Ich bin furchtbar ungeduldig

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Ich bin furchtbar ungeduldig
Alltag I
Mittwoch, 11. Mai 2016 I www.tagblattzuerich.ch
«Ich bin furchtbar
ungeduldig»
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Kurz gesagt
Hand aufs Herz Heute mit Claudia Lässer. Die Moderatorin hat gleich zwei Babys: Ihre
Tochter und ihre TV-Sendung. Hier erfahren Sie, was sie antreibt. Von Clarissa Rohrbach
Meine schlechteste Eigenschaft ist
meine Ungeduld. Ich habe oft das
Gefühl, es geht alles zu wenig
schnell.
Meine beste Eigenschaft ist, dass
ich die Menschen gerne habe und
dass ich an das Positive glaube.
Am meisten zu verdanken habe
ich meinen Eltern, die mir Werte
mitgegeben haben und mir mein
positives Selbstbewusstsein ermöglichten, indem sie immer an
mich glaubten.
Unvernünftig viel Geld gebe ich
aus für Reisen. Ferien sind mir
enorm wichtig. Ich fahre mehrmals
im Jahr an schöne Destinationen.
Die Person, die ich am meisten
bewundere, ist meine Tochter,
die sich mit so viel Geduld etwas
widmen kann.
Am liebsten trage ich Jeans und
Turnschuhe.
Ich sage Nein zu Gewalt und
­Ignoranz.
Mit ihrer Tochter Linn kommt Claudia Lässer zur Ruhe. Bild: PD
Wenn ich mich morgens im
Spiegel betrachte, dann denke
ich, wie viel Glück ich im Leben
hatte, und freue mich darüber,
dass mich das Leben so reich
­beschenkt hat.
Zürich ist für mich die schönste
Stadt der Welt, weil sie sehr urban
und kosmopolitisch ist und die
Leute trotzdem noch ein Verantwortungsbewusstsein füreinander
haben.
ner Tochter Linn spiele oder beim
Meditieren.
Ein Albtraum ist es für mich,
wenn: Ich habe keine Albträume.
Ich schlafe schlecht, wenn meine Tochter nachts mehrmals aufwacht.
Als erotisch empfinde ich Menschen mit Charisma, die zu sich
Sorge tragen und einen gesunden
Lifestyle pflegen.
Meine Lieblingsferiendestination ist Bali.
Wenn ich an die Schweiz denke,
dann wirds mir warm ums Herz.
Ich bin sehr stolz, Schweizerin zu
sein und an einem Ort zu leben,
wo Sicherheit vor allem steht.
Ich hätte Lust auf Ferien auf
Hawaii.
Am liebsten koche ich Thailändisch oder Asiatisch.
Ich hasse unehrliche und intrigante Menschen.
An mir gefällt mir besonders
meine positive Art und mein
­Optimismus.
Am besten erhole ich mich beim
Sportmachen, wenn ich mit mei-
Am meisten Geld spende ich für
Kinder in Not.
Von einem Freund erwarte ich,
dass er nichts erwartet und dass
er loyal ist.
Claudia Lässer moderiert zurzeit
die siebte Staffel von «Faces Studio». In der TV-Sendung werden
Leute von der Strasse professionell gestylt und fotografiert. Zu
sehen ist Lässer jeweils am Freitag um 18 Uhr auf Pro 7.
Elisabeth Schnell gehört zu
den Schweizer Radiolegenden.
Tanzmusik für
Senioren
Die ehemalige Radiomoderatorin
Verena Speck ist schon länger als
«Musikmamsell» unterwegs. Nach
der vorzeitigen Pensionierung kam
sie an eine grosse Plattensamm­
lung mit Unterhaltungsmusik aus
früheren Zeiten. Man könnte doch
mit diesen Melodien älteren
Menschen eine Freude machen,
dachte sie und gastierte fortan
prompt, mit vollem Plattenkoffer
und grossem Erfolg in Senioren­
residenzen.
Oft kam sie bei diesen Auftritten
auch mit demenzkranken
Menschen in Kontakt und merkte,
dass gerade diese bei der
vertrauten Musik richtig aufblüh­
ten, sogar Tanzschritte wagten. Die
Idee des Tanzcafés war geboren!
Immer am zweiten Dienstag im
Monat lädt Verena nun tanzfreudi­
ge ältere Menschen mit und ohne
Demenz, mit ihren Familien und
Freunden zum Tanz. Allerdings
ausserhalb der Heime oder
Pflegestationen, an einem
unabhängigen neutralen Ort. So
sitzen wir nun bei freiem Eintritt in
Oerlikon im Restaurant Binzgarten.
Während Verena hinter ihren
Plattentellern noch LPs und CDs
prüft, treffen bereits die ersten
Gäste ein, begrüssen sich lebhaft
und setzen sich an die dekorierten
Tische. Um halb drei bereits
erklingt der erste Wienerwalzer;
beim «Margritliliedli» singen alle
mit, der Saal ist voll, und bei Teddy
Stauffer bewegen sich drei Damen
einzeln und rhythmisch zu seiner
Musik. Die thailändische Pflegerin
führt vorsichtig ihre fragile,
weisshaarige Anvertraute, die mit
abwesendem Blick, aber frohem
Lächeln, kleine Schritte macht.
Nicht alle hier sind dement, oft
sind es Pensionierte, die sich
alleine fühlen, glücklich sind,
Gesellschaft zu haben, sich
austauschen zu können und sogar
mehr oder weniger moderat das
Tanzbein zu schwingen.
Ich gratuliere der «Musikmamsell»
von Herzen zu ihrem Herz für die
Alten und wünsche dem Tanzcafé
weiterhin viel Erfolg!