Genossenschaftsbanken im Rhein-Erft

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Genossenschaftsbanken im Rhein-Erft
„Wir sorgen für einen funktionierenden regionalen
Wirtschaftskreislauf“
Genossenschaftsbanken im Rhein-Erft-Kreis steigern Bilanzsumme
um 3,4 Prozent auf 3,45 Milliarden Euro
Die Genossenschaftsbanken* im Rhein-Erft-Kreis haben ihre
Marktposition weiter ausgebaut. In einem für die meisten
Wettbewerber schwierigen wirtschaftlichen Umfeld steigerten die
sechs selbstständigen Institute die addierte Bilanzsumme um 3,4
Prozent auf 3,45 Milliarden Euro. „Wir haben im vergangenen Jahr
vor allem im Kundengeschäft deutlich zugelegt“, berichtete der
Sprecher der Kreditgenossenschaften, Uwe Goldstein
(Vorstandssprecher der Raiffeisenbank Frechen-Hürth eG): „Wir
sorgen für einen funktionierenden regionalen Wirtschaftskreislauf.“
Tatsächlich lassen sich Finanzierungsmittel für Investitionen in
Immobilien und Mittelstand komplett mit den Sparvermögen der
Menschen in der Region darstellen. So wuchsen die Kundeneinlagen
um 1,2 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro. Die in die Region
vergebenen Kredite stiegen ebenfalls um 1,2 Prozent und erreichten
jetzt 1,84 Milliarden Euro. „Wir haben genügen Potenzial für weitere
zukunftsträchtige Investitionen“, so Goldstein: „Das Wort
Kreditklemme gibt es bei uns auch weiterhin nicht.“ Das läge unter
anderem an der guten Eigenkapitalstruktur der
Kreditgenossenschaften: „Auch hier sind wir vernünftigerweise mit
3,6 Prozent und 194 Millionen Euro weiter im Plus.“
Wie gut das Ansehen der Volksbanken und Raiffeisenbanken im
Rhein-Erft-Kreis ist, belegt zudem die Mitgliederentwicklung. Waren
es Ende 2011 bereits 57.507 Menschen, die von sich sagen konnten,
sie seien Miteigentümer ihrer Bank, sind es heute 58.520 (plus 1,8
Prozent). „Wir haben im Internationalen Jahr der Genossenschaften
noch einmal kräftig zugelegt“, so Goldstein. Gründe hierfür seien die
stärkere öffentliche Aufmerksamkeit, aber auch das weiter steigende
Vertrauen in die Solidität der genossenschaftlichen Institute: „Die
Menschen setzen auf Sicherheit. Und sie wissen meistens ganz
genau, dass ein etwas höherer Zins immer deutlich größere Risiken
mit sich bringt.“
Allerdings werden auch die Genossenschaftsbanken ihre
Anstrengungen am Markt weiter intensivieren: „Der Wettbewerb wird
härter, weil staatlich gestützte Banken und Direktbanken aus dem
Ausland Mondkonditionen anbieten, um dringend benötigte
Kundeneinlagen einzuwerben“, erläuterte Goldstein. Zugleich steigen
in den Regionalbanken die Kosten, da Aufsicht und Politik die
Bürokratie vorantreiben und darüber hinaus die
Eigenkapitalanforderungen weiter anziehen.
Die niedrige Zinskurve tut ihr Übriges: Banken leben bislang stark von
der Differenz zwischen kurzfristig und langfristig festgelegten Zinsen
– was in den kommenden Jahren immer schwieriger wird. „Am Ende
müssen wir beständig mehr Geschäft machen und zudem unsere
Kosten senken, um die gleichen Erträge wie jetzt zu erreichen“, sagte
Goldstein.
Personal, Verbundgeschäft und Förderkrediten
„Aktuell betreuen die 817 Mitarbeiter der sechs
Kreditgenossenschaften im Rhein-Erft-Kreis in 75 Geschäftsstellen
rund 195.000 Kunden mit 360.000 Konten“, sagte Goldsteins
Stellvertreter Volker Leisten (Vorstandsvorsitzender der Volksbank
Erft eG). Die Zahl der Auszubildenden stieg auf 50.
Die Institute investierten in 2012 rund 1,83 Millionen Euro. Sie zahlten
12,5 Millionen Euro Steuer, davon 6,3 Millionen Euro als
Gewerbesteuer an die Kommunen. Ihre Spenden lagen mit 369.000
Euro weiter auf hohem Niveau.
Im Verbundgeschäft präsentierte sich die genossenschaftliche
Gruppe besonders stark. So stieg das betreute Bausparguthaben um
zwei Prozent auf 116 Millionen Euro, das Volumen der
Bauspardarlehen um zehn Prozent auf 95 Millionen Euro. Die Zahl
der neu abgeschlossenen Bausparverträge legte um über zwölf
Prozent auf 3.706 zu, das Volumen erreichte 128 Millionen Euro (plus
17 Prozent). Bei den Lebensversicherungen wurden 2.034
Neuverträge mit einem Volumen von 40 Millionen Euro gezählt
(beides plus 17 Prozent). Im Sachversicherungsbereich gab es 9.634
Abschlüsse (plus 30 Prozent).
Im Kreditkartenmarkt gibt es derzeit einen Wandel. Die Zahl der
ausgegebenen EuroCards sank um rund vier Prozent auf 13.353.
VISA-Karten werden dagegen stärker nachgefragt. Ihr Bestand
wuchs um elf Prozent auf 8.638.
Die Zahl der beantragten Förderkredite für Mittelstand, Landwirtschaft
und Wohnungsbau lag Ende des vergangenen Jahres bei 436 (plus
neun Prozent). Darunter waren 21 Existenzgründungen. „Wir haben
33 Millionen Euro staatliche Fördergelder in den Rhein-Erft-Kreis
geholt“, sagte Volker Leisten: „Darauf sind wir stolz.“
Die 58.520 Mitglieder der Genossenschaftsbanken des Rhein-ErftKreises werden an der positiven Entwicklung mit einer nach wie vor
attraktiven Dividende von durchschnittlich 5,4 Prozent beteiligt.

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