InfoRetica - Rhätische Bahn
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InfoRetica - Rhätische Bahn
Nr. 2 / Juni 2014 InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn Periodico della Ferrovia retica Periodica da la Viafier retica Albulatunnel Interview Angebote Neubau Albulatunnel II Das neue HR-Tool MIA Neuorganisation Catering Inhalt Info 6 Novitads aus der Direktion 19 Marketing Hans Amacker Ladina Gredig 8 Auf einen Blick 20 Nachhaltigkeit Angebotserweiterung Retica 30 Das «Wetter» Il «meteo» 95 % des Abfalls bei der RhB werden wiederverwertet Tag der offenen Türe Nadja Simmen Stefan Ackermann 10 Albulatunnel 21 Interview Neubau Albulatunnel II Steuerbezugsverein Rico Schuon Rico Schuon 12 Interview 22 Güterverkehr Das neue HR-Tool MIA Abschlussfeier NEAT Sedrun Rico Schuon Wiro Capol 14 Angebote 24 Rollmaterial Neuorganisation Catering Hydraulische Radsatz-Montagepresse Sabrina Dattilo 16 Infrastruktur Jakob Kalberer Der Bahnhof Davos Platz ist modernisiert 25 Rollmaterial 18 Jubiläum Jakob Kalberer Ultraschall-Feinreinigungs anlage Urs Serena Rückblick auf den Tag der offenen Türe 26 Rollmaterial Strategisches Komponenten Management Simon Rageth Robert Berni Impressum Herausgeber: Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn, 7002 Chur; Redaktion: Simon Rageth (sr), [email protected]; Sandra Beeli (sb), s.beeli@ rhb.ch; Manuela Gallati (mg), [email protected]; Frontbild: «Tag der offenen Türe», Fotografin Nadja Simmen; Nächster Redaktionsschluss: 11. August 2014; Auflage: 3 200 Exemplare, 4-farbig; Abonnement: Inland: CHF 50.00, Ausland: CHF 60.00; © by RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellen angabe; Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Die Autoren dieser Ausgabe rot: RhB Mitarbeitende inklusive Pensionäre | grau: externe Autoren Stefan Ackermann Hans Amacker Simon Rageth Jakob Salutt Karin Bächer Astrid Schmid René Bärtsch Robert Berni Rico Schuon Urs Serena Gian Brüngger Franz Skvor Markus Cadosch Wiro Capol Erika Wismer Eric Wyss Sabrina Dattilo 10 12 14 Retica 27 Rollmaterial 35 Ausbildung 45 Zahl des Quartals Robin Jäger Erika Wismer Redaktion Güterwagen Sb-v 7716-30 Info- und Jobmarkt 12 500 28 Sicherheit 36 BGM 46 Das zweite Quartal Roald Hoffmann Tanja Felix und Theres Dreier Redaktion Integrierte Sicherheit Aktion Schrittzähler Neues in Kürze 29 Wir stellen vor 37 Pension 50 Kunden-Rückmeldung Karin Bächer Astrid Schmid Redaktion Michael Kistler Alle Jahre wieder … Was unsere Kunden bewegt 30 Weiterbildung 38 Die Medienbahn 51 Nachgefragt René Bärtsch, Jakob Salutt und Danilo Del Simone Redaktion Fabio Peng Susanna Fuchs Lautsprecherdurchsagen Magazin «Casa», Japan Deine spontane Meinung … 40 Damals, vor 30 Jahren 31 Weiterbildung 52 Personalchronik InfoRetica, 2 / Juli 1984 Kommunikationskurs Zugpersonal Bewegendes im zweiten Quartal Redaktion Eric Wyss 41 Damals, vor 60 Jahren René Bärtsch und Andrea Pfiffner 32 Wir stellen vor Ausbildungsteam Planung, Ausbildung und Support Manuela Marty 34 Ausbildung 54 Wettbewerb Die ganze Belegschaft der RhB-Hauptwerkstätte Hans gwüsst Hans Amacker Franz Skvor 42 Historischer Moment 100 Jahre Ge 4 / 6 353 login am Tag der offenen Türe Markus Cadosch Gian Brüngger 44 Bahnmuseum Neue Fotoausstellung zum Rollmaterial Nora Hauswirth Danilo Del Simone Theres Dreier Tanja Felix Manuela Gallati Ladina Gredig Nora Hauswirth Roald Hofmann Robin Jäger Jakob Kalberer Manuela Marty Andrea Pfiffner Editorial Editoriale 4 von Manuela Gallati, Marketing-Kommunikation & E-Business di Manuela Gallati, Marketing-Kommunikation & E-Business Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Früher war alles besser. Die Musik, die Jugend, die Politiker. Früher tippte ich keine Nachrichten in mein tastenloses Smartphone, früher klingelte ich bei meinen Freunden an der Tür – unangemeldet! Noch früher holte man den Käse beim Käser statt im Supermarkt und brachte kaputte Schuhe zum Schuhmacher statt in die Mülltonne. Sie haben meine Ehrfurcht vor der Vergangenheit sicherlich bemerkt. Die Vergangenheit wirkt ehrlicher und klarer. Vielleicht, weil das Gestern bereits geschrieben ist. Kommt hinzu, dass wir uns tendenziell eher an das Schöne erinnern. Erinnerungen gehören in meinen Augen zum Wertvollsten, was wir haben. Dennoch gilt es, nicht nur nostalgisch zu sein, sondern auch nach vorne zu schauen. Wie die rote Linie der RhB: Direkt aus dem Gestern kommend, mit Punktlandung im Heute und weiterführend in Richtung Zukunft. Die RhB zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und durch den Kanton. (Die Metapher mit dem roten Faden hören Sie bestimmt nicht zum ersten Mal. Aber ich mag sie.) Diese rote Linie gilt es nicht nur zu bewahren, sondern auch in die Zukunft weiterzuziehen. Daran arbeiten Sie jeden Tag. Sei es der neue Albulatunnel, die neue Webseite oder der neue Bahnhof St. Moritz: Wir bauen auf dem Fundament von gestern am Morgen der Rhätischen Bahn. Und morgen wird das Heute das Fundament für das Übermorgen sein. In diesem Sinne: Früher war vielleicht alles besser. Aber auch das Heute wird irgendwann «früher» sein. Care collaboratrici, cari collaboratori Una volta tutto era migliore: la musica, i giovani, la politica. Prima non digitavo i messaggi sul mio smartphone senza tasti, ma andavo a suonare direttamente al campanello degli amici, senza essere annunciata! Prima ancora si poteva comprare il formaggio dal formaggiaio invece che al supermercato e le scarpe rotte venivano portate dal calzolaio invece che buttate nell’immondizia. Avrete sicuramente notato il mio profondo rispetto per il passato: i tempi lontani ci appaiono più limpidi, più genuini. Forse perché si tratta di pagine ormai scritte; e forse anche perché abbiamo la tendenza a ricordarci soprattutto delle cose belle. I ricordi, a mio avviso, sono tra le cose più preziose che possediamo. Tuttavia non dobbiamo essere solo nostalgici, ma anche guardare in avanti. Come la linea rossa della FR: che viene dal passato, è ben radicata nel presente e guarda sicura verso il futuro. La FR si snoda come un filo rosso attraverso la storia e il cantone (una metafora che sicuramente avrete già sentito, ma che mi piace particolarmente). Una linea rossa che vale la pena non solo di conservare, ma anche di portare avanti verso il futuro. È a questo compito che lavorate ogni giorno: che si tratti del nuovo tunnel dell’Albula, del nuovo sito internet o della nuova stazione di St. Moritz; costruiamo, sulla fondamenta di ieri, il domani della Ferrovia retica. E il domani costituirà poi a sua volta la base per ciò che verrà dopodomani. Quindi: forse è vero tutto era migliore nei bei tempi andati; ma anche l’oggi è destinato a diventare quei «tempi andati» di cui ci si ricorderà in futuro. Info InfoRetica Nr.2 / 2014 Info Foto von Simon Rageth, Unternehmenskommunikation 5 Novitads aus der Direktion Das «Wetter» Il «meteo» von Hans Amacker, Direktor Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Es ist jedes Jahr dasselbe im Frühling. Wir alle hoffen auf einen schönen und warmen (Jahrhundert-)Sommer. So wie 2003 oder zumindest letztes Jahr im 2013. Und wir planen dann gleich unser persönliches Sommerprogramm mit. Was wir in den Ferien und all den Freitagen und Wochenenden alles unternehmen wollen. Wir könnten doch wieder einmal mit dem Bike ins Engadin, dem Zelt ins Münstertal, den Wanderschuhen über das Strassberger Fürggli, zum Übernachten in die Keschhütte, zum Baden in die Ruinaulta und und und. Nirgends ist die Auswahl an Freizeitmöglichkeiten in der Natur wohl grösser als bei uns im Kanton Graubünden. Und wie sieht dann die Bilanz Ende Sommer oft aus? Viele der schönen Pläne sind nicht umgesetzt worden. Hier kam etwas dazwischen, da konnte man nicht alle Begleitpersonen überzeugen und da wollte man halt lieber ausschlafen. Diese Feststellung ist dann oft auch verbunden mit etwas Ärger über sich selber. Darum, planen Sie die wichtigsten Freizeitaktivitäten fest ein. Damit es nicht bei den Absichten bleibt. Frei nach dem Motto: Vorfreude ist die schönste Freude. Es lohnt sich. Fast unnötig zu erwähnen, dass Sie diesen Sommer eine der zahlreichen Jubiläums-Erlebnisfahrten mit unseren historischen RhB-Zügen oder Jubiläums-Glacier Express zwischen Disentis und St. Moritz nutzen sollten. Die Auswahl war noch nie so gross und so spektakulär. 6 Wenn wir es schon von der Planung haben. Über 60 % der Bündner Bevölkerung – mehr als der schweizerische Durchschnitt – haben für den Ausbau des nationalen Bahnnetzes gestimmt. Die Politik, die interessierten Kreise und nicht zuletzt auch die RhB selber konnten offenbar die grossen Vorteile von FABI für unsere Bahn aufzeigen. Und damit wir dann ab 2017 auch bauen können, ist jetzt intensives (Weiter-)Planen angesagt. Wir werden an dieser Stelle über die Projekte der RhB berichten. Symbolisch gesehen spielt dabei das «Wetter» durchaus auch eine Rolle, nämlich die finanzpolitische Grosswetterlage. Da wird auch in Zukunft die Sonne nicht uneingeschränkt vom Verkehrs-Himmel lachen. Deshalb planen wir auch ein unternehmerisches Schlechtwetterprogramm. So wie es sich für eine anspruchsvolle Hochgebirgstour – und damit ist die Situation im öffentlichen Verkehr im Moment durchaus vergleichbar – gehört. Wir wollen gewappnet sein. So sehr auch ich mich auf den nächsten Sommer freue, so fest bleiben mir die Bilder aus dem tiefverschneiten Südbünden und der RhB im täglichen Kampf gegen die weisse Pracht in eindrücklicher Erinnerung. Das gibt mir Gelegenheit all jenen Mitarbeitenden noch einmal zu danken, die fast pausenlos im Einsatz standen und unser Streckennetz ohne nennenswerte Unterbrüche offen halten konnten. Schön auch, dass sich Bahndienstkollegen aus dem damals fast frühlingshaften Rheintal von sich aus für einen mehrtägigen Schaufler-Einsatz am Bernina meldeten. Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden einen schönen und erlebnisreichen Sommer. di Hans Amacker, Direttore Care collaboratrici, cari collaboratori Ogni anno, in primavera, cominciamo a sperare in un’eccezionale stagione estiva, bella e calda, come quella del 2003 o perlomeno come quella dell’anno scorso. E progettiamo così il nostro personale programma per l’estate: tutto quello che vogliamo fare in vacanza, nei giorni liberi e nei fine settimana. Potremmo, ad esempio, andare in Engadina con la mountain bike, con la tenda in Val Monastero, con gli scarponi da escursione lungo il percorso Strassberger Fürggli, a pernottare nel rifugio Kesch, a fare dei bagni nella Ruinaulta, eccetera, eccetera … In nessun altro luogo la scelta di attività per il tempo libero a contatto con la natura è maggiore che qui nel Canton Grigioni. E com’è poi il bilancio a fine estate? Molti dei bei progetti non sono stati messi in pratica: qualcosa si è messo di traverso, non si è riusciti a coinvolgere gli altri partecipanti, si è preferito farsi qualche dormita in più. Una constatazione che spesso ci porta anche a provare rabbia verso noi stessi. È quindi importante progettare per bene le più importanti attività per il tempo libero, in modo che non restino solo delle belle intenzioni. Perché, come si dice, il piacere sta nell’organizzare il piacere: ne vale la pena. Quasi superfluo a dirsi, quest’estate dovreste sfruttare anche uno dei numerosi viaggi avventura in occasione dell’anniversario della ferrovia, a bordo di uno dei nostri treni storici della FR oppure con il Glacier Express per l’anniversario, tra Disentis e St. Moritz. L’offerta non è mai stata tanto ampia e spettacolare. A proposito di progetti e di pianificazioni: oltre il 60 % della popolazione grigionese, più della media svizzera, ha approvato il potenziamento della rete ferroviaria nazionale. La politica, i gruppi interessati e non da ultima anche la FR stessa sono stati in grado di mostrare i grandi vantaggi offerti dal FAIF alla nostra ferrovia. Ora, affinché a partire dal 2017 possiamo anche costruire, è il momento di intensificare ulteriormente la fase di pianificazione. In questa sede presenteremo dei rapporti sui progetti della FR. Da un punto di vista simbolico, svolge un ruolo molto importante anche il «meteo»: nello specifico, la situazione meteorologica generale a livello politicofinanziario. In futuro, non sempre splenderà il sole sul settore dei trasporti: per questo motivo prepariamo anche un programma aziendale adatto in caso di «maltempo», proprio come è opportuno fare in preparazione di un tour in alta montagna (il parallelo come la situazione dei trasporti pubblici è, al momento, particolarmente calzante). Non vogliamo farci trovare impreparati. Anche io aspetto con piacere l’imminente stagione estiva, tuttavia mi sono rimaste ben impresse nella memoria le immagini dei Grigioni meridionali innevati e della FR nella sua lotta quotidiana contro le bianche coltri. Colgo quindi l’occasione per ringraziare ancora una volta tutti quei collaboratori che si sono adoperati quasi senza pause e che hanno permesso alla nostra rete ferroviaria di rimanere attiva senza interruzioni di rilievo. Ed è bello anche che i nostri colleghi delle ferrovie della Rheintal, in quel periodo già in stato quasi primaverile, si siano spontaneamente offerti per interventi di spalatura presso il Bernina. Auguro a voi, alle vostre famiglie e ai vostri amici un’estate piacevole e ricca di avventure. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info Herzliche Grüsse Cordiali saluti 7 Auf einen Blick Tag der offenen Türe Fotos von Nadja Simmen, swiss-image.ch 8 InfoRetica Nr.2 / 2014 Info 9 Albulatunnel Neubau Im Jubiläumsjahr der Rhätischen Bahn erfolgt ein weiterer Meilenstein für die Geschichtsbücher der Bündner Schmalspurbahn. Das Grossprojekt «Albulatunnel II» startet im Sommer 2014 mit der Bauphase und wird die Unternehmung in den nächsten Jahren begleiten. Der Projektabschluss ist im Jahr 2022 geplant. von Rico Schuon, Unternehmenskommunikation Der Albulatunnel zwischen Preda und Spinas wurde 1903 in Betrieb genommen und ist heute UNESCO Welterbe. Eine Zustandserfassung des über 110-jährigen Albulatunnels im Jahr 2006 brachte gravierenden Erneuerungsbedarf und erheblichen Nachholbedarf bezüglich Sicherheit: Mehr als die Hälfte der 5864 Meter langen Tunnelröhre befindet sich in schlechtem Zustand und muss erneuert werden. Nach eingehender Prüfung der Variante «Instandsetzung» einerseits und «Neubau» andererseits, entschied sich die RhB 2010 für einen Neubau. Ausschlaggebende Argumente dafür waren der relativ geringe Kostenunterschied, kaum fahrplanrelevante Einschränkungen während der Bauphase und das wesentlich höhere Sicherheitsniveau einer Neuanlage. Zudem gewährt der Neubau eine hohe Qualität und ist vorteilhaft in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Nach der Inbetriebnahme des Albulatunnels II wird der bestehende Albulatunnel ausser Betrieb genommen und zu einem Sicherheitstunnel umgebaut. Der Spatenstich erfolgt im Juni 2014. Zahlen und Fakten Bauzeit 6,5 Jahre 5 860 m Länge Albulatunnel II (Neubau) Länge Albulatunnel I (bestehender Tunnel) 5 864 m Querverbindungen zum Sicherheitstunnel 12 Tunnelhöhe ab Schienenoberkante (Ausbruch) 5,44 m (9,52 m) Tunnelbreite Innenmass (Ausbruch) 5,76 m (7,67 m) 58,39 m² Ausbruchsquerschnitt maximal Freie Tunnelquerschnittsfläche 26,88 m² Scheitelhöhe 1 821 m ü. M Mögliche Höchstgeschwindigkeit im Tunnel 120 km / h Gesamtprojektkosten CHF 345 Mio. Finanzierung Bund 85 %, Kanton 15 % Kubatur / Ausbruchvolumen 244 000 m3 (Festmass) Züge pro Jahr 15 215 1,15 Mio. Personenfrequenz pro Jahr Querschnitt Tunnelanlage bei Querverbindung 11 10 10 3 4 Albulatunnel II 5 2 6 12 1 Sicherheitstunnel 4 7 3 1 8 9 6 12 Sicherheitselemente: 1 2 3 4 10 Randweg/Fluchtweg Handlauf Beleuchtung Beschilderung 5 6 7 Fluchttüre Überdrucklüftung im Sicherheitstunnel und Querverbindung (sicherer Bereich) Technischer Raum 8 9 10 11 Blende für Lüftungsregulierung Telefon Funk, GSM, Polycom Automatische Erdungseinrichtung AEE 12 Löschwasserleitung/Hydrant Zu diesem besonderen Anlass hat InfoRetica Ueli Nyffenegger zum Interview gebeten. Er ist der Leiter Betrieb, Baustellenkoordinator Albulatunnel II. Was ist deine Aufgabe bezüglich des neuen Albulatunnels? Ueli Nyffenegger: Mein Hauptarbeitsort ist der Bahnhof Preda. Periodisch und bei Bedarf bin ich auch in Spinas anzutreffen. Mein Job besteht darin, dass ich die betrieblichen sowie logistischen Abläufe auf den Bahnhöfen Preda und Spinas intern, wie auch extern mit den involvierten Firmen plane, und koordiniere. Ebenso in meinem Bereich angesiedelt ist die Sicherheitsleitung vor Ort. Also kurz zusammengefasst bin ich der «RhB-Mann», für alle Fälle und alles rund um den Albulatunnel. Mit dem eigentlichen Tunnelbau habe ich aber wohlbemerkt nichts zu tun. Das überlasse ich den Profis. Ist wohl besser so! Die Beschreibung meines Aufgabenbereichs ist nicht abschliessend, weil der Job als Baustellenkoordinator sehr umfangreich ausgelegt werden kann. Welche Herausforderungen hast du bei deiner Arbeit? Ueli Nyffenegger: Das Leben ist ja bereits eine grosse Herausforderung. Eine weitere Herausforderung besteht generell darin, dass wir als RhB nach über 100 Jahren einen neuen Albulatunnel unmittelbar neben dem bestehenden Albulatunnel erstellen. Mal abgesehen davon, bin ich natürlich sehr auf Sicherheit bedacht, sodass im gesamten Baustellen- verkehr keine Unfälle passieren. Eine Kunst wird auch sein, eine gesunde Kommunikation zwischen den diversen Baufirmen zu pflegen, damit miteinander und nebeneinander gebaut werden kann. Und dann ist da noch die grosse «Unbekannte». Diese wird mich sicher mitbegleiten. Aber jede Herausforderung ist auch eine Chance! Seit wann bist du in Preda aktiv und für wie lange? Ueli Nyffenegger: Offiziell habe ich die neue Aufgabe am 1. April 2014 übernommen. Ich bin jedoch schon seit Ende 2013 laufend in das Projekt integriert worden. Das Gesamtterminprogramm sieht wie folgt aus: Dezember 2020 Inbetriebnahme Albulatunnel II, Dezember 2021 Inbetriebnahme Sicherheitstunnel Albulatunnel I. Aus heutiger Sicht denke ich, den Job als Baustellenkoordinator im Frühling 2022 an den Nagel zu hängen. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info Vielen herzlichen Dank für dieses freundliche Gespräch und viel Erfolg bei der Umsetzung des Grossprojekts «Neubau Albulatunnel». Aus den Geschichtsbüchern Der historische Albulatunnel besticht durch eindrückliche Zahlen: In nur fünf Jahren Bauzeit wurde von 1898 bis 1903 die 5 864 Meter lange Röhre durch den Berg getrieben. 1316 Mann arbeiteten am und im Tunnel, unzählige erlitten dabei Verletzungen, 21 verloren gar ihr Leben. Der Albulatunnel mit durchschnittlich 1800 m ü. M. ist der höchste Alpendurchstich einer Vollbahn. Nach fünfjähriger Bauzeit wurde am 1. Juli 1903 die Eröffnung des 7,3 Mio. Franken teuren Projektes gefeiert. Knackpunkt der Bauarbeiten war die Durchörterung der 100 Meter mächtigen Rauwacke-Gesteinsformation. In der Denkschrift «Albulabahn» von 1908 steht dazu geschrieben: «Anfangs zwar hatte der Zellendolomit den Charakter eines leichten Tuffsteines, der sich ohne Maschinenarbeit leicht gewinnen liess, als der Stollen aber am 29. Juli bei [Tunnelmeter] 1192 anlangte, brach plötzlich eine gewaltige Wassermenge in den Tunnel ein, welche so grosse Massen feinsten Dolomitsandes mit sich brachte, dass das Geleise und die ganze Stollensohle auf 500 Metern Länge damit bedeckt wurde.» Der Tunnelvortrieb kam in der Folge durch die Einstellung der Maschinenbohrungen praktisch zum Stillstand und führte schliesslich zur Aufgabe der beauftragten Bauunternehmung. Die Überwindung der Störzone unter Leitung der RhB dauerte rund ein Jahr. 11 Interview Das neue HR-Tool MIA Anfangs April wurde im Hotel Stern das neue Human Resources (HR) Tool von der Firma Personal & Informatik AG (P&I AG) vorgestellt. Mit Hilfe dieses Programms wird die Zukunft in der Personalabteilung eingeläutet. von Rico Schuon, Unternehmenskommunikation Die Firma P&I AG kann auf seine langjährige Erfahrung im Bereich Personalsoftware bauen. Um das Projekt genauer vorzustellen hat InfoRetica den CEO von P&I, Christos Triadis und Tanja Fiala, Mitglied des Projektteams der RhB, zum Interview gebeten. Das Projekt «Einführung HR-Tool» wurde mit dem Begriff «MIA» bezeichnet. Welchen Hintergrund hat die Bezeichnung «MIA»? Tanja Fiala: MIA steht für Mitarbeitenden Information Administration und steht dafür, dass Mitarbeitende, Vorgesetzte sowie interne Referenten, rascher und effizienter zu Informationen kommen, welche diese administrieren und untereinander austauschen können. Die Erfahrung zeigt, dass der Projektname auch der Systemname werden könnte – für uns ein kurzer, prägnanter Name, den man sich gut merken kann. Tanja Fiala, Mitglied des Projektteams: «Wir möchten mit dieser wichtigen Unterstützung die Arbeitgeberattrak tivität sowie die Produktivität steigern und einen Beitrag an den Erfolg der RhB leisten.» 12 Herr Triadis, könnten Sie uns in einigen Sätzen erklären, was das Ziel dieses HR-Tools ist? Christos Triadis: Kurz gesagt: Mit MIA und der Software P&I wollen wir die Personalarbeit modernisieren, ungenutztes Potenzial aktivieren und Abläufe deutlich straffen. Bisher wurde ein Grossteil der HR-Aufgaben technisch nicht unterstützt. Das hatte zur Folge, dass viele notwendige und wichtige HR-Aufgaben manuell und sehr zeitaufwändig bearbeitet wurden. Vor allem standen wertvolle Informationen bzw. Auswertungen nicht schnell genug zur Verfügung. Das wird sich mit MIA nun ändern. Die Software P&I zeichnet sich durch ihren grossen Funktionsumfang, die modernste Technologie sowie eine fast grenzenlose Flexibilität aus. Wissen Sie: Mitarbeitende sind «interne Kunden». In der heutigen, durch Technologie bestimmten Zeit haben sie eine entsprechende Erwartungshaltung an ein modernes Personalmanagement. Schliesslich sind Sie als wertvollste Ressource ja direkt betroffen. Was verspricht man sich von diesem neuen HR-Tool? Tanja Fiala: Für mich ist die Implementierung des HR-Tools dann ein Erfolg, wenn wir im Zuge der Einführung alte, zum Teil auch eingesessene Prozesse überdenken, optimieren können und es wagen, neue Wege zu gehen. Wir möchten mit dieser wichtigen Unterstützung die Arbeitgeberattraktivität sowie die Produktivität steigern und einen Beitrag an den Erfolg der RhB leisten. Ab wann ist das neue System in Betrieb? Christos Triadis: Wir gehen in drei Phasen vor, die jeweils einzeln in Betrieb gehen. In der ersten Phase, die von September bis Dezember 2014 terminiert ist, erfolgt die Installation und Einrichtung der HR Basis. Hier werden – neben der Basis für das Personaldatenmanagementsystem – die Softwaremodule Aus- und Weiterbildung, Organisationsverwaltung, Personalcontrolling sowie Personaleintritt installiert und die entsprechenden Schnittstellen eingerichtet. Parallel schulen wir die künftigen Anwender. In der zweiten Phase, die ab 2015 startet, werden alle Workflows definiert und aufgebaut. In dieser Phase planen wir auch die Fertigstellung des Mitarbeiter- und Managementcontrollings. In einer dritten Phase erfolgt dann der Ausbau des HR-Managements. von links nach rechts: Christos Triadis (CEO P&I), Peggi Gatani (Projektleiterin P&I), Eric Wyss (Projektleiter RhB), Tanja Fiala (Projektmitarbeiterin RhB) Welche Herausforderungen stehen bei diesem Projekt «MIA» an? Tanja Fiala: Die grösste Herausforderung aus meiner Sicht ist es, alle Bedürfnisse an das System MIA zu eruieren, zu formulieren und schlussendlich anwenderfreundlich abzubilden. Die Grundlagenarbeit ist das A und O des Erfolges. Wie gross ist die Projektbedeutung für die P&I? Christos Triadis: MIA geniesst bei P&I einen hohen Stellenwert und wird als strategisches Projekt geführt. Das heisst: Die Projektverantwortung trägt direkt die Geschäftsführung. In die Umsetzung eingebunden sind die erfahrensten Consultants sowie die Abteilung Development. Was bedeutet dieses HR-Tool für die RhB-Mitarbeitenden? Tanja Fiala: Es soll den Mitarbeitenden einen rascheren Zugriff auf Informationen und Prozesse geben. MIA ermöglich den direkten Daten- und Informationsaustausch via System, z.B. zwischen Bereichspersonalleitenden, sowie Vorgesetzten im Rekrutierungsprozess oder zwischen HR-Weiterbildung und einem Kursteilnehmenden. Besten Dank für dieses freundliche Gespräch und viel Erfolg bei der Umsetzung des Grossprojekts «MIA». Wird es Mitarbeiterschulungen geben, um das neue Programm richtig anwenden zu können? Christos Triadis: Ja, die Einführungsunterstützung sowie Schulungen finden in der ersten Projektphase statt. Wir unterscheiden hier zweierlei Arten von Schulungen, um eine korrekte Systembedienung sicherzustellen. In der «Anwenderschulung» trainieren wir Nutzer dahingehend, die Anwendung selbstständig zu bedienen. In der «Administrationsschulung» lernen die Systemadministratoren, wie das System zu konfigurieren ist und wie die Benutzeradministration erfolgt. Christos Triadis, CEO von P&I: «Mit MIA und der Software P&I wollen wir die Personalarbeit modernisieren, ungenutztes Potenzial aktivieren und Abläufe deutlich straffen.» Wie ist die bisherige Zusammenarbeit mit der P&I für dich verlaufen? Tanja Fiala: Sehr gut. Die zuständigen Projektmitarbeitenden von P&I verfügen über sehr viel Erfahrung mit vergleichbaren Projekten. Nun gilt es, ihnen die RhB-Welt und RhB-Sprache näher zu bringen, damit sie uns erfolgreich in die nächste Dimension der HR-Software begleiten. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info P&I ist eines der bedeutendsten und namhaftesten Unternehmen der HR-Industrie in Europa. Innovationsgetrieben, kreativ und leidenschaftlich – P&I hat sich in mehr als vier Jahrzehnten einen Namen als Spezialist gemacht und steht für einfache und verständliche Produkte. In einem dauerhaften Prozess der Produkt erneuerung entstanden nicht vergleichbare Produktreihen für alle Aufgaben der Personalwirtschaft. P&I ist Impulsgeber für mehr als 15 000 europäische Endkunden, grosse Rechenzentren sowie internationale HR-Servicedienstleister. Insgesamt ist P&I mit 13 Niederlassungen in Europa vertreten. 2012 erwarb die P&I AG die Aktien der Schweizer Mirus Software AG. Das Davoser Unternehmen ist Marktführer im Bereich HR-Software in der Hotel-, Gastro- und Touristikbranche. Durch den Zusammenschluss positioniert sich P&I stärker am Schweizerischen Markt. 13 Angebote Neuorganisation Catering Das Bahncatering wurde auf Anfang Mai reorganisiert. Neu sorgen zwei Unternehmen für das leibliche Wohl der Bahnreisenden der RhB und des Glacier Express. von Sabrina Dattilo, Expresszüge und Catering Seit dem 1. Mai 2014 ist das Catering bei der RhB und auf dem Glacier Express neu organisiert. Die bisherige Anbieterin der Bahn-Verpflegung, die RailGourmino swissAlps AG (RGsA AG), hatte den Pachtvertrag mit der RhB und MGBahn auf Ende April 2014 gekündigt. Das Gastronomieangebot wird neu von zwei Unternehmen betreut: Rhätia Werte AG und RailGastro GmbH. Rhätia Werte AG - Glacier Express - Regionallinien RhB Speisewagen im Regeleinsatz Railbar im Regeleinsatz RailGastro GmbH - Bernina Express - Charter- und Sonderfahrten Markus Frei, Geschäftsführer der Rhätia Werte AG (Tochtergesell schaft der RhB): «Den Gast zufrieden zu stellen, ihm ein schönes und erinnerungswürdiges Ess- und Reiseerlebnis zu bieten, ist unser grosses Anliegen.» Die Rhätia Werte AG Die Rhätia Werte AG ist eine Tochter gesellschaft der RhB und ist dem Geschäftsbereich Vertrieb unter der Leitung von Piotr Caviezel indirekt angegliedert. Sie übernimmt die Bahngastronomie im Glacier Express und den Regionallinien der RhB. Geschäfts führer der Rhätia Werte AG ist Markus Frei, ehemaliger Managing Director der RGsA AG. Er und sein bewährtes Team werden weiterhin eine qualitativ hochstehende Kulinarik auf dem Glacier Express und den Regionallinien der RhB garantieren. Räumlich ist das Unternehmen am bisherigen Sitz von RGsA AG, an der Gürtelstrasse 14 in Chur, anzu treffen. Das Servicepersonal tritt im Glacier Express als Team des Starproduktes auf, und auf dem übrigen Netz der RhB mit dem RhB-Logo. Dies garantiert einen einheitlichen Auftritt als Team gegenüber den Gästen. Der Name «Rhätia Werte AG» ist vom Kunden nicht direkt ersichtlich und wird nicht aktiv kommuniziert. Die Kundenbedürfnisse und die stetige Optimierung der Dienstleistung stehen für die Tochtergesellschaft der RhB im Fokus. «Den Gast zufrieden zu stellen, ihm ein schönes und erinnerungswürdiges Ess- und Reiseerlebnis zu bieten, ist unser grosses Anliegen», so Markus Frei. Daher gibt es ab dem 1. Mai 2014 bereits kleinere Änderungen am Angebot. Neu wird zusätzlich zum bereits vorhandenen Rotwein ein Glacier Express Weisswein «Johannisberg» sowie heimisches «Calanda Bier» angeboten. «Mein Team und ich, wir freuen uns sehr, dass wir unser langjähriges, bahngastronomisches Fachwissen weiterhin zum Wohle der Gäste und Unternehmung einbringen können. Wir werden unser Bestes geben, um den hohen Ansprüchen aller Beteiligten gerecht zu werden», beteuert Markus Frei. Markus Frei, Geschäftsführer der Rhätia Werte AG (Tochtergesellschaft der RhB); bisherige Tätigkeit: CEO RailGourmino swissAlps AG; Hobbies: Konzertbesuche (Rock und Klassik), Klavier, Schach, Töff 14 RailGastro GmbH Kulinarisch verwöhnt werden die Gäste auch auf dem Bernina Express und jeglichen Charter- und Sonderfahrten der RhB von RailGastro GmbH. Das gastronomische Erlebnis und die herzliche Gastfreundschaft stehen für Renato Feurer, Geschäftsführer von RailGastro GmbH, im Vordergrund. Der gelernte diplomierte Chemiker ist bereits Partner der RhB und erfolgreicher Betreiber der Piano Bar seit 2010. Die Produkte bezieht RailGastro GmbH hauptsächlich von lokalen Lieferanten und garantiert hohe Produktqualität und Authentizität. Vom Puschlaver Kräutertee, Churer Nusstörtli zum Engadiner Totenbeinli: die Produkte stammen aus der Region der RhB. Mit RailGastro GmbH sind erstmals auch die neuen RailBars auf dem Bernina Express im Einsatz. Dank den neuen batteriebetriebenen RailBars können die Gäste mit frischem Kaffee am Sitzplatz verwöhnt werden. Das neue Konzept von RailGastro GmbH gliedert den Service auf dem Bernina Express in vier Blöcke, wobei das Verpflegungsangebot sich der Tageszeit anpasst. Der Gast wird so mehrmals während seiner Reise am Sitzplatz besucht mit wechselnden Empfehlungen. «Erste Erfahrungen zeigen, dass unser Konzept ‹GenussReise› sehr gut ankommt. Die Reise wird durch das Angebot von regionalen Spezialitäten und frischem Kaffee ergänzt und bereichert damit das Gästeerlebnis», bestätigt Renato Feurer. Das Team von insgesamt acht RailStewards versteht sich als aktive Verkäufer bei gleichzeitiger Gästebetreuung. «Unser Servicelevel an Bord soll einem First Class Flug gleichen. Dies zeigt sich auch im Jobtitel ‹RailSteward› », erzählt Renato Feurer weiter. Gastronomisch wird bei den Charter- und Sonderfahrten jeder Kundenwunsch erfüllt: ein Verpflegungsangebot speziell abgestimmt auf den Wagentyp und die Bedürfnisse des Kunden. RailGastro GmbH zählt für Charter- und Sonderfahrten weiterhin auf die Unterstützung der RhB-Hostessen. Auch die Mitarbeiter von RailGastro GmbH treten nach Aussen als Rhätische Bahn bzw. Bernina Express auf und garantieren einen einheitlichen Auftritt auf dem Zug. Renato Feuer und sein Team freuen sich auf die berufliche neue Chance und sind bestrebt, kulinarisch jedes Bedürfnis zu befriedigen. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info Renato Feurer, Geschäftsführer RailGastro GmbH; bisherige Tätigkeit: Betreiber Piano Bar, Dozent für Chemie an HTW; Hobbies: Tanzen und Cocktail shaken Renato Feurer, Geschäftsführer RailGastro GmbH: «Unser Servicelevel an Bord soll einem First Class Flug gleichen.» 15 Infrastruktur Der Bahnhof Davos Platz ist modernisiert Der Bahnhof Davos Platz wurde in mehreren Etappen komplett um- und ausgebaut. Über die Eröffnung wurde an dieser Stelle bereits informiert, die Arbeiten sind unterdessen abgeschlossen. Beim Umbau war der Fokus auf Infrastruktur die drei folgenden Schwerpunkte gerichtet: Der Bahnhof Davos Platz des ist Kundennutzen, modernisiertOptimierung Verbesserung der Sicherheit sowie Substanzerhalt. Kundenspezifische Erneuerungen – Rampenzugänge zum Haus- und Mittelperron – Perronerhöhung auf 37 cm über Schienenoberkante – Verlängerung Personenunterführung mit Galerie zur Jakobshornbahn – Verlängerung Hausperrondach Sicherheit Bahnbetrieb – Neubau einer modernen Sicherungsanlage Der Bahnhof Davos Platz wurde in mehreren Etappen komplett um- und ausgebaut. Über die Eröffnung wurde anProjektabwicklung dieser Stelle Bahntechnik bereits informiert, dieSubstanzerhalt Arbeiten sind von Urs Serena, Sanierung Hellwegunterführung unterdessen abgeschlossen. Beim Umbau war der Fokus auf die –drei folgenden – Erneuerung Gleisanlagen Schwerpunkte gerichtet: Verbesserung des Kundennutzen, Optimierung der Sicherheit – Umbau und Sanierung Fahrleitung und Energietechnik sowie Substanzerhalt. – Sanierung Kabelrohr- und Kabelanlagen von Urs Serena, Projektabwicklung Bahntechnik Im November 2008 war der Startschuss für die Planung des – Sanierung Niederspannung- und Telekomanlagen Bahnhofausbaues Davos Platz. Der ganze Planungsprozess – Sanierung Bahnhofgebäude Im November 2008musste war der Startschuss für Geschäftsdie Planung des Bahnhofausbaues Davos HausPlatz.und Mittelperrondach mit verschiedenen und Fachbereichen – Sanierung Der ganze Planungsprozess musste mit verschiedenen Geschäftsund Fachbereichen abgestimmt werden. abgestimmt werden.Bei der Erneuerung der Bahnanlagen geht es neben dem rei- Betriebliche Optimierungen nen Substanzerhalt auch um die Verbesserung des Kunden– Neubau Technikraum Bei der Erneuerungnutzens der Bahnanlagen geht sowie es neben dem reinen Substanzerhalt auch um (Bahndienststützpunkt) die und der Sicherheit um Betriebsoptimierungen. – Umbau Depot Verbesserung des Kundennutzens undPlanungszeit der Sicherheit sowie umwaren Betriebsoptimierungen. Nach Nach einer intensiven von drei Jahren alle einer intensiven Planungszeit von dreidieJahren alle Projektteile die der Projektteile definiert, auf der waren untenstehenden schemati-definiert, Neubau imauf Baurecht nachfolgenden schematischen Übersicht als wichtige Teilprojekte positioniert sind. schen Übersicht als wichtige Teilprojekte positioniert sind. – Mainstation Kundenspezifische Erneuerungen Rampenzugänge zum Haus- und Mittelperron links: Galerie. Perronerhöhung auf 37 cm über Schienenoberkante mitte: Rampe Mittelperron. Verlängerung Personenunterführung mit Galerie zur Jakobshornbahn rechts oben: Perronhöhe von Verlängerung Hausperrondach 37 cm über SOK im Mittelperron und mit neuer Wartekabine. Sicherheit Bahnbetrieb rechts unten: Schaltturm. Neubau einer modernen Sicherungsanlage Substanzerhalt Sanierung Hellwegunterführung Erneuerung Gleisanlagen Umbau und Sanierung Fahrleitung und Energietechnik Sanierung Kabelrohr- und Kabelanlagen 16 Sanierung Niederspannung- und Telekomanlagen Sanierung Bahnhofgebäude Von den verschiedenen Projektteilen werden lediglich die kundenspezifischen Erneuerungen etwas dokumentiert. Die Beschreibung und Dokumentation aller anderen Projektteile würden den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Für den Bahnkunden ist der längst fällige Rampenzugang zum Mittel- und Hausperron die wichtigste Erneuerung und Erleichterung, nebst der Perronerhöhung von bisher 10 cm über Schienenoberkante (SOK) auf die konformen Ein- und Ausstieghöhe von 37 cm über SOK zur Erfüllung des Behinderten Gleichstellungsgesetzes. Ein weiterer, wichtiger Kundenprojektteil besteht aus der Verlängerung der Personenunterführung und dem anschliessenden Galerieneubau zur Talstation der Jakobshornbahn. Die Galerie wurde von der Gemeinde Davos und den Bergbahnen Klosters Davos mitfinanziert. Bauablauf Die ganze Bauablaufplanung des Bahnhofumbaus gründete auf dem Bauprogramm der Sanierung des Klosterstunnels, die nur in einer betrieblichen Totalunterbruchphase realisiert werden konnte. Im Hinblick auf den saisonalen Betrieb der Feriendestinationen Kloster / Davos wurde die Totalunterbruchdauer auf die drei Monate von April bis Juni 2013 festgelegt. Mit dieser Vorgabe wurde im 2012 mit zwei Baulosen das Mittelperron (Rampe Treppe und die Perroner- höhung) und die Sanierung des Mittelperrondaches ausgeführt. Ebenfalls wurde das Dienstgebäude in diesem Zeitrahmen erstellt. Im Zeitfenster des Totalunterbruches musste in zwei Monaten der ganze Tiefbau flächendeckend, inklusive der Sanierung der Hellwegunterführung als Vorarbeit zum Gleisbau erstellt werden. Der Monat Juni war für die Ausführungsarbeiten der Bahntechnik (Gleis und Kabelbau) vorbehalten. Der Galeriebau erfolgte als Randbaustelle ohne Berührung mit dem Gleisbau in den Monaten Mai bis September. Am 29. November 2013 wurde die Sicherungsanlage in Betrieb genommen. Kosten und Mittelverbrauch Die Gesamtkosten belaufen sich auf CHF 34,5 Mio. (ohne Sanierung Bahnhofgebäude). Mittelaufwand 2012: 12,1 Mio. Mittelaufwand 2013: 18,5 Mio. Restaufwand 2014: 3,9 Mio. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info 17 Jubiläum Rückblick auf den Tag der offenen Türe Der Tag der offenen Türe in Landquart war ein voller Erfolg. Nicht nur was die Besucherzahl und -zufriedenheit betrifft, sondern insbesondere auch im Hinblick auf eine tadellose Mannschaftsleistung und ein perfektes Zusammenspiel aller Geschäftsbereiche. von Simon Rageth, Unternehmenskommunikation Was für ein Tag! Am 10. Mai präsentierte sich die RhB in Landquart von ihrer besten Seite. 6 000 bis 7 000 Besucherinnen und Besucher wurden erwartet – 12 500 Eintritte wurden gezählt. Bereits kurz nach 7 Uhr in der früh mussten die ersten Gäste mit Verweis auf die Öffnungszeit um 8.30 Uhr wieder aus der Werkstätte «getrieben» werden. Als Edi Jäger um 8.30 Uhr schliesslich das Band durchschnitt und die ersten Besucher Willkommen hiess, war der Vorplatz bereits gerammelt voll. Um 8.45 Uhr zeigte die automatische Eintrittszählung bereits über 500 Besucher, wenig später 1 000, 2 000 und 3 000 Gäste. Ziemlich genau um 14 Uhr begrüssten wir mit Helen Thöny aus Teufen die 10 000. Besucherin. Ihr und ihrem Mann offerierten wir eine Bernina Express Fahrt, 1. Klasse. Dass schlussendlich die Zählung am 125-Jahre-Fest fast genau bei 12 500 Eintritten stehen blieb, kann schon fast als «faszinierend anders» bezeichnet werden, als wäre dies geplant gewesen. Eine perfekte Zusammenarbeit RhB-Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten Bereichen waren während Monaten in die Vorbereitung dieses Anlasses involviert. Insbesondere während des Aufbaus, des Tags der offenen Türe selbst und auch beim Abbau zeigte sich, dass Teamgeist unabhängig von Beruf und Funktion bei der RhB gross geschrieben wird. Wie auch in unserem beruflichen Alltag waren es viele kleine Puzzlesteine, welche perfekt zusammengesetzt ein grosses Ganzes ergaben. Ich glaube, wir können stolz auf diesen gelungen Tag sein, welchen tausende Gäste und auch wir selbst in positiver Erinnerung behalten werden. oben: Ivo Hutter begrüsst die 10 000. Besucherin. mitte: Warten auf die Türöffnung. unten: Das Jubiläumsbuch. 18 Jubiläumsbuch Am 10. Mai fand auch die Buchvernissage des Jubiläumsbuches 125 Jahre Rhätische Bahn statt. Das Buch besteht aus drei Elementen: – Zwei DVD’s mit historisch einmaligen Dokumentarfilmen von RTR – Sechs spannende Episoden zur Pioniergeschichte in einem Buch – Und ein Magazin mit 125 Bildern und Geschichten zur RhB Alle Mitarbeitenden haben einen Gutschein zum Bezug dieses Jubiläumsbuches erhalten. Beziehen Sie dieses Buch und tauchen Sie in die Vergangenheit der RhB ein. Das Buch ist auch im Railshop erhältlich: www.rhb.ch/railshop Marketing Angebotserweiterung Retica 30 InfoRetica Nr.2 / 2014 Info Seit Mitte Juni wurde das Angebot von SBB-Zügen zwischen Graubünden und Zürich erhöht und gleichzeitig die RhB-Anschlüsse nach Davos und St. Moritz ausgebaut. In der Werbekampagne dazu dringen die Bündner Steinböcke bis nach Zürich vor. von Ladina Gredig, Marktverantwortliche Schweiz Per 15. Juni 2014 baut die SBB die Verbindungen zwischen Chur und Zürich aus. Die InterCity-Züge, die zur vollen Stunde in Zürich und zur halben Stunde in Chur abfahren, verkehren neu im Zweistundentakt statt nur zu den Hauptverkehrszeiten. So steht den Gästen zusätzlich zu den stündlichen Verbindungen alle zwei Stunden eine weitere InterCity-Verbindung zur Verfügung. Die Orte Zürich, Landquart und Chur sind dadurch häufiger schnell miteinander verbunden. Für die zusätzlichen Züge von / nach Zürich bietet die RhB neue Anschlussverbindungen zwischen Landquart und St. Moritz (via Vereina – Zernez) sowie zwischen Landquart und Davos (mit Umsteigen in Klosters) an. Die Tourismusdestinationen St. Moritz und Davos werden mit dieser Angebots erweiterung noch besser ans Fernverkehrsnetz der Schweiz angebunden. Zur Kommunikation des Angebotsausbaus wurde mit der SBB eine gemeinsame Kampagne lanciert, bei der die Bündner Steinböcke Zürich entdecken. Für den Zeitraum von 15. Juni bis 14. Juli 2014 ist zudem eine Spezialtageskarte Graubünden – Zürich ab 39.00 Schweizer Franken erhältlich, um die neuen Verbindungen zu testen. Die Tageskarte ist gültig auf der Strecke Chur – Zürich (und retour) sowie im Geltungsbereich des graubündenPass. Weiter Informationen zur Spezialtageskarte sowie der neue Fahrplan sind unter www.rhb.ch / zuerich ersichtlich. 19 Nachhaltigkeit 95 % des Abfalls bei der RhB werden wiederverwertet Die Rhätische Bahn bietet heute ein integrales Abfallentsorgungs- und Recyclingsystem, das ökologische Nachhaltigkeit mit wirtschaft licher Effizienz verbindet. von Stefan Ackermann, Leiter Materialwirtschaft Die Verwendung und das Recycling von Abfallstoffen haben sich in den vergangenen Jahren zu bedeutenden Faktoren der Ökonomie und der Ökologie entwickelt. Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen. Gestiegene Ansprüche hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Effizienz verlangen nach Innovation und neuen Lösungen. Eigenverantwortung gegenüber Umwelt Als umweltbewusstes Unternehmen nimmt die RhB ihre Verantwortung für ein integrales Abfallentsorgungs- und Recyclingsystem wahr. Oberste Prämisse dabei ist das umweltverträgliche und verantwortungsbewusste Handeln. Als modernes Unternehmen und unter Einhaltung der Gesetze und Verordnungen versuchen wir jeweils, einen Schritt voraus zu sein. Als grösste Alpenbahn der Schweiz ist die RhB seit 125 Jahren in einer einzigartigen Gebirgslandschaft unterwegs. Ökologie und Gesetzgebung werden dabei vollumfänglich mit einbezogen. Die Flexibilität der RhB erlaubt uns, die Anforderungen im fortlaufenden Entwicklungsprozess zu erfüllen. Ein wesentlicher Bestandteil der Entsorgungskonzepte ist ein umweltverträgliches und verantwortungsbewusstes Handeln. Dazu gehört auch eine fortlaufende Analyse der Entsorgungszahlen, um im Bedarfsfall neue kostensparende Entsorgungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Materialqualität und -vielfalt Die heutige Materialvielfalt setzt konsequentes trennen der Materialien voraus. Eine ordentliche und sortenreine Trennung und Entsorgung ist massgebend für eine ökologische und ökonomische Wiederverwertung. Die hauseigene Logistik ist die Grundlage um massgeschneiderte und flexible Entsorgungskonzepte umzusetzen. Deshalb legen wir grossen Wert auf einen reibungslosen Ablauf. Ein gut funktionierendes Entsorgungskonzept, kombiniert mit motivierten Mitarbeitenden, bietet einen zuverlässigen und hochwertigen Service. Auftragsabwicklung Der stetige Wandel der Zeit und der steigende Anspruch in Sachen Recycling von Abfallstoffen stellt die RhB stets vor neue Herausforderungen. Deshalb werden laufend noch einfachere oder zeitsparendere Abwicklungsmöglichkeiten geprüft. Unterschiedliche Materialien, begrenzte Lagerkapazitäten und verschiedenste Ansprüche fordern dabei innovative Lösungen. Dabei gilt es auch, eine günstige und umweltschonende Logistik zu gewährleisten. Neue Materialien erfordern auch immer wieder neue Dienstleistungen. Ökonomie fordert noch mehr Ökologie. In den vergangen Jahren konnten gemäss untenstehender Entsorgungsbilanz diverse Materialien der Wiederverwertung zugeführt werden. Entsorgte Materialien in den letzten drei Jahren in Tonnen: Jahr Eisen-Schrott Entsorgungsgüter Nichteisen-Schrott Elektro-Schrott Papier / Karton Gesamt 20 201120122013 243124652304 295254330 90 77156 5 610 7 6 7 282828082807 Interview Steuerbezugsverein Seit 1921 besteht der Steuerbezugsverein der RhB. Jedoch, was steckt hinter dem Verein? InfoRetica hat beim neuen Präsidenten Walter Schmid nachgefragt. von Rico Schuon, Unternehmenskommunikation Wer steht hinter dem Steuerbezugsverein der Rhätischen Bahn? Walter Schmid: Oberstes Organ des Steuerbezugsvereins des Personals der RhB ist die Mitgliederversammlung. Die Generalversammlungen finden üblicherweise alle zwei Jahre statt. Dem Verein steht ein Vorstand mit Präsident, Aktuarin (Sandra Beeli) und vier Beisitzern (Arthur Heldstab, Hans-Ruedi Stocker, Robert Kalberer und Reto Mathiuet) vor. Die Geschäftsführung besteht aus drei Rechnungsführern (Christian Bundi, Thomas Perl, Reto Schelling) aus dem Geschäftsbereich Finanzen, welche die Geschäfte gewissenhaft und treuhändig abwickeln. Die Revision wird von zwei ausgewiesenen Finanz- und Rechnungswesen-Fachleuten (Thomas Truog und Luis Derungs) wahrgenommen. Welchen Sinn und Zweck erfüllt der Steuerbezugsverein? Walter Schmid: Gemäss Statuten bezweckt der Verein primär die Erleichterung der Bezahlung der Steuern und Versicherungsprämien für seine Mitglieder, den Mitarbeitenden der RhB und auch der Pensionierten. Was sind die Herausforderungen des Steuerbezugsvereins? Walter Schmid: Wir wollen den Sinn und Zweck des Vereins bekannt machen und Neueintretende bei der RhB als Mitglieder gewinnen. Die Geschäftsführung ist bestrebt, immer einen tadellosen Service zu erbringen und bei Fragen beratend und unterstützend beizustehen. Die Pflicht des Vereins ist es, das verfügbare Geld zinstragend in mündelsichere Anlagen bei Institutionen mit umfassender Garantie anzulegen. Dabei hat die Sicherheit der Anlagen oberste Priorität. Der Steuerbezugsverein darf dabei aber nicht wie eine Bank fungieren, sondern nur als Verein tätig sein. Welche Vorteile haben die Vereinsmitglieder? Walter Schmid: Da ich selber seit über 20 Jahren Mitglied des Steuerbezugsvereins bin, weiss ich von den Vorteilen die man geniesst: Man hat immer zum Zeitpunkt der geschuldeten Steuerbeträge die notwendigen Beträge bereit zur Zahlung. Dies ist sicher auch für jüngere Mitarbeiter von grossem Vorteil. Positiv ist auch, dass die Mitglieder mit ihrem Guthaben von einem relativ guten Zins profitieren können. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info Wie ist das Vorgehen, wenn Mitarbeitende sich bei euch anmelden möchten? Walter Schmid: Dies ist ganz einfach: Wenn jemand dem Steuerbezugsverein beitreten möchte, kann er oder sie das Anmeldeformular, welches auf dem Intranet zu finden ist oder telefonisch bestellt werden kann, ausfüllen und der Geschäftsführung einreichen. Auch alle weiteren Angaben und Unterlagen sind auf dem Intranet der RhB zu finden. Wie viele Mitglieder hat der Steuerbezugsverein zurzeit? Walter Schmid: Per 1. Januar 2014 sind total 683 Personen Mitglied im Verein, d.h. aktive Mitarbeitende der RhB und Pensionierte. Wie werden die Steuerdaten behandelt? Walter Schmid: Sämtliche Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt. Die Mitglieder haben ihre durch die Steuereinschätzung und Rechnungstellung berührten Interessen aber selber zu wahren. Herzlichen Dank für dieses freundliche Gespräch und viel Erfolg weiterhin mit dem Steuerbezugsverein. von links nach rechts: Reto Mathiuet, neues Vorstandstandsmitglied, Walter Schmid, neuer Präsident, Peider Härtli, demissionierter Präsident und demissioniertes Vorstandsmitglied Anton Fricker. 21 Güterverkehr Abschlussfeier NEAT Sedrun Mehr als 14 Jahre hat die Zusammenarbeit zwischen der NEAT-Baustelle Sedrun, der Rhätischen Bahn und der Matterhorn Gotthard Bahn gedauert. Am Montag, 5. Mai 2014, wurde diese Partnerschaft mit einer Abschluss feier im kleinen Rahmen gebührend abgeschlossen und die grössten Transportlieferungen in der Geschichte des Güterverkehrs beendet. von Wiro Capol, Produktmanager Güterverkehr Bereits 1947 wurde die erste Vision eines Gotthard-Basistunnels entwickelt. 1963 setzte der Bund eine Kommission «Eisenbahntunnel durch die Alpen» ein, welche verschiedene Varianten von Bahntunnels evaluierte. 1971 entschied sich diese Kommission für einen Doppelspurtunnel durch den Gotthard. Die SBB wurde vom Bundesrat mit der Ausarbeitung des Bauprojekts für die Gotthard-Basislinie Erstfeld-Biasca beauftragt. Eine wirtschaftliche Rezession und politische Uneinigkeiten zwischen den Befürwortern von Gotthard-, Simplon- und Splügenbahn blockierten jedoch diese Tunnelvorhaben. Mitte der 80er-Jahre wurde die politische Diskussion wieder aufgenommen und im Mai 1989 durch einen Entscheid des Bundesrates der Verlauf der neuen Alpentransversale festgelegt. Am 27. September 1992 wurde der Bau einer Alpen-Transversale vom Schweizer Volk angenommen. 1996 wurden die ersten Erkundungsbohrungen an der PioraMulde durchgeführt und im Jahr 1998 mit positivem Ergebnis (ca. 250 Meter loses Material in der Störzone) abgeschlossen. Im Februar 1999 begann der Bau des 800 Meter tiefen Hauptschachtes zur Erschliessung des Zwischenangriffs Sedrun. Diese oben: Um die Transportmenge an Zement zu verdeutlichen, wurden in 14 Jahren insgesamt fast 29 000 zweiachsige Zement silowagen des Typs «Uc» (sogenannte Mohrenköpfe) transportiert. 22 rechts: Der Baustellenbahnhof im Jahr 2003 und Mai 2014. Arbeiten konnten im Jahr 2000 abgeschlossen und ein Jahr später mit dem Sprengvortrieb begonnen werden. Am 17. Oktober 2007 erfolgte in Sedrun der erste Hauptdurchschlag Richtung Amsteg und drei Jahre später am 15. Oktober 2010 der zweite Durchstich Richtung Faido. Nach Fertigstellung der zwei Tunnelröhren wurde das Objekt Ende 2013 dem Bauherren Alp Transit Gotthard AG termingerecht übergeben. Nach Einbau der Bahntechnik und dem geplanten Versuchsbetrieb soll dieses Jahrhundertbauwerk auf Ende 2016 seinen Betrieb aufnehmen. Einbezug der RhB und MGB Im Jahr 1995 fand die erste Koordinationssitzung zwischen Alp Transit Gotthard (eine 100 % Tochterfirma von der SBB AG) und den beteiligten Bahnen statt. Bis im Jahr 2002 wurde im Zusammenhang mit den geplanten Gütertransporten zum Zwischenangriff Sedrun verschiedene bauliche Massnahmen auf der Strecke Chur – Disentis / Mustér umgesetzt. Neben dem Tunnel beim Bahnhof Disentis / Mustér wurde eine neue Kreuzungsstelle erstellt und die Stromanlagen verbessert. Insgesamt wurden vom Bund zu diesem Zweck über 100 Millionen Franken bereitgestellt. Beginn der Bahntransporte nach Sedrun Im Jahr 1999 starteten die Gütertransporte zur NEAT-Baustelle Sedrun. Innerhalb der folgenden 14 Jahre konnte eine Menge von fast 510 000 Tonnen Baumaterialien durch die RhB und MGBahn nach Sedrun befördert werden. Dank der vereinbarten Transportverpflichtung für Lieferanten zwischen Alp Transit Gotthard AG, NEAT Sedrun und den beteiligten Bahnen wurde der grösste Teil des Materialbedarfs dieser Grossbaustelle auf der Schiene angeliefert. Den grössten Bedarf der Baustelle hat aus den Zementlieferungen bestanden, welche mit mehr als 380 000 Tonnen fast 75 % der Gesamtmenge ausgemacht haben. Daneben wurde jedoch auch Zusatzbaustoffe, Stahlprodukte, diverse andere Baustoffe, Öko-Diesel aber auch Recyclingmaterial und Bohrschlamm und nicht zu vergessen ein Teil der Tunnelloks (Schöma) an- wie auch abtransportiert. Logistik Während den Jahren mit den grossen Bautätigkeiten wie Innenausbau der Tunnelröhren, Absicherung der Störzone etc. verkehrten jeweils täglich zwei und teilweise sogar drei Güterzüge zwischen Landquart – Untervaz-Trimmis und Disentis / Mustér. Dort übernahm die MGBahn die Güterlast der RhB-Züge und führte diese in zwei Extrafahrten zum Baustellenbahnhof der NEAT Sedrun. Auf dem gleichen Weg gelangten die leeren Güterwagen zurück zum Abgangsbahnhof für den Wiederbelad. Wegen der Lastbeschränkung zwischen Trun und Disentis / Mustér mussten die ausgelasteten Güterzüge teilweise Güterwagen am Bahnhof Trun «zwischenlagern» und mit einer Extrafahrt nachträglich abgeholt werden. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info Abschlussfeier in Sedrun Am Montag, 5. Mai 2014, wurden verschiedene Vertreter der beteiligten Bahnen, von Bund und Kanton, der Bauherrschaft wie auch der Arbeitsgemeinschaft (AT) Sedrun sowie einige Kunden zu einer Abschlussfeier im kleinen Rahmen eingeladen. Hans Amacker, Direktor der RhB, durfte insgesamt 22 Teilnehmer zu diesem Anlass begrüssen. Nach einer Fahrt im fahrplanmässigen Reisezug von Chur nach Disentis / Mustér wurde die Reisegesellschaft für eine letzte Fahrt hinunter zur NEAT-Baustelle Sedrun von einem Extrazug mit Panoramawagen erwartet. Eindrucksvoll konnte das Baugeleis ab der Hauptlinie der MGBahn nochmals bis zum Baustellenbahnhof Sedrun befahren werden. Neben den Schienen standen bereits die Arbeiter bereit, um nach der Rückkehr dieses Extrazuges auf das Streckengleis sogleich mit dem Abbruch zu beginnen. Im Informationszentrum der NEAT-Baustelle Sedrun würdigten Hans Amacker, Fernando Lehner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der MGBahn sowie von Alfred Seiler, Vertreter der Oberbauleitung AT Sedrun nach einer kurzen Rückblendung die gute Zusammenarbeit. Abschluss fand diese Feier bei einem gemeinsamen Mittagessen in einem Restaurant in Sedrun. Allen Beteiligten herzlichen Dank und sie dürfen genau so stolz sein wie wir, am Bau dieses Jahrhundertbauwerks mitgearbeitet zu haben. 23 Rollmaterial Hydraulische Radsatz-Montagepresse Seit Februar 2014 ist die neue Radsatzpresse in Betrieb. Die 2-Zylinderpresse entspricht den neuesten Anforderungen und verspricht höchste Produktivität bei minimalem Handling-Aufwand. von Jakob Kalberer, Leiter Fertigung / Komponenten oben: Getrieberadsatz zu Tmf auf Bestückungswagen der Radsatzpresse. unten: Instruktion und Schulung der RhB-Mitar beitenden. 24 Nach einer Bauzeit von rund einem Jahr konnte in der Kalenderwoche 05 / 2014 die neue Radsatzpresse in Original RhB-Rot im Geschäftsbereich Rollmaterial, Fertigung / Komponenten erfolgreich in Betrieb genommen werden. Die Radsatzpresse wird hauptsächlich für das Ersetzen der Räder an Trieb- und Laufachsen eingesetzt. Der Aufbau der neuen Radsatzpresse entspricht den heutigen geforderten Normen und Anforderungen, welche an Radsätze bei der Aufarbeitung gestellt werden. Die Ausführung als 2-Zylinderpresse garantiert höchste Produktivität bei minimalem Handlings-Aufwand und damit minimiertem Risiko für Bediener und Radsatz. Manipulationen sind nur über einen Zustimmtaster an der Steuerung möglich und somit sind Eingriffe während dem Pressvorgang durch den Bediener im Maschinenraum unmöglich. Die SPS-Steuerung bietet die Möglichkeit, ganze Bewegungsprofile der Stösselachse (Presszylinder) werkstückspezifisch zu speichern. Auch die selbstständige Presskurvenauswertung nach EN 13260 sowie die Durchführung der Abpress-Prüfung sind Bedingungen, welche heute an eine moderne Radsatzpresse gestellt werden. Dies erfüllt die neue Presse in allen Belangen. Ebenfalls ist die Radsatzpresse mit einer automatischen Messvorrichtung ausgerüstet, welche den ganzen Radsatz nach erfolgtem Aufpressen der Radscheiben geometrisch überprüft (Radrückenabstand ARMass, Rundlauf auf der Lauffläche, Planlauf am Radrücken). Für das Handling und die Zuführung der Radsätze in die Presse wurde ein spezieller Transportwagen entwickelt und ist Bestandteil der Gesamtanlage. Die Einhaltung der Lärm- und Sicherheitsvorschriften entsprechen den gesetzlichen Anforderungen vollumfänglich. So ist zum Beispiel der Zutritt zum hinteren Maschinenraum nur durch eine gesicherte Türe möglich (Not-Aus Schalter). Rollmaterial Ultraschall-Feinreinigungsanlage Reinigungsarbeiten von Komponenten und Werkstücken wurde bis anhin von Fachpersonal ausgeführt. Die Inbetriebnahme der auto matisierten Ultraschall-Feinreinigungsanlage bietet eine willkommene Entlastung. von Jakob Kalberer, Leiter Fertigung / Komponenten Im Geschäftsbereich Rollmaterial, Fertigung / Komponenten konnte kürzlich die noch vor Weihnachten 2013 neu installierte Ultraschall-Feinreinigungsanlage erfolgreich dem Betrieb übergeben werden. Die Reinigungsanlage dient hauptsächlich zum Reinigen von Komponenten und Werkstücken welche mit Öl und Fett behaftet sind. Das ausgeklügelte Reinigungssystem mit verschiedenen Reinigungsstufen und Reinigungszyklen wie Spritzreinigen, Tauchen im Ultraschall, Tauchdruckfluten, Dampfentfetten und Vakuumtrocknen zeichnen dieses qualitativ hochstehende Schweizer Pro- dukt aus und garantieren einen hohen Reinigungserfolg. Die Einhaltung der Umwelt- sowie Emissionsnormen werden bei dieser Anlage vollumfänglich erfüllt. Die Reinigungsprozesse erfolgen praktisch emissionsfrei unter Vakuum in einem geschlossenen Kreislauf. Das eingesetzte nicht chlorierte A3-Lösemittel (Isoparaffin) verhindert jegliche Korrosion auf dem Reinigungsgut. Auch der mittlere Lärmpegel Leq ISO Norm 3746 wird dabei erfüllt. Die Anlage kann mit mehreren Reinigungskörben beladen werden. Die automatische Bestückungsanlage mit Förderband bringt das Wäschegut wie von Geisterhand bedient in die Wäschekammer. Nach dem Reinigungsprozess wird der Waschkorb wieder automatisch entladen und der nächste Korb wird der Maschine zugeführt. Durch den Einsatz dieser Reinigungsanlage können mühselige Handreinigungsarbeiten, welche bis heute durch das Fachpersonal ausgeführt wurden, eliminiert werden. Somit kann sich der Mitarbeiter vermehrt auf die Kernaufgaben in seinem Arbeitsfeld konzentrieren und trägt so automatisch zu einer Produktivitätssteigerung im Unternehmen RhB bei. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info links oben: Seitenansicht der Reinigungsanlage. links unten: Front ansicht Ultraschall Feinreinigungsanlage. rechts: Innenansicht Reinigungsanlage. 25 Rollmaterial Strategisches Komponenten Management Eine neue Generation von Rollmaterial rollt an … Und stellt mit unterschiedlichen Instandhaltungsintervallen neue Herausforderung an deren Wartung. Im Rahmen des Projektes «Strategisches Komponenten Management» werden entsprechende Instandhaltungsideen konzipiert. Im Fokus des Interesses stehen Apps. von Robert Berni, Leiter Planung, Steuerung, Rollmaterial Die Beschaffung einer neuen Rollmaterialgeneration (ZTZ, STZ, AGZ usw.) ergibt auch für deren Unterhalt neue Herausforderungen. In den bisherigen Fahrzeugen sind nur wenige Komponenten, welche in der Regel zeitgleich mit dem Fahrzeugkasten gewartet oder revidiert werden können. Die neuen Fahrzeuggenerationen sind ausgerüstet mit einem Vielfachen an Komponenten und Aggregaten. Diese Komponenten haben eigene Instandhaltungsintervalle und -reihen, welche autonom geplant werden müssen. Eine weitere Forderung für die Rollmaterialinstandhaltung ist die Rückverfolgbarkeit. Für sicherheitsrelevante Komponenten muss jederzeit nachgewiesen werden können, welche Wartungs- und Kontrollarbeiten an diesen während ihrer Einsatzzeit durchgeführt wurden. Damit diesen Anforderungen genüge geleistet werden kann, wurde im Geschäftsbereich Rollmaterial das Projekt «Strategisches Komponenten Management» initialisiert. Das Haupt- 26 ziel dieses Projektes ist es, eine hohe Verfügbarkeit der Fahrzeuge zu gewährleisten und diese und deren Komponenten der Kapazität entsprechend für die Instandhaltung zu planen. Ebenso sollen die Mitarbeiter bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten unterstützt werden. Diesen Ansprüchen sind auch zeitliche Grenzen gesetzt und so ist der Papierweg nicht immer tauglich. In der heutigen Informatikwelt bieten Web-Applikationen, sogenannte Apps, gute Möglichkeiten, Informationen rasch und aktuell zur Verfügung zu stellen. So setzen wir im Projekt auf diese Helfer, von welchen nun die ersten in der Praxiserprobung stehen. Das heisst der Mitarbeiter in der Wartung kann auf einem mobilen Gerät (werkstatttaugliches iPad oder ähnliches) nachschauen, welche Wartungsarbeiten und Störungen am Fahrzeug zu beheben sind, oder es müssen Kontrollwerte erfasst werden, welche für die Planung erforderlich sind. Die ersten Apps dienen dazu, IH-Vorfälle zu erfassen (Vorfälle sind Störungsmeldungen für Fahrzeuge oder Komponenten, auch QS-Meldungen), IH-Vorfälle zu bearbeiten und Ist-Werte zu erfassen und können mit der aktuellen PSIpenta Version 7.02 bewältigt werden. Mit den weiteren Apps «Komponentenwechsel» und «Ereignis bearbeiten» haben wir bereits mit der Spezifikation und Umsetzung begonnen und werden diese bis zum Herbst umsetzen. So haben wir beim Produktivstart von PSI Release 8.3 im November bereits fünf Apps umgesetzt und die weiteren werden im Frühling 2015 folgen. Rollmaterial Güterwagen Sb-v 7716-30 Im Rahmen der individuellen Produktiv-Arbeit (Lehrabschlussarbeit) befasste sich Robin Jäger mit der Verbesserung der Arbeitssicherheit durch den Umbau der Feststellbremse. von Robin Jäger, Lernender Konstrukteur Die Güterwagen der Serie 7716-30 besitzen an beiden Seiten ein Handrad, um die Feststellbremse anzuziehen oder zu lösen. Wegen mangelnder Ergonomie fiel an der Rangiermeistertagung der Entscheid auf die Optimierung der Bedienung der Feststellbremse, welche ich als Aufgabe für meine Lehrabschlussarbeit erhalten hatte. In dieser IPA ging es darum, die Bedienung der Feststellbremse leichter zugänglich zu machen. Ist-Situation Wie man sehen kann, kann die Feststellbremse aktuell nur im Stillstand und auf der Seite des Wagens bedient werden. Die Funktion der Feststellbremse besteht darin, einen Wagen gegen ein Wegrollen zu sichern, ihn jedoch nicht während des Fahrens abzubremsen. Trotzdem sollte letzteres in einem Notfall möglich sein. Die Bedienung der Feststellbremse ist aufgrund der engen Platzverhältnissen auf dem RhBNetz nicht einfach, da sie nur schwer zugänglich ist und die Sicherheit der Rangierer nicht gewährleistet werden kann. So kann es beispielsweise in einem Doppelspurabschnitt bei Unachtsamkeit des Rangierpersonals zu einem Arbeitsunfall mit schwerwiegenden Folgen führen. Konzept Nach der Lösungssuche fiel der Entscheid auf die mechanische Variante mit dem bestehenden Torsionsgestänge. Bei dieser Variante wird die Handkraft über eine Handkurbel auf ein Kegelradgetriebe geleitet, welches das Drehmoment umlenkt und so im Untergestell auf die folgenden Stangen weitergibt. Von dort aus wird das Drehmoment über die bestehenden Torsionsstangen und Gelenke auf eine Handbremsspindel weitergegeben, wo sie schliesslich als Zug-Druckkraft auf die normale Bremse der Güterwagen wirkt. ablauf – das Gefahrenrisiko wird erheblich vermindert. Die neue Sicherheit lässt den ergonomischen Einsatz der Güterwagen wieder zu. Ebenfalls kann neu bei einem Notfall die Bremse während der Fahrt betätigt werden. Für die Entwicklung, die konstruktive Auslegung und die Konstruktionsmerkmale der Feststellbremse wurden die aktuell gültigen Normen eingehalten. Die Fahrzeugkomponenten sind für die Instandhaltung und Wartung leicht zugänglich gestaltet und angeordnet. Viele der bestehenden Bauteile können ganz oder angepasst wiederverwendet werden, was einen kostengünstigen Umbau garantiert. Durch den Platz, den die neue Feststellbremse einnehmen wird, werden weder andere Komponenten noch der Laderaum des Güterwagens beeinträchtigt. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info oben: Skizze der neuen Feststellbremse. mitte: Modell der neuen Feststellbremse. unten: Rotes Kurbelrad der Feststellbremse des Güterwagens Sb-v 7719. Neue Feststellbremse Die neue Feststellbremse kann nun von der Plattform aus über die Handkurbel bedient werden und erfüllt die heutige Anforderung an einen sicheren und effizienten Arbeits- 27 Sicherheit Integrierte Sicherheit An den Ausbildungstagen «Integrierte Sicherheit K100» befassten sich die Teilnehmenden mit der Optimierung der Sicherheit am Arbeitsplatz. Es zeigte sich, dass bereits kleine Massnahmen grosse Wirkung erzielen. von Roald Hoffmann, Leiter Risk / Sicherheit In den Ausbildungen «Integrierte Sicherheit K100» haben sich die Teilnehmenden am Schluss der Veranstaltungen verpflichtet, in ihrem Kompetenz- und Verantwortungsbereich eine mit eigenen Mitteln umsetzbare Massnahme zur Erhöhung der Sicherheit zu definieren und umzusetzen. Der Strauss der genannten Massnahmen hätte kreativer und vielfältiger gar nicht sein können und hat von ganz kleinen Selbstverständlichkeiten über das Stichwort «Wartungspläne» bis hin zu grösseren Veränderungen durch das gan- ze Band des Bahnbetriebs gereicht. Das Motto, dass «das Ganze mehr als die Summe der einzelnen Massnahme ist» hat sich auch hier wieder bewahrheitet. So darf sich der Erfolg wirklich sehen lassen. Auch mit der hier anvisierten Politik der kleinen Schritte beim Vorbildsein sowie bei der Beharrlichkeit, kann Grosses in Angriff genommen und die Sicherheit weiter erhöht werden. So konnten beispielsweise allein schon durch das Bündeln von frei herumliegenden und fliegenden Kabelverbindungen in einigen Büros lästige und heimtückische Stolperfallen eliminiert werden und auch der erste Eindruck des «Ordnung habens» verbessert werden. Fast ins gleiche Kapitel gingen etliche Aktionen wie «Aufräumen» oder «Ordnung in die Gestelle bringen». Ein weiterer Dauerbrenner ist die Anprallschütze für Gestelle. Auch hier kann mit einer kleinen Massnahme verhindert werden, dass die Gestelle nicht durch manövrierende Kleinfahrzeuge beschädigt und gegebenenfalls sogar zum Einsturz gebracht werden können. Sicherheit ist machbar – die Beispiele zeigen es. oben: Arbeitskorb vor und nach der Anpassung – jetzt kann nichts mehr herausfallen. mitte: Druckluftpistolen mit Einlochdüsen sind verboten, weil von ihnen eine grosse Gefahr ausgeht (bei Verletzungsstellen kann Druckluft in die Haut eindringen) mit fatalen Folgen für die Gesundheit (Lungenembolie). Ohne Anfahrschutz besteht die Gefahr, dass beim Manövrieren mit Staplern die Gestellträger beschädigt werden können und das Gestell einknickt. unten: Ordnung muss sein – jedes Behältnis gehört angeschrieben. Verwechslungen können zu chemischen Reaktionen und Unfällen mit oftmals unkontrollierbaren Folgen führen. 28 Wir stellen vor Michael Kistler Für Michael Kistler war nach gut 24 Jahren die Zeit gekommen, um neue Ufer bzw. Schienen zu entdecken. Im März wechselte er von der SBB zur RhB und ist seitdem als Leiter Railservice tätig. Ab November wird er den Fachbereich MarketingKommunikation & E-Business übernehmen. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info von Karin Bächer, Unternehmenskommunikation Es war der 3. März 2014 als in Köln, Düsseldorf oder Luzern bestimmt niemand ans Arbeiten dachte. Schliesslich war Rosenmontag respektive in der Zentralschweiz Güdismäntig. Ganz anders im beschaulichen Rapperswil am oberen Zürichsee. Hier freute sich Michael Kistler aka «Kischi» auf seinen ersten Arbeitstag bei der RhB. Nach 24 Jahren SBB war es ein ganz spezielles Gefühl zum ersten Mal in seinem Leben bei einem anderen Unternehmen als der SBB zu arbeiten. Etwas nervös und doch voller Vorfreude und Tatendrang ging es mit der S-Bahn und dem RegioExpress via Ziegelbrücke in Richtung Chur. Beim Blick auf den mystischen Walensee und die imposanten Kurfirsten überlegte er sich, was wohl bei der RhB anders sein wird. Wie fühlst du dich nach gut zwei Monaten bei der RhB? Michael Kistler: Ich habe mich vom ersten Tag an sehr wohl und willkommen gefühlt und dies ist bis heute so. Es gefällt mir ausgezeichnet bei der RhB. Wo siehst du die grössten Unterschiede zu deinem früheren Arbeitgeber SBB? Michael Kistler: Ganz besonders aufgefallen sind mir die kurzen Wege und die Möglichkeiten schnelle Entscheide zu erhalten oder auch selber fällen zu können. Die Prozesse in einem Grossunternehmen wie der SBB dauern da doch wesentlich länger. Zudem ist ein grosser Unterschied bei den Kundengruppen und deren Reisemotive erkennbar. Die SBB ist zu einem hohen Anteil eine Pendlerbahn und diese freuen sich nicht nur, mit der SBB morgens um 7 Uhr von Zürich nach Bern zu fahren. Ganz anders bei der RhB. Der grösste Teil der Kunden ist in der Freizeit unterwegs und freut sich riesig auf die wunderschöne Fahrt durch die Bündner Berge. Wie erlebst du die RhB im Allgemeinen? Michael Kistler: Die Bündnerinnen und Bündner sind stolz auf ihre Bahn. Das zeigt sich im grossen Interesse der Bevölkerung an der Geschichte, dem Jubiläum und der Zukunft der RhB. Dies prägt auch die Kultur im Unternehmen. Die Mitarbeitenden gehen mit viel Freude und Herzblut ihrer Arbeit nach. Was waren für dich persönlich die grössten Herausforderungen in den ersten zwei Monaten? Michael Kistler: Der Wechsel aus einem sehr strategischen Aufgabengebiet zurück in einen eher operativen Bereich war eine Herausforderung. Verschiedene Vertriebssysteme, hunderte von Artikeln und direkter Endkundenkontakt waren für mich nach so vielen Jahren schon fast Neuland. Zum Abschluss noch eine persönliche Frage. Was macht Kischi, wenn er nicht gerade arbeitet? Michael Kistler: Da gibt es sehr viele Dinge! Zum einen bin ich grosser Sportfan. Mein Herz schlägt dabei in erster Linie für den HC Ambri-Piotta und den Grasshopper Club in Zürich. Nebst dem Sport liebe ich Wein, Kochen und gutes Essen. 29 Weiterbildung Lautsprecherdurchsagen Mitarbeiterschulungen sind ein wichtiger Bestandteil der Personalentwicklung. Am 11. und 12. März stand in Samedan die Verbesserung der Kundeninformation durch Lautsprecherdurchsagen im Fokus der Mitarbeiterschulung. Dabei wurde das Moderationskönnen der Mitarbeitenden geschärft. von René Bärtsch, Jakob Salutt und Danilo Del Simone, Leiter Zugpersonal Weiterbildungskurse sind Bestandteil der beruflichen Laufbahn des Zugpersonals. Dafür werden jeweils Schulungen für die Zugbegleitenden, den Expresszugbegleitenden und den Stichkontrolleuren individuell und je nach Aktualität zusammengestellt. Am 11. und 12. März 2014 besuchten jeweils zwölf Zugbegleitende eine Weiterbildung in Samedan zum Thema Lautsprecherdurchsagen, Kundeninformation, Gestik und Mimik. Bei traumhaften Wetterbedingungen trafen sich die Teilnehmenden in einer dem Zugpersonal gewohnten Umgebung – in einem Velowagen, welcher an diesem Tag als Kurslokalität diente. Durch die Schulung führten die Moderatoren Anna Caprez und David Spinnler vom Team Radiotelevisiun Svizra Rumantscha. Der «Kursbeginn-Schocker» dürfte vielleicht dem einen oder anderem noch bekannt sein – die Kursteilnehmenden wurden von Anna und David mit einem Mikrophon und einer spontanen Unterbruchs(zug)ansage doch ein bisschen überrumpelt. Der überraschende Einstieg war die Einleitung für das Tagesprogramm. Den Kursteilnehmenden wurde in einem 1. Teil vor Augen geführt, wie ihr Auftreten von den Reisenden wahrgenommen wird. Ebenso konnten Anna und David das Bedürfnis und die Wichtigkeit nach Kundeinformationen im Normalfall und, noch viel wichtiger, im Störungsfall aufzeigen. Nach dem einfachen, jedoch mit Freude zubereiteten «Festbank-Mittagessen», wurden die Mitarbeitenden im 2. Teil des Kurses selbst aktiv. Die Gruppe teilte sich alternierend auf; während die eine Gruppe mit individuell zusammengestellten Durchsagen erste Erfahrungen als Radio-Moderatoren sammeln durfte, nutze die zweite Gruppe die Chance, Live- Durchsagen im Zug zu üben resp. im Detail zu verbessern. Die durchwegs gute Laune und die sehr aktive Teilnahme der Kursteilnehmenden sowie die positiven, mündlichen wie schriftlichen, Rückmeldungen an die Moderatoren und an die Kursorganisation rundeten die Kurstage ab. 30 oben: Erfahrungen als Radio-Moderatoren weitergeben: Stefan Reutimann mit Anna Caprez. mitte: Der «Kursbeginn-Schocker» – Einleitung zum Tagesprogramm. unten: Recht herzlichen Dank an alle Kursteilnehmenden! Weiterbildung Kommunikationskurs Zugpersonal Im April fand in Ilanz ein Kommunikationskurs für Mitarbeitende Zugpersonal statt. Ein abwechslungsreiches Programm zu den verschiedensten Aspekten der Kommunikation erwartete die Teilnehmer. von René Bärtsch und Andrea Pfiffner, Leiter Zugpersonal Am 23. und 24. April 2014 besuchten die «dienstjüngsten» Zugpersonalmitarbeitenden (Quereinsteigerklasse 20132014, sowie ehemalige KVöV Abgänger) einen zweitägigen Kommunikationskurs in Ilanz. Am ersten Kurstag wurde unter anderem die Notrufzentrale 144 besichtigt und der zweite Tag stand ganz unter dem Motto «Ihr Image ist das Image der RhB». Bei einem medizinischen Notfall ist eine klare und korrekte Kommunikation Voraussetzung. Aus diesem Grund nutzten wir die Chance, die Sanitätsnotrufzentrale in Ilanz vor Ort zu besichtigten. Während diesem Besuch wurde uns der Aufbau der Organisation und der Ablauf im Ereignisfall vorgestellt. Die gewonnen Erkenntnisse sollen uns nun helfen, künftig im Ereignisfall dir richtige Vorgehensweise bei der abzusetzenden Meldung gedanklich abrufen zu können. In der zweiten Tageshälfte wurden die Mitarbeitenden in den Themen «Strategie RhB 2020 – Rolle der Zugbegleiter», «Marke RhB», «Botschafter der Marke und Dienstleistungsqualität» workshopmässig unterrichtet. Der zweite Tag wurde von der externen Referentin Antoinette Anderegg gestaltet und durchgeführt. Frau Anderegg ist Beraterin für nonverbale Kommunikation, Imagemanagement, Schulung in Körpersprache und Outfitberatung. Die Zugbegleiter haben mehr über die Wirkung der Kleidung und ihrer Körpersprache erfahren und haben unter anderem den «Sternen Zugbegleiter» kreiert. Wie in der Gastronomie wurden anhand von Zeichnungen der 0-Stern, 3-Stern und 5-Stern Zugbegleiter vorgestellt. Ebenfalls wurden Fallbeispiele zu schwierigen Situationen im Zug von den Teilnehmenden zusammengetragen und in Rollenspielen nachgespielt. Diese kleinen Sequenzen wurden gefilmt und anschliessend gemeinsam analysiert. Dank der guten Stimmung und der aktiven Beteiligung der Teilnehmenden waren es zwei interessante und lehrreiche Kurstage. Ebenfalls wurde der Pflege der Kameradschaft und dem Wissensaustausch unter den Teilnehmenden die nötige Aufmerksamkeit geschenkt. Die positiven Kursrückmeldungen der Teilnehmenden haben uns sehr gefreut. Besten Dank an alle Teilnehmer. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info 31 Wir stellen vor Ausbildungsteam Planung, Ausbildung und Support Seit Anfang Februar darf ich im Ausbildungsteam (PAS) mitarbeiten. Ich wurde herzlich empfangen und von Anfang an voll und ganz ins Team miteinbezogen. Nach meinen ersten Tagen war schon klar, dass die verschiedenen Charaktere des Teams noch einige spannende Situationen hervorbringen werden. Da ich die erste Lernende bin, bekam ich als ALS (Arbeits- und Lernsituation) die Aufgabe, das Ausbildungsteam und ihre Aufgaben im InfoRetica zu präsentieren. Das Ausbildungsteam besteht aus zehn Mitarbeitenden. Diese bilden angehende Triebfahrzeugführer aus und leiten Weiterbildungskurse für die bereits Ausgebildeten. Neu werden sie auch den Fachunterricht für Logistiker an der Berufsschule in Chur durchführen. Die Hauptstandorte sind in Landquart und Samedan. Da ihnen das Fahren sehr Spass macht und sie damit gleichzeitig die schulenden Themen aktuell und präsent halten können, fahren sie selbst ein paar Tage im Monat quer durchs ganze RhB-Netz. Rund zehn Mitarbeitende kümmern sich um die mehrteilige Aus- und Weiterbildung von Triebfahrzeugführen: Das Ausbildungsteam Planung, Ausbildung und Support (PAS) stellt sich vor. von Manuela Marty, KVöV-Lernende 32 Ausbildung zum Triebfahrzeugführer Kategorie B-Lokführer Die Ausbildung zum Lokführer wird in drei Teile aufgeteilt. Erster Teil ist die Basisausbildung, für welche Adolf Maissen zuständig ist. Die Auszubildenden lernen die Fahrdienstvorschriften (FDV) kennen, sowie die Elektronik und Mechanik der Triebfahrzeuge (Tfzg). Ein kleiner Teil ist auch dem Kundendienst und dem Umgang mit Unfällen gewidmet. Ziel ist es sich Wissen darüber anzueignen, was bei Störungen zu tun ist, wie man korrekt rangiert und auf der Strecke fährt. Im zweiten Teil der Ausbildung machen sie ein Praktikum im Rangier für drei bis vier Monate in verschiedenen Bahnhöfen. Der dritte Teil beinhaltet die Streckenausbildung. Hans Ulrich Suter (Husu) und Laurent Schüpbach vertiefen mit den Auszubildenden die FDV, bringen ihnen die verschiedenen Fahrzeugtypen näher und zeigen ihnen was in einem Störungsfall zu tun ist. In Zukunft wird dies noch mit Übungen im Loksimulator ergänzt. Die Auszubildenden lernen das sichere und korrekte Führen und Bewegen der Fahrzeuge, sowie das Verhalten im Gleisbereich und setzen das Gelernte auch mit den Lehrlokführern in die Praxis um. Sobald sie die Prüfungen bestanden haben, sind sie ausgebildete Lokführer, erhalten ihre Bescheinigung und können alleine fahren. Modulare Ausbildung An den vier Modulen nehmen Gleisbauer, Verlader, Betriebs angestellte und andere Berufsgruppen teil. Zuerst lernt man das indirekte Tfzg-führen. Dazu gehört das Begleiten bei Rangierbewegungen im Bahnhof, auf der Strecke oder auf gesperrten Gleisen. Eine Begleitung ist wichtig, wenn der Fahrweg für den Führer nicht ersichtlich ist, zum Beispiel beim Rückwärtsfahren. Der Begleiter funkt ihm, ob die Signale Fahrt zeigen, der Fahrweg frei und korrekt eingestellt ist. Danach lernt man das direkte Führen von Triebfahrzeugen. Zusammen mit einem ausgebildeten Tfzg-Führer kann man selber Rangierbewegungen im Bahnhof, in gesperrte Gleise und auf die Strecke ausführen und mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 100km / h auf der Strecke fahren. Für die Ausbildung dieser Kurse mit der Kategorie Ai-Ai40 und A-B100 ist Mario Hotz zuständig und Husu hilft ihm aus. Die jährliche Weiterbildung teilen sich Fredy Kunz und Hans Meier. In einem anderen Modul bringt Mario den Teilnehmenden die Funkfernsteuerung bei. Mit dieser kann der Tfzg-Führer das Fahrzeug über eine Fernsteuerung manövrieren, ohne darauf sitzen zu müssen. So braucht er keinen Begleiter und hat alles im Blick. VTE10 (Verordnung Tfzg-Führer Eisenbahn, Artikel 10) gehört mitunter in die modulare Ausbildung und Michael Ackermann führt diese Ausbildungen durch. VTE 10 Kurse sind für Tfzg-Führer, welche ohne Ausweis und ohne Bescheinigung auf dem Netz der Eisenbahn fahren dürfen. Gründe für das Bewegen der Fahrzeuge ohne Bescheinigung sind zum Beispiel folgende: Mitarbeiter, welche eine Reparatur an einem Fahrzeug gemacht haben, dürfen zur Kontrolle in einem bestimmten Teil des Bahnhofes ohne Bescheinigung fahren, um die Fahrzeuge zu testen. Hinzu kommen externe Baufirmen, welche mit schienenzugänglichen Baufahrzeugen auf den Gleisen fahren müssen. Sie helfen bei Arbeiten am Gleis oder an Brücken, ohne dass man einen Kran oder andere Baufahrzeuge auftreiben muss. Spezialausbildung Zur Spezialausbildung gehören verschiedene Ausbildungen. Eine davon ist das Kennen, Fahren und Beherrschen der historischen Tfzg. Die Geschichte, die Typen und deren Eigenheiten werden einem näher gebracht. Weitere Ausbildungen sind die Berninalinie und der Autozug. Diese Strecken gehören zur Streckenausbildung. Doch je nach Depotzugehörigkeit hat man die Ausbildung zu einer dieser Strecken nicht gemacht. Wer das nachholen will, kann eine Zusatzausbildung auf diese Strecken besuchen. Adolf, Fredy, Mario und Michael sind für den Autozug zuständig. Die Berninalinie, deren Tfzg, und die Schneefräsen sind das Spezialgebiet von Hans. Besonders die Schneefräsen und alten Schneeschleudern interessieren ihn sehr und er hat sich ein grosses Wissen aneignen können. Ab dem Sommer werden Fredy, Husu und Michael die Fachtage der Logistiker in der Berufsschule übernehmen. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info Planung und Support Susanna Fuchs plant und organisiert die Aus- und Weiterbildungen und erstellt Einteilungen der Lokführeranwärter. Wenn es Probleme mit dem iPad gibt, hat sie immer eine Lösung parat. Und seit diesem Jahr hat sie sich die Betreuung einer Lernenden zu einer weiteren Aufgabe gemacht. Alle Ausbildner erstellen und aktualisieren ihre Unterlagen jeweils selbst. Prüfungen nehmen sie keine ab, jedoch führen sie Übungsprüfungen durch, um den Wissensstand der Lernenden zu analysieren. Sie sind ein sehr offenes und ehrliches Team. Jeder Ausbildner kann auf die Hilfe eines anderen zählen. Sie reden nicht lange um den heissen Brei, sondern packen Probleme an und versuchen sie zu lösen. Zündende Sprüche hat jeder von ihnen genug und das verschafft viel Auflockerung. Im Intranet findet man uns unter: Für Mitarbeitende > Aus- / Weiterbildung. Dort findet man die einzelnen Kurse noch ausführlicher beschrieben und die Kursanmeldungsseite sowie das Ausbildungsteam PAS. 33 Ausbildung login am Tag der offenen Türe Anlässlich des «Tag der offenen Türe» zum 125 Jahre RhB Jubiläum präsentierte sich das login Team mit Spiel, Spass und vielen Infor mationen dem Besucherpublikum. von Markus Cadosch, Ausbildungsleiter login 34 Mit einer motivierten Crew von Lernenden und Mitarbeitenden präsentierte sich login am Tag der offenen Türe, anlässlich des Jubiläums 125 Jahre RhB in Landquart mit einem eigenen Stand. Lernende waren an diesem Tag aber noch mehr im Einsatz: Einerseits bei der Präsentation der Berufe bei der RhB, andererseits aber auch in sonstigen, vielfältigen Funktionen als Helfende und trugen so einen wesentlichen Teil zum guten Gelingen des Anlasses bei. Am login-Stand selbst waren vor allem die Fahrten mit dem Schienenvelo und das stündlich durchgeführte Quiz sehr begehrt. Der tolle Hauptpreis, zwei Tageskarten 1. Klasse der RhB, lockten reihenweise Quizzer an unseren Stand. Aber auch die Infos über die vielfältigen Möglichkeiten für eine Berufslehre fanden guten Absatz. Eines wurde sehr schnell klar: RhB und login bilden nach wie vor eine starke Partnerschaft und die Berufe in der Welt des Verkehrs sind begehrt und bieten auch über die Berufslehre hinaus sehr gute Perspektiven! Herzlichen Dank an das OK des Jubiläumsanlasses und ein grosses Dankeschön an alle eingesetzten Lernenden für den motivierten Einsatz! Ausbildung Info- und Jobmarkt Die RhB war auch dieses Jahr wieder am Infound Jobmarkt Login präsent. Dank grossem Besucherinteresse hatten die Personalfachleute am RhB-Stand alle Hände voll zu tun. von Erika Wismer, Personalfachfrau Just am Tag des grossen RhB-Jubiläums am Samstag, 10. Mai, fand der Infomarkt login erstmals im Verkehrshaus und nicht mehr im SBB-Ausbildungszentrum Löwenberg in Murten statt. Der Austragungsort war nicht die einzige Neuerung. Ebenfalls geändert hatte sich der Durchführungsmodus. Neu konnten sich die KV-Lehrabgänger des öffentlichen Verkehrs aus der ganzen deutschsprachigen Schweiz am Vormittag über die zukünftigen Arbeitgeber und deren offenen Stellen informieren. In Einzel- und Kleingruppengesprächen bekamen sie von den Personalfachleuten der RhB AG Inputs für ihre Stellenbewerbung sowie Informationen über die Anstellungsbedingungen, Laufbahnen und freien Stellen der RhB. Am Nachmittag fand der eigentliche Infomarkt statt. Im grossen Konzertsaal im Verkehrshaus bauten die verschiedenen Bahnen und Fluggesellschaften ihre Stände auf. Der Stand der RhB war überaus gut besucht! Die Lernenden kamen mit konkreten Fragen zu den Schwerpunktlehrplätzen der RhB auf die Standbetreuer Tamara Krebs, Sina Casanova, Paolo Sterli und Erika Wismer zu. Die Frage «Nehmt ihr denn auch Unterländer?» begleitete uns den ganzen Tag lang. Ein reges Interesse bestand auch am Musikwettbewerb. Acht Lieder in 40 Sekunden mussten über Kopfhörer erraten werden. Der Gewinner erhielt zwei Festivalpässe für das Open Air Lumnezia. Das Fazit der Lernenden: Einfach eine coole Sache, die RhB. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info 35 BGM Aktion Schrittzähler Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) organisiert das ganze Jahr über verschiedene Veranstaltungen. Im April waren «Fit Bit Schrittzähler» und «Biken – aber richtig» das Thema. von Tanja Felix, Reiseberaterin und Theres Dreier, Personalfachfrau 50 Tage Bewegung im Team Am 8. April hat die Aktion «Fit Bit Schrittzähler» mit 8 Teams zu je 4 Teilnehmer gestartet. 4 Teams der Rhätischen Bahn, 3 Teams der Würth International AG und 1 Team von Graubünden Ferien bestreiten den Wettbewerb. Es war ein richtiger Schrittli Wettkampf, der bis zum Ende spannend blieb. Mit einem Wettbewerb steigt die Motivation statt die Schritte die man im «normalen» Büroalltag macht zu steigern. Es kommt schon mal vor, dass man nach dem Feierabend statt nach Hause in die gute Stube einen Extra Umweg macht, um das persönliche Tagesziel zu erreichen. Auch bei schlechtem Wetter nahm man mal das «Fit» in den «Hosesack» und ging eine Runde. Die Bewegung im Vordergrund der Wettbewerb als Ansporn. So hat das Team TAHAMACH sogar am letzten Tag nochmals viele Kilometer unter die Füsse genommen. Der Endstand sieht wie folgt aus: Rhätische Bahn AG «BGM’ler» Rhätische Bahn AG «TAHAMACH» Graubünden Ferien «ils Capricorns» Würth International AG «LESSITTER» Würth International AG «Capricorns» Rhätische Bahn AG «NT-Süd» Rhätische Bahn AG «Running gags» Würth International AG «CC-Flitzer» Anzahl Schritte 3 412 626 3 362 812 2 190 812 2 192 727 1 872 122 1 677 417 1 590 753 1 540 543 Biken – aber richtig Ziel dieser Aktion war es, die Fahrtechnik zu verbessern und damit den Fahrspass zu erhöhen, aber insbesondere auch um Unfälle zu vermeiden. Der Bike-Profi Silvio Bundi leitete diesen Kurs, der in zwei Themen unterteilt war: Grundkenntnisse und Geländetechnik. Rund 13 Teilnehmer trafen sich an zwei Abenden im Fürstenwald Chur und lernten die richtigen Techniken beim Bremsen, Kurven- und Gelände fahren. Auch leichter Regen konnte die Freude und den Spass nicht verringern, denn alle Teilnehmer waren begeistert. Betriebliches Gesundheitsmanagement 36 Pension Alle Jahre wieder … Anfangs April wurden 30 im Jahr 2013 pensio nierte RhB-Mitarbeitende mit einem grossen Dankeschön für Ihren langjährigen Einsatz bei der RhB am Pensioniertenanlass verabschiedet. von Astrid Schmid, Bereichspersonalleiterin Alle Jahre wieder werden alle Pensionierten, welche im Vorjahr in den wohlverdienten Ruhestand gegangen sind, eingeladen, einen Tag zusammen mit der Geschäftsleitung der RhB zu verbringen. In diesem Jahr sind 30 Pensionierte – nur sechs waren abwesend – der Einladung gefolgt. Von der Geschäftsleitung und erweiterten Geschäftsleitung waren Hans Amacker, Markus Barth, Andreas Bass, Christian Florin und Ivo Hutter mit dabei. Mit einem Pullman- und einem Salonwagen ging die Fahrt nach Lavin. Bereits während dieser Fahrt wurden Anekdoten und Geschichten aus dem vergangenen Arbeitsleben zum Besten gegeben. In Lavin wurden wir von der RhB-Musik begrüsst. Im Güterschuppen des Bistros Lavin fanden die Ehrungen statt, welche durch den Direktor, Hans Amacker, vorgenommen wurden. Er dankte allen Pensionierten für die total 1 283 Dienstjahre, was ein Durchschnitt von 35 Dienstjahre ausmacht. Es ist schon aussergewöhnlich, dass zehn Pensionierte 45 und mehr Dienst- jahre hatten. Es gab sogar vier mit 49 Dienstjahren. Dies sind Bruno Cadosch, Bahnmeister Ilanz, Fausto Menghini, Wagenreiniger Landquart, Heinz Räss, Lokführer Landquart und Hanspeter Schlegel, Gleismonteur Bergün. Nachdem alle geehrt worden sind, fand ein Apéro bei herrlichem Wetter draussen statt. Die Zugfahrt führte anschliessend weiter nach Zernez, wo noch einmal die RhB-Musik aufspielte. Nach einem sehr feinen Mittagessen im Restaurant Bär-Post in Zernez stand ein Besuch des Schweizer Nationalparkmuseums, welches dieses Jahr das 100-jährige Jubiläum feiert, auf dem Programm. Es gab eine spannende Führung und anschliessend die Möglichkeit, sich noch etwas zu verweilen. Zum Abschluss gab es Kaffee und Kuchen, bevor sich alle wieder gestärkt auf den Heimweg machten. Die RhB dankt allen für die sehr langjährige Firmentreue und Verbundenheit mit der RhB und wünscht allen im wohl verdienten Ruhestand gute Gesundheit und viel Gfreuts. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info 37 Die Medienbahn Magazin «Casa», Japan 38 InfoRetica Nr.2 / 2014 Info 39 Damals, vor 30 Jahren InfoRetica, 2 / Juli 1984 40 Damals vor 60 Jahren Die ganze Belegschaft der RhB-Hauptwerkstätte Im Frühjahr 1953 posierten alle Mitarbeitenden der Hauptwerkstätte (HW) in Landquart für ein Foto – zur Pensionierung vom damaligen Werkstätte-Vorstand Conrad Eugster 1954. von Franz Skvor, Pensionierter Chef ZfW Es ist meines Wissens vor und nachher nie mehr vorgekommen, dass eine so grosse RhB-Mitarbeiter-Gruppe auf einem Abschiedsfoto festgehalten worden ist. Auf dem Foto noch vor den HW-Gebäuden im alten Gewande – die grundlegende Modernisierung und Erweiterung der HW und der Depotwerkstätten fand erst ab 1975 statt. Einige Bemerkungen zu diesem Bild: Der damalige Werkstätte-Vorstand (WV) Conrad Eugster (1946-1954) wurde 1954 pensioniert. Er wünschte sich als Abschiedsgeschenk ein Foto «seiner» ganzen Belegschaft. Mit auf das Bild durften auch sein Vorgesetzter, Abteilungschef Alfred Bächtiger (Chef ZfW, tituliert VZW) und seine administrativen und technischen Mitarbeiter / in, welche ebenfalls im HW-Bürogebäude in Landquart residierten. In der Mitte der dritten Reihe sitzt die einzige Frau der ganzen Abteilung ZfW, Ruth Schück, Sekretärin – damals «Bürogehilfin der Kanzlei ZfW / HW» tituliert – links von ihr der VZW Bächtiger, rechts WV Eugster, Nachfolger-WV Beglinger und dann der Schreibende, Franz Skvor, damals als «Techniker II» seit zwei Jahren bei der RhB, 1969-1991 dann Chef ZfW (alte Bezeichnung VZW). Insgesamt sind auf dem Foto 183 Personen abgebildet, eigentlich «fast alle»! Zu den damaligen Personalbeständen: Die Abteilung Zugförderung und Werkstätten (ZfW) wurde am 1. Januar 1945 konstituiert und umfasste Rollmaterial, Hauptwerkstätte, sechs Depotwerkstätten, Ausbildung / Einsatz des Lokpersonals (Lokführer, Triebwagenführer) und Fahrstromversorgung. Die ganze Abteilung ZfW hatte einen Personalbestand von 451 Personen und 36 Lehrlingen, wovon allein 163 plus 30 Lehrlinge in der HW und 123 Lokführer / Wagenführer. Die Reserve-Lokführer / Wagenführer waren gleichzeitig die «Depot-Handwerker». Nach der Modernisierungen und Umorganisationen in HW und Depots ab 1975, sowie nach der Erneuerung des Rollmaterials und nach der Ausweitung des Fahrplans veränderten sich die Personalbestände des ZfW ganz wesentlich: 1990 ZfW insgesamt 574 plus 47 Lehrlinge, HW 142 plus 32 Lehrlinge, Lokführer nun 190. 1953 als dieses Foto gemacht wurde, gab es nur gerade vier moderne Lokomotiven bei der RhB: die Ge4 / 4 601-604, welche heute teilweise bereits wieder abgebrochen sind. Und die EW I ff. gab es auch noch nicht, dafür noch über 100 Zweiachs-Personenwagen! Ab 2001 wurde aus der Abteilung ZfW der Geschäftsbereich «Rollmaterial», wobei das Lokpersonal zum Geschäftsbereich «Produktion» und die Fahrstromversorgung zum Geschäftsbereich «Infrastruktur» wechselte. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info 41 Historischer Moment 100 Jahre Ge 4/6 353 Am 24. Juli 2014 sind genau 100 Jahre vergangen seit der Inbetriebnahme der 1’D1’ Ge 4 / 6 353. Sie ist die einzige noch betriebsfähige 1’D1’ der Rhätischen Bahn. von Gian Brüngger, Pensionär Auf die Eröffnung der von Anfang an elektrifizierten Linie Bever – Scuol und der mitelektrifizierten Anschlusslinien Bever – Samedan – St. Moritz und Samedan – Pontresina hin bestellte die RhB im Jahre 1911 nebst sieben Lokomotiven der Bauart 1’B1’ mit einer Leistung von 300 PS auch vier doppelt so starke Lokomotiven mit der Achsfolge 1’D1’. Die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur lieferte für alle elf Maschinen den mechanischen Teil, während für die sieben 1’B1‘ und die 1’D1‘ 301 die Brown, Boveri & Cie (BBC) in Baden für den elektrischen Teil verantwortlich zeichnete. Um auch Erfahrungen mit anderen Motorentypen zu sammeln, bestellte die RhB für die zwei Ge 4 / 6 351–352 den elektrischen Teil von der Maschinenfabrik Oerlikon und für eine vierte Lokomotive, Ge 4 / 6 391, von der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) aus Berlin. Ob Lokomotive oder Triebwagen vorzuziehen seien, entschied die RhB damals aus folgenden Gründen zugunsten des Lokomotivbetriebes: Triebwagen mit hälftig an den Achsen aufgehängten Triebmotoren (Tatzlagerantrieb) verschleissten gegenüber Lokomotiven mit im Rahmen hochgelagerten Motoren wegen der grösseren, unabgefederten Masse und der tiefen Schwerpunktlage Oberbauung, Schienen und Radreifen wesentlich mehr. Auch war der Umstand, dass bei Reparaturen an den elektrischen Ausrüstungen ein Personenwagen ausser Betrieb stand und der von den Motoren und Apparaten verursachte Lärm das reisende Publikum störte, für die Verantwortlichen ausschlaggebend, nur Lokomotiven zu beschaffen. Im Anschluss an die Lieferung der Lokomotiven 351-352 bestellte die RhB drei weitere Lokomotiven dieser Bauart bei der Maschinenfabrik Oerlikon. Nach den bisher gemachten Erfahrungen und vor allem der guten Motoren wegen, entschied sie sich für die weitestgehende Übernahme aller bewährten Teile dieser Lokomotiven. Die Leistung der Triebmotoren konnte von 300 auf 400 PS erhöht werden, was vor allem im Hinblick auf den geplanten Einsatz auf der Albulalinie mit 35 ‰ von Vorteil war, so dass die Lokomotiven auch in der Leistung den damals stärksten RhB-Dampflokomotiven ebenbürtig waren. Mechanischer Teil Im Gegensatz zu den Lokomotiven 301 und 302 arbeiteten bei den Maschinen 351-355 und 391 die beiden hoch im Lokomotivkasten montierten, jedoch schneller laufenden Motoren mittels Ritzeln auf eine in gleicher Höhe zwischen ihnen liegende Vorgelegewelle. Das Übersetzungsverhältnis betrug dabei 1:4,45 (Lok 351, 352), 1:4,15 (353-355) beziehungsweise 1:2,65 (391). Die Vorgelegewelle war beidseitig mit um 90ø versetzte Kurbeln versehen, von denen je eine Schrägstange auf eine zwischen den mittleren Triebachsen und in gleicher Höhe wie diese gelagerte Blindwelle führte, welche ihrerseits mit den Triebachsen über horizontale Kuppelstangen verbunden war. Elektrischer Teil Wie schon eingangs erwähnt, erhielten die vier ersten 1’D1’Lokomotiven drei verschiedene elektrische Ausrüstungen, um auf diese Weise Erfahrung mit den unterschiedlichen Einphasen-Wechselstrom-Motoren zu sammeln. Nebst der Bern - Lötschberg - Simplon - Bahn (BLS), welche ihren Betrieb 15 Tage später aufnahm, waren in der Schweiz nur kurze Strecken als Versuchsbetriebe mit Einphasenwechselstrom hoher Spannung vorhanden, wie Seebach - Wettingen von 1905 - 1909 und Spiez - Frutigen ab 1911. Seit 1907 verkehrten im Tessin die Maggiatalbahn mit 5 500 Volt und 20 Hz und ab 1910 die Seetalbahn mit 5 500 Volt und 25 Hz sowie die Martigny - Orsière-Bahn mit 8 000 Volt 15 Hz. Im Ausland waren zur selben Zeit auch nur einige wenige Einphasenwechselstormstrecken vorhanden, so in Deutschland Murnau - Oberammergau, Hafenbahn Altona, Dessau - Bitterfeld und die Wiesen- und Wehratalbahn (Basel - Zell - (Schopfheim - Säckingen), in Österreich die Mariazellerbahn und die bayrisch-steirreichische Mittenwaldbahn, in Frankreich die Linie Villefranche - Marquixames (-Perpignan) der Chemins de fer du Midi und in Schweden zwei Stockholmer Vorortsstrecken. Die zwei Triebmotoren von je 400 PS Stundenleistung sind Einphasen-Reihenschluss-Kollektormotoren mit phasenverschobenem Hilfsfeld nach Die Lok 353 mit Zug 4317 in Las Agnas (bei Bever) am 22. Juli 1972. 42 Behn-Eschenburg. Diese Motorbauart hat sich bekanntlich später bei allen Wechselstrombahnen allgemein durchgesetzt. Der Rotor besitzt eine gewöhnliche Gleichstrom-Schleifenwicklung. Die Rotorwicklung, die in zwei parallele Zweige geteilte Erreger und die Hilfspolwicklung sind beim Fahren in Serie geschaltet. Die Energiewicklung erzeugte den Drehmomentfluss, die Kompensationswicklung diente zur Aufhebung des Ankerfeldes und war in sich kurzgeschlossen. Die Hilfspolwicklung, der ein ohmscher Widerstand parallel¬geschaltet ist, hat die Aufgabe, die Funkenbildung am Kollektor beim Lauf möglichst klein zu halten. Interessant ist, dass die RhB während der Kriegsjahre 1914 - 1918 die fabrikneuen Lokomotiven 353–355 nur wenig einsetzte. Nach Aufnahme des elektrischen Betriebes auf der Albulalinie im Jahre 1919 wurden vor allem die 1’D1’-Lokomotiven auf dieser Linie eingesetzt, wogegen für die Engadinerlinie infolge des eingetretenen Verkehrsschwundes nun die 1’B1’-Lokomotiven 201-207 ausreichten. Als am 1. April 1921 der elektrische Betrieb über Thusis bis Landquart aufgenommen werden konnte, versetzte die RhB einen Teil der elektrischen Lokomotiven, die bis anhin ausschliesslich in Samedan stationiert und revidiert worden waren, nach Landquart. Für den Einsatz auf den Steilrampen von 35 ‰ (Albulalinie) und 45 ‰ (Küblis - Davos) reichte die Bremse der 1’D1’-Lokomotiven allein nicht aus, so dass die MFO die Lokomotiven 353-355 in den Jahren 1921 / 22 mit der Nutzbremse nach ihrem System ausgerüstete. Die Nutzbremse konnte betrieblich sehr gut angewendet werden und war zudem sehr wirtschaftlich. Da die Motoren ursprünglich nicht für diese Mehrbelastung ausgelegt waren, traten infolge der zusätzlichen Erwärmung durch die Nutzbremse oft Isolationsstörungen auf. Dank der Ablieferung der C’C’-Lokomotiven ab 1921 konnten die 1’D1’ wieder vom schweren Bergdienst abgelöst werden und kamen dann vermehrt auch auf der 1922 elektrifizierten Oberländer Linie Chur – Disentis zum Einsatz. Wie bei den 1’B1’-Lokomotiven erfolgte auch bei den 1’D1’ in den Jahren 1920 - 1923 ein Umspritzen des Anstriches vom früheren grün auf den bis heute gebliebenen braunen Anstrich. Bis Ende 2013 hat die Lokomotive 2 567 805 Kilometer zurückgelegt. Sie ist nun in Samedan stationiert und wird vorwiegend für Nostalgiezüge eingesetzt. Am 10. Mai 2014 durfte sie am Tag der offenen Tür zusammen mit anderen Lokomotiven auf der Drehscheibe vor der Rotonda in Landquart vor ca. 2 500 Zuschauern auf der Tribüne fünf Mal die Runde drehen. InfoRetica Nr.2 / 2014 Info 43 Bahnmuseum Neue Fotoausstellung zum Rollmaterial Gian Brüngger dokumentiert seit den 1960er das Rollmaterial der RhB und verfügt über eine einzigartige Bildersammlung. Zum Thema «Rolling Stock» präsentiert das Bahnmuseum bis Ende August fotografische Leckerbissen aus Gian Bünggers’ Archiv. von Nora Hauswirth, Bahnmuseum Albula In der Ausstellung «Rolling Stock» zeigt das Bahnmuseum Albula einen Ausschnitt aus dem umfassenden Fotoarchiv von Gian Brüngger. Gian Brüngger ist Bahnhistoriker, war langjähriger Mitarbeiter der RhB und dokumentiert seit den 1960er Jahren das Rollmaterial der RhB. Einerseits wird durch ihn akribisch jede bauliche und technische Veränderung in einem Notizheft festgehalten, andererseits hat Gian Brüngger insbesondere in den 1970 / 1980er Jahren alles fotografiert, was auf den RhB-Schienen unterwegs war. Diese Bilder dokumentieren eine Art Hochblüte der technischen Entwicklung des Rollmaterials. Gian Brünggers Grossvater war Streckenwärter in Spinas, sein Vater Depotchef-Stellvertreter in Samedan, als Bub war Gian also entweder im Bahnhof oder im Depot aufzufinden. Nach der Stationslehre verbrachte er 45 Jahre bei der RhB. Über die Albulabahn schrieb er verschiedene Bücher. Gian Brüngger erinnert sich: «Früher waren viel mehr Fahrzeuge auf dem gesamten Netz verteilt. Wenn ein Wagen zur Revision gesucht wurde, dann hat man die Wagenverteilung beauftragt, diesen ausfindig zu machen. Wir von der Station notierten jeden Nachmittag, welche Wagen vor Ort waren. Dazu musste man ein Formular ausfüllen. Wenn der Bahnhof leer war, nahm man einen A5-Zettel, notierte «Vakat» und legte diesen mit der übrigen Dienstpost in die Ledermappe. Die Mappe wurde mit dem letzten Reisezug nach Chur gesandt. Auch heute gibt es noch diese interne Post zur Kommunikation mit der Verwaltung in Chur, jedoch ist das Rollmaterial der RhB mit GPS-Sendern ausgerüstet. Manchmal suchte die Wagenverteilung nach einem Fahrzeug, das nicht mehr vorhanden war. Ich schrieb dann zurück, dass dieser oder jene Wagen abgebrochen worden war. Als junger Beamter musste ich aber sehr vorsichtig sein, wie ich das schreibe, damit sich die Chefs nicht betupft fühlten. Es hat schon eine Zeit gebraucht, bis man mein Wissen anerkannt hat. 44 1962 habe ich angefangen, in einer Agenda Notizen zum Rollmaterial zu machen. Mein Papa meinte, ich solle doch ein Büchlein machen mit allen Fahrzeugen, auch mit Angaben dazu, mit was für Puffern und Achsen diese ausgestattet waren, damit die Reparaturequipe beim Ausrücken mit dem Hilfswagen das richtige Material dabei hatte. Mit der Zeit wurden die Büchlein immer umfangreicher. Heute erfasse ich alles am Computer, die Listen drucke ich dann aus. Ich trage immer ein A6-Büchlein auf mir und notiere Veränderungen am Rollmaterial, so habe sich mein ganzes Wissen aufgebaut. Alle Fahrzeuge, die ab 1889 in Betrieb kamen, habe ich daraufhin erfasst und selbstverständlich auch, wann was verändert wurde. Wenn ich eine Lok oder einen Wagen sehe, suche ich immer nach Revisionsdaten! Sie geben einen Hinweis, dass etwas verändert wurde. Dies fordert mich dann auf, genau zu schauen und die Veränderungen in meinem Büchlein zu notieren – denn heute als Pensionär kriege ich das ja nicht mehr alles mit.» Ausstellungsdauer: bis 31. August 2014 Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr Samstag und Sonntag, 10 bis 18 Uhr Führungen mit Gian Brüngger: Dienstag, 29. Juli, 10.30 Uhr Sonntag, 17. August, 14.30 Uhr Zahl des Quartals 12 500 Eintritte wurden am 10. Mai von der automatischen «Fahrgastzählung» im Eingangsbereich der Werkstätte in Landquart gezählt. Nicht nur bei der Lokparade auf dem Bild war der Andrang riesig. Dank grosser Flexibilität und einem noch grösseren Engagement aller beteiligten Mitarbeitenden wurde diese Herausforderung mit Bravour gemeistert. Retica InfoRetica Nr.2 / 2014 Retica Foto von Nadja Simmen, swiss-image.ch 45 Neues in Kürze 1 Wenn einer nach Arosa will … von Reto Zünti, Betriebsüberwacher 1 Dies kann doch nicht der Zug nach Arosa sein? Werden sich einige Reisende gedacht haben. Am 24. Februar um 10 Uhr herrschte am Bahnhof Chur indische Verhältnisse. Um nach Arosa zu gelangen, musste man doch etwas Geduld aufbringen. Aufgenommen von der Überwachungskamera im RCC. Klassentreffen der Lokführer-Anwärter 2008 von Markus Isler, Lokomotivführer 2 Bereits zum zweiten Mal trafen sich die Lokführer-Anwärter 2008 zu einer Klassenzusammenkunft. Um die Anreise vom Norden wie auch von der Südseite her kurz zu halten, traf man sich in der Mitte am Bahnhof Filisur. Dort erwartete uns unsere Kollegin Brigitte Grimm bereits mit Apérogebäck und Glühwein. Sichtlich stolz zeigte sich unser Präsident Fadri Meyer, dass er 46 2 immer noch sieben aktive Lokführer begrüssen durfte. Nach der offiziellen GV und dem obligatorischen Gruppenfoto genossen wir feine, selbstkreierte Pizzas. Bei einem Glas Rotwein wurde anschliessend noch lange diskutiert, gelacht, übertrieben und gelogen. Die Engadiner erzählten abenteuerliche Räuber-Geschichten vom Bernina, und die Nordseite hielt natürlich mit der 60 Promille Rampe nach Arosa tapfer dagegen. Nach einer kurzen Nacht in der ZSA verwöhnte man uns mit einem feinen Buure-Zmorge im Bahnhöfli. Bald schon traten alle müde aber glücklich die Heimreise an. Herzliche Dank den Organisatoren Brigitte Grimm und Fede rico Bontognali für den tollen Anlass und «alla prosima in Val Poschiavo!» hinten: Fadri Meyer, Mattia Grazia, Markus Isler, Tobias Dornbierer, Enrico Iseppi vorne: Federico Bontognali, Markus Zaugg, Brigitte Grimm 3 Besuch aus Malaysia von Paul Loser, Leiter Tunnel 3 «Selamat detang!» oder einfach «Willkommen!» bei der RhB hiess es am 1. April (und das ist kein Scherz) für die Gäste der Malaiischen Staatsbahn KTMB in Sagliains. Auf der malaiischen Halbinsel fegt die Meterspurbahn der KTMB mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 km / h über das ca. 1 800 Kilometer messende Streckennetz. Die Linienführung einer 329 Kilometer langen Neubaustrecke zwischen Padang Besar im Norden und Ipoh im Süden erfordert auch den Bau des «Bukit Berapit»-Tunnels mit einer Länge von 3,3 Kilometern. Mit grossem Interesse hat die Delegation daher das Betriebs- und Sicherheitskonzept des Vereinatunnels kennen gelernt und die 1:1-Demonstration «unserer» Feuerwehrleute auf dem Verladebahnhof verfolgt. Herzlichen Dank an alle Beteiligten! 4 InfoRetica Nr.2 / 2014 Retica 6 5 Kindergarten zu Besuch im GUZO von Urs Hugentobler, Leiter Güterumschlagszentrum Oberengadin 4 Der Kindergarten Bergün hat im Unterricht die Bahn behandelt. Nebst den Personenwagen sollten auch die Güterwagen nicht zu kurz kommen. Was liegt da näher als ein Besuch im GUZO? Die Kinderschar kam mit dem Zug 1121 in Samedan an, wo sie durch Jonche Toshevski mit dem Tmf 89 und einem Personenwagen abgeholt wurden. Im Funkfernsteuerbetrieb ging es direkt ins GUZO, wo den Kindern die verschiedenen Bahnwagen vorgestellt wurden. Da gab es Gelbe von der Post, Weisse vom Coop, Blaue von Frisco, Rote mit Kehricht, Baige für Volg und Braune die stanken. Mit zwei Handrollis und 12 Paletten war im Handumdrehen ein Parcours aufgestellt. Die Kinder massen sich in einer Stafette. Für alle gab es eine kleine Süssigkeit als Belohnung. Danach warfen sie einen Blick in die diversen Container auf dem Platz und stellten mit Schrecken fest, dass diese meistens leer waren. Aber warum wohl? Ja klar, die Waren sind jetzt ja im Laden zu kaufen! Eindrücklich und heiss begehrt war auch der Platz beim Gabelstaplerfahrer. Für eine kleine Runde durfte ein jedes Kind einmal auf dem Schoss von Anto Lujic sitzen. Mit dem Personenwagen, gezogen vom Rangiertraktor, wurden die Kinder wieder zurück auf den Bahnhof gebracht, wo sie mit dem Personenzug 1140 zurück nach Bergün reisten. Was sie wohl zu Hause erzählen werden? bzw. vertieft dadurch sein / ihr Fachwissen und Können. E-learning hat den Vorteil, dass jeder Mitarbeitende individuell und am eigenen Arbeitsort das Schulungsmodul absolviert. Für das e-learning Modul «Erfolgreiches Verkaufen bei der RhB» wurden im März am neuen Bahnhof in Davos Platz Audio- sowie Videosequenzen aufgenommen und es fand ein Fotoshooting statt. Es war für alle Protagonisten eine interessante, anspruchsvolle Aufgabe! Was daraus geworden ist? Demnächst auf e-learning@rhb ersichtlich! e-learning@rhb – making of von Eric Wyss, Projektleiter HR Kreditkarte im historic RhB-Design von Ladina Gredig, Marktverantwortliche Schweiz 5 Im Sommer 2014 werden drei e-learning Module auf dem Intranet aufgeschaltet: Funkdisziplin, Zugsvorbereitung und «Erfolgreiches Verkaufen bei der RhB». Der RhB Mitarbeitende («User») bildet sich dank den e-learning Lektionen weiter und erweitert 6 Die RhB-Kreditkarte wurde 2013 erfolgreich lanciert. Nun wurde das Sortiment um ein weiteres Kartensujet erweitert: Neu stehen für das Design der Kreditkarte nicht nur ein Glacier Express-, ein Bernina Express- und ein 47 Neues in Kürze 7 8 RhB-Motiv zur Auswahl, sondern auch ein attraktives historic RhB-Sujet. Nebst der Möglichkeit, im Alltag, auf Reisen oder im Internet bargeldlos zu bezahlen und von exklusiven Rabatten für Bahn- und Freizeiterlebnisse zu profitieren, verfügt die RhB-Kreditkarte über eine weitere Funktion, mit der sie historic RhB unterstützt und somit zum Erhalt von historischen Bahnwagen beiträgt. Für RhB-Mitarbeitende ist die Kreditkarte im ersten Jahr kostenlos! Antragsformulare für die Bestellung einer RhB-Kreditkarte können an allen Bahnhöfen oder bei V-CH / I bezogen werden. Weitere Informationen rund um die RhB-Kreditkarte sind unter www.rhb.ch / cornercard erhältlich. Spezialservice der RhB von Peter Jecklin, Mobiler Kundendienst 7 Anlässlich meines Sondereinsatzes als Helfer beim Veloverlad in Küblis bot ich spontan einen zusätzlichen Ser- 48 9 vice an: Um das RhB-Erscheinungsbild in Küblis etwas aufzubessern, wurden von mir während den Wartezeiten verschiedene Arbeiten erledigt. Unter anderem montierte ich einen Wasserschlauch. Sehr viele Fahrerinnen und Fahrer waren begeistert, da sie so ihr Velo von Schnee und Schlamm befreien konnten. Letzteres kam auch uns zu Gute. Somit wurde wenig bis kein Schmutz in die speziellen Velowagen geschleppt. RhB Mitarbeiter-Anlässe und Austauschsitzungen im Oberengadin von Luis Maissen, Leiter Verkauf Bahnhof St. Moritz 8 Diese Austauschsitzungen wurden nach der RhB Mitarbeiter-Umfrage 2011 aufgegleist. Sinn und Zweck davon ist: Am Bahnhof St. Moritz die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen fördern, Barrieren abbauen und die interne Kommunikation auf der operativen Ebene gemäss den Richtlinien der RhB-Feedbackkultur verbessern, Bereichsübergreifende Themen traktandieren, bei Bedarf Arbeitsgruppen bilden, Organisation von drei bis vier Freizeit Mitarbeiter-Anlässe pro Jahr für alle aktiven Mitarbeitenden des Oberengadins. Momentan sind verschiedene Bereiche durch folgende fünf Mitarbeitende in diesem Gremium vertreten: – Danilo Del Simone, Leiter Zugpersonal Süd – Moreno Beti, Leiter Lokführer Pontresina – Jon Andri Dorta, Leiter Lokführer Samedan – Adrian Lombriser, Leiter Betrieb Bahnhof St. Moritz – Luis Maissen, Leiter Verkauf Bahnhof St. Moritz 2012 und 2013 wurden jeweils drei Mitarbeiteranlässe (in der Freizeit) durchgeführt: im Februar ein Fondueund Schlittelplausch Preda-Bergün, im Juni / Juli ein Grillabend und im November ein Bowling in S-chanf. InfoRetica Nr.2 / 2014 Retica 10 Pro Anlass nahmen bisher bis zu 40 Mitarbeitende aus verschiedenen Geschäftsbereichen teil. Der nächste Grillabend findet am Dienstag, 22. Juli 2014 statt. Alle Mitarbeitenden sind herzlich willkommen. Details folgen. Chur, Teilperronerhöhung Gleis 11 – 14 von Thomas Rüdiger, Bahnprojekte Infrastruktur 9 Die neuen Stammnetztriebzüge verfügen über behindertengerechte Niederflurabteile. An Perrons von 37 cm Höhe können auch Rollstuhlfahrer dank den Schiebetritten selbstständig ein- und aussteigen. Bereits die Mehrzahl der Stationen zwischen Schiers und Rhäzüns hat heute solche Perrons. Der wichtigste Bahnhof Chur hat zwar eine moderne Perronanlage, doch die Perronhöhen sind mit 18 bis 28 cm zu tief. Die Erhöhung dieser Perrons scheint einfach, ist aber mit Rampen, Treppen, Warteraum, Glasbausteinen etc. aufwändig. Eine Erhöhung aller Perrons auf die ganze Länge wäre ideal, ist aber mindestens vorerst nicht finanzierbar. Deshalb wurden jetzt die Perrons an den Gleisen 11 bis 14 auf einer Länge von je 40 m auf 37 cm angehoben. Es wurde ein Bereich gewählt, in dem die Teilerhöhung einigermassen einfach realisiert werden kann. Dafür wird in Kauf genommen, dass die S-Bahn-Züge um eine Wagenlänge exzentrisch Richtung Felsberg vom Punkt der Abgänge zum idealen Halteort anhalten müssen. Die Bauarbeiten wurden im April und Mai 2014 ausgeführt. Die Kosten betragen 310 000 Schweizer Franken zuzüglich Mehrwertsteur. Petrollaterne. Auf Ende Mai 2014 verlor er leider seine langjährige Stelle bei einer lokalen Firma. Damit verliert auch die RhB ihren wohl treusten und fachkundigsten Gast auf dieser Strecke. Wir wünschen ihm auf seinem neuen Arbeitsweg – nach Jenaz – alles Gute! 34 Jahre fasziniert unterwegs von Paul Giger, Materialwirtschaft 10 Unglaubliche 34 Jahre lief Peter Meisser (50) jeden Arbeitstag frühmorgens von Fideris-Strahlegg zum Bahnhof Küblis auf den ersten Zug. Bei Wind und Wetter oder bei Dunkelheit mit der 49 Kunden-Rückmeldung Was unsere Kunden bewegt Im zweiten Quartal von 2014 haben uns wiederum einige KundenRückmeldungen erreicht. Einen Auszug davon haben wir für euch hier zusammengestellt. Zum Klatschen Zum Nachdenken Zum Schmunzeln E-Mail Von: Christine L. Gesendet: Mittwoch, 2. April 2014 10:02 An: Beeli Sandra Betreff: «who is who» in Graubünden Liebe Frau Beeli Sogar unser Hund hat die kleine Rote ja amig erkannt, wenn wir in Chur umgestiegen sind … Die roch anders und seine «Hundehütte» unter der Sitzbank war auch anders. Er wusste dann irgendwie sofort: jetzt gehts in die Berge und das heisst für ihn: laufen, laufen, laufen, draussen sein dürfen. ;-) 50 Nachgefragt Deine spontane Meinung … Fabio Peng Position: Lokführer-Anwärter Ort: Landquart Anzahl RhB-Dienstjahre: 5 Susanna Fuchs Position: Ausbildung VTE / Lokpersonal Ort: Landquart Anzahl RhB-Dienstjahre: 14 … erkläre deinen Job in einem Satz: In etwas mehr als einem Jahr Reise- und Güterzüge fahren. Aber im Moment, viel viel büffeln. … erkläre deinen Job in einem Satz: Koordination der fahrdienstlichen Aus- und Weiterbildungen für alle die sich mit BAV-Ausweis auf den Schienen der RhB bewegen (Traktorführer, Betriebsangestellte, Verlader, Lokführer etc.), Berufsbildnerin KVöV und Einsatz als Lokführerin auf fast dem ganzen Netz der RhB. … Schätzfrage: Wie lange sind alle Brücken der RhB aneinander gereiht? (15 750 m) So um die 15 Kilometer schätze ich mal. … welchen Kinofilm oder welches Buch kannst du empfehlen? Hummeldumm von Tommy Jaud. Wirklich sehr humorvoll. … wohin und mit wem würde eine RhB-Reise bei dir gehen? Chur – Samedan – Vereina – Chur mit meinem Sohn, der freut sich immer riesig im Zug. InfoRetica Nr.2 / 2014 Retica … Schätzfrage: Wie lange sind alle Brücken der RhB aneinander gereiht? (15 750 m) 15717,73 m … welchen Kinofilm oder welches Buch kannst du empfehlen? Das ist ziemlich stimmungsabgängig … … deine Schwäche? Mühsames Zeitgefühl. … wohin und mit wem würde eine RhB-Reise bei dir gehen? Mit meiner Schwester im Bernina Express nach Tirano (inkl. Pizzoccheri und Braulio … ) … deine Meinung zur InfoRetica? Schönes neues Layout, gefällt mir. … deine Schwäche? … über meine Schwächen zu sprechen … Wen wählst du als Nächste / n für diese Fragen und warum? Elisabeth Brot, Zugbegleiterin in Chur. Sie scheint mir immer unglaublich gut gelaunt während der Arbeit. … deine Meinung zur InfoRetica? Immer wieder unterhaltsam! Wen wählst du als Nächste / n für diese Fragen und warum? Andre Signer, R-ER-Lokmontage – weil er der erste RhB Mitarbeiter war, mit welchem ich als RhB-Neuling vor etwas mehr als 13 Jahren zusammenarbeiten durfte. Spielregeln: Die / der Befragte darf den nächsten Mitarbeitenden auswählen, die / der befragt werden soll. Es muss sich dabei um eine / n Vertreter / in des anderen Geschlechts und eines anderen Ge schäftsbereichs handeln. 51 Personalchronik Bewegendes im zweiten Quartal Veränderungen der RhB-Belegschaft vom 2. März bis zum 1. Juni 2014 52 Herzlich Willkommen! Alles Gute für die Zukunft! Alles Gute im Ruhestand! Eintritte Sandro Christoffel Immobilienbewirtschafter, Chur Ithamar Crepaz Handwerker, Landquart Flavio Davaz Gleismonteur, Zernez David Derungs IT Supporter, Chur Dieter Dubkowitsch Marktverantwortlicher Deutschland / Österreich, Chur Seraina Farrer Immobilienbewirtschafterin, Chur Conradin Frehner Gleismonteur, Thusis Thomas Gasner Leiter Bahndienst Süd, Chur Andreas Heim Betriebsangestellter / Kranführer, Landquart Dario Hosang Betriebsangestellter, Chur Goran Milivojevic IT Supporter, Chur Jessica Oberholzer Reiseberaterin, Chur Petra Staub Zugdisponentin und Reiseberaterin, Disentis / Mustér Nadine Tabbara Projektleiterin HR, Chur Beat Zumbrunnen IT Supporter, Chur Austritte Alfred Bärtsch Produktmanager, Chur André Brugger Marktverantwortlicher Deutschland, Chur Gion A. Candinas Fahrleitungsmonteur, Samedan Daniel Duschletta Gruppenleiter Bahndienst, Zernez Marlyse Furger-Vincenz Zugbegleiterin, Ilanz Urs Hugentobler Leiter GUZO, Samedan Christoph Kramer Lokführer, Samedan Fabian Lütscher Leiter Bahnhof, Arosa Patricia Müller Ablöserin Expresszugbegleiterin, Davos Sandra Peng Assistentin, Chur Max Pfiffner IT Supporter, Chur Heidi Wyss Reiseberaterin, St. Moritz Pensionierungen Johann Georg Bundy Leiter Verkauf, Davos Dorf Georg Caviezel Fachleiter, Chur Giusep Collenberg Leiter Dienstbereich, Chur Edigio Cortesi Gleismonteur, Poschiavo René Cotting Lokführer, Chur Plinio Forer Fahrleitungsmonteur, Samedan Anton Fricker Lokführer, Landquart Hanspeter Gantenbein Lokführer, Chur Rico Niederegger Fachmeister, Samedan Hermann Thür Rangiermeister, Klosters Erich Zogg Lokführer, Landquart Herzlichen Glückwunsch! Dienstjubiläen 25 Dienstjahre Andrea Clement Lokführer, Chur Roland Egger Zugführer, Chur Sergio Fancoli Schaltwärter, Poschiavo Marcel Gruber Lagerist, Landquart Jürg Jost Techniker, Chur René Pargätzi Bahnmeister Stellvertreter, Samedan Albert Rüegg Lokführer, Landquart Michael Truog Lokführer, Scuol-Tarasp Gerhard Waldburger Lagerist, Landquart Carli Wellinger Betriebsangestellter, Ilanz Alberto Zanchetti Mitarbeiter Kundendienst, Poschiavo 40 Dienstjahre Joos Fümm Verkaufsleader Zernez Bruno Graf Lokführer Landquart Reto Kohler Sachbearbeiter Chur Gian Meyer Leiter Betrieb Scuol-Tarasp Ueli Nyffenegger Leiter Bahnhof Ilanz Gianfranco Tuena Stv. Leiter Betrieb Samedan Nachträge (02.12.2013 – 01.03.2014) Die nachfolgenden Personalnachrichten wurden leider in den vorangehenden Ausgaben der Info Retica nicht veröffentlicht. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen. Herzlich Willkommen! Eintritte Simon Becker Fahrdienstleiterin NPS, Landquart Paolo Della Cà Lokführer-Anwärter, Landquart Gion Giovannoni Lokführer-Anwärter, Landquart Peter Jenni Betriebsangestellter, Untervaz Michael Kistler Leiter Railservice, Chur Fabrizio Lardi Lokführer-Anwärter, Landquart Peter Müller Lokführer-Anwärter, Landquart Roman Obwegeser Lokführer-Anwärter, Landquart Fabio Peng Lokführer-Anwärter, Landquart Roland Pfiffner Lokführer-Anwärter, Landquart Oskar Schwarz Lokführer-Anwärter, Landquart Mike Wolter Leiter Lokführer, Chur Alles Gute für die Zukunft! Austritte Andreas Alig Lehrlokführer, Landquart Simon Allemann Lokführer-Anwärter, Landquart Patricia Breitenmoser Leiterin Railservice, Chur Christof Graf Lokführer, Landquart Robert Hagmann Lokführer / Fahrdienstleiter, Landquart Simon Lüber Lokführer, Samedan InfoRetica Nr.2 / 2014 Retica Alles Gute im Ruhestand! Pensionierungen Diego Isepponi Zugbegleiter, Poschiavo Felice Marchesi Lokführer, Pontresina Augustin Monn Lokführer, Landquart Diego Pedretti Betriebsangestellter, Samedan Bernhard Sieber Lokführer, Landquart 53 Wettbewerb Hans gwüsst 5 Sie sehen auf dem Bild eine Strassenbahn, welche lange Zeit der nächstgelegene, nicht direkt mit der RhB verbundene Privatbahn-Nachbar der RhB war. Um welche Privatbahn handelt es sich und, Zusatzfrage, in welcher Ortschaft? von Hans Amacker, Direktor 54 Ihre Antwort senden Sie bitte bis spätestens 31. Juli 2014 per E-Mail an [email protected]. Bitte beachten Sie, dass dieser Wettbewerb ausschliesslich für RhB-Mitarbeitende gilt. Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Der Gewinner erhält als Preis einen «Scarnuz». Der Gewinner des letzten Wettbewerbs war Michael Kistler mit der richtigen Antwort: «Der Tm2 / 2 der Bodensee-Toggenburg Bahn in Ebnat-Kappel» (damals noch ein SBB-Bahnhof). In dieser neuen Rubrik stellt Direktor Hans Amacker jeweils eine Wettbewerbsfrage aus der Bahnwelt an die Mitarbeitenden der RhB. Ihre Karriere im öffentlichen Verkehr Fachfrau / Fachmann öffentlicher Verkehr Sie arbeiten in der Branche öV und möchten Ihre breiten Kenntnisse von offizieller Seite anerkennen lassen? Oder suchen Sie nach einer umfassenden Weiterbildung, um sich auf Fach- und Führungsaufgaben vorzubereiten? Dann ist der Lehrgang zur/ zum Fachfrau / Fachmann öV mit eidg. Fachausweis genau das Richtige für Sie! login, der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs, bietet den Lehrgang jährlich ab September an. Der Nächste startet bereits im September 2014 in Olten. Alle Informationen zur dreisemestrigen Weiterbildung finden Sie auf www.login.org /floev 55 www.rhb.ch/zuerich Zürich ganz nah Mehr Verbindungen machen es möglich ityr Interc h e m n m kehre 014 ver nd Chur. Zude tzlichen 2 i n u J zusä rich u Ab 15. chen Zü r Angebot mit oritz. s i w z e züg t. M hB ih rt die R ch Davos und S e t i e w r e a ungen n Verbind