Cornwall, 2011

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Cornwall, 2011
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REISE
FN
Samstag
20. AUGUST 2011
FN-Leserreise nach Cornwall: Unterwegs in der fantastischen Landschaft im äußersten Südwesten Englands
Salento
Im Land der Rosamunde Pilcher
An Reisende mit
Handycap gedacht
Zum dritten Mal bietet das Salento,
die Halbinsel im äußersten Südosten Italiens, mit dem Programm „Salento per tutti“ auch in diesem Sommer wieder zahlreiche Angebote für
Reisende mit handicap. Eine Auflistung der Initiativen findet sich in der
gleichnamigen Infobroschüre, die in
Kürze vom FVA Lecce herausgegeben wird. Hierin finden sich unter
anderem besonders leicht zugängliche Strände, geeignete Spazier- und
Wanderwege, spezielle Stadtführungen, Kochkurse und Sportangebote
wie Tauchkurse, Angeln, Reitkurse
sowie reittherapeutische Angebote.
Weiterhin finden Reisende in der Infobroschüre die Adressen von barrierefreien Restaurants und Geschäften und von medizinischen
Einrichtungen vor Ort.
Von unserem Mitarbeiter
Werner Palmert
Cornwall, das geheimnisvolle Land
des König Artus am südwestlichsten
Zipfel der Englischen Insel. Ob der
King einst mit seinen Rittern tatsächlich auf den Klippen an der
Steilküste bei Tintagel oder im ehemaligen kleinen cornischen Fischerund Schmugglernest Polperro Rast
machte? Man weiß es nicht so genau
und die Geschichtsforscher sind sich
auch nicht einig, warum und zu welchem Zweck die mysteriösen Steinformationen von Stonehenge, Englands berühmtester Kultstätte der
Vorzeit, aufgestellt wurden.
Die Teilnehmer der FN-Leserreise in die englische Grafschaft Cornwall wissen aber jetzt eines ganz genau: Sie haben eine wunderbare und
abwechslungsreiche Woche auf diesem Teil der Insel erlebt. Grundvoraussetzung: das Wetter meinte es
besonders gut mit ihnen und sie hatten in der aus München stammenden charmanten Reiseführerin eine
äußerst belesene und fachlich absolut kompetente Begleiterin, die nicht
nur über die Historie ihrer zweiten
Heimat bestens Auskunft geben
konnte. Sie erklärte den Besuchern
aus den Regionen Tauberfranken,
Odenwald, Bauland und der Kurpfalz auch die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage der Briten,
die seit einem Jahr den wenig erstrebenswerten Titel „Weltmeister im
Kreditkartenschuldenmachen“ haben.
Von wegen rauer Norden! Wo der
warme Golfstrom die Südküste Englands umspült, erwartet den Besucher ein blühendes Paradies mit rosenumrankten Dornröschenschlössern und herrlichen Parks. Die einzelnen Stationen waren ideal ausgewählt. Vom lebhaften und lauten
London geht die Reise über die beschauliche Universitätsstadt Bath
zum UNESCO-Weltkulturerbe Avebury mit seinen 4500 Jahre alten
Steinkreisen in die Hafenstadt Plymouth.
Wie an der Perlenschnur aufgereiht folgen die Ausflüge nach St. Michaels Mount und Land’s End, den
westlichsten Punkt Cornwalls. Ausklang im Künstlerdorf St. Ives, hier
brechen sich die Wogen des Atlantiks an den wilden Klippen. Wer am
späteren Nachmittag kommt, hat
mehr vom Ort, dann ist der große
Touristenstrom abgezogen.
Die Fahrt über enge, von Hecken
gesäumte Straßen ins einsame Dartmoor, vorbei an historischen „clapper Bridges“, und gepflegten reetgedeckten Cottages, führt durch eine
stille Heide- und Moorlandschaft.
Hier wurden früher die königlichen
Jagdgesellschaften abgehalten. In
der geheimnisvollen Umgebung
spielt Arthur Conan Doyles weltberühmte Erzählung „Der Hund von
Baskerville“. Die Fahrt endet im versteckten ehemaligen cornischen Fischer- und Schmugglerdörfchen
Polperro mit seinen weißen und pastellfarbenen Häuschen, die sich eng
an den steilen Hang schmiegen und
bietet landschaftliche Reize, die das
Auge beinahe nicht verarbeiten
kann. Die Nachfahren des schaurigen Höllenhundes, der auch in der
Sherlock-Holmes-Verfilmung eine
Rolle spielt, können Dartmoor-Besucher übrigens heute im Hundezwinger „Warren’s Inn“ aus sicherer
Entfernung anschauen.
Die nächste spektakuläre Tagestour führt zu den Burgruinen auf den
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Brombachsee
Mit Schwung ins
Strandvergnügen
Cornwall ist unvergesslich. Fotografen finden hier Motive im Überfluss.
Klippen von Tintagel, wo eben der
sagenumwobene König Artus das
Licht der Welt erblickt haben soll
und mit seinen Rittern zu Hause war.
Der Spaziergang auf dem Klippenpfad, mit einem atemberaubenden
Ausblick auf das tief unten schäumende türkisfarbene Meer, lässt
langsam die Rosamunde PilcherFernsehbilder aufkommen. Ruhe
und Beschaulichkeit empfängt die
Besucher in der gepflegten Parklandschaft des ehemaligen Herrensitzes Lanhydrock House am Rande
des Bodmin Moores. Das Herrenhaus mit rund 50 Zimmern wird
mittlerweile von einer Stiftung unterhalten, die Kinder der ehemaligen
Besitzer leben in Australien. Spätestens bei der Wanderung auf der Li-
zard Halbinsel zu den schroffen Felsen von Kynance Cove und beim
Spaziergang durch das beinahe unwirkliche Blütenmeer und Pflanzengewirr des subtropischen, schluchtartigen Trebah Garden, hat der Besucher dann das Panorama der Pilcher-Familiensaga „Vier Jahreszeiten“ vor Augen. Ungezähmte Klippen, saftig-grüne Wiesen, weiße
Haufenwolken am Himmel, Sonne,
Strand und ein angenehmer Wind.
Man möchte am liebsten hierbleiben, aber das geht nicht. Es warten ja
noch die geheimnisvollen Steinkreise von Stonehenge in der weiten
Ebene der Salisbury Plain, die vor
etwa 5000 Jahren errichtet wurden.
Niemand hat bis heute das Geheimnis wirklich gelüftet, welche Bedeu-
BILDER: WERNER PALMERT
tung die Steingebilde haben, was
aber dem Besucheransturm keinen
Abbruch tut. Als krönender Abschluss steht die Besichtigung der
Kathedrale von Winchester an, in
der Englands berühmteste Dichterin
Jane Austen begraben ist. Der imposante Sakralbau ist neben dem Petersdom in Rom die längste Kirche
Europas. In der „Great Hall“, dem
letzten erhaltenen Gebäudeteil des
königlichen Palastes, können die Besucher den an der Wand hängenden
„Round Table“ bewundern, an dem
sich der Legende nach die Tafelrunde der Ritter König Artus versammelt
haben soll.
Die Rückfahrt nach London führt
dann gewöhnlich über die M 25, von
den Engländern auch liebevoll
„größter Parkplatz der Welt“ genannt.
Der kilometerlange Stopp- and
Go-Verkehr gehört zum täglichen
Pflichtprogramm der leidgeprüften
Londoner Autofahrer. Wer im Lande
von Rosamunde Pilcher leben will
und das wollen offensichtlich immer
mehr Engländer – vor allem Pensionäre zieht zunehmend in die ländliche Idylle – sollte allerdings etwas
Kleingeld mitbringen, denn ganz billig ist der Spaß nicht.
Das um 40 Prozent abgewertete
Pfund Sterling führt zu horrenden
Mieten und Immobilienpreisen und
die übrigen Ausgaben für Lebensmittel, Strom, Gas, Kleidung, Benzin
und Diesel lassen den Geldbeutel
schnell schrumpfen.
Erlebnisreiche Tage verbrachten die Teilnehmer der FN-Leserreise in Cornwall.
Tirol: ferien-Sommer-Wunderland für die ganze Familie / Grandiose Vielfalt erleben
Für die Kleinen nur das Allergrößte
Die Ferienregion TirolWest ist, so
sagt man, ein Abbild des Landes Tirol im Kleinen. Alles was eine der
vielfältigsten Urlaubsregionen des
Alpenraums als Ganzes bietet, findet
man in der westlichsten Ecke Tirols
auf kleinstem Raum versammelt:
Eine faszinierende Bergszenerie,
Seen, Burgen, Kultur, Tradition.
Mit der TirolWest Feriencard
können Familien diese grandiose
Vielfalt erleben, ohne viel zu bezahlen. Das Schönste vorneweg: Die Ti-
Weitere Informationen unter
http://www.viaggiareinpuglia.it/
rolWest Card selbst ist kostenlos.
Gratis besucht man damit auch viele
Natur-Attraktionen der Region, alle
Schwimmbäder und Badessen, Museen und Ausstellungen, benutzt alle
fünf öffentlichen Buslinien umsonst
und kann das 7-Tage Familien-Ticket der Venet-Bergbahnen preisreduziert erwerben. In einfachen Worten: Alles, was den Urlaub für Groß
und Klein spannend, erholsam und
erlebenswert macht, wird mit der TirolWest Card abgedeckt, die jeder
Gast in der Zeit bis 31. Oktober erhält, wenn er ein Zimmer in der Region bucht.
Für alle, die wegen dieser attraktiven Aussichten daran gehen wollen,
einen Familienurlaub in der Region
Tirol West zu planen, seien hier einige Vorschläge heraus gegriffen. Ein
absolutes Muss ist beispielsweise
der Besuch des „Zammer Lochputz“.
Es gibt wohl niemand, der sich der
Faszination dieser von wilden Wassern geschaffenen Klamm entziehen
kann. Über Stollen, Steige und Brücken und mit prickelnden Blicken in
die Tiefe geht es zu einem 30 Meter
hohen Wasserfall. Eine Multimedia
Show erzählt darüber hinaus die
Sage vom Zammer Lochputz.
Auch alte Schlösser verfehlen die
Wirkung auf Groß und Klein selten.
Daher ist ein Besuch von Schloss
Landeck ein absolutes Muss. An jeden Mittwoch im Sommer sind die
Kinder zu einer geführten Schatzsuche eingeladen, bei der eine Mär-
chenerzählerin Sagenhaftes über
das Schoss und seine Bewohner zu
berichten weiß. Erwachsene können
an Erlebnisführungen zum Thema
„Hexenverfolgung und Gerichtsbarkeit“ teilnehmen. Keinesfalls versäumen darf man beim Familienurlaub
in TirolWest Tobi’s Erlebnisweg.
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Auskunft gibt die Website
www.tirolwest.at sowie der Tourismusverband TirolWest, EMail: [email protected].
53 Meter lang und elf Meter hoch:
Das sind die Ausmaße der aufblasbaren Riesenrutsche, die noch bis
31. August 2011 in der Freizeitanlage
Allmannsdorf am Großen Brombachsee zu rasant-spitzigen Rutschpartien einlädt.
Am Nordostufer des Großen
Brombachsees steht die gewaltige
Rutsche, die ein bisschen an eine
überdimensionale Hüpfburg erinnert. Von zwei starken Gebläsen
kontinuierlich mit Luft versorgt, lädt
sie Rutscher jeden Alters zu diesem
Sommerspaß ein. Wasser auf der
breiten Rutschfläche sorgt dafür,
dass alles bestens „flutscht“. Dabei
rutscht man nicht in den See hinein:
Die komplette Rutsche samt Auslauf
steht auf dem „Festland“. Vor drei
Jahren war die Rutsche schon einmal zu Gast im Fränkischen Seenland und eine große Attraktion für
die Strandgäste.
Wer vom Rutschen eine Pause
braucht, findet in der Freizeitanlage
Allmannsdorf genügend Abwechslung: Es locken der Badestrand mit
seinen Liegewiesen, der großzügige
Kiosk mit Biergarten, der Kinderspielplatz sowie Fahrten mit Fahrrad
oder Tretboot, die jeweils vor Ort
ausgeliehen werden können.
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Mehr Informationen: Tourismusverband Fränkisches Seenland,
Hafnermarkt 13, 91710 Gunzenhausen, Telefon 09831/5001-20,
www.fraenkisches-seenland.de
REISEBUCH
Ins Land von Lavendel und Jetset
führt das neue DuMont Reise-Handbuch „Provence – Côte d’Azur“.
Mmit seinen ausführlichen Informationen richtet es sich besonders
an Reisende, die das Land auf eigenen Wegen erkunden möchten.
Ganz in diesem Sinne verlocken die
neuen „aktiv unterwegs“-Specials zu
ungewöhnlichen Exkursionen
abseits der ausgetretenen Touristenpfade zwischen Alpen und Mittelmeer, dem mondänen Nizza im
Osten und den Weiten der Camargue im Westen. Neue Elemente des
Bandes sind eine Extra-Reisekarte
zum Herausnehmen, detaillierte
Citypläne, die Auswahl besonders
schöner Routen zum Nachreisen
und die persönlichen Tipps des
Autors.Klaus Simon weiß nimmt
den leser zum Beispiel mit in die stillgelegte Raketenabschussbasis in
1100 Metern Höhe auf dem Plateau
d’Albion. Dort steht im „Observatoire Sirène“ nächtliches Sternegucken auf dem Programm. Viele
dieser persönlichem Tipps liefern
dem neugierigen Reisenden außergewöhnliche Einblicke in den französischen Süden.
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DuMont Richtig Reisen Provence
– Côte d’Azur, von Klaus Simon,
DuMont-Reiseverlag, 456 Seiten, mit 31 Karten und Plänen sowie einer Extra-Reisekarte zum
Herausnehmen, 22,95 Euro
(ISBN: 978-3-7701-7702-8).