- AHK Korea
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Nr. 5 I Oktober 2009 KORUM Korea I Unternehmen I Märkte Kooperation: Koreanischer Führungsstil Recht: Schutzrechtsverletzung auf Messen Konjunktur: Auftragsflaute im Schiffbau www.kgcci.com Medizintechnik Kommentar Medizintechnik Deutschland ist ein wichtiger Produzent von Medizintechnik und führend bei der Entwicklung innovativer Geräte. Ein Beispiel ist der Siegeszug der Computertomografie, der von Deutschland ausging. Trotz Wirtschaftskrise konnten die über 1.200 deutschen Unternehmen der Branche 2008 einen Umsatzzuwachs von 2,5% auf 17,8 Mrd. Euro erzielen. Im ersten Quartal 2009 ist der Umsatz nur geringfügig um 1% gesunken. Für das Gesamtjahr rechnet der Fachverband SPECTARIS mit +1% Wachstum. Die Exportquote dieser Unternehmen liegt bei über 58%, was die internationale Konkurrenzfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis stellt. Germany is one of the main manufacturers of medical devices and leading in innovative product development. The computerized axial tomography is only one example for a success story originating in Germany. Despite the financial crisis, the more than 1,200 German companies producing medical devices recorded an increase of 2.5% in total revenue reaching 17.8 billion Euro in 2008. Their sales volume dropped only slightly by 1% in the first quarter of 2009. For the entire year however, a 1% increase in overall turnover is expected by SPECTARIS, the industry’s association. With an export share of over 58%, German medical device companies easily demonstrate their impressive international competitiveness. Korea zählt in Asien zu den wichtigsten und am schnellsten wachsenden Märkten für Medizintechnik. Mit einer rapide alternden Bevölkerung und der schon heute sehr hohen Importquote von über 70% ist Korea ein attraktiver Markt für deutsche Medizintechnikhersteller, die drittwichtigste ausländische Lieferanten sind. Auch als Forschungs- und Produktionsstandort für komplexe Geräte ist Korea bestens geeignet, wie das Beispiel der Fa. Siemens zeigt, die vor Ort Ultraschallgeräte entwickelt und weltweit vertreibt. Nicht nur bei Medizintechnik, auch bei anderen Importgütern gibt es immer wieder Beschwerden über nicht-tarifäre Handelshemmnisse oder spezifisch für ausländische Unternehmen beschwerliche Regelungen und Verwaltungspraktiken. Wir setzen uns aktiv für Mitgliedsunternehmen aus allen Branchen ein, wenn ein diskriminierender Tatbestand vorliegt. Die AHK Korea ist bestens vernetzt zu offiziellen Stellen, wie dem Investment Ombudsman oder Reformkommissionen. Sprechen Sie uns bitte an, wenn Sie denken, dass Ihre Firma unfair behandelt wird. The Korean market for medical equipment is one of the most important and fastest growing markets in Asia. With its rapidly aging population and the already high dependency on imports, which amount to over 70% of the market annually, Korea is a highly attractive market for German manufacturers of medical devices who rank third among foreign suppliers. Moreover, Korea is optimally suited as research and production site for complex devices as is demonstrated by SIEMENS, a company developing and distributing ultrasonic diagnostic equipment made in Korea worldwide. Jürgen Wöhler Geschäftsführer Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer [email protected] The import of medical devices –as is true with other imported goods as well- is somtimes impeded by non-tariff trade barriers or cumbersome regulations and administrative procedures especially aiming at foreign companies. We actively support all our members regardless their branch of trade, whenever discriminatory behavior occurs. The Korean-German Chamber of Commerce and Industry is part of an most advantageous network with links to official bodies, e.g. the ombudsman for foreign investment or various reform committees. Please, don’t hesitate to contact us any time you feel your company might be treated unfairly. KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 5 KORUM Medizintechnik Korea I Unternehmen I Märkte Kommentar Medizintechnik 5 Konjunktur, S. 15 Kompakt Branchenreport Medizintechnik Internationaler Hub für Ultraschallgeräte Große Nachfrage nach medizinischen Geräten Zulassung importierter Medizintechnik 8 11 12 14 Die koreanischen Großwerften sind als Weltmarktführer besonders stark von Auftragsflaute und Streichung von Bauvorhaben betroffen. Mit Subventionen durch die Regierung sowie Diversifizierung in neue Geschäftsfelder soll die Durststrecke überwunden werden. Konjunktur Schiffbau kämpft mit Auftragsflaute „Schaffung einer Tourismus-Kultur notwendig“ 15 18 Kooperation, S. 19 Kooperation Führungsstil auf Koreanisch 19 Kontrakte Trade Fair Injunctions in Germany 21 Kollegen Lufthansa celebrates 25 years of success in Korea 23 „Wege zu einer fortschrittlichen Gesellschaft“ 24 Kontakte News and People New Members Upcoming Contacts Für die erfolgreiche Führung eines koreanischen Teams sollten deutsche Manager die fundamentalen Unterschiede im Führungsstil kennen und verstehen. Antje Wenniger stellt die kulturell und historisch bedingten Abweichungen beim Führungsstil vor. Kontrakte, S. 21 25 26 26 27 Korea Life Aberglaube – koreanische Besonderheiten 29 Immer wieder kommt es vor, dass Waren auf deutschen Messen wegen realer oder angeblicher Schutzrechtsverletzungen beschlagnahmt werden. Dr. Matthias Sonntag erklärt, welche Vorsorgemaßnahmen ausländische Aussteller treffen können, um sich vor unberechtigten Zugriffen zu schützen. KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 7 Kompakt Branchenreport Medizintechnik Staatlich geförderter Bau neuer Krankenhäuser Steigender Bedarf an hochwertiger Technologie Frank Robaschik The Korean market for medical devices will continue to offer various business opportunities for German companies in the coming years: In line with the increasing standard of living the demand for excellent healthcare is on the rise, leading to a fierce competition for patients among the mostly privately run hospitals. This, in turn, requires modernization. New hospitals and healthcare centers are being built. Corporations from the US and Japan are the main competitors for German businesses. Nach Berechnungen von Germany Trade & Invest auf der Grundlage von Angaben der Korea Medical Devices Industry Association (KMDIA) hatte der koreanische Markt für Medizintechnik 2008 ein Volumen von etwa 3,62 Bill. Won (circa 2,25 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.606 Won im Jahresdurchschnitt 2008). Dies waren 11,1% mehr als 2006. Während Korea seinen Bedarf an einfacherer Medizintechnik vielfach aus eigener Produktion decken kann, ist das Land bei fortgeschrittener Medizintechnik stark auf Importe angewiesen. Die Importabhängigkeit lag 2008 im statistischen Durchschnitt bei etwa 65%. Bei Magnetresonanzgeräten (MRI), Computertomografen meisten Krankenhäuser sind in privater Hand. Dies hat einen scharfen Wettbewerb zur Folge, bei dem der technische Ausstattungsgrad eine wichtige Rolle spielt. Eine Reihe der führenden Krankenhäuser zum Beispiel unterhält bestens ausgestattete medizinische Zentren, die als wichtigste Dienstleistung Vorsorgeuntersuchungen außerhalb der von der Nationalen Krankenversicherung (NHI) bezahlten, sehr einfachen Basisuntersuchung anbieten. Diese Vorsorgeuntersuchungen sind sehr gefragt. Diese Besonderheiten, aber auch die Tatsache, dass es nur wenige staatliche Kontrollen in Bezug auf die Anschaffung teurer Markt für Medizintechnik in Korea Lokale Produktion (in Bill. Won) Lokale Produktion (Mio. USD)¹ Import (in Mio. USD) Export (in Mio. USD) Marktvolumen (in Mio. USD)² Marktvolumen (Bill. Won)² in: Mio. USD, % 2006 2007 2008 1.949 2.041 1.799 817 3.023 2.887 2.217 2.386 2.153 1.032 3.507 3.258 2.525 2.285 2.123 1.132 3.276 3.620 Veränd. 2008/07 +13,9 -4,2 -1,4 +9,7 -6,6 +11,1 1 umgerechnet zum jahresdurchschnittlichen Wechselkurs 1 USD = 955 Won (2006), 929 Won (2007), 1.105 Won (2008); 2 rechnerisch: lokale Produktion + Import – Export Quelle: KMDIA, Berechnungen von Germany Trade & Invest (CT) oder anderen sehr teuren Apparaten dürfte sie deutlich höher sein. Auch in der Zukunft wird der Bedarf an technologisch anspruchsvollen Ausrüstungen und Geräten hoch sein. Hierzu tragen zum einen die Charakteristika des koreanischen Gesundheitswesens bei. Die 8 KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 Apparate und Geräte gibt, haben zur Folge, dass koreanische Krankenhäuser im Schnitt mit modernen diagnostischen Ausrüstungen wie Computertomografen (CT) und Magnetresonanzgeräten (MRI) sehr gut ausgerüstet sind. Der OECD zufolge kamen im Jahr 2007 in Korea auf 1 Mio. Einwohner 37,1 (1990: 12,2) CT-Scanner und 16,0 (1,4) MRI. In Deutschland lagen die entsprechenden Werte bei 16,3 CTScannern und 8,2 MRI. Mit dem steigenden Wohlstand in Korea und der schnellen Alterung der Bevölkerung wachsen auch die Ansprüche an die medizinische Versorgung. Dem wird durch den Bau neuer Krankenhäuser und die Erweiterung bestehender medizinischer Zentren Rechnung getragen. So baut beispielsweise das Pusan National University Hospital eine neue Klinik in Yansang bei Busan. Bis 2011 soll ein Komplex mit rund 1.700 Betten entstehen. Das Kyungpook National University Hospital plant in Chilgok (Provinz North Gyeongsang) im Oktober 2010 ein zweites Klinikum mit 490 Betten fertigzustellen (Investition von 130 Mrd. Won). Von Dezember 2009 bis August 2011 soll dort mit einem Aufwand von 30 Mrd. Won ein Kinderkrankenhaus gebaut werden. Die Universität Seoul erweitert bis Oktober 2010 ihr Krebszentrum und will dafür circa 48 Mrd. Won investieren. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Projekte. So hat das Gyeongsang National University Hospital im April 2009 mit der Stadt Changwon (Provinz South Gyeongsang) einen Vertrag zum Bau eines Krankenhauses abgeschlossen. Mit einer Investition von 311,6 Mrd. Won soll eine Einrichtung mit 700 Betten entstehen. Die Genehmigungsverfahren laufen allerdings noch bis 2010. Die Kyung-Hee Universität will mittelfristig ein Krankenhaus in Yongin (Provinz Gyeonggi) errichten. Konkrete Pläne liegen aber noch nicht vor. Für viele Schlagzeilen sorgte der geplante Bau des ersten Krankenhauses in ausländischer Regie in Songdo in der Freien Wirtschaftszone Incheon (IFEZ). Das NewYorkPresbyterian Hospital (NYP) wollte hierbei Kompakt mit dem Severance Hospital der Yonsei Universität kooperieren. Das Projekt mit einem geplanten Investitionsvolumen in Höhe von etwa 600 Mio. USD ist nicht zustande gekommen. Die Betreiber der IFEZ gaben jedoch in einem Gespräch mit Germany Trade & Invest Mitte September 2009 an, dass ein noch etwas größeres Projekt mit einem anderen renommierten amerikanischen Krankenhaus kurz vor dem Abschluss stünde. Die Regierung versucht, den Gesundheitstourismus zu fördern und führte dazu 2009 spezielle Visa ein. Zu den Zielgruppen zählen unter anderem Patienten aus den USA, wohlhabende Chinesen, Japaner und Kunden aus dem Nahen Osten. Gleichzeitig beschränkt die Regierung aber in 44 wichtigen Krankenhäusern die Zahl der Betten, die mit ausländischen Patienten belegt werden können, auf 5%. 2008 kamen lediglich rund 25.000 ausländische Gesundheitstouristen nach Korea. In den ersten vier Monaten des Jahres 2009 stieg die Zahl gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 32,1% auf etwas mehr als 9.000 Personen. Im August 2009 entschied die Regierung, dass sie in Daegu und in Osong (Provinz North Chungcheong) zwei Komplexe für medizinische Spitzentechnologien aufbauen will. Ziel ist, Arzneimittel und medizinische Geräte auf dem neuesten Stand der Technik zu entwickeln. Die Investitionssumme sollte ursprünglich bei 5,6 Bill. Won im Zeitraum von 2009 bis 2038 liegen, davon 2 Bill. Won von der Zentralregierung, 300 Mrd. Won von der regionalen Gebietskörperschaft und 3,3 Bill. Won pri- der Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten auf 5% beziehungsweise 10% halbiert. Zwar gibt es im Prinzip von den Gesundheitsausgaben her gesehen vaten Kapitals. Von 2009 bis 2014 sollten von staatlicher Seite 307,5 Mrd. Won für Baukosten und Ausrüstungen fließen. Da den Zuschlag überraschend zwei Städte anstelle nur einer, wie zuvor erwartet worden war, bekommen haben, dürfte das Budget noch etwas steigen. noch viel Spielraum. 2007 betrug ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt 6,8%. Unter den OECD-Mitgliedern rangierte Korea damit gemeinsam mit Tschechien an viertletzter Stelle. Deutschland zum Beispiel gab 10,4% für Gesundheit aus. Wichtig ist auch die Politik der NHI, in die fast alle Koreaner einzahlen. 2009 wurde die Eigenbeteiligung von Patienten bei Führende koreanische Medizintechnik-Unternehmen Unternehmen Sparte Medison Osstem Implant Ceragem Ultraschallgeräte Dentalimplantate Thermalmassagebetten etc. Dentalimplantate, -legierungen, -geräte Ultraschallgeräte Gussgoldlegierungen f. Dentalanwendungen Dentalgeräte Dentalimplantate Shinhung Siemens Ultrasound Heesung Catalysts Vatech Megagen Implant Quellen: gtai-Recherchen, Unternehmensangaben in: Mrd. Won, % Produktion 2008 229,9 99,2 84,2 Veränd. 2008/07 +24,8 +12,2 +52,5 Internetadresse www.medison.com www.osstem.com www.ceragem.co.kr 58,8 +33,8 www.shinhung.co.kr 55,6 +75,1 51,1 48,7 47,0 www.siemens.co.kr www.hscatalysts. +37,6 com +52,1 www.vatech.co.kr +43,3 www.megagen.co.kr Andererseits wirken sich stagnierende Löhne und Gehälter und die steigende Arbeitslosigkeit auf die Zuflüsse zur NHI negativ aus und setzen die Krankenversicherung unter Spar- und Finanzierungsdruck. Dass die NHI Kosten sparen will, zeigt sich beispielsweise daran, dass sie massiv versucht, die von ihr erstatteten Preise von Arzneimitteln zu senken. Produktion/Branchenstruktur Nach Angaben der Korea Medical Devices Industrial Coop. Association (KMDICA) gab es Ende 2007 mehr als 2.000 inländische Hersteller von medizinischen Geräten und Ausrüstungen. Der kombinierte Produktionswert der etwas über 1.700 Unternehmen, die an die KMDIA berichteten, erreichte 2008 rund 2,53 Bill. Won (circa KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 9 Kompakt 1,58 Mrd. Euro). Gegenüber dem Jahr zuvor war dies ein Zuwachs von 13,9%. Sehr kleine Unternehmen bestimmen das Bild der Branche. Mehr als 81% der Hersteller hatten 2008 weniger als 20 Beschäftigte, stellten aber nur 21% des Produktionswertes der Branche. Fast die Hälfte der Firmen (48,8%) fertigte lediglich Waren in einem Wert von weniger als 100 Mio. Won. Nur drei Firmen hatten mehr als 300 Mitarbeiter. Die Top 20 standen für 40% des gesamten Outputs. Marktführer war Medison. Die Firma stellte 2008 Ausrüstungen im Wert von 229,9 Mrd. Won her. Von deutscher Seite fertigt Siemens hier Ultraschallgeräte. Medizinische Geräte sind in Korea in vier Klassen eingeteilt, die sich nach dem Risikograd des Produkts richten. In Klasse I werden Geräte mit dem geringsten, in Klasse IV solche mit dem höchsten Risiko eingestuft. Dieser generellen Einteilung folgend entfielen 2007, nach Angaben des Korea Health Industry Development Institute (KHIDI), knapp 65% (1,43 Bill. Won) des gesamten Branchenproduktionswerts auf Erzeugnisse der Klasse I und II. Mit anderen Worten: Korea stellt vor allem einfachere medizinische Geräte her. Andererseits kamen die technologisch anspruchsvollsten Geräte und Apparate der Klasse IV auf einen Produktionswert von 117,1 Mrd. Won oder 5,3% der Gesamterzeu- gung. Innerhalb der vier Klassen wuchs die oberste Kategorie mit +51,3% gegenüber dem Vorjahr am stärksten. Nach einzelnen Produktgruppen waren 2008 bildgebende Systeme mit Ultraschall (321,5 Mrd. Won, +25,6%), EdelmetallLegierungen für Dentalanwendungen (265,7 Mrd. Won, +20,2%), Dentalimplantate (192,3 Mrd. Won, +20,7%) sowie Brillengläser 161,9 Mrd. Won (+0,0%) am bedeutendsten. Zusammen standen diese für 37,3% des gesamten Outputs der Branche. Die 20 wichtigsten Warengruppen vereinigten rund zwei Drittel des gesamten Produktionswertes auf sich. Nach einer Ende 2008 veröffentlichten Untersuchung des Ministry of Science, Education and Technology lag das technologische Niveau der koreanischen medizintechnischen Industrie 2007 bei etwa 69% des besten internationalen Stands und damit rund 6,7 Jahre zurück. Dass das Land hier aufholen will, zeigt auch die bereits angesprochene Einrichtung der beiden Komplexe für medizinische Spitzentechnologien in Daegu und Osung. Außenhandel Der Zollstatistik zufolge führte Korea 2008 medizintechnische Geräte und Ausrüstungen für 2,2 Mrd. USD ein; dies waren 1,8% mehr als 2007. Während die Einfuhr ausgewählter medizintechnischer Produkte nach Korea SITC-Pos. Warenbenennung 774.1 774.2 741.83 785.31 872.1 872.21 872.25 872.29 872.3 872.4 899.6 Elektrodiagnoseapparate und -geräte Röntgenapparate etc. Sterilisierapparate Rollstühle Zahnmedizinische Instrumente; a.n.g. Spritzen, Nadeln, Katheter, Kanülen etc. Ophthalmologische Instrumente Andere Instrumente, Apparate und Geräte Therapiegeräte, Atmungsgeräte etc. Medizinmöbel Orthopädietechnik, Prothesen etc. Insgesamt Quelle: Koreanische Zollstatistik, Kotis 10 KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 in: Mio. USD 2007 2008 266,4 477,1 11,9 18,5 75,7 181,3 48,3 565,3 80,4 k.A. 427,3 2.162,2 266,7 472,9 13,0 12,8 63,0 194,5 51,9 579,7 76,9 k.A. 469,4 2.200,8 davon aus Deutschland (2008) 38,3 124,4 0,7 1,0 18,9 5,7 14,2 115,5 3,4 k.A. 36,6 358,7 Einfuhren im 1. Halbjahr 2008 noch um mehr als 10% stiegen, sind sie im 2. Halbjahr 2008 und im 1. Halbjahr 2009 auch wegen des schwachen Won deutlich gefallen. Wichtigste Lieferländer sind die USA, Japan, Deutschland und China. Korea führte dabei 2007 nach Angaben des KHIDI aus dem Ausland vor allem Stents (108,9 Mio. USD), MRI (77,2 Mio. USD), CT (70,3 Mio. USD), Dialysatoren für die Hämodialyse (56,4 Mio. USD) und Kniegelenkprothesen (56,1 Mio. USD) ein. Bei den Ausfuhren entfiel 2007 mit 286,3 Mio. USD mehr als ein Viertel auf bildgebende Systeme mit Ultraschall. Die wichtigsten Importprodukte aus Deutschland waren demnach Dialysatoren für die Hämodialyse (38,7 Mio. USD), MRI (19,7 Mio. USD), CT (19,4 Mio. USD), Angiographiegeräte (16,8 Mio. USD), Hämodialysesysteme (10,0 Mio. USD), Geräte für die Laserchirurgie (9,9 Mio. USD), Blutzuckermessstreifen (8,8 Mio. USD), medizinische Mikroskope (7,6 Mio. USD), medizinische Schneidwerkzeuge (7,3 Mio. USD) und Zahnimplantate (7,3 Mio. USD). Zu den wichtigsten Lieferanten aus Deutschland zählen Siemens (unter anderem MRI, CT, Angiographiegeräte), Gambro (Dialysatoren etc.), Fresenius Medical Care (Dialysatoren, Hämodialysesysteme), Roche Diagnostics (Blutzuckermessstreifen etc.), Carl Zeiss (Mikroskope, Geräte für die Augenlaserchirurgie) und Dräger (Anästhesiegeräte etc.). Daneben liefern unter anderem auch Leica Microsystems (Mikroskope), B.Braun, Gebr. Brasseler (Dentaltechnik) und Sirona Dental Systems nach Korea. Wichtigste heimische Messe für Medizintechnik ist die Korea International Medical & Hospital Equipment Show (KIMES). Sie wird einmal jährlich abgehalten und findet in ihrer nächsten Auflage vom 18.03. bis 21.03.2010 statt. Veranstaltungsort ist wieder das Convention & Exhibition Center (COEX) in Seoul. Frank Robaschik ist Korrespondent von Germany Trade and Invest in Korea. Kompakt Internationaler Hub für Ultraschallgeräte in Korea Entwicklung und Produktion für den Weltmarkt Richard Chiao Siemens Healthcare Ultrasound develops Korea as the global hub for ultrasound equipment R&D and production. Korea is home to innovations like the first truly portable ultrasound unit and Siemens plans to develop Korea as the leading Asian location for ultrasound technology. Siemens Healthcare Ultrasound wurde im August 2002 als das erste Forschungs- und Entwicklungszentrum von Siemens in Korea gegründet und hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem global anerkannten Hub im Bereich F&E und Produktion entwickelt. Zur Zeit ist Siemens Healthcare Ultrasound mit vier Entwicklungs- und Produktionszentren in Sungnam, Bundang, Gyeongju und Pohang vertreten. Von dort exportiert Siemens jährlich neueste Ultraschallgeräte im Wert von 125 Mio. USD (ca. 150 Mrd. KRW) in wichtige Märkte wie die USA und Europa. Dies trägt unter anderem zum regionalen Wirtschaftswachstum bei und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit Koreas im medizinischen High-Tech Bereich. Siemens produziert 60% seiner gesamten Medizintechnik in Korea und investiert kontinuierlich, um Korea als globalen Hub für Forschung, Entwicklung und Produktion von Ultraschallgeräten auszubauen. Im September 2008 wurde das Produktions- und das FuE-Zentrum in Pohang eingeweiht. Das Siemens Ultrasound Innovations-Center wurde im April 2009 eröffnet. Im Pohang Technologiepark nimmt das Siemens Areal zusammen eine Gesamtfläche von 4.179m2 ein und generiert jährliche Exporte i.H.v. 50 Mio. USD. Mit rund 180 Mitarbeitern vor Ort in Forschung und Produktion leistet Siemens einen wichtigen Beitrag für die lokale Wirtschaft. Im März 2009 wurde ein MoU über Investitionen bis zum Jahr 2018 i.H.v. 30 Mio. USD mit der Stadt Pohang unterzeichnet. Ziel ist die Entwicklung Koreas zu einem führenden Standort für Ultraschalltechnologie in Asien. Das Siemens Ultrasound Innovation Center ist das erste Asiens und das zweite weltweit – das erste Innovationszentrum wurde in den USA von Siemens Ultrasound gegründet. Hier wird den Kunden durch die Interaktion mit führenden Ingenieuren und Managern eine einzigartige Perspektive auf die Entwicklung neuer Produkte geboten. Der Kunde kann gleichzeitig die klinischen Fortschritte in den Bereichen Bildqualität, wissensbasierter Workflow, Ergonomie und Anwendungstechnik beobachten. Außerdem bietet es Kunden sowie medizinischen und technischen Fachleuten ein Forum für den Austausch über Innovationen im Bereich Ultraschall, welche die Patientenversorgung deutlich verbessern können. Siemens Healthcare Ultrasound hat den Standort Korea hauptsächlich aufgrund hervorragend ausgebildeter und hoch engagierter Arbeitskräfte gewählt. Außerdem ist Korea bereits ein wichtiger Markt für medizinische Produkte von Siemens und kann vor Ort schneller und besser bedient werden. Des weiteren verfügt Korea über viele international renommierte Mediziner, die Siemens bei Forschungsprojekten zur Weiterentwicklung von Ultra- Technologie und Markt Ultraschallgeräte fangen Reflektionen von Schallwellen ein, die mit mehr als 20-20,000 HZ oberhalb des von Menschen wahrgenommenen Bereichs liegen, und bilden diese visuell ab. Für den menschlichen Körper ist der Vorgang unschädlich und ermöglicht Echtzeitbilder vom Gewebe. Siemens Healthcare Ultrasound hat viele innovative Ultraschallgeräte in Korea entwickelt und produziert, z.B. das erste Model im Taschenformat, den Acuson P10, oder der Acuson SC 2000, der ein sauberes Vollbild von einzelnen Herzschlägen wiedergibt. Der S2000 ABVS (AutomatedBreast-Volume-Scanner) kann in kurzer Bearbeitungszeit ein 3D-Bild mit vertikalen Schnittbildern von bis zu 0,5 mm Messschritten für den gesamten Brustbereich anzeigen. schalltechnologie und klinischen Anwendungen unterstützen. Korea ist aus Sicht von Siemens Healthcare Ultrasound einer der wichtigsten Märkte für Ultraschallanwendungen. Daher setzt Siemens weiterhin auf eine enge Zusammenarbeit vor Ort, um bei lokalen Kunden das Bewusstsein für die neuesten verfügbaren, weltweit führenden Ultraschalltechnologien von Siemens zu erhöhen. Dr. Richard Chiao ist Vice President Siemens Healthcare Ultrasound, Siemens Ltd. Seoul. KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 11 Kompakt Große Nachfrage nach medizinischen Geräten Ausländische Anbieter gut im Geschäft Justin Ahn South Korea has one of the largest and fastest growing medical device markets in Asia. Its high import share combined with a demand for sophisticated technology and equipment makes South Korea an attractive market for international manufacturers. Der südkoreanische Markt für medizinische Geräte und Zubehör wird auf 2,83 Mrd. USD für das Jahr 2008 geschätzt. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Quote von 58 USD. Der koreanische Weltmarktanteil beträgt 1,4%. Dennoch ist Koreas Markt für medizinische Geräte einer der größten und am schnellsten wachsenden in Asien, wobei geschätzte 72% durch Importe gedeckt werden. Vor der Finanz- und Wirtschaftskrise 1997/98 betrug das jährliche Marktwachstum über 10%. Die Auswirkungen der Krise ließen den Markt jedoch zunächst rapide einbrechen, bevor er sich wieder stark erholte und ein jährliches Wachstum von 7,0 Prozent erreichte. Die schnelle Markterholung nach der Krise unterstreicht einmal mehr die grundlegende Widerstandsfähigkeit des Marktes und die kontinuierliche Nachfrage nach einem qualitativ hochwertigen Gesundheitswesen. Nichtsdestotrotz ist die Marktentwicklung aufgrund finanzieller Schwierigkeiten innerhalb des Gesundheitssystems unter Druck geraten. Verschiedene Einschnitte im Bereich der Kostenerstattung haben das Marktwachstum in den vergangenen Jahren negativ beeinflusst. Der Auslagenersatz für orthopädische Hilfsmittel wurde im Jahr 2002 beispielsweise um 14-60% gekürzt und Marktprognose 2008 2.830 58 5,6 2009 3.025 61 6,9 2010 3.236 65 6,1 2011 3.466 70 5,1 2012 3.722 75 5,0 2013 3.996 80 4,9 49,2 0,4 4,8 9,8 49,4 0,4 5,0 10,1 49,6 0,3 5,1 10,3 49,7 0,3 5,3 10,6 49,8 0,2 5,5 11,0 50,0 0,4 5,6 11,2 Ausgaben für Gesundheit (Mrd. USD) Pro Kopf Ausgaben (USD) in % des BIP Private Ausgaben (%) 50,9 1.034 5,9 44,9 44,1 893 6,0 44,9 52,9 1.066 6,1 44,9 67,5 1.359 6,3 44,9 73,8 1.482 6,4 44,9 82,3 1.645 6,5 44,9 Krankenhausbetten (in 1.000) Nicht-öffentlich (%) Pro Tausend Einwohner 324,7 n/a 6,6 326,0 n/a 6,6 327,4 n/a 6,6 328,0 n/a 6,6 328,7 n/a 6,6 330,0 n/a 6,6 88,6 n/a 1,8 88,9 n/a 1,8 89,3 n/a 1,8 89,5 n/a 1,8 89,6 n/a 1,8 90,0 n/a 1,8 Ausgaben für medizinische Geräte (Mio. USD) Pro Kopf Ausgaben (USD) Anteil an Gesamtausgaben für Gesundheit (%) Bevölkerung (Mio.) Wachstum (%) Anzahl der über 65-Jährigen (Mio.) Über 65-Jährige (%) Ärzte (in 1.000) Nicht-öffentlich (%) Pro Tausend Einwohner Quellen: Gesundheitsministerium, Economist Intelligence Unit (EIU), Espicom Schätzungen 12 KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 hat damit, zumindest zum Teil, den Rückgang von Importen in diesem Bereich um 20,5% im Jahr 2003 verursacht. Der Druck zur Kostenbeschränkung hat primär das Wachstum im Bereich teurer, langlebiger medizinischer Geräte, wie Magnetresonanz- und Computertomographen, verlangsamt. Ausblick Die Nachfrage nach medizinischen Geräten war im Jahr 2008 groß und wird auch in den Folgejahren weiter zunehmen. Südkoreas immer älter werdende Patienten benötigen fortschrittliche Heilbehandlungen, wofür in vielen Krankenhäusern hochentwickelte technische Produkte aus dem Ausland eingekauft werden. Mit der Anhebung des Lebensstandards insgesamt erwarten Südkoreaner vermehrt eine bessere Betreuung durch das nationale Gesundheitswesen. Künstliche Gelenke, Systeme zur Erstellung magnetresonanztomografischer Bilder, sowie koronarvaskuläre Hilfsmittel sind Hauptimportartikel. Ein weiterer Faktor, der den Import hochentwickelter medizinischer Geräte begünstigt, ist die wachsende Zahl der in den USA und Europa ausgebildeten koreanischen Ärzte. Bisher wurde Korea mit seinen tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnissen, wie beispielsweise dem undurchsichtigen Preis- und Vergütungssystem im Bereich medizinischer Geräte, als schwieriger Markt angesehen. Jedoch wird erwartet, dass sich die Situation zukünftig deutlich verbessert, da das Land den Handel mit weiteren bilateralen Freihandelsabkommen erleichtern will. Im Jahr 2008 hat die Regierung die Entwicklung von Geräten im Bereich von Kompakt warten bleibt, wie erfolgreich diese Initiative sein wird, plant die Regierung bereits weitere 900 Mrd. Won (861,1 Mio. USD) verteilt über fünf Jahre in die Entwicklung neuer Biomedizin und medizinischer Geräte zu investieren. Letztendlich wird jedoch das steigende ProKopf-Einkommen zusammen mit der entstandenen Präferenz für hochentwickelte medizinsche Geräte Nachfrage generieren und damit gleichzeitig die starken wirtschaftlichen Grundlagen des Marktes unterstreichen. Aufgrund des hohen Importanteils im Markt sollten internationale Hersteller Südkorea als vielversprechendes, wenngleich nicht einfaches, Handelsumfeld betrachten. Biotechnologie und Medizin als einen der „Wachstumsmotoren“ für die Wirtschaft bezeichnet. Investitionen in diesem Bereich sollen die einheimische Industrie kräftigen und gleichzeitig die Abhängigkeit von Importen reduzieren. Auch wenn es abzu- Justin Ahn ist Journalist bei der Korea Medical Devices Industry Association KMDIA. KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 13 Kompakt Zulassung importierter Medizintechnik Zunehmender Import seit 2001 Förderung einheimischer Industrie durch Regierung Park Woo-Sung The import of medical devices in 2007 increased by 16.4% compared to 2006, bringing the dependency rate on imported products to 61.4%. Most of these devices are subject to an elaborate licensing process in Korea. In order to relieve the domestic industry of its inferior standing, the Korean government plans to intensively foster the medical devise industry in the country, viewing it as one of the new growth engines. Nach einem Gutachten des Korea Health Industry Development Institute (KHIDI) aus dem Jahr 2008 wird die Größe des einheimischen Marktes für medizinische Geräte auf 1,7 Mrd. Euro geschätzt. Korea hat damit den zehntgrößten Markt weltweit. Der Import medizinischer Geräte wuchs im Jahr 2007 um 16,4% gegenüber dem Vorjahr, die größte Zuwachsrate seit 2001. Der Gesamtwert im Importbereich medizinischer Geräte betrug im Jahr 2007 etwa eine Milliarde Euro. Das zusammengefasste jährliche Wachstum seit dem Jahr 2001 berechnet sich somit auf 9,8%. Die Abhängigkeit von Importen medizinischer Geräte aus dem Ausland ist von 59,5% im Jahr 2006 auf 61,4% im Jahr 2007 angestiegen. Das Gutachten des KHIDI kam in seiner Analyse zu dem Schluss, dass teure, mit fortschrittlicher Technologie ausgestattete Geräte und Heilmittel wie beispielsweise MRT (Magnetresonanztomograph), CT (Computertomograph), künstliche Kniegelenke oder Stent-Implantate, die zur Erweiterung verengter Blutgefäße dienen, dabei einen sehr großen Teil des Importmarktes ausmachen. Die durchschnittliche Bruttogewinnspanne koreanischer Hersteller von medizinischen Geräten sank gegenüber dem Jahr 2006 um 12,4% auf gerade 6,8% im Jahr 2007. Die Anzahl von Herstellern und Importeuren medizinischer Geräte im Jahr 2007 betrug 1.833 respektive 1.456. Von den koreanischen Herstellerfirmen haben lediglich 41 Unternehmen mehr als 100 Angestellte, davon sogar nur drei mehr als 300 14 KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 Angestellte. Im Gegensatz dazu beträgt die Anzahl der Firmen, die weniger als 20 Angestellte haben, mehr als 1.350. Die zehn wichtigsten in Korea hergestellten Produkte sind Ultraschalldiagnosegeräte, Kunststoffzahnfüllungen, Kontaktlinsen, Zahnimplantate, TENS (Geräte zur Reizstromtherapie), medizinische Software, Geräte zur Wärmemassagetherapie, Spritzen, Untersuchungssonden sowie orthopädische Implantate. Die zehn Hauptimportprodukte aus dem Ausland sind auf der anderen Seite Stent-Implantate, MRTs, CTs, Dialysegeräte, Knieimplantate, Kontaktlinsen, Geräte zur Protonentherapie, Zahnimplantate, weiche Kontaktlinsen und Lasertherapiegeräte. Koreas Hauptexportmärkte sind neben den USA, Deutschland, Japan und China auch Russland, während die Importe hauptsächlich aus den USA, Deutschland, Japan und China sowie Irland kommen. Zulassungsprozess K-GMP (Korea Good Manufacturing Practice) ist Teil des KFDA-Zulassungsprozesses (Korea Food & Drug Administration) für Hersteller in Korea. Importeure von medizinischen Geräten unterliegen auf der anderen Seite dem K-GIP (Good Import Practice). Für Hersteller innerhalb Koreas wird das von einer von der EU akkreditierten Stelle ausgestellte ISO 13485 Zertifikat allein nicht von der KFDA anerkannt. In Korea niedergelassene Hersteller für medizinische Geräte sollten daher sowohl das ISO 13485 Zertifikat als auch das K-GMP Zertifikat erlangen. Geräte von Herstellern, die außerhalb Koreas niedergelassen sind, bedürfen ebenfalls des ISO 13485:2003 Zertifikates von einer von der EU benannten Stelle. Für die nahe Zukunft plant die KFDA, eine K-GMP Registrierung auch aller nichtkoreanischen Hersteller zu verlangen. Einige K-GMP-Prüfungen, die versuchsweise bereits außerhalb Koreas durchgeführt wurden, sollen noch für einige Zeit fortgesetzt werden. Medizinische Geräte werden gemäß ihrer potenziellen Gefahr für Patienten, Anwender und andere Personen in eine von vier Gruppen (I bis IV) eingeteilt. Ein „Sub- Konjunktur stantially Equivalent (SE) Class I“ Gerät bedarf lediglich einer Auflistung in dem örtlichen KFDA Büro am Sitz der Importfirma. Demgegenüber bedürfen „Non Substantially Equivalent (NSE) Class I“ sowie alle Klasse II-IV Geräte der Lizensierung direkt durch die KFDA. Importierte Produkte müssen für ihre Lizensierung in Südkorea zunächst in einem von 13 zugelassenen Labors getestet, danach mit der technischen Dokumentation von der KFDA beurteilt und schließlich von einer von vier authorisierten Stellen bezüglich GIP-Audit geprüft werden. Seit dem 30. August 2009 sind auch Gutachten, die von anderen als den 13 zugelassenen KFDA Laboren ausgestellt werden, anerkannt. Der IEC 60601-1 CB Bericht sollte jedoch auch die Abweichungen zu koreanischen Bestimmungen enthalten. Die Medical Device Regulation (MDR) in Korea sieht vor, dass der Medical Device Lizenzinhaber ein Einwohner Koreas sein muss. Für importierte Produkte ist es der örtliche Distributeur, und nicht der ausländische Hersteller, der sich um die Lizenz bewirbt und dann als Lizenzinhaber für medizinische Geräte registriert ist. Für den Fall, dass die medizinischen Geräte neue Erfindungen sind oder Seltenheitswert haben bzw. lediglich für einzelne Patienten verwendet werden, erteilt die KFDA eine Ausnahmeerlaubnis (Investigational Device Exemption) zum Vertrieb. Während des Vertriebs mit dieser Erlaubnis müssen Hersteller und Weiterverkäufer der KFDA Einsatzergebnisse, z.B. Produktsicherheit, zurückmelden. Koreas Industrie für medizinische Geräte liegt in Bezug auf Anlageinvestitionen, Technologie und Mitarbeiterzahl weit gegenüber internationalen Wettbewerbern zurück. Nichtsdestotrotz wird für die Medizintechnikindustrie in naher Zukunft ein großer Schritt vorwärts prognostiziert. Dies ist auf ein Programm der koreanischen Regierung zurückzuführen, welches die „bio-pharmazeutische / medizinische Geräteindustrie“ und die „globale Gesundheitsversorgungsindustrie“ unter den 17 Wachstumsmotoren des Landes sieht und daher als strategische Industrien intensiv fördern will. Park Woo-Sung ist Leiter der TÜV SÜD Korea Medical & Health Service Division. Schiffbau kämpft mit Auftragsflaute Containerschiffe besonders stark betroffen Hoffnungen ruhen auf Spezialschiffen Frank Robaschik In the first half of 2009 Korean shipyards faced a slump in new shipbuilding orders due to the decline of worldwide shipping volume. The leading Korean shipbuilders now have to rely on the accumulated order backlog whereas SME face an uncertain future. But even the larger ones diversify their business within and outside their industry. The government announced a set of measures in order to stabilize the shipbuilding market. Die neun Mitglieder der Korea Shipbuilders' Association (Koshipa) erhielten nach Zahlen des Verbands im 1. Halbjahr 2009 lediglich neue Aufträge über sechs Schiffe mit 184.000 CGT (compensated gross tons) im Wert von 888 Mio. USD. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 320 Schiffe mit 9,6 Mio. CGT. Alle drei Indikatoren liegen jeweils bei weniger als 3% der im gleichen Vorjahreszeitraum erzielten Werte. Andere Quellen sprechen von Auftragseingängen in Höhe von 1,2 Mrd. USD für die Top 3 (Hyundai Heavy Industries, Samsung Heavy Industries, Daewoo Ship- building & Marine Engineering). Das wären immer noch weniger als 4% des Werts vom Vorjahr. Dabei waren bereits im 4. Quartal 2008 die Neubestellungen massiv auf elf Schiffe mit 289.000 CGT eingebrochen. Die kleineren Werften des Landes (dazu zählen alle Werften außer den drei genannten, Hyundai Mipo Dockyard, Hyundai Samho Heavy Industries, STX Shipbuilding und Hanjin Heavy Industries and Construction) konnten nach Angaben der Export-Import Bank of Korea (EIB) für das 1. Quartal 2009 gar keine Neuaufträge vermelden. All dies entspricht insgesamt allerdings dem weltweiten Trend. Demnach sanken in den ersten fünf Monaten des Jahres 2009 weltweit die Neubestellungen von Schiffen auf 800.000 CGT. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 18,2 Mio. CGT. Die weltweit massiven Rückgänge im Außenhandel führen dazu, dass die Reedereien weniger Güter befördern und die Frachtraten eingebrochen sind. Die Schifffahrtsgesellschaften hatten aber zuvor auf weitere Expansion im Handel gesetzt und den Bau weiterer Schiffe in Auftrag gegeben. Vor diesem Hintergrund haben sie Überkapazitäten und kämpfen ums Überleben. Deshalb sind die Schiffbauer weltweit mit einbrechenden Auftragseingängen konfrontiert. Daneben stehen Stornierungen und Verschiebungen von Auslieferungen auf KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 15 Konjunktur der Tagesordnung. Außerdem sind die Preise für neue Schiffe stark unter Druck geraten. Auch die derzeit weltweit größte Schiffbaunation Korea kann sich diesem Trend nicht entziehen, zumal vor allem der Bereich der Containerschiffe, in dem die Koreaner stark sind, von den aktuellen Ent- rechnen mit einer Erholung bei Transportschiffen frühestens in ein bis eineinhalb Jahren. Nach Angaben der EIB sind die großen Werften noch für zweieinhalb bis drei Jahre ausgelastet. Die Auftragsbestände betru- nern zufolge chinesische Firmen aggressiv in den Bereich der Spezialschiffe hineingegangen. Dennoch stünden Koreas Chancen nicht schlecht, hier verlorenen Boden wieder gut zu machen. Demnach haben Schiffe "Made in China" immer noch mit Qualitätsproblemen zu kämpfen. Hier seien die Koreaner im Vorteil. Auch bei der Pünktlichkeit der Lieferungen sei Korea deutlich besser positioniert. Darüber hinaus dürfte auch der schwache Won helfen. Erfolge zeigen sich bereits. Ende Juli 2009 unterzeichneten Samsung Heavy Industries und sein französischer Konsortialpartner Technip einen Rahmenvertrag mit dem Ziel der langfristigen Belieferung von Royal Dutch Shell mit LNG-FPSO. Dieser läuft über bis zu 15 Jahre und Samsung hofft auf Bestellungen von zehn Anlagen im Wert von jeweils 5 Mrd. USD. Gleichzeitig setzen die großen Werften auf Diversifizierung ihrer Produktpalette über den Schiffbau hinaus. So investiert Hyundai Heavy Industries in ein weiteres Werk zur Herstellung von Solarzellen mit einer Produktionskapazität von 300 MW pro Jahr in Eumseong (Provinz North Chungcheong) und in ein Werk zum Bau von Windkraftanlagen in Gunsan (Provinz North Jeolla). Daneben ist das Unternehmen schon länger im Schiffsmotorenbau und in der Bauwirtschaft tätig. Samsung Heavy Industries veröffentlichte im November 2008 Pläne, schwimmende Windkraftanlagen mit einer Kapazität von bis zu 5 MW bauen zu wollen. wicklungen überproportional betroffen ist. Bereits 2008 sanken die Neubestellungen von Containerschiffen bei den Mitgliedern der Koshipa auf 3,6 Mio. CGT und damit um 68,9% gegenüber dem Vorjahreswert von 11,5 Mio. CGT. Im 1. Halbjahr 2009 wurde nicht ein einziges Containerschiff bestellt. Diese Entwicklung trifft die Firmen hart, denn Ende 2008 entfielen mit etwa 19,6 Mio. CGT mehr als 30% des Auftragsbestandes aller koreanischen Werften auf diesen Bereich. Dies waren rund 56% der weltweiten Bestellungen zu diesem Zeitpunkt. gen demnach Ende Mai 2009 bei Hyundai Heavy Industries (einschließlich Hyundai Samho Heavy Industries) 53,4 Mrd. USD, bei Samsung Heavy Industries 45 Mrd. USD und bei Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME) 38,4 Mrd. USD. Die entsprechende Zahl für STX lag bei 18,3 Mrd. USD. Im ersten Halbjahr 2009 stiegen die Ausfuhren von Schiffen noch um rund ein Drittel gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Erste Zahlen für Juli (-4,5%) und August (-33,6%) zeigen jedoch bereits ein Schrumpfen gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat. Dementsprechend sinkt der Auftragsbestand der Unternehmen und betrug Ende Juni 2009 nunmehr 59,1 Mio. CGT. Dies waren 15,5% weniger als noch im September 2008, als der Wert bei 69,9 Mio. CGT lag. Besserung ist noch nicht in Sicht. Selbst die EIB geht von einer weiterhin angespannten Situation für den Schiffbau im 2. Halbjahr 2009 aus. Branchenexperten Aufgrund dieser Entwicklungen setzen die Werften zunehmend auf Spezialschiffe. Die großen Anbieter hoffen auf eine steigende Nachfrage bei Bohrschiffen, -inseln und LNG-FPSO-Anlagen, die Erdgas fördern, verflüssigen, lagern und direkt auf See an Flüssiggastanker übergeben. STX ist bereits in der Photovoltaik tätig und will stärker auf erneuerbare Energien setzen. Anfang September 2009 befand sich STX Heavy Industries in Verhandlungen zum Kauf von Vermögenswerten und gewerblichen Schutz- und Urheberrechten im Windkraftbereich von der Firma Harakosan, vor allem Harakosan Europe. Auch Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering verstärkt seine Aktivitäten außerhalb des Schiffbaus wie zum Beispiel in der Bauwirtschaft. In den letzten Jahren waren Branchenken- Stärker noch als die großen Schiffbauer 16 KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 Konjunktur sind kleinere und mittelgroße Anbieter betroffen, die oft erst in den vergangenen Jahren entstanden sind und nur über eine Erfahrungen mit der Asienkrise 1997/98 hat die Regierung in Seoul eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung von Eckdaten des koreanischen Schiffbaus Koshipa-Mitglieder: .Auftragseingang (Schiffe) .Auftragseingang (Mio. CGT) .Fertigstellung (Mio. CGT) .Auftragsbestand (Mio. CGT) .Auftragseingang (in Mrd. USD) Andere Kennzahlen für alle Werften: .Auftragsbestand (Mio. CGT) .Auftragseingang (Mio. CGT) .Fertigstellung (Mio. CGT) Auftragseingang bei kleineren und mittleren Werften (in Mrd. USD)* Koreanische Schiffexporte (in Mrd. USD) 2006 2007 2008 1. Hj. 2009 498 16,3 9,5 45,3 43,5 707 23,6 10,3 51,2 70,6 467 14,0 12,5 54,4 48,1 6 0,2 6,9 51,5 0,9 46,5 22,0 11,7 63,4 32,8 11,2 64,4 14,8 14,5 59,1 0,4 8,0 9,6 26,2 8,8 0** 21,5 26,6 41,0 23,5 * Werften außer den sieben größten Werften des Landes ** Angabe für das 1. Quartal 2009 Quellen: Koshipa, Export-Import Bank of Korea, Korea Development Bank unzureichende Kapitalausstattung und zudem zumeist auch nicht über die Technologie zum Bau von Spezialschiffen verfügen. Unternehmen ergriffen. Zum einen gibt es die branchenunabhängige Politik der Regierung, Banken zu drängen, ausstehende Kredite zu verlängern und dafür eine Restrukturierung der Schuldner vor- Kreditrisiko der Banken zu minimieren, was nicht immer leicht durchzusetzen ist, da die Firmen meist noch solvent sind. Als Käufer von im Rahmen der Restrukturierung abzustoßender Aktiva steht neben potenziellen privaten Interessenten auch ein in der Korea Asset Management Corporation (KAMCO) eingerichteter staatlicher Corporate Restructuring Fund bereit. Die Regierung plante im Mai 2009 einen Mitteleinsatz für 2009 von circa 20 Bill. Won. (circa 11 Mrd. Euro, 1 Euro = 1.797 Won im Durchschnitt des 1. Halbjahres 2009). Je nach Marktsituation kann dieser auf bis zu 40 Bill. Won erhöht werden. Einzelfälle von im Rahmen der Umstrukturierung betroffenen Firmen sind von den Banken veröffentlicht worden. Dazu zählen auch einige kleinere Schiffbauer. Im Logistikbereich beantragten Samsun Logix im März 2009 und Daewoo Logistics im Juli 2009 Gläubigerschutz. Im August 2009 wurden Pläne bekannt, dass sechs private Banken (Kookmin, Shinhan, Hana, Woori, Industrial Bank of Die Errichtung eines großen SchiffbauClusters in der Provinz South Jeolla ist ins Stocken geraten. 300 bis 400 kleine Zulieferer sorgen sich um ihre Zukunft. Schon STX, die Nummer sechs im Markt, konnte finanzielle Schwierigkeiten nur durch den Verkauf von Anteilen an seiner neuen Firma STX Europe, der ehemaligen norwegischen Aker Yards, überbrücken. Die geplante Reprivatisierung des drittgrößten Schiffbauers Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME), der im Zuge der Asienkrise 1997/98 zum Teil vom Staat übernommen wurde, ist Ende Januar 2009 gescheitert. Die als bevorzugter Bieter ausgewählte Hanwha-Gruppe hatte Schwierigkeiten, den Erwerb zu finanzieren. Somit besitzen die Staatsunternehmen Korea Development Bank (KDB) und Korea Asset Management Corp. zusammen weiterhin 50,4% der Anteile an DSME. Regierungshilfen Angesichts des Liquiditätsmangels und der anzutreiben. Letzteres ist als vorbeugende Maßnahme gedacht, um die Schuldenquoten der Firmen zu reduzieren und das Korea und Nonghyup) eine sogenannte "bad bank" einrichten wollen. Diese soll Berichten der koreanischen Presse zufolge KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 17 Konjunktur zunächst mit einem Kapital von 1,5 Bill. den Schiffserwerb zur Verfügung stellen Won ausgestattet sein und könnte Vermö- können, von 9,85 Bill. Won auf 11,48 Bill. Won steigen. Der Löwenanteil soll dabei genswerte von bis zu 5 Bill. Won kaufen. mit bis zu 9,3 Bill. Won auf mittel- und Hinzu kommen konkrete Hilfen für den langfristige Exportkreditversicherungen Schiffbau. Unter dem Eindruck des Auf- entfallen. Bis zu 1,76 Bill. Won können an tragseinbruchs kündigten am 30.04.2009 die Reeder direkt ausgeliehen werden. Ziel das Ministry of Strategy and Finance, das ist, Aufträge für die Werften zu sichern. Ministry of Knowledge Economy und die Financial Services Commission in einer Andere Maßnahmen zur Stützung des gemeinsamen Pressemitteilung an, dass die Sektors setzen bei den Reedereien an. Kreditvolumina und Garantien der EIB und Zum einen will die KAMCO gemeinsam der Korea Export Insurance Corporation mit anderen Investoren voraussichtlich 62 (KEIC) an die Schiffbauer um 4,8 Bill. Won Schiffe koreanischer Reedereien im Wert von 4 Bill. Won kaufen. Die Schiffsbesitauf 9,5 Bill. Won erhöht werden sollen. zer leasen dann die Schiffe zurück und 7 Bill. Won davon sollen direkt oder indi- kommen somit an für die Firmen eventuell rekt kleinen und mittelgroßen Werften und überlebenswichtige Liquidität. Von dieser Zulieferern zugute kommen. Im Einzel- Summe soll der Corporate Restructuring fall können demnach für "besonders gute Fund 1 Bill. Won stellen. Die Regierung Firmen mit einem geringen Kreditrisiko" kündigte die Maßnahme Ende April 2009 durch eine Sondergenehmigung der Finan- an. Im Juli 2009 teilte das Ministry of cial Services Commission (FSC) bestehende Land, Transport and Maritime Affairs mit, Grenzen für die Kreditvergabe gelockert dass die ersten 17 Schiffe zu einem Preis von insgesamt rund 480 Mrd. Won gekauft werden. würden. 40% dieser Summe kommen aus Daneben sollen diesen Plänen zufolge die dem Corporate Restructuring Fund. Finanzhilfen, die KEIC und EIB Reedern für Daneben will auch die sich im staatlichen Eigentum befindende Korea Development Bank (KDB) einen Schiffsfonds in Höhe von bis zu 2 Bill. Won einrichten, der ebenfalls nach dem Prinzip verkaufen und danach zurückleasen funktionieren soll. Andere private Institute planen ebenfalls Schiffsfonds. Als weitere Unterstützungsmaßnahme für die Reedereien soll die bisher bis 2009 mögliche Besteuerungsoption nach der Tonnage der Flotte anstelle nach dem aus der Schifffahrt erzielten Einkommen bis 2014 verlängert werden. Nach deren Einführung hatte sich die Steuerlast der Reedereien deutlich verringert. Auch andere Initiativen gibt es: Gemeinsam mit Firmen anderer Branchen und Finanzinstituten hat Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering im April 2009 einen Garantiefonds zur Unterstützung von Zulieferern eingerichtet. Nicht zuletzt geben die großen Schiffbauer auch zusätzliche Anleihen heraus und bemühen sich um eine weitere Diversifizierung ihrer Geschäftsmodelle. „Schaffung einer Tourismus-Kultur notwendig“ Interview mit Charm Lee Charm Lee, a German-turned-Korean, is the first naturalized Korean appointed to head a state-funded Korean institution. As new CEO of Korea Tourism Organization he is responsible for fostering the national tourism market. KORUM: Herr Lee, was bedeutet es für Sie persönlich, der erste eingebürgerte Ausländer zu sein, der die Führung einer großen koreanischen Institution übernimmt? Lee: Das ist für mich persönlich einerseits die Erfüllung eines lange gehegten Wunsches. Ich habe sehr lange darauf hingearbeitet, eine solche historische Rolle in Korea zu spielen. Andererseits bedeutet es aber auch eine sehr große Verantwortung, denn das ist ja für Korea ein Experiment in “multikultureller Offenheit”, und die 18 KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 Erwartungen an mich sind extrem hoch. KORUM: Was werden Ihre Schwerpunkte als neuer Chef der Korea Tourism Organization sein? Lee: Schwerpunkte sind die Schaffung einer Tourismus-Kultur in Korea und eine neue Ausrichtung des Tourismus-Marketing und der Werbung in internationalen Märkten. Die Öffentlichkeit und die Politik in Korea sehen Tourismus noch nicht als einen ebenso wichtigen Industriezweig wie die IT, Automobil- oder Elektronikindustrie an. Wenn es aber gelingt, dieses Bewusstsein zu schaffen, wird es möglich sein, in relativ kurzer Zeit eine wettbewerbsfähige Tourismus-Infrastruktur, auch in ländlichen Gegenden zu schaffen. Was die Werbung für Korea betrifft, werde ich besonders die Aspekte betonen, die einzigartig in Korea sind. Für mich ist das die ursprüngliche Kraft und Energie in der koreanischen Kultur, Geschichte und Gesellschaft. (“Warum soll ich nach Korea reisen?” – “Um Energie aufzutanken!”) KORUM: Wie bedeutend ist Tourismus für die Wirtschaftsnation Korea? Kooperation Lee: Der Tourismus in Korea hat im Moment noch einen relativ kleinen Anteil an der Volkswirtschaft (nur 7,6% des GDP, und 8,1% der Beschäftigten). Das Potenzial für die Schaffung von Arbeitsplätzen und nicht zuletzt als Lokomotive des “grünen Wachstums” sind aber enorm und dazu kommt natürlich das Potenzial des nationalen Image-Gewinns. Je mehr Besucher nach Korea kommen und die Kultur und Geschichte des Landes kennenlernen, um so mehr wird auch die Wertschätzung der koreanischen Produkte auf dem Weltmarkt wachsen. gen. Ist die Markenbildung sinnvoll oder muss zuerst das Produkt erklärt werden? Lee: “Korea Sparkling” ist ein Slogan, der unter meinem Vorgänger von einem der internationalen ‘Gurus’ für nationales “branding” erfunden wurde und ich kann persönlich nicht viel damit anfangen. Ich denke, diese Slogans bringen nicht viele Besucher in ein Land – wichtiger sind tatsächlich die Inhalte, die ein Land zu bieten hat. Korea hat dem Besucher sehr viel zu bieten, aber wir müssen natürlich noch eine Menge an Infrastruktur bauen, nicht nur für internationale sondern auch für koreanische “intrabound” Touristen. Das Interview wurde geführt von Carsten Lienemann, Stv. Geschäftsführer der AHK Korea. KORUM: „Branding“ ist in Korea en vogue, viele Ausländer können mit Begriffen wie „Korea Sparkling“ jedoch nicht viel anfan- Führungsstil auf Koreanisch Antje Wenninger Management styles are dependent on the culture of business, the nature of the workforce, the skills of the leaders, and the culture of the people. The style of leadership is dependent upon the prevailing circumstances. Therefore, leaders should exercise a range of leadership styles and deploy them as appropriate. Herr Brechtl besucht einen koreanischenen Großkunden. Er ist einige Minuten zu früh erschienen und wartet deshalb vor der Bürotür von Herrn Park, dem leitenden Direktor des Unternehmens. Aus dessen Büro hört Herr Brechtl Herrn Park schreien. Offensichtlich regt sich Herr Park lautstark über jemanden auf. Einige Minuten später öffnet Herr Park die Bürotür und tritt mit einem Angestellten aus dem Büro. Herr Brechtl ist peinlich berührt, diese Szene mit angehört zu haben. Herr Park begrüßt Herrn Brechtl überschwänglich und erteilt danach eine knappe Anweisung an seinen Angestellten, der sofort losläuft. Herr Brechtl ist über diesen Führungsstil verwundert. Er fragt sich, was Herr Park mit dieser Art bezweckt und weshalb er ein gutes Verhältnis zu seinen Mitarbeitern auf diese Weise riskiert. Nicht zum ersten Mal stellt sich Herr Brechtl die Frage: Was zeichnet nun aber einen erfolgreichen Führungsstil in Korea aus? Es ist nicht neu, dass die konkrete Ausgestaltung entsprechender Führungsstile international sehr unterschiedlich ausfällt. Dabei zeigte ein Vergleich, dass sich die Führungskultur in Deutschland beispielsweise durch eine hohe Leistungsorientierung auszeichnet. Arbeit genießt eine hohe Priorität. Leistung muss messbar sein und sich an gesetzten Zielen oder Vorgaben orientieren. Das Machtgefälle in deutschen Unternehmen wurde eher als gering eingestuft. Respekt wird vor allem durch erbrachte Leistung gewonnen. Bei der Mitarbeiterorientierung und der Pflege guter Beziehungen schneidet Deutschland im internationalen Vergleich eher schlecht ab. Auch Risiken werden in Deutschland im Vergleich weniger akzeptiert. Planung und Planbarkeit haben einen hohen Stellenwert und die Priorität liegt auf Bekanntem, was zur bevorzugten Einstellung von Mitarbeitern führt, die das Profil der Führungskräfte abbilden. Hinsichtlich internationaler Führungsaufgaben zeigen sich hier einige Herausforderungen, da in internationalen Arbeitsgruppen der Fokus stark auf Unbekanntem liegt. Gegenüber dem deutschen Beispiel ist der Führungsstil in Korea tendenziell autoritärer, was durch ein komplementäres Verhalten der Angestellten begünstigt wird. So muss die anfänglich dargestellte Situation die Vertrauens- und Beziehungsebene Herrn Parks zu seinen Mitarbeitern nicht negativ beeinflussen. Ein koreanischer Vorgesetzter kann sich wesentlich autoritärer verhalten, als es in Deutschland üblich wäre. Die Verfügungsgewalt wird tendenziell KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 19 Kooperation akzeptiert und kaum in Frage gestellt. In offiziellen Angelegenheiten findet häufig ein striktes Befehls- und Gehorsamsverhältnis zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern statt. Geschichtlich kann das durch die konfuzianischen Einflüsse, aber auch durch die Jahrzehnte vorherrschende Militärdiktatur erklärt werden. So brachten lange Zeit ehemalige Offiziere militärische Umgangsformen in die Unternehmen. Auch ist es in Korea traditionell eher unüblich, offen eine andere Meinung, als die des Chefs zu vertreten, Kritik zu üben oder kontrovers zu diskutieren. Bescheidenheit und Zurückhaltung gegenüber Führungskräften gelten als Tugenden, was auch schon einmal als überzogene Schmeichelei oder bedingungsloses Ja-sagen fehlinterpretiert werden kann. In koreanischen Unternehmen sind Entscheidungsbefugnisse und individuelle Kompetenz stark an der Spitze der Organisation zentriert. Der „typisch“ koreanische Vorgesetzte herrscht über seinem 20 KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 Unternehmen oder der Abteilung wie eine „Vaterfigur“ mit absoluter Befugnis, aber auch voller Verantwortung für die beruflichen und teilweise privaten Belange seiner Mitarbeiter. Er ist Vorbild, betreut seine Angestellten fachlich und kann aber auch als Mittler für private Dinge konsultiert werden. Loyalität zum Vorgesetzten und zum Unternehmen finden sich, gemeinsam mit einer starken Hierarchie- und Beziehungsorientierung, im koreanischen Führungsverhalten wieder. Die Loyalität (kor. Chung) generiert sich aus den konfuzianischen Wurzeln und wird durch Treue und Vertrauen (kor. Ui) erweitert. Dies äußert sich vor allem durch Respekt, Gehorsam und Unterstützung gegenüber hierarchisch höher gestellten Personen. Im Gegenzug wird Förderung, Begleitung und Wohlwollen von Seiten des Vorgesetzten erwartet. Deutsche Führungskräfte müssen sich auf die teilweise konträren Erwartungen sei- tens ihrer koreanischen Mitarbeiter einstellen. Häufig treffen sie auf eine geringere Eigeninitiative, Selbständigkeit, weniger offene Meinungsäußerung oder Kritikvermeidung. Dies erfordert oftmals ein Umdenken im Führungsverhalten. Förderung einer guten Beziehung zu den Angestellten, enge Betreuung der laufenden Projekte, regelmäßige Nachfrage und Interesse an aktuellen Aufgaben der Mitarbeiter sind Führungsaufgaben, die in Korea einen anderen Verteilungswert haben als in Deutschland. Dabei ist die Loyalität der Mitarbeiter ein wichtiger Erfolgsfaktor. Die Pflege einer guten Vorgesetzten - Mitarbeiter Beziehung sowie die Förderung oder gegebenenfalls Wiederherstellung eines guten Arbeitsklimas sind Schlüsselaufgaben. Das bringt nicht nur Respekt, sondern gibt auch „Gesicht“, was die Position und das Ansehen stärken. In der Führungsposition sind offene Konfrontationen und Kritik vor Dritten unbedingt zu vermeiden. In Konfliktsituationen können koreanische Vertrauenspersonen aus dem eigenen Unternehmen oder neutrale Personen gleicher Hierarchieebene helfen, als Mittler oder Mediatoren Missverständnisse zu klären oder Streitfälle zu schlichten. Die Nutzung von Krisenmittlern ist in Korea nicht unüblich. In Frage kommende Personen können dabei auch schon präventiv gesucht und aufgebaut werden. Deutsche Führungskräfte sollten ein Verständnis für die Erwartungen der koreanischen Mitarbeiter entwickeln und das eigene Führungsverhalten hinterfragen und gegebenenfalls verändern. Der partizipative Führungsstil, der sich in Deutschland mit mehr oder weniger Erfolg durchsetzt, ist in Korea tendenziell noch kaum verbreitet. Mit zunehmender Einführung westlicher Führungsstile und dem Nachrücken junger international ausgebildeter Führungskräfte verändert sich dieses Bild jedoch langsam. Antje Wenninger ist Inhaberin von cultureworks und Expertin für interkulturelle Beratung, Coaching und Training. Kontrakte Trade Fair Injunctions in Germany How to deal with the enforcement of intellectual property rights at trade fairs Matthias Sonntag Although in Germany the basic principle of freedom to copy applies, the holders of intellectual property rights (IPRs) can enjoin third parties from exhibiting products or brands protected by IPRs. At German trade fairs, it is possible to obtain an injunction and a seizure of goods even within hours. The deposit of a “protective letter” (Schutzschrift) at the competent court prior to the trade fair might help to avoid an injunction / seizure. Trade fairs and exhibitions provide a comprehensive overview of the complete range of new products in a certain industry. Exhibitors launch their most recent innovations which have often cost a great deal of time and money. Exhibitors are more and more concerned about counterfeiting of their products and brands as well as other infringements of their IPRs. German courts have specialized chambers for IP matters and are used to assist in the enforcement of IPRs at trade fairs. of one company from those of competitors), designs (protecting the shape and appearance of a product) or copyright (protecting creative works) that each confer a certain monopoly to the holder of the respective IPR. Such enforcement can lead to a seizure of products at the trade fair or even the closure of the entire booth. This official execution of enforcement measures is embarrassing for the accused exhibitor, especially if not guilty of any violation, triggers unfavorable media coverage and may result in a loss of business opportunities, revenue and reputation. Therefore it is important to be aware of the enforcement measures available in Germany and to counteract with appropriate defenses. (i) receipt of a warning letter combined with a cease and desist undertaking, (ii) preliminary injunction and seizure order issued by a court, (iii) court order to pay the court fees and “Toolbox” of the IPR holders Exhibitors allegedly infringing IPRs may face the following interventions by competitors: toms action, and (v) performance of an evidence collection order issued by a court. The typical scenario of IPR enforcement would be as follows: Prior to the trade fair, the IPR holder will collect information (e.g. via the Internet) that show an infringement could take place at the trade fair. He may file with the customs authority an order for border seizure which may lead to a detention of the accused products (so they don't even reach the exhibition hall) if identified by the customs authority. If the accused products are exhibited at the booth, the IPR holder might send a warning letter combined with a cease and desist undertaking to remove the accused products and promotional material. If the accused exhibitor signs the cease and desist declaration, the IPR holder will usually not take any legal actions. If the accused exhibitor does not sign and Most relevant IPRs Any intervention at a trade fair in Germany can only occur on the basis of an IPR that has been registered or is otherwise valid in Germany. Furthermore, an imitation of a sign or a product can be deemed as an act of unfair competition. IPRs comprise various exclusive rights such as patents and utility models (both protecting inventions), trademarks (protecting signs that distinguish products or services the attorney fees for (ii), (iv) detention of goods (even before the trade fair has started) due to a cus- comply with the cease and desist undertaking, the IPR holder will file a request for a preliminary injunction. In case of a KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 21 Kontrakte trade fair, as a rule, the court will decide on the request without giving the accused exhibitor any prior notice and the opportunity to be heard (i.e., ex parte). If the court issues the requested preliminary injunction which enjoins the exhibitor from showing and selling the accused products and respective promotional material, a bailiff will serve the injunction at the booth. The injunction also imposes a fine in case of non-compliance with the court order. by database search; if necessary, licenses should be obtained prior to the trade fair and kept at the booth; - contact the management of the trade fair and check how it will deal with alle- - bring any documents denying infringement of third parties´ IPRs (e.g. court decisions or an invalidity and/or noninfringement analysis of a German IP lawyer); The court may also issue an order that seizes any accused products and promotional material present at the booth. A bailiff – if necessary assisted by the police - will perform the seizure by removing all accused products and promotional material from the booth. Such seizure can also be based on criminal law. If the IPR holder has requested an arrest of an amount equivalent to the legal costs of the court proceeding, the bailiff may seize cash (if found at the booth) and/or other not accused products or business equipment (e.g. computers) if the accused exhibitor does not pay the amount requested. Parallel to the court action, the IPR holder may request from the management of the trade fair that the accused exhibitor shall be excluded from the trade fair. Usually, the terms and conditions of a participation in trade fairs entitle the management of the trade fair to exclude an exhibitor on account of obvious IPR infringement. Counter-measures for accused exhibitors In order to deal with enforcement measures, exhibitors should: - make sure that their own products, or products exhibited but not manufactured by them, do not infringe third parties’ rights, e.g. monitor prior to a trade fair whether they have adopted a sign, a technology or shape of a product that may be considered to infringe IPRs valid in Germany (or violate unfair competition laws); relevant IPRs can be identified 22 KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 main catalogue) is affected in case of an injunction/seizure, and (ii) have German IP lawyers prepare an invalidity and/or non-infringement analysis regarding the German IPRs in dispute; it will not help to present an invalidity or non-infringement analysis relating to a foreign counter-part of the German IPR prepared by foreign counsel; - in case of an enforcement measure, have their own IP lawyer and witnesses present to give evidence on any conversation with, or measures taken by, the IPR holder; ged IPR infringements; some trade fairs provide a service for monitoring infringements and the trade fair management may try to help to settle a dispute (but it cannot prevent any such enforcement measures that are based on a valid court decision); - contact a German IP specialist and make sure he will be available in case of any dispute; the IP lawyer can also assist in formulating an appropriate (narrow) cease and desist undertaking in order to avoid further legal action; - c arefully review and understand the scope of the court order (which is in German language) to avoid that more items will be removed from the booth than required, e.g. if in case of a trademark dispute the critical sign is only on packaging but not on the product, it is sufficient to remove the packaging, the product can remain at the booth; - in case of more specific concerns or even an expected dispute, (i) use promotional material for the critical product separate from the main catalogue (e.g. a leaflet) so that only this material (not the - instruct German counsel to file a “protective letter” (Schutzschrift) with the competent district court prior to the trade fair. The protective letter is a peculiar procedural instrument which reduces the risk of ungrounded injunctions. It is an anticipatory statement of defense providing the court with arguments that militate against the issuance of a preliminary injunction even before a request for an injunction has been filed. The court will consider the arguments provided in the protective letter before deciding on a preliminary injunction and/or seizure order and might order a hearing with both parties before making any decision. Of course, the accused exhibitor may also challenge the court order after it has been served. However, any available remedy will take effect only after the trade fair has ended, the procedure is costly and it is always difficult to prove a specific damage amount due to an ungrounded seizure of exhibits. Dr. Matthias Sonntag is a partner in the Düsseldorf office of the law firm Gleiss Lutz. Kollegen Lufthansa celebrates 25 years of success in Korea Airline continues to invest for customer services August 2009 best month ever in Korea despite crisis Christian Schindler in Korea during one of the most serious international economic crises and despite the slump in demand has maintained its offer of flights and range of services, but added even more high-class conveniences, like new airport lounges at major Lufthansa hubs. Lufthansa is currently investing in an even broader network by new partners nineties and the subsequent 9/11 and SARS crises, Lufthansa maintained its strong commitment to outstanding services and in return won the long-term confidence of customers and sales partners. Even in the current crisis, Lufthansa enjoys rising passenger numbers in the Korean market. For Lufthansa, August 2009 was the month jang to the Korean gateways of Seoul and Pusan. like Lufthansa Italia and Austrian Airlines, to offer its customers more choices. Koreans particularly like to fly Lufthansa and today more than 50% of our customers on flights to and from Seoul and Busan are Korean passengers. For Korean industries, which are successful all over the world, and for outbound Korean tourist groups, thanks to high quality and the network of 120 destinations in Europe, Lufthansa has become the leading European carrier in Korea. With dedicated Korean service approach and two Korean gateways Lufthansa also is the most Korean-European airline. Lufthansa has introduced a new codesharing programme with U.S. partner Jet Blue. This offer is also available for Korean passengers, allowing even more flights and destinations in North America. During the crisis, Lufthansa did not want to cut down offers for its passengers, but rather continue to be a reliable partner that firmly believes in the Korean market. The fact that Lufthansa is enjoying success with this strategy is reflected in the continuous positive development of the airline in Korea. with the highest number of passengers and the best capacity utilization ever in Korea. The yield, however, is still not satisfying, neither in Korea, nor in any other market. Lufthansa is celebrating its anniversary Even during the Asian financial crisis of the Lufthansa is celebrating 25 successful years in the Korean market. What the German airline began in 1984 with just a single weekly flight from Frankfurt to Seoul, has today become one of the great successes in Korean-German economic relations. Today, Lufthansa flies 18 times a week from Frankfurt, Munich and Shen- Lufthansa Airbus A340-600 Now Lufthansa is celebrating the 25 th anniversary with yet another new sales campaign, offering Korean customers even more fast connections to Europe and beyond. Best offers are available on Lufthansa.com and Lufthansa is beefing up the already attractive offers by special short term anniversary sales on limited occassions. Christian Schindler is General Manager Korea of Lufthansa German Airlines. KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 23 Kollegen „Wege zu einer fortschrittlichen Gesellschaft“ Erste ADeKo-Fachkonferenz Michael Paulus The Alumni Network Germany-Korea (ADeKo) kindly invites to its first conference “Paths to an Enhanced and Advanced Society“ with high-ranking participants on Thursday, 22 October 2009 at the Millennium Seoul Hilton Hotel. Das Alumninetzwerk Deutschland-Korea (ADeKo) lädt am Donnerstag, den 22. Oktober zu seiner ersten ganztägigen Fachkonferenz „Wege zu einer fortschrittlichen Gesellschaft“ im Millennium Seoul Hilton Hotel, Korea ein. Das Das Rahmenthema wird wie folgt unterteilt: "Presse- und Meinungsfreiheit im Zeitalter der Multimedien", "Wissenschaft und Technik im Prozess der Globalisierung" sowie "Wirtschaft und Finanzen im Zeichen der Krise". Dadurch wird versucht zu beleuchten, wo sich Korea in seiner rasanten Entwicklung vom Agrarzum Industrieland heute positioniert, sowie aufzuweisen, warum es am Scheideweg steht und welche Tendenzen eine zukünftige Entwicklung nehmen könnte. Als Teilnehmer werden hochrangige deutsche und koreanische Vertreter aus Wissenschaft und Praxis erwartet. ADeKo ist der im Mai 2008 neugegründete Gesamtverband koreanischer DeutschlandAlumni, ein erstmals weltweit erfolgreich umgesetztes Konzept. Seit Jahren gab es den Wunsch zahlreicher Alumni, sich stärker zu vernetzen und so kam das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) diesem Wunsch mit der Bereit- stellung finanzieller Mittel nach, und die Deutsche Botschaft und der DAAD Seoul unterstützten das Projekt vor Ort. Heute setzt sich ADeKo aus seinen Mitgliedern, den 47 Alumni-Vereinen und Einzelpersonen zusammen, die den aus 10 Personen bestehenden Vorstand wählen, der aus namhaften Vertretern des öffentlichen Lebens besteht. Fachspezifische Ausschüsse sollen den Vorstand bei seiner Arbeit unterstützen. Getreu seinem Motto "Verbinden - Stärken - Fördern" hat sich ADeKo der Stärkung der freundschaftlichen Beziehungen beider Länder verschrieben und möchte weitere Impulse für die zukünftigen Wege zu einer fortschrittlichen Gesellschaft in Korea und Deutschland geben. Des Weiteren möchte ADeKo die Interessen der bereits bestehenden 47 Deutschland-Alumni-Vereine unterstützen, bündeln und durch die Funktion eines Netzwerks deren Interessen auch nach außen vertreten. Hierfür bietet ADeKo eine systematische und unbürokratische Unterstützung in den verschiedensten Bereichen. Seit Frühjahr 2009 ist ADeKo zudem direkt in die Verhandlungen zur Wissenschaftlich-Technischen Zusam- menarbeit (WTZ) zwischen dem BMBF auf deutscher Seite, dem Ministry of Education, Science and Technology (MEST) und dem Ministry of Knowledge Economy (MKE) auf koreanischer Seite eingebunden. Ein Ergebnis der letzten Tagung ist, ADeKo als Vermittler für die Zusammenarbeit von Hochschulen in beiden Ländern einzusetzen. Zielgruppe von ADeKo sind die derzeit ca. 20.000 Deutschland-Alumni in Korea und die jährlich ca. 5.500 koreanischen Studenten in Deutschland. Viele stehen nach ihrer Rückkehr vor der Frage, wie sie in Kontakt mit Deutschland bleiben und ihre Erfahrungen in Korea einbringen können. Hier spielt ADeKo als Anlaufstelle für alle Alumni, die in Deutschland studiert und geforscht haben, eine wesentliche Rolle. Seit seiner offiziellen Gründung im Mai 2008 kann ADeKo bereits auf zahlreiche erfolgreich durchgeführte Veranstaltungen zurückblicken. Zu nennen sind hier insbesondere das TSB-ADeKo Berlin Seminar im September 2008, die 2. HangangSchifffahrt im Dezember 2008 sowie die Gründung des ADeKo-Ausschusses Technologie & Ingenieurwissenschaften im Juni dieses Jahr. Die Erste ADeKo-Fachkonferenz „Wege zu einer fortschrittlichen Gesellschaft“ ist somit eine weitere herausragende und bedeutende Veranstaltung des Netzwerks. Weitere zukünftige Konferenzen werden in jährlichem Rhythmus folgen und verschiedene Einzelthemen wie „Bildung“, „Korruption“, „Religion“, „Kunst und Kultur“ sowie ein Thema aus dem Bereich der Wissenschaft und Technik sind angedacht. Weitere Informationen unter www.adeko.or.kr Michael Paulus ist Leiter des DAAD Seoul in Korea. 24 KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 Kontakte News and people █ Ambassador Dr. Hans-Ulrich Seidt is heading the German Embassy since September 2009. He studied Law, History and Political Science at the universities of Tübingen, Geneva and Bonn. After his bar exam, he studied at the Ecole Nationale d'Administration (ENA) in Paris and joined the German Federal Foreign Service in 1982. Following assignments in Moscow, Nairobi, the German NATO Delegation in Brussels and Washington he was Ambassador to Afghanistan from 2006 to 2008. Besides his work at the Foreign Office, Ambassador Seidt had also a teaching assignment at the Otto-Suhr-Institut at the Free University in Berlin. He holds a honorary doctorate from the Valparaiso University in Indiana/USA and is member of the board of trustees of the Swiss Afghanistan Institute/Bibliotheca Afghanica. Ambassador Seidt is married to Mrs. Marita Seidt and has three children. █ Starting on September 1st, Christian Schroth has been appointed as Executive Director Finance and Administration for Audi Volkswagen Korea Ltd. Mr. Schroth has been working for Audi AG, Ingolstadt since 1999 after finishing his studies in economic engineering at the Technical University Karlsruhe. He started out in the Trainee program and moved on to various positions in Finance and Controlling. He has experience in the areas of production controlling, and analysis, comparison, and recommendation of manufacturing locations for new models. He was also responsible for cost accounting and completed a rotation in marketing and sales. He also received his MBA in 2006. █ Mrs. Marianne Gause moved from Berlin to Seoul some 10 months ago. She assumed her position as Director of Sales & Marketing at Asian Tigers Transpack Co., Ltd. Korea in August 2009. In her prior position in Germany she used to work as a Director of Sales in Human Resources and the IT business. Korea is her second assignment in Asia, as she also lived in Beijing, China for four years. Mrs. Gause is married to Mr. Friedrich Gause, CEO of Bayer Korea Ltd. █ In September 2009, KACO new energy GmbH, a German manufacturer of PV inverters, completed its first large scale PV project in Korea. With 2,123 MW installed capacity, the project consists of 3 SPC “Special purpose Companies” on two locations in Jindo, Jeollanam-do. 49 KACO inverters, partly of local manufacturing, and 63 Sun Carrier tracking systems of the German a+f/Gildemeister group are installed on 56,000m². “The PV system will produce approximately 3,609,100 kWh yearly and thus avoid 1,804 ton CO2 emissions annually” stated Mr. Elias Peterle, Branch Manager of KACO new energy in Korea. █ Since August 2009, Klaus Walter is head of the German Speaking Catholic Community Seoul. After having studied theology in Bonn and Rome, he started as pastoral executive in the archdiocese of Cologne. He worked several years in different parishes and in a child and youth psychiatric clinic before he was sent by the German Catholic Bishop´s Conference to Hong Kong in 2004 as head of the Klaus Walter German Speaking Catholic Community. Klaus Walter is married to Joanna Walter. In a church service on September 6 in the International Luth. Church, Rev. Reinhard Schmitz was installed as the new Pastor of the Evang. German-Speaking Community of Seoul. Before, he served as a Pastor in the Evang. Lutheran Church in Bavaria, 10 years in Tanzania (EastAfrica), and 19 years as a Pastor in a prison for second defendants in Amberg. He is married to Elisabeth Schmitz. They have two children, who Reinhard Schmitz live in Germany. Please send news for this column to [email protected] KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 25 Kontakte New Members AIXTRON AG Ms. Eun-Sook Choi, President E-Mail: [email protected] Branche: Machinery and Equipment August Friedberg GmbH Ms. Beatrix Brand, CEO E-Mail: beatrix.brand@august-friedberg. de Branche: Automotive and Supply; Building Materials and Supplies; Building, Construction, Engineering; Iron, Steel, Metal Products and Processing; Renewable Energy BJ LOHAS Co., Ltd (Reformhaus) Mr. Byung-Joo An, President E-Mail: [email protected] Mr. Hyong-Seob Jo, CFO E-Mail: [email protected] Branche: Agriculture, Forestry, Fisheries; Cosmetics; Import, Export; Medical, Health Care; Retail Deutsche Boerse AG Ms. Elizabeth Regan, Senior Vice President E-Mail: elisabeth.regan@deutsche-boerse. com Branche: Banking, Financial Services; IT, Telecommunication, Software Hager + Elsaesser GmbH Mr. Stefan Koeppl, Managing Director E-Mail: [email protected] Branche: Building, Construction, Engineering; Environmental, Recycling; Mechanical and Platn Engineering Heidelberg Korea Ltd. Mr. Bum-Sik Kim, Managing Director E-Mail: [email protected] Branche: Machinery and Equipment Morin Wine Ltd. Ms. Morin (Hyeong-Sook) Wiegner Kim Managing Director E-Mail: [email protected] Branche: Food and Beverage; Retail 26 KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 Upcoming Moselwein e.V. Mr. Adolf Schmitt, President E-Mail: [email protected] Branche: Agriculture, Forestry, Fisheries; Food and Beverage; Import, Export Santa Fe Relocation Services Korea Co., Ltd. Mr. Jamie Wong, General Manager E-Mail: [email protected] Branche: Transportation, Logistics Schlemmer GmbH Mr. Josef Minster, CEO E-Mail: [email protected] Mr. Hans-Ulrich Schroeder, Managing Director (CFO) E-Mail: hans-ulrich.schroeder@schlemmer. com Branche: Automotive and Supply; Machinery and Equipment; Ship Building and Supply Sirona Dental Systems GmbH Ms. Petra Roehrig Area Sales Manager Japan / Korea E-Mail: [email protected] SMA Technology Korea Co., Ltd. Mr. Myoung-Bae Lee Representative Director E-Mail: [email protected] Branche: Renewable Energy Sulzer Korea Ltd. Mr. Youngbae Kim, General Manager E-Mail: [email protected] Branche: Machinery and Equipment; Mechanical and Plant Engineering; Pulp and Paper; Ship Building and Supply; Transportation, Logistics tesa tape Korea Ltd. Mr. Frank Kolmorgen, Managing Director E-Mail: [email protected] Branche: Automotive and Supply; Electrical and Electronics Industry; Furniture; Medical, Health Care; Plastics, Rubber Industry; Print; Pulp and Paper Events KGCCI Newcomer Seminar When Wednesday, October 22, 2009, 4.00 pm Where Hannam Plaza, KGCCI office KGCCI Stammtisch When Wednesday, November 11, 2009, 11.11 am German time Where Hotel GrandIntercontinental SKAT-Turnier When Saturday, November 14, 2009, 12.30 pm Where Restaurant BÄRLIN KGCCI Arbeitskreis Mittelstand (Committee for Small and Medium Sized Businesses) When Thursday, November 26, 2009, 4.00 pm Where Hannam Plaza, KGCCI building, Heidelberg Training Room, B3 (tbc.) KGCCI Goose Dinner When Friday, December 4, 2009, 6.30 pm Where Millennium Seoul Hilton Hotel KGCCI Glühwein Sundowner When Monday, December 14, 2009, 6.00 pm Where KGCCI Veranda www.kgcci.com → Members → Members section Contact:Ms. Susanne Flaming E-Mail: [email protected] Ulsan Metropolitan City Mr. Maeng-Woo Bak, Mayor E-Mail: [email protected] Branche: Government / Public Institutions Kontakte Contacts Order of Diplomatic Service Merit Midyear Economic Outlook The KGCCI midyear economic outlook was held on August 27 in collaboration with BusanJinhae Free Economic Zone Authority (BJFEZ). More than 100 business executives listened to the presentations of market experts and shared opinions. The outlook was followed by a get-together in the garden area of The Ritz-Carlton Hotel. On Sept. 4th, outgoing German Ambassador Dr. Norbert Baas received the Order of Diplomatic Service Merit Gwanghwa Medal from Prime Minister Han Seung-soo. Dr. Baas served in Korea from October 2006 and bid farewell to KGCCI members on the occasion of the economic outlook on August 27. KGCCI President Josef Meilinger and SG Juergen Woehler expressed thanks and appreciation on behalf of the German business community for the extremely good cooperation and wished him the best for his new task as German Ambassador in Indonesia. KGCCI Seminar: New Pension Schemes KGCCI and BJFEZ, represented by Commisioner Mr. Tong-Soo Chung, Head of Invest Moon-hee Kim, signed an MoU in order to foster KOREA. the cooperation. Visit of Ambassador Dr. Müllner On September 17th, KGCCI invited its members and the interested public to a seminar on the new pension schemes. The chamber welcomed more than 80 participants to the bi-lingual event at the COEX InterContinental Hotel in Seoul. The nine presentations (held in Korean and English) addressed upcoming changes in Korean pension law, alternative pension schemes and their advantages and risks for employers and employees. After a vivid Q&A session, the evening ended with speakers and participants continuing their exchange of ideas while enjoying a German cuisine dinner. On September 25th, Austrian Ambassador Dr. Josef Muellner visited the offices of the chamber. KGCCI President Josef Meilinger and SG Juergen Woehler welcomed Dr. Muellner and informed him about KGCCI’s scope of business services. KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 27 Kontakte Plaque of Appreciation for Evonik Degussa Korea Breakfast Meeting with Prof. Norbert Walter Prof. Norbert Walter, Chief Economist of Deutsche Bank Group, delivered a speech at a KGCCI breakfast meeting on August 31. More than 80 members had the chance to gain insights on the world financial crisis and the governments´ reaction. On behalf of the Board of Directors of KGCCI, Evonik Degussa Korea Ltd., represented by Dr. Dietmar Balschukat, President, received a plaque of appreciation for 25 years of membership. Sommelier Dinner KGCCI: Sundowner #4 On September 21, KGCCI held a Tasting and Sommelier Dinner with German wines at The Ritz-Carlton Hotel that was attended by 35 Korean Sommeliers. In the technical tasting, the guests had the chance to taste German wines that are already available in the Korean market. The following excellent 5 course dinner was accompanied by the same wines. KGCCI is exclusively representing the German Wine Institute and thus continuously promoting German wines in Korea. Visit of Deutscher Club Seoul 14th, On September KGCCI facilities were visited by several members of Deutscher Club Seoul. Juergen Woehler, Secretary General of KGCCI, gave an overview on the scope of KGCCI services and ongoing projects. 28 KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 KGCCI invited its members to “Sundowner #4” on the evening of September 23rd. Like the ones before, this casual after-work event on the veranda on the 8th floor of the Hannam Plaza was a huge success. Thanks to Mr. Freddy Schnitzler, who bid his farewell to Korea and therefore sponsored the sundowner, all guests enjoyed “Leberkäs’ Semmeln”, “Bretzeln”, and a selection of cold beverages. Korea Life Aberglaube – koreanische Besonderheiten Moritz Boldt Scientific progress has not diminished superstition around the globe. Rather, many countries, among them Korea, offer some interesting, even amusing superstitions. However, also many German customs originate from abstruse beliefs. Das Geschäft mit dem Aberglauben boomt seit langem - in Korea wie in Deutschland. Während in Deutschland Esoterik-Läden stetig an Popularität gewinnen, haben Wahrsager in Korea Hochkonjunktur. Hierbei handelt es sich keineswegs um einen neuen Trend. Aberglaube ist so alt wie der Mensch selbst und dient dazu, ein unerklärbares Phänomen zu erklären oder auf Geschehnisse vermeintlich Einfluss zu nehmen, die man in Wirklichkeit nicht beeinflussen kann. Interessanterweise ist Aberglaube heutzutage trotz fortschrittlicher Wissenschaft weltweit in das tägliche Leben integriert. Wenn in Kirgistan über Hoffnungen gesprochen wird, spuckt mancher aus Angst vor bösen Engeln über seine linke Schulter. In Peru bekommt „Mutter Erde“ stets den ersten Schluck einer neu geöffneten Flasche Schnaps. Und an einem Freitag, den 13., wagen sich einige Europäer nur mit Unbehagen aus dem Haus. Viele Aberglauben haben sich bereits so tief in das tägliche Verhaltensmuster integriert, dass sich kaum einer für abergläubisch hält, wenn er sein Glas zum Anstoßen erhebt oder sich beim Gähnen die Hand vor den Mund hält. Fakt ist jedoch, dass im Mittelalter der Aberglaube vorherrschte, wer sich beim Gähnen nicht die Hand vor den Mund halte, dem könne der Teufel in Mückengestalt durch den geöffneten Mund in den Körper eindringen. Das Klirren der Gläser beim Anstoßen sollte böse Geister vertreiben. Auch in Korea ist Aberglaube weit verbreitet. So sei es ratsam, sich kurz vor einer Prüfung nicht mehr die Haare zu waschen, da Wasser das Gelernte „herauswaschen“ könne. Seiner Partnerin Schuhe zu schenken ist wiederum tabu, weil es ein „Weglaufen“ ankündigt, und aus Angst, der Ventilator könne einem den Sauerstoff entziehen, schlafen viele koreanische Familien nur mit geöffneter Tür. Außerdem gilt, sich niemals nachts die Nägel zu schneiden, da aus den Nagelresten einem die Seele raubende Geister entstünden. Nicht selten sind Zahlen Ausgangspunkt von Aberglauben: Weil die Aussprache des koreanischen Wortes der Zahl 4 dem des Chinesischen für Tod ähnelt, gilt die 4 als Unglückszahl. In der Konsequenz wird in vielen Gebäuden kein vierter Stock ausgewiesen. Handelt es sich dabei um ein Gebäude, welches auch von internationalem Klientel genutzt wird, kann zusätzlich Nummer 13, die westliche Unglückszahl, fehlen. Beim Trinken wiederum soll es Unglück bringen, Biere in gerader Anzahl zu bestellen. Da in Korea weithin angenommen wird, die Blutgruppe könne Aufschluss über die Persönlichkeit geben, kennt die große Mehrheit der Koreaner ihre Blutgruppe. Blutgruppe B steht beispielsweise für schlechte Führungsqualitäten, Realitätsferne sowie Unbeständigkeit und kann sich daher auf dem Stellen- oder Heiratsmarkt durchaus nachteilig auswirken. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen von 2007 verlegten sowohl der jetzige Präsident Lee Myung-bak als auch sein Kontrahent Chung Dong-young die Grabstätten ihrer verstorbenen Eltern. Sie folgten damit dem Beispiel des ehemaligen Präsidenten Kim Dae-jung, der dieses Ritual, um die Geister genädig zu stimmen, bereits im Rahmen seiner erfolgreichen Wahl zehn Jahre zuvor vollzogen hatte. Auf der Suche nach dem passenden Partner werden auch Wahrsager als weitere Informationsquelle hinzugezogen. Traditionell ist die Wahrsagerei tief in der koreanischen Gesellschaft verankert. In diesem Geschäftsbereich, dessen Wert auf über 2 Mrd. USD geschätzt wird, verdienen landesweit mehr als 450.000 Koreaner ihren Lebensunterhalt. Die „Joemjaegis“, die ihre Dienste meist in kleinen Zelten in U-Bahnhöfen oder am Straßenrand anbieten, übernehmen nicht selten die Rolle des Psychiaters und sogar Finanzberaters. Sie werden in allen wichtigen Fragen zu Beruf, Studium- oder Partnerwahl, Umzug oder Finanzen konsultiert. Auch gibt es Wahrsager, die sich auf das Vorhersagen des richtigen Geburtstages eines Kindes spezialisiert haben. Daher kommt es vor, dass Eltern einen Kaiserschnitt durchführen lassen, einzig um den empfohlenen Geburtstermin zu erhalten. So mancher Aberglaube mag einem unverständlich, ja gar belustigend erscheinen. Doch wie merkwürdig muss ein Kleeblatt oder Hufeisen als Glücksbringer auf Koreaner wirken? Moritz Boldt absolviert ein Praktikum bei der AHK Korea. KORUM Nr. 5 | Oktober 2009 29 KORUM Media Data Korea I Unternehmen I Märkte KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy, markets, companies, technologies as well as on tax and legal issues. The journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies. KORUM target group consists of members of the KGCCI in Korea, Germany and abroad, decision makers of German companies doing business with Korea, representatives of German business associations and organisations. Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,000 copies German minimum 32 (full colour) bimonthly (February, April, June, August, October, December) Rates per issue, all pages full colour Cover page 2 + page 3 (double spread) Page 30 + cover page 3 (double spread) 2/1 page (DIN A4 double spread) Cover page 2 Cover page 3 1/1 page (DIN A4) 1/2 page Basic rate 2.2 Mil. Won / 1.900 € 2.1 Mil. Won / 1.800 € 2.0 Mil. Won / 1.650 € 1.7 Mil. Won / 1.400 € 1.6 Mil. Won / 1.350 € 1.4 Mil. Won / 1.200 € 0.8 Mil. Won / 700 € Trim size Non bleed size (WxH mm) (WxH mm) 426 x 303 420 x 297 426 x 303 420 x 297 426 x 303 420 x 297 216 x 303 210 x 297 216 x 303 210 x 297 216 x 303 210 x 297 216 x 155 210 x 149 210 x 99 1/3 page Das Magazin erscheint sechsmal im Jahr. Nachdruck nur mit Quellenangabe. © Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Alle Rechte vorbehalten Herausgeber: AD RATES Page Nr. 5 l Oktober 2009 0.7 Mil. Won / 600 € 216 x 105 Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Jürgen Wöhler Geschäftsführer Hannam Plaza I 28-2 Hannam-dong Yongsan-gu I Seoul 140-884 I Korea www.kgcci.com Redaktion: Carsten Lienemann [email protected] (horizontal) 70 x 297 76 x 303 (vertical) Anzeigen: Hee-Kyung Choi [email protected] NEXT ISSUE Advertisements and contributions for issue 6, 2009: November 30th, 2009 Main topic: Pharmaceutical industry Layout und Druck: DeSIGN SIDAE I Seoul l Korea DISCOUNT RATES CONTACT Member discount 10% per ad Frequency discount 3 issues: 5% 6 issues:10% Ms. Hee-Kyung Choi Tel. + 82-2-37804-698 Fax + 82-2-37804-655 [email protected] 30 KORUM Nr. 5 | Oktober 2009