(Beilage/Campus der Talente, S. 4) Mädchen in

Transcrição

(Beilage/Campus der Talente, S. 4) Mädchen in
Eine Sonderveröffentlichung des
Campus der Talente
Promotions-Paradies BIGSSS:
Top-Graduiertenschule für exzellente Doktoranden
Mädchen in Jungendomänen:
Der Klub der MINT-Schülerinnen
Wirtschaft hilft Wissenschaft:
Entscheider als Mentoren für Studenten
*EXZELLENT.
Gewinnerin in der
Exzellenzinitiative
2
Campus der Talente
EDITorIal
Liebe Leserin, lieber Leser,
mit dieser Beilage des WESER-KURIER erhalten Sie
Einblicke in unsere, aber auch Ihre Universität. Die
Erfolgsgeschichte der Universität Bremen wäre ohne
die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger des
Landes nicht denkbar. Heute gehören wir als eine von
bundesweit elf Exzellenz-Universitäten zur Spitze der
deutschen Forschungslandschaft. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich national
und international einen hervorragenden Ruf erarbeitet.
Im Einwerben sogenannter Drittmittel – also Gelder für
Forschungsprojekte – sind wir erfolgreicher als viele
andere Universitäten. Diese Finanzmittel wie auch die
Exzellenzgelder sind ausschließlich für die Forschung.
Sie dürfen nicht direkt in die Lehre fließen und können
deshalb unsere Probleme von zu wenigen und überfüllten Hörsälen oder unzureichender Personal- und
Mittelausstattung nicht lösen. Und doch: Von unserem
Zukunftskonzept „Ambitioniert und agil“ der Exzellenzinitiative wird auch die Lehre profitieren. Unsere
Studierenden werden in den kommenden Jahren eine
größere Zahl hervorragender Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erleben – und zwar im Bachelor- wie
auch im Master-Studium. Eine gute akademische Ausbildung, bei der das Forschende Lernen ein wichtiges
Element der Lehre ist, eröffnet unseren Absolventinnen
und Absolventen gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Die Universität Bremen ist exzellent, aber nicht elitär. In
ihrer Grundorientierung ist sich die Bremer Universität
über vier Jahrzehnte treu geblieben. Sie ist hanseatisch
offen, neugierig und reformbereit, international und
interkulturell – und sucht den Erfahrungsaustausch mit
der Öffentlichkeit und gesellschaftlichen Institutionen.
Ich freue mich, wenn diese Beilage Ihr Interesse weckt.
Es sind viele interessante Themen dabei – vom Campus
der Talente über den Schülerinnen-Klub MINTIA, die
Internationalisierung bis hin zur Frage, wie die Exzellenz denn umgesetzt wird. Und ich möchte Sie schon
heute einladen, sich den 21. Juni 2013 vorzumerken.
Dann öffnen die Uni und zahlreiche Institute auf dem
Campus ihre Pforten für die Öffentlichkeit.
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen
Prof. Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter
Rektor der Universität Bremen
Freiraum
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Campus der Talente
E X Z E l l E N T.
3
Der Campus der Talente
Studierende profitieren indirekt von der Exzellenz in der Forschung
Seit dem Erfolg bei der Exzellenzinitiative ist die Universität Bremen in aller Munde. Die rund 100 Millionen Euro große
Fördersumme für die Forschung ist viel Geld. Entsprechend groß
war die Freude in Bremen. Doch schnell wurde auch Kritik laut.
Wieder gewönnen nur einige, die ohnehin schon besser gestellt
seien. Das Geld komme nicht der Lehre zugute, hieß es. Ganz
falsch ist das nicht. Aber es stimmt trotzdem nicht ganz. Denn
auch die Studenten profitieren von den Fördergeldern. Zum Beispiel über das gesteigerte Renommee der Uni und den Anstieg
des Niveaus in Forschung und Lehre.
Die Mittel aus dem Topf
der Exzellenzinitiative sind
zweckgebunden und werden
in drei Förderlinien eingesetzt.
Zum einen für die Graduiertenschule BIGSSS, die auf Seite
zehn dieses Heftes noch näher
beschrieben wird. Zum anderen
für das Exzellenzcluster „MARUM – The Ocean in the Earth
System“.
MARUM kann am ehesten als
ein Forschungsverbund vieler
verschiedener Fachbereiche
der Uni und anderen Institutionen beschrieben werden.
Das MARUM ist ein Institut der
Universität und befindet sich
an der Leobener Straße. Doch
dort findet nur ein Teil der
Arbeit statt. Die Forscher des
MARUM sind häufig selbst auf
See unterwegs und erforschen
mit ihren Spezialgeräten, die
weltweit die Spitze der technischen Entwicklung darstellen,
den Meeresboden. Es geht um
die Tiefsee und die Ozeanränder an den Kontinentalküsten.
MARUM ist Spitzenforschung
auf allerhöchstem Niveau.
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Den größten Anteil aller drei
Förderlinien, nämlich rund
45 Millionen Euro, erhält die
Universität dafür, ihr Zukunftskonzept „Ambitioniert und agil“
umzusetzen. In diesem Entwurf
für eine zukunftsgewandte
Hochschule definiert die Universität Bremen ihre Ziele und
Ausrichtung für die kommenden Jahre.
Räumlich und akademisch gewachsen: die Uni Bremen.
FOTO: TECHNOLOGIEPARK UNI BREMEN E.V.
mehr ausländische Studenten
und Wissenschaftler den Weg
nach Bremen finden. Sie selbst
will ihre Bekanntheit und ihr
Renommee im Ausland als Wissenschaftsstandort steigern.
So will sie das Forschende
Mit neun Maßnahmen plant
Zum Vorteil auch der heimiLernen stärken. Das Forschendie Uni bis 2017 Folgendes zu
schen Studenten, die von dem
de Lernen ist ein besonderer
erreichen: Sie möchte sich in
damit verbundenen Niveauanihren Profilbereichen – das sind Ansatz der Lehre, eine besondere Art den Stoff zu vermitteln. stieg von Forschung und Lehre
Wissenschaftsschwerpunkte
profitieren.
Es bedeutet, dass Studenten
– stärker mit außer-universischon frühzeitig während ihres
tären Partnern vernetzen und
Interdisziplinarität, also die
Studiums an wissenschaftlistrategisch abstimmen. Sie
chen Fragen arbeiten, genauso fächerübergreifende Arbeit,
will Förderangebote für neue
soll in Zukunft weiter geförwie es auch ihre Lehrenden,
Forschungsideen und kreative
dert werden. Die Universität
Gruppen in allen Fächern schaf- die Professoren in ihren
fen, und außerdem möchte die Forschungsvorhaben, tun. Lear- Bremen richtet mit dem Geld
der Exzellenzinitiative unter
ning by doing sozusagen. Ein
Uni attraktive Karrierechananderem Brückenprofessuren
Gegenentwurf zur klassischen
cen für den herausragenden
und kooperative Nachwuchswissenschaftlichen Nachwuchs Frontalvorlesung.
gruppen ein. Denn die Fragen
und für Wissenschaftlerinnen
der modernen Gesellschaft
Die Uni wird ihr Profil als
anbieten.
lassen sich nicht mehr ohne
internationale Hochschule
den berühmten Blick über den
schärfen. Durch ihre InternatiZudem hat die Unileitung
Tellerrand klären.
onalisierungsstrategie sollen
mehrere Leitziele für ihre
Anstrengungen abgesteckt,
die teilweise schon lange zur
Unikultur gehören, aber noch
stärker bedacht werden sollen.
Die Gleichstellung ist in Bremen schon lange ein vielbeachtetes Thema. Auch hier werden
die Anstrengungen intensiviert.
Bei der Umsetzung der forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der Deutschen
Forschungsgesellschaft (DFG)
zählt die Uni Bremen bisher
schon zu den Vorreitern. Diese
Position will sie ausbauen.
Geschehen soll das unter
anderem mit dem Ausbau der
Förderprogramme für Doktorandinnen. Ein weiteres Ziel
ist es, im Jahr 2017 ein Viertel
aller Professuren mit Frauen zu
besetzen.
Weitere Informationen zu
der Universität Bremen und
der Exzellenzinitiative des Bunund der Länder finden
Interessierte im Internet auf
www.uni-bremen.de/exzellent.
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Campus der Talente
JUNGE TalENTE
Mädchen in Jungendomänen
Klub der Universität ist Treffpunkt für junge MINT-Liebhaberinnen
Neue Frauen braucht das Land! Das sagen Wirtschaft, Politik
und Gesellschaft, wenn es um die Fachkräfte in den sogenannten
MINT-Berufen geht. MINT-Fächer – also Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaft und Technik – sind beileibe keine Klassiker
für Mädchen. Dabei gibt es sehr viele Mädchen, die sich schon
früh für diese Gebiete interessieren. Um ihr Interesse zu fördern,
den jungen Schülerinnen den Zugang zu erleichtern und ihnen
ein Studium in dem Bereich schmackhaft zu machen, gibt es an
der Bremer Uni einen Klub: MINTIA.
Eröffnet wurde MINTIA durch
den Konrektor für Forschung
und wissenschaftlichen Nachwuchs, Professor Rolf Drechsler, im April 2010. Die Leiterin
dieses Klubs der lebendigen
Wissenschaft ist die DiplomSoziologin Susanne Peter. Sie
chen führe zu dieser Wahrnehmung. „Es ist einfach immer
noch so, dass Fächer und auch
Berufe ein Geschlecht haben“,
meint Peter. Mädchen seien
zurückhaltender in der Auswahl
der entsprechenden Studiengänge, weil sie Bedenken
dem Klub MINTIA entgegen
wirken.“
Im Klub seien die Mädchen
Gleiche unter Gleichen. „Wenn
sie hierher kommen und Physik
mögen, dann sitzen hier zehn
andere, die Physik auch cool
finden, und keine wird wegen
ihrer Interessen schräg angeguckt.“ Ein Haufen Nerds also,
die sich pflichtschuldig versichern, dass sie nicht „anders“
sind? Mitnichten. Der Klub
MINTIA ist vielmehr ein lockerer
Zusammenschluss von aufgeweckten jungen Menschen,
die ihre Vorlieben erforschen
wollen, Interesse zeigen und
konstruktiv an ihre Zukunft
herangehen. Ohne dabei von
einem veralteten Rollenverständnis behindert zu werden.
„Ich fand Bauen und Programmieren gut. Da habe ich mich
angemeldet.“ Janila Schalla, 14 Jahre.
FOTO: MOJEN
der Großteil der TeilnehmerinFür ihr Interesse nimmt sie
nen aus Bremen und dem
einiges in Kauf, was anderen
näheren Umland, manche aber
Jugendlichen in ihrem Alter im
auch aus „Schleswig-Holstein
Traum nicht einfallen würde.
„Natürlich haben die meisten
oder dem tiefsten OstfriesDenn meistens treffen sich die
unserer Klubteilnehmerinnen
ein Faible für die Wissenschaft. MINTIA-Mädchen in den Ferien, land“.
Natürlich sind die Klubteilneh- manchmal auch am WochenenZehn Mädchen aus der Startde. Auf dem Plan stehen dann
merinnen auch gute Schülephase von 2010 haben mittlerThemen wie Raumfahrt, Tiefrinnen und motiviert“, sagt
weile ihr Abitur gemacht. „Ich
seeforschung oder Schwarze
Susanne Peter. Aber es gibt
habe Rückmeldungen von den
Löcher. Wissenschaftlerinnen
keine Zulassungsvoraussetmeisten bekommen und alle
und Wissenschaftler aus den
zungen für die Mitgliedschaft.
entsprechenden Fachbereichen studieren jetzt ein MINT-Fach“,
Nur ein gewisses Alter sollten
sagt Peter. Ein großer Erfolg.
bereiten die Stunden vor, und
die Teilnehmerinnen haben.
Denn im Idealfall „kommen die
Mindestens in die achte Klasse sie erklären den interessierten
Mädels ab der achten Klasse
Teenies dann in Gruppen von
Klub der MINT-Wissenschaften: Hier sind Mädchen unter sich. sollen sie gehen. Die Schulart
maximal zwölf Personen,wieso zu uns, bleiben bei uns und
FOTO: UNIVERSITÄT BREMEN spielt keine Rolle. Auch die
studieren dann an der Uni
aus der Anziehungskraft der
regelmäßige Teilnahme bei
Bremen genau das“. Wichtig
unvorstellbar großen MasseMINTIA ist keine Pflicht. „Wir
dabei: „an der Uni Bremen“.
hätten, den Anforderungen dort haben modulare Angebote, von konzentrationen im All nicht
macht vor allem zwei Faktoren
Peter und ihre Mitstreiterinnen
einmal das Licht entweichen
denen sich die Mädchen das
nicht genügen zu können.
für den wesentlich höheren
wollen nämlich das Potenzial
aussuchen, was ihnen gefällt“, kann – und die Phänomene
Der zweite Faktor betrifft das
Gesamtanteil der Männer in
deshalb Schwarze Löcher gesagt Susanne Peter. Hierzu geMINT aus. Zum einen schätzen Umfeld der jungen Menschen:
der jungen Schülerinnen an die
hören Experimente, Einblicke in nannt werden.
die Clique. „Auch hier spiegelt
Mädchen ihre eigenen FähigHansestadt binden. Deshalb ist
den Berufsalltag sowie Informasich das Rollenverständnis
MINTIA ein Klub. Das soll die
keiten in den MINT-Fächern
Das Konzept kommt an. In den Identifikation mit der Universitionen zum Studienalltag und
wider. Wenn innerhalb eines
wesentlich schlechter ein als
Sommerferien 2010 startete
Freundeskreises eine Meinung zu den MINT-Fächern.
tät erhöhen. Laut Peter gelingt
Jungen. „Jungen denken bei
das Projekt mit den ersten
vorherrscht, ist es schwer für
dies. Die Mädchen fühlen sich
einer Drei in Physik, sie seien
Workshops. Mittlerweile sind
Für Janila Schalla, 14-jährige
zugehörig, sie sind tatsächlich
gut. Mädchen dagegen meinen, die Mädchen, ihre eigenen
mehr als 180 Namen in der
konträren Vorlieben dort zu ver- Schülerin der Gesamtschule
ein Teil der großen akademisie sind mit einer Zwei gerade
treten“, so Peter. Wiederum sei West in Walle, war der Einstieg Klubliste registriert. Der gute
schen Welt der Hansestadt.
noch okay“, beschreibt Peter
Ruf des Projektes verbreitete
in den Klub ein Robotik-Kurs.
die Folge, dass die Mädchen
Und bleiben dies am besten
das Phänomen.
„Ich habe davon in der Zeitung sich schnell über die Landessich eher klassischen Frauenauch noch mindestens bis zu
gelesen und fand Programmie- grenzen hinaus. Zwar kommt
berufen zuwendeten. „Diesen
ihrem Bachelorabschluss.
Das von äußeren Faktoren
geprägte Rollenbild vieler Mäd- beiden Faktoren wollen wir mit ren und Bauen gut. Da habe
MINTIa
ich mich angemeldet“, sagt
sie. Heute ist sie seit mehr
Der nächste Termin für Interessierte:
als einem Jahr im Klub. Die
31.01.2013 (Winterferien)
Teilnahme an den verschiedeDiskussionsrunde mit Luft- und Raumfahrtexpertinnen von
LDW entwickelt spezielle Lösungen
Elektrische Motoren
nen Veranstaltungen hat ihre
Airbus und MINT-Studentinnen
für Ihre individuellen Anforderungen.
und Generatoren
Berufswünsche
verstärkt
und
Anmeldeschluss: 24.01.2013
Unser Portfolio umfasst:
ihr Zweifel genommen. „Der
• Asynchronmaschinen
Veranstaltungsort: Universität Bremen
von 1.000 bis 25.000 kW
Klub
hat
schon
geholfen.
Ich
• Synchronmaschinen
Lloyd Dynamowerke GmbH & Co. KG
hatte zwar auch vorher schon
Weitere Informationen zu MINTIA und Online-Anmeldung
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Hastedter Osterdeich 250
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28207 Bremen
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etwas
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Richtung
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von 10 bis 8.000 kW
Tel.: +49 (0) 421 4589-0
Informatik
zu
machen.
Aber
das
Durchgeführt
wird MINTIA im Kompetenzzentrum Frauen in
•
Umfangreicher
weltweiter
Service
Fax: +49 (0) 421 4589-260
E-Mail: [email protected]
ist
jetzt
noch
weiter
gefestigt.“
Naturwissenschaft
und Technik der Universität Bremen.
Internet: www.LDW.de
Mitglied der
Kirloskar Electric Gruppe
Member of the
Kirloskar Electric Group
Campus der Talente
JUNGE TalENTE
5
Blick hinter die Kulissen der Großkonzerne
Stiftungs-Professur erforscht die verdeckten Kommunikationskanäle in Firmen
Moritz Renner ist einer der jüngsten Professoren Deutschlands.
Gerade einmal 31 Jahre alt, hat der Jurist in diesem Wintersemester seine Professur für transnationales Wirtschaftsrecht und
Theorie des Wirtschaftsrechts an der Universität Bremen angetreten. Renners Stelle ist eine der wenigen bundesweit vergebenen
Lichtenberg-Professuren, finanziert durch die VolkswagenStiftung. Im Interview spricht er über Entscheidungen in Großkonzernen, seine Ziele und die Kooperation mit der Hochschule.
Redaktion: Herr Professor
Renner, wie war es, als sie
die Nachricht erreichte, dass
Sie für die Stiftungsprofessur
ausgewählt wurden?
Moritz Renner: (lacht) Ich habe
mich natürlich schon sehr gefreut als der Telefonanruf kam.
Denn die Bedingungen, unter
denen ich hier nun arbeiten
kann, sind wirklich sehr gut. Ich
weiß, dass mich viele meiner Kollegen zu Recht darum
beneiden.
dieser teilweise riesigen Unternehmensgruppen funktioniert.
Erklären Sie das bitte etwas
genauer.
Nehmen wir das Beispiel
Beck‘s. Beck‘s ist eine eigenständige deutsche Firma, die
aber zu 100 Prozent einem belgischen Unternehmen gehört.
Zum Gesamtkonzern gehören
weitere Unternehmen, die in
ihren jeweiligen Heimatländern
eigenständige Firmen sind. Ihr
Verhältnis ist natürlich in offiziellen Dokumenten geregelt.
Was macht Ihre Situation so
Ich nehme aber an, dass die
beneidenswert?
eigentlichen Entscheidungen
Ich habe hier praktisch alle
Freiheiten, ein gutes Umfeld für bei Großkonzernen durch andemeine Arbeit und kann in Ruhe re niedrigschwelligere Elemente
stattfinden. Telefongespräche
in einem Feld forschen, das
abseits des Mainstreams liegt. hoher Funktionäre über die
Grenzen hinweg, Gespräche
des Vorstands beim gemeinsaWorum geht es bei Ihrer Formen Essen mit Großaktionären
schung?
Um grenzüberschreitende Kon- – dabei werden die Geschicke
zern. Diese sogenannten multi- des Unternehmens bestimmt.
nationalen Konzerne tauchen in Und das werde ich empirisch
der heutigen Diskussion immer erforschen.
wieder auf und sind der einEs klingt schwer vorstellbar,
flussreichste Teil der heutigen
Wirtschaft. Die Umsätze einiger dass Sie an die notwendigen
Daten dazu gelangen können…
dieser Konzerne übersteigen
…es ist aber dennoch möglich.
das Bruttoinlandsprodukt
Denn die Unternehmen sind
vieler Nationalstaaten. Die
verpflichtet ihre EntscheidunWirtschaftskraft dieser Untergen transparent zu machen.
nehmen mit all ihren VerflechZudem sind die Interviews, die
tungen macht insgesamt etwa
wir zur Forschung nutzen, ano30 Prozent des Gesamtanteils
der Welt aus. Mich interessiert, nymisiert. Das senkt die Hemmwie die Koordination innerhalb schwelle. Und wir befinden uns
bereits auf einem guten Weg.
ZUr PErSoN
Prof. Dr. Moritz Renner,
Jahrgang 1981
2007–2009 Doktorand am
DFG-Sonderforschungsbereich „Staatlichkeit im
Wandel“der Universität
Bremen; Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes
2010 Promotion zum Dr.
jur. an der Universität Bremen (Bremer Studienpreis,
Deutscher Studienpreis)
Wie sind Sie auf dieses Forschungsfeld gekommen?
Ich habe mich während meiner
Promotion mit den grenzüberschreitenden Verträgen
der Konzerne befasst. Daraus
folgt logisch, dass man darauf
kommt, sich auch mit deren Innenleben zu beschäftigen. Und
weil dazu keine Forschungsdaten vorhanden sind, lag dies für
mich auf der Hand.
Promoviert haben Sie in Bremen. Für die Bewerbung um die
Er hat gut lachen: Seit diesem Herbst hat Moritz Renner sein Büro in der Uni bezogen. Mehrere
Jahre sichert die VolkswagenStiftung die Forschung des jungen Talents durch die LichtenbergProfessur.
FOTO: VolkswagenStiftung
Lichtenberg-Professur brauchten Sie als Partner eine Universität. Wählten Sie Bremen,
weil sie hier gute Erfahrungen
gemacht haben?
Eigentlich war es andersherum.
Die Uni hat mich gefragt. Aber
trotzdem ist sie eine idealer
Partner für mich, vor allem weil
hier ein sehr enger und intensiver Kontakt der Kollegen aus
verschiedenen Fachgebieten
wie Soziologie und Ökonomie
besteht. Da mein Forschungsbereich in viele andere Bereiche hineinreicht, ist dieser
interdisziplinäre Austausch
für meine Arbeit sehr wichtig.
Und derart unkompliziert wie
hier in Bremen habe ich das an
keiner anderen Fakultät erlebt.
Es ist sehr einfach, mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Viele Leute kenne ich schon
jetzt nach nur kurzer Zeit. An
meiner vorherigen Station, der
Humboldt-Universität in Berlin,
sahen sich teilweise nicht
einmal die Professoren innerhalb desselben Fachbereichs
regelmäßig. Deshalb ist die Uni
Bremen ein guter Partner, und
ich bin sehr froh, hier arbeiten
zu können.
Welchen Eindruck haben Sie
von der Uni heute?
Die Uni gibt einem eine ganze
Menge Freiheiten, weil versucht
wird, etwas Neues aufzubau-
en. Alles wirkt sehr frisch und
offen. Viele der Professoren,
besonders in meinem Fachbereich, sind kaum 50 Jahre alt.
Es gibt gerade im juristischen
Bereich sehr viele Fakultäten,
die sehr viel konservativer sind.
Anscheinend fühlen Sie sich
wohl hier, wie lange werden
Sie in Bremen bleiben?
Die Lichtenberg-Professur ist
auf fünf Jahre befristet. Die
Universität hat sich zudem
verpflichtet, nach Ablauf dieser
Zeit die Professorenstelle
weiter zu finanzieren. Ich bin
also in der glücklichen Lage, in
eine gesicherte Zukunft blicken
zu dürfen.
VORSTOSS IN NEUE DIMENSIONEN
SPACE SYSTEMS
Die OHB System AG ist ein deutsches, mittelständisches Systemhaus und gehört zum europäischen Raumfahrtund Technologiekonzern OHB AG. In der Zentrale im Bremer Technologiepark arbeiten rund 500 hochkarätige
Wissenschaftler und Ingenieure. Bei der OHB System AG entstehen erdnahe und geostationäre Kleinsatelliten
für Navigation, Kommunikation, Wissenschaft und Erdbeobachtung. Zur Bemannten Raumfahrt gehören die
Mitarbeit beim Aufbau und Ausstattung der Internationalen Raumstation ISS.
www.ohb-system.de
6
Campus der Talente
INTErNaTIoNal
Standort für den globalisierten Wettbewerb verbessern
Universität Bremen schärft ihr internationales Profil
Die Uni Bremen will sich in der internationalen akademischen
Welt stärker positionieren und noch mehr internationale Wissenschaftler und Studierende nach Bremen holen. Das Rektorat
hat Ende 2011 eine Internationalisierungsstrategie definiert, die
beim Erreichen dieser Ziele helfen soll.
Die elfseitige Internationalisierungsstrategie basiert auf drei
Leitideen. Die erste heißt „Bremen in der Welt“. Sie betrifft
die Präsenz im Ausland und
die internationale Mobilität der
Universitätsangehörigen. Die
Uni möchte ihre Kooperationen
dort weiter ausbauen, dabei
bereits bestehende Netzwerke
nutzen, sich aber speziell auf
Schwerpunktregionen konzentrieren. Zurzeit sind das Kanada/USA, China, zwei Länder in
der Subsaharazone, nämlich
Kamerun und Namibia sowie
die Türkei.
Der zweite Leitgedanke: „Die
Welt nach Bremen holen“. Zwar
sieht sich die Universität schon
jetzt als attraktiven Standort
für ausländische Studierende
und Wissenschaftler. Aber
sie möchte dies noch steigern. Insbesondere durch die
Aktivitäten des International
Office soll dies erreicht werden.
Diese zentrale Einheit für
Auslandsangelegenheiten ist
„Anlaufstelle für alle internationalen Gäste, Serviceeinrichtung
und Motor der interkulturellen
Öffnung“. Durch vielfältige
Veranstaltungen und die Integration der ausländischen Gäste
in den Universitätsalltag soll
deren Zeit in Bremen zu einem
prägenden Erlebnis werden. So
dass sie immer gern wiederkommen oder auch – noch
besser – bleiben wollen.
Die dritte Leitidee bildet den
Rahmen für die beiden ersten.
Der „Campus der Vielfalt“
möchte ein „Klima der Wertschätzung kultureller Vielfalt
und Weltoffenheit“ schaffen.
Denn nur, wenn ein solches
Klima herrscht, können sich die
vielfältigen Mitglieder der Universität in Lehre, Forschung und
Verwaltung optimal entfalten.
Der Hintergrund für die verstärkte internationale Ausrichtung: „Wir gehen davon
aus, das Forschungsqualität
und Lehrqualität nicht monokulturell erreichbar sind“,
sagt Yasemin Karakaşoğlu,
Konrektorin für Interkulturalität
und Internationalität an der
Universität Bremen, „sondern
durch den internationalen und
interkulturellen Austausch
gefördert werden.“
Es geht darum, sich im globalisierten Wettbewerb durchzusetzen, Spitze zu bleiben und
sich weiterzuentwickeln. „Wir
wollen uns positionieren als
eine internationale Universität;
hier sind wir noch steigerungsfähig“, sagt Karakaşoğlu.
Aber auch im Wettbewerb
mit anderen Hochschulen in
Deutschland hilft das internationale Profil der Universität.
So ist sie jüngst durch den
Deutschen Akademischen Austauschdienst mit der Auszeichnung Internationale Hochschule
2012 prämiert worden. Sie
erhält 50 000 Euro zur Weiterverfolgung des Konzeptes.
Gelebte Integration im Uni-Sport
Hallenfußball bringt die Welt zusammen
Der Trainer ist gebürtiger Pole, der Stürmer kommt aus Tunesien, der Mann im Tor ist Kameruner und die anderen kommen aus
aller Herren Ländern. Spieler aus zwölf Nationen und von allen
fünf Kontinenten rennen in der Unihalle auf und ab, schreien,
feuern sich an. Michal Myrcik weiß nicht so genau, wie viele
verschiedene Nationalitäten er in seiner Zeit als Coach der FutsalWettkampfgruppe der Universität Bremen schon trainierte. „Es
waren viele. Fast die ganze Welt“, sagt der 34-jährige mit dem
freundlichen Gesicht.
Seine Mannschaft ist multikulturell und ständig im Wandel.
Jedes Jahr tauchen neue Gesichter auf, andere verschwinden, genauso wie überall
sonst an der Uni. Die Truppe
wird immer wieder aufs Neue
zusammen gemischt. Trotzdem
funktioniert das Team nach
einer kurzen Eingewöhnungsphase zu Beginn jeder neuen
Spielzeit gut. „Wir spielen seit
Jahren auch bei internationalen Turnieren mit. Es ist unser
Anspruch, dort auch mitzuhalten. Und dabei schneiden wir
meistens auch ganz gut ab“,
sagt Myrcik, den hier alle nur
„Mörtsch“ nennen.
Für die Neuen ist die Kommunikation manchmal schwierig.
Nicht alle sprechen Deutsch,
wenn sie die ersten Male zum
Training kommen. Man hilft
sich gegenseitig. „Mörtsch“ erklärt die Übungen auf Deutsch
und bei Bedarf auf Polnisch.
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Das Futsal-Team der Uni Bremen: „Gemeinsam freuen und
leiden.“
FOTOS: MOJEN
Und weil seine Frau aus Brasilien kommt und er dort lange
gelebt hat, kann er es auch auf
Portugiesisch. Den Rest übernimmt die Truppe untereinander. Irgendwie wissen am Ende
alle, was sie tun sollen.
falsche Ort und die habe es
auch noch nie gegeben, so der
Trainer.
„Ich mache das ganze jetzt
schon länger als ein Jahrzehnt“,
sagt „Mörtsch“. „Und bisher
hatte wir nie Probleme. Es
Was bei den Trainingsübungen macht einfach immer noch sehr
gelingt, klappt auch beim Spiel. viel Spaß. Die ganzen Leute
Die Spieler tauschen sich aus,
kennenzulernen, mit ihnen
verständigen sich miteinander. eine gute Zeit zu verbringen, zu
„Futsal ist ein sehr kommunka- sehen, wie sie zu einer Eintiver Sport. Die Spieler müssen heit werden, sich gemeinsam
viel reden, weil alles sehr, sehr zu freuen und gemeinsam zu
schnell geht. Die Jungs sind die leiden.“
ganze Zeit in das Spiel eingebunden. Es sind ja nur fünf auf
dem Platz. Da ist es unheimlich
HoCHSCHUlSPorT
wichtig, dass die untereinander
sprechen“, erklärt „Mörtsch“.
Der Hochschulsport ist für
Auseinandersetzungen gebe es
alle Menschen offen. Er
in der Mannschaft genauso wie
bietet mehr Sportarten an
in jeder anderen auch. Aber das
als jeder Verein in Bremen.
seien ausschließlich fachliInformationen zum Kursanche Diskussionen. Für Streits
gebot stehen auf
zwischen Ethnien sei dies der
www.hospo.uni-bremen.de.
Campus der Talente
INTErNaTIoNal
7
Ausländische Studierende bringen internationales Flair
Gäste schaffen zudem nützliche Netzwerke für Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur
Rund 2300 Studenten aus dem Ausland studieren zurzeit an
der Universität Bremen. Viele würden sogar nach ihrem Abschluss noch gern in der Hansestadt bleiben. Doch sie scheitern
häufig an der Bürokratie oder schlicht am fehlenden Wissen, um
die ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.
in deutschen Unternehmen ein
schlagendes Argument.
Aber selbst wenn sich in der
Vergangenheit der deutsche
Arbeitgeber und sein ausländischer Arbeitnehmer im
Prinzip einig waren, scheiterte
die geplante Zusammenarbeit
häufig an bürokratischen Hürden. Um diese abzubauen und
Dr. Annette Lang, Leiterin
beispielsweise Wege zu finden,
des International Office.
FOTO: MOJEN den notwendigen Aufenthaltstitel mit der Arbeitserlaubnis
zügig zu erhalten, arbeitet das
International Office auf InitiatiAusländische Studenten mögen Bremen. Davon ist Annette ve der Konrektorin für InterkulLang, Leiterin des International turalität und Internationalität
gemeinsam mit der HandelsOffice an der Universität Brekammer, der Agentur für Arbeit,
men, überzeugt. „Die meisten
dem Stadtamt und weiteren
kennen Bremen zunächst
Akteuren an einer Strategie.
wegen der Stadtmusikanten
und natürlich wegen Werder.
Damit soll es gelingen, gute
Wenn sie hier sind, entdecken
sie Bremen dann als sehr siche- Absolventen in Bremen zu
halten, denn wenn die Verfahre und grüne Stadt, als Stadt
der kurzen Wege, und vor allem ren zu lange dauern, „dann ist
dies oftmals für den Arbeitgeauch die Universität als exzelber zu spät und er sucht lieber
lenten Studienort “, sagt sie.
weiter“, sagt Lang. Auch mit
der Initiative „Bremen braucht
Aus Befragungen weiß Lang,
alle Köpfe“ des Bürgerschaftsdass zwei Dritteln der auslänabgeordneten Elombo Bolayela
dischen Absolventen Bremen
arbeitet das International Office
so gut gefalle, dass sie nach
dem Studium gern weiter in der zusammen. „Wir befinden uns
dabei auf einem guten Weg“,
Stadt bleiben würden. Es gesagt Annette Lang. „Konkrete
lingt jedoch nur einem kleineErgebnisse gibt es aber noch
ren Teil, nämlich einem Viertel
nicht. Dazu ist es zu früh.“
aller. Der Großteil scheitert
unter anderem an den bürokratischen Hürden in Deutschland. Obwohl die meisten der
Dabei würde Bremen in hohem ausländischen Studenten gern
nach ihrem Studium in Bremen
Maße von den Absolventen
arbeiten würden, wollen fast
profitieren. „Ganz banal: Zum
alle von ihnen irgendwann wieeinen sind sie natürlich ein
der zurück in ihre Heimat. Auch
Wirtschaftsfaktor“, sagt sie.
davon kann Bremen profitieren.
„Jeder Student, Absolvent
Denn die Menschen sind in der
und Wissenschaftler ist auch
hiesigen Wirtschaft bereits gut
Konsument in Bremen und
stärkt damit die heimische Wirt- integriert. Sie haben Kontakte
in der Hansestadt und tragen
schaft.“ Zum anderen würden
ihr Netzwerk in ihre Heimatländem Arbeitsmarkt wesentlich
der. „Außerdem sind diese Leumehr hochqualifiziertes Perte Multiplikatoren und sorgen
sonal zur Verfügung stehen. In
für eine gutes Image Bremens
Zeiten des Fachkräftemangels
INTErNaTIoNal oFFICE
Das International Office der Universität Bremen existiert seit
der Mitte der Achtzigerjahre. Seine Mitarbeiter kümmern
sich sowohl um ausländische Studierende und Wissenschaftler als auch um deutsche Studenten, die ins Ausland gehen
möchten.
in der Welt“, so Lang. Diese
positiven Effekte des Austausch der Kulturen versucht
die Universität zu fördern. In
ihrer Internationalisierungsstrategie richtet sich die Uni gezielt
auf den verstärkten Austausch
mit dem Ausland aus.
Mit der Initiative „Internationalisation at home“ möchte sie
zudem Bremer Studierenden
eine internationale Lernerfahrung ermöglichen. Dafür holt
sie Gastdozenten nach Bremen, die vorwiegend aus dem
nicht-europäischen Ausland
stammen.
Forschergeist für Bremen
Neugierde wecken, Wissenschaft erleben, kleine Talente entwickeln –
aber auch große. Mit dem Deutschlandstipendium fördern wir derzeit
fünf Studierende an der Uni Bremen.
Und auch für Ihr Geld sind wir aktiv. Seit 1825.
www.sparkasse-bremen.de
Stark. Fair. Hanseatisch.
8
Campus der Talente
JUNGE TalENTE
Vom Wissen der Erfahrenen profitieren
Mentoring-Programm bringt Studierende und Entscheider zusammen
Jahrelang waren Wirtschaft und Gesellschaft dem Primat der
Jugend erlegen. Mittlerweile findet ein Umdenken statt. Denn
Menschen, die schon jahrzehntelang arbeiten, sich durchsetzten
im Berufsleben und viele Entscheidungen mit weitreichenden Folgen für sich und andere trafen, haben ihren jungen Konkurrenten
eines voraus: wertvolle Erfahrungen. An der Universität Bremen
profitieren davon seit einigen Jahren auch Studenten der Geistesund Sozialwissenschaften. Erfolgreiche Entscheider stehen ihnen
als Mentoren zur Seite.
Kerstin Hainle und Sebastian
Simon kennen sich noch nicht
lange. Dass es zwischen ihnen
passt, merkten sie jedoch
schnell. „Wir waren uns auf
Anhieb sympathisch“, sagt
Hainle und ihr Gegenüber nickt
bestätigend.
zu interkultureller Kompetenz
oder Zeitmanagement stehen
beispielsweise auf dem Plan.
Diese sind zwar weitaus mehr
als nur nettes Beiwerk. Doch
der wertvollste Nutzen für
den Studenten während des
Programms ist: Er kann auf den
großen Erfahrungsschatz des
Sie: Eine Geschäftsfrau in den
Mentors zurückgreifen. Dieser
Dreißigern, Volljuristin, nach
hilft ihm bei den verschiedensten Dingen: Bewerbungen
dem Studium in Bremen starschreiben, Ansprechpartner
tete sie ihre Karriere in Israel,
ist mittlerweile über zehn Jahre finden, Zukunft planen oder
Sichtweisen eröffnen, die dem
im Job, zurück in Deutschland
jungen Menschen vorher nicht
und als Führungskraft in der
in den Sinn kamen. Und das in
Landesbausparkasse Bremen
einer Lebensphase, in der die
in den Aufgabengebieten Vertrieb/Marketing und Grundsatz- meisten Studenten die Ziele
für ihre mittelfristige Zukunft
fragen tätig.
aufstellen.
Er: Mitte zwanzig, abgeschlossene Bankausbildung, Psycho- Vermittelt und anschließend
zehn Monate lang begleitet
logiestudent im vorletzten Semester an der Uni Bremen, mit werden die Paare von Wiltrud
hervorragenden Noten und auf Hoffmann. Bei ihr bewerben
dem Sprung in eine große Karri- sich sowohl die Studenten als
ere. Die beiden trennt mehr als auch die zukünftigen Mentoeine Dekade voller Lebens- und ren. Alle geben an, was sie von
Berufserfahrungen. Auf keinen dem Projekt und ihrem Partner
erwarten, welche beruflichen
Fall zu viel Altersunterschied,
Facetten ihnen wichtig sind
eher das Minimum für eine
beziehungsweise wo sie sich
funktionierende Beziehung –
als Tandem des Mentoring-Pro- auskennen. Die Studierenden
gramms „Fokus Berufseinstieg“ reichen zudem ein Konzept
für ein langfristiges Projekt
an der Universität Bremen.
ein, an dem sie mit ihrem
Initiiert vom Career Center Universität Bremen finden sich seit
zwei Jahren etwa 30 solcher
Tandems wie Hainle und Simon
zusammen. Sie lernen sich
kennen, arbeiten gemeinsam
an einem langfristigen Projekt
und entwickeln während der regelmäßigen Treffen eine Zusammenarbeit, die sich insbesondere für den Studenten lohnt:
„Ziel der Beziehung ist die
persönliche und berufliche Weiterentwicklung der Mentees“,
heißt es auf der Homepage des
Projektes. Zusätzlich bietet die
Passendes Matching:
Uni im Rahmen des TandemSebastian Simon und
Kerstin Hainle sind
programms eine ganze Reihe
eines der Tandems beim
an Begleitveranstaltungen für
Mentoring-Programm.
die Studenten und auch einige
für Mentoren an. Workshops
FOTO: MOJEN
Mentor arbeiten möchten. Das
müsse nicht prestigeträchtig
sein, so Hoffmann, wichtiger
sei, dass man die Intention
und den Willen der Studenten
erkennen könne. Sie selbst
versuche dann anhand der
Daten passende Paare zusammenzustellen. Natürlich werde
aber niemand gezwungen mit
ihrer Auswahl zu leben. „Es ist
schließlich wichtig, dass die
beiden sich verstehen und sich
füreinander begeistern können“, sagt Wiltrud Hoffmann.
Ihr selbst merke man die
Begeisterung für den „Fokus
Berufseinstieg“ an, sagen
die Teilnehmer. Kein Wunder,
hat sie doch das Projekt von
Beginn an mit auf den Weg
gebracht: „Die Universität sah
vor einigen Jahren den Bedarf
für ein Programm dieser Art.
Meine jetzige Chefin Petra
Droste und ich kannten uns von
meiner Abschlussarbeit zu dem
Thema Mentoring her und sie
fragte mich, ob ich Lust hätte,
ein Konzept für ein komplettes Mentoring-Programm zu
entwickeln. Da musste ich nicht
lange überlegen.“
Wie beim Speed-Dating lernen sich Mentoren und Mentees
kennen.
FOTO: UNI BREMEN
en oder Museen. Es sind TopLeute, die sich für die Aufgabe
als Mentor bereit erklären.
Unentgeltlich.
Die genauen Gründe dafür,
dass sich vielbeschäftigte
Führungskräfte auf die Tandembeziehung einlassen, sind von
Person zu Person verschieden.
Kerstin Hainle erklärt, warum
sie es tut: „Ich finde es einfach
Also entwarf Hoffmann den
toll, Menschen zu helfen und
„Fokus Berufseinstieg“ und
sie zu begleiten. Außerdem
startete im September 2010
kann ich etwas zurückgeben
ihren ersten Durchgang. Mit
von dem, was ich
großem Erfolg.
von der GesellVier von fünf
Ein Who-is-who
schaft erhalten
Studierenden
der hiesigen
habe.“ Ihr Studiaus dem Projekt
Führungsetagen
um der Rechtsfanden gleich
wissenschaften
im Anschluss an
ihr Studium einen Job. Aus den konnte sie in Bremen ohne StuRückmeldungen der Teilnehmer diengebühren absolvieren. Da
findet sie es heute nur gerecht,
weiß die Organisatorin, dass
viele ihren Erfolg bei der Jobsu- als Mentorin einen Beitrag zu
che mit dem Tandem-Programm leisten. „Hinzu kommt, dass ich
verbinden. Und auch die meis- hierin die Art widergespiegelt
sehe, wie ich die Arbeit von guten Mentoren waren begeisten Führungskräften verstehe:
tert von der Zusammenarbeit
Versuchen, die Leute in ihren
mit Studenten und Uni. Viele
Stärken zu entwickeln.“
Spitzenkräfte wollen gern ihr
Wissen weitergeben, möchten
anderen dabei helfen, ebenfalls Allerdings hatte Hainle anfangs
Bedenken, ob ihr Werdegang
erfolgreich zu werden.
ausreichen würde, um als Mentorin einen wertvollen Partner
Die Liste der Mentoren liest
abzugeben. „Ich habe mich bei
sich deshalb wie ein Who-iswho der hiesigen Führungseta- einigen Ehemaligen erkundigt,
die alle voll des Lobes über das
gen: Geschäftsführer, AbteiProgramm waren. Die rieten mir
lungsleiter, Behördenleiter,
dazu. Also habe ich den Schritt
politische Referenten, Chefgewagt und bin froh darüber.“
redakteure und viele weitere
Ihr Mentee hingegen musste
Entscheider finden sich darin.
Von den größten Unternehmen nicht lange überlegen. Er hatte
der Region, aus Senatskanzlei- den Wunsch nach einem Men-
tor schon früher. Allerdings in
anderem Zusammenhang. „Ich
habe Leistungsfußball gespielt
und hätte mir immer jemanden
gewünscht, der mir Hinweise
gibt. Einen Profi zum Beispiel,
der mir sagt, worum es geht,
wohin es geht und was wichtig ist.“ Deshalb fiel ihm die
Entscheidung leicht, sich als
Mentee zu bewerben.
Durch den Austausch mit
Kerstin Hainle erhofft er sich
besonders Hilfen bei seiner
Karriereplanung. Denn in
Simons Leben stehen viele
Entscheidungen an, müssen
Aufgaben bewältigt werden, die
die Weichen für seine berufliche Karriere stellen. Soll ich
überhaupt ins Ausland gehen?
Wenn ja, dann zum Studieren
oder doch lieber erst hinterher?
Wo soll ich mein Praktikum
absolvieren, um den größten
Nutzen für meine Zukunft daraus ziehen zu können?
Fragen, die sich auch Kerstin
Hainle schon an einem früheren Punkt ihres Lebens gestellt
hat. „Der Weg, den Herr Simon
jetzt vor sich hat, den bin ich
schon gegangen; ich habe mir
dieselben Gedanken gemacht.
Und Herrn Simon kann ich jetzt
dabei helfen.“ Als Vorbild dient
sie dem jungen Mann schon
nach wenigen Treffen: „Es wäre
nicht schlecht, einen ähnlichen
Werdegang wie Frau Hainle
zu nehmen und anschließend
auch Mentor zu werden“, sagt
Sebastian Simon.
Campus der Talente
WISSENSCHaFT
9
Studenten entwickeln fühlendes Material
Forschendes Lernen bringt neben Erkenntnissen praktisch nutzbare Resultate
Mit ihrer Gründung im Jahr 1971 führte die Universität Bremen das zur damaligen Zeit hochmoderne Modell des Projektstudiums ein. Es wurde auch als Bremer
Modell bezeichnet. Der Ansatz bestand darin, die Studierenden in Projekten weitgehend eigenständig arbeiten zu lassen. Mit einem hohen Forschungsanteil und
teilweise in fächerübergreifenden Arbeitsgruppen. Dadurch würden die Studierenden praktisch den Stoff lernen, der ihnen sonst in den Vorlesungen vermittelt werden
müsste, so der Gedanke. Doch mit der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge im Zuge des Bologna-Prozesses und der Umstrukturierung der Lehrpläne
verlor der Projektgedanke an Bedeutung. Dabei bringt diese Form der Lehre gegenüber der klassischen Vorlesung eine Menge Vorteile. Sie rückt nun wieder stärker in
den Fokus.
Durch das Forschende Lernen,
wie es in den Projekten üblich
war, werden junge Akademiker
schon früh mit spannenden
Fragestellungen und der Arbeit
daran hautnah konfrontiert.
Das weckt Begeisterung für die
Wissenschaft. Außerdem erwerben die Studierenden während
der Projektarbeit wichtige
Schlüsselqualifikationen, denn
sie setzen sich mit komplexen
Phänomenen auseinander, die
eine Person allein kaum bewältigen kann.
Bachelorstudierende anbieten.
Diese sollen durch die direkte
Erfahrung für die Spitzenforschung begeistert werden.
solche Tasse in einem interdisziplinären Projekt entwickelt.
Beteiligt an dem Projekt waren
die drei Fachbereiche Physik/
Elektrotechnik, Mathematik/
Vier Projekte des Forschenden
Informatik und ProduktionsLernens unterstützt die Uni
technik. Der Ingenieur Thomas
sogar mit einer Vollförderung
Behrmann, der das
in Höhe von
Projekt gemeinsam
45 000 Euro.
„Wir wollen die Leute
mit dem GeschäftsFünf weitere
nicht von oben herab
führer der ZWE ISIS,
erhalten 4000
berieseln, sondern sie
Dirk Lehmhus, iniEuro Teilfördevon innen ergreifen.“
tiiert hat, findet die
rung.
Form des Forschenden Lernens
ideal.
Eines der voll finanzierten
Projekte leitet die Zentrale
So müssen die Studierenden
„Das Problem an den klassiWissenschaftliche Einrichtung
kooperativ sein, gemeinsam
schen Vorlesungen ist, dass
Integrated Solutions in Sensoeigene Strategien und Lörial Structure Engineering (ZWE man damit die Studierenden
sungswege entwickeln. Dabei
in eine Richtung zieht, die sie
ISIS). Die Wissenschaftler dort
sind Kreativität und Disziplin
gefordert. Im Idealfall interagie- forschen an sensorischen Mate- nicht selbst bestimmen. Das
ist sehr anstrengend für beide
ren sie sogar mit Studierenden rialien. Materialien mit Gefühl
Seiten. Und zieht man nicht
also. Im Idealfall können ihre
oder Wissenschaftlern aus anweiter, hören die Studierensensorischen Stoffe irgendderen Disziplinen. Auf diesem
Weg sammeln die Studierenden wann Informationen über ihren den auch auf zu laufen“, sagt
Behrmann. In seinem Projekt
eigenen Zustand sowie den
enorm viele wertvolle Erfahhingegen habe er die MotivaZustand ihrer Umgebung samrungen, die ihnen im späteren
tion der Studierenden ganz
meln – und diese InformatioBerufsleben nützen.
nen kommunizieren. Ein prakti- anders erfahren. „Man konnte
scher Anwendungsbereich wäre die Veränderung in den Köpfen
Die Universität trägt mit dem
spüren. Am Anfang fragten sie
Forschenden Lernen aktiv dazu zum Beispiel der Brückenbau.
Die Bauwerke würden von sich uns: Was sollen wir tun? Aber
bei, dass Studierende auch
aus warnen, wenn sie Risse im irgendwann, als sie begriffen
in der Lehre von exzellenter
hatten, um was es hier geht,
Beton aufwiesen. Ähnliches
Forschung profitieren. Hierzu
schlug das um. Dann fragten
wäre für Flugzeugflügel, Hausstehen im Projekt ForstA - Forsie: Was wollen wir tun? Und
wände und unzählige andere
schend Studieren von Anfang
das ist Forschendes Lernen“,
Bereiche denkbar.
an – mit rund Millionen Euro
so Behrmann.
aus dem Qualitätspakt Lehre
Aber auch in Gebrauchsgegengut ein Zehntel der Mittel, die
Ein Perspektivwechsel hatte
ständen könnten sensorische
sie in der Exzellenzinitiative
Materialien nützlich sein. Etwa sich vollzogen. Die Studierenerhalten hat, zusätzlich zur
den transformierten sich auch
in einer Kaffeetasse, die dem
Verfügung.
in ihrer eigenen Wahrnehmung
Benutzer anzeigt, wann er mit
Die Fachbereiche sollen zudem dem Genuss des Gebräus lieber vom Lernstoff konsumierenden
Studenten hin zum begeistert
noch warten sollte, damit er
dafür sorgen, dass gerade
schaffenden Forscher. Genau
sich nicht die Lippen verbrüht.
die namhaften und hoch
Studenten aus dem dritten und das wollten Behrmann und
angesehenen Forschenden
Lehmhus. „Wir wollen die Leute
fünften Semester haben eine
ihre Veranstaltungen auch für
nicht von oben herab berieseln,
sondern sie von innen ergreiCaMPUS DEr TalENTE
fen“, sagt Thomas Behrmann.
Temperatur gibt. Weitere Vorgaben gab es nicht. Aber Tutoren,
als Hilfe. „Deren Aufgabe war
es lediglich, sich die Vorhaben
der Gruppen aktiv erklären zu
lassen. Dadurch sollten die
Gruppen reflektieren und für
sich selbst klarer definieren,
was sie eigentlich wollten“,
sagt Behrmann. Die Teams
sollten weitestgehend selbstbestimmt arbeiten können.
gehen. Das ist sehr arbeitsintensiv.“
Aber diese Mühe zahle sich in
der Regel aus. Die Erfahrungen
aus den Projekten wirkten
später in vielerlei Hinsicht
nach. „Wenn die Studenten im
weiteren Verlauf ihres Studiums
beispielsweise Vorlesungen in
Projektmanagement belegen,
können sie die theoretischen
Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, was in ihr steckt:
Thomas Behrmann präsentiert die fühlende Kaffeetasse
aus einem interdisziplinären Forschungsprojekt an der Uni.
In den Wänden des Tongefäßes befinden sich Sensoren,
die erkennen, wie heiß das Getränk ist und wie hoch der
Füllstand. Das Display zeigt die Informationen an.
FOTO: MOJEN
IMPRESSUM
Erscheinungtermin: 9. Dezember 2012
Eine Anzeigen-Sonderveröffentlichung der MVB Medien Vermarktung
Bremen GmbH, Martinistraße 43, 28195 Bremen, im Auftrag der Bremer
Tageszeitungen AG und in Kooperation mit der Universität Bremen
Redaktion und Gestaltung: Bastian Mojen, [email protected]
Titelfoto: Universität Bremen
Anzeigen (verantwortlich): Werner Elberskirch, MVB
Druck: Bremer Tageszeitungen AG, Martinistraße 43, 28195 Bremen
Als zusätzlichen Ansporn bauten die Organisatoren von der
ZWE ISIS ihre Veranstaltung für
die Studierenden als Wettbewerb auf. LearnISIS Challenge
heißt das Projekt. Gesetzt war
als Ziel die Kaffeetasse, die
Auskunft über Füllhöhe und
Ein entscheidend wichtiger
Punkt für das Gelingen der
Projekte ist laut Behrmann die
Anzahl der Studierenden. „Es
ist klar, dass ich nicht einen
Saal von 300 Leuten bespaßen kann“, sagt er, „sondern
wir müssen in Gruppenarbeit
Konzepte sofort mit ihrer Praxis
verbinden“, sagt Behrmann.
Weitere Informationen zum
Forschenden Lernen an der Uni
stehen im Internet unter www.
uni-bremen.de/lehre-studium/
projektfoerderung/projekte-zuforschendem-lernen.
10
Campus der Talente
WISSENSCHaFT
Exzellentes Promotions-Paradies
Aufstrebende Wissenschaftler an der Graduiertenschule BIGSSS
Das Paradies ist nur einen Steinwurf vom Universum entfernt. An der Ecke Wiener Straße/Celsiusstraße ist es in einem unscheinbaren Klinkerbau untergebracht.
Die Farbe des Hauses liegt irgendwo zwischen Rot, Braun und Grau, genau wie bei den übrigen Häusern in der Nachbarschaft. Auf den ersten Blick scheint nichts besonders zu sein. Und doch befindet sich im Inneren des Gebäudes eine einmalige Einrichtung. „BIGSSS“ steht am Schild neben der Eingangstür, und darunter etwas
kleiner „Bremen International Graduate School of Social Sciences“. Ein sperriger Name für ein akademisches Schlaraffenland. Aber nichts anderes ist BIGSSS für die
Menschen, die darin arbeiten.
liegt im Standardverfahren bei
etwa 45 Prozent. Wir erreichen
hier gut das Doppelte“, sagt
Werner Dressel. Neun von zehn
Doktoranden schließen also
Als Claudia Hickel das erste
am BIGSSS erfolgreich ab. Zwar
Mal ins BIGSSS kam, verliebte
reichen kaum einem die drei
sie sich sofort. „Ich glaube, es
Jahre, in denen die monatliche
hat nur ungefähr zwei Stunden
Finanzierung läuft. Drei, vier
Ebenfalls eine Besonderheit
gedauert, bis ich mich hier
Monate überziehen die meisam Institut ist der Unterricht, zu ten. Aber dann stehen sie mit
heimisch gefühlt habe“, sagt
dem die Doktoranden verpflich- hervorragenden Ergebnissen
tet sind. Sie müssen einem
am Beginn großer Karrieren.
Curriculum folgen, müssen be- „Fast alle unserer Absolventen
stimmte Kurse belegen, haben erhalten anschließen einen
aber auch die Freiheit, sich ihre Job in einer hohen Position“,
eigenen Inhalte
sagt Dressel.
zu kreieren.
„Die Erfolgsquote
„Um nur einige
Wenn einer der
liegt im Standardverfahren Beispiele zu
Fellows in einem
bei 45 Prozent.
nennen:
Bereich Bedarf
Wir erreichen hier das
Ehemalige von
hat, dann verDoppelte.“
uns sind heute
sucht er andere
Professoren
zu finden, denen es ähnlich
an Universitäten in Moskau,
Shanghai oder Seoul. Eine ist
Eine Art Familie: Doktoranden im BIGSSS.
FOTO: BIGSSS geht. Gemeinsam bringen sie
dann ihren Wunsch vor und
Es sind Sozialwissenschaftler,
die persönliche Referentin von
die Leitung versucht, für sie
türlich kann es auch mal Misssie. So geht es den meisten,
ihre Promotionsthemen liegen
Frank-Walter Steinmeier.“
verständnisse oder Antipathien den gewünschten Kurs auf die
alle innerhalb eines breit abge- weiß Werner Dressel, ExecuBeine zu stellen. Das gelingt in Mehr als 180 Fellows aus 35
geben“, sagt Dressel. Doch im
tive Secretary der Institution.
steckten Rahmens: „Changing
Großen und Ganzen kämen alle der Regel. Die Möglichkeiten
„Wir tun auch viel dafür“, sagt
Patterns of Social and Political
Ländern und fünf Kontinenten
sind groß an der BIGSSS. Der
prima miteinander aus.
er, „dass die Menschen sich
Integration“. Sie alle haben
haben seit der Gründung der
Kontakt untereinander ist eng.
hier bei uns wohl fühlen. Das
zudem ein Stipendium, das
BIGSSS im Jahr 2002 an der
Die Vernetzung in die Uni und
sie für drei Jahre mit 1300 Euro gelingt ganz gut.“ BIGSSS ist für Für die Fellows bedeutet die
Wiener Straße gearbeitet oder
den Großteil der Menschen, die Annahme am BIGSSS nicht nur in die Jacobs Universtiy ebenmonatlich finanziert, erhalten
arbeiten noch dort. Bewerdie finanzielle Unabhängigkeit falls. So lassen sich schnell und bungen für die jährlich nur 18
täglich hierher
eine umfassendurch das Stipendium und den unkompliziert bedarfsgerechte vergebenen Stipendien kamen
kommen, nicht
„Ich glaube,
de Betreuung
kostenlosen Arbeitsplatz im Ge- Lösungen generieren.
nur ein Gebäues hat nur zwei Stunden
durch das
aus über 80 Ländern. BIGSSS
gedauert, bis ich mich hier de, eine Institu- bäude. Sie erhalten am BIGSSS
BIGSSS-Netzist exzellent. Und wird deshalb
Graduiertenschulen wie BIGSSS bereits zum zweiten Mal von
fachliche Unterstützung bei
tion, ein Platz
wohl gefühlt habe.“
werk während
gibt es in Deutschland nur eine der Exzellenzinitiative des Bunihrer Forschungsarbeit, die in
zum Arbeiten.
ihrer Promotion
Hand voll. Das Modell ist aus
BIGSSS ist eine Art Familie. Die der deutschen akademischen
und bekommen am erfolgreides unnd der Länder gefördert.
Landschaft Ihresgleichen sucht. dem angelsächsischen Raum
Doktoranden, die es durch die
chen Ende den akademischen
Die erste Förderphase lief von
entlehnt, dort ist es gängig.
„Unsere Graduiertenschule
Grad des Ph.D., welchen gleich harten Auswahlprüfungen ge2007 bis 2012, die aktuelle
Hierzulande werden Doktoren
versucht, einen Doktoranden
schafft haben und am BIGSSS
drei Institutionen gemeinendet 2017. Allerdings erhält
in der Regel an den Hochschunicht allein zu lassen mit
genommen werden, werden
sam verleihen: BIGSSS, die
die Graduiertenschule BIGSSS
einem Betreuer“, erklärt Judith len selbst gemacht. Dabei sind von den vielen Millionen der
schnell Freunde.
Uni Bremen und die Jacobs
Graduiertenschulen wesentlich Exzellenzinitiative nur einen
Lucas, Director of the Deans‘
University. Denn BIGSSS ist ein
erfolgreicher. „Die normale
Kooperationsprojekt der beiden Rund die Hälfte der Fellows, wie office. Vielmehr kümmert sich
verhältnismäßig kleinen Anteil:
durchschnittliche Erfolgsquote rund 8,5 Millionen Euro.
gleich ein ganzes Team um
Universitäten. Ein Private Public die Doktoranden hier heißen,
Claudia Hippel ist 27 Jahre alt,
Politikwissenschaftlerin und sie
hat es geschafft. Sie hat einen
der begehrten Plätze für Doktoranden im BIGSSS bekommen.
Im zweiten Stock, Zimmer 1040,
arbeitet sie täglich von morgens
bis abends an ihrer Promotion.
Thema: „The „Responsibility
to Protect“: contributions of a
hybrid international norm to
the prevention of genocide and
mass atrocities“. Das Zimmer
teilt sich Claudia mit einer
Historikerin. Sie promoviert
ebenfalls an der BIGSSS. Genau
wie zurzeit rund 80 weitere
Doktoranden aus 35 Nationen,
die ihre voll ausgestatteten
Arbeitsplätze ebenfalls an der
Wiener Straße und in den Büros
der BIGSSS auf dem Campus
der Jacobs University bezogen
haben.
K
O
M
P
E
T
E
N
Z
Partnership sozusagen. Sie
selbst nennen es Inter University Institute auf der Grundlage
eines Kooperationsvertrages.
I
M
L
A
B
O
Wir gratulieren der
EXZELLENTEN
Universität Bremen!
www.omnilab.de
sind Ausländer. Von den Deutschen haben die meisten einen
Abschluss im Ausland gemacht.
Die Fellows sind offen und
interessiert gegenüber anderen
Kulturen. Kommuniziert wird in
Englisch, sowohl auf dem Flur,
in der Küche wie auch im Unterricht. „Mulitkulti funktioniert
auf dem Level, den wir hier
haben, hervorragend. Aber na-
jeden Fellow. Mit mindestens
drei Betreuern arbeitet jeder
Doktorand zusammen. Manche
haben mehr. Hinzu kommen
Doktoranden, die schon länger
bei BIGSSS sind. Sie kümmern
sich als Mentoren am Anfang
besonders um die Neuen.
R
Einfach gut:
Bausparberatung
bei der
LBS Bremen
GUT (1,8)
Im Test:
22 Angebote von
Bausparkassen zur
Finanzierung einer
Modernisierung
über 50.000 Euro.
Ausgabe 8/12
LBS, Sparkasse, ÖVB:
Unternehmen der S Finanzgruppe Bremen.
Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.
Campus der Talente
GESEllSCHaFT
11
Lebenslanges Lernen: Die Uni für jede Gelegenheit
„Akademie“ ermöglicht Weiterbildung durch Hochschuldozenten für alle Altersstufen
ten. Dabei kann die Uni helfen,
denn die Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler der Uni
haben Antworten auf viele in
der beruflichen Praxis relevante
Fragen und Problemstellungen.
Die Akademie für Weiterbildung ist eine der jüngsten Einrichtungen an der Universität Bremen. Erst im Sommer dieses
Jahres entstand sie aus dem Zusammenschluss des Zentrums für
Weiterbildung und des Instituts für Wissenstransfer. Im Interview
erklärt die Direktorin, Dr. Petra Boxler, warum die „Akademie“
für alle Menschen in Bremen von großem Nutzen ist.
Redaktion: Frau Boxler, warum
gibt es die Akademie für Weiterbildung?
Dr. Petra Boxler: Die Universität hat das Ziel, lebenslanges
Lernen zu ermöglichen. Als
Akademie für Weiterbildung ergänzen wir das Studienangebot
der Universität um Angebote für
Schülerinnen und Schüler, für
Menschen in der beruflichen
Phase – mit und ohne Erwerbseinkommen– und für Ältere und
ermöglichen so universitäre Bildung für ein ganzes Leben. Die
Weiterbildung ist als Aufgabe
übrigens sogar im Hochschulgesetz verankert. Und dabei
geht es nicht nur um Menschen
mit Abitur oder Hochschulabschluss, sondern um alle.
Das heißt, Dozenten der Universität halten auch bei Ihnen
Vorlesungen?
Ja, genau. Klassische Vorlesungen sind in der Weiterbildung
aber die Ausnahme. Unsere
Teilnehmerinnen und Teilnehmer bringen viele Erfahrungen
und Erkenntnisse aus ihrer
beruflichen Praxis mit. Daraus
entsteht oft ein spannender
Austausch mit den Lehrenden,
der sogar Anstöße für die Forschung geben kann.
Und die Rolle der Akademie bei
alledem?
Wir verstehen uns als Partner
der Fachbereiche und Institute
der Universität. Bis aus einer
ersten Idee ein Weiterbildungsangebot entsteht, ist es ein
langer Weg. Dabei unterstützen
Was genau tun Sie?
wir die Hochschullehrenden
Wir bieten Weiterbildungsverund nehmen ihnen möglichst
anstaltungen vom Tagesseminar bis zum berufsbegleitenden viel Arbeit ab, so dass sie sich
auf ihre Inhalte konzentrieren
Weiterbildenden Studium mit
können. Wir übernehmen im
Zertifikats- oder MasterabIdealfall alles andere, von der
schluss für Menschen aus den
Unterstützung bei der Planung
unterschiedlichsten Altersstuüber die Veranstaltungsorganifen und mit den verschiedenssation bis zur Abrechnung.
ten Vorbildungen an. So unterschiedlich wie diese Menschen
sind, so vielfältig ist auch unser An wen richtet sich Ihr Angebot?
Angebot. Als Einrichtung der
Das geht bei den Jüngsten mit
Universität arbeiten wir dabei
der Kinder-Uni los und endet
natürlich sehr eng mit den
im fortgeschrittenen Alter mit
Instituten und Fachbereichen
unserem Seniorenstudium.
zusammen und nutzen die
fachliche Expertise der Lehren- Den großen Altersbereich
dazwischen decken wir natürden für die Weiterbildung.
lich auch ab mit sehr vielen
Weiterbildungsmöglichkeiten
für Berufstätige mit und ohne
Hochschulabschluss, aber auch
für Arbeitsuchende. Wir schaffen tatsächlich ein Angebot für
alle Altersstufen.
Können also Kinder und Senioren bei Ihnen ihren ExtraAbschluss machen?
(lacht) Na ja, ganz so ist es
auch nicht. Die Kinder-Uni ist
ein Angebot, das sich speziell
an Schülerinnen und Schüler
im Alter von acht bis zwölf
Dr. Petra Boxler ist die Direk- Jahren richtet. Es findet in den
Ferien statt und soll zum einen
torin der jüngst gegründeten Akademie für Weiterbil- interessierten Kindern die Möglichkeit geben, einen Einblick
dung.
FOTOS (2): UNIVERSITÄT BREMEN
Welche Voraussetzungen
müssen denn Berufstätige
mitbringen, um an den Kursen
teilnehmen zu können?
Das kommt auf das Angebot an.
Oft wird eine abgeschlossene
Berufsausbildung oder ein Studium vorausgesetzt, außerdem
einige Jahre Berufserfahrung.
Sie ist ganz wichtig, weil in
unseren Weiterbildungen Theorie und Praxis eng verbunden
werden.
Und was bieten Sie für Menschen an, die mitten im Berufsleben stehen oder gerade auf
der Suche nach einer neuen
Stelle sind?
Hier spiegelt sich die Vielfalt
der Studienfächer und Forschungsgebiete der Universität
wider: Die Bandbreite reicht
von Weiterbildungen in den
Bereichen IT, Digitale Medien, Umwelt bis zu Pflege und
Erwachsenenbildung, alles natürlich berufsbegleitend. Dabei
sind die Bildungsziele unserer
Teilnehmerinnen und Teilnehmer vielfältig. Manche planen
den nächsten Karriereschritt,
andere wollen sich beruflich
umorientieren und wieder andere wollen einfach ihr Wissen
auf dem neuesten Stand hal-
Stichwort Master: Warum
bietet die Uni zusätzlich zu den
schon vorhandenen Masterstudiengängen auch noch Weiterbildende Masterstudiengänge
an?
Weiterbildende Masterstudiengänge sind berufsbegleitend
angelegt. Das heißt, Berufstätige können sie neben ihrem Job
absolvieren. „Normale“ Master
sind als Vollzeitstudium konzipiert. Das kann natürlich kein
Berufstätiger leisten. Bisher
ist das Angebot an Weiterbildenden Masterstudiengängen
noch klein, aber es wird in den
nächsten Jahren wachsen. Und
mit unseren Zertifikatsstudienangeboten sind wir auch heute
schon auf einem guten Weg,
denn viele streben gar keinen
Master an.
Nach dem Arbeitsleben in den Hörsaal: Senioren studieren.
in Themenfelder zu erhalten,
die sie mögen. Zum anderen können sie so schon ein
bisschen Uniluft schnuppern.
Beim Seniorenstudium werden
reguläre Lehrveranstaltungen
aus dem Semesterprogramm
für Ältere geöffnet. Die Senioren sitzen dann im Hörsaal
gemeinsam mit den Studenten
und Studentinnen aus den Bachelor- oder Masterstudiengängen. Wir bieten aber auch jedes
Semester rund 30 Kurse an,
die speziell auf die Seniorstudierenden zugeschnitten sind.
Und den Wissensdurst in der
vorlesungsfreien Zeit stillt unser
Vortragsprogramm. Besondere
Zugangsvoraussetzungen gibt
es für das Seniorenstudium
übrigens nicht.
12
Campus der Talente
GESEllSCHaFT
Soziales Engagement und gute Noten zahlen sich aus
Mit dem Deutschlandstipendium unterstützen Bund und private Geldgeber Studenten
Studieren ohne Geldsorgen.
Das ist für Studierende der
Idealfall. Für einige ist er
zumindest etwas realer geworden. Sie werden gefördert
durch das Deutschlandstipendium.
Ein ambitioniertes Ziel, wenn
man bedenkt, dass dafür Spenden in Höhe von 30 Millionen
Euro eingeworben werden
müssen. Pro Monat.
„Es ist sicher eine schwere
Aufgabe, aber ich glaube, dass
300 Euro erhalten die Stipendi- dies gelingen kann“, sagt Derk
aten jeden Monat auf ihr Konto. Schönfeld, an der Universität
Bremen verantwortlich für die
Mindestens ein Jahr lang, im
Unternehmensbeziehungen.
Höchstfall sogar für fünf. Die
Vom Sinn des Programms ist er
Hälfte des Geldes kommt von
privaten Spendern, die andere überzeugt. Gute Studierende
würden durch das Programm
zahlt der Bund. An der Bremer
nach Bremen gelotst oder hier
Uni sind es derzeit 110 Studiegehalten.
rende, die in den Genuss der
Förderung kommen.
Denn die Stipendien werden
nicht an irgendwen vergeben.
Mittelfristig möchte die Bundesregierung das Deutschland- Die Studierenden müssen sich
stipendium ausweiten. Ihr Ziel darauf bewerben, müssen im
ist es, acht Prozent aller Studie- Auswahlverfahren erklären,
renden durch das Programm zu warum gerade sie geeignet
sind. Bei der Vergabe kommen
unterstützen. Das entspräche
dann verschiedene Kriterien
in Bremen zurzeit rund 1600
zum Tragen. „Man kriegt an der
Studierenden, bundesweit
Uni Bremen so ein Stipendium
wären es 20 0000.
mit guten Noten, natürlich,
aber dazu gehört auch, dass
Über-den- Tellerrand-hinausschauen. Gesellschaftliches
und soziales Engagement zum
Beispiel“, erklärt Schönfeld.
Für Thomas Rohwer-Kahlmann,
Geschäftsführer der GUT FÜR
BREMEN Stiftung der Sparkasse
in Bremen, ist das besondere
Auswahlverfahren ein wichtiger
Grund für die Unterstützung
des Deutschlandstipendiums:
„Ich finde das hervorragend. Es
ist ein super Modell.“
Die Stiftung unterstützt derzeit
fünf Stipendiaten an der Uni,
zwei weitere an der Hochschule
Bremen. „Und wir können uns
gut vorstellen, das auch auszuweiten.“
Interessierte finden weitere
Informationen auf
www.uni-bremen.de/deutschlandstipendium.
Die Universität Bremen und die Stipendiaten des
Deutschlandstipendiums bedanken sich bei:
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GmbH & Co. KG · BREBAU GmbH · BREKOM GmbH · Bremer Landesbank · Bremer Umweltinstitut GmbH · Brunel GmbH · BWG Reimer GmbH & Co. KG · C. Melchers GmbH & Co. KG · CHS Container
Handel GmbH · community bremen e.V. · Conrad Naber Stiftung ·
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Engineering GmbH · Sen. a.D. Manfred Fluß · Frits und Dorothea
Witte-Stiftung · Gerda-Weßler-Stiftung · GESTRA AG · GUT FÜR
BREMEN Stiftung der Sparkasse in Bremen · Florian Haedge · Handelskammer Bremen · Hanseatische Waren Handelsgesellschaft
mbH Co. KG · HEC GmbH · Heinrich-Kaufmann-Stiftung · Henry
Lamotte Food GmbH · Henry Lamotte Oils GmbH · hmmh multimediahaus AG · i2b idea2business GmbH · Indico-Solutions GmbH ·
International Campus AG · IPSEN LOGISTICS GmbH · Justus
Grosse GmbH · KAEFER Isoliertechnik GmbH & Co. KG · Kieserling
Stiftung · Dr. Thomas Leucht · Monika und Gerd-Rüdiger Kück ·
Lloyd Dynamowerke GmbH & Co. KG · Luers-Stiftung · MLP Finanzdienstleistungen AG · Prof. Dr. Wilfried Müller · neusta software
development · New Horizons Bremen · NuVasive Europe GmbH ·
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