
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Stadtkultur
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WANN DER SCHANG
AM KATT K ARESSEET
De Franzuse han en Kölle Spore hingerlooße, metunger och üvver ene
Ömwäg. Esu hät et der Professor Arthur Greive 2001 op ener Tagung üvver
»Fremde Wörter« en singem Vürdrag »Französische Elemente in den rheinischen Mundarten« verklört. Ich gevve hee ens ming Opzeichnunge widder:
»Französische Ausdrücke sind nicht erst in der Franzosenzeit ins Rheinland gelangt. Bereits im 15./16. Jhd. waren französische Sprachlehren
verbreitet. Im 17./18. Jhd. las man französische Zeitschriften, u. a. die
Gazette de Cologne (1682). Es gab ein großes Publikum, das französisch
sprach. Frankreich propagierte die Universalité de la langue française. In besseren Kreisen war es à la mode französisch zu sprechen, das
Bürgertum eiferte dem nach. Auch einfache Leute, z. B. Dienstboten, die
in Kontakt zu feineren Häusern standen, übten sich im Französischen.
Rostand wünschte sich damals, dass die sprachliche Einheit vom Rhein
bis zu den Pyrenäen reichte.
Wallraf bekam den Auftrag, die Straßen und Plätze mit französischen
Namen zu versehen. Dabei wählte er z. T. heroische oder verschönernde
Namen: der Gülich Platz wurde zur Place Jules César, die Piss-Gass wurde
zur Passage de la Bourse, die Kotz-Gass zur rue des traiteurs (Kotz – Kost).
Das Französische gelangte auch über das Niederländische ins Kölsche:
couleur, bel etage, bechute. Darüber hinaus gab es Kontaktentlehnungen:
Pavei, Schapäng. Auch fanden viele Wörter über das Hochdeutsche ins
Kölsche. Diese Wörter spielen eine große Rolle für das Überleben. Wo das
Äquivalent im Dt. fehlt, sind die Wörter ausgestorben.«
FO T O S : I N GE B O RG NITT
Esu gitt et em Kölsche noch en ganze Rötsch Wööder un Usdröck, die em
Deutsche usgestorve sin. E paar, die mem Geföhl em Buch zo dun han, well
ich üch ens vürstelle. Mer sin jo medden em Fröhjohr un do ka’ mer su en
Usdröck jo god gebruche.
Am schönste fingen ich jo karessere, alsu dat Wood. Wobei, dat
Karessere an sich, fingen ich och schön, ävver dodröm geiht et hee nit. Et
kütt vun caresser un heiß: betätscheln, mit der Hand über etwas fahren,
jemanden liebkosen, etwas sanft berühren, jemanden streicheln, zärtlich
über etwas streichen, zärtlich zu jemandem sein. Doll ne, wat mer met
einem Wood all sage kann?! Jet eigewellig schingk mer die Präposition
am em Kölsche dobei. Ävver mer säht nit: Der Schäng karesset et Kätt.,
sondern Der Schäng karesset am Kätt. Ich weiß nit, wie et Üch geiht, ävver
ich han dann tirek die Assoziation, dat dat en langwierige Aktion es, etwa:
Hä karesseet am Kätt eröm. Fröher hät mer sich doför schings noch vill
Durch die Hahnentorburg zogen die Franzosen in die Stadt hinein …
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Stadtkultur
Stadtkultur
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… und wieder heraus, … ein Straßenschild aus der Franzosenzeit am Zeughaus
das Zeughaus
Zigg gelooße. Am beste nimmp mer och de Verlaufsform: Der Schäng es
am Kätt am Karesseere. Dat kann dann duure!
Wann der Schäng dann jet wigger gekumme es, ka’ mer sage: Der Schäng
pousseet mem Kätt. God, dat ka’ mer och em Deutsche sage, es ävver do
am Usstirve. Pousser heiß en däm Zosammehang esu vill wie drängen,
verführen. Je noh däm, wie dat Kätt gefuselt es, bruch dä Schäng ävver nit
vill zo drängele.
Hä deit et dann attrapeere, einfangen. Et kann ävver och grapschen
heiße. Na, Schäng! För et sich nit mem Kätt zo verdirve, fläut der Schäng
dann flöck: Mi Sonnepareplüche, mein Sonnenschirmchen. Hoffentlich
nimmp dat Kätt im dat nit üvvel un meint, et stündt dem Schäng en der
Sonn. Dann möt et sich nämlich ööntlich echauffeere, erhitzen, ereifern, erregen. Ävver et Kätt es dem Schäng god. Un se han Pläseer, alsu suzesage
plaisir d’amour.
Entweder kütt et dann zom Malheurche Unglück, Verhängnis. Dobei
muss mer sage, dat esu e Malheurche jo off ene Glöcksfall es. Oder – ih
dat et esu wigg kütt – dun die zwei cuppeleere. Nä, jetz brutt Ehr nit rud zo
weede. Em Französische heiß copuler zwor genau dat, wat Ehr denkt, ävver
em Kölsche schingk et ene andere Senn kräge zo han, nämlich heiraten.
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Stadtkultur
Dann dun se de ganze Famillich
enviteere einladen. Hoffe mer, dat
uns Kätt et dann nit mäht wie et
Schmitze Nett:
Et Schmitze-Nettche, zapperlot,
Wie staats kütt dat erahn:
Em Krinolin un Schäferhot,
Morjü, dat mög ich hann!
Französisch un Englisch sprich et fix,
Jo sprich et fix,
Jo sprich et fix,
Doch en der Köch, do kann et nix.
Joseph Roesberg (1824-1871) /
Hermann Kipper alias »Jodokus
Fleutenbein« (1826-1910):
»Schmitze-Nettche-Melodie« (1857)
ALICE HERRWEGEN
Ferdinand Franz Wallraf gab den
Kölner Straßen französische Namen
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ZUM TODE VON WILLI REISDORF
Willi Reisdorf wurde am 24. April
1931 in Köln-Ehrenfeld geboren
und wuchs in Deutz auf: »Ich
wunnte met minge Äldere vör dem
Zweite Weltkreeg op der Schäl Sick, Willi Reisdorf beim Klaaf em Mediapark 2010
en Düx, em Freimarke-Veedel hinger
dem Düxer Bahnhoff.« So berichtet er in seinem Verzällche »Iesscholle«,
das in der Anthologie »Kölle läv« (S. 29 ff) nachzulesen ist. In ihm erinnert
er sich an die Zeit, als der Rhein noch zufror, und an die Faszination, die
die Eisschollen auf den jungen Willi ausübten. Sie ging soweit, dass er mit
Freunden eine Eisscholle aus dem Wasser zog und nach Hause bringen
wollte: »Met stief jefrore Finger hatte meer am Engk e schön Praachstöck
op ’nem Schledde lijje. Dat wor en Iesscholl! Jroß un deck un rund; wie ’ne
jroße Rievkoche.«
Nach dem Krieg wohnte er zunächst im Agnesviertel, dann in Riehl
und seit 1950 in Weidenpesch. Früh wurde er Mitglied der Laienspielschar
der Pfarreien St. Engelbert und St. Agnes, die 1959 das Schauspiel »Der
Dombaumeister«, von Jakob Werner zum Domjubiläum 1948 verfasst, im
Heimatverein Alt-Köln aufführte. Dieses Ereignis führte dazu, dass die
Gruppe 1960 in den Heimatverein aufgenommen und auf diese Weise die
Kumede wiederbelebt wurde. Damals spielte Willi Reisdorf den »Dankwart,
einen fremden Baumeister«, der sich schließlich als der Teufel erweist.
Als Schauspieler, Regisseur und Autor gehörte er zu den Mitgliedern, die die
Kumede über Jahrzehnte prägten. So schrieb er eine kölsche Fassung des Lustspiels »Der zerbrochene Krug« von Heinrich von Kleist mit dem Titel »Scherve
brenge Jlöck«, die 1968 uraufgeführt wurde. Das Stück wurde mehrfach
wiederholt, und als Hörspiel sowie als Fernsehaufzeichnung im WDR gesendet.
Von 1998 bis 2010 lenkte er zudem als Geschäftsführer die Geschicke
des Theaters. Neben den Theaterstücken erwies sich die von ihm 1984
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Kölsches Leben
FOTO: J ANET S INICA
»Kölle läv et janze Johr«
lautet der Titel einer der beiden
Anthologien, die Willi Reisdorf
für die Akademie för uns kölsche
Sproch zusammengestellt hat.
Dieses Motto galt auch für ihn,
der sich unermüdlich für die
kölsche Sproch und die kölsche
Lebensart engagierte.
FO T O : JA N E T SI NICA
KÖLLE LÄV ET
JANZE JOHR
initiierte Reihe »Vun Zint Bärb bes Dreikünninge« als besonders erfolgreich.
Jahr für Jahr stellte er ein neues Programm mit Mundarttexten rund um
Weihnachten zusammen, das von Kumedemitgliedern bis heute präsentiert
wird. Die Planung und Betreuung von Mundartlesungen lag ihm generell
am Herzen. So rief er jedes Jahr die Mundartautoren auf, zu einem von
ihm vorgegeben Thema Texte einzureichen. Die Themen lauteten zum
Beispiel: »De beste Johre«, »Alaaf wat jung ess …« oder »Wann et nit rähnt,
dann dröpp et«. Er ließ es sich nicht nehmen, diese Abende in seiner unnachahmlichen Art mit viel Humor zu moderieren.
Von 2004 bis 2010 übernahm er den Vorsitz des Heimatvereins Alt-Köln,
nachdem er zuvor jahrelang im Vorstand mitgearbeitet hatte. Nach seinem
Rücktritt ernannte ihn der Verein zum Ehrenvorsitzenden. Außerdem erhielt er 2011 den Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland und
die Franz-Peter-Kürten Auszeichnung des Rhein-Kreises Neuss.
Diese Auszeichnungen erhielt er auch wegen seiner Bemühungen um die
Mundart im kirchlichen Bereich. Er gestaltete kölsche Messen, war Mitherausgeber des kölschen Jebettbochs »Us Leev zom Herrjott« und Mitarbeiter
von Prälat Dr. Peter Sistig, als dieser das kölsche Evangelium »Jesus sprich
zo uns« verfasste. Dabei war ihm stets besonders wichtig, die religiösen Originaltexte in einer angemessenen kölschen Ausdrucksweise wiederzugeben.
So meinte er einmal zu mir: »De Hellije Drei Künninge maaten sich nit op de
Söck, för dat Kind zo söke, se maaten sich op der Wäch!«
Gemeinsam mit Peter Caspers erarbeitete er das hochdeutsch-kölsche
Wörterbuch »Op Kölsch jesaat«.
Für die Akademie för uns kölsche Sproch war er nicht nur als Autor
und Bearbeiter von Anthologien tätig, sondern er hat von Beginn an bei
Veranstaltungen wie »Musik un Klaaf« und »Klaaf em Mediapark« sowie beim
Kölsch Tilefon mitgewirkt und war jederzeit bereit, mit Rat und Tat zu helfen.
Profunde Kenntnisse einer Sprache sind nötig, um dies alles leisten zu
können. Umso größer ist der Verlust, den sein Tod am 21. Januar für die
kölsche Sprache und Lebensart sowie für alle, die sich in diesem Bereich
engagieren, bedeutet. INGEBORG NITT
Willi Reisdorf als Zuschauer beim Klaaf em Mediapark 2012
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RODSEL
HINWEIS: Umlaute werden so geschrieben ä, ö, ü, äu und ß bleibt so
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Wochendag
Puutespill
gitt fresche Odem
Huusdier
bei Johre
bingk mer öm e Präsentche
dräht mer om Kopp
gelenkig Dier
(sich) zaue
flüüß durch de Odere
kölsche Name för 'Gertrud'
gewetz
Färv
nit mih do
klappe
klaaf
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deit mer am Kis avschnigge
stellt mer en en Vas
bruch mer för Enzokaufe
nit fröh
schriev mer met
nit höösch
stöödig
do wedelt der Möpp met
hät Gröt
männlich Kind
spille Pänz met
ald Wood för 'Ostere'
genog sin
han de Fraulück metunger aan
schleiht mer en de Wand
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Senden Sie eine Postkarte mit dem Lösungswort bis Di., 30. April 2013:
Akademie för uns kölsche Sproch, Alice Herrwegen, Im Mediapark 7,
50670 Köln. Die Preise werden unter allen richtigen Einsendungen verlost.
1. Zwei Karten für den Klaaf em Mediapark am 28. Mai 2013
2. Ein Buch »Pflanzen und Tiere op kölsch« der Akademie för uns
kölsche Sproch
3. Ein Buch »Och verzäll ens …« der Akademie för uns kölsche Sproch
Die drei Gewinner werden benachrichtigt und erhalten ihren Gewinn auf dem Postweg zugestellt.
Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Mitarbeiter und Seminarleiter der Akademie
för uns kölsche Sproch sind von der Teilnahme ausgenommen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Personenbezogene Daten werden ausschließlich zum Zwecke der Abwicklung des Gewinnspiels
verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.
Die Gewinner unseres letzten Preisrätsels sind: 1. Ilse Brentano: Zwei Karten für den Klaaf em
Mediapark | 2. Eva Maria Fuchs: Buch »Alles Kölsch« | 3. Olga Schreyer: Buch »Weltliteratur op kölsch«
Lösung Rödsel aus Heft 1/13: 1. Kölschakademie | 2. Klaaf | 3. Bhatt | 4. Herrwegen | 5. Häppche |
6. Pänz | 7. Kölsch | 8. Nitt | 9. Telefon | 10. Gröbe | 11. Wörterboch | 12. Seminare | 13. Leeder |
14. Fründe | 15. Navi | 16. dressig | 17. Diplom | 18. Bögner | 19. Mediapark | 20. drei | 21. god |
22. Brauchtum | 23. Exame | 24. Stadtgeschichte
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RARE TATCHER
US DEM BOCHERSCHAAF
Frederike Müller und Claudia Schlickeiser empfehlen dieses Mal drei
ganz unterschiedliche Bücher, die informieren, unterhalten und mit
wunderbaren Fotos erfreuen möchten.
Helmut Frangenberg (Hrsg.)
Arsch huh, Zäng ussenander!
Gegen Rassismus + Neonazis
Eine Stadt. Eine Bewegung.
Ein Aufruf.
Kiepenheuer & Witsch, Köln 2012
10,00 Euro
ISBN 978-3-462-03837-8
Zwanzig Jahre nach der Veranstaltung am 9. November 1992 am
Chlodwigplatz stand Köln erneut
zusammen gegen die rechte Szene.
Circa 80.000 Menschen trieb es raus
auf die Deutzer Werft, um Musiker,
Comedians, Politiker und Schauspieler bei ihrer Aktion »Arsch huh,
Zäng ussenander« zu unterstützen.
Der Autor und Journalist Helmut
Frangenberg erinnert an eine eindrucksvolle Kundgebung und das unglaubliche Engagement der Künstlerszene. Es ist ein Buch, das Denkanstöße liefern
will: Es geht um das Miteinander im Alltag, aber auch um die Verteilung von
Geld und Gütern.
Wer nun glaubt, die Lektüre sei eine Selbstbeweihräucherung der
Stadt Köln, liegt falsch. Nicht umsonst heißt eines der vier großen Kapitel »Mythos vom kölschen Veedel. Heimatmusik und Selbstverständnis in
einer selbstverliebten Stadt« Hier berichten die Bläck Fööss im Interview,
dass es durchaus »Sehnsucht nach Gemeinsamkeiten« gibt, und auch der
Comedian-Star Carolin Kebekus macht deutlich: »Es reicht nicht aus, bei
Facebook in der Gruppe »Nazis raus« auf »Gefällt mir« zu klicken.
Der Tenor von 1992 war damals klar: Die Menschen müssen beginnen, Flagge zu zeigen. Im Buch wird deutlich, wie knapp die Zeit damals
bemessen war; von der Entstehung der Idee von Rolf Lammers, Anke
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Köln literarisch
Schweitzer und Nedim Hazar bis zum endgültigem Showbeginn. Vom ersten
Brainstorming am 22. Oktober 1992 bis zum 9. November 1992 gab es
viel vorzubereiten und zu produzieren. Wie viele Künstler machen mit?
Wie planen wir die Auftritte? Und die wichtigsten Frage: Interessiert und
bewegt es die Menschen überhaupt? Den Erfolg konnte keiner garantieren – und er kam in überwältigender Art und Weise. Diese GänsehautAtmosphäre konnte am 9. November 2012 wiederholt werden!
Im Werk kommen nicht nur die Musiker zu Wort. Neben Interviews mit
den Bläck Fööss und Stephan & Peter Brings, melden sich auch Schauspieler, Kabarettisten und Politiker zu Wort. Der Oberbürgermeister Jürgen Roters greift zur Feder und schreibt über die immer größer werdende Spaltung
zwischen arm und reich.
Man findet Texte zu einzelnen Liedern und Berichte zur 1. Arsch-huh
Bewegung. Wer war für das Programm verantwortlich und wie wurden die
Kölner so schnell über die geplante Veranstaltung informiert.
Am 9. November 2012 traten 236 Musiker zusammen, um ein neues
Signal in die Welt zu senden. Bereits am Nachmittag wurde klar, dass auch
20 Jahre nach dem Chlodwigplatz-Erlebnis, die Kölner ihren »Arsch huh«
bekommen.
Reinhard Matz, Wolfgang Vollmer
Köln vor dem Krieg
Leben Kultur Stadt 1880-1940
Greven Verlag, Köln 2012,
49,90 Euro
ISBN 978-3-7743-0482-6
»Was für ein Wälzer!« Der erste, sich
automatisch bildende Einfall in meinem Kopf bei Betrachtung der vor
mir liegenden Aufgabe. Der nächste
Gedanke ist: »Bitte nicht schon
wieder so ein Kriegs-Bildband«!
Ich fange also an zu blättern und
versinke kurz darauf in Köln zur
Jahrhundertwende. Bereits nach Minuten wird mir klar: Endlich mal kein
Buch, was eine vom Krieg gebeutelte und nahezu zerstörte Stadt zeigt. Denn,
dass Köln damals zu 90% zerstört wurde, weiß inzwischen wirklich jeder.
Im Gegenteil, beim Durchblättern zeigen sich liebevoll gemachte Schwarzweiß-Aufnahmen, die das Leben in Köln dokumentieren. Ob nun die Fertigstellung des Doms, oder das Leben in den Markthallen und -plätzen – die
Aufnahmen zeigen, 50 Jahre reichten aus, um aus einer mittelalterlichen
Stadt eine Metropole zu machen.
Hier bekommt der Leser und Betrachter eine Stadt vor Augen gehalten,
die bereits im Mittelalter zu den größten und wichtigsten im Reich gehörte
und, spätestens seit den 20er Jahren, eine alte ehrwürdige und lebendige
Großstadt ist.
Der Zeitraum 1880 - 1930 ist gut gewählt. In dieser Phase wuchs die
Stadt in die Dimension, in der man sie heute kennt. Sehr überlegt hat man
das Werk in drei Epochen gegliedert: die Kaiserzeit, die Weimarer Republik
und das nationalsozialistische Regime. Interessant unterbrochen werden
die Bilder immer wieder durch kurze, spannende Texte, geschrieben von
unterschiedlichen Autoren. Sie sind unterhaltsam verfasst und vertiefen
Köln literarisch
klaaf
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dem Leser noch die Eindrücke der damaligen Zeit. Man erfährt, dass Köln
unter Konrad Adenauer (1917 – 1933 Oberbürgermeister) zur »führenden
Stadt des Sports« gekürt wurde, und bekommt ebenfalls gute Übersichten
über Themengebiete wie die Inflation, den Bau des Hauptbahnhofes und
den Bau der ersten Autobahn bei Wesseling.
Am Ende angelangt lässt man die Seiten nochmals durch die Finger gleiten
und Revue passieren. Bei vielen Bildern, wie beispielsweise Straßen oder
Plätzen, hat man die heutige Ansicht vor Augen. Und gerade beim Gedanken
an viele verbaute Ecken in Köln, wird man vielleicht ein wenig wehmütig,
wenn man sich zurückdenkt in die Aufnahmen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Arnold Wolff
Das Chormosaik im Kölner Dom
Verlag Kölner Dom, Köln 2012
17,00 Euro
ISBN 978-3-922442-74-5
Das großformatige Buch von Arnold
Wolff ist der 11. Band der Reihe
»Meisterwerke des Kölner Domes«,
die von der ehemaligen Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner
zusammen mit Klaus Hardering und
Birgit Lambert herausgegeben wird.
Der erste Eindruck ist ein guter:
Das Buch ist sehr schön aufgemacht,
besticht schon durch einen optisch
ansprechenden Einband, der Lust darauf macht, das Buch zu erkunden.
Auch innen ist die Gestaltung sehr harmonisch und bildreich. Beim ersten
Überfliegen stellt man fest, dass die Bilder überwiegen, und relativ wenig
Text vorhanden ist.
Beim näheren Begutachten wird ersichtlich, dass die Gestaltung für
dieses spezielle Thema gut gewählt ist. Der Leser wird nicht mit Fakten,
Zahlen und Daten erschlagen, sondern erhält einen hervorragenden
Überblick über das gesamte Mosaik.
Hilfreich beim Lesen dieses Buches sind Vorkenntnisse über den Kölner
Dom und seine Entstehung, damit man beim Einstieg in die Thematik die
Hintergründe kennt. Für eine Tour durch den Kölner Dom, bei der man sich
ausschließlich auf das Mosaik und seine Bedeutung konzentriert, kann ich
mir jedoch keinen besseren Begleiter vorstellen: Das Buch liefert alle wichtigen Beschreibungen, lässt jedoch dem Betrachter genügend Spielraum, seine
Fantasie spielen zu lassen bei der Interpretation der gewählten Motive.
Zu guter Letzt sollte noch erwähnt werden, dass das große Format dieses Werkes zwar dafür sorgt, dass es ein wenig unhandlich als Begleiter ist,
diesen Nachteil jedoch durch einen unschätzbaren Vorteil aufwiegt: Einige
der zentralen Motive sind großformatig abgebildet, was eine eingehendere
Betrachtung der Motive vor Ort, oder bei gutem Licht am Schreibtisch
ermöglicht!
Genießen Sie einen Rundgang durch den Kölner Dom, bei dem der Blick
nicht nach oben führt, sondern zum Boden unter unseren Füßen, eine
ganz neue Perspektive!
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klaaf
Köln literarisch
KLAAF BESTSELLERLISTE
In dieser Rubrik präsentieren wir Ihnen regelmäßig die Top 10 der
beliebtesten Bücher zum Thema Köln, jeweils ausgesucht von einer
der großen Kölner Buchhandlungen.
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8
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10
KÖLN VOR DEM KRIEG
Reinhard Matz, W. Vollmer
Greven Verlag Köln
ELFTAUSEND JUNGFRAUEN
Ralf König, Rowohlt Verlag
ARSCH HUH, ZÄNG USSENANDER!
GEGEN RASSISMUS + NEONAZIS
H. Frangenberg, Verlag Kiepenheuer und Witsch
KREUZDAME
Magdalene Imig, Emons Verlag
DÄ KÖLSCHE KNIGGE
Markus Becker, Lüttgau Verlag
BARFUSS IN KÖLN
Reinhard Rohn, Emons Verlag
MIRAKEL VON KÖLN
Bettina Szrama, Emons Verlag
TAGESAUSFLÜGE – DIE 16 SCHÖNSTEN
AUSFLUGSTIPPS IN NRW
J. P. Bachem Verlag
KÖLNER RELIQUIEN
Manfred Becker-Huberti, Konrad Beikircher
J. P. Bachem Verlag
FLUCHT VOR DEM HAKENKREUZ
Faye Cukier, Emons Verlag
Wir bedanken uns bei der Bahnhofsbuchhandlung Ludwig für
die Informationen und Statistiken zur Erstellung dieser Liste.
Köln literarisch
klaaf
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FO T O S : R Ö MISC H-GE R M A N I S CHE S MUS E UM K ÖLN
ZEITTUNNE
L
2000 JAHRE KOLN IM SPIEGEL
DER U-BAHN-ARCHAO LOGIE
EINE AUSSTELLUNG DES RÖMISCH-GERMANISCHEN MUSEUMS
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Ausgrabung am Chlodwigplatz, Bollwerk des 15. Jahrhunderts
Oben: Ausgrabung Kurt-Hackenberg-Platz, Abfall aus dem römischen Hafen.
Unten: Fundmünzen vom Breslauer Platz.
Eislaufen ist eine beliebte Sportart, die sogar olympisch ist – aber auf Knochen? Tatsächlich haben Archäologen vielfach sogenannte »Gleitknochen«
gefunden, deren älteste sogar aus der Jungsteinzeit datieren. Sie stammten
meist von einheimischen Säugetieren wie Rind, Pferd und Schwein und
wurden an den Schuhen befestigt. Auch auf dem Rhein liefen die Menschen
mit diesen Knochen Schlittschuh, wie Funde auf dem Kurt-HackenbergPlatz und auf dem Alter Markt beweisen. Mindestens neun solcher Knochen
wurden während der Ausgrabungen anlässlich des Baus der Nord-Süd
Stadtbahn entdeckt. Zu besichtigen sind sie in der Ausstellung »ZeitTunnel.
2000 Jahre Köln im Spiegel der U-Bahn-Archäologie«, die die Ergebnisse fast
eines Jahrzehnts Grabungszeit zwischen Breslauer Platz und Chlodwigplatz
präsentiert. Auf einer Ausgrabungsfläche von rund 30.000 Quadratmetern
wurden mehr als 2,5 Millionen Funde gesichert. Sie reichen von der Römerzeit bis zum Zweiten Weltkrieg und haben zu weiterführenden oder gar
neuen Erkenntnissen zur Kölner Stadtgeschichte geführt.
So konnten am Breslauer Platz römische Militärlager nachgewiesen
werden, aber auch Gewerbe- und Handwerksbetriebe. Die Grabungen am
Kurt-Hackenberg-Platz führten zu neuen Erkenntnissen im Hinblick auf
die römische Stadtmauer am Rheinufer und des dortigen Hafentors. Eine
Computersimulation zeigt dem Ausstellungsbesucher die aufwendigen
Baumaßnahmen bis zur Vollendung.
Gerade das römische Hafengelände brachte eine große Zahl erstaunlicher
Funde zutage. So wurden Überreste antiker Wasserfahrzeuge ausgegraben,
darunter das Bodensegment eines frühkaiserzeitlichen Plattbodenschiffes,
auch Prahm genannt. Es wurde gründlich restauriert und kann nun zusammen mit drei Modellen antiker Schiffe in der Ausstellung besichtigt werden.
Als der Rheinarm mit dem römischen Hafen verlandete, wurde die neue
Freifläche intensiv genutzt, wie mehre übereinanderliegende Schichten
bewiesen. Die Archäologen fanden Hinweise auf eine Bebauung und sogar
fünf Kindergräber. Hauptsächlich wurde der Alter Markt jedoch seinem
Namen entsprechend als Markt genutzt. Sogar einen Brunnen gab es.
Am Heumarkt förderten die Grabungen Mauern und weitere Relikte
des Augustiner-Eremitenklosters zutage. Es war eine der bedeutendsten
geistlichen Einrichtungen im mittelalterlichen und neuzeitlichen Köln bis zur
Franzosenzeit, die auch auf Arnold Mercators »Ansicht der Stadt Köln aus der
Vogelschau« eingezeichnet ist. Der barocke Grundstein aus der AugustinerEremitenkirche, der in der Ausstellung zu sehen ist, hielt für die Archäologen
eine Enttäuschung bereit. Denn die Bleitafel, die sich in seinem mit einer
Schieferplatte abgedeckten Hohlraum befand, war so stark zerfallen, dass sie
die auf ihr enthaltenen Informationen nicht mehr preisgeben konnte.
Am Chlodwigplatz stieß man auf römische Gräber, von denen fünf Glasurnen enthielten. Zwei dieser Urnen sind fast einwandfrei erhalten, da sie durch
Kalksteinbehälter geschützt waren. Weiterhin fand sich ein Stein mit einer
tragischen Theatermaske, der auf ein prachtvolles Grabmonument schließen
lässt. Unter den Grabbeigaben waren unter anderem ein Taschenspiegel aus
Bernstein, Gefäße, teils aus Glas, Spielsteine, Kinderspielzeug und vieles mehr.
Im Foyer und den zwei Räumen für Sonderausstellungen sind die Ergebnisse dieser Grabungen zu besichtigen. Zur Information dienen neben der
Computersimulation zum Bau der rheinseitigen Stadtmauer ein Film über
die Grabungen und ein umfangreicher Begleitband mit Fotos, Karten und
Artikeln zu diversen Funden und ihrem historischen Hintergrund sowie ein
Begleitheft für junge Leser. Die Ausstellung ZeitTunnel lädt noch bis zum
5. Mai zum Besuch ein.
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Stadtkultur
INGEBORG NITT
Stadtkultur
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Die Rubrik »Kölsche Köch« stellt in jeder Ausgabe Rezepte vor, die
in die entsprechende Jahreszeit passen und beschreibt Hintergründe
oder Besonderheiten der eingesetzten Produkte.
Das Schwein ist schon seit vielen Jahrhunderten das am meisten verbreitete Haustier und eines der wichtigsten Nahrungslieferanten in unseren
Breiten. Schweine gelten als Allesfresser mit einem ausgeprägten Geruchssinn. Als Haustiere waren sie früher auch deshalb so beliebt, weil sie in
der Lage waren, sich selbst zu ernähren. Mit ihren rüsselartigen Schnauzen
wühlen sie im Boden nach Fressbarem wie Knollen, Wurzeln, Pilzen und
wirbellosen Tieren. »Schweine« sind die Schweine eigentlich auch nicht, sind
sie doch – entgegen der weit verbreiteten Meinung – sehr reinliche Tiere.
Auch heute noch sind Hausschweine hinsichtlich des Fleisches, aber auch
ihres Fettes, des Leders und ihrer Borsten wegen, wichtige Wirtschaftsfaktoren. Die frühere Vielfalt der Arten ist heute leider nicht mehr erhalten. Das
mittelalterliche Schwein war noch sehr viel kleiner und die heimischen Rassen brachten rund 40 kg auf die Waage, verglichen mit dem heute üblichen
Schlachtgewicht von rund 400 kg wahrlich nur ein kleiner Leckerbissen.
Häufig wurde das Schweinefleisch als Nahrung des kleinen Mannes angesehen, was allerdings nur bedingt richtig ist. Zwar hielten viele Haushalte
einzelne Schweine, die dann zu bestimmten Zeiten oder festlichen Anlässen
geschlachtet wurden. Fleischspeisen blieben für die meist ärmeren Familien
aber nahezu unerschwinglich. Dennoch war das gepökelte oder geräucherte
Fleisch als Schinken oder Speck für die Kochkunst so gut wie unentbehrlich.
Dass man auch vor über 500 Jahren schon den Geschmack und die
Beschaffenheit des Fleisches zu würdigen wusste, mag die folgende
Überlieferung verdeutlichen: Schweine lebten vermehrt auf Weiden;
ein Schweinehirt sammelte sie in der Ortschaft ein und trieb sie auf die
Sauwiese. Sie wurden aber auch gezielt ernährt, wie uns ein Beispiel vom
Rolshover Hof in Köln-Poll zeigt: Im Jahre 1465 betrug die Pacht u. a. zwei
Schweine als Entgelt dafür, dass vier Borstentiere zur Eichelmast in den
Königsforst getrieben wurden.
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klaaf
Kölsche Köch
© B VDC - FOT OLIA.C OM
DE
KOLSCHE
KOCH
GEFÖLLT REBBESTÖCK VUM FIRKE
GEFÜLLTE SCHWEINERIPPCHEN
SCHWEINERIPPENSTÜCK (BRATENSTÜCK)
100 G BACKPFLAUMEN
50 G SCHWARZBROT
2 EL GEKLÄRTE BUTTER
50 G BUTTER ZUM BESTREICHEN
PFEFFER, SALZ
4 NELKEN
1 ZWIEBEL
Das Rippenstück wird vorbereitet, indem man die Rippen vorsichtig einknickt,
ohne das Fleisch zu verletzen. Die starken Rippenknochen hackt man ab oder
lässt dies bereits vom Metzger erledigen. Dann reibt man das Fleisch mit Salz
ein und füllt die untere Seite mit einer Mischung aus Backpflaumen und geriebenem Schwarzbrot. Verwendet man getrocknete Pflaumen, müssen diese
vorher in Wasser eingeweicht, gegebenenfalls auch entkernt werden.
Nun zieht man die Rippen heraus und näht das Fleisch zusammen. In
einem Bratentopf wird die geklärte Butter erhitzt und das Fleisch von allen
Seiten angebraten und leicht gebräunt. Man gibt eine in Scheiben geschnittene Zwiebel dazu und bestreut das Fleisch mit einer Mischung aus Salz und
den im Mörser gestoßenen Nelken. Das Fleisch wird nun mit der weichen
Butter bestrichen, dann gießt man etwas Wasser an und lässt den Braten im
Ofen bei etwa 180° C gar und kross braten. Das Fleisch muss häufiger mit
der Bratflüssigkeit bestrichen werden. Gegebenenfalls noch etwas kochendes
Wasser zugeben.
Wenn das Fleisch gar ist, wird es aus dem Topf genommen, die Fäden
gezogen und warm gestellt. Für die Sauce wird die Bratflüssigkeit etwas
eingekocht und mit einem Pürierstab kurz aufgeschlagen, dann mit Pfeffer
und Salz gewürzt und abgeschmeckt.
Das Fleisch in fingerdicke Scheiben schneiden und anrichten, die Sauce
angießen und als Beilage Salzkartoffeln und grüne Bohnen servieren.
Kölsche Köch
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Kross und lecker sollte ein Schweinebraten sein und wenn man ein
Rippenstück wählt, kann man ihn sehr gut füllen und im Ofen garen, wo
er eine schöne Kruste erhält. In vielen Gegenden Deutschlands wird dieser
Braten als Rippenspeer bezeichnet oder scherzhaft auch als Beamtengans,
er kam früher häufig an Weihnachten auf den Tisch weil man sich einen
echten Gänsebraten nicht leisten konnte.
Die für die Füllung verwendeten Pflaumen haben, wie das Schwarzbrot, eine lange Tradition im Rheinland. Schon um 500 v. Chr. gelang in
Deutschland die Nutzbarmachung einer großkernigen Pflaume, und als die
Römer an den Rhein kamen, brachten sie ebenfalls Pflaumen mit. Im Mittelalter kannte man schon rund 230 Sorten. Pflaumen wurden zu einem
wichtigen Nahrungsmittel und als Dörrobst waren sie als Reiseproviant
und vor allem in Notzeiten unentbehrlich. Beliebt waren die »Prumme«
auch in der Suppe (Gääsch met Prumme) oder als »Kumpott« und natürlich frisch gebacken als »Prummetaat« (Pflaumenkuchen).
Das Schwarzbrot, ein grobes Roggenbrot, ist eine regionale Spezialität.
Traditionell wurde in den nördlicheren Teilen Deutschlands mehr Roggen als
Weizen angebaut, was auch mit der Beschaffenheit der Böden zu tun hatte.
Dadurch bedingt bildeten sich bis an die Schwarzbrotgrenze (ripuarische
und moselfränkische Sprachgrenze) viele Roggenvollkorn- oder Roggenmischbrote heraus. Im alten Köln war eine Scheibe Schwarzbrot, die mit
Weißbrot, Platz oder Kuchen belegt wurde, eine beliebte Abwechslung.
Als Füllung eines Schweinebratens oder einer Gans waren bei den Kölnern gekochte Kastanien und Äpfel, die mit Zimt, Zitronenschale und Zucker
gewürzt wurden, mindestens ebenso beliebt.
Für die Beilage orientiert man sich am besten jahreszeitlich, und so
passen zu unserem »Rebbestöck« neben den bereits genannten grünen
Bohnen auch saure Bohnen, Sauerkraut oder Rotkohl gut dazu. Wenn es
etwas feiner sein sollte, trug man früher junge Erbsen oder Schwarzwurzeln
dazu auf.
THOMAS COENEN
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© B E NJ AMIN GIMME L – D E .W I K I P E D I A
© T HON GSE E - FO T O LIA.C O M
© NOLO N E LY - FO T O LIA.C O M
DIE BEAMTENGANS
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Kölsche Köch
KLEINES
KÖLSCHE-KÖCH-LEXIKON
FERKE, FIRKE: Ferken, Schwein. Mit Ferke oder Firke wird das schon
erwachsene Schwein bezeichnet; das junge Schwein heißt dagegen
Schnäggelche oder Firkel. Eines der wichtigsten Nahrungstiere in Deutschland. Nahezu alle Teile vom Schwein finden Verwendung, oder wie der
Kölner es erklären könnte: »Et beste Stöck am Ferke sitz zwesche Schnüß
un Stätz« (Prof. Dr. Adam Wrede: Neuer Kölnischer Wortschatz, Band 1).
KUSCHTEI: Kastanie. Man unterscheidet zwischen wilden Rosskastanien
und edlen Esskastanien, auch Maronen genannt. Sie werden vor allem im
Spätherbst und im Winter gegessen, indem sie auf der Ofenplatte, in einer
Pfanne oder einem speziellen Kesselchen geröstet werden. Heiße Maronen
werden im Winter auch heute noch an Ständen auf der Straße verkauft.
PRUMM: Pflaume. Oberbegriff für die vielfältigen Arten von Pflaumen.
Altes Kulturobst, u. a. auch von den Römern mit an den Rhein gebracht.
Eine der Edelpflaumen ist die Zwetsche, oder Quetsch, wie der Kölner sagt.
Beliebte rheinische Speisen mit Pflaumen sind Prummekumpott, Prummetaat und Prummezupp, während Prummenbrei, wörtlich Pflaumenbrei,
die Bezeichnung für ein besonders dickes Frauenzimmer war (Laurenz
Kiesgen: Was der Schmitze Hein vom alten Köln erzählt).
QUETSCH: Zwetsche. S. a. »Prumm«, besonders für Kuchen begehrte
Sorte: Quetschekoche.
REBBESTÖCK: Rippenstück. Ein Bratenstück vom Rind, häufiger jedoch
vom Schwein. Dieses auch als Rippenspeer bekannte Fleisch enthält noch
verschiedene Rippenknochen, die für einen gefüllten Braten entfernt
werden. Ein in Köln sehr geschätztes Fleischstück. Das Rippenstück des
Schweins wird gebraten und zu Sauerkraut serviert, während das Rippenstück des Rindes ein hervorragendes Suppenfleisch ist und besonders gern
in der Bohnensuppe gegessen wird.
Kölsche Köch
klaaf
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FO T O S: © RBA K ÖLN, M A R I O N M E NNI CKE N
Eröffnet wurde das Kunstgewerbemuseum 1888 in der ehemaligen Taubstummenschule »An der Rechtschule«. 1900 erfolgte der Umzug zum Hansaring. Dieses in der Nähe des heutigen Mediaparks gelegene Gebäude wurde im
Zweiten Weltkrieg zerstört. Glücklicherweise konnten die Bestände ausgelagert werden, so dass es kaum Verluste gab. Nach dem Krieg wurde zunächst
die Eigelsteintorburg, von 1961 bis 1986 das Overstolzenhaus in der Rheingasse als Interimsquartier für kleinere Wechselausstellungen genutzt. 1989 erhielt
das Kunstgewerbemuseum endlich wieder ein eigenes Haus, wiederum »An
der Rechtschule«, nachdem das Wallraf-Richartz-Museum zusammen mit
dem Museum Ludwig das neue Gebäude am Rhein bezogen hatte. Als Zeichen
für den Aufbruch in eine neue Ära erfolgte die Umbenennung in »Museum für
Angewandte Kunst«. Seit 2011 gilt das Logo »MAKK – Kunst und Design«.
Durch den Umzug in den Bau von Rudolf Schwarz und Josef Bernard
erhielt das Museum wieder Raum für eine ständige Ausstellung der Bestände sowie für wechselnde Sonderausstellungen.
Dieser Bestand hat seinen Ursprung in den Sammlungen von Ferdinand
Franz Wallraf und Joseph Matthias de Noël. Er wurde durch zahlreiche
Bürgerstiftungen vergrößert. Bis heute unterstützt ein Förderverein, die
1964 gegründete Overstolzengesellschaft, Nachfolgerin des früheren
Kölnischen Kunstgewerbevereins, das Museum bei Ankäufen.
Treppenhaus, 2011
»EINZIGARTIG – ÜBERRASCHEND – AUFGESCHLOSSEN«:
DAS MUSEUM
FUR ANGEWANDTE
KUNST KOLN
125 Jahre – dieses stolze Jubiläum können in diesem Jahr gleich zwei
Kölner Museen feiern: das Kölnische Stadtmuseum, das wir in Heft 3
würdigen, und das Museum für Angewandte Kunst Köln.
»Einzigartig, überraschend, aufgeschlossen« – so bezeichnet sich das 1888
als »Kunstgewerbe-Museum« gegründete Museum selbst in seinem Leitbild. Eine zutreffende Beschreibung, denn das nach dem Wallraf-RichartzMuseum zweitälteste städtische Museum Kölns ist das einzige in NRW,
das das europäische Kunsthandwerk in seiner gesamten Bandbreite vom
Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert ausstellt. Die Design-Sammlung mit
dem Schwerpunkt auf nordamerikanischen und westeuropäischen Werken
ist sogar europaweit einzigartig.
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klaaf
Kölsches Leben
EUROPAWEIT EINZIGARTIG
Die Ausstellungen erstrecken sich über drei Etagen. Im ersten Stockwerk
unternimmt der Besucher einen Rundgang, der im Mittelalter beginnt und
mit dem Jugendstil endet. Unter dem Motto »Kunst und Design im Dialog«
sind die Erzeugnisse ab dem 20. Jahrhundert in separaten Räumlichkeiten ausgestellt, die der Besucher über das Foyer im Erdgeschoss betritt.
Außerdem wird auch das großzügig angelegte Treppenhaus als Ausstellungsmöglichkeit genutzt. In der zweiten Etage und im Erdgeschoss finden
in der Regel Sonderausstellungen statt. In der übrigen Zeit steht in diesem
Foyer, das Einblick in den Innenhof mit der Brunnenanlage von Ewald
Mataré gewährt, der Traum aller Autobegeisterten, nämlich ein Mercedes
300 SL Flügeltürer von 1956.
Das Museum bietet eine Vielfalt an Kunstwerken aus den unterschiedlichsten Materialien und in verschiedenen Verarbeitungen. Textilien,
Möbel, Keramik, Glas, Metallkunst, Grafik, Gemälde, Skulptur – um nur
die wichtigsten Gruppen zu nennen. Wer genau hinsieht, stellt fest, dass
nicht nur Holz, Stoffe oder Edelmetalle verarbeitet wurden, sondern auch
so außergewöhnliche Materialien wie Schildpatt, Kokosnüsse, Haare oder
Käfer! Denn die Damen des 19. Jahrhunderts schmückten sich gerne mit
Ketten und anderem Geschmeide aus südamerikanischen Juwelenkäfern
oder Menschenhaaren. Schildpatt, das aus dem Rückenschild des Schildkrötenpanzers gewonnen wird, wurde bereits im Altertum verwendet und
vor allem zu Schmuck verarbeitet sowie als Verzierung genutzt. Heute sind
Gewinnung und Handel aus Gründen des Artenschutzes wie auch im Fall
von Elfenbein strikt untersagt.
Selbstverständlich gibt es auch Schmuck aus den bekannten edlen
Materialien und aus allen Zeiten zu bestaunen. Beispielhaft sei Elisabeth
Kölsches Leben
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43
1960er Jahre Kabinett, 2008
Treskow genannt. Die hervorragende Goldschmiedin, die nach dem Zweiten
Weltkrieg an den Kölner Werkschulen lehrte und u.a. die Amtskette des Kölner
Oberbürgermeisters schuf, ist zweifach vertreten: als Künstlerin und als Sammlerin. Denn sie stiftete u. a. ihre Sammlung antiker Gemmen dem Museum.
Beim Mobiliar gilt zu allen Zeiten, dass es zwar zweckmäßig aber auch
dekorativ sein soll, um die Stellung seines Besitzers zu dokumentieren. Ob
einem ein moderner Stahlrohrsessel von Le Corbusier oder das bunte Regal
»Carlton« von Ettore Sottsass gefällt oder ob man doch einen hölzernen
Scherenstuhl oder einen aufwendig gestalteten Kabinettschrank bevorzugt, die umfangreiche Sammlung an Möbeln und Einrichtungsgegenständen bietet für jeden Geschmack etwas. Aus gotischer Zeit beeindruckt
ein Hängeschränkchen mit filigran geschnitztem Maßwerk. Prachtvolle
Kabinettschränke mit geometrischen und figürlichen Marketerien oder Intarsien aus den verschiedensten Hölzern und weiteren Materialien stehen
für die Renaissance.
Ein barocker Dielenschrank gibt dem aufmerksamen Betrachter das Rätsel auf, wie denn wohl die Türe zu öffnen sei. Denn das Schloss befindet
sich gut getarnt in einer dekorativ geschnitzten Leiste. Als letztes sei noch
auf zwei Tische hingewiesen. Der eine, »Drechslermeisterstück« genannt,
versetzt den Besucher durch seine kunstvoll gearbeiteten Beine in Erstaunen, bei dem zweiten handelt es sich um einen barocken Spieltisch für
Schach und Trick-Track.
Faszinierend ist auch die Glassammlung des MAKK mit ihrer Vielfalt
an Formen, Farben und Dekor. Die frühesten Exemplare stammen aus der
Antike und dem frühen Islam. Im mittelalterlichen Deutschland entstanden
die »Waldgläser«, die wegen ihrer groben Form auch »Krautstrünke« genannt
und häufig mit Nuppen verziert wurden. Die Bezeichnung »Waldglas« hängt
nicht mit ihrer grün-bläulichen Färbung zusammen, sondern mit der Lage
der Glashütten. Da diese viel Feuerholz benötigten, befanden sie sich stets
in Waldnähe. Die Färbung entsteht durch eisenhaltige Verunreinigungen.
Anders als in Deutschland kannten die Glaskünstler in Venedig bereits
Mittel zur Reinigung der Glasmasse sowie eine Vielzahl von Techniken
zur Veredelung. So gibt es Netz- und Fadengläser, deren Herstellung sehr
kompliziert ist, Millefiori- und Aventuringläser sowie Eisgläser in unter44
klaaf
Kölsches Leben
schiedlichen Formen. Ein besonderes Exemplar venezianischer Glaskunst ist
der dunkelgrüne Pokal mit aufgelegtem Gold und Emailmalerei. Diese zeigt
einen festlichen Zug, wahrscheinlich einen Hochzeitszug. Denn derartig
aufwendig gestaltete Pokale waren beliebte Brautgeschenke. Heute sind nur
wenige venezianische Emailgläser erhalten, ihr Wert ist entsprechend groß.
Auch in späteren Zeiten schufen die Glasmacher so erstaunliche Kunstwerke
wie die Zwischengoldgläser, die Jugendstilgläser und die Lüstergläser.
Die Herstellung des in China entwickelten Porzellans war in Europa lange Zeit ein großes Rätsel. In Sachsen gelang es schließlich Johann Friedrich
Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, das Geheimnis 1708 zu
lüften. Zwei Jahre später wurde in Meißen die erste europäische Porzellanmanufaktur gegründet, weitere folgten in ganz Europa. Der Schwerpunkt
der Porzellansammlung des MAKK liegt auf Geschirren und Plastiken
deutscher Manufakturen, natürlich auch aus Meißen.
Der Historismus-Saal
Kölsches Leben
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Den 125. Geburtstag feiert das Museum mit einem Jubiläumswochenende
am 15./16. Juni mit einem umfangreichen Programm bei freiem Eintritt.
Außerdem laden fünf Sonderausstellungen aus eigenen Beständen zu
den Themen Design, Fayence, Mäzenatentum, Schmuck und Grafik zu
Besuchen ein.
Übrigens, aus den zu Beginn erwähnten Kokosnüssen sind um 1580
zwei Schraubflaschen entstanden. Die Entdeckung ferner Länder förderte
das Interesse an fremden Materialien, die teuer gehandelt und aufwendig verarbeitet wurden. So weisen die Kölner Schraubflaschen detaillierte
Schnitz- und Goldschmiedearbeiten auf. Am besten betrachtet der Leser die
Feinheiten selbst bei einem Besuch im MAKK, der sehr empfehlenswert ist.
INGEBORG NITT
Harlekin und Columbine, Paul Scheurich,
Meissen, um 1913
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Kölsches Leben
Deckelbecher, Millefioriglas, Venedig,
17. Jahrhundert
GEROLD
KURTEN
ZUM 20. TODESTAG
FOTO: P RIVAT
Nicht nur Erzeugnisse aus Porzellan schmückten eine luxuriöse Tafel,
sondern auch solche aus Keramik. Die umfangreiche Sammlung des MAKK
umfasst einen Zeitraum vom Mittelalter bis heute. Sie enthält Gefäße und
Fliesen aus dem Orient sowie italienische Majolika mit farbenprächtiger
Bemalung aus der Renaissance. Ab dem 17. Jahrhundert setzen sich Werke
aus Fayence durch, zunächst aus Holland, später aus ganz Europa. Ihr Dekor weist ostasiatische Motive auf oder orientiert sich an der heimischen
Flora und Fauna. Manche Gefäße sind auch in der Form von Obst und Gemüse gestaltet. Künstlerkeramiken des Jugendstils und der europäischen
Nachkriegszeit vervollständigen die Sammlung.
Zur Metallkunstsammlung zählen nicht nur Zierobjekte und Tafelgeschirre aus Gold und Silber mit dem Schwerpunkt auf Barock und Historismus, sondern auch Erzeugnisse aus unedlen Metallen wie Bronze, Messing,
Zinn und Eisen. Zu den außergewöhnlichsten Stücken dieser Sammlung
zählen die Schmuckstücke aus Eisen.
Eine große Zahl von Skulpturen kann der Besucher bewundern. Die
bekannteste ist wohl »Die Madonna mit Kind« von Tilman Riemenschneider
aus dem Jahr 1495. Das aus Lindenholz geschnitzte Werk ist aufwendig
und detailliert gestaltet. Das Faltenspiel der Kleidung und die wirklichkeitsnahe Wiedergabe der Gestik und Mimik von Maria und dem Jesuskind
zeugen vom Können des Künstlers. Reliefs, Gemälde, Grafiken und Plakate
gehören ebenfalls zum Bestand. Besonders empfindlich und deshalb nicht
ständig zu sehen, sind die Textilien, wie die Tapisserien und die historischen Kleider.
Gerold Kürten gehörte zu den ersten
Unterstützern der Akademie för
uns kölsche Sproch. Fast zehn Jahre
lang engagierte er sich im Beirat als
Berater für den Musikbereich und
begleitete viele Veranstaltungen wie
»Kölle op Kölsch«, Schallplattenproduktionen und andere Projekte. Am
28. April 1993 verstarb er.
Geboren wurde er am 28. Oktober 1927 in Birkesdorf bei Düren,
1936 zog die Familie nach Köln um.
Sein Vater Franz Peter Kürten, der
bekannte Volkskundler und Mundartdichter, machte ihn mit der Heimat
und ihrer Mundart vertraut. Seine besondere Vorliebe, die er zu seinem
Beruf machte, galt jedoch der Musik. Das Studium schloss er mit Examina
in Dirigieren und Chorleitung sowie Komposition und Klavier ab. Hauptberuflich war er an der Rheinischen Musikschule tätig. Kindern und Jugendlichen die Musik näher zu bringen, war ihm ein besonderes Anliegen. Daher
veröffentlichte er drei Musikkassetten mit Begleitheften »Kölsche Leedcher en d’r Schull« als Unterrichtsmaterial. Außerdem gründete und leitete
er mehre Chöre und Orchester. Dazu gehörten auch der Folklore-Spielkreis
der Rheinischen Musikschule und das Kölner Jugendorchester La Volta, mit
denen er weltweit unterwegs war. Von seinem Professor Albert Schneider
übernahm er den Kölschen Singkreis an der Volkshochschule. Dieser ist
heute noch unter Stefan Krüger aktiv und nennt sich seinem ehemaligen
Leiter und Förderer zu Ehren »Singkreis Gerold Kürten«.
Im Mundartbereich arbeitete Gerold Kürten eng mit vielen anderen Musikern, Sängern und Komponisten bzw. Textern zusammen, darunter Monika
Kampmann und Henner Berzau. Die von ihm gestaltete Weihnachtssendung
im WDR »Sid höösch, leev Lück, sid stell« führte zu der Tonträger-Serie »Kölsche Weihnacht«. Zum Heimatverein Alt-Köln und zum Altermarktspielkreis
hatte er enge Kontakte. Daneben komponierte er, legte eine Sammlung mit
Mundartliedern an »Loss m’r doch noch jet singe!« und war als Verleger im
eigenen Rheinvolk-Verlag tätig.
Bereits dieser grobe Überblick über seine Aktivitäten macht deutlich,
welcher Verlust sein früher Tod für Köln und die kölsche Musikszene war.
INGEBORG NITT
Kölsches Leben
klaaf
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TERMINE
APRIL BIS JUNI ’13
Bitte beachten Sie die Termine auf unserer Internetseite.
Fr 5.4., 15.30 Uhr
PULSIERENDES LEBEN IN
KÖLN-SÜLZ
Eingefangen von Raffael Becker,
präsentiert von Reinold Louis
Ort: Dr. Ernst Schwering-Haus
Blankenheimer Str. 51, 50937 Köln
Der Kölner Brauchtumsexperte
schöpft aus seinem reichen Archiv,
um – gewürzt mit Bild und Ton –
Neues zu Kölschen Originalen zu
berichten. Der Eintritt ist frei. Auch
Nichtmitglieder sind als Gäste
herzlich willkommen. Veranstalter:
Heimatverein Alt-Köln e. V.
Weitere Infos unter
www.heimatverein-alt-koeln.de
FOTO: W IK IPEDI A – B ECKSTET
Mit seiner Filmkamera hat
Reinold Louis die bunte Vielfalt
der großformatigen Ölbilder des
berühmten Kunstmalers eingefangen. Mit passender Musik und den
Original-Erzählungen von Raffael
Becker präsentiert er uns eine
eigene Welt, »Unser Veedel«. Wir
sehen Bilder von komischen Typen,
von außergewöhnlichen Ereignissen und wahren Begebenheiten.
Der Chor der Hauptschule Gr.
Griechenmarkt, Leitung von Karl
Becker, beendet den Nachmittag.
Veranstalter: Kölsch Forum Sülz
Anmeldung und Information:
Roswitha Cöln | Tel.: (0221) 24 22 70
E-Mail: [email protected] |
Eintritt frei
Mo 18.4., 13.30 Uhr
Mo 8.4., 18 Uhr (Einlass 17 Uhr)
»KÖLNER ORIGINALE«, VEREINSABEND IM BELGISCHEN
HAUS MIT REINOLD LOUIS
Ort: Belgisches Haus, Cäcilienstraße
36 (Nähe Neumarkt)
Veranstaltungen Akademie
»FRÜHJAHRSWANDERUNG
AUF DEM LEINPFAD VON
SÜRTH NACH WEISS«
Aus der Reihe »Töurcher en Kölle
un drömeröm« der Akademie för
uns kölsche Sproch / SK Stiftung
Kultur.
Termine
klaaf
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Durch den Sürther Ortskern mit seinen alten Gehöften geht es auf dem
Treidelpfad entlang des Rheinufers
zur Weißer Pfarrkirche St. Georg.
Nach dem Besuch der Schifferkirche
erfolgt ein Rundgang durch das
Künstlerdorf Weiß, das mit der aufwendig restaurierten Schifferkapelle
von 1433 über ein Kleinod verfügt.
Information und Anmeldung:
Hilde Lunkwitz (0221) 739 29 95
oder Jutta Müller (02233) 2 11 76
Kosten: 7€
Eintritt: 15 € | Tel. Kartenreservierung unter (0221) 24 86 27
oder im Online-Shop unter:
www.willi-ostermann-story.de
Muttergoddesbeld us wiessem
Marmor.
Information: Hilde Lunkwitz
(0221) 739 29 95 oder Jutta Müller
(02233) 2 11 76
Weitere Termine:
Sa 25.5., 19.30 Uhr
Pfarrheim St. Mariä Geburt,
Hauptstr. 143 in Porz-Zündorf
Eintritt: 15,00 | Kartenvorverkauf
im Pfarrbüro: (02203) 8 22 61
oder Tel. Kartenreservierung:
(0221) 24 86 27 oder im OnlineShop unter www.willi-ostermannstory.de
Fr 3.5., 20 Uhr
FRÜHJAHRSSTAFFEL
KÖLSCH MILLJÖ 2013
F OTO: WIKIP EDIA – HAR ALD ERNST
Spielstätte: Eltzhof, St. Sebastianus
Str. 10, 51147 Köln
So 20.4., 17.30 Uhr
DIE WILLI-OSTERMANNSTORY
Ein musikalisches Portrait von
und mit Volker Hein und H.P.
Katzenburg
Ort: Pfarrheim St. Ursula, Kirchenkamp 5, 50226 Frechen-Buschbell
Erzähltheater-Spezialist Volker
Hein zeichnet die Lebensgeschichte
des Tondichters als humorvolles
musikalisches Portrait nach. Als
erfahrener Krätzchenssänger
blättert er mit Verve in Ostermanns
Lieder-Chronik, begleitet von H.P.
Katzenburg am Klavier. Mehr Info
www.willi-ostermann-story.de
50
klaaf
Termine
Do 2.5., 18 Uhr
»KÖLSCHE MAIANDAACH EN
ZINT ANGENIES«
Aus der Reihe »Töurcher en Kölle
un drömeröm« der Akademie för
uns kölsche Sproch/SK Stiftung
Kultur
Treffpunkt: St. Agneskirche am
Neusser Platz
Mer ihre de Maiekünnigin met dem
freuderiche Rusekranz un uns schöne Marieleeder. Am Engk gonn mer
all en enem Leechterpruzessiönche
nohm Mai-Altar met dem kossbare
Veranstaltungen Akademie
Mo 13.5., 18 Uhr (Einlass 17 Uhr)
»KLEINE LEUTE IN KÖLN –
TRUDE HERR U. A.«
Vereinsabend im Belgischen Haus
mit Klaus Schmidt
Ort: Belgisches Haus, Cäcilienstraße
36 (Nähe Neumarkt)
FOT O: KÖLSC H M ILLJ Ö
Treffpunkt: KVB-Haltestelle der
Linie 16 »Bahnhof Sürth«
Begrüßen Sie das Frühjahr mit einer
guten Portion kölschem Hätz und
kölscher Siel. Met Leeder, Krätzjer
un Verzällcher starten u.a. Elke
Schlimbach, Fuhrmann & Kulik,
Karl-Heinz Jansen, Köster & Hocker,
Charly Plückthun, Pete Haaser und
das Prometheus Quartett in die
sonnige Zeit des Jahres. Dargeboten
werden Geschichten aus dem Kölner
Alltagsleben und Veedel, natürlich in
kölscher Mundart. Also seien Sie dabei, wenn wir, weit ab vom Karneval,
alles das auf die Bühne bringen, was
das Kölner Leben ausmacht!
Weitere Termine:
Sa 4.5., 14.30 Uhr & 20 Uhr
& So 5.5., 20 Uhr
Karten online bestellen unter:
https://shop.sacova.de/tickets.php
Nach den »kleinen Leuten« im
Mittelalter wird uns der Historiker
Klaus Schmidt nun »kleine Leute«
aus der jüngeren Vergangenheit
unserer Stadt vorstellen, die das
Milieu Köln prägten. Der Eintritt
ist frei. Auch Nichtmitglieder sind
als Gäste herzlich willkommen.
Veranstalter: Heimatverein
Alt-Köln e. V. Weitere Infos unter
www.heimatverein-alt-koeln.de
Mo 13.5., 13.30 Uhr
»BESUCH AUF DER PFERDERENNBAHN WEIDENPESCH
UN DRÖMERÖM«
Aus der Reihe »Töurcher en Kölle
un drömeröm« der Akademie för
uns kölsche Sproch/SK Stiftung
Kultur.
Treffpunkt: KVB-Haltestelle der
Linie 15 »Scheibenstraße«
Besichtigung des Rennbahngeländes
mit seinen historischen Tribünenanlagen, dem Turfplatz, den Wetthäusern, den Stallungsgebäuden, in denen bis zu 500 Pferde untergebracht
werden können, und vieles mehr.
Information und Anmeldung: Hilde
Lunkwitz (0221) 739 29 95 oder
Jutta Müller (02233) 2 11 76
Kosten: 7€
Termine
klaaf
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Frauen sind Bilder,
Männer sind Probleme.
Ort: Kulturverein Schloss Eulenbroich,
51503 Rösrath | Zum Eulenbroicher
Auel 19 (im Bergischen Saal)
Mit Rolly Brings und Band. Ein Konzert mit neun Bildern, kommentiert
von Monika Kampmann und Ingrid
Ittel-Fernau.
Kosten: 12 €, Mitglieder: 10 €
Karten unter (02205) 90 73 20
Fr 17.5., 15.30 Uhr
FRESCHE MAIFESCH,
FRESCHE MAIFESCH,
HOLLANDSCHE HERING …
Ort: Dr. Ernst Schwering-Haus
Blankenheimer Str. 51, 50937 Köln
Su klung et vör Johre em Altermarktspielkreis. Die Erinnerung an
Richard Griesbach, der den Spielkreis über Jahrzehnte prägte, ist
immer noch Ansporn, um Kölsche
Kultur auf die Bühne zu bringen.
»Wat et em Fröhjohr su all passeere
kann«, dat präsenteere: Helga Alfuß,
Hans Land, Milli Griesbach, Maria
Luise Schweiger und Gerda Wiegelmann. Jesunge weed met Peter
Lange an der Quetsch
Veranstalter: Kölsch Forum Sülz
Anmeldung und Information: Roswitha Cöln | Tel.: (0221) 24 22 70
E-Mail: [email protected]
Eintritt frei
Mo 20.5., 12 Uhr
LIEBE
Liebesfreund und Liebesleid,
Vum Jänhann un Wihdunn
Ort: Senftöpfchen Köln,
Große Neugasse 4
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klaaf
Termine
gemeinsame Veranstaltung des Heimatvereins Alt-Köln e. V. und der
Akademie för uns Kölsche Sproch
Eintritt: 7 € | Kartenbestellung
unter (0221) 888 950
Kontakt unter: (0221) 258 10 58
Kosten: 20,80 €
Sa 1.6., 10 Uhr
Sa 25.5., 18 Uhr
E HÄPPCHE KÖLSCH
ÖKUMENISCHER GOTTESDIENST OP KÖLSCH IN
DER ANTONITERKIRCHE
Ort: Weißer Holunder, Gladbacher
Str. 48, 50672 Köln
Wollten Sie immer schon einmal
etwas über die kölsche Sprache
erfahren? Unsere Kölsch-Seminare
bieten Ihnen Gelegenheit dazu.
Neugierig aber noch unentschlossen?
»E Häppche Kölsch«, unser Schnupperkurs, vermittelt einen Eindruck in
die Sprachpraxis. Für das richtige Flair
sorgt der Einstieg in einer kölschen
»Weetschaff«. Die Gilden-Brauerei lädt
ein zu einem Kölsch und einem Halven
Hahn! »E Häppche Kölsch« kann auch
als Gutschein verschenkt werden.
Ort: Antoniterkirche, Schildergasse
Der traditionelle Gottesdienst des
Heimatvereins Alt-Köln findet
erstmals in der Antoniterkirche,
mitten in Köln, statt. Die Predigt
hält Pfarrer Dr. D. Prößdorf, den
wir schon bei zahlreichen früheren
Gottesdiensten kennen gelernt
haben. Auch Nichtmitglieder sind
herzlich willkommen.
Veranstalter: Heimatverein Alt-Köln
e. V. Weitere Infos unter
www.heimatverein-alt-koeln.de
»…UN IMMER WIDDER
WEED ET MAI«
Aus der Reihe »Klaaf em Mediapark« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur
Ort: SK Stiftung Kultur, Im Mediapark 7, 50670 Köln (Saal 1. OG)
Kölner Mundartautoren waren
aufgerufen, zum Thema »… un
immer widder weed et Mai« Texte
zu verfassen. Heute abend werden
die Ergebnisse präsentiert. Eine
Veranstaltungen Akademie
und rund 10.000 Pflanzenarten.
Information und Anmeldung:
Hilde Lunkwitz (0221) 739 29 95
oder Jutta Müller (02233) 2 11 76
Kosten: 7€
Fr 21.6., 15.30 Uhr
JO, SU SIN MER KÖLSCHE
JECKE, MER FLÄJE
KÖLSCHE EIJENART …
Ort: Dr. Ernst Schwering-Haus
Blankenheimer Str. 51, 50937 Köln
Aus der Reihe »Töurcher en Kölle
un drömeröm« der Akademie för
uns kölsche Sproch/SK Stiftung
Kultur.
Der Heimatverein Alt-Köln kann
auf 111 Jahre zurückblicken. Das
ist ein Anlass zu feiern. Von der
»KUMEDE«, dem Theater des
Heimatvereins, kommen zu uns:
Spielleiter Wolfgang Semrau, Ilse
Jäger und Ulla Reusteck. Et kumme
Krätzjer un Verzällcher op et Tapet,
die Spass un Freud bränge. An der
Quetsch: Renate de Groot. För et
Aug und et Hätz spillen die Pänz
vum Hänneschenspielkreis Kath.
Hauptschule Gr. Griechenmarkt
unter Leitung von Wolfgang Figgen.
Treffpunkt: Haupteingang Flora,
Alter Stammheimer Weg
KVB-Haltestelle: Linie 18 und Bus
140 »Zoo/Flora«
Veranstalter: Kölsch Forum Sülz,
Anmeldung und Information:
Roswitha Cöln, Tel.: (0221) 24 22 70
E-Mail: [email protected]
Eintritt frei
Kursbeitrag: 12€ | Anmeldung: ab 1.
Oktober bei Alice Herrwegen 022188895203 (mo -do 9 -15 Uhr)
Mi 12.6., 14 Uhr
Di 28.5., 19.30 Uhr
FO T O : IN GE B O R G N ITT
ADAM UND EVA
Wir zeigen die vielseitigen Facetten
der Liebe auf, und bringen zahlreiche Ideen, wie Glück gelingen kann.
Mit Monika Kampmann und Ingrid
Ittel-Fernau
F OTO: J ANET S INICA
Di 14.5., 19.30 Uhr
»BESUCH DER FLORA MIT
BOTANISCHEM GARTEN«
Beim Rundgang durch die frühsommerlich blühende Gartenanlage
erfahren die Teilnehmer etwas über
die Entstehungsgeschichte und
über den Stand der Sanierung des
alten Flora-Gebäudes, besichtigen
den »Frauen-Rosenhof« und natürlich die etwa 60 uralten Baumriesen
Termine
klaaf
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HÄNNESCHEN- REGELMÄSSIGE
THEATER
TERMINE
So 7.4. bis Fr 21.6.
EM SPIDOL
E kölsch Poppespill met Jesang,
Danz, Schläjerei & vill Jedöns von
Peter Ulrich | Mi. bis Sa. 19.30 Uhr,
So. 17.00 Uhr | Preis: 19,50 €
RUDI AMM: KLAAF-GRUPPEN
Sülz: Kölner Senioren Gemeinschaft
Köln-Sülz, Pfarrei St. Karl Borromäus:
1. und 3. Montag im Monat von
15 bis 17 Uhr (außer an Feiertagen)
Kalk: Bürgerhaus Kalk, Kalk-Mülheimer Str. 58, 1. Etage (kleiner Saal):
2. und 4. Montag im Monat von 14.30
bis 16 Uhr (außer an Feiertagen)
FÜR KINDER
So 7.4. bis Fr 21.6.
HÄNNESCHE UN DER NIBELUNGENSCHATZ
Hänneschen und Bärbelchen entrümpeln den Dachboden. Dabei
entdecken sie ein altes Drachenfels-Gemälde. Auf der Rückseite
des Bildes befindet sich eine
Zeichnung, die einer Schatzkarte
ähnelt, und die Kinder glauben,
den Schlüssel zum Schatz der
Nibelungen gefunden zu haben.
Mi. bis Sa. 16.00 Uhr, So. 14.30 Uhr |
Preis: Kinder 8,50 €, Erwachsene 13 €
Für Informationen bzgl. des Vorverkaufs wenden Sie sich bitte an:
www.haenneschen.de
Theaterkasse: Mittwoch bis Sonntag 15 bis 18 Uhr | Telefonische
Kartenreservierung: mittwochs bis
sonntags 10 bis 14 Uhr |
Tel.: (0221) 258 12 01, Fax: (0221)
221-28488 | E-Mail: haenneschen@
stadt-koeln.de | Alle Eintrittskarten
gelten auch als Hin- und Rückfahrkarte für KVB und VRS.
54
klaaf
Termine
MITSINGKONZERTE MIT
BJÖRN HEUSER
Zom Zuhüre / Metsinge!
Jeden Freitag ab 22:30 Uhr
Ort: Gaffel am Dom, Bahnhofsvorplatz 1, 50667 Köln,
Tel. (0221) 913 92 60
Alte und neue kölsche Hits
werden unplugged live gespielt.
Im Publikum werden Texthefte
verteilt, damit mitgesungen
werden kann. Weitere Termine
unter www.heuser-koeln.de
Eintritt frei!
KÖLSCHER SINGKREIS
GEROLD-KÜRTEN
Chorprobe montags von 18.15
bis 19.45 Uhr (außer Schulferien)
Ort: Rheinische Musikschule,
Lotharstr. 14-18, 50937 Köln-Sülz,
1. Etage, Raum 101
»Mer singe Kölsch, dat eß doch klor!
Mer singe Kölsch et janze Johr!« Seit
fast 50 Jahren folgen diesem Motto
von Prof. Albrecht Schneider viele
Menschen, die gerne kölsch singen, in
diesem von ihm gegründeten SingVeranstaltungen Akademie
VOLKER HEIN MIT
»HERRSCHMITZ«
Musikalischer Altstadtrundgang
»Met Sang und Klang durch Kölle!«
FOT O: J O GOE DE
FÜR ERWACHSENE
FO T O : V O LKE R HE IN
kreis. Gerold Kürten leitete und prägte
ihn 14 Jahre lang und verlieh ihm
seinen Namen. Seit 1993 wird, unter
der Leitung von Stefan Krüger, den
Jahreszeiten entsprechend, aus einem
breiten Repertoire von Bläck Fööss bis
Beethoven nur in kölscher Sprache
gesungen. Der Singkreis besteht aus
über 40 Frauen und Männern im Alter
zwischen 40 und 70 Jahren. Monatlicher Beitrag € 8 | Kontakt: Silvia
Lüthy | Tel.: (0221) 17 34 21
Kölsche Krätzcher un Leedcher met
Quetsch un Schnüss an »Originalschauplätzen« | Terminvereinbarung
unter | [email protected]
oder unter Tel.: (0171) 280 22 52
NACH VEREINBARUNG
SIEGFRIED GLOS
Das alte Köln – eine Annäherung.
Die Stadtführung der besonderen Art
Ort: Im Atelier des Künstlers
Siegfried Glos, Thürmchenswall 76,
50668 Köln
»Historie und Histörchen«
Stadtgeschichte erleben anhand
Siegfried Glos' Gemälde und seiner
»Verzällcher«.
»Sagen und Legenden«
Hören Sie wunderschöne spannende Sagen und Legenden aus
alter Zeit vor den dazu passenden
Gemälden. Ohne Buffet ab 12 bis
40 Pers. (2, 5 Std.): 13 €/Pers.
Mit Buffet ab 15 bis ca. 40 Pers. (4
Std. inkl. Vortrag): 33 €/Pers.|
Termine unter Tel. (0221)132429
Web: www-das-alte-koeln.de
E-Mail: [email protected]
GÜNTER SCHWANENBERG
MUSIKALISCHE SPAZIERGÄNGE
»Cöln 1900«,
Ein musikalischer Spaziergang vom
Mittelalter in die Gründerzeit.
»Kölsche Nationalhymnen«,
Ein musikalisch-historischer Spaziergang zwischen Pathos und Parodie
»Wä gitt, wat hä hät ...«,
Ein Spaziergang mit kölschen Liedern
und Gedichten über den Südfriedhof
Alle Führungen etwa 2, 5 Std.
Termine unter Tel (0221) 99 29 64 65
E-Mail: [email protected]
HEINZ ENGELS
Stadtführung durch das historische
Köln auf Kölsch & Hochdeutsch
Außerdem: Führungen auf Melaten
und im Karnevalsmuseum
Kontakt: Heinz Engels | Tel.: (0221)
89 41 50 | Mobil: (0174) 954 85 25
Termine
klaaf
55
FRÜNDE VUN DER
AKADEMIE FÖR UNS
KÖLSCHE SPROCH E.V.
FOTOS: AGNES BOC KWOLDT-J OCHMANN
KONTAKT: HEINZ-PETER HOLLÄNDER, TEL.: ( 0 22 41) 13 28 70, E-MAIL:[email protected]
Die »Fründe …« bei der Milljö-Sitzung …
MET AKI EN ET NEUE JOHR…
Mit einer Wanderung starteten die
»Fründe vun der Akademie för uns
kölsche Sproch e.V.« schon am
5. Januar ins neue Vereinsjahr. Bei
trockenem Wetter ging es vom Königsforst in die Wahner Heide. Die
Hoffnung im »Geisterbusch« auch
tatsächlich auf einen Geist zu stoßen,
zerschlug sich aber schnell. Außer
einer Herde Glan-Rinder war dort
nichts Aufregendes zu entdecken …
Drei Milljö-Sitzungen, von der
Akademie för uns kölsche Sproch als
Start der Feierlichkeiten zum 30jährigen Bestehen veranstaltet, waren
Höhepunkte im Januar. Der »halbe
Elferrat« wurde von Vereinsmitgliedern gestellt. Selbstverständlich
56
klaaf
Fründe
engagiert sich auch Sitzungs-Präsident »Anton Kolvenbach« seit langer
Zeit bei uns. Zahlreiche »Fründe…«
waren zu Gast im Brauhaus SION
und hatten große Freude an den jecken Darbietungen und dem tollen,
urkölschen Programm. Sogar das
Kölner Dreigestirn gab uns an allen
Tagen die Ehre.
Das Klaaf-Schmölzchen unseres
Vereins hat eine neue Sprecherin
gewählt: Marlies Marks ist nun für
die Koordination verantwortlich.
Zu erreichen ist sie unter
0221- 35 40 31 oder via E-Mail
[email protected]
Für das erste Halbjahr 2013 sind
bereits jetzt über fünfzig Lesungen
in Senioren- und Behinderteneinrichtungen geplant. Ein tolles
soziales Engagement unserer Vereinsfreunde.
Einige interessante Führungen
sind für unsere Vereinsmitglieder
schon wieder in Planung. Wir werden die Besichtigungsreihe mit
Markus Eckstein - »Romanische
Kirchen« - fortsetzen, das Luxushotel »Im Wasserturm« besuchen
und am 14. Juni einen Blick hinter
die Kulissen der LANXESS - Arena
werfen dürfen.
Unsere beliebten Rundgänge
»Ming Veedel« - »Fründe…« stellen
uns ihr Umfeld vor, werden ebenfalls in diesem Jahr ihre Fortsetzung finden.
Ein weiterer Termin für alle sportlichen »Fründe…« ist der 13. April
2013. Die »KG Troisdorfer Narrenzunft von 1925 e.V.«, älteste aktive
Karnevalsgesellschaft der größten
Stadt des Rhein-Sieg-Kreises, wird
aus Anlass ihres närrischen Jubiläumsjahres 8 mal 11 Jahre »Narrenzunft«, von Troisdorf aus nach Köln
wandern. Die Tour steht unter dem
Motto »Zo Foß noh Kölle gonn…«.
Dabei sein kann jedermann, zahlreiche »Fründe…« haben schon ihr
Interesse bekundet, mit unterwegs
zu sein. Wer sich die ganze Strecke
nicht zutraut, hat die Möglichkeit,
an verschiedenen Stationen »auszusteigen« bzw. wird vom »Besenwagen« aufgesammelt. Ziel ist das
»Altstadttheater im Söckchen« am
Pegel in der Kölner Altstadt.
Die nächste große »AhrSchwärmer-Tour« unseres »WeinSchmölzchens« findet anlässlich
des Tages der offenen Weinkeller
im Ahrtal am 20. April 2013 statt.
Einen Blick hinter die Kulissen der
Weingüter und auf die Verarbeitung
der Weintrauben ermöglicht der
»Tag der offenen Weinkeller«. Bei
dieser Veranstaltung im malerischen
Ahrtal werden 16 Winzer zwischen
Mayschoß und Heimersheim ihre
Keller öffnen und Einblicke in die
Weinherstellung gewähren. Ein
Probenpass zum Preis von 20 € beinhaltet die kostenlose Nutzung des
Shuttlebusses und die Möglichkeit,
3 Weine (0,05 l) in jedem Weinkeller
zu verkosten.
Regelmäßig wird unser WanderSchmölzchen unterwegs sein, der
Kölsch-Chor und das TheaterSchmölzchen proben weiterhin
montags im »BÜZE«, dem Bürgerzentrum Ehrenfeld.
Selbstverständlich sind auch
von den beiden letztgenannten
Schmölzchen wieder viele Auftritte
geplant, ebenfalls vornehmlich in
sozialen Einrichtungen.
Konkrete Daten und Einzelheiten
zu allen Vereinsaktivitäten sind
unseren regelmäßig erscheinenden
Infobriefen (www.koelschakademie.
de/Fründe/Info-Briefe) zu entnehmen. HP. HOLLÄNDER
Fründe
klaaf
57
AKADEMIE FÖR UNS
KÖLSCHE SPROCH
ÖFFNUNGSZEITEN
ANSPRECHPARTNER
Empfang der SK Stiftung Kultur:
Mo-Fr 9 -18 Uhr
Tel.: (0221) 888 95-0
Prof. Hans-Georg Bögner
Akademie-Leiter
[email protected]
Bibliothek:
Ingeborg Nitt
[email protected]
Mo+Do 9-12 Uhr u. 14-16 Uhr,
Di 9-12 Uhr u. 14 -18 Uhr, Fr 9 -12
Uhr; Mi geschlossen
Tel.: (0221) 888 95-202
Alice Herrwegen
Seminare & Sprache
[email protected]
Tel.: (02 21) 888 95-203
Sekretariat:
Karola Müller
[email protected]
Mo-Do 9-14 Uhr
Tel.: (0221) 888 95-200
Dr. Christa Bhatt
Sprachwissenschaft
[email protected]
Tel.: (02 21) 888 95-204
Priska Höflich
Kölsch-AGs an Schulen
[email protected]
Tel.: (02 21) 888 95-205
www.koelsch-ags.de
Dr. Ralf Convents
Pressekontakt
[email protected]
Akademie för uns Kölsche Sproch
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klaaf
Akademie för uns kölsche Sproch
Van Ham Kunstauktionen Schönhauser Str. 10 –16 | 50968 Köln
Telefon: 0221 92 58 62-0 | Fax: 0221 92 58 62-4 | [email protected]
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AquaFun • Agrippabad • 19. April 2013
AquAtlantis • Höhenbergbad • 17. Mai 2013
AquArt
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Juni 2013
AquaHealth • Zündorfbad • 19. Juli 2013
AquaLive • Lentpark • 16. Aug. 2013
AquAktiv • Stadionbad • 20. Sept. 2013
AquaNatur • Wahnbad • 18. Okt. 2013
JEDEN
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