Von Milchriegeln, Obstzwergen und Lachbonbons

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Von Milchriegeln, Obstzwergen und Lachbonbons
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„Von Milchriegeln, Obstzwergen und Lachbonbons“
Ernährung für Kinder im Spiegel der Werbung
Ausgewählte Beispiele aus dem Lehrermaterial für die Primarstufe
5.1 Frühstücksgewohnheiten
Zur Rückmeldung über das eigene Frühstücksverhalten markieren die Schüler/innen im Arbeitsmaterial („Das habe ich gefrühstückt!“), was sie selbst gefrühstückt haben und schneiden die
entsprechenden Kärtchen aus.
Diese Kärtchen werden den Stufen einer „stummen“ Ernährungspyramide zugeordnet (Arbeitsmaterial 2) und dort eingeklebt.
(fakultativ
rung:)
zur
Ergebnissiche-
Male die Lebensmittel bunt aus,
die „gesund“ sind.
Erweiterungsmöglichkeit:
Es ist sinnvoll, nach Beendigung
des gesamten Unterrichtsvorhabens diese Erhebung zu den eigenen Frühstücksgewohnheiten erneut durchzuführen. Mit den
Schüler/innen kann dann auf
Grund der beiden Arbeitsergebnisse zu Arbeitsmaterial 2 evaluiert werden, ob und inwieweit
sich das Frühstücksverhalten verändert hat. Als nächster Schritt
kann ein gemeinsames „Fitmacher-Frühstück“ in der Klasse geplant und durchgeführt werden.
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5.2 Bringen
Kinderlebensmittel
mehr Power?
Unterrichtseinheit (ca. 1 Ustd.):
Lernziel:
Zutatenliste und Nährwertangaben auf einer Verpackung entschlüsseln und beurteilen können.
Arbeitsform:
Klassengespräch, Gruppen-/Partnerarbeit.
Material:
Obst (z.B. Bananen), Frühstückscerealien, Kinderjogurt, Kinderquark, Kinderkekse, Kindergetränke (z.B. Eistee), Arbeitsmaterial 5 „Wir informieren uns über
Zutaten und Nährwerte“.
Die Angaben zu den anderen
nicht von der Gruppe untersuchten Lebensmittel werden in den
anderen Spalten der Tabelle mit
protokolliert. Mit leistungsstarken
Klassen sollte ein Vergleich der
Lebensmittel geleistet werden,
der Grundlage für eine Bewertung sein kann, ob und inwieweit
das jeweilige Lebensmittel gesundheitsförderlich
ist.
Alle
Gruppenergebnisse können an
der Tafel präsentiert oder in Form
einer Wandzeitung fixiert werden.
(In der Unterrichtseinheit 5.3.
Ablauf:
Die Lehrkraft präsentiert den Kindern Obst und verschiedene Lebensmittel (je ein Beispiel aus den
Lebensmittelgruppen Frühstückscerealien, Süßwaren, Milchprodukte und Getränke). Die Schüler/innen führen mit geschlossenen Augen eine Geschmacksprobe durch und sollen Vermutungen
äußern, welches Lebensmittel ihnen im Vergleich mit dem Obst
am süßesten erscheint (d.h. ihrer
Wahrnehmung nach den höchsten
Zuckergehalt aufweist). Außerdem sollen sie auf Grund der Geschmacksprobe weitere Inhaltsstoffe erraten. Die Vermutungen
können an der Tafel festgehalten
werden.
Die Lehrerin/der Lehrer informiert darüber, dass auf der Verpackung eines Lebensmittels
wichtige Angaben über die Zutaten zu finden sind und oft auch
die Nährwerte angegeben werden. Schüler/innen suchen die Tabellen auf der Verpackung. Mit
Hilfe des Arbeitsmaterials 5 –
„Wir informieren uns über Zutaten und Nährwerte“ – erarbeiten
die Kinder an einem Lebensmittel
pro Gruppe, welche Zutaten und
Nährwerte darin enthalten sind.
Zur Auswertung stellen die Gruppen ihre Arbeitsergebnisse vor.
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5.6 Gestalten und
Entwickeln von
Anzeigenwerbung für
ein Lebensmittel
Unterrichtseinheit
Ustd.):
(ca.
2 –3
Lernziel:
Eigenständiges und kreatives Gestalten von Anzeigen (inklusive
Logo, Slogan, Text, Bildmaterial
usw.); Wirkungen und Aufforderungscharakter von Werbung soll
deutlich gemacht werden.
Arbeitsform:
Einzel-, Partner-, Gruppenarbeit,
Unterrichtsgespräch, Ausstellung.
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Material:
Malblock, Buntstifte, Pinsel, Farbkasten, u.U. Schere, Klebstoff,
Werbung aus Zeitschriften, Abbildungen von Obst und Gemüse
aus Essenszeitschriften.
Lehrermaterial:
Zeitungsanzeigen, ausgeschnittene Logos, Arbeitsmaterialien 7
und 8.
Ablauf:
Im Kunstunterricht denken sich
die Kinder eine Anzeigenwerbung zu einem Kinderlebensmittel für eine Zeitschrift aus (z.B.
Getränk, Kakao, Schokoriegel
oder Ähnliches). Slogan, Text und
Bild (z.B. vom Produkt) müssen
selbst entwickelt und sinnvoll
bzw. werbewirksam auf dem Blatt
positioniert werden. Am Ende
können die Fantasieanzeigen im
Klassengespräch diskutiert werden.
Die Spannung innerhalb dieser
Unterrichtseinheit kann noch erhöht werden, wenn man sie als
kleinen Wettbewerb gestaltet:
Man gibt den Schüler/innen ein
bestimmtes Thema vor (z.B. Jogurt für Kinder). Jede Gruppe entwirft eine eigene Anzeige. Im
Klassengespräch werden die Ergebnisse nacheinander vorgestellt
und bewertet.
Eine Gruppe wirbt für nicht verarbeitete Lebensmittel (z.B. Obst,
Gemüse, Milch), die andere Gruppe für verarbeitete Lebensmittel.
Zum Schluss werden die Unterschiede verglichen.
Eine weitere Variante kann darin bestehen, z.B. eine Anzeige für
eine Zeitschrift für Eltern und eine speziell für Kinder zu entwerfen. Worin unterscheiden sich die
Anzeigen? Zum Schluss werden
die Ergebnisse nebeneinander gestellt und geheim (z.B. durch einen Zettel mit Nummer) von den
Übrigen bewertet.
Variante 1:
Hinweis:
Die Schüler/innen werden aufgefordert, über einen längeren Zeitraum werbende Texte, Bilder oder
sonstige Elemente auszuschneiden und zu sammeln.
Im Kunstunterricht einigen
sich die Schüler/innen auf ein Lebensmittel für Kinder (z.B. ein
Milchmixgetränk)
und
entwickeln aus den mitgebrachten
Einzelteilen für das Fantasieprodukt eine Zeitschriftenanzeige in
Form einer Collage. Wichtig ist es,
dem Produkt einen Namen zu geben. Im Klassengespräch zeigen
die Schüler/innen ihre Ergebnisse, berichten darüber und vergleichen diese mit den anderen Werbeprodukten.
Die Ergebnisse aller Varianten
können auch in der Schule ausgestellt oder an einem Elternabend
präsentiert werden.
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Variante 2:
5.8 Analysieren und
Gestalten einer
Radiowerbung für ein
Lebensmittel
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1. Gefällt dir der Spot?
2. Woran erinnerst du dich so fort?
3. Was findest du cool daran oder
was gefällt dir nicht?
4. Was denkst du, ist die wich tigste Aussage des Spots?
5. Bist du neugierig geworden
und möchtest nun gerne das
Produkt kaufen?
Hinweis:
Die einzelnen Spots können später auch zu einem Werbeblock
hintereinander geschnitten und
z. B. an einem Elternabend vorgeführt werden.
5.9 Durchführung einer
Werbekampagne für
ein Lebensmittel
Unterrichtseinheit (ca. 2
Ust.):
Die Schülerinnen und Schüler
können auch anhand eines von
Lehrer/innen entwickelten Fragebogens spontan die einzelnen
Spots einschätzen und somit bewerten. Wichtig hierbei ist, dass es
bei den Spots neben der Präsentation des Produktes vor allem eine
emotionale Anmutung gibt, die
spontan über einen solchen Fragebogen abgefragt werden kann.
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Mögliche Fragen an die Schüler/innen:
Bitte bewerte spontan den Radiowerbespot. (Arbeitsmaterial 12)
U
2–3
Lernziel:
Erfahren, wie eine Werbekampagne vom ersten Kontakt über die
Entwicklung des Produktnamens,
der Slogans, bis hin zur Abwicklung durchgeführt wird.
Arbeitsform:
Länger angelegtes Planspiel, bei
dem Einzelne bzw. Gruppen be-
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übernommen werden können:
Kunde mit fiktivem Produkt aus
der Ernährung, Kontakter und
Kreative in der Agentur usw. In einem Bereich der Klasse kann an
mehreren Tischen die Werbeagentur aufgebaut werden.
Variante:
Es können als Alternative auch
mehrere Kunden mit verschiedenen Produkten eine Werbeagentur
aufsuchen bzw. mehrere parallele
Agenturen. Der Kunde kommt
mit seinem fiktiven Produkt zu
der Agentur, stellt seine Wünsche
vor und zusammen mit den Kreativen wird nun nach und nach Na-
stimmte Rollen übernehmen
(Kunde, Kreative, Kontakter, Zielgruppe usw.), Gruppenarbeit, Unterrichtsgespräch, Auswertung.
Material:
Lebensmittel aus dem Bereich der
Ernährung, Bastelmaterial, Blätter, Stifte, Zeitschriften usw.
Lehrermaterial:
Arbeitsmaterial 9, 14.
Ablauf:
Im ersten Teil werden die einzelnen Rollen des Planspiels erklärt
und festgelegt, wobei bestimmte
Bereiche durchaus von mehreren
me des Produktes, Slogan und der
Vorschlag für eine Kampagne entwickelt (z.B. in der Zeitung, Prospekt, Radio und TV). Parallel
hierzu werden die Preise erarbeitet. In mehreren Treffen werden
die Vorstellungen dem „Kunden“
vorgeführt und von ihm entweder
angenommen oder abgelehnt, bis
schließlich eine bezahlbare und
akzeptierte Kampagne entsteht,
die in Teilen auch umgesetzt werden kann (z.B. Collage einer Zeitschriftenseite oder Ähnliches).
Am Ende des Projektes werden
die einzelnen Phasen noch einmal
durchgesprochen und im Klassengespräch diskutiert.
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schließend müssen die Rollen vor
und hinter der Kamera verteilt
werden. Anhand des Storyboards
(Arbeitsmaterial 13) werden nun
die Schauspieler und die Räume
ausgesucht, Requisiten organisiert und schließlich der Spot abgedreht. Besteht die Möglichkeit,
kann der Spot noch an einem
Schnittplatz mit mehreren Recordern geschnitten und verfeinert
werden. Zum Schluss werden die
entstandenen Produkte gegenseitig präsentiert und im Klassengespräch diskutiert. Dabei kommt es
weniger auf die Präzision der
technischen Abwicklung an als
Hinweis:
Damit für die Gruppe „Kunde“
keine langen Leerlaufphasen entstehen, ist es auch möglich, Rollen
doppelt zu belegen, z.B. können
alle Schülerinnen und Schüler in
verschiedene Werbeagenturen integriert werden und sind für eine
andere Agentur gleichzeitig Kunde und Auftraggeber.
5.10 Entwicklung eines
Videospots zu einem
Kinderlebensmittel
Unterrichtseinheit (ca. 3
Ustd.):
2–3
Lernziel:
Erkennen, wie ein TV-Werbespot
aufgebaut ist und mit welchen Bildern und Botschaften gearbeitet
wird.
Schülern erarbeitet werden, z.B.
die innere Dramaturgie, das
Storyboard, der Einsatz bestimmter Schauspieler und Effekte, Musik und vor allem, in welcher
Form das zu bewerbende Produkt
präsentiert wird. Die innere Dramaturgie kann anhand der Zeitlinie an der Tafel nachvollzogen
werden. Dabei fällt auf, dass ein
großer Teil der Spots trotz der
Kürze über eine kleine, in sich geschlossene Geschichte verfügt, die
sich um das Produkt entwickelt.
In einem zweiten Teil werden
die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, sich in Gruppen zu formieren und selbst zu einem bestimmten Produkt eine Geschichte zu entwerfen, die in einer Minute erzählt werden kann. An-
Arbeitsform:
Länger angelegte Unterrichtseinheit mit Gruppenarbeiten, Videoaufzeichnungen,
Präsentation
und Gesamtdiskussion.
Lehrermaterial:
Arbeitsmaterial 13.
Ablauf:
Zu Beginn werden einige aufgezeichnete TV-Spots zum Thema
Lebensmittel betrachtet und analysiert. Wesentliche Merkmale der
kurzen Spots können hier bereits
mit den Schülerinnen und
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vielmehr auf die zündende Idee
und die emotionale Anmutung
des Spots.
Variante:
Es können verschiedene Spots zu
einem Produkt aus dem Lebensmittelbereich, das der/die Lehrer/in vorgibt, entwickelt werden
oder aber frei ausgesuchte Produkte der Schülerinnen und
Schüler.
Hinweis:
Die entstandenen Produkte können zu einem Werbeblock aneinander geschnitten und z.B. bei einem Elternabend präsentiert werden.
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TV-Werbespot – Ablaufdarstellung
Zeitraster in Sekunden
10............................20............................30............................40............................50............................60 .......................
Bild 1
Kinder auf
Schulhof
Bild 2
Schüler fragt
seinen Freund:
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Bild 6
Schulklingel
Ende der Pause
Kinder gehen in
die Klasse
zurück
Ein Junge packt
JO-FITS aus
„Was ist das für
ein cooler
Jogurt?“
„Das ist der
neue JO-FITS –
kaum Zucker!“
„Lass mal probieren –
(Schüler kostet)
echt gut!“
„Zucker ist echt
out!“
„Stimmt!“
„JO-FITS für
coole Kids!“
„Morgen will
ich auch ein
JO-FITS!“
Der Abdruck der Beiträge erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
„Von Milchriegeln, Obstzwergen und Lachbonbons“
kann bei der
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2. Lehrstellensuche/Berufsausbildung
3. Veranstaltungen
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1010 Wien, Babenbergerstr. 1 schriftlich,
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[email protected] und über www.jugendinfowien.at
angefordert werden.
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