Januar - sculpture network

Transcrição

Januar - sculpture network
Newsletter 01-2009
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EDITORIAL
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EVENTS UND NEWS
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Save the date! Vorschau 2009 sculpture network Veranstaltungen
"Projekt Dienstleister" - ein neuer Service für unsere Mitglieder
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BERICHTE
Ein neues Mitglied: Stiftung Skulpturenpark Köln (D)
Ein neues Mitglied: Sculpture by the Sea, Sydney/Australien
Ein neues Mitglied: Kulturstiftung Hartwig Piepenbrock, Berlin (D)
„Heavy Metal“ – Die unerklärbare Leichtigkeit eines Materials
„Bunte Götter – Die Farbigkeit antiker Skulpturen“
in Frankfurt/Main (D)
“Skulptur im Öffentlichen Raum” – ein ewiges Thema
“Rainer Fetting - Rückkehr der Giganten" in Bremen
Ralf Kirberg
Heinrich-Knote-Str. 13
D- 82343 Pöcking
Germany
Tel.: 08157 / 9979015
Fax: 08157 / 9979020
[email protected]
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TERMINE AUSSTELLUNGEN UND VERANSTALTUNGEN
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IN EIGENER SACHE
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Hartmut Stielow
Gut Erichshof
D- 30989 Gehrden
Germany
Tel.: +49 5108 3489
Fax: +49 5108 7356
Hartmut.Stielow@sculpt
ure-network.org
nonprofit organisation
Berlin
Chairman: Ralf Kirberg
Internet
http://www.sculpturenetwork.org
Redaktion Newsletter :
Bernd Stieghorst
(Editor-in-Chief)
Isabelle Henn
Lisa Reith
Fotos Newsletter:
Bernd Stieghorst
Endlich ist es wieder soweit – die Saison der Eis-Skulpturen hat begonnen!
Am 5. Januar 2009 wurde nun das 25ste Harbin International Ice and Snow Festival of China
offiziell eröffnet. Es wurde im Jahre 1963 erstmals ausgetragen, dann aber durch die
Kulturrevolution unterbrochen. Seit 1985 wird es wieder jährlich veranstaltet, so dass dieses Jahr
das 25ste Festival gefeiert wird.
Harbin ist die Haupstadt der Heilongjiang Province im Nordosten Chinas und gilt als einer der
kältesten Orte des Landes – die Temperatur kann bis unter -35C fallen. Für das Festival werden
100.000 Kubikmeter Eis zu Skulpturen verbaut und in der Dunkelheit werden die „Skulpturen“
farbenfroh illuminiert. Die Eröffnung wurde natürlich – wie es chinesische Tradition ist - mit einem
gigantischen Feuerwerk eröffnet. Bis zum 5. Februar 2009 werden rund eine Million Besucher
erwartet.
Zusammen mit Japan's Sapporo Snow Festival, Canada's Quebec City Winter Carnival, und
Norway's Ski Festival gehört The Harbin Festival zu den weltgrößten Eis - Festivals.
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Newsletter 01-2009
A
Editorial
Liebe Freunde der Skulptur,
Ende letzten Jahres fand ich in einem kritischen Zeitungskommentar die Bemerkung, das
Jahr 2009 bringe so viele Gedenktage, dass die Ausrichtung auf die Zukunft zu kurz zu
kommen drohe. Dem kann man zustimmen oder widersprechen. Es kommt halt auf das
Vorzeichen der Betrachtung an, nostalgisch erinnernd oder reflektierend nach vorne.
Ich schaue ein wenig zurück doch reflektierend nach vorne, wenn ich von der Gründung von
sculpture network im Januar 2004 spreche, also vor nunmehr fünf Jahren:
Welche Ziele schwebten uns vor? Was haben wir zwischenzeitlich erreicht und gelernt?
Wohin wollen wir weitergehen?
Unsere Ziele haben wir in der Satzung formuliert und auf unserer Webseite
zusammengefasst:
- das allgemeine Verständnis für Skulptur fördern
- Anerkennung für die Einzigartigkeit und soziale Relevanz dreidimensionaler Kunst schaffen
- Arbeits- und Wirkungsmöglichkeiten für Bildhauer in Europa verbessern
Uns war klar, dass wir Fernziele formulierten, zu deren Verfolgung und Näherung wir einen
langen Atem brauchen. Wir waren (und sind) allerdings auch zuversichtlich, dass bereits die
Maßnahmen zur Verfolgung unserer Ziele Nutzen stiften würden – und zwar durchaus
praktischen Nutzen.
Es wäre vermessen, heute auch nur eine These zu wagen, wie weit wir uns unseren ideellen
Zielen nähern konnten. Messen lässt sich das sowieso nicht. Wir werden folglich in fünf
Jahren versuchen, uns an diese Frage wieder heran zu tasten.
Heute können wir allerdings mit gutem Selbstvertrauen feststellen, dass wir ein lebendiges
Netzwerk schaffen konnten, dessen Maschen schon über weit mehr als die Hälfte der Länder
Europas reichen, mal dichter mal weiter geknüpft. Wir durften Begegnungen schaffen, viele
Menschen zusammenführen; viele gute Bekanntschaften ja Freundschaften wurden
begründet, die Künstler, Kunstmittler und Kunstfreunde in ihren Interessen und beruflichen
Zielen weitergebracht haben.
Der engere Kreis der Mitstreiter darf immer wieder erfahren, wie viele praktische Resultate
die Nutzung des sculpture network hervorbringt – und wir sehen nur einen Bruchteil dessen,
was tatsächlich abläuft.
Lernen durften wir in den vergangenen fünf Jahren, dass es kein Patentrezept gibt für die
Bewältigung einer so neuen Herausforderung, wie sie sculpture network sich gestellt hat. Wir
haben viel Erfahrung gesammelt und dabei viel von dem Gedankenaustausch mit Ihnen,
unseren Mitgliedern, profitiert.
Natürlich hatten wir durchaus detaillierte Pläne, was alles zu tun sei und in welcher zeitlichen
Abfolge. Doch hat uns die Erfahrung auch immer wieder zu Korrekturen und Ergänzungen
geführt.
All das Vorgesagte findet Eingang in unser künftiges Tun, das ohne den bisher
zurückgelegten Weg uns nicht so zuversichtlich in die Zukunft blicken ließe. Wir wissen, dass
Entwicklung Zeit braucht, auch wenn es manchmal etwas rascher gehen könnte.
Wir schauen dem Jahr 2009 mit Optimismus entgegen, denn wir haben vieles
zwischenzeitlich verbessern können, insbesondere die Arbeit an unserer leistungsfähigeren
Webseite macht gute Fortschritte. Lesen Sie z.B. den Bericht von Gisela Gärtner über die
neue Datenbank für Dienstleistungen.
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Newsletter 01-2009
Im Mitgliederbereich haben wir hochinteressante Neuzugänge, insbesondere bei den
Institutionen. Lesen Sie die Berichte hierüber und überlegen Sie, wie viele neue
Ansatzpunkte sich aus solchen Bereicherungen ergeben werden.
Ich sprach oben von den Netzwerkknoten. Es sind im abgelaufenen Jahr wieder viele hinzu
gekommen. Ich spreche nicht nur von den nun rd. 500 Mitgliedern sondern von den
ungezählten anderen Kontakten und Verbindungen. Alles das können Sie nutzen, indem Sie
sich einbringen. Hierbei helfen wir Ihnen auch gerne unmittelbar und praktisch.
Ich wünsche Ihnen ein Gutes Jahr 2009!
Ihr Ralf Kirberg
05.01.2009
[email protected]
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Events und News
Save the date! Vorschau 2009 sculpture network Veranstaltungen
Überblick über bisher geplante Veranstaltungen 2009:
Regional Members’ Meetings:
29. Januar – Madrid, Spanien
Programmdetails in Kürze.
1. Februar – Heidelberg, Deutschland
Verein der Freunde und Förderer des Skulpturenparks Heidelberg lädt zur Vernissage der
Ausstellung des britischen Bildhauers David Nash ein (der Künstler ist anwesend).
27./28. Februar – Barcelona Spanien
Veranstaltung geplant. Details folgen.
19. April – Köln, Deutschland
Stiftung Skulpturenpark Köln (s. Bericht S.xx) lädt zur Eröffnung der Ausstellung
KölnSkulptur 5 ein.
Ferner haben wir weitere Aktivitäten geplant, u.a. in Slowenien, Österreich, Italien, Polen,
Niederlanden, Großbritannien, Spanien sowie Schweiz.
International Sculpture Symposium:
15. – 18. Oktober 2009 – Vaduz, Liechtenstein
VIII. International Sculpture Symposium in Kooperation mit
Liechtenstein. Themen: „Skulptur-Architektur-Öffentlicher Raum“.
dem
Kunstmuseum
Im Sommer planen wir eine Veranstaltung in Berlin, um das 5jährige Bestehen von sculpture
network zu feiern, dessen Gründungfest dort im Juni 2004 stattfand.
Ebenfalls in Berlin findet vom 11. bis zum 15. November die zweiten SCULPTURA - European
Sculpture Fair statt; wir werden dabei sein.
Haben Sie weitere Vorschläge oder Pläne in ihrem Land oder Ihrer Region? Rufen Sie uns an
oder mailen Sie uns: [email protected].
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Newsletter 01-2009
„Projekt Dienstleister“ - Ein neuer Service für unsere Mitglieder
Von unserer Projektleiterin Gisela Gärtner
Bald ist es so weit: Im Mai 2009 soll die neue Webseite von sculpture network fertig sein.
Sie wird zahlreiche Verbesserungen und Erweiterungen enthalten und die Benutzung für
unsere Mitglieder erleichtern und interessanter machen. Eines dieser hilfreichen und
nützlichen neuen Angebote wird dabei die Datenbank der wichtigsten Dienstleister für
Bildhauer. Diese Datenbank mit Suchfunktion ist ein Service nur für unsere Mitglieder und
kann nur von diesen genutzt werden. Die Daten werden nicht allgemein sondern passwortgeschützt zugänglich sein und sind nur bei sculpture network gespeichert.
Zu den „Dienstleistern“ zählen wir:
1. Materiallieferanten: Steinbrüche, Gießereien,
Glasbläsereien, Schmieden, etc,
2. Transportunternehmen,
3. Versicherer im Kunstbereich,
4. Rechtsberatung für Künstler,
5. Website-Gestaltung und Katalogdruck
Künstlerfachbedarf,
Vor einigen Monaten habe ich die interessante Aufgabe der
Recherche übernommen. Ich habe zunächst versucht, in
Gesprächen bei Meetings oder Symposien einigen mir
bekannten Bildhauern aus deren Erfahrungsbereich erprobte,
wichtige Dienstleister zu entlocken. Doch „einfach so im
Gespräch“ war das praktisch unmöglich, denn die Ablenkung
der vielen wechselnden Gesprächspartner auf diesen
Veranstaltungen war zu gross. Daher entschloss ich mich,
über persönlichen email-Kontakt zunächst alle deutschen
Bildhauer zu erreichen. Das ist mir bis zum jetzigen Stand
auch gelungen. Jetzt werde ich die Bildhauer im weiteren
deutschsprachigen Raum (Österreich, Schweiz, Liechtenstein)
anschreiben, dann die im englischsprachigen Raum usw.
Holzlieferanten,
Unsere Projektleiterin Gisela Gärtner
freut sich über Ihre Unterstützung
Zu meiner Freude hat sich die Mühe gelohnt! Obwohl verständlicher Weise viele vor
Weihnachten noch nicht zu einer Antwort Zeit fanden, haben mich sehr viele postwendend
mit zum Teil sehr umfangreichen Informationen beliefert.
Die zahlreichen Rückmeldungen zeigen, dass dieses Angebot von den Mitgliedern sehr
erwünscht und begrüßt und daher auch kräftig unterstützt wird. Einige haben auch Urteile,
Bemerkungen und Besonderheiten hervorgehoben, d.h. besondere Befähigungen und
Spezialisierungen der genannten Unternehmen oder Handwerker. Dafür sollte in unserer
Datenbank unbedingt auch eine Rubrik vorgesehen sein, denn so werden die Empfehlungen
für jeden Suchenden noch wertvoller.
Ich hoffe, dass wir auf diesem Wege bald einen umfangreichen Orientierungs- und
Erfahrungsschatz ansammeln und unseren Mitgliedern zur Verfügung stellen können. Mir
macht die Arbeit viel Freude und ich hoffe, dass mir weiterhin diese große Unterstützung der
Mitglieder sicher ist. Und diejenigen, die es vor den Feiertagen noch nicht geschafft haben,
finden jetzt etwas Zeit und Muße für eine Zusammenstellung ihrer Kontakte. Vielen Dank!
Gisela Gärtner: e-mail: [email protected] / Tel: +49 – 8137 – 9130
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Newsletter 01-2009
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Berichte
Ein neues Mitglied: „Stiftung Skulpturenpark Köln“ in Köln (D)
Das Kölner Ehepaar Dr. Michael und Dr. Eleonore Stoffel waren begeisterte und sachkundige
Sammler, ihre in rund 30 Jahren gewachsene Sammlung zählt zu den wichtigsten privaten
Kunstsammlungen in Deutschland. Tragisch für die Kunst-Stadt Köln ist, dass nach dem
Tode des Sammlerpaares im Jahre 2005 bzw. 2007 die Sammlung als Ganzes an die
Pinakothek der Moderne in München ging – sie wird dort gerade in einer Sonderausstellung
gezeigt (noch bis zum 1. März).
Im Jahre 1997 ergriffen die engagierten Sammler eine
großartige Initiative: auf einer 25.000 m² große Grünfläche –
citynah zwischen Zoo und Rheinufer gelegen und an ihr
eigenes Grundstück angrenzend – schufen sie mit
„KölnSkulptur“ einen neuen Skulpturenpark mit Arbeiten
wichtiger internationaler Künstler. Mit seiner urbanen Lage hat
der Skulpturenpark Köln eine ganz eigene Charakteristik, er
schafft eine besondere Atmosphäre, um der Außenskulptur
innerhalb städtischer, aber auch natürlicher Infrastruktur zu
begegnen.
Von rechts: Dr. Michael Stoffel und
Dr. Eleonore Stoffel mit unserem
Mitglied, dem Schweizer Bildhauer
Paul Suter. Von ihm befinden sich
auch Werke in der Sammlung Stoffel
Seit 1997 wurden über die Jahre zu den KölnSkulpturAusstellungen die Werke ausgetauscht und neu arrangiert, so
dass den Besucher immer wieder neue Kunsterlebnisse
erwarten. 2007 feierte der Skulpturenpark Köln mit der von
Dr. Renate Goldmann kuratierten Ausstellung KölnSkulptur 4 sein 10-jähriges Bestehen und
am 19. April 2009 wird KölnSkulptur 5 die Besucher mit neuen Werken im Park willkommen
heißen. Aus Anlaß der Vernissage wird dazu sculpture network ein Regional
Members`Meeting in Köln veranstalten (s. auch Seite XX).
Die ursprünglich auch München versprochenen rund 100 Werke des
Skulpturenparks konnten durch eine Vereinbarung für Köln erhalten
werden. Dies wurde möglich, nachdem sich die Stoffel Stiftung
bereit erklärt hatte, die „Stiftung Skulpturenpark Köln“ zu gründen
und in erheblichem Umfang finanziell auszustatten. So erhielt der
Skulpturenpark von der Stoffel Stiftung den Grundbesitz in der ElsaBrandström-Straße sowie großzügige Fördermittel. Dr. Boris Stoffel,
der in der Stiftung für den Skulpturenpark Köln zuständig ist,
erklärte: „Es war immer ein Anliegen meines Onkels Michael Stoffel,
in Köln eine privat initiierte Kulturinstitution zu schaffen. Ich bin
sehr glücklich, dass sein Wunsch nun verwirklicht werden kann.“
Zur künstlerischen Leiterin des Skulpturenparks Köln ernannte der
Vorstand die bekannte Kuratorin Dr. Renate Goldmann, die bereits
die Ausstellung „KölnSkulptur IV“ erfolgreich kuratierte.
Mark di Suvero: Racine du
Naos,
1996
Stahl,
rot
bemalt/ 417 x 560 x 530
cm/© Michael und Eleonore
Stoffel Stiftung
Im Park – dank vorbildlicher mäzenatischer Haltung ist der Eintritt
frei - gibt es nicht nur bedeutende Kunstwerke von weltberühmten Bildhauern zu
bewundern, sondern es werden auch Rahmenveranstaltungen organisiert – so z.B. die
Skulptur Dialoge, das Werkmodul für Kinder und Jugendliche. Und auch Gastronomie gibt es
in der sculpture park lounge zu genießen – ein Besuch lohnt sich also in jedem Fall !
Stiftung Skulpturenpark Köln, Elsa-Brändström-Straße 9, D -50668 Köln
Ansprechpartner: Dr. Renate Goldmann (Direktorin/Künstlerische Leitung)
Tel.: +49-(0)221 33668860/ Fax.: +49-(0)221 33668869
Weitere Informationen: www.skulpturenparkkoeln.de
E-mail: [email protected]
Öffnungszeiten: Täglich - April-Sept. 10.30 Uhr – 19 Uhr / Okt. – März 10.30 – 17 Uhr
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Newsletter 01-2009
Ein neues Mitglied: Sculpture by the Sea (Sydney, Australia)
Die Geschichte von Sculpture by the Sea ist schon sehr ungewöhnlich: vor knapp 20 Jahren
studierte der heute 42 Jahre alte David Handley Jura und versuchte sich als Filmproduzent.
Damals, in den frühen 1990er Jahren lebte er in Prag – und von Skulptur verstand er
überhaupt nichts.
Eines Tages wurde er von seinen Tschechischen
Studienfreunden
zu
einem
Skulpturenpark
mitgenommen, der inmitten von Burgruinen aus dem
13. Jahrhundert in der Nähe von Klatovy in Nordböhmen
lag. Spät in der Nacht bei Mondlicht spielten David und
seine Freunde aus Spaß Theater zwischen den Ruinen
und da erlebte er zum ersten Mal die Mystik, Kraft und
Imagination, die Skulptur erzeugen kann. In diesem
Augenblick war ihm klar, dass Skulptur in seinem Leben
eine große Rolle spielen würde.
Alex Kosmas: “nexus”, Sculpture by the
Als Australier war ihm auch bewusst, was die Menschen
Sea Bondi 2008 / Photo Jamie Williams
an Sydney und seinem Land so lieben: nämlich das
Meer, die Küste und die Strände. Warum sollte ich also nicht Skulptur ans Meer bringen,
fragte er sich. Als er dann 1996 wieder nach Sydney kam, sah er bei einer Wanderung auf
dem 2 Kilometer langen Bondi to Tamarama Coastal Walk rundherum jede Menge natürliche
Sockel, auf denen Skulpturen aller Art installiert werden könnten.
Mit einer Reihe von Freunden und einem Bankkonto von $ 100 gründete er 1997 in nur 10
Wochen Sculpture by the Sea und konnte insgesamt $ 11.000 Sponsoren-Gelder sammeln.
Von diesem winzigen Etat wurden $ 8.500 als Preisgelder an die Künstler ausgeschüttet, das
Werbebudget betrug ganze $ 400. Weil kein Geld vorhanden war, konnte die Ausstellung der
64 Skulpturen nur an einem einzigen Tag und nur bei Tageslicht gezeigt werden. Der Erfolg
war einfach sensationell. Als an diesem Tag über 25.000 Besucher kamen, wusste David
Handley, dass er auf dem richtigen Weg war!
So ging es steil berauf: Schon im nächsten Jahr konnten im
Rahmen der Olympischen Spiele sogar an fünf Orten
insgesamt 260 Skulpturen gezeigt werden – diesmal kamen
sogar über 200.000 Besucher und es konnten Preise und
Verkäufe von $ 130.000 verzeichnet werden. Inzwischen
bewerben sich jedes Jahr ca. 500 Künstler, es werden
jeweils über 100 Skulpturen gezeigt und die Ausstellung
läuft 18 Tage. Und die Besucher kommen auch in Scharen –
mittlerweile sind es jedes Jahr über 500.000 Interessenten!
Im Jahr 2005 wurde ein „Ableger“ gegründet - Sculpture by
the Sea, Cottesloe - wo jedes Jahr über 50 Skulpturen für ca.
zwei Wochen gezeigt werden. Dort kommen inzwischen auch
jeweils über 100.000 Besucher – damit ist Sculpture by the
Sea das meistbesuchte Skulpturenprojekt der Welt. Zusätzlich werden in Bondi und in
Cottesloe auch eintägige Konferenzen zu aktuellen Skulpturenthemen organisiert.
In diesem Jahr wird es im Juni erstmals Sculpture by the Sea, Aarhus - Denmark geben,
eine Kooperation mit dem Kunstmuseum Aarhus. Diese Ausschreibung hatten wir an unsere
Künstler-Mitglieder senden können.
Kevin Draper: “Canopy”, Sculpture by
the Sea, Cottesloe 2006 / Photo Louise
Beaumont
Sculpture by the Sea / Direktor: David Handley
Suite 302 , 61Marlborough Street, Surry Hills, Sydney NSW 2010 Australia
Postanschrift: PO Box 300, Surry Hills, NSW 2010 Australia
Tel. +61 2 8399 0233 / Fax. +61 2 8399 2322
Weitere Informationen: http://www.sculpturebythesea.com
E-Mail: [email protected]
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Newsletter 01-2009
Ein neues Mitglied: Kulturstiftung Hartwig Piepenbrock, Berlin (D)
Das 1913 gegründete Familienunternehmen Piepenbrock ist das führende Unternehmen für
Gebäudedienstleister in Deutschland. Anlässlich des 75-jährigen Firmenjubiläums gründeten
Dr. h.c. Hartwig Piepenbrock und seine Frau Maria-Theresia im Jahr 1988 die „Kulturstiftung
Hartwig Piepenbrock“. Mit dem Ziel, einen kulturpolitischen Beitrag zu leisten, verfolgt die
Stiftung seit nunmehr 20 Jahren das Ziel, künstlerisches Schaffen, vor allem im Bereich der
Bildhauerei gezielt zu fördern.
Die Bereitschaft, durch ein projektbezogenes Kultursponsoring
gesellschaftliche Verantwortung und eine Vorbildfunktion zu
übernehmen, hat einen hohen Stellenwert in der Firmenphilosophie
der Piepenbrock Unternehmensgruppe. „Da sich der Staat
zunehmend aus der Finanzierung von Kunst und Kultur zurückzieht“,
so der Stifter Hartwig Piepenbrock, „wird es für die Piepenbrock
Unternehmensgruppe auch in Zukunft wichtig bleiben, ein aktiver
Partner und Förderer von Kunst und Kultur zu sein.“ Und so schlägt
sich Piepenbrocks hohe Affinität zur Bildhauerei und Architektur in
einem der höchstdotierten Skulpturenpreise Europas und in einem
vielseitigen Kultursponsoring nieder.
Schwerpunkt des kulturellen Engagements sind die Piepenbrock
Skulpturenpreise, die seit 1988 alle zwei Jahre vergeben werden.
Der mit 50.000 € dotierte „Piepenbrock Preis für Skulptur“ wird
zusammen
mit dem „Piepenbrock Förderpreis für Skulptur“ seit 1998
Katharina Fritsch: „Elefant“, 1987
in Berlin verliehen. Der Förderpreisträger erhält neben einem
Polyester, Holz, Farbe/ 380 x 420
x 160 cm/ © Katharina Fritsch/VG
Stipendium über 12.500 € und einer WerkRaum-Ausstellung im
Bild-Kunst, Bonn 2008
Hamburger Bahnhof − Museum für Gegenwart − Berlin, die
(Foto: Thomas Ruff)
Möglichkeit, eine mehrsemestrige Gastprofessur an der Universität
der Künste Berlin anzutreten. Beide Preisträger werden jeweils von einer hochrangigen
unabhängigen Fachjury ernannt.
Seit 1988 wurden Künstler wie Max Bill, Eduardo
Chillida, Anthony Cragg, Dani Karavan und Rebecca
Horn für ihr Schaffen mit dem Skulpturenpreis
ausgezeichnet. Mit dem Förderpreis wurden u.a. Thomas
Rentmeister, Manfred Pernice, Björn Dahlem und Felix
Schramm ausgezeichnet.
Im Jahre 2008 wurde die international renommierte
Künstlerin Katharina Fritsch mit dem Hauptpreis geehrt
und die 1979 in Polen geborene Künstlerin Alicja Kwade
erhielt den „Piepenbrock Förderpreis für Skulptur“.
Anlässlich
des
20jährigen
Bestehens
hat
die
Alicja Kwade: „Palette“, 2007, Fundstück aus
Kulturstiftung gemeinsam mit den Staatlichen Museen
Südamerika, Palette aus Mahagoni, restauriert,
Schellack, Beize/ 22 x 100 x 126 cm, © Alicja
Berlin die umfangreiche Jubiläumspublikation „Skulptur!
Kwade, Foto: Matthias Kolb
Piepenbrock
Skulpturenpreise
1988-2006“
herausgegeben. Diese wurde im August 2008 bei der Preisverleihung präsentiert.
Die Kulturstiftung begleitet auch an der Universität Osnabrück weitere Projekte, so z.B. eine
altertumswissenschaftliche Forschungsstelle mit dem Schwerpunkt „Rom und Germanien“.
Am Institut für Alte Geschichte konnte weiterhin eine Bibliothek für Wissenschaft und
Forschung gegründet werden. Seit 1994 wird jährlich der „Piepenbrock Kunstförderpreis“ an
Studierende der Universität verliehen.
Leiterin Bildende Kunst der Stiftung ist unser Mitglied Anke Hervol.
Kulturstiftung Hartwig Piepenbrock, Flottenstraße 14 – 20, D – 13407 Berlin
Tel: +49 (0) 30/409004-130 / Fax: +49 (0) 30/409004-105
Weitere Informationen: http://www.piepenbrock.de / E-Mail: [email protected]
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Newsletter 01-2009
„Heavy Metal“ – Die unerklärbare Leichtigkeit eines Materials – in Kiel (D)
Diese Ausstellung der Kunsthalle zu Kiel lässt die Herzen aller Metall-Bildhauer höher
schlagen: noch bis zum 22. März ist diese Hommage an die Schwerkraft der Skulptur und
ihre schöpferische Überwindung zu sehen und lädt zum Flanieren und Staunen ein. Im
Mittelpunkt der 58 künstlerische Schwergewichte umfassenden Schau steht das Material:
das schwere Metall.
Aufbruch in frühen 1960er Jahren: Getragen von der Rebellion
gegen eine Moderne, deren Zukunftsoptimismus unglaubwürdig
geworden, formieren sich die revolutionären Avantgarden.
Angesichts atomarer Bedrohung und der Eskalation des
Vietnamkriegs sollen die starren gesellschaftlichen Normen zu Fall
gebracht werden. In den Kunstzentren von Europa, den USA und
Lateinamerika werden radikale Ansprüche an die künstlerische
Freiheit artikuliert. Minimalismus, Fluxus, Happening und Pop Art –
neue Kunstrichtungen entstehen und wenden sich gegen die bisher
dominierende Malerei und den Formalismus. Auch die moderne
Skulptur gerät auf den Prüfstand.
Nun passiert das Paradoxe: Das konservative Genre der Skulptur
wird zu einem neuen, unverbrauchten Ausgangspunkt der
Anish Kapoor, Untitled, 2004.
künstlerischen Avantgarden. Auf der Suche nach einem
Edelstahl, 265 x 265 x 72 cm.
Courtesy Sammlung Würth,
widerständigen Medium erhält das METALL in all seinen
Künzelsau
unterschiedlichen Legierungen eine unerwartete Aufwertung. Es
scheint elementar, roh, stark und robust genug zu sein, um die revolutionären Energien
aufzunehmen. Die Entdeckung des schweren Metalls – des Heavy Metal – muss für die
Künstler wie eine Befreiung gewirkt haben.
Die weitgehend sockellose Ausstellung nimmt diese skulpturalen Erneuerungen der
vergangenen 50 Jahre in den Blick und zeigt, wie das schwere Material leicht, eigenwillig und
subversiv wurde. „Heavy Metall“ steht dabei nicht nur für das Material Metall, sondern auch
symbolisch für eine Irritation in der Welt des Betrachters. Und natürlich spielt der Titel nicht
nur mit den schier unerschöpflichen Möglichkeiten des Material, sondern auch mit vielfältigen
Assoziationen: so ist der Titel in Anlehnung an die monumentale Fotografie „Iron Maiden
Monument“ (2007) von Candice Breitz entstanden. Viele kennen den legendären HeavyMetal-Kult-Film „Full Metal Village“ von Cho Sung-Hyung oder den Klassiker „Full Metal
Jacket“ von Stanley Kubrick, die natürlich im Beiprogramm gezeigt werden.
Was den Reiz dieser Schau ausmacht, ist das elegante Spiel mit
den Gegensätzen: Hier treffen das Schwere und das Leichte, das
Rohe und das Polierte aufeinander. Und das mit großem Ernst in
die Welt Gesetzte wird mit seiner spielerisch-ironischen Persiflage
konfrontiert.So nehmen gerade die jüngeren Teilnehmer den
gewichtigen und mitunter etwas humorlosen Skulpturen der
altvorderen Minimal- und Konzeptkünstler die Schwere.
Dazu passt der aufwändige, von dem Frankfurter Designbüro Ade
Hauser Lacour produzierte hervorragende zweisprachige Katalog:
er ordnet die internationalen Exponate denn auch nach Gewicht
und beginnt mit dem Super-Schwergewicht Anish Kapoor, führt
über Halb-, Super-Mittel-Schwergewichte und endet mit den
Papiergewichten in Form der leichten und schwebenden
Aluminiumscheiben von Lygia Pape – sehr zu empfehlen!
Heavy Metal. Die unerklärlich Leichtigkeit eines Materials /Die unerklärliche Leichtigkeit eines
Materials. Katalog Katalog. Kiel 2008/09. Beitr. von Anke Dornbach, Dirk Luckow, Monika
Wagner u.a. 4to. 240 S. mit 183 (115 farb.) Abb., Ppbd., dt./engl., EUR 39,80 /CHF 69
Kunsthalle zu Kiel in Kooperation mit der NORDMETALL-Stiftung.
Düsternbrooker Weg 1, D 24105 Kiel
Weitere Informationen: http://www.kunsthalle-kiel.de
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Newsletter 01-2009
„Bunte Götter – Die Farbigkeit antiker Skulturen“ in Frankfurt/Main (D)
Als Kontrapunkt zu 50 Jahren Geschichte der Metallskulptur in Kiel ist noch bis zum 15.
Februar 2009 eine weitere sehr empfehlenswerte Ausstellung im Frankfurter Liebieghaus zu
sehen: in der dortigen Skulpturensammlung wird mit der Welt der „Bunten Götter“ unser
traditionelles Bild der Antike drastisch korrigiert.
Immer
noch
wird
unser
kollektives
historisches
Bildgedächtnis vom Ideal einer marmorweißen Antike
geprägt. Skulpturen und Bauwerke mussten aus reinweißem
Marmor sein, das war das Diktum des Schönheitsideals.
Doch dieses bildungsbürgerliche Ideal entspricht in keiner
Weise der antiken Wirklichkeit: wie schon antike
Schriftquellen in überwältigender Fülle berichten, war die
antike Marmorskulptur nicht weiß, sondern bunt!
Bis heute haben sich an antiken Skulpturen zahlreiche
Spuren des ursprünglichen Farbenkleides erhalten. Sie
beweisen, dass die griechischen und römischen Statuen
Porträt
des
Caligula
verso
Gewänder trugen, die mit aufwändigen Ornamenten und
Farbrekonstruktion
/
Ny
Karlsberg
Glyptothek, Kopenhagen - Foto: Ny
kostbaren Farben verziert waren. Seit 25 Jahren werden von
Karlsberg Glyptothek, Kopenhagen
einem internationalen Forscherteam unter der Leitung von
Vinzenz Brinkmann, dem Leiter der Antikensammlung des Liebieghauses, Untersuchungen
durchgeführt, die eine Vielzahl von neuen Erkenntnissen erbracht haben. Aus diesen
Forschungsarbeiten ist die Ausstellung „Bunte Götter“ entstanden, die in Europa und den
USA mit Stationen u. a. im J. Paul Getty Museum und im Arthur M. Sackler Museum der
Harvard Universität in Cambridge mit großem Erfolg gezeigt wurde. Nun ist sie in einer
wesentlich erweiterten Form im Frankfurter Liebieghaus zu sehen. Sie verbindet ca. 70
Originale mit über 30 spektakulären Rekonstruktionen, anhand deren die „bunte Antike“
erneut auflebt. Höhepunkt der Ausstellung im Liebieghaus ist die eigens für die Frankfurter
Präsentation angefertigte und nun erstmals gezeigte Rekonstruktion des sogenannten
„Perserreiters“ der Athener Akropolis, dessen Farbigkeit besonders gut erhalten ist.
Die spannende Ausstellung zeigt exemplarisch, wie sehr neue technische Methoden zu neuen
Erkenntnissen führen: Erst in den 1960er-Jahren begannen Wissenschaftler wieder die
Farbigkeit antiker Skulpturen zu erforschen. Wurden vor knapp 200 Jahren die Farbspuren
noch mithilfe von Probenentnahmen analysiert, können heute die meisten Analysen durch
digitale Verfahren erstellt werden. Mit der Raman-Spektroskopie und der UV-VisAbsorptionsspektroskopie werden in kurzer Zeit zahlreiche Pigmentreste bestimmt, ohne das
Original zu berühren. Die neuen Forschungen haben zudem in großem Umfang von den
Möglichkeiten der technischen Fotografie profitiert. Damit können selbst an Stellen, an
denen sich keine Pigmente erhalten haben, die einst aufgemalten Ornamente aufgrund
chemischer und mechanischer Veränderungen der Steinoberfläche
wieder sichtbar gemacht werden.
Zur Ausstellung ist ein sehr informativer Katalog erschienen: „Bunte
Götter. Die Farbigkeit antiker Skulptur“. Hrsg. von Vinzenz
Brinkmann. Mit Essays von Ursula Baumer, Vinzenz Brinkmann,
Irene Fiedler, Ingeborg Kader, Sylvia Kellner, Ulrike KochBrinkmann, Jan Stubbe Østergaard, Heinrich Piening, Richard
Posamentir, Oliver Primavesi, Heike Stege, Christina Vlassopoulou.,
ca. 280 Seiten, mit 350 farb. Abbildungen, dt. Ausgabe 34,90 Euro
Vom 6. März bis 1. Juni 2009 wird die Ausstellung in der
Museumslandschaft Hessen Kassel, Museum Schloss Wilhelmshöhe,
Antikensammlung, zu sehen sein.
Liebieghaus Skulpturensammlung, Schaumainkai 71, D - 60596 Frankfurt am Main
Öffnungszeiten: Di, Fr−So 10.00−18.00, Mi und Do 10.00−21.00, Montag geschlossen
Weitere Information:http://www.liebieghaus.de / E-Mail: [email protected]
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Newsletter 01-2009
“Skulptur im Öffentlichen Raum” – ein ewiges Thema
Da behaupte noch jemand, Skulpturen im Öffentlichen Raum würden nicht beachtet werden!
Das beste Beispiel ist Beijing, die ja unter dem
Motto „One World, One Dream“ ein SkulpturenProjekt zu den Olympischen Spielen organisierten –
sechs
unserer
Mitglieder
waren
mit ihren
Skulpturen dabei (s. Newsletter August 2008).
Auch nach dem Ende der Spiele sind die Skulpturen
sehr beliebt und dienen als ideale Kulisse für
Fotografien. Besonders die Skulptur „Two Folds Into
One“ unseres Schweizer Mitglieds Beat Kriemler,
prominent vor dem Olympiastadium „Birds Nest“
platziert, steht ganz oben auf der Skala der
Beliebtheit.
Doch nun musste Beat erfahren, dass der Preis
der Beliebtheit hoch ist: die Skulptur wird als
Objekt
der
verrücktesten
Klettereien
missbraucht, ist mittlerweile deformiert und
teilweise sogar gebrochen. Das stellte neulich ein
Bildhauer-Kollege von Beat fest, der die
zuständigen Mitarbeiter der Stadt informierte –
dort wusste man noch nichts davon. Nun wird
sich
zeigen,
wie
ernst
Beijing
seine
Unterhaltspflicht nehmen wird.
„Ob dafür noch Geld vorhanden ist, steht in den
Sternen“ meint Beat skeptisch. „Es ist sowieso
fast ein Wunder, dass sich noch niemand daran verletzt hat.“ - Wir werden weiter berichten.
„Rückkehr der Giganten. Rainer Fetting – Skulpturen“ – im Marcks Haus Bremen
Die Ausstellung »Rückkehr der Giganten. Rainer Fetting – Skulpturen« im Gerhard Marcks
Haus Bremen (D) gibt mit ca. 30 zum Teil bemalten Bronzeplastiken zum ersten Mal einen
Überblick über das bildhauerische Werk des Berliner Künstlers. Seine Themen: Nackte
Männer und Politiker.
Als Maler zählt Rainer Fetting (*1949) zu den sogenannten »Neuen
Wilden«. Als einer der bekanntesten Vertreter gehörte er Ende der
siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts zu denjenigen, die sich bewusst
von der minimalistischen Kunst der sechziger Jahre abkehrten. Als
konträre Position wendete er sich großformatigen Leinwänden,
expressiver Farbgebung und holzschnittartigen Konturen zu. Fettings
Malerei ist betont wild, heftig, ekstatisch und gezielt antiintellektuell,
Bildsprache und Sujets sind hemmungslos und subjektiv.
Neben der Malerei hat sich Rainer Fetting seit 1984 auch als
Bildhauer betätigt. Die meisten neoexpressionistischen Künstler
haben mit Holz gearbeitet und so ist der Eindruck entstanden, als
gehörten »wilde Malerei« und Holzskulptur zusammen. Fetting
modelliert dagegen aber dezidiert für Bronzeplastik, die allerdings
gelegentlich farbig gefasst wird.
Reiner Fetting: Modell zu
Er hat Porträts bekannter Politiker (Willy Brandt, Helmut Schmidt)
Rory, 2008
geschaffen: Berühmt ist – obwohl viele nicht wissen, dass Fetting sie
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Newsletter 01-2009
geschaffen hat – die überlebensgroße Willy- Brandt-Figur in der SPD-Zentrale in Berlin, eine
der bekanntesten Bildhintergründe im deutschen Nachrichtenfernsehen. Seine bevorzugte
Aufgabe ist vor allem aber der längst als überholt gescholtene männliche Akt, den sich
Fetting auf die Fahnen geschrieben hat. Die Bewältigung ist aufsehenerregend und beweist,
wie zwei uralte Themen der Kunst in der zeitgenössischen Bildhauerei völlig neu gesehen
werden können.
Die Ausstellung »Rückkehr der Giganten. Rainer Fetting – Skulpturen« heißt nach einer
neuen Figurengruppe, die in Bremen zum ersten Mal vorgestellt wird und mit der auf die
Revitalisierung des Vergangenen für den schöpferischen Prozess der Gegenwart hingewiesen
wird. »Giganten« – das sind hier die Maler Vincent van Gogh und Paul Gauguin.
Zur Ausstellung ist der interessante zweisprachige Katalog erschienen:
„Rainer Fetting - Rückkehr der Giganten“, mit Textbeiträgen von Jürgen
Fitschen, Arie Hartog, Format 24 × 31 cm, 160 S. mit 228 farbigen und 15
s/w-Abb., Hardcover, geb., deutsch / englisch, ISBN 978-3-86678-231-0,
EUR 38,– (SFR 62,50)
Noch bis zum 22. Februar 2009
Gerhard Marcks Haus, Am Wall 208, D-28195 Bremen
Tel.: +49 - 421 - 32 72 00 / Fax: +49 - 421 - 3 37 86 75
Weitere Informationen: http://www.marcks.de / Email: [email protected]
D
Ausstellungen und Veranstaltungen
Deutschland
Berlin:
Positionen liechtensteinischen Kunstschaffens
Ausstellung mit Werken der drei liechtensteinischen Künstler Hanna Roeckle*, Martin Walch und Roberto Altmann
29 . Januar 2009 - 28. Februar 2009 / Vernissage am 29. Januar 2009 um 20 Uhr
Galerie Alte Schule im Kulturzentrum Adlershof, Dörpfeldstraße 56, 12489 Berlin
Weitere Informationen: http://www.galerie-alte-schule-adlershof.de/
Pomona Zipser*
Vernissage: 31.01.2009 (Ende der Ausstellung noch unbekannt)
Tammen Galerie, Friedrichstrasse 210 (Am Checkpoint Charly), D-10969 Berlin
Weitere Informationen: http://www.galerie-tammen.de/
Bremen
Der schönste Tag meines Lebens - Antonio Velasco Munoz
10. Dezember 2008 - 01. Februar 2009 / Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses, Am Wall 208, Bremen
Rainer Fetting - Rückkehr der Giganten - Skulpturen im Gerhard-Marcks-Haus*
07. Dezember 2008 - 22. Februar 2009 / Gerhard-Marcks-Haus, Am Wall 208, 28195 Bremen
Weitere Informationen: http://www.marcks.de
Duisburg
Das Lebenswerk Wilhelm Lehmbrucks (1881-1919) - I: Skulptur und Zeichnung
18. Januar - 26. April 2009 / Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Friedrich-Wilhelm-Str. 40, Duisburg
Weitere Informationen: http://www.lehmbruckmuseum.de
David Smith - Working Surfaces
01. Februar - 03. Mai 2009 / Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Friedrich-Wilhelm-Str. 40, Duisburg
Weitere Informationen: http://www.lehmbruckmuseum.de
Emmerich a. Rhein
Nichts ist erledigt – Klaus Staeck
29. November 2008 - 01. Februar 2009, PAN Kunstforum Niederrhein, Agnetenstr. 2, Emmerich
Weitere Informationen: http://www.pan-forum.de
Frankfurt a. Main
Wirklichkeit + Anschauung
28. Januar - 28. März 2009, Eröffnung: 28. Jan., 19 Uhr / KunstRaum Bernusstraße 18, Marina Grützmacher*
Weitere Informationen: http://www.kunstraum-bernusstrasse.de/
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Newsletter 01-2009
Hamburg
Heribert C. Ottersbach - Arkadia Block
27. November 2008 - 15. Februar 2009 / BECK & EGGELING - NEW QUARTERS, BILKER STRASSE 4-6
Weitere Informationen: http://www.NEW-QUARTERS.DE
Holzkirchen
Gabriele Pöhlmann* : zeit und raum
15. Jan. - 07. März 2009 / Galerie Altevers, Autopavillon Steingraber, Robert-Bosch-Str.1, 83607 Holzkirchen
Weitere Informationen: http://www.galerie-altevers.de
München
BBK-Mitglieder stellen aus
10. Dez. 2008 - 04. Jan. 2009 / Galerie der Künstler, BBK München / Oberbayern e.V., Maximilianstr. 42
Weitere Informationen: http://www.bbk-muc-obb.de/galerie.html
Italien
Bologna
ARTEFIERA BOLOGNA , 22. Jan. – 26. Jan. 2009, Mario Mauroner Contemporary Art Wien*
Weitere Informationen: http://www. galerie-mam.com
Österreich
Graz
Wettbewerbs-Ausstellung zum Förderpreis des Landes Steiermark
12. Dez. 2008 - 08. Feb. 2009 / Preisverleihung: 14. Jan., 18.00 Uhr / Neue Galerie Graz, Sackstraße 16, Graz
Weitere Informationen: http://www.neuegalerie.at
Linz
„Zeitperlen” – Johannes Deutsch
11. Januar – 6. Februar 2009, Galerie Thiele
Weitere Informationen: http://www.galerie-thiele.at
Wien
fünf aus vorarlberg - mit Albrecht Zauner*
18. Dezember 2008 - 11. Januar 2009 / Künstlerhaus, Karlsplatz 5, Wien
Weitere Informationen: http://www.k-haus.at
Schweiz
Bonstetten
Michael Ball* - Carl Walter Liner
04. Januar - 08. Februar 2009, Eröffnung: 04. Januar, 13-17 Uhr / GG Elfi Bohrer, 8906 Bonstetten
Weitere Informationen: http://www.ggbohrer.ch
Lausanne
Adrian Bütikofer* - Sculptures en bois
13. Januar - 27. Februar 2009, Forum „aprèr-demain“ , Chemin Messidor 5-7, 1002 Lausanne
Weitere Informationen: http://[email protected]
USA
Washington DC
Liechtenstein Season - u.a. mit Hanna Roeckle*
05. Dezember 2008 - 30. Januar 2009, Alex Gallery, 2106 R Street, NW
Weitere Informationen: http:// www.alexgalleries.com
Washington, DC 20008
F
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