Test: Focusrite Saffire

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Test: Focusrite Saffire
HARDBEAT
Test: Focusrite Saffire
Test:
Focusrite Saffire
Towerbau bei der Musik-Hardware: Der Focusrite Saffire würde rein
vom Äußeren auch in das Behandlungszimmer eines Arztes passen.
Ob das FireWire auch zu Schmerzensschreien oder eher Luftsprüngen führt, haben wir uns einmal angesehen.
von Matthias Jaap
vier Eingänge bietet das Focusrite: zwei als
analoge Mic/Line-In-Anschlüsse und zwei
digitale S/PDIF-Eingänge. Eine gleichzeitige
Aufzeichnung von Signalen an diesen vier
Schnittstellen ist möglich, sofern nicht in 192
kHz aufgenommen wird.
Ein Blick auf die Rückseite zeigt, dass der
Saffire dank zweier FireWire-Schnittstellen nicht zum Schlusslicht in der Anschlusskette verdammt ist. Auffälliger sind ebenso
die insgesamt acht analogen symmetrischen
Line-Ausgänge, mit denen das Monitoring,
beispielsweise für 7.1-Surround-Aufnahmen,
erleichtert wird. Neben den acht Line-Ausgängen gibt es auf der Rückseite noch zweimal S/PDIF und MIDI-In/Out als klassische 5Pin-Schnittstelle. Über das Frontpanel kann
aus die MIDI-Out-Schnittstelle auf MIDI-Thru
gestellt werden.
• On-Board DSP
• FireWire 400
• vier Eingänge
• zwei Pre-Amps
• S/PDIF
• zehn Ausgänge
• 24 Bit/192 kHz
• verschiedene
Plug-ins
Viel Technik auf
kleinstem Raum:
Saffire sieht nicht
ganz so sexy aus wie
Spike, ist aber ebenso klug gebaut.
Saffire
Hersteller: Focusrite
Web: www.focusrite.com
Preis: 649 Euro, Straßenpreis 485 Euro
DSP
viele Ein-/Ausgänge
guter Preis
Bewertung
Alternativen
E-MU 1616M
699 Euro, Straße: 498 Euro
www.emu.com
Konfiguration
Das schicke Saffire-Gehäuse passt optisch
besonders gut zu Macintosh-Computern,
aber entscheidend ist, was im Inneren steckt
– und das ist eine ganze Menge. Im Wesentlichen unterscheidet sich das Gerät von
den Konkurrenzprodukten durch den eingebauten DSP-Chip (ein Black Fin von Analog Devices). Die vier mitgelieferten Plug-ins
(Amp-Modelling, EQ, Kompression, Reverb)
werden vom DSP ausgeführt, der Computer
wird so entlastet.
Der Saffire wird mit Cubase LE von Steinberg ausgeliefert und ist mit Windows und
Mac OS X kompatibel. Es sollte mit jeder
ASIO-, WDM- und Core-Audio-kompatibler Software zusammenarbeiten. Das Gerät
wird über die FireWire-400-Schnittstelle mit
Strom versorgt: Wer am PC nur einen kleinen
4-Pin-Anschluss hat, muss das Gerät über
das mitgelieferte Netzteil betreiben.
Wie von einem Audio-Interface auch nicht
anders zu erwarten, bietet das Gerät eine
ganze Reihe von Anschlüssen. Insgesamt
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Zwar liefert die mitgelieferte Software einen
genaueren Status über den Zustand des
Gerätes zurück, aber auch mit den LEDs weiß
sich der Saffire zu verständigen. Beispielsweise bieten diese einen einfachen Überblick
über den anliegenden Signalpegel. Ebenfalls
auf der Frontseite befindet sich der Schalter
für die 48-Volt-Phantomspannung, um das
Gerät mit bestimmten Mikrofonen und DIBoxen benutzen zu können. Getrennte Regler gibt es für die zwei Stereo-Kopfhörerausgänge, mit der mitgelieferten Software
darf das Signal zusätzlich ausbalanciert werden. Die SaffireControl-Software beinhaltet
auch die Kontrollen für die DSP-Effekte. Zwar
gibt es auch AU-/VST-Versionen der Plugins, aber dann wird zur Berechnung nicht
der DSP, sondern der Prozessor des Computers genutzt.
Mit der Software können auch die Signalpfade gelegt werden, optisch macht SaffireControl in jedem Fall eine gute Figur: wenig
bunt, aber übersichtlich.
Benutzung
Anschlussfreudig
Mackie Spike
288 Euro, Straße: 229 Euro
www.mackie.de
gänge unterstützt. Mit dem Balance-Regler wird schließlich ganz einfach ein Mix
erzeugt.
Nichts zu meckern gibt es auch über die
Mikrofon-Vorverstärker, die auf der GreenSerie von Focusrite basieren. Dessen Schaltkreise zeichnet sich durch sehr geringen Rauschen und eine große Audio-Bandbreite aus.
Als Fazit lässt sich über den Saffire sagen,
dass Focusrite hiermit ein Produkt am Markt
haben, das preislich sogar gleichwertige
USB-Interfaces unterbietet. Übrigens ist laut
Hersteller dieses Gerät nur das erste einer
neuen Produktfamilie. Der DSP im Saffire
ist zwar nichts Einzigartiges, aber eine gute
Ergänzung zum Gesamtpaket.
Insgesamt ist der Focusrite Saffire ein
gelungenes Gerät, welches sich auch dann
lohnt, wenn man nicht vor hat, die DSPEffekte zu benutzen.
Mit 192 kHz/24-Bit sind die A-D/D-A-Wandler vom Saffire ausreichend dimensioniert.
Mixer werden sich freuen, dass die Software
mehrere eigene Mixe für die Ein- und Aus-
Offen für einiges: Saffire bietet Anschlüssen den Rücken.
beat 12 | 2005
18.10.2005 16:24:34 Uhr