Von Milchriegeln, Obstzwergen und Lachbonbons
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Von Milchriegeln, Obstzwergen und Lachbonbons
M E D I E N U N D W E R B U N G „Von Milchriegeln, Obstzwergen und Lachbonbons“ Ernährung für Kinder im Spiegel der Werbung Ausgewählte Beispiele aus dem Lehrermaterial für die Primarstufe 5.1 Frühstücksgewohnheiten Zur Rückmeldung über das eigene Frühstücksverhalten markieren die Schüler/innen im Arbeitsmaterial („Das habe ich gefrühstückt!“), was sie selbst gefrühstückt haben und schneiden die entsprechenden Kärtchen aus. Diese Kärtchen werden den Stufen einer „stummen“ Ernährungspyramide zugeordnet (Arbeitsmaterial 2) und dort eingeklebt. (fakultativ rung:) zur Ergebnissiche- Male die Lebensmittel bunt aus, die „gesund“ sind. Erweiterungsmöglichkeit: Es ist sinnvoll, nach Beendigung des gesamten Unterrichtsvorhabens diese Erhebung zu den eigenen Frühstücksgewohnheiten erneut durchzuführen. Mit den Schüler/innen kann dann auf Grund der beiden Arbeitsergebnisse zu Arbeitsmaterial 2 evaluiert werden, ob und inwieweit sich das Frühstücksverhalten verändert hat. Als nächster Schritt kann ein gemeinsames „Fitmacher-Frühstück“ in der Klasse geplant und durchgeführt werden. Dezember ’02 M E D I E N • I M P U L S E 55 M E D I E N U N D W E R B U N G 5.2 Bringen Kinderlebensmittel mehr Power? Unterrichtseinheit (ca. 1 Ustd.): Lernziel: Zutatenliste und Nährwertangaben auf einer Verpackung entschlüsseln und beurteilen können. Arbeitsform: Klassengespräch, Gruppen-/Partnerarbeit. Material: Obst (z.B. Bananen), Frühstückscerealien, Kinderjogurt, Kinderquark, Kinderkekse, Kindergetränke (z.B. Eistee), Arbeitsmaterial 5 „Wir informieren uns über Zutaten und Nährwerte“. Die Angaben zu den anderen nicht von der Gruppe untersuchten Lebensmittel werden in den anderen Spalten der Tabelle mit protokolliert. Mit leistungsstarken Klassen sollte ein Vergleich der Lebensmittel geleistet werden, der Grundlage für eine Bewertung sein kann, ob und inwieweit das jeweilige Lebensmittel gesundheitsförderlich ist. Alle Gruppenergebnisse können an der Tafel präsentiert oder in Form einer Wandzeitung fixiert werden. (In der Unterrichtseinheit 5.3. Ablauf: Die Lehrkraft präsentiert den Kindern Obst und verschiedene Lebensmittel (je ein Beispiel aus den Lebensmittelgruppen Frühstückscerealien, Süßwaren, Milchprodukte und Getränke). Die Schüler/innen führen mit geschlossenen Augen eine Geschmacksprobe durch und sollen Vermutungen äußern, welches Lebensmittel ihnen im Vergleich mit dem Obst am süßesten erscheint (d.h. ihrer Wahrnehmung nach den höchsten Zuckergehalt aufweist). Außerdem sollen sie auf Grund der Geschmacksprobe weitere Inhaltsstoffe erraten. Die Vermutungen können an der Tafel festgehalten werden. Die Lehrerin/der Lehrer informiert darüber, dass auf der Verpackung eines Lebensmittels wichtige Angaben über die Zutaten zu finden sind und oft auch die Nährwerte angegeben werden. Schüler/innen suchen die Tabellen auf der Verpackung. Mit Hilfe des Arbeitsmaterials 5 – „Wir informieren uns über Zutaten und Nährwerte“ – erarbeiten die Kinder an einem Lebensmittel pro Gruppe, welche Zutaten und Nährwerte darin enthalten sind. Zur Auswertung stellen die Gruppen ihre Arbeitsergebnisse vor. 56 M E D 5.6 Gestalten und Entwickeln von Anzeigenwerbung für ein Lebensmittel Unterrichtseinheit Ustd.): (ca. 2 –3 Lernziel: Eigenständiges und kreatives Gestalten von Anzeigen (inklusive Logo, Slogan, Text, Bildmaterial usw.); Wirkungen und Aufforderungscharakter von Werbung soll deutlich gemacht werden. Arbeitsform: Einzel-, Partner-, Gruppenarbeit, Unterrichtsgespräch, Ausstellung. I E N • I M P U L S E Dezember ’02 M E D I E N U N D W E R B U N G Material: Malblock, Buntstifte, Pinsel, Farbkasten, u.U. Schere, Klebstoff, Werbung aus Zeitschriften, Abbildungen von Obst und Gemüse aus Essenszeitschriften. Lehrermaterial: Zeitungsanzeigen, ausgeschnittene Logos, Arbeitsmaterialien 7 und 8. Ablauf: Im Kunstunterricht denken sich die Kinder eine Anzeigenwerbung zu einem Kinderlebensmittel für eine Zeitschrift aus (z.B. Getränk, Kakao, Schokoriegel oder Ähnliches). Slogan, Text und Bild (z.B. vom Produkt) müssen selbst entwickelt und sinnvoll bzw. werbewirksam auf dem Blatt positioniert werden. Am Ende können die Fantasieanzeigen im Klassengespräch diskutiert werden. Die Spannung innerhalb dieser Unterrichtseinheit kann noch erhöht werden, wenn man sie als kleinen Wettbewerb gestaltet: Man gibt den Schüler/innen ein bestimmtes Thema vor (z.B. Jogurt für Kinder). Jede Gruppe entwirft eine eigene Anzeige. Im Klassengespräch werden die Ergebnisse nacheinander vorgestellt und bewertet. Eine Gruppe wirbt für nicht verarbeitete Lebensmittel (z.B. Obst, Gemüse, Milch), die andere Gruppe für verarbeitete Lebensmittel. Zum Schluss werden die Unterschiede verglichen. Eine weitere Variante kann darin bestehen, z.B. eine Anzeige für eine Zeitschrift für Eltern und eine speziell für Kinder zu entwerfen. Worin unterscheiden sich die Anzeigen? Zum Schluss werden die Ergebnisse nebeneinander gestellt und geheim (z.B. durch einen Zettel mit Nummer) von den Übrigen bewertet. Variante 1: Hinweis: Die Schüler/innen werden aufgefordert, über einen längeren Zeitraum werbende Texte, Bilder oder sonstige Elemente auszuschneiden und zu sammeln. Im Kunstunterricht einigen sich die Schüler/innen auf ein Lebensmittel für Kinder (z.B. ein Milchmixgetränk) und entwickeln aus den mitgebrachten Einzelteilen für das Fantasieprodukt eine Zeitschriftenanzeige in Form einer Collage. Wichtig ist es, dem Produkt einen Namen zu geben. Im Klassengespräch zeigen die Schüler/innen ihre Ergebnisse, berichten darüber und vergleichen diese mit den anderen Werbeprodukten. Die Ergebnisse aller Varianten können auch in der Schule ausgestellt oder an einem Elternabend präsentiert werden. Dezember ’02 M E D Variante 2: 5.8 Analysieren und Gestalten einer Radiowerbung für ein Lebensmittel E N • I M P 1. Gefällt dir der Spot? 2. Woran erinnerst du dich so fort? 3. Was findest du cool daran oder was gefällt dir nicht? 4. Was denkst du, ist die wich tigste Aussage des Spots? 5. Bist du neugierig geworden und möchtest nun gerne das Produkt kaufen? Hinweis: Die einzelnen Spots können später auch zu einem Werbeblock hintereinander geschnitten und z. B. an einem Elternabend vorgeführt werden. 5.9 Durchführung einer Werbekampagne für ein Lebensmittel Unterrichtseinheit (ca. 2 Ust.): Die Schülerinnen und Schüler können auch anhand eines von Lehrer/innen entwickelten Fragebogens spontan die einzelnen Spots einschätzen und somit bewerten. Wichtig hierbei ist, dass es bei den Spots neben der Präsentation des Produktes vor allem eine emotionale Anmutung gibt, die spontan über einen solchen Fragebogen abgefragt werden kann. I Mögliche Fragen an die Schüler/innen: Bitte bewerte spontan den Radiowerbespot. (Arbeitsmaterial 12) U 2–3 Lernziel: Erfahren, wie eine Werbekampagne vom ersten Kontakt über die Entwicklung des Produktnamens, der Slogans, bis hin zur Abwicklung durchgeführt wird. Arbeitsform: Länger angelegtes Planspiel, bei dem Einzelne bzw. Gruppen be- L S E 57 M E D I E N U N D W E R B U N G übernommen werden können: Kunde mit fiktivem Produkt aus der Ernährung, Kontakter und Kreative in der Agentur usw. In einem Bereich der Klasse kann an mehreren Tischen die Werbeagentur aufgebaut werden. Variante: Es können als Alternative auch mehrere Kunden mit verschiedenen Produkten eine Werbeagentur aufsuchen bzw. mehrere parallele Agenturen. Der Kunde kommt mit seinem fiktiven Produkt zu der Agentur, stellt seine Wünsche vor und zusammen mit den Kreativen wird nun nach und nach Na- stimmte Rollen übernehmen (Kunde, Kreative, Kontakter, Zielgruppe usw.), Gruppenarbeit, Unterrichtsgespräch, Auswertung. Material: Lebensmittel aus dem Bereich der Ernährung, Bastelmaterial, Blätter, Stifte, Zeitschriften usw. Lehrermaterial: Arbeitsmaterial 9, 14. Ablauf: Im ersten Teil werden die einzelnen Rollen des Planspiels erklärt und festgelegt, wobei bestimmte Bereiche durchaus von mehreren me des Produktes, Slogan und der Vorschlag für eine Kampagne entwickelt (z.B. in der Zeitung, Prospekt, Radio und TV). Parallel hierzu werden die Preise erarbeitet. In mehreren Treffen werden die Vorstellungen dem „Kunden“ vorgeführt und von ihm entweder angenommen oder abgelehnt, bis schließlich eine bezahlbare und akzeptierte Kampagne entsteht, die in Teilen auch umgesetzt werden kann (z.B. Collage einer Zeitschriftenseite oder Ähnliches). Am Ende des Projektes werden die einzelnen Phasen noch einmal durchgesprochen und im Klassengespräch diskutiert. 58 M E D I E N • I M P U L S E Dezember ’02 M E D I E N U N D W E R B U N G schließend müssen die Rollen vor und hinter der Kamera verteilt werden. Anhand des Storyboards (Arbeitsmaterial 13) werden nun die Schauspieler und die Räume ausgesucht, Requisiten organisiert und schließlich der Spot abgedreht. Besteht die Möglichkeit, kann der Spot noch an einem Schnittplatz mit mehreren Recordern geschnitten und verfeinert werden. Zum Schluss werden die entstandenen Produkte gegenseitig präsentiert und im Klassengespräch diskutiert. Dabei kommt es weniger auf die Präzision der technischen Abwicklung an als Hinweis: Damit für die Gruppe „Kunde“ keine langen Leerlaufphasen entstehen, ist es auch möglich, Rollen doppelt zu belegen, z.B. können alle Schülerinnen und Schüler in verschiedene Werbeagenturen integriert werden und sind für eine andere Agentur gleichzeitig Kunde und Auftraggeber. 5.10 Entwicklung eines Videospots zu einem Kinderlebensmittel Unterrichtseinheit (ca. 3 Ustd.): 2–3 Lernziel: Erkennen, wie ein TV-Werbespot aufgebaut ist und mit welchen Bildern und Botschaften gearbeitet wird. Schülern erarbeitet werden, z.B. die innere Dramaturgie, das Storyboard, der Einsatz bestimmter Schauspieler und Effekte, Musik und vor allem, in welcher Form das zu bewerbende Produkt präsentiert wird. Die innere Dramaturgie kann anhand der Zeitlinie an der Tafel nachvollzogen werden. Dabei fällt auf, dass ein großer Teil der Spots trotz der Kürze über eine kleine, in sich geschlossene Geschichte verfügt, die sich um das Produkt entwickelt. In einem zweiten Teil werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, sich in Gruppen zu formieren und selbst zu einem bestimmten Produkt eine Geschichte zu entwerfen, die in einer Minute erzählt werden kann. An- Arbeitsform: Länger angelegte Unterrichtseinheit mit Gruppenarbeiten, Videoaufzeichnungen, Präsentation und Gesamtdiskussion. Lehrermaterial: Arbeitsmaterial 13. Ablauf: Zu Beginn werden einige aufgezeichnete TV-Spots zum Thema Lebensmittel betrachtet und analysiert. Wesentliche Merkmale der kurzen Spots können hier bereits mit den Schülerinnen und Dezember ’02 M E D I E N • I M P U vielmehr auf die zündende Idee und die emotionale Anmutung des Spots. Variante: Es können verschiedene Spots zu einem Produkt aus dem Lebensmittelbereich, das der/die Lehrer/in vorgibt, entwickelt werden oder aber frei ausgesuchte Produkte der Schülerinnen und Schüler. Hinweis: Die entstandenen Produkte können zu einem Werbeblock aneinander geschnitten und z.B. bei einem Elternabend präsentiert werden. L S E 59 M E D I E N U N D W E R B U N G TV-Werbespot – Ablaufdarstellung Zeitraster in Sekunden 10............................20............................30............................40............................50............................60 ....................... Bild 1 Kinder auf Schulhof Bild 2 Schüler fragt seinen Freund: Bild 3 Bild 4 Bild 5 Bild 6 Schulklingel Ende der Pause Kinder gehen in die Klasse zurück Ein Junge packt JO-FITS aus „Was ist das für ein cooler Jogurt?“ „Das ist der neue JO-FITS – kaum Zucker!“ „Lass mal probieren – (Schüler kostet) echt gut!“ „Zucker ist echt out!“ „Stimmt!“ „JO-FITS für coole Kids!“ „Morgen will ich auch ein JO-FITS!“ Der Abdruck der Beiträge erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages. „Von Milchriegeln, Obstzwergen und Lachbonbons“ kann bei der Verbraucher-Zentrale NRW, Zentralversand Adlerstraße 78, D-40215 Düsseldorf Tel: 0049 / 180 / 5 00 14 33, Fax: 0049 / 211 / 38 09 - 235 e-mail: [email protected] oder über http://www.vz-nrw.de gegen eine Versandkostenpauschale von € 2,– bestellt werden. beruf & bildung – jugendinfo Für Wiener Schülerinnen und Schüler hat wienXtra ein junges Stadtprogramm in Kooperation mit MA13 – Landesjugendreferat die Broschüre „beruf & bildung – jugendinfo“ herausgegeben und bietet Berufsberatung und Berufsinformation ab 14 Jahren in vier Kapiteln 1. Beratungs- und Informationsstellen 2. Lehrstellensuche/Berufsausbildung 3. Veranstaltungen 4. Materialien und Internet-Links und Anhang an. Die Broschüre kann bei wienXtra-jugendinfo, 1010 Wien, Babenbergerstr. 1 schriftlich, telefonisch unter 01/1799 bzw. online unter [email protected] und über www.jugendinfowien.at angefordert werden. 60 M E D I E N • I M P U L S E Dezember ’02