Bernhard Lichtenberg wird 1875 in Ohlau (Schlesien) geboren

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Bernhard Lichtenberg wird 1875 in Ohlau (Schlesien) geboren
René Asam <[email protected]>
Bernhard Lichtenberg wird 1875 in Ohlau (Schlesien) geboren. 1899 wird er
zum Priester geweiht. Er protestiert 1935, inzwischen ist er Pfarrer der St.
Hedwigs-Kathedrale, beim preußischen Ministerpräsidenten, Hermann Göring
gegen die Zustände im KZ Esterwegen (Niedersachsen). 1938 , als er
Dompropst wird, beginnt er öffentlich für die Juden zu beten.Lichtenberg
unterstützt die Proteste von Kardinal Clemens August Graf von Galen gegen
die Euthanasie-Maßnahmen der Nazis im August 1941 und schließt seine
Predigt vom 29. August mit den Worten : „ Laßt uns beten für die Juden und
die armen Gefangenen in den KZs, vor allem aber auch für meine
Amtsbrüder.“ Daraufhin wird er von der Gestapo im Oktober 1941 verhaftet
und kommt in Untersuchungshaft. Bei einem Verhör sagt er, daß er seinem
Gewissen folgen werde und alle Konsequenzen für sich mit in Kauf nähme.
Durch ein Sondergericht wird er im Mai 1942 unter Ausschluß der
Öffentlichkeit wegen Kanzelmißbrauch und Verstöße gegen das
Heimtückgesetz zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Am 23. Oktober 1943 wird
Lichtenberg auf den Vorwurf hin, eine Gefährdung für die Öffentlichkeit
darzustellen, ins KZ Dachau überführt. Auf dem Weg dorthin stirbt er am 5.
November im Bayrischen Hof . Der ihm wohl gesonnene Besitzer macht es
möglich daß Lichtenberg die Sterbesakramente empfangen kann.
Karl Leisner wird 1915 in Reep am Niederrhein geboren. Er wächst in Kleve
auf und beteiligt sich aktiv in der Jugendarbeit. In Münster beginnt er das
Theologiestudium als Priesteramtskandidat . Die Gestapo legt eine Akte über
ihn an als er von Bischof Clemens August Graf von Galen als
Diözesanjungscharführer eingesetzt wird. Am 9. November 1939 wird Leisner
einige Wochen vor seiner Priesterweihe verhaftet . Der Grund ist, daß er sich
bei einem Klinikaufenthalt im Schwarzwald bedauert, daß ein Attentat auf
Hitler mißlingt, und von einem Mitpatienten verraten wurde. Leisner kommt
zuerst in das KZ Sachsenhausen dann in das nach Dachau. Am 3.
Adventssonntag 1944 wird er durch den französischen Bischof Gabriel Piquet
im KZ unter großer Gefahr für alle Beteiligten zum Priester geweiht. Seine
erste und einzige Messe feiert Leisner am 2. Weihnachtstag. Er stirbt in
Planegg wenige Monate nach der Befreiung, da er durch Tuberkulose und
durch die lang KZ Haft geschwächt ist.