Klassifizierung der Halbleiterspeicher

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Klassifizierung der Halbleiterspeicher
Mikrocomputertechnik
Fachbereich Elektrotechnik
Prof. Dr. Bayer
Klassifizierung der Halbleiterspeicher
Halbleiterspeicher
nicht
flüchtig
flüchtig
RAM
nicht löschbar
löschbar
statisch
dynamisch
ROM
PROM
EPROM
EEPROM
SRAM
DRAM
Dabei bedeuten die Abürzungen:
ROM
RAM
PROM
EPROM
EEPROM
SRAM
DRAM
Read Only Memory
Random Access Memory
Programmable ROM
Erasable PROM
Electrical EPROM
Static RAM
Dynamic RAM
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ROM (Read Only Memory)
UB
R
Zeile 0
Zeile 0
Zeile 1
Zeile 1
R
Daten
Daten
ROM wird im Herstellungsprozess programmiert.
Sinnvoll erst bei hohen Stückzahlen
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PROM (Programmable ROM)
UB
UB
Daten
Daten
R
Programmieren erfolgt durch das Durchschmelzen einer Sicherung
( fusable link).
(zerstörendes Schreiben)
Programmierung nicht bei der Herstellung, sondern beim Kunden
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EPROM (Erasable PROM)
spezieller MOS-FET Transistor mit isoliertem zusätzlichen Gate (Floating
Gate)
+UB
R
G
D
S
G
FG
FG
n
n
D
S
p
Daten
Programmieren einer EPROM-Zelle
1. hoher Kanalstrom zwischen Source und Drain. ( 21V an Drain)
2. hohe Feldstärke zwischen Gate und Source. (21V an Gate).
Dadurch werden Elektronen durch das dünne SiO2 (Dicke ca. 30 nm) auf
das Floating Gate transportiert
Diese sammeln sich dort an und verschieben mit ihrer Ladung die
Schwellspannung des Transistors auf ca. 6V. Mit der üblichen
Betriebsspannung von 5 V am Gate wird der Transistor nicht mehr leitend.
Speicherdauer ca.10 Jahre
Löschen einer EPROM-Zelle
Eine EPROM-Zelle wird durch energiereiches UV-Licht gelöscht. Hierzu
hat der EPROM-Speicher ein lichtdurchlässiges Fenster im Gehäuse.
Durch die Photonen erhalten die FG-Elektronen soviel Energie, daß sie
durch den Isolator zum Gate bzw. zum Substrat gelangen und dorthin
abfließen können.
Durch den Photonenbeschuß werden allerdings auch Fehlstellen im
Kristallgitter erzeugt, die dazu führen, daß die Schwellspannung sich mit
jeder Programmierung ein wenig verschiebt. Aus diesem Grund ist die
Anzahl der Lösch- und Programmierzyklen auf einige Hundert beschränkt.
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EEPROM (Electrical Erasable PROM)
• EEPROM braucht zum Löschen nicht aus der Schaltung genommen
werden.
• Aufbau ähnlich EPROM, das Floating Gate reicht bis über das n - Gebiet
des Drain. Abstand zwischen FG und Drain ist nur einige Nanometer
• Zur Selektion muß der Speicherzelle ein Schalttransistor vorgeschaltet
werden.
+UB
R
G
D
S
+UB
Adressen
G
G
FG
FG
n
n
p
D
S
Schalttransistor
D
S
Speichertransistor
Daten
Lesen einer EEPROM-Zelle
• Gate des Schalttransistors auf 5V , der Schalttransistor wird leitend
• Der Speichertransistor wird nur leitend, wenn sich auf dem FG keine
Ladungen befinden => 0V an Datenleitung
• Ist das Floating Gate geladen, so schaltet dieser nicht,
=> 5V an Datenleitung
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Programmierung einer EEPROM-Zelle
Grundzustand zum Programmieren ist ein geladenes FG, d. h. der
Speichertransistor sperrt (Es ist eine „1“ programmiert).
• Löschen => Laden des FG. 20 V an G und 0V an Drain des
Speichertransistors=> Elektronen werden von Drain auf FG gezogen
5V
R
Adressen
5V
20V
G
G
FG
D
S
D
S
0V Daten
• Programmieren einer „0“ => Entladen des FG
Auswahl durch 21V an Gate des Schalttransitors und 18V an Datenleitung
=> Schalttransitor schaltet und legt 18V an Drain des Speichertransistors,
0V an Gate und 18V an Drain => FG wird entladen
0V
R
Adressen
0V
21V
G
G
FG
D
S
D
S
+18V
Daten
• Programmieren einer „1“ => FG bleibt geladen
0V an Daten=> 0V an Drain des Speichertransitors
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Statische CMOS-Speicherzelle
Speichern der Information in einem FlipFlop, realisiert mit rückgekoppelten
CMOS Invertern
+Ub
T1
T5
T2
T3
T4
T6
A
B1
B0
Aufbau einer statischen CMOS-Speicherzelle (CMOS = Complemtary MOS )
Lesen:
A wird aktiviert, T5 und T6 schalten durch. An den Spaltenleitungen B0 und
B1 wird durch einen Schreib/Leseverstärker der Zustand des FlipFlops
abgegriffen und als 1 bzw 0 auf die Datenleitung gegeben.
Schreiben:
Der Schreib/Leseverstärker generiert entsprechend des angelegten
Datenbits die Spannungspegel für die Leitungen B0 und B1. Das über die
Adressleitung A ausgewählte FlipFlop kippt in den entsprechenden
Zustand.
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Aufbau einer DRAM-Zelle
UB
UB
UP
Leitungskapazität
S
D
Speicherkapazität
G
Adressen
Daten
Querschnitt durch eine DRAM-Zelle
Die Information wird beim DRAM in einem kleinen Kondensator
gespeichert, der durch das vergrößerte Draingebiet gebildet wird. Die
Kapazität beträgt ca. 0,1 pF - 0,5 pF.
S
G
n
D
n
p
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Organisation eines Speicherbausteins
A0
A1
Speichermatrix
2n x m
Deco
der
(quadratisch)
Ai
Schreib - Leseverstärker
Aj
Deco
der
Spaltenmux
An
/OE
R/W
I/OTreiber
I/OTreiber
D0
D1
...
I/OTreiber
Dm
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Aufbau eines DRAM-Bausteins
Register
A0
A1
Deco
der
Speichermatrix
2n x m
(quadratisch)
An/2
/ RAS
Schreib - Leseverstärker
Register
A0
A1
Deco
der
Spaltenmux
An/2
/OE
I/OTreiber
R/W
/ CAS
DI/DO
/RAS = Row Address Strobe
/CAS = Column Address Strobe
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Refresh
•
•
•
•
•
Ähnlich dem Lesezugriff
Zeilenadressen werden intern oder extern erzeugt
Eine Zeile wird gleichzeitig aufgefrischt
3-5% der Zugriffszeit geht im Mittel durch Refresh verloren
Es gibt mehrere Refresh-Modi
RAS Only Refresh
Beim RAS-Only-Refresh wird von außen die aufzufrischende Zeilenadresse
angelegt und nur das /RAS-Signal aktiviert. Innerhalb einer spezifizierten Zeit
muß dies für jede Zeile einmal gemacht werden. Extern muß ein Zähler
vorhanden sein, der bei jedem Refresh erhöht wird. Diesen Modus
beherrschen alle DRAM-Typen.
Zykluszeit
/RAS
Adressen
Zeilenadr
CAS before RAS Refresh
In diesem Fall besitzt das DRAM einen internen Adreßzähler. Eine RefreshAdresse braucht nicht angelegt zu werden. Durch die Signalfolge /CAS vor
/RAS wird der Refresh-Modus aktiviert und der interne Refreshzähler
inkrementiert. Dieser Modus ist bei den heutigen Bausteinen Standard.
Zykluszeit
/RAS
/CAS
Schnelle Zugriffsmethoden
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Interleave
2-Wege Interleaving:
Eine Möglichkeit die Zykluszeit beim Seitenwechsel zu umgehen, ist das Interleaving.
Hierzu wird der Speicher in sogenannte Banks aufgeteilt, die dann separat mit zeitlich
versetzten RAS- und CAS-Signalen angesprochen werden.
Am Beispiel eines 2-Wege-Interleaving soll das Prinzip verdeutlicht werden. Der gesamte
Speicher wird in 2 Blöcke (Banks) aufgeteilt, die mit 2 separaten Speicherbausteinen realisiert
werden. Die geraden Adressen liegen nun in Bank0 und die ungeraden Adressen in Bank1.
Bei einem sequentiellen Zugriff (z.B. Cache-Line auffüllen) werden die beiden Banks
nacheinander angesprochen, so dass sich, wie oben gezeigt, effektiv eine Verdoppelung der
Zugriffsrate ergibt. Während nach einem Zugriff auf Bank 0 die Precharge-Zeit abgewartet
werden muss, wird bereits auf Bank 1 zugegriffen.
Für die Zugriffsrate ist also nicht die Zykluszeit, sondern nur die Zugriffszeit maßgebend.
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Page-Modus
Beim Page-Modus (Seitenzugriff) bleibt eine Zeile adressiert. Nur beim ersten Zugriff auf die Zeile
wird die volle Zugriffszeit benötigt. Da bei den Folgezugriffen innerhalb der Zeile nur noch die
Spaltenadressen angelegt werden müssen, erfolgen diese Zugriffe schneller.
Wie im obigen Zeitdiagramm angedeutet, erfolgt der Zugriff innerhalb einer Seite (Page)
ca. 2-3 mal schneller. Muss auf eine andere Zeile zugegriffen werden, wird der PageModus abgebrochen.