Homo facebook
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kommunikation Homo facebook – die Geburt des Netzmenschen Im virtuellen Land des Internets entsteht ein neuer Menschentyp. Der Homo sapiens erhält ein Spiegelbild in Form eines Profils auf einem der zahlreichen sozialen Netzwerke wie Facebook oder MySpace. Die Kommunikation via Internet verändert die Gesellschaft nachhaltig. Text: Bruno Habegger, Illustrationen: Anna-Lea Guarisco Inhalt: VoIP, Blogs und mehr Schwester Webcam hält die weitherum verstreute Familie zusammen. anthrazit zeigt Ihnen die neuesten Kommunikationsmittel. E-Mail: Geschenk der Höflichkeit Seite 23 Blogs: Zehn Tipps für den erfolgreichen Start Seite 24 Einfach vom Festnetz ins Internet wechseln Seite 27 Linktipps zum Thema Kommunikation Seite 29 20 anthrazit Dez.08 /Jan.09 «Das Telephon ist ein Apparat, der dem Besitzer desselben die Möglichkeit bietet, auf grosse Entfernungen mit anderen Personen, die den gleichen Apparat besitzen, so zu sprechen, dass die Betreffenden sich nicht nur vollkommen gut verstehen, sondern einander auch an der Stimme erkennen.» So wurde Ende des 19. Jahrhunderts nach der Erfindung des Telefons Aufklärung über die damals revolutionäre Erfindung betrieben. Was hat das mit dem Internet zu tun? Viel. Das Internet benutzt Telefonleitungen als Datentransportmittel und bringt heute nicht mehr nur einzelne Menschen zusammen, die ihre Telefonnummer kennen, sondern lässt die Menschen auf der ganzen Welt näher rücken. Und damals wie heute war die technische Kommunikation manchen Menschen unheimlich. Mark Twain etwa schloss 1890 in einem Weihnachtsgruss ausdrücklich die Erfinder des Telefons vom himmlischen Frieden aus. Ein Scherz, aber darin steckt bekanntlich immer ein Funken Wahrheit. Wandel hin zum Guten und zum Schlechten Das Internet verändert nicht nur die Kommunikationsgewohnheiten der Menschen, sondern wandelt die Gesellschaft weitaus markanter als das Telefon dies geschafft hat, das bloss die Distanz zwischen zwei Menschen überwindet und die Sprache überträgt. Das Internet ist multimedial und schafft neue Wirklichkeiten, indem sich Menschen ein neues Leben kreieren und in virtueller Form mit beliebig vielen Menschen gleichzeitig Kontakt aufnehmen. Das ist gut und schlecht. Gut, weil sich die Menschen weltweit vernetzen und ihre Träume, Sehnsüchte, Hoffnungen und Visionen teilen. Der neue US-Präsident Barack Obama ist nicht zuletzt dank seiner starken Vernetzung mit der Internet-Gemeinde gewählt werden – ja, er gilt sogar als erster «Internet-Präsident». Nicht erst seit seinen Familienbildern auf Flickr.com/photos/ barackobamadotcom/. Schlecht, weil allein durch die schiere Masse das Risiko steigt, auf Verbrecher zu stossen und sich im Schutz der scheinbaren Anonymität die Bösartigkeit der Masse potenziert. So gilt etwa das besonders unter Jugendlichen verbreitete sogenannt «Cyber-Mobbing» als grösste Gefahr. In Südkorea haben sich bereits mehrere Menschen nach Code-Inhalt: Artikel auf dem Handy lesen » anthrazit Dez.08 /Jan.09 21 kommunikation Hass- und Lügenattacken aus dem Internet umgebracht – zuletzt eine beliebte Schauspielerin. Die Regierung führt nun massive Strafen ein und gründet eine eigentliche Cyber-Polizei. Die Eingeborenen übernehmen langsam die Führung Die neuen Formen des Kommunizierens spalten die Gesellschaft in sogenannte Digitale Einwanderer und Digitale Eingeborene. Während erstere noch mit Briefeschreiben und Telefonieren aufgewachsen sind, nutzen heute sogar Fünfjährige Skype und Blogs. Sie sind in die virtuelle Welt der Kommunkation hineingeboren worden, pflegen wie selbstverständlich mehrere hundert Freunde auf Facebook, MySpace und anderen Sozialen Treffpunkten, die längst die Stammbeiz um die Ecke ersetzt haben. t t t t kontakte ausgerichtet, die anderen sprechen vor allem Teenager an. Blogs: Solche Tagebücher sind ein neues Medium zur Selbstdarstellung, das zum Kommentieren der einzelnen Beiträge auffordert. Statusticker: Twitter.com und andere Dienste verbreiten Kürzestbotschaften im Internet mit der aktuellen Befindlichkeit des Netzmenschen. Die meisten Sozialen Netzwerke bieten ähnliche Funktionen an. E-Mail: Das altbekannte Kommunikationsmittel gilt bereits als veraltet, weil zu langsam und als Spam- und Schädlingshort in Verruf. Instant Messaging: Schnell und einfach lassen sich Textnachrichten, Fotos und andere Dateien verschicken. Man sieht sofort, wer online und verfügbar ist – anders als beim Telefon oder E-Mail. Sieben Kommunikationswege Neues Bewusstsein gefordert Lernen Sie die wichtigsten der vielfältigen Möglichkeiten kennen, mit denen sich Digitale Eingeborene heute selbst darstellen und sich vernetzen: Der Wandel ist nicht aufzuhalten. Deshalb müssen sich Eltern und Schule mit den neuen Kommunikationsformen beschäftigen, den Umgang damit erlernen, wie seinerzeit den Menschen das Telefonieren nähergebracht worden ist. Kinder sollten frühzeitig, ähnlich wie in der Verkehrserziehung, sicheres Verhalten auf den Datenstrassen üben. t t t Telefonieren: Die klassische Art der Sprachübertragung erfolgt über den Internetanschluss in Form von Datenpaketen. Das nennt man in der Fachsprache «Voice over IP». Bildtelefonieren: Wer über einen schnellen Internetanschluss verfügt, kann nebst der Sprache auch ein Bild übermitteln. Dank günstiger Webcams und neuester Telefoniesoftware kein Problem. Soziale Netzwerke: Zahlreiche Websites des sogenannten «Web 2.0» bieten vor allem Werkzeuge an, mit denen sich registrierte Teilnehmer vernetzen können. Im Zentrum steht meist ein Benutzerprofil. Jedes Netzwerk hat seine eigene Ausprägung. Die einen sind eher auf Geschäfts- Lesen Sie auf den folgenden Seiten konkrete Tipps und Tricks zur neuen Art des Kommunizierens und wie Sie sicher damit umgehen. Erkunden Sie gemeinsam mit Ihren Kindern die Sozialen Netze. So schliessen Eltern und Kinder ohne Angst neue, spannende Freundschaften im Internet und pflegen alte über grosse Distanzen hinweg. Suchwort für Web und Mobile: www.anthrazit.org kommunikation Termine finden leicht gemacht 22 Ein E-Mail braucht keine Absprache. Komplizierter wirds, wenn man sich mit mehreren Personen gleichzeitig online – etwa für einen Gruppenchat – oder offline (zum Familienanlass) verabreden möchte. Hier muss zuerst ein Termin gefunden werden. Für Schweizer Nutzer sind interessant: Moreganize Der Dienst bietet gemeinsame Aufgabenlisten, Termin- und Meinungsumfragen und ist optisch etwas aufwändiger als Konkurrent Doodle. www.moreganize.ch Doodle Gerade zur besten Facebook-Anwendung gewählt: Der schlicht gestaltete, aber mächtige Service erlaubt das schnelle Anlegen von einfachen und komplexen Umfragen. www.doodle.com MeetingPuzzle Der jüngste Umfragedienst einer Freiburger Firma bietet in der kostenpflichtigen Variante individuell gestaltete Übersichtsseiten, persönliches Adressbuch, Kontaktgruppen und mehr. www.meetingpuzzle.com anthrazit Dez.08 /Jan.09 E-Mail: Geschenk der Höflichkeit Fast jeder Mensch hat eines: Im E-MailPostfach geht die Post ab. Damit Sie dabei nicht unnötig Zeit verlieren, stets höflich bleiben und sicher kommunizieren, lesen Sie unsere Tipps. Beachten Sie die 10 Gebote der E-Mail-Höflichkeit: E-Mail eignet sich am besten, wenn Sie nicht sofort eine Antwort benötigen. Sie wissen nämlich nicht, ob der Empfänger erreichbar ist. Ausser Sie erhalten eine automatische Abwesenheitsmeldung. Diese gehört zum guten Ton. Sie können eine solche selbst einrichten, am besten direkt auf dem E-Mail-Postfach Ihres Providers, erreichbar über den Webbrowser. Sicherheit beim E-Mailen Lesebestätigungen dagegen sind eher unfreundlich: Sie zwingen den Empfänger nämlich zu einem überflüssigen Klick auf ein aufpoppendes Fenster. Zudem verursachen sie unnötigen Datenverkehr. Der Empfänger verwendet vielleicht ein Programm, das die Lesebestätigung gar nicht verarbeiten kann oder er liest die Nachricht auf seinem Handy. Es gibt auch Spam-Nachrichten, die eine Bestätigung anfordern. Solche unverlangte Werbung gehört sowieso ausgefiltert. Schalten Sie also unbedingt einen vorhandenen Spamfilter ein oder installieren Sie eine Sicherheitssoftware mit integriertem Filter. Sicherheit ist beim E-Mailen besonders wichtig: Öffnen Sie keine Anhänge, die Sie nicht angefordert haben und klicken Sie niemals auf einen in der Nachricht enthaltenen Link. Reine Text-Mails sind zudem sicherer als HTML-Mails (erkennbar an Formatierungen wie Fett oder Bulletpoints). Seien Sie sich bewusst, dass Fremde Ihre Mails mitlesen können. Eine E-Mail-Nachricht ist wie eine Postkarte, die jeder aus dem Briefkasten fischen kann. 1. Denken Sie immer daran: Der Empfänger ist ein Mensch 2. Passen Sie Ihre Kommunikation immer dem Empfänger an. Im geschäftlichen Umgang sind Anrede, Grussformel und Signatur (Absenderangaben) Pflicht. 3. Vermeiden Sie ironische oder witzige Formulierungen. Diese werden oft missverstanden. Verwenden Sie sogenannte Smileys wie :-D (Lachen) oder ;-D (Augenzwinkern) 4. Die Betreffzeile des E-Mails sollte so aussagekräftig wie möglich sein. 5. Gliedern Sie längere Nachrichten übersichtlich in Abschnitte, die durch Leerzeilen getrennt sind. 6. Setzen Sie ins An:-Feld nur eine Empfängeradresse. Mehrere Empfänger gehören ins BCC:-Feld. Die dort eingetragenen 7. 8. 9. 10. Adressen sind für alle Empfänger unsichtbar. Seien Sie vorsichtig mit der CC:-Adresszeile. Überlegen Sie sich vorher, ob der Empfänger wirklich eine Kopie des Mails benötigt. Unüberlegter Gebrauch des CC:-Felds verursacht beim Empfänger eine E-Mail-Schwemme. E-Mails sind für Diskussionen nicht geeignet. Dafür greifen Sie besser zum Telefon oder zur Instant Messaging Software («Sofortnachrichten»). Beantworten Sie eingehende E-Mails nicht sofort, aber innerhalb von 24 Stunden. Leiten Sie keine Spassmails, Kettenbriefe und anderen Nachrichten-Müll weiter. Dieser könnte auch Schädlinge enthalten. Gut organisiert und ausgesucht höflich Falls Sie viele Mails erhalten, legen Sie für bestimmte Themen oder Absender eigene Postfach-Ordner an. Moderne E-Mail-Programme wie etwas das kostenlose Thunderbird www.mozilla.org/thunderbird erlauben es, Schlagwörter zu vergeben oder bieten sogenannte Suchordner – vordefinierte Suchabfragen im Postfach. anthrazit Dez.08 /Jan.09 23 kommunikation 10 Tipps für den erfolgreichen Start als Blogger 1. Beginnen Sie Ihr Blog bei einem der zahlreichen Gratisanbieter, zum Beispiel www.wordpress.org oder auch bei www.blogger.com. Eigene Lösungen auf dem eigenen Server sollten Sie erst bei genügend Erfahrung betreiben. 2. Überlegen Sie sich gut, was und weshalb Sie bloggen. Denn nur so schaffen Sie es, Ihre künftigen Leserinnen und Leser zu fesseln. Sie können Ihr Blog thematisch offen belassen oder sich einer ganz bestimmten Sache verschreiben. Etwa der Politik, der Gesundheit oder schlicht Ihrer Familie. Auf jeden Fall einem Thema, das Ihnen nahe liegt, über das Sie bereits einiges wissen. 3. Bauen Sie einen Roten Faden in Ihr Blog ein. Das kann etwa ein Thema sein, das immer wieder auftaucht und von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. Oder zu festen Tagen und Zeiten ein lustiges Foto. Oder zeichnen Sie einen Comic. Oder berichten Sie über das Liebesleben Ihres Hauskaters. 4. Bleiben Sie sich stets treu, offen und ehrlich – und scheuen Sie sich nicht, Ihre Meinung kundzutun. Auch wenn Sie dafür in den Kommentaren verbale Haue bekommen. Denn ein Blog lebt vor allem von – Ihnen. Das finden Leser spannend. Sonst würden sie ja Zeitung lesen. 5. Kommentieren Sie fleissig Beiträge in anderen Blogs. Beteiligen Sie sich mit ernsthaften Beiträgen an Diskussionen. So wird Ihr Blog bekannter. Und erhält mehr Leser. Weitere Tipps: 6. Sogenannte Trackbacks helfen auch, bekannter zu werden. Setzen Sie solche Verweise in Ihren Texten auf andere Blogartikel mit Bedacht ein. Diese Funktion steht in den meisten Blog-Programmen zur Verfügung. 7. Registrieren Sie sich auf Technorati.com und anderen Blogsuchern oder Bloglinklisten wie zum Beispiel dem Schweizer Angebot slug.ch. Machen Sie Werbung für Ihren Blog, in der Signatur unter jeder E-Mail-Nachricht. Oder erstellen Sie auf einer mitgliederstarken Sozialen Plattform wie Facebook.ch oder Myspace.ch ein Profil mit einem Link zu Ihrem Blog. 8. Veröffentlichen Sie regelmässig neue Texte. Im Wochentakt ist ok, wenn dafür der Gehalt der Beiträge umso höher ist. Besser sind allerdings mindestens zwei bis drei Texte pro Woche. 9. Vergessen Sie nie: Ihr Blog ist ein Medium. Grundsätzlich sind Sie denselben Pflichten unterworfen wie jede Zeitung. Das heisst: Prüfen Sie Ihre Fakten, halten Sie sich an das Gesetz und das Urheberrecht (nur Zitate sind erlaubt), beleidigen Sie niemanden und halten Sie sich mit Spekulationen und Gerüchten zurück. Nebenbei: So geraten Sie auch nicht in Gefahr, dass der Personalverantwortliche Ihrer Wunschfirma auf Ihr Blog stösst und Ihr Dossier unverzüglich auf den Absagen-Stapel legt. 10.Haben Sie Geduld und traktieren Sie Ihr Blog nicht gleich mit der Delete-Taste. Mit der Zeit werden Ihre Leserzahlen steigen. Sofern Sie das überhaupt wollen. Denn oft genug ist ein Blog vor allem nur für eine Person geschrieben: für Sie! Weblog FAQ von Stefan Bucher http://stefanbucher.net/weblogfaq/ Die besten Blog-Tipps www.blogpiloten.de/2007/03/01/die-besten-blog-tipps/ 24 anthrazit Dez.08 /Jan.09 Videotelefonieren – so gehts Mit Skype & Co. ist das Einrichten eines Videotelefons ganz einfach. anthrazit zeigt, was Sie benötigen und welche Einstellungen Sie tätigen müssen. Das Bildtelefon lebt. Dank dem Internet und anwenderfreundlicher Software setzt es sich jetzt langsam durch. Allen Unkenrufen zum Trotz, niemand wolle bildtelefonieren, da man zuviel Privatsphäre preisgäbe und sich immer hübsch frisieren und schminken müsse. Sie benötigen dazu einzig eine Webcam. Für ungestörtere Telefonate kaufen Sie am besten noch ein Headset dazu, eine Kombination aus Mikrofon und Kopfhörer. Beides kostet Sie ungefähr 50 Franken. Wenn Sie häufiger Videotelefonieren, lohnt sich allerdings die Anschaffung einer teureren Kamera, die meist auch gleich ein besseres Objektiv bietet und zudem eine höhere Auflösung liefert. Zwei Megapixel sind heute bei teuren Kameras Standard. Das reicht für gestochen scharfe Bilder im Grossformat. Allerdings benötigen die dabei anfallenden Datenmengen einen ausreichend dimensionierten Breitbandinternet-Anschluss. Sie sollten nicht kleinlich sein: Immerhin fliessen bei einem Gespräch Videodaten in beide Richtungen. Enthält die Webkamera ein Mikrofon – am besten mit Echo- und Rauschunterdrückung – können Sie unkompliziert mit dem Telefonieren beginnen. Sie müssen nur Windows oder der entsprechenden Software «mitteilen», das Mikrofon der Kamera zu benutzen. Die Angabe «Mikrofon (USBAudiogerät)» steht meist für die am USB des Rechners ange- schlossene Webcam. Nutzen Sie ein Headset, steckt dieses in der Soundkarte. In diesem Fall muss die Software natürlich «wissen», dass Sie den Mikrofoneingang der Soundkarte belauschen muss. Bevor Sie die Webcam anschliessen, müssen Sie die mitgelieferte CD einschieben und die Treibersoftware installieren. Anschliessend starten Sie den PC neu und schliessen die Kamera an. Tipp: Falls die Webcam einmal nicht funktionieren sollte, ziehen Sie den Stecker aus. Schliessen Sie die Kamera anschliessend an eine andere USB-Buchse an. anthrazit stellt Ihnen die wichtigsten drei VideotelefonieProgramme vor: E-Mail und Telefon kombiniert: Google Voiceund Videochat http://mail.google.com/videochat Die jüngst lancierte Software klinkt sich in Googles Maildienst Gmail ein. Die Installation ist rasch erledigt. Gehen Sie auf die oben genannte Seite, klicken Sie auf den blauen Button «Voice- und Videochat installieren». Nach wenigen Sekunden erhalten Sie die Aufforderung, den Browser neu zu starten. Öffnen Sie nun Ihr Gmail-Postfach. Im Internet Explorer taucht nun unterhalb der Menüleiste ein schmaler, gelber Rand auf. Klicken Sie darauf und wählen » anthrazit Dez.08 /Jan.09 25 kommunikation Sie «ActiveX-Steuerelement ausführen». In den «Einstellungen» (oben rechts auf der Gmail-Seite) finden Sie nun unter «Chat» neue Optionen für den Voice- und Videochat. Ein Klick auf «Einstellungen bestätigen» öffnet die Kamera testweise. Sprechen Sie ein paar Sätze und beobachten Sie den Ausschlag der Videoanzeige. Links im Chat-Fenster finden Sie mögliche Gesprächspartner, angezeigt mit einem grünen Videokamera-Symbol. Eine Version für Mac und Linux ist laut Google noch in Arbeit. Die Nummer 1: Skype www.skype.com Die Telefoniesoftware setzt mit der Version 4.0 (derzeit als Betaversion auf der Website erhältlich) auf Videotelefonie. Die entsprechenden Einstellungen finden Sie im Menü Aktionen/Optionen/Allgemein. Für den guten Ton klicken Sie auf Schnell neue Freunde finden Text: Bruno Habegger «Bisch ou uf Facebook?», fragt mich meine Bekannte. Ich muss wohl ziemlich verständnislos geguckt haben. Als redete sie eine Fremdsprache. Jedenfalls erklärt sie mir: «Da findest du Freunde!» Ein Satz wie eine Keule. Macht mir die ganze Tristesse meines einsamen irdischen Daseins bewusst. Ich brauche dringend neue Freunde. Ich beschliesse, aus meiner philosophischen Mülltonne zu kriechen. Also melde ich mich sofort beim Buch der Gesichter www.facebook.com an. Es tut nicht weh. Kurze Zeit später ruht mein Profil vor meinen Augen. Es ist wohl wichtig, es soweit wie möglich zu komplettieren. Überzeuge ich im richtigen Leben mit meiner unwiderstehlichen Ausstrahlung, muss es hier schon ein mit interessanten Facts gefülltes Profil sein, das mir Konturen verleiht. Es gibt Facebook-Nutzer, die das Icon «Audioeinstellungen». Die Videoanzeige können Sie unter «Videoeinstellungen» für alle Skype-Nutzer oder nur für Ihre Freunde automatisch einschalten. Einfacher gehts mit dem neuen Assistenten, zu finden unter Hilfe/Willkommensbildschirm. Hier können Sie Audio und Video testen. Microsoft-Telefon: Windows Live Messenger http://messenger.live.de/ Mit dem bereits auf vielen Windows-Rechnern vorinstallierten Microsoft-Chatprogramm kann man auch telefonieren. Die Webcam stellen Sie mit dem Assistenten ein: Extras/Optionen/Audio- und Videosetup. Vorausgesetzt, Ihre Gesprächspartner verfügen ebenfalls über eine Webcam, starten Sie einen Anruf über Aktionen/Video. Oder indem Sie mit der rechten Maustaste auf den Kontakt klicken und «Eine Videounterhaltung starten» wählen. Lesen Sie mehr auf S. 28. achthundert und mehr Freunde im Profil haben. Gesammelt im Offline-Leben, aber auch online. Was machst Du gerade? fragt mich ein Eingabefeld. Aha. Damit kann ich meinen Freunden mitteilen, dass ich gerade meine Fussnägel schneide. Was diese dann mit klugen Kommentaren quittieren könnten. Gemach! Es ist wie im richtigen Leben. Unten links, unter «Freunde», steht ganz schnöde «0 Freunde». Sehr ermutigend. Ich klicke auf den darunter stehenden Link «Finde Personen, die du kennst». Hier kann man seine E-Mail-Adressen und Passwörter eingeben – der Dienst sucht danach die passenden Facebook-Freunde. Das klappt ganz hervorragend: Aus der längst vergessenen E-Mail-Adresse einer Verflossenen auf Gmail wird in wenigen Klicks eine Freundschaftsanfrage. Wehe, sie weist mich ab! Denn auch das kann passieren, in der schönen, freundlichen Welt von Facebook. Abgeblockt mit einem Klick. Dann müsste ich wohl oder übel die Reklame neben meinem Profil anklicken: «Keine Freundin? Triff süsse, sexy Mädels für einen Quicky!» Für alles wird gesorgt hier, im Club der freundlichen Gesichter. Retten Sie mich, liebe Leserin. Und lieber Leser. Sie wissen, wo Sie mich finden. Schicken Sie mir eine Freundschaftsanfrage. Damit ich nicht mehr in die Tonne zurückkriechen muss. Hier finden Sie neue Freunde und Geschäftspartner Raumfüllend MySpace ist für Kulturschaffende interessant. Hier tummeln sich etwa besonders viele Musiker. www.myspace.com 26 anthrazit Dez.08 /Jan.09 Spielerisch Ein sehr mächtiges Netzwerk, das sehr spielerisch aufgebaut ist und viele Jugendliche anzieht, die sich recht offenherzig darstellen. Deshalb ist der Dienst auch umstritten. www.netlog.com Jugendlich «Unser Dorfplatz im Netz» ist das Motto dieser schräg gestylten Gemeinschaft für Jugendliche. www.youme.net Geschäftlich Für Business-Kontakte ist Xing im deutschsprachigen Raum die Nummer eins. Mit vielen nützlichen Tools wie etwa Terminumfragen oder für das Planen von Telefonkonferenzen. www.xing.com « Einfach vom Festnetz ins Internet wechseln Sie telefonieren ganz traditionell mit einem Festnetzgerät, das in der Telefonbuchse der Swisscom steckt? Es geht auch billiger. Der Umstieg aufs Internet ist dank eines Adapters ganz einfach. Übers Internet zu telefonieren, anstatt dafür das gute, alte Kupferkabel der Swisscom zu nutzen – die Telefonbuchse in der Wand – hat verschiedene Vorteile. Die Preise für Internetgespräche liegen teilweise deutlich tiefer. Ausserdem telefonieren Nutzer desselben Anbieternetzes untereinander gratis. Ebenfalls nicht zu unterschätzen: Dank InternetTelefonie können Sie ganz einfach bei einem der zahlreichen VoIP-Anbieter eine Telefonnummer buchen und so in Ihrem Haushalt unkompliziert mehrere Nummern betreiben. Voraussetzung für VoIP ist ein schneller Internetanschluss. Sie müssen pro Internettelefon mit rund 100 kbps Bandbreite rechnen. Die gängigen Anschlüsse bieten 5000 kbps. Foto: LVI, Fotolia Nun stellt sich die Frage: Wie schliesst man sein Telefon an den Internetanschluss an? Ganz einfach. Entweder mit einem Adapter (oft auch in ADSL-Geräten wie der FritzBox www.avm.de enthalten), mit einem sogenannten IP-Telefon (es bietet Netzwerkanschlüsse) oder via laufenden PC per USB-Anschluss. Zudem kommen immer mehr Kombigeräte auf den Markt, die sowohl das Festnetz als auch das Internet nutzen. Reine USB-Telefone setzen einen laufenden PC voraus. Wer mit seinem bisherigen Telefonapparat zufrieden ist, schliesst ihn am einfachsten per Adapter ans Internet an. anthrazit hat die peoplefone Box www.peoplefone.ch getestet, einen Adapter von Grandstream www.grandstream.com. Der HandyTone 486 ist sehr einfach zu installieren. Das Gerät wird zwischen PC und ADSL- oder Kabelmodem «gesteckt». Die Kabelverbindungen sind auf einem übersichtlichen und verständlichen Faltblatt dargestellt. Anschliessend wird das Telefon an den Adapter gekoppelt. Das ist denn auch gleich die einzige Hürde: Der Anschluss «Phone» ist eine sogenannte RJ11-Buchse. Meist werden Sie für Ihr Telefon einen entsprechenden Adapter oder gleich ein neues Kabel benötigen – schmerzlich vermisst im Lieferumfang. Danach klappt aber alles wie am Schnürchen: Anmeldung auf der Website des VoIP-Anbieters, den auf der Unterseite der Box aufgeklebten VoIP-Anbieter Manche Geräte werden automatisch vom entsprechenden VoIP-Anbieter konfiguriert, bei einigen müssen Sie Hand anlegen und die Zugangsdaten ähnlich wie bei einem E-Mail-Konto selbst in die Konfigurationsoberfläche des Geräts eintragen. Bequemer und einfacher ist es aber, beim Anbieter gleich auch die Hardware zu besorgen – sofern der Dienst gleich vorkonfiguriert wird. Auch der Anbieter Skype www.skype.com arbeitet mit Hardware-Herstellern zusammen. Auf manchen Telefonen läuft die Software direkt im Gerät und nicht auf dem PC. Sie sind im Prinzip in der Wahl des VoIP-Anbieters frei, können am Internetanschluss sogar eine amerikanische Telefonnummer eines US-Anbieters betreiben. Die meisten arbeiten – ausser Skype – mit der SIP-Technologie. Konsultieren Sie unsere Links auf Seite 29. Activation-Code eingetragen, anschliessend das Stromkabel der Box eingesteckt – und schon ist der Summton zu hören. Allerdings ist man aus dem Festnetz nicht zu erreichen. Dazu müssen Nutzer eine Telefonnummer buchen oder ihre Festnetznummer zum VoIP-Anbieter portieren lassen. Kleiner Wermuthstropfen: Der Adapter läuft mit den allerschnellsten Internetabos nur, wenn man die Anleitung nicht beachtet. In unserem Test mit Kabelmodem und Router sackte die Downloadrate massiv ab. Der Support half rasch: einfach den Adapter wie jedes andere Netzwerkgerät mit dem Router verbinden - die Buchse WAN bleibt dabei frei. Suchwort für Web und Mobile: www.anthrazit.org voip anthrazit Dez.08 /Jan.09 27 kommunikation Expertenseite: anthrazit produzierte diese Expertenseite in Kooperation mit: www.microsoft.ch Nützliche Tipps und Tricks zu ausgewählten Produkten und Services für das Digitale Leben. Windows Live – die Drehscheibe der Familie Viele Anwendungen der Microsoft-Windows-Live-Familie erscheinen jetzt nach und nach in einer neuen Version. Mit ihnen behalten Nutzer die Kontrolle über ihr On- und Offline-Leben in der Hand. Als Online-Mensch fühlt man sich meist als multiple Persönlichkeit. So viele Logins, so viele Passwörter! Laut Studien sind es pro User im Durchschnitt drei E-Mail-Konti und vier weitere Zugänge für Soziale Netzwerke, So gelingt der Start Instant Messaging und andere Sie benötigen bloss eine Windows Live ID. Diese Dienste. erhalten Sie auf home.live.com. Falls Sie bereits eine besitzen, können Sie sich hier auch gleich einloggen. Ansonsten klicken Sie auf den Knopf «Registrieren». Folgen Sie den Anweisungen. Sie können eine beliebige, bestehende E-Mail-Adresse verwenden oder bei der Gelegenheit gleich eine Hotmail-Adresse anlegen. Nach und nach werden in den nächsten Tagen und Wochen die neuen Windows-Live-Komponenten aufgeschaltet. get.live.com QR-Code: Artikel auf dem Handy lesen Mit den in nächster Zeit in neuer Version erscheinenden MicrosoftWindows-Live-Diensten und Programmen genügt eine Identität: die Windows Live ID (siehe Kasten rechts). Damit organisieren Familien ihr Leben und pflegen ihre Kontakte – intelligent integriert in das Windows-Betriebssystem. So bietet etwa der neue Windows Live Messenger vielfältigere Personalisierungsoptionen, Favoriten- und Gruppen-Kontakte. Letztere sind etwa für Vereine oder Lerngruppen in der Schule gedacht. Das Windows-Live-Mail-Postfach wird zur eigentlichen Kommunikationszentrale und zeigt auch die E-Mails anderer Anbieter an. Es lässt sich übrigens bald mit jedem üblichen E-MailProgramm abfragen. Eine derartige Offenheit zeigen Nutzer von Windows Live gegenüber allen Menschen: Es lassen sich nämlich auch mehr als 50 Soziale Netzwerke im neuen Windows Live Profile profile.live.com integrieren. Statusmeldungen aus dem eigenen Profil werden automatisch übertragen. So sind stets alle Freunde in allen Netzen informiert. Und Nutzer verlieren dank dem Home-Portal home.live.com nie die Übersicht über ihre Aktivitäten. Auch am Mobiltelefon nicht, von dem aus sich alle Dienste steuern lassen. Fazit: Zusammen mit Live Spaces – der Blogplattform von Microsoft –, dem neuen Online-Adressbuch Windows Live People people.live.com und Programmen aus der WindowsLive-Essentials-Familie bleiben Menschen stets synchron mit ihrem On- und Offline-Leben. Suchbegriffe windows live www.anthrazit.org ›› Im Bundle sparen Sie Fr. 100.– ! Beim Kauf eines beliebigen Apple iPod Classic, Nano oder Touch erhalten Sie den Altec Lansing iM9 für nur Fr. 77.- (Einzelkaufpreis Fr. 177.-) AK TION 77.- * Altec Lansing iM9 Lautsprecher für iPod mit Dockanschluss / 20 Watt RMS / Lieferumfang: iM9, Netzteil, Setup-Guide, Rucksack Fr. stat t 177.- * Preis ohne iPod. 28 anthrazit Dez.08 /Jan.09 Niederbipp BE Tel. 032 633 68 70 [email protected] Buchs SG Tel. 081 756 25 02 [email protected] Alle Produkte solange Vorrat! Die aktuellsten Preise finden Sie auf unserem Web. Spezifikations- und Preisänderungen vorbehalten. Es gelten unsere AGB unter www.heinigerag.ch. Alle Preise sind inkl. MWST und VRG. Ihr kompetenter Fachhändler rund um Computer und Homeentertainment kommunikation Sicherheit Verständliche Informationen für Eltern und Kinder zum Thema Internet-Sicherheit. security-check.ch simuliert einen Hackerangriff. Wie gut ist Ihr PC geschützt? Elternfreundlich und kindersicher Das kleine Telekom-Monster Hinter der Site stehen mehrere Software-Firmen. Eine Die Software ist offener als Skype. Sie lässt sich auch wertvolle Hilfe bei der Internet-Erziehung. auf einem Mobiltelefon installieren. www.security4kids.ch www.gizmoproject.com Windows sicher halten Ja nicht mit dem PC telefonieren Microsoft-Software ist auf praktisch jedem PC instal- Einfacher gehts nicht. Man gibt die gewünschte liert. Daher ist diese Seite beinahe Pflichtstoff. Nummer ein und kurz darauf klingelt das Telefon. www.microsoft.com/switzerland/security www.jajah.com IT-Sicherheit einfach erklärt VoIP-Schatzkiste Die private Website eines Fachmanns erklärt ohne Das wohl grösste Informationsangebot zum Thema im Fachchinesisch die Grundlagen der IT-Sicherheit. WWW. Allerdings nur auf Englisch. www.securityinfo.ch www.voip-info.org Wie sicher ist Ihr PC? IP-Telefonie ganz einfach Mit dem Online-Service können Sie testen, wie Das Wikibook bietet einen verständlichen Überblick gefährdet Ihr PC ist. Beginnen Sie mit Quick-Scan. über die Technologie des Telefonierens via Netzwerk. www.security-check.ch de.wikibooks.org/wiki/IP-Telefonie Sicherheitspferdchen VoIP-Vergleich und mehr Die deutsche Website enthält eine Fülle an Infos, Das Providerportal bietet einen eigenen, einfach zu Nachrichten und Tipps zum Thema bereit. bedienenden Vergleich der Schweizer VoIP-Anbieter. www.trojaner-info.de www.providerliste.ch Blogs Die Suchmaschine bietet spannende Einblicke in die Welt der Schweizer Blogger. Wordpress.com: Gratis-Blogs mit mächtiger Funktionalität. Quasi Standard im Web 2.0. VoIP Gizmo ist die beste Alternative zu Skype. Die Software zeigt sich weitaus flexibler. Voip-Info.org ist eine unerschöpfliche Infoquelle. Hier gibts alles über das Telefonieren via Internet. Soziale Netzwerke Schweizer Blog-Sucher Buch der Gesichter Wer in die CH-Blogosphäre eintauchen will, sollte hier Auch Ihr Nachbar könnte hier «wohnen». Facebook starten, solange der Service noch läuft. macht Spass und verbindet Menschen rasch. www.slug.ch www.facebook.com Von den Profis lernen Studentenfutter Eine PR-Agentur mit eigenem Blog, das spannende Alles, was die künftige Elite braucht. Das studentische Facts aus der Welt 2.0 und der Blogosphäre liefert. Netzwerk feiert sein 10-Jahr-Jubiläum. www.bernetblog.ch www.students.ch Katalog Netz auswerfen Die Site bietet eine bunte Übersicht über ausgewählte Datingsites waren die ersten sozialen Netzwerke. Schweizer Blogs und erteilt nützliche Ratschläge. Diese hier feiert rundum erneuert ihr Jubiläum. www.blogverzeichnis.ch www.swissflirt.ch Wortpresse für Individualisten Soziales Speicherverhalten Die Software Wordpress ist das «Windows» für Innovativ: Das Schweizer Projekt bietet Online- Blogger. Hier können Sie gratis ein Blog eröffnen. Speicher und vernetzt die Nutzer miteinander. de.wordpress.com www.wua.la Ebenfalls kostenlos Firefox wird sozial Neben Blogger.com von Google ist dieser Dienst eine Der Browser lässt sich mit dem englischen Add-in empfehlenswerte Alternative für ein Gratis-Blog. yoono zur Steuerzentrale für soziale Netze aufrüsten. www.blogr.ch www.yoono.com An Facebook müssen sich alle anderen sozialen Netzwerke messen. So einfach ist es zu bedienen. Mit neuen Funktionen findet man auf swissflirt.ch noch leichter ein neues «Schätzeli». anthrazit Dez.08 /Jan.09 29 sicherheit im internet Serie: Sicherheit in der Familie – Teil 5/5 Expertenseite: «Virenschreiber spielen mit der menschlichen Psyche» Viren und Würmer feiern ihren 25. Geburtstag. Wir haben Magnus Kalkuhl gefragt, mit was für Schädlingen wir 2009 rechnen müssen und wie wir uns davor schützen. Der Kaspersky Lab-Sicherheitsfachmann setzt auf Technologie – und gesunden Menschenverstand. anthrazit: 1983 programmierte ein Student ein Programm, das sich selbst vermehrt. Die ersten Viren und Würmer waren Lausbubenstreiche – wie definieren Sie die Bedrohung heute? Magnus Kalkuhl: Die Zeit der Lausbubenstreiche ist vorbei. Seit fünf Jahren steigt der Anteil der Schädlinge, die mit krimineller Absicht programmiert werden, stark an. Vor allem, weil das Internet für uns alltäglich geworden ist, weil wir dank Breitbandverbindungen und preiswerten Tarifen immer online – und darum immer angreifbar – sind. Jeden Tag tauchen im Schnitt 5000 neue Schädlingsprogramme auf, trotzdem gab es seit drei Jahren keinen Virus mehr, der sich wie eine Epidemie ausgebreitet hat. Warum? Das täuscht leider. Wir haben bedeutend mehr Probleme, nur sind diese weniger medien-wirksam als früher, als beispielsweise «Melissa» oder «I love you» Millionen Computer infizierten. Heute ist die Reaktionszeit der Hersteller von Virenschutzprogrammen viel kürzer – sobald ein Virus auftaucht, dauert es eine, höchstens zwei Stunden, dann haben wir die Virenschutzprogramme aktualisiert. Wie verändert sich die Bedrohung, mit was für Schädlingen müssen wir 2009 rechnen? Die Schädlinge greifen die Schwachstellen oder Sicherheitslücken der Programme an. Besonders gefährdet sind Browser wie Internet Explorer oder Firefox. Im Gegensatz zu früher muss der Anwender keinen Link mehr anklicken, um seinen Computer zu gefährden – es reicht, wenn er im Internet surft und seriöse Seiten besucht. Wann und wo der Computer infiziert worden ist, ist kaum noch nachvollziehbar. Gegen diese Bedrohung helfen nur so genannte HIPS, Host Intrusion Prevention-Systeme, die für jedes Programm definieren, was es darf und was nicht. Wo lauern aus Ihrer Sicht die grössten Gefahren? Für mich sind Angriffe auf Firmennetzwerke die grösste Gefahr. Die Programmierer greifen eine Schwachstelle mit einem eigens programmierten Schädling gezielt an, vielleicht, um wertvolle Informationen zu stehlen. Solche Angriffe anthrazit produzierte diese Expertenseite in Kooperation mit: www.kaspersky.ch Nützliche Tipps und Tricks zu ausgewählten Produkten und Services für das Digitale Leben. sind kaum zu erkennen. Virenschutzprogramme müssen das Verhalten der Schädlinge zuerst analysieren und Unregelmässigkeiten erkennen, bevor sie Alarm schlagen können. Als besondere Schwachstelle gelten die Computer zu Hause, vor allem die Computer im Kinderzimmer. Wie kann sich eine verantwortungsbewusste Magnus Kalkuhl, Familie sinnvoll schützen? Sicherheitsexperte Virenschutzprogramme sind Kaspersky Lab. natürlich ein Muss – aber sie schützen nur, wenn sie laufend aktualisiert werden. Ausserdem lohnt es sich, den Zugriff auf Webseiten mit Filtern oder schwarzen Listen zu regeln. Im Internet lauern grosse Gefahren; besonders für Kinder, die online spielen. Virenschreiber verkaufen beispielsweise infizierte Schwerter, die ein Spieler braucht, um einen höheren Level in «World of Warcraft» zu erreichen, in Online-Auktionen. Technische Lösungen sind zwingend notwendig, doch das Verhalten ist entscheidend. Worauf müssen wir unbedingt achten? Das beste Virenschutzprogramm taugt nicht viel, wenn jemand sorglos durch das Internet surft. Gesunder Menschenverstand ist entscheidend. Wenn Sie Ihre Bank auffordert, das E-Banking-Passwort per E-Mail zu ändern, müssen bei Ihnen sämtliche Alarmglocken läuten. Das verlangt keine Bank, garantiert. Virenschreiber spielen mit der menschlichen Psyche, sie setzen auf Neugier, Angst oder Gier – wer das weiss, ist weniger gefährdet. Suchwort für Web und Mobile kaspersky QR-Code: Artikel auf dem Handy lesen www.anthrazit.org ›› anthrazit Dez.08 /Jan.09 31