Ausgabe Bernburg, 20.02.2016

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Ausgabe Bernburg, 20.02.2016
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WOCHENENDE, 20./21. FEBRUAR 2016
LOKALES
BEB
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
IN KÜRZE
SCHULESSEN
Nur wenige Kinder nutzen Freitische
- Der Salzlandkreis unterstützt nur wenige Schüler mit kostenlosem Essen. Nach
Mitteilung der Kreisverwaltung
im Gesundheitsausschuss seien
im laufenden Schuljahr lediglich
vier Anträge auf einen sogenannten Freitisch gestellt worden, einer
sei bislang genehmigt worden.
Wie die zuständige Fachbereichsleiterin Petra Czuratis am Dienstagabend erklärte, sei die Tendenz weiter rückläufig. Freitische
werden Schülern in der Regel aus sozialschwachen Familien
beziehungsweise Kindern in besonderer Not gewährt. Ein umfangreicher Antrag dafür bei der Kreisverwaltung ist nicht notwendig. Auf die Möglichkeit des kostenlosen Essens macht der
Landkreis auch mit Werbeflyern aufmerksam. Gesundheitsausschuss-Vorsitzender Christian Jethon (Die Linke) forderte
den Landkreis jedoch auf, die Schulleiter noch einmal für das
Thema zu sensibilisieren. Sie sollten darauf achten, wenn ein
Kind ohne Mittagessen in die Schule kommt. Jethon vermutet,
dass die Zahl der Freitisch-Schüler so gering ist, weil viele das
sogenannte Teilhabepaket nutzen. Dabei müssen Schüler nur
einen Euro für das Mittagessen zahlen.
ARCHIVFOTO: BIEL
BERNBURG/MZ/MJE
CDU
JUGENDAUSSCHUSS
Mirko Bader ist neuer
Vorsitzender der MIT
Bärenhausen 2016 sowie
Jugendarbeit sind Themen
- Im „Hotel Stadt Güsten“ ist am Dienstag, 16. Februar,
der Regionalverbandsvorstand
der Mittelstandsvereinigung
(MIT) der CDU neu gewählt worden. Dabei wurde Mirko Bader
zum Vorsitzenden und Lutz
Franke zum Stellvertreter bestimmt. Stefan Germer, Katrin
Gerstner, Wolfgang Muhlack,
Michael Wieduwilt, Uwe Wolf
und Hartmut Zellmer sind die
neuen Beisitzer. Das Amt des
Schatzmeisters übernimmt Ralf
Felgenträger. Der Vorstand wird
sofort mit den Vorbereitungen
für den Mittelstandsball beginnen, heißt es in einer Mitteilung.
- Der Jugend- und
Sozialausschuss der Stadt Bernburg kommt am Mittwoch,
24. Februar, um 16.30 Uhr zu
seiner nächsten öffentlichen
Sitzung im Ratssaal des Rathauses I, Schlossgartenstraße 16,
zuammen. Auf der Tagesordnung
stehen die Förderanträge im
Bereich der Jugendarbeit 2016,
der Zuschuss für das Projekt
„Bärenhausen 2016“ sowie die
Aufnahme eines Hortes in der
Freien Sekundarschule Bernburg in die Bedarfsplanung des
örtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe für Kindertageseinrichtungen.
GÜSTEN/MZ
BERNBURG/MZ
POLIZEI-REPORT
WILDUNFALL
Wildschwein stirbt
nach Kollision
- Ein Wildschwein
ist einem Autofahrer in Bernburg
am Freitagmorgen zum Verhängnis geworden. Wie die Polizei
mitteilt, war der 51-jährige Autofahrer gegen 5.45 Uhr auf der
Altenburger Chaussee auf Höhe
der Kreuzung B6n unterwegs,
als das Tier die Fahrbahn kreuzte. Der Mann bemerkte dies zu
spät und konnte nicht mehr
rechtzeitig bremsen - es kam
zum Zusammenstoß. Das Tier
verendete an der Unfallstelle.
Es entstand Sachschaden.
BERNBURG/MZ
UNFALL
64-Jähriger bremst
zu spät
ASCHERSLEBEN/MZ - Im Kreisverkehr Güstener Straße in Aschersleben hat es am Donnerstagnachmittag gekracht. Ein
64-jähriger Autofahrer bemerkte
zu spät, dass ein vor ihm fahrendes Fahrzeug verkehrsbedingt halten musste. Es entstand
Sachschaden, wie die Polizei
mitteilt.
EINBRUCH
Unbekannte verwüsten
Einfamilienhaus
HOHENERXLEBEN/MZ - Unbekannte
haben am Donnerstagabend ein
Einfamilienhaus an der ThomasMüntzer-Straße in Hohenerxleben verwüstet. Die Täter warfen - vermutlich auf der Suche
nach Wertgegenständen - verschiedene Sachen aus Schränken
und Schubfächern auf den Boden. Wie die Polizei mitteilte,
wurde jedoch nichts gestohlen.
Die Tat ereignete sich zwischen
18 und 21 Uhr. Die Unbekannten
hebelten eine Terrassentür auf,
um in das Haus zu gelangen.
SUCHE
Frau fährt Passantin an
und verschwindet
STASSFURT/MZ - Erst half sie, dann
verschwand sie: Die Polizei sucht
nach einem Unfall in Staßfurt
eine noch unbekannte Frau im
Alter von 25 bis 30 Jahren mit
schwarzen, langen Haaren. Diese
hatte laut Polizei am Donnerstagnachmittag auf der Steinstraße eine andere Frau mit ihrem
Auto, vermutlich ein blauer VW
Golf, angefahren. Zwar half die
Autofahrerin zunächst dem Opfer, verließ anschließend aber
die Unfallstelle, ohne ihre Personalien zu hinterlassen. Damit
verließ sie untererlaubt den Unfallort, so die Polizei. Andere
Passanten verständigten einen
Rettungswagen und die Polizei.
KONTROLLE
Etliche Fahrer zu
schnell unterwegs
STASSFURT/MZ - Bei drei Geschwindigkeitskontrollen im
Raum Schönebeck und Staßfurt
hat die Polizei am Donnerstag
mehrere Raser erwischt. Am
Vormittag stellten die Beamten
nach eigener Aussage an der
Schönebecker Sökerstraße in
Richtung Zentrum 34 Geschwindigkeitsüberschreitungen fest,
am Nachmittag waren es 21 auf
der Chausseestraße in Richtung
Biere. Zeitgleich erfassten die
Beamten zudem auf der Üllnitzer
Straße in Brumby 18 Verstöße.
Mitteldeutsche Zeitung
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Moment-Aufnahme
Radlos
Entdeckt von unserem Fotograf Engelbert Pülicher am Saaleufer in Alsleben.
Schläge für den Nebenbuhler
Eigentlich wollte der 26-jährige Angeklagte nur ein klärendes Gespräch
mit seiner Ex-Freundin führen. Doch dann ist die Situation eskaliert.
AMTSGERICHT
Freundin habe ihn immer wieder
vertröstet.
BERNBURG/MZ - Weil er auf seinen
Als er schließlich am Abend an
Nebenbuhler eingeschlagen hat deren Haus in Alsleben klingelte,
und dabei von einem Freund unter- habe es eine kurze Diskussion
stützt wurde, ist ein 26-jähriger durch das geöffnete Fenster gegeBernburger am Amtsgericht Bern- ben, so die Anwältin. Aus Ärger
burg zu sechs Monaten und zwei über den Verlauf des Gesprächs haWochen Gefängnis auf Bewährung be ihr Mandant schließlich den
verurteilt worden. Sein gleichaltri- Spiegel des Autos abgetreten, das
ger Freund wird mit sieben Mona- offensichtlich dem neuen Freund
ten auf Bewährung bestraft.
Sven F. (29) gehörte. Daraufhin seiEigentlich wollte sich Denny B. en die drei Freunde weggefahren.
(Namen von der Redaktion geän- Als sie merkten, dass sie eine Eindert) an jenem 18. April vergange- bahnstraße verkehrt herum befahnen Jahres nur mit seiner Ex- ren, seien sie umgedreht und erFreundin aussprechen, doch dann neut am Haus der Freundin vorbeiist die Situation eskaliert: Es war in gekommen.
Dort stand inzwischen Sven F.
den Abendstunden, als Denny B.
und seine beiden Freunde Christi- vor der Tür, um sich den Schaden
an T. (26) und
am Auto zu bePatrick M. (28)
trachten. Da sei
„Es
geht
nicht
an,
nach Alsleben
bei ihrem Mandass beziehungsfuhren - er seldanten „die Siber wollte sich
cherung durchmäßig
Faustrecht
nicht mehr ans
gebrannt“, sagverübt wird.“
Steuer setzen,
te die Anwältin.
da er schon
Er sei aus dem
Vertreter der Staatsanwaltschaft
„zwei bis drei
Auto gesprunBier“ getrunken hatte -, wo er sich gen und habe den Nebenbuhler mit
mit Melanie K., seiner Ex-Freundin einem Faustschlag „niedergeund Mutter der gemeinsamen streckt“ und beschimpft. Dann
Tochter, treffen wollte.
wollten die drei jungen Männer
Den ganzen Tag über habe es aufbrechen, stellten aber fest, dass
mehrfach Kontakt per Handy-Kurz- das Handy von Denny B. vernachrichten gegeben, ließ Denny B. schwunden war. Bei der Suche
über seine Rechtsanwältin verlau- nach dem Telefon kam es zu einem
ten. Man habe über die gemeinsa- erneuten Aufeinandertreffen mit
me Zukunft reden wollen, denn so Sven F. Diesmal soll Christian T.
ganz beendet, sei die Beziehung auf den neuen Freund von Melanie
noch nicht gewesen. Doch die Ex- K. eingeschlagen haben - was ein
VON SUSANNE SCHLAIKIER
K Ö R PE R V E R L E T ZU NG
Von Geldstrafe bis zehn Jahre Haft
Das Strafgesetzbuch (StGB)
sieht für eine gefährliche Körperverletzung eine Freiheitsstrafe von
sechs Monaten bis zu zehn Jahren
vor. In minder schweren Fällen
liegt die Strafe zwischen drei Monaten Freiheitsstrafe bis fünf Jahren Freiheitsstrafe. Eine Geldstra-
Zeuge bestätigte. Weil das Opfer
aber vergleichsweise leichte Verletzungen - nach eigenen Angaben eine blutende Lippe und blaue Flecken - davon getragen hatte, sahen
die Anwälte von Denny B. und
Christian T. den Vorwurf der
schweren Körperverletzung, von
der in der Anklageschrift die Rede
war, nicht bestätigt.
Die Anwältin von Denny B., der
sich bis dato nichts zu Schulden
hatte kommen lassen und einer geregelten Arbeit nachgeht, forderte
für ihren Mandanten 40 Tagessätze
à 25 Euro. Darin enthalten auch die
Strafe für die Sachbeschädigung.
Der Verteidiger von Christian T.,
der bisher zweimal wegen unerlaubten Waffenbesitzes angeklagt
war und ebenfalls in einem Arbeitsverhältnis steht, hielt eine
Strafe von 40 Tagessätzen à 30 Euro für angemessen.
Der Verteidiger von Patrick M.
plädierte wiederum auf Freispruch, da seinem Mandanten kei-
fe sieht Paragraph 224 StGB bei einer gefährlichen Körperverletzung
nicht vor.
Für eine einfache Körperverletzung sieht das StGB eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis
SUS
zu fünf Jahren vor.
ne Tatbeteiligung nachgewiesen
werden könne. In diesem Fall
stimmte der Staatsanwalt zu.
Was jedoch Denny B. sowie
Christian T. betrifft, forderte er eine wesentlich härtere Bestrafung
als die Verteidiger: Sechs Monate
und zwei Wochen Haft für Denny B.
sowie sieben Monate Gefängnis für
Christian T. - jeweils für zwei Jahre
zur Bewährung ausgesetzt. Zudem
eine Geldauflage in Höhe von
1000 Euro, die jeweils zur Hälfte
an das Opfer und an eine gemeinnützige Einrichtung zu zahlen
sind. Nicht einmal die Entschuldigung beider Angeklagter in Richtung des Opfers konnte ihn milde
stimmen. „Es geht nicht an, dass
beziehungsmäßig Faustrecht verübt wird“, betonte der Staatsanwalt. Ähnlich sah es der Vorsitzende Richter André Stelzner, der lediglich die Geldauflage halbierte.
Die 500 Euro sollen dem Bernburger Verein Rückenwind zugute
kommen.
Honig-Doktoren um Rat gefragt
Bernburger Studenten analysieren Imker-Produkte im mobilen Labor auf Messe.
VON FRAUKE HOLZ
BERNBURG/MÜNSTER/MZ - Wassergehalt, elektrische Leitfähigkeit und
Rührvorgang - all das sind Kriterien, die bei der Produktion von Honig eine Rolle spielen und sich auf
dessen Qualität auswirken. Doch
ob ein Honig wirklich richtig verarbeitet wurde, ist nicht immer unmittelbar auf den ersten Blick zu
erkennen. Aufschluss kann ein
Schnelltest bringen. So wie jener,
den Bernburger Imkerei-Studenten
in ihrem mobilen Honiglabor
durchführen können.
Damit waren sie am vergangenen Wochenende auf der Imkermesse, der sogenannten ApisticusMesse, in Münster vertreten. Als
Studierende analysieren den Honig
eines Imkers.
FOTO: HOCHSCHULE
Honig-Doktoren demonstrierten
sie unter Leitung von Professorin
Margot Steinel Honiganalysemethoden, die sie sich im Rahmen
ihres Studiums angeeignet haben.
So erfuhren Hobby-Imker, dass der
Wassergehalt die Lagerfähigkeit
des Honigs bestimmt und anhand
der elektrischen Leitfähigkeit festgestellt werden kann, ob die Bienen überwiegend Blüten oder
pflanzensaftsaugende Insekten besucht haben. Letzteres sei laut Steinel typisch für sogenannten Waldhonig. Ebenso kann die Naturbelassenheit des Honigs nachgewiesen werden - mittels des Hydroxymethylfurfural-Gehaltes, der durch
unsachgemäße Erhitzung oder zu
warme Lagerung negativ beeinflusst wird.
Mithilfe sensorischer Experimente zeigten die Studierenden darüber hinaus, wie Geruchs- und Geschmackssinn sowie das Farbse-
hen beim Beschreiben von Honig
helfen. So unterschied sich beispielsweise ein in einem Gurkenglas abgefüllter Honig geschmacklich deutlich von einem Honig aus
einem einwandfreien Glas.
Viele Imker informierten sich zudem darüber, wie sie ihre Honigqualität verbessern können und
nutzen zugleich die Gunst der
Stunde, ihre Honige in dem mobilen Labor untersuchen zu lassen.
Dabei trat laut Professorin Steinel
ein Problem immer wieder zutage:
die unzureichende Rührung der
Honige. Dies führe zu einer groben
Kristallisierung; im schlimmsten
Fall muss der Honig mit einem
Messer aus dem Glas geschnitten
werden.