InfoRetica - Rhätische Bahn

Transcrição

InfoRetica - Rhätische Bahn
Nr. 2 / Juni 2014
InfoRetica
Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn
Periodico della Ferrovia retica
Periodica da la Viafier retica
Albulatunnel
Interview
Angebote
Neubau
Albulatunnel II
Das neue
HR-Tool MIA
Neuorganisation
Catering
Inhalt
Info
6
Novitads aus der Direktion
19
Marketing
Hans Amacker
Ladina Gredig
8
Auf einen Blick
20
Nachhaltigkeit
Angebotserweiterung
Retica 30
Das «Wetter»
Il «meteo»
95 % des Abfalls bei der RhB
werden wiederverwertet
Tag der offenen Türe
Nadja Simmen
Stefan Ackermann
10
Albulatunnel
21
Interview
Neubau Albulatunnel II
Steuerbezugsverein
Rico Schuon
Rico Schuon
12
Interview
22
Güterverkehr
Das neue HR-Tool MIA
Abschlussfeier NEAT Sedrun
Rico Schuon
Wiro Capol
14
Angebote
24
Rollmaterial
Neuorganisation Catering
Hydraulische
Radsatz-Montagepresse
Sabrina Dattilo
16
Infrastruktur
Jakob Kalberer
Der Bahnhof Davos Platz
ist modernisiert
25
Rollmaterial
18
Jubiläum
Jakob Kalberer
Ultraschall-Feinreinigungs­
anlage
Urs Serena
Rückblick auf den Tag
der offenen Türe
26
Rollmaterial
Strategisches Komponenten
Management
Simon Rageth
Robert Berni
Impressum
Herausgeber: Geschäftsleitung der Rhätischen
Bahn, 7002 Chur; Redaktion: Simon Rageth (sr),
[email protected]; Sandra Beeli (sb), s.beeli@
rhb.ch; Manuela Gallati (mg), [email protected];
Frontbild: «Tag der offenen Türe», Fotografin
Nadja Simmen; Nächster Redaktionsschluss:
11. August 2014; Auflage: 3 200 Exemplare,
4-farbig; Abonnement: Inland: CHF 50.00, Ausland: CHF 60.00; © by RhB: Weiterverwendung
und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter
Quellen­
angabe; Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.
Die Autoren dieser Ausgabe
rot: RhB Mitarbeitende inklusive Pensionäre | grau: externe Autoren
Stefan
Ackermann
Hans
Amacker
Simon
Rageth
Jakob
Salutt
Karin
Bächer
Astrid
Schmid
René
Bärtsch
Robert
Berni
Rico
Schuon
Urs
Serena
Gian
Brüngger
Franz
Skvor
Markus
Cadosch
Wiro
Capol
Erika
Wismer
Eric
Wyss
Sabrina
Dattilo
10
12
14
Retica
27
Rollmaterial
35
Ausbildung
45
Zahl des Quartals
Robin Jäger
Erika Wismer
Redaktion
Güterwagen Sb-v 7716-30
Info- und Jobmarkt
12 500
28
Sicherheit
36
BGM
46
Das zweite Quartal
Roald Hoffmann
Tanja Felix und Theres Dreier
Redaktion
Integrierte Sicherheit
Aktion Schrittzähler
Neues in Kürze
29
Wir stellen vor
37
Pension
50
Kunden-Rückmeldung
Karin Bächer
Astrid Schmid
Redaktion
Michael Kistler
Alle Jahre wieder …
Was unsere Kunden bewegt
30
Weiterbildung
38
Die Medienbahn
51
Nachgefragt
René Bärtsch, Jakob Salutt und
Danilo Del Simone
Redaktion
Fabio Peng
Susanna Fuchs
Lautsprecherdurchsagen
Magazin «Casa», Japan
Deine spontane Meinung …
40
Damals, vor 30 Jahren
31
Weiterbildung
52
Personalchronik
InfoRetica, 2 / Juli 1984
Kommunikationskurs
Zugpersonal
Bewegendes im zweiten Quartal
Redaktion
Eric Wyss
41
Damals, vor 60 Jahren
René Bärtsch und Andrea Pfiffner
32
Wir stellen vor
Ausbildungsteam Planung,
Ausbildung und Support
Manuela Marty
34
Ausbildung
54
Wettbewerb
Die ganze Belegschaft
der RhB-Hauptwerkstätte
Hans gwüsst
Hans Amacker
Franz Skvor
42
Historischer Moment
100 Jahre Ge 4 / 6 353
login am Tag der offenen Türe
Markus Cadosch
Gian Brüngger
44
Bahnmuseum
Neue Fotoausstellung
zum Rollmaterial
Nora Hauswirth
Danilo
Del Simone
Theres
Dreier
Tanja
Felix
Manuela
Gallati
Ladina
Gredig
Nora
Hauswirth
Roald
Hofmann
Robin
Jäger
Jakob
Kalberer
Manuela
Marty
Andrea
Pfiffner
Editorial
Editoriale
4
von Manuela Gallati, Marketing-Kommunikation & E-Business
di Manuela Gallati, Marketing-Kommunikation & E-Business
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Früher war alles besser. Die Musik, die Jugend, die Politiker. Früher tippte ich keine Nachrichten in mein tastenloses Smartphone, früher klingelte ich bei meinen Freunden
an der Tür – unangemeldet! Noch früher holte man den Käse
beim Käser statt im Supermarkt und brachte kaputte Schuhe
zum Schuhmacher statt in die Mülltonne. Sie haben meine
Ehrfurcht vor der Vergangenheit sicherlich bemerkt. Die Vergangenheit wirkt ehrlicher und klarer. Vielleicht, weil das
Gestern bereits geschrieben ist. Kommt hinzu, dass wir uns
tendenziell eher an das Schöne erinnern. Erinnerungen gehören in meinen Augen zum Wertvollsten, was wir haben.
Dennoch gilt es, nicht nur nostalgisch zu sein, sondern auch
nach vorne zu schauen.
Wie die rote Linie der RhB: Direkt aus dem Gestern kommend, mit Punktlandung im Heute und weiterführend in
Richtung Zukunft. Die RhB zieht sich wie ein roter Faden
durch die Geschichte und durch den Kanton. (Die Metapher
mit dem roten Faden hören Sie bestimmt nicht zum ersten
Mal. Aber ich mag sie.) Diese rote Linie gilt es nicht nur zu
bewahren, sondern auch in die Zukunft weiterzuziehen. Daran arbeiten Sie jeden Tag. Sei es der neue Albulatunnel, die
neue Webseite oder der neue Bahnhof St. Moritz: Wir bauen
auf dem Fundament von gestern am Morgen der Rhätischen
Bahn. Und morgen wird das Heute das Fundament für das
Übermorgen sein. In diesem Sinne: Früher war vielleicht alles
besser. Aber auch das Heute wird irgendwann «früher» sein.
Care collaboratrici, cari collaboratori
Una volta tutto era migliore: la musica, i giovani, la politica.
Prima non digitavo i messaggi sul mio smartphone senza tasti, ma andavo a suonare direttamente al campanello degli
amici, senza essere annunciata! Prima ancora si poteva comprare il formaggio dal formaggiaio invece che al supermercato e le scarpe rotte venivano portate dal calzolaio invece che
buttate nell’immondizia. Avrete sicuramente notato il mio
profondo rispetto per il passato: i tempi lontani ci appaiono più limpidi, più genuini. Forse perché si tratta di pagine
ormai scritte; e forse anche perché abbiamo la tendenza a
ricordarci soprattutto delle cose belle. I ricordi, a mio avviso, sono tra le cose più preziose che possediamo. Tuttavia
non dobbiamo essere solo nostalgici, ma anche guardare in
avanti.
Come la linea rossa della FR: che viene dal passato, è ben
radicata nel presente e guarda sicura verso il futuro. La FR
si snoda come un filo rosso attraverso la storia e il cantone
(una metafora che sicuramente avrete già sentito, ma che mi
piace particolarmente). Una linea rossa che vale la pena non
solo di conservare, ma anche di portare avanti verso il futuro. È a questo compito che lavorate ogni giorno: che si tratti
del nuovo tunnel dell’Albula, del nuovo sito internet o della
nuova stazione di St. Moritz; costruiamo, sulla fondamenta
di ieri, il domani della Ferrovia retica. E il domani costituirà
poi a sua volta la base per ciò che verrà dopodomani. Quindi:
forse è vero tutto era migliore nei bei tempi andati; ma anche l’oggi è destinato a diventare quei «tempi andati» di cui
ci si ricorderà in futuro.
Info
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
Foto von Simon Rageth, Unternehmenskommunikation
5
Novitads aus der Direktion
Das «Wetter»
Il «meteo»
von Hans Amacker, Direktor
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Es ist jedes Jahr dasselbe im Frühling. Wir alle hoffen auf einen schönen und warmen (Jahrhundert-)Sommer. So wie
2003 oder zumindest letztes Jahr im 2013. Und wir planen
dann gleich unser persönliches Sommerprogramm mit. Was
wir in den Ferien und all den Freitagen und Wochenenden
alles unternehmen wollen. Wir könnten doch wieder einmal mit dem Bike ins Engadin, dem Zelt ins Münstertal, den
Wanderschuhen über das Strassberger Fürggli, zum Übernachten in die Keschhütte, zum Baden in die Ruinaulta und
und und. Nirgends ist die Auswahl an Freizeitmöglichkeiten
in der Natur wohl grösser als bei uns im Kanton Graubünden.
Und wie sieht dann die Bilanz Ende Sommer oft aus? Viele
der schönen Pläne sind nicht umgesetzt worden. Hier kam
etwas dazwischen, da konnte man nicht alle Begleitpersonen überzeugen und da wollte man halt lieber ausschlafen.
Diese Feststellung ist dann oft auch verbunden mit etwas
Ärger über sich selber. Darum, planen Sie die wichtigsten
Freizeitaktivitäten fest ein. Damit es nicht bei den Absichten
bleibt. Frei nach dem Motto: Vorfreude ist die schönste Freude. Es lohnt sich. Fast unnötig zu erwähnen, dass Sie diesen Sommer eine der zahlreichen Jubiläums-Erlebnisfahrten
mit unseren historischen RhB-Zügen oder Jubiläums-Glacier
Express zwischen Disentis und St. Moritz nutzen sollten. Die
Auswahl war noch nie so gross und so spektakulär.
6
Wenn wir es schon von der Planung haben. Über 60 % der
Bündner Bevölkerung – mehr als der schweizerische Durchschnitt – haben für den Ausbau des nationalen Bahnnetzes gestimmt. Die Politik, die interessierten Kreise und nicht
zuletzt auch die RhB selber konnten offenbar die grossen
Vorteile von FABI für unsere Bahn aufzeigen. Und damit wir
dann ab 2017 auch bauen können, ist jetzt intensives (Weiter-)Planen angesagt. Wir werden an dieser Stelle über die
Projekte der RhB berichten. Symbolisch gesehen spielt dabei das «Wetter» durchaus auch eine Rolle, nämlich die finanzpolitische Grosswetterlage. Da wird auch in Zukunft die
Sonne nicht uneingeschränkt vom Verkehrs-Himmel lachen.
Deshalb planen wir auch ein unternehmerisches Schlechtwetterprogramm. So wie es sich für eine anspruchsvolle
Hochgebirgstour – und damit ist die Situation im öffentlichen Verkehr im Moment durchaus vergleichbar – gehört.
Wir wollen gewappnet sein.
So sehr auch ich mich auf den nächsten Sommer freue, so
fest bleiben mir die Bilder aus dem tiefverschneiten Südbünden und der RhB im täglichen Kampf gegen die weisse
Pracht in eindrücklicher Erinnerung. Das gibt mir Gelegenheit all jenen Mitarbeitenden noch einmal zu danken, die
fast pausenlos im Einsatz standen und unser Streckennetz
ohne nennenswerte Unterbrüche offen halten konnten.
Schön auch, dass sich Bahndienstkollegen aus dem damals
fast frühlingshaften Rheintal von sich aus für einen mehrtägigen Schaufler-Einsatz am Bernina meldeten.
Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden einen
schönen und erlebnisreichen Sommer.
di Hans Amacker, Direttore
Care collaboratrici, cari collaboratori
Ogni anno, in primavera, cominciamo a sperare in un’eccezionale stagione estiva, bella e calda, come quella del 2003 o
perlomeno come quella dell’anno scorso. E progettiamo così
il nostro personale programma per l’estate: tutto quello che
vogliamo fare in vacanza, nei giorni liberi e nei fine settimana. Potremmo, ad esempio, andare in Engadina con la
mountain bike, con la tenda in Val Monastero, con gli scarponi da escursione lungo il percorso Strassberger Fürggli, a
pernottare nel rifugio Kesch, a fare dei bagni nella Ruinaulta, eccetera, eccetera … In nessun altro luogo la scelta di attività per il tempo libero a contatto con la natura è maggiore
che qui nel Canton Grigioni.
E com’è poi il bilancio a fine estate? Molti dei bei progetti
non sono stati messi in pratica: qualcosa si è messo di traverso, non si è riusciti a coinvolgere gli altri partecipanti, si
è preferito farsi qualche dormita in più. Una constatazione
che spesso ci porta anche a provare rabbia verso noi stessi. È
quindi importante progettare per bene le più importanti attività per il tempo libero, in modo che non restino solo delle
belle intenzioni. Perché, come si dice, il piacere sta nell’organizzare il piacere: ne vale la pena. Quasi superfluo a dirsi, quest’estate dovreste sfruttare anche uno dei numerosi
viaggi avventura in occasione dell’anniversario della ferrovia, a bordo di uno dei nostri treni storici della FR oppure con
il Glacier Express per l’anniversario, tra Disentis e St. Moritz.
L’offerta non è mai stata tanto ampia e spettacolare.
A proposito di progetti e di pianificazioni: oltre il 60 % della popolazione grigionese, più della media svizzera, ha approvato il potenziamento della rete ferroviaria nazionale.
La politica, i gruppi interessati e non da ultima anche la FR
stessa sono stati in grado di mostrare i grandi vantaggi offerti dal FAIF alla nostra ferrovia. Ora, affinché a partire dal
2017 possiamo anche costruire, è il momento di intensificare ulteriormente la fase di pianificazione. In questa sede
presenteremo dei rapporti sui progetti della FR. Da un punto di vista simbolico, svolge un ruolo molto importante anche il «meteo»: nello specifico, la situazione meteorologica
generale a livello politicofinanziario. In futuro, non sempre
splenderà il sole sul settore dei trasporti: per questo motivo
prepariamo anche un programma aziendale adatto in caso
di «maltempo», proprio come è opportuno fare in preparazione di un tour in alta montagna (il parallelo come la situazione dei trasporti pubblici è, al momento, particolarmente
calzante). Non vogliamo farci trovare impreparati.
Anche io aspetto con piacere l’imminente stagione estiva,
tuttavia mi sono rimaste ben impresse nella memoria le immagini dei Grigioni meridionali innevati e della FR nella sua
lotta quotidiana contro le bianche coltri. Colgo quindi l’occasione per ringraziare ancora una volta tutti quei collaboratori che si sono adoperati quasi senza pause e che hanno
permesso alla nostra rete ferroviaria di rimanere attiva senza interruzioni di rilievo. Ed è bello anche che i nostri colleghi delle ferrovie della Rheintal, in quel periodo già in stato
quasi primaverile, si siano spontaneamente offerti per interventi di spalatura presso il Bernina.
Auguro a voi, alle vostre famiglie e ai vostri amici un’estate
piacevole e ricca di avventure.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
Herzliche Grüsse
Cordiali saluti
7
Auf einen Blick
Tag der offenen Türe
Fotos von Nadja Simmen, swiss-image.ch
8
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
9
Albulatunnel
Neubau
Im Jubiläumsjahr der Rhätischen Bahn erfolgt
ein weiterer Meilenstein für die Geschichtsbücher
der Bündner Schmalspurbahn. Das Grossprojekt
«Albulatunnel II» startet im Sommer 2014 mit
der Bauphase und wird die Unternehmung in den
nächsten Jahren begleiten. Der Projektabschluss
ist im Jahr 2022 geplant.
von Rico Schuon, Unternehmenskommunikation
Der Albulatunnel zwischen Preda und Spinas wurde 1903
in Betrieb genommen und ist heute UNESCO Welterbe. Eine
Zustandserfassung des über 110-jährigen Albulatunnels im
Jahr 2006 brachte gravierenden Erneuerungsbedarf und erheblichen Nachholbedarf bezüglich Sicherheit: Mehr als die
Hälfte der 5864 Meter langen Tunnelröhre befindet sich in
schlechtem Zustand und muss erneuert werden. Nach eingehender Prüfung der Variante «Instandsetzung» einerseits
und «Neubau» andererseits, entschied sich die RhB 2010 für
einen Neubau. Ausschlaggebende Argumente dafür waren
der relativ geringe Kostenunterschied, kaum fahrplanrelevante Einschränkungen während der Bauphase und das wesentlich höhere Sicherheitsniveau einer Neuanlage. Zudem
gewährt der Neubau eine hohe Qualität und ist vorteilhaft
in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Nach der Inbetriebnahme
des Albulatunnels II wird der bestehende Albulatunnel ausser Betrieb genommen und zu einem Sicherheitstunnel umgebaut. Der Spatenstich erfolgt im Juni 2014.
Zahlen und Fakten
Bauzeit
6,5 Jahre
5 860 m
Länge Albulatunnel II (Neubau)
Länge Albulatunnel I (bestehender Tunnel)
5 864 m
Querverbindungen zum Sicherheitstunnel
12
Tunnelhöhe ab Schienenoberkante (Ausbruch) 5,44 m (9,52 m)
Tunnelbreite Innenmass (Ausbruch)
5,76 m (7,67 m)
58,39 m²
Ausbruchsquerschnitt maximal
Freie Tunnelquerschnittsfläche
26,88 m²
Scheitelhöhe
1 821 m ü. M
Mögliche Höchstgeschwindigkeit im Tunnel
120 km / h
Gesamtprojektkosten
CHF 345 Mio.
Finanzierung
Bund 85 %, Kanton 15 %
Kubatur / Ausbruchvolumen
244 000 m3 (Festmass)
Züge pro Jahr
15 215
1,15 Mio.
Personenfrequenz pro Jahr
Querschnitt Tunnelanlage bei Querverbindung
11
10
10
3
4
Albulatunnel II
5
2
6
12
1
Sicherheitstunnel
4
7
3
1
8
9
6
12
Sicherheitselemente:
1
2
3
4
10
Randweg/Fluchtweg
Handlauf
Beleuchtung
Beschilderung
5
6
7
Fluchttüre
Überdrucklüftung im Sicherheitstunnel
und Querverbindung (sicherer Bereich)
Technischer Raum
8
9
10
11
Blende für Lüftungsregulierung
Telefon
Funk, GSM, Polycom
Automatische Erdungseinrichtung AEE
12
Löschwasserleitung/Hydrant
Zu diesem besonderen Anlass hat InfoRetica Ueli Nyffenegger zum Interview
gebeten. Er ist der Leiter Betrieb, Baustellenkoordinator Albulatunnel II.
Was ist deine Aufgabe bezüglich des neuen Albulatunnels?
Ueli Nyffenegger: Mein Hauptarbeitsort ist der Bahnhof Preda. Periodisch und bei Bedarf bin ich auch in Spinas anzutreffen. Mein Job besteht darin, dass ich die betrieblichen
sowie logistischen Abläufe auf den Bahnhöfen Preda und
Spinas intern, wie auch extern mit den involvierten Firmen
plane, und koordiniere. Ebenso in meinem Bereich angesiedelt ist die Sicherheitsleitung vor Ort. Also kurz zusammengefasst bin ich der «RhB-Mann», für alle Fälle und alles rund
um den Albulatunnel. Mit dem eigentlichen Tunnelbau habe
ich aber wohlbemerkt nichts zu tun. Das überlasse ich den
Profis. Ist wohl besser so! Die Beschreibung meines Aufgabenbereichs ist nicht abschliessend, weil der Job als Baustellenkoordinator sehr umfangreich ausgelegt werden kann.
Welche Herausforderungen hast du bei deiner Arbeit?
Ueli Nyffenegger: Das Leben ist ja bereits eine grosse Herausforderung. Eine weitere Herausforderung besteht generell
darin, dass wir als RhB nach über 100 Jahren einen neuen
Albulatunnel unmittelbar neben dem bestehenden Albulatunnel erstellen. Mal abgesehen davon, bin ich natürlich
sehr auf Sicherheit bedacht, sodass im gesamten Baustellen-
verkehr keine Unfälle passieren. Eine Kunst wird auch sein,
eine gesunde Kommunikation zwischen den diversen Baufirmen zu pflegen, damit miteinander und nebeneinander
gebaut werden kann. Und dann ist da noch die grosse «Unbekannte». Diese wird mich sicher mitbegleiten. Aber jede
Herausforderung ist auch eine Chance!
Seit wann bist du in Preda aktiv und für wie lange?
Ueli Nyffenegger: Offiziell habe ich die neue Aufgabe am
1. April 2014 übernommen. Ich bin jedoch schon seit Ende
2013 laufend in das Projekt integriert worden. Das Gesamtterminprogramm sieht wie folgt aus: Dezember 2020 Inbetriebnahme Albulatunnel II, Dezember 2021 Inbetriebnahme
Sicherheitstunnel Albulatunnel I. Aus heutiger Sicht denke
ich, den Job als Baustellenkoordinator im Frühling 2022 an
den Nagel zu hängen.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
Vielen herzlichen Dank für dieses freundliche Gespräch und
viel Erfolg bei der Umsetzung des Grossprojekts «Neubau
Albulatunnel».
Aus den Geschichtsbüchern
Der historische Albulatunnel besticht durch eindrückliche Zahlen: In nur fünf Jahren
Bauzeit wurde von 1898 bis 1903 die 5 864 Meter lange Röhre durch den Berg ge­trieben. 1316 Mann arbeiteten am und im Tunnel, unzählige erlitten dabei Verletzungen, 21 verloren gar ihr Leben. Der Albulatunnel mit durchschnittlich 1800 m ü. M.
ist der höchste Alpendurchstich einer Vollbahn. Nach fünfjähriger Bauzeit wurde am
1. Juli 1903 die Eröffnung des 7,3 Mio. Franken teuren Projektes gefeiert. Knackpunkt
der Bauarbeiten war die Durchörterung der 100 Meter mächtigen Rauwacke-Gesteinsformation. In der Denkschrift «Albulabahn» von 1908 steht dazu geschrieben: «Anfangs
zwar hatte der Zellendolomit den Charakter eines leichten Tuffsteines, der sich ohne
Maschinenarbeit leicht gewinnen liess, als der Stollen aber am 29. Juli bei [Tunnelmeter] 1192 anlangte, brach plötzlich eine gewaltige Wassermenge in den Tunnel ein,
welche so grosse Massen feinsten Dolomitsandes mit sich brachte, dass das Geleise
und die ganze Stollensohle auf 500 Metern Länge damit bedeckt wurde.» Der Tunnelvortrieb kam in der Folge durch die Einstellung der Maschinenbohrungen praktisch
zum Stillstand und führte schliesslich zur Aufgabe der beauftragten Bauunternehmung.
Die Überwindung der Störzone unter Leitung der RhB dauerte rund ein Jahr.
11
Interview
Das neue HR-Tool MIA
Anfangs April wurde im Hotel Stern das neue
Human Resources (HR) Tool von der Firma
Personal & Informatik AG (P&I AG) vorgestellt.
Mit Hilfe dieses Programms wird die Zukunft
in der Personalabteilung eingeläutet.
von Rico Schuon, Unternehmenskommunikation
Die Firma P&I AG kann auf seine langjährige Erfahrung im
Bereich Personalsoftware bauen. Um das Projekt genauer
vorzustellen hat InfoRetica den CEO von P&I, Christos Triadis
und Tanja Fiala, Mitglied des Projektteams der RhB, zum Interview gebeten.
Das Projekt «Einführung HR-Tool» wurde mit dem Begriff
«MIA» bezeichnet. Welchen Hintergrund hat die Bezeichnung «MIA»?
Tanja Fiala: MIA steht für Mitarbeitenden Information Administration und steht dafür, dass Mitarbeitende, Vorgesetzte
sowie interne Referenten, rascher und effizienter zu Informationen kommen, welche diese administrieren und untereinander austauschen können. Die Erfahrung zeigt, dass der
Projektname auch der Systemname werden könnte – für uns
ein kurzer, prägnanter Name, den man sich gut merken kann.
Tanja Fiala, Mitglied des Projektteams:
«Wir möchten mit dieser wichtigen
Unterstützung die Arbeitgeberattrak­
tivität sowie die Produktivität steigern
und einen Beitrag an den Erfolg der
RhB leisten.»
12
Herr Triadis, könnten Sie uns in einigen Sätzen erklären,
was das Ziel dieses HR-Tools ist?
Christos Triadis: Kurz gesagt: Mit MIA und der Software P&I
wollen wir die Personalarbeit modernisieren, ungenutztes
Potenzial aktivieren und Abläufe deutlich straffen. Bisher
wurde ein Grossteil der HR-Aufgaben technisch nicht unterstützt. Das hatte zur Folge, dass viele notwendige und wichtige HR-Aufgaben manuell und sehr zeitaufwändig bearbeitet wurden. Vor allem standen wertvolle Informationen
bzw. Auswertungen nicht schnell genug zur Verfügung. Das
wird sich mit MIA nun ändern. Die Software P&I zeichnet sich
durch ihren grossen Funktionsumfang, die modernste Technologie sowie eine fast grenzenlose Flexibilität aus. Wissen
Sie: Mitarbeitende sind «interne Kunden». In der heutigen,
durch Technologie bestimmten Zeit haben sie eine entsprechende Erwartungshaltung an ein modernes Personalmanagement. Schliesslich sind Sie als wertvollste Ressource ja
direkt betroffen.
Was verspricht man sich von diesem neuen HR-Tool?
Tanja Fiala: Für mich ist die Implementierung des HR-Tools
dann ein Erfolg, wenn wir im Zuge der Einführung alte, zum
Teil auch eingesessene Prozesse überdenken, optimieren
können und es wagen, neue Wege zu gehen. Wir möchten
mit dieser wichtigen Unterstützung die Arbeitgeberattraktivität sowie die Produktivität steigern und einen Beitrag an
den Erfolg der RhB leisten.
Ab wann ist das neue System in Betrieb?
Christos Triadis: Wir gehen in drei Phasen vor, die jeweils einzeln in Betrieb gehen. In der ersten Phase, die von September bis Dezember 2014 terminiert ist, erfolgt die Installation
und Einrichtung der HR Basis. Hier werden – neben der Basis
für das Personaldatenmanagementsystem – die Softwaremodule Aus- und Weiterbildung, Organisationsverwaltung,
Personalcontrolling sowie Personaleintritt installiert und die
entsprechenden Schnittstellen eingerichtet. Parallel schulen
wir die künftigen Anwender.
In der zweiten Phase, die ab 2015 startet, werden alle Workflows definiert und aufgebaut. In dieser Phase planen wir
auch die Fertigstellung des Mitarbeiter- und Managementcontrollings.
In einer dritten Phase erfolgt dann der Ausbau des HR-Managements.
von links nach rechts:
Christos Triadis (CEO P&I),
Peggi Gatani (Projektleiterin P&I),
Eric Wyss (Projektleiter RhB),
Tanja Fiala (Projektmitarbeiterin RhB)
Welche Herausforderungen stehen bei diesem Projekt
«MIA» an?
Tanja Fiala: Die grösste Herausforderung aus meiner Sicht ist
es, alle Bedürfnisse an das System MIA zu eruieren, zu formulieren und schlussendlich anwenderfreundlich abzubilden. Die Grundlagenarbeit ist das A und O des Erfolges.
Wie gross ist die Projektbedeutung für die P&I?
Christos Triadis: MIA geniesst bei P&I einen hohen Stellenwert und wird als strategisches Projekt geführt. Das heisst:
Die Projektverantwortung trägt direkt die Geschäftsführung.
In die Umsetzung eingebunden sind die erfahrensten Consultants sowie die Abteilung Development.
Was bedeutet dieses HR-Tool für die RhB-Mitarbeitenden?
Tanja Fiala: Es soll den Mitarbeitenden einen rascheren Zugriff auf Informationen und Prozesse geben. MIA ermöglich
den direkten Daten- und Informationsaustausch via System,
z.B. zwischen Bereichspersonalleitenden, sowie Vorgesetzten im Rekrutierungsprozess oder zwischen HR-Weiterbildung und einem Kursteilnehmenden.
Besten Dank für dieses freundliche Gespräch und viel Erfolg
bei der Umsetzung des Grossprojekts «MIA».
Wird es Mitarbeiterschulungen geben, um das neue Programm richtig anwenden zu können?
Christos Triadis: Ja, die Einführungsunterstützung sowie
Schu­lungen finden in der ersten Projektphase statt. Wir unterscheiden hier zweierlei Arten von Schulungen, um eine
korrekte Systembedienung sicherzustellen. In der «Anwenderschulung» trainieren wir Nutzer dahingehend, die Anwendung selbstständig zu bedienen. In der «Administrationsschulung» lernen die Systemadministratoren, wie das
System zu konfigurieren ist und wie die Benutzeradministration erfolgt.
Christos Triadis, CEO von P&I:
«Mit MIA und der Software P&I wollen
wir die Personalarbeit modernisieren,
ungenutztes Potenzial aktivieren und
Abläufe deutlich straffen.»
Wie ist die bisherige Zusammenarbeit mit der P&I für dich
verlaufen?
Tanja Fiala: Sehr gut. Die zuständigen Projektmitarbeitenden
von P&I verfügen über sehr viel Erfahrung mit vergleichbaren
Projekten. Nun gilt es, ihnen die RhB-Welt und RhB-Sprache
näher zu bringen, damit sie uns erfolgreich in die nächste
Dimension der HR-Software begleiten.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
P&I ist eines der bedeutendsten und namhaftesten Unternehmen der HR-Industrie
in Europa. Innovationsgetrieben, kreativ und leidenschaftlich – P&I hat sich in
mehr als vier Jahrzehnten einen Namen als Spezialist gemacht und steht für einfache und verständliche Produkte. In einem dauerhaften Prozess der Produkt­
erneuerung entstanden nicht vergleichbare Produktreihen für alle Aufgaben der
Personalwirtschaft. P&I ist Impulsgeber für mehr als 15 000 europä­ische End­kunden,
grosse Rechenzentren sowie internationale HR-Servicedienstleister.
Insgesamt ist P&I mit 13 Niederlassungen in Europa vertreten. 2012 erwarb die
P&I AG die Aktien der Schweizer Mirus Software AG. Das Davoser Unternehmen ist
Marktführer im Bereich HR-Software in der Hotel-, Gastro- und Touristik­branche.
Durch den Zusammenschluss positioniert sich P&I stärker am Schweize­rischen Markt.
13
Angebote
Neuorganisation Catering
Das Bahncatering wurde auf Anfang Mai
re­organisiert. Neu sorgen zwei Unternehmen
für das leibliche Wohl der Bahnreisenden
der RhB und des Glacier Express.
von Sabrina Dattilo, Expresszüge und Catering
Seit dem 1. Mai 2014 ist das Catering bei der RhB und auf
dem Glacier Express neu organisiert. Die bisherige Anbieterin
der Bahn-Verpflegung, die RailGourmino swissAlps AG (RGsA
AG), hatte den Pachtvertrag mit der RhB und MGBahn auf
Ende April 2014 gekündigt. Das Gastronomieangebot wird
neu von zwei Unternehmen betreut: Rhätia Werte AG und
RailGastro GmbH.
Rhätia Werte AG
- Glacier Express
- Regionallinien RhB
Speisewagen im Regeleinsatz
Railbar im Regeleinsatz
RailGastro GmbH
- Bernina Express
- Charter- und Sonderfahrten
Markus Frei, Geschäftsführer
der Rhätia Werte AG (Tochter­gesell­
schaft der RhB):
«Den Gast zufrieden zu stellen, ihm
ein schönes und erinnerungswürdiges
Ess- und Reiseerlebnis zu bieten, ist
unser grosses Anliegen.»
Die Rhätia Werte AG
Die Rhätia Werte AG ist eine Tochter­
gesellschaft der RhB und ist dem
Geschäftsbereich Vertrieb unter der
Leitung von Piotr Caviezel indirekt angegliedert. Sie übernimmt die Bahngastronomie im Glacier Express und
den Regionallinien der RhB. Geschäfts­
führer der Rhätia Werte AG ist Markus
Frei, ehemaliger Managing Director der
RGsA AG. Er und sein bewährtes Team
wer­den weiterhin eine qualitativ hochstehende Kulinarik auf dem Glacier
Express und den Regionallinien der RhB
garantieren. Räumlich ist das Unternehmen am bisherigen Sitz von RGsA AG,
an der Gürtelstrasse 14 in Chur, anzu­
treffen. Das Servicepersonal tritt im
Glacier Express als Team des Starproduktes auf, und auf dem
übrigen Netz der RhB mit dem RhB-Logo. Dies garantiert einen einheitlichen Auftritt als Team gegenüber den Gästen.
Der Name «Rhätia Werte AG» ist vom Kunden nicht direkt ersichtlich und wird nicht aktiv kommuniziert.
Die Kundenbedürfnisse und die stetige Optimierung der
Dienstleistung stehen für die Tochtergesellschaft der RhB
im Fokus. «Den Gast zufrieden zu stellen, ihm ein schönes
und erinnerungswürdiges Ess- und Reiseerlebnis zu bieten,
ist unser grosses Anliegen», so Markus Frei. Daher gibt es ab dem 1. Mai
2014 bereits kleinere Änderungen am
Angebot. Neu wird zusätzlich zum bereits vorhandenen Rotwein ein Glacier
Express Weisswein «Johannisberg» sowie heimisches «Calanda Bier» angeboten. «Mein Team und ich, wir freuen
uns sehr, dass wir unser langjähriges,
bahngastronomisches Fachwissen weiterhin zum Wohle der Gäste und Unternehmung einbringen können. Wir
werden unser Bestes geben, um den
hohen Ansprüchen aller Beteiligten gerecht zu werden», beteuert Markus Frei.
Markus Frei, Geschäftsführer der Rhätia Werte AG (Tochtergesellschaft der RhB); bisherige Tätigkeit: CEO RailGourmino
swissAlps AG; Hobbies: Konzertbesuche (Rock und Klassik),
Klavier, Schach, Töff
14
RailGastro GmbH
Kulinarisch verwöhnt werden die Gäste auch auf dem Bernina Express und jeglichen Charter- und Sonderfahrten der
RhB von RailGastro GmbH. Das gastronomische Erlebnis und
die herzliche Gastfreundschaft stehen für Renato Feurer, Geschäftsführer von RailGastro GmbH, im Vordergrund. Der gelernte diplomierte Chemiker ist bereits Partner der RhB und
erfolgreicher Betreiber der Piano Bar seit 2010. Die Produkte bezieht RailGastro GmbH hauptsächlich von lokalen Lieferanten und garantiert hohe Produktqualität und Authentizität. Vom
Puschlaver Kräutertee, Churer Nusstörtli zum Engadiner Totenbeinli: die
Produkte stammen aus der Region der
RhB. Mit RailGastro GmbH sind erstmals auch die neuen RailBars auf dem
Bernina Express im Einsatz. Dank den
neuen batteriebetriebenen RailBars
können die Gäste mit frischem Kaffee am Sitzplatz verwöhnt werden.
Das neue Konzept von RailGastro GmbH
gliedert den Service auf dem Bernina
Express in vier Blöcke, wobei das Verpflegungsangebot sich
der Tageszeit anpasst. Der Gast wird so mehrmals während
seiner Reise am Sitzplatz besucht mit wechselnden Empfehlungen. «Erste Erfahrungen zeigen, dass unser Konzept
‹GenussReise› sehr gut ankommt. Die Reise wird durch das
Angebot von regionalen Spezialitäten und frischem Kaffee
ergänzt und bereichert damit das Gästeerlebnis», bestätigt
Renato Feurer. Das Team von insgesamt acht RailStewards
versteht sich als aktive Verkäufer bei gleichzeitiger Gästebetreuung. «Unser Servicelevel an Bord soll einem First Class
Flug gleichen. Dies zeigt sich auch im Jobtitel ‹RailSteward› »,
erzählt Renato Feurer weiter.
Gastronomisch wird bei den Charter- und Sonderfahrten jeder Kundenwunsch erfüllt: ein Verpflegungsangebot speziell
abgestimmt auf den Wagentyp und die Bedürfnisse des Kunden. RailGastro GmbH zählt für Charter- und Sonderfahrten
weiterhin auf die Unterstützung der RhB-Hostessen. Auch
die Mitarbeiter von RailGastro GmbH treten nach Aussen als
Rhätische Bahn bzw. Bernina Express auf und garantieren
einen einheitlichen Auftritt auf dem Zug. Renato Feuer und
sein Team freuen sich auf die berufliche neue Chance und
sind bestrebt, kulinarisch jedes Bedürfnis zu befriedigen.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
Renato Feurer, Geschäftsführer RailGastro GmbH; bisherige Tätigkeit: Betreiber Piano Bar, Dozent für Chemie an HTW;
Hobbies: Tanzen und Cocktail shaken
Renato Feurer, Geschäftsführer
RailGastro GmbH:
«Unser Servicelevel an Bord soll
einem First Class Flug gleichen.»
15
Infrastruktur
Der Bahnhof Davos Platz
ist modernisiert
Der Bahnhof Davos Platz wurde in mehreren
Etappen komplett um- und ausgebaut.
Über die Eröffnung wurde an dieser Stelle bereits
informiert, die Arbeiten sind unterdessen
abgeschlossen. Beim Umbau war der Fokus auf
Infrastruktur
die drei folgenden Schwerpunkte gerichtet:
Der Bahnhof Davos
Platz des
ist Kundennutzen,
modernisiertOptimierung
Verbesserung
der Sicherheit sowie Substanzerhalt.
Kundenspezifische Erneuerungen
– Rampenzugänge zum Haus- und Mittelperron
– Perronerhöhung auf 37 cm über Schienenoberkante
– Verlängerung Personenunterführung mit Galerie zur
Jakobshornbahn
– Verlängerung Hausperrondach
Sicherheit Bahnbetrieb
– Neubau einer modernen Sicherungsanlage
Der Bahnhof Davos Platz wurde in mehreren Etappen komplett um- und ausgebaut.
Über die Eröffnung
wurde
anProjektabwicklung
dieser Stelle Bahntechnik
bereits informiert, dieSubstanzerhalt
Arbeiten sind
von Urs
Serena,
Sanierung
Hellwegunterführung
unterdessen abgeschlossen. Beim Umbau war der Fokus auf die –drei
folgenden
– Erneuerung
Gleisanlagen
Schwerpunkte gerichtet: Verbesserung des Kundennutzen, Optimierung
der Sicherheit
– Umbau und Sanierung Fahrleitung und Energietechnik
sowie Substanzerhalt.
– Sanierung Kabelrohr- und Kabelanlagen
von Urs Serena, Projektabwicklung
Bahntechnik
Im November 2008
war der Startschuss für die Planung des
– Sanierung Niederspannung- und Telekomanlagen
Bahnhofausbaues Davos Platz. Der ganze Planungsprozess
– Sanierung Bahnhofgebäude
Im November 2008musste
war der
Startschuss
für Geschäftsdie Planung
des
Bahnhofausbaues
Davos HausPlatz.und Mittelperrondach
mit
verschiedenen
und
Fachbereichen
– Sanierung
Der ganze Planungsprozess
musste
mit
verschiedenen
Geschäftsund
Fachbereichen
abgestimmt werden.
abgestimmt werden.Bei der Erneuerung der Bahnanlagen geht es neben dem rei- Betriebliche Optimierungen
nen Substanzerhalt auch um die Verbesserung des Kunden– Neubau Technikraum
Bei der Erneuerungnutzens
der Bahnanlagen
geht sowie
es neben
dem reinen Substanzerhalt
auch
um (Bahndienststützpunkt)
die
und der Sicherheit
um Betriebsoptimierungen.
– Umbau
Depot
Verbesserung des Kundennutzens
undPlanungszeit
der Sicherheit
sowie
umwaren
Betriebsoptimierungen.
Nach
Nach einer intensiven
von drei
Jahren
alle
einer intensiven Planungszeit
von dreidieJahren
alle Projektteile
die
der
Projektteile definiert,
auf der waren
untenstehenden
schemati-definiert,
Neubau
imauf
Baurecht
nachfolgenden schematischen
Übersicht
als
wichtige
Teilprojekte
positioniert
sind.
schen Übersicht als wichtige Teilprojekte positioniert sind.
– Mainstation
Kundenspezifische Erneuerungen
Rampenzugänge
zum Haus- und Mittelperron
links: Galerie.
Perronerhöhung auf 37 cm über Schienenoberkante
mitte: Rampe Mittelperron.
Verlängerung Personenunterführung mit Galerie zur Jakobshornbahn
rechts oben: Perronhöhe von
Verlängerung
Hausperrondach
37 cm über SOK im Mittelperron
und mit neuer Wartekabine.
Sicherheit Bahnbetrieb
rechts unten: Schaltturm.
Neubau einer modernen Sicherungsanlage
Substanzerhalt
Sanierung Hellwegunterführung
Erneuerung Gleisanlagen
Umbau und Sanierung Fahrleitung und Energietechnik
Sanierung
Kabelrohr- und Kabelanlagen
16
Sanierung Niederspannung- und Telekomanlagen
Sanierung Bahnhofgebäude
Von den verschiedenen Projektteilen werden lediglich die
kundenspezifischen Erneuerungen etwas dokumentiert. Die
Beschreibung und Dokumentation aller anderen Projektteile
würden den Rahmen dieses Berichtes sprengen.
Für den Bahnkunden ist der längst fällige Rampenzugang
zum Mittel- und Hausperron die wichtigste Erneuerung und
Erleichterung, nebst der Perronerhöhung von bisher 10 cm
über Schienenoberkante (SOK) auf die konformen Ein- und
Ausstieghöhe von 37 cm über SOK zur Erfüllung des Behinderten Gleichstellungsgesetzes.
Ein weiterer, wichtiger Kundenprojektteil besteht aus der
Verlängerung der Personenunterführung und dem anschliessenden Galerieneubau zur Talstation der Jakobshornbahn. Die Galerie wurde von der Gemeinde Davos und den
Bergbahnen Klosters Davos mitfinanziert.
Bauablauf
Die ganze Bauablaufplanung des Bahnhofumbaus gründete
auf dem Bauprogramm der Sanierung des Klosterstunnels,
die nur in einer betrieblichen Totalunterbruchphase realisiert werden konnte. Im Hinblick auf den saisonalen Betrieb der Feriendestinationen Kloster / Davos wurde die Totalunterbruchdauer auf die drei Monate von April bis Juni
2013 festgelegt. Mit dieser Vorgabe wurde im 2012 mit zwei
Baulosen das Mittelperron (Rampe Treppe und die Perroner-
höhung) und die Sanierung des Mittelperrondaches ausgeführt. Ebenfalls wurde das Dienstgebäude in diesem Zeitrahmen erstellt.
Im Zeitfenster des Totalunterbruches musste in zwei Monaten der ganze Tiefbau flächendeckend, inklusive der Sanierung der Hellwegunterführung als Vorarbeit zum Gleisbau
erstellt werden. Der Monat Juni war für die Ausführungsarbeiten der Bahntechnik (Gleis und Kabelbau) vorbehalten.
Der Galeriebau erfolgte als Randbaustelle ohne Berührung
mit dem Gleisbau in den Monaten Mai bis September. Am
29. November 2013 wurde die Sicherungsanlage in Betrieb
genommen.
Kosten und Mittelverbrauch
Die Gesamtkosten belaufen sich auf CHF 34,5 Mio.
(ohne Sanierung Bahnhofgebäude).
Mittelaufwand 2012: 12,1 Mio.
Mittelaufwand 2013: 18,5 Mio.
Restaufwand 2014: 3,9 Mio.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
17
Jubiläum
Rückblick auf den Tag
der offenen Türe
Der Tag der offenen Türe in Landquart war ein
voller Erfolg. Nicht nur was die Besucherzahl und
-zufriedenheit betrifft, sondern insbesondere
auch im Hinblick auf eine tadellose Mannschaftsleistung und ein perfektes Zusammenspiel aller
Geschäftsbereiche.
von Simon Rageth, Unternehmenskommunikation
Was für ein Tag! Am 10. Mai präsentierte sich die RhB in
Landquart von ihrer besten Seite. 6 000 bis 7 000 Besucherinnen und Besucher wurden erwartet – 12 500 Eintritte wurden gezählt. Bereits kurz nach 7 Uhr in der früh mussten die
ersten Gäste mit Verweis auf die Öffnungszeit um 8.30 Uhr
wieder aus der Werkstätte «getrieben» werden. Als Edi Jäger
um 8.30 Uhr schliesslich das Band durchschnitt und die ersten Besucher Willkommen hiess, war der Vorplatz bereits
gerammelt voll. Um 8.45 Uhr zeigte die automatische Eintrittszählung bereits über 500 Besucher, wenig später 1 000,
2 000 und 3 000 Gäste. Ziemlich genau um 14 Uhr begrüssten
wir mit Helen Thöny aus Teufen die 10 000. Besucherin. Ihr
und ihrem Mann offerierten wir eine Bernina Express Fahrt,
1. Klasse. Dass schlussendlich die Zählung am 125-Jahre-Fest
fast genau bei 12 500 Eintritten stehen blieb, kann schon
fast als «faszinierend anders» bezeichnet werden, als wäre
dies geplant gewesen.
Eine perfekte Zusammenarbeit
RhB-Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten Bereichen
waren während Monaten in die Vorbereitung dieses Anlasses involviert. Insbesondere während des Aufbaus, des Tags
der offenen Türe selbst und auch beim Abbau zeigte sich,
dass Teamgeist unabhängig von Beruf und Funktion bei der
RhB gross geschrieben wird. Wie auch in unserem beruflichen Alltag waren es viele kleine Puzzlesteine, welche perfekt zusammengesetzt ein grosses Ganzes ergaben. Ich glaube, wir können stolz auf diesen gelungen Tag sein, welchen
tausende Gäste und auch wir selbst in positiver Erinnerung
behalten werden.
oben: Ivo Hutter begrüsst
die 10 000. Besucherin.
mitte: Warten auf die
Türöffnung.
unten: Das Jubiläumsbuch.
18
Jubiläumsbuch
Am 10. Mai fand auch die Buchvernissage des Jubiläumsbuches 125 Jahre Rhätische Bahn statt. Das Buch besteht aus
drei Elementen:
– Zwei DVD’s mit historisch einmaligen Dokumentarfilmen
von RTR
– Sechs spannende Episoden zur Pioniergeschichte in einem
Buch
– Und ein Magazin mit 125 Bildern und Geschichten zur RhB
Alle Mitarbeitenden haben einen Gutschein zum Bezug dieses Jubiläumsbuches erhalten. Beziehen Sie dieses Buch und
tauchen Sie in die Vergangenheit der RhB ein. Das Buch ist
auch im Railshop erhältlich: www.rhb.ch/railshop
Marketing
Angebotserweiterung Retica 30
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
Seit Mitte Juni wurde das Angebot von SBB-Zügen
zwischen Graubünden und Zürich erhöht und
gleichzeitig die RhB-Anschlüsse nach Davos und
St. Moritz ausgebaut. In der Werbekampagne
dazu dringen die Bündner Steinböcke bis nach
Zürich vor.
von Ladina Gredig, Marktverantwortliche Schweiz
Per 15. Juni 2014 baut die SBB die Verbindungen zwischen
Chur und Zürich aus. Die InterCity-Züge, die zur vollen Stunde
in Zürich und zur halben Stunde in Chur abfahren, verkehren
neu im Zweistundentakt statt nur zu den Hauptverkehrszeiten. So steht den Gästen zusätzlich zu den stündlichen Verbindungen alle zwei Stunden eine weitere InterCity-Verbindung zur Verfügung. Die Orte Zürich, Landquart und Chur
sind dadurch häufiger schnell miteinander verbunden.
Für die zusätzlichen Züge von / nach Zürich bietet die RhB
neue Anschlussverbindungen zwischen Landquart und
St. Moritz (via Vereina – Zernez) sowie zwischen Landquart
und Davos (mit Umsteigen in Klosters) an. Die Tourismusdestinationen St. Moritz und Davos werden mit dieser Angebots­
erweiterung noch besser ans Fernverkehrsnetz der Schweiz
angebunden.
Zur Kommunikation des Angebotsausbaus wurde mit der SBB
eine gemeinsame Kampagne lanciert, bei der die Bündner
Steinböcke Zürich entdecken. Für den Zeitraum von 15. Juni
bis 14. Juli 2014 ist zudem eine Spezialtageskarte Graubünden – Zürich ab 39.00 Schweizer Franken erhältlich, um die
neuen Verbindungen zu testen. Die Tageskarte ist gültig auf
der Strecke Chur – Zürich (und retour) sowie im Geltungsbereich des graubündenPass.
Weiter Informationen zur Spezialtageskarte sowie der neue
Fahrplan sind unter www.rhb.ch / zuerich ersichtlich.
19
Nachhaltigkeit
95 % des Abfalls bei der RhB
werden wiederverwertet
Die Rhätische Bahn bietet heute ein integrales
Abfallentsorgungs- und Recyclingsystem,
das ökologische Nachhaltigkeit mit wirtschaft­
licher Effizienz verbindet.
von Stefan Ackermann, Leiter Materialwirtschaft
Die Verwendung und das Recycling von Abfallstoffen haben
sich in den vergangenen Jahren zu bedeutenden Faktoren
der Ökonomie und der Ökologie entwickelt. Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen. Gestiegene Ansprüche hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Effizienz verlangen nach Innovation und neuen Lösungen.
Eigenverantwortung gegenüber Umwelt
Als umweltbewusstes Unternehmen nimmt die RhB ihre Verantwortung für ein integrales Abfallentsorgungs- und Recyclingsystem wahr. Oberste Prämisse dabei ist das umweltverträgliche und verantwortungsbewusste Handeln. Als
modernes Unternehmen und unter Einhaltung der Gesetze
und Verordnungen versuchen wir jeweils, einen Schritt voraus zu sein.
Als grösste Alpenbahn der Schweiz ist die RhB seit 125 Jahren
in einer einzigartigen Gebirgslandschaft unterwegs. Ökologie
und Gesetzgebung werden dabei vollumfänglich mit einbezogen. Die Flexibilität der RhB erlaubt uns, die Anforderungen im fortlaufenden Entwicklungsprozess zu erfüllen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Entsorgungskonzepte ist ein
umweltverträgliches und verantwortungsbewusstes Handeln. Dazu gehört auch eine fortlaufende Analyse der Entsorgungszahlen, um im Bedarfsfall neue kostensparende
Entsorgungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Materialqualität und -vielfalt
Die heutige Materialvielfalt setzt konsequentes trennen der
Materialien voraus. Eine ordentliche und sortenreine Trennung und Entsorgung ist massgebend für eine ökologische
und ökonomische Wiederverwertung.
Die hauseigene Logistik ist die Grundlage um massgeschneiderte und flexible Entsorgungskonzepte umzusetzen. Deshalb legen wir grossen Wert auf einen reibungslosen Ablauf.
Ein gut funktionierendes Entsorgungskonzept, kombiniert
mit motivierten Mitarbeitenden, bietet einen zuverlässigen
und hochwertigen Service.
Auftragsabwicklung
Der stetige Wandel der Zeit und der steigende Anspruch in Sachen Recycling von Abfallstoffen stellt die RhB stets vor neue
Herausforderungen. Deshalb werden laufend noch einfachere
oder zeitsparendere Abwicklungsmöglichkeiten geprüft.
Unterschiedliche Materialien, begrenzte Lagerkapazitäten
und verschiedenste Ansprüche fordern dabei innovative Lösungen. Dabei gilt es auch, eine günstige und umweltschonende Logistik zu gewährleisten. Neue Materialien erfordern
auch immer wieder neue Dienstleistungen. Ökonomie fordert noch mehr Ökologie. In den vergangen Jahren konnten
gemäss untenstehender Entsorgungsbilanz diverse Materialien der Wiederverwertung zugeführt werden.
Entsorgte Materialien in den letzten drei Jahren in Tonnen:
Jahr
Eisen-Schrott
Entsorgungsgüter
Nichteisen-Schrott
Elektro-Schrott
Papier / Karton
Gesamt
20
201120122013
243124652304
295254330
90 77156
5 610
7
6
7
282828082807
Interview
Steuerbezugsverein
Seit 1921 besteht der Steuerbezugsverein
der RhB. Jedoch, was steckt hinter dem Verein?
InfoRetica hat beim neuen Präsidenten
Walter Schmid nachgefragt.
von Rico Schuon, Unternehmenskommunikation
Wer steht hinter dem Steuerbezugsverein der Rhätischen
Bahn?
Walter Schmid: Oberstes Organ des Steuerbezugsvereins des
Personals der RhB ist die Mitgliederversammlung. Die Generalversammlungen finden üblicherweise alle zwei Jahre statt. Dem Verein steht ein Vorstand mit Präsident, Aktuarin (Sandra Beeli) und vier Beisitzern (Arthur Heldstab,
Hans-Ruedi Stocker, Robert Kalberer und Reto Mathiuet)
vor. Die Geschäftsführung besteht aus drei Rechnungsführern (Christian Bundi, Thomas Perl, Reto Schelling) aus dem
Geschäftsbereich Finanzen, welche die Geschäfte gewissenhaft und treuhändig abwickeln. Die Revision wird von zwei
ausgewiesenen Finanz- und Rechnungswesen-Fachleuten
(Thomas Truog und Luis Derungs) wahrgenommen.
Welchen Sinn und Zweck erfüllt der Steuerbezugsverein?
Walter Schmid: Gemäss Statuten bezweckt der Verein primär
die Erleichterung der Bezahlung der Steuern und Versicherungsprämien für seine Mitglieder, den Mitarbeitenden der
RhB und auch der Pensionierten.
Was sind die Herausforderungen des Steuerbezugsvereins?
Walter Schmid: Wir wollen den Sinn und Zweck des Vereins
bekannt machen und Neueintretende bei der RhB als Mitglieder gewinnen. Die Geschäftsführung ist bestrebt, immer
einen tadellosen Service zu erbringen und bei Fragen beratend und unterstützend beizustehen.
Die Pflicht des Vereins ist es, das verfügbare Geld zinstragend in mündelsichere Anlagen bei Institutionen mit umfassender Garantie anzulegen. Dabei hat die Sicherheit der
Anlagen oberste Priorität. Der Steuerbezugsverein darf dabei aber nicht wie eine Bank fungieren, sondern nur als Verein tätig sein.
Welche Vorteile haben die Vereinsmitglieder?
Walter Schmid: Da ich selber seit über 20 Jahren Mitglied des
Steuerbezugsvereins bin, weiss ich von den Vorteilen die
man geniesst: Man hat immer zum Zeitpunkt der geschuldeten Steuerbeträge die notwendigen Beträge bereit zur Zahlung. Dies ist sicher auch für jüngere Mitarbeiter von grossem
Vorteil. Positiv ist auch, dass die Mitglieder mit ihrem Guthaben von einem relativ guten Zins profitieren können.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
Wie ist das Vorgehen, wenn Mitarbeitende sich bei euch
anmelden möchten?
Walter Schmid: Dies ist ganz einfach: Wenn jemand dem
Steuerbezugsverein beitreten möchte, kann er oder sie das
Anmeldeformular, welches auf dem Intranet zu finden ist
oder telefonisch bestellt werden kann, ausfüllen und der
Geschäftsführung einreichen. Auch alle weiteren Angaben
und Unterlagen sind auf dem Intranet der RhB zu finden.
Wie viele Mitglieder hat der Steuerbezugsverein zurzeit?
Walter Schmid: Per 1. Januar 2014 sind total 683 Personen
Mitglied im Verein, d.h. aktive Mitarbeitende der RhB und
Pensionierte.
Wie werden die Steuerdaten behandelt?
Walter Schmid: Sämtliche Daten werden selbstverständlich
vertraulich behandelt. Die Mitglieder haben ihre durch die
Steuereinschätzung und Rechnungstellung berührten Interessen aber selber zu wahren.
Herzlichen Dank für dieses freundliche Gespräch und viel
Erfolg weiterhin mit dem Steuerbezugsverein.
von links nach rechts: Reto Mathiuet, neues
Vorstandstandsmitglied, Walter Schmid,
neuer Präsident, Peider Härtli, demissionierter Präsident und demissioniertes Vorstandsmitglied Anton Fricker.
21
Güterverkehr
Abschlussfeier NEAT Sedrun
Mehr als 14 Jahre hat die Zusammenarbeit
zwischen der NEAT-Baustelle Sedrun, der
Rhätischen Bahn und der Matterhorn Gotthard
Bahn gedauert. Am Montag, 5. Mai 2014,
wurde diese Partnerschaft mit einer Abschluss­
feier im kleinen Rahmen gebührend abgeschlossen und die grössten Transportlieferungen
in der Geschichte des Güterverkehrs beendet.
von Wiro Capol, Produktmanager Güterverkehr
Bereits 1947 wurde die erste Vision eines Gotthard-Basistunnels entwickelt. 1963 setzte der Bund eine Kommission
«Eisenbahntunnel durch die Alpen» ein, welche verschiedene Varianten von Bahntunnels evaluierte. 1971 entschied
sich diese Kommission für einen Doppelspurtunnel durch
den Gotthard. Die SBB wurde vom Bundesrat mit der Ausarbeitung des Bauprojekts für die Gotthard-Basislinie Erstfeld-Biasca beauftragt. Eine wirtschaftliche Rezession und
politische Uneinigkeiten zwischen den Befürwortern von
Gotthard-, Simplon- und Splügenbahn blockierten jedoch
diese Tunnelvorhaben. Mitte der 80er-Jahre wurde die politische Diskussion wieder aufgenommen und im Mai 1989
durch einen Entscheid des Bundesrates der Verlauf der neuen Alpentransversale festgelegt. Am 27. September 1992
wurde der Bau einer Alpen-Transversale vom Schweizer Volk
angenommen.
1996 wurden die ersten Erkundungsbohrungen an der PioraMulde durchgeführt und im Jahr 1998 mit positivem Ergebnis
(ca. 250 Meter loses Material in der Störzone) abgeschlossen.
Im Februar 1999 begann der Bau des 800 Meter tiefen Hauptschachtes zur Erschliessung des Zwischenangriffs Sedrun. Diese
oben: Um die Transportmenge an Zement zu verdeutlichen,
wurden in 14 Jahren insgesamt fast 29 000 zweiachsige Zement­
silowagen des Typs «Uc» (sogenannte Mohrenköpfe) transportiert.
22
rechts: Der Baustellenbahnhof im Jahr 2003 und Mai 2014.
Arbeiten konnten im Jahr 2000 abgeschlossen und ein Jahr
später mit dem Sprengvortrieb begonnen werden. Am 17. Oktober 2007 erfolgte in Sedrun der erste Hauptdurchschlag Richtung Amsteg und drei Jahre später am
15. Oktober 2010 der zweite Durchstich Richtung Faido. Nach
Fertigstellung der zwei Tunnelröhren wurde das Objekt Ende
2013 dem Bauherren Alp Transit Gotthard AG termingerecht
übergeben. Nach Einbau der Bahntechnik und dem geplanten Versuchsbetrieb soll dieses Jahrhundertbauwerk auf
Ende 2016 seinen Betrieb aufnehmen.
Einbezug der RhB und MGB
Im Jahr 1995 fand die erste Koordinationssitzung zwischen
Alp Transit Gotthard (eine 100 % Tochterfirma von der SBB
AG) und den beteiligten Bahnen statt. Bis im Jahr 2002 wurde im Zusammenhang mit den geplanten Gütertransporten
zum Zwischenangriff Sedrun verschiedene bauliche Massnahmen auf der Strecke Chur – Disentis / Mustér umgesetzt.
Neben dem Tunnel beim Bahnhof Disentis / Mustér wurde eine neue Kreuzungsstelle erstellt und die Stromanlagen
verbessert. Insgesamt wurden vom Bund zu diesem Zweck
über 100 Millionen Franken bereitgestellt.
Beginn der Bahntransporte nach Sedrun
Im Jahr 1999 starteten die Gütertransporte zur NEAT-Baustelle Sedrun. Innerhalb der folgenden 14 Jahre konnte eine
Menge von fast 510 000 Tonnen Baumaterialien durch die
RhB und MGBahn nach Sedrun befördert werden. Dank der
vereinbarten Transportverpflichtung für Lieferanten zwischen Alp Transit Gotthard AG, NEAT Sedrun und den beteiligten Bahnen wurde der grösste Teil des Materialbedarfs dieser
Grossbaustelle auf der Schiene angeliefert.
Den grössten Bedarf der Baustelle hat aus den Zementlieferungen bestanden, welche mit mehr als 380 000 Tonnen fast
75 % der Gesamtmenge ausgemacht haben. Daneben wurde jedoch auch Zusatzbaustoffe, Stahlprodukte, diverse andere Baustoffe, Öko-Diesel aber auch Recyclingmaterial und
Bohrschlamm und nicht zu vergessen ein Teil der Tunnelloks
(Schöma) an- wie auch abtransportiert.
Logistik
Während den Jahren mit den grossen Bautätigkeiten wie Innenausbau der Tunnelröhren, Absicherung der Störzone etc.
verkehrten jeweils täglich zwei und teilweise sogar drei Güterzüge zwischen Landquart – Untervaz-Trimmis und Disentis / Mustér. Dort übernahm die MGBahn die Güterlast der
RhB-Züge und führte diese in zwei Extrafahrten zum Baustellenbahnhof der NEAT Sedrun. Auf dem gleichen Weg gelangten die leeren Güterwagen zurück zum Abgangsbahnhof
für den Wiederbelad.
Wegen der Lastbeschränkung zwischen Trun und Disentis / Mustér mussten die ausgelasteten Güterzüge teilweise Güterwagen am Bahnhof Trun «zwischenlagern» und mit einer
Extrafahrt nachträglich abgeholt werden.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
Abschlussfeier in Sedrun
Am Montag, 5. Mai 2014, wurden verschiedene Vertreter der
beteiligten Bahnen, von Bund und Kanton, der Bauherrschaft
wie auch der Arbeitsgemeinschaft (AT) Sedrun sowie einige Kunden zu einer Abschlussfeier im kleinen Rahmen eingeladen. Hans Amacker, Direktor der RhB, durfte insgesamt
22 Teilnehmer zu diesem Anlass begrüssen. Nach einer Fahrt
im fahrplanmässigen Reisezug von Chur nach Disentis / Mustér
wurde die Reisegesellschaft für eine letzte Fahrt hinunter zur
NEAT-Baustelle Sedrun von einem Extra­zug mit Panoramawagen erwartet. Eindrucksvoll konnte das Baugeleis ab der
Hauptlinie der MGBahn nochmals bis zum Baustellenbahnhof Sedrun befahren werden. Neben den Schienen standen
bereits die Arbeiter bereit, um nach der Rückkehr dieses Extrazuges auf das Streckengleis sogleich mit dem Abbruch zu
beginnen. Im Informationszentrum der NEAT-Baustelle Sedrun würdigten Hans Amacker, Fernando Lehner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der MGBahn sowie von Alfred Seiler, Vertreter der Oberbauleitung AT Sedrun nach einer kurzen
Rückblendung die gute Zusammenarbeit. Abschluss fand
diese Feier bei einem gemeinsamen Mittagessen in einem
Restaurant in Sedrun. Allen Beteiligten herzlichen Dank und
sie dürfen genau so stolz sein wie wir, am Bau dieses Jahrhundertbauwerks mitgearbeitet zu haben.
23
Rollmaterial
Hydraulische
Radsatz-Montagepresse
Seit Februar 2014 ist die neue Radsatzpresse
in Betrieb. Die 2-Zylinderpresse entspricht
den neuesten Anforderungen und verspricht
höchste Produktivität bei minimalem
Handling-Aufwand.
von Jakob Kalberer, Leiter Fertigung / Komponenten
oben: Getrieberadsatz zu
Tmf auf Bestückungswagen
der Radsatzpresse.
unten: Instruktion und
Schulung der RhB-Mit­ar­
beitenden.
24
Nach einer Bauzeit von rund einem Jahr konnte in der Kalenderwoche 05 / 2014 die neue Radsatzpresse in Original
RhB-Rot im Geschäftsbereich Rollmaterial, Fertigung / Komponenten erfolgreich in Betrieb genommen werden. Die
Radsatzpresse wird hauptsächlich für das Ersetzen der Räder
an Trieb- und Laufachsen eingesetzt. Der Aufbau der neuen
Radsatzpresse entspricht den heutigen geforderten Normen
und Anforderungen, welche an Radsätze bei der Aufarbeitung gestellt werden. Die Ausführung als 2-Zylinderpresse garantiert höchste Produktivität bei minimalem Handlings-Aufwand und damit minimiertem Risiko für Bediener
und Radsatz. Manipulationen sind nur über einen Zustimmtaster an der Steuerung möglich und somit sind Eingriffe
während dem Pressvorgang durch den Bediener im Maschinenraum unmöglich.
Die SPS-Steuerung bietet die Möglichkeit, ganze Bewegungsprofile der Stösselachse (Presszylinder) werkstückspezifisch zu speichern. Auch die selbstständige Presskurvenauswertung nach EN 13260 sowie die Durchführung der
Abpress-Prüfung sind Bedingungen, welche heute an eine
moderne Radsatzpresse gestellt werden. Dies erfüllt die
neue Presse in allen Belangen. Ebenfalls ist die Radsatzpresse mit einer automatischen Messvorrichtung ausgerüstet,
welche den ganzen Radsatz nach erfolgtem Aufpressen der
Radscheiben geometrisch überprüft (Radrückenabstand ARMass, Rundlauf auf der Lauffläche, Planlauf am Radrücken).
Für das Handling und die Zuführung der Radsätze in die
Presse wurde ein spezieller Transportwagen entwickelt und
ist Bestandteil der Gesamtanlage.
Die Einhaltung der Lärm- und Sicherheitsvorschriften entsprechen den gesetzlichen Anforderungen vollumfänglich.
So ist zum Beispiel der Zutritt zum hinteren Maschinenraum
nur durch eine gesicherte Türe möglich (Not-Aus Schalter).
Rollmaterial
Ultraschall-Feinreinigungsanlage
Reinigungsarbeiten von Komponenten und
Werkstücken wurde bis anhin von Fachpersonal
ausgeführt. Die Inbetriebnahme der auto­
matisierten Ultraschall-Feinreinigungsanlage
bietet eine willkommene Entlastung.
von Jakob Kalberer, Leiter Fertigung / Komponenten
Im Geschäftsbereich Rollmaterial, Fertigung / Komponenten
konnte kürzlich die noch vor Weihnachten 2013 neu installierte Ultraschall-Feinreinigungsanlage erfolgreich dem Betrieb übergeben werden. Die Reinigungsanlage dient hauptsächlich zum Reinigen von Komponenten und Werkstücken
welche mit Öl und Fett behaftet sind. Das ausgeklügelte Reinigungssystem mit verschiedenen Reinigungsstufen
und Reinigungszyklen wie Spritzreinigen, Tauchen im Ultraschall, Tauchdruckfluten, Dampfentfetten und Vakuumtrocknen zeichnen dieses qualitativ hochstehende Schweizer Pro-
dukt aus und garantieren einen hohen Reinigungserfolg. Die
Einhaltung der Umwelt- sowie Emissionsnormen werden
bei dieser Anlage vollumfänglich erfüllt. Die Reinigungsprozesse erfolgen praktisch emissionsfrei unter Vakuum in einem geschlossenen Kreislauf. Das eingesetzte nicht chlorierte A3-Lösemittel (Isoparaffin) verhindert jegliche Korrosion
auf dem Reinigungsgut. Auch der mittlere Lärmpegel Leq ISO
Norm 3746 wird dabei erfüllt.
Die Anlage kann mit mehreren Reinigungskörben beladen
werden. Die automatische Bestückungsanlage mit Förderband bringt das Wäschegut wie von Geisterhand bedient in
die Wäschekammer. Nach dem Reinigungsprozess wird der
Waschkorb wieder automatisch entladen und der nächste
Korb wird der Maschine zugeführt.
Durch den Einsatz dieser Reinigungsanlage können mühselige Handreinigungsarbeiten, welche bis heute durch das
Fachpersonal ausgeführt wurden, eliminiert werden. Somit
kann sich der Mitarbeiter vermehrt auf die Kernaufgaben in
seinem Arbeitsfeld konzentrieren und trägt so automatisch
zu einer Produktivitätssteigerung im Unternehmen RhB bei.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
links oben:
Seiten­ansicht der
Reinigungsanlage.
links unten: Front­
ansicht Ultraschall
Feinreinigungsanlage.
rechts: Innenansicht
Reinigungsanlage.
25
Rollmaterial
Strategisches Komponenten
Management
Eine neue Generation von Rollmaterial rollt an …
Und stellt mit unterschiedlichen Instandhaltungsintervallen neue Herausforderung an deren
Wartung. Im Rahmen des Projektes «Strategisches
Komponenten Management» werden entsprechende Instandhaltungsideen konzipiert.
Im Fokus des Interesses stehen Apps.
von Robert Berni, Leiter Planung, Steuerung, Rollmaterial
Die Beschaffung einer neuen Rollmaterialgeneration (ZTZ,
STZ, AGZ usw.) ergibt auch für deren Unterhalt neue Herausforderungen. In den bisherigen Fahrzeugen sind nur wenige Komponenten, welche in der Regel zeitgleich mit dem
Fahrzeugkasten gewartet oder revidiert werden können. Die
neuen Fahrzeuggenerationen sind ausgerüstet mit einem
Vielfachen an Komponenten und Aggregaten. Diese Komponenten haben eigene Instandhaltungsintervalle und -reihen, welche autonom geplant werden müssen.
Eine weitere Forderung für die Rollmaterialinstandhaltung
ist die Rückverfolgbarkeit. Für sicherheitsrelevante Komponenten muss jederzeit nachgewiesen werden können, welche Wartungs- und Kontrollarbeiten an diesen während ihrer Einsatzzeit durchgeführt wurden.
Damit diesen Anforderungen genüge geleistet werden kann,
wurde im Geschäftsbereich Rollmaterial das Projekt «Strategisches Komponenten Management» initialisiert. Das Haupt-
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ziel dieses Projektes ist es, eine hohe Verfügbarkeit der Fahrzeuge zu gewährleisten und diese und deren Komponenten
der Kapazität entsprechend für die Instandhaltung zu planen. Ebenso sollen die Mitarbeiter bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten unterstützt werden.
Diesen Ansprüchen sind auch zeitliche Grenzen gesetzt und
so ist der Papierweg nicht immer tauglich. In der heutigen Informatikwelt bieten Web-Applikationen, sogenannte
Apps, gute Möglichkeiten, Informationen rasch und aktuell
zur Verfügung zu stellen. So setzen wir im Projekt auf diese
Helfer, von welchen nun die ersten in der Praxiserprobung
stehen. Das heisst der Mitarbeiter in der Wartung kann auf
einem mobilen Gerät (werkstatttaugliches iPad oder ähnliches) nachschauen, welche Wartungsarbeiten und Störungen
am Fahrzeug zu beheben sind, oder es müssen Kontrollwerte erfasst werden, welche für die Planung erforderlich sind.
Die ersten Apps dienen dazu, IH-Vorfälle zu erfassen (Vorfälle sind Störungsmeldungen für Fahrzeuge oder Komponenten, auch QS-Meldungen), IH-Vorfälle zu bearbeiten und
Ist-Werte zu erfassen und können mit der aktuellen PSIpenta
Version 7.02 bewältigt werden.
Mit den weiteren Apps «Komponentenwechsel» und «Ereignis bearbeiten» haben wir bereits mit der Spezifikation und
Umsetzung begonnen und werden diese bis zum Herbst umsetzen. So haben wir beim Produktivstart von PSI Release 8.3
im November bereits fünf Apps umgesetzt und die weiteren
werden im Frühling 2015 folgen.
Rollmaterial
Güterwagen
Sb-v 7716-30
Im Rahmen der individuellen Produktiv-Arbeit
(Lehrabschlussarbeit) befasste sich Robin Jäger
mit der Verbesserung der Arbeitssicherheit durch
den Umbau der Feststellbremse.
von Robin Jäger, Lernender Konstrukteur
Die Güterwagen der Serie 7716-30 besitzen an beiden Seiten ein Handrad, um die Feststellbremse anzuziehen oder
zu lösen. Wegen mangelnder Ergonomie fiel an der Rangiermeistertagung der Entscheid auf die Optimierung der Bedienung der Feststellbremse, welche ich als Aufgabe für meine
Lehrabschlussarbeit erhalten hatte. In dieser IPA ging es darum, die Bedienung der Feststellbremse leichter zugänglich
zu machen.
Ist-Situation
Wie man sehen kann, kann die Feststellbremse aktuell nur
im Stillstand und auf der Seite des Wagens bedient werden.
Die Funktion der Feststellbremse besteht darin, einen Wagen
gegen ein Wegrollen zu sichern, ihn jedoch nicht während
des Fahrens abzubremsen. Trotzdem sollte letzteres in einem Notfall möglich sein. Die Bedienung der Feststellbremse ist aufgrund der engen Platzverhältnissen auf dem RhBNetz nicht einfach, da sie nur schwer zugänglich ist und die
Sicherheit der Rangierer nicht gewährleistet werden kann.
So kann es beispielsweise in einem Doppelspurabschnitt bei
Unachtsamkeit des Rangierpersonals zu einem Arbeitsunfall
mit schwerwiegenden Folgen führen.
Konzept
Nach der Lösungssuche fiel der Entscheid auf die mechanische
Variante mit dem bestehenden Torsionsgestänge. Bei dieser
Variante wird die Handkraft über eine Handkurbel auf ein Kegelradgetriebe geleitet, welches das Drehmoment umlenkt
und so im Untergestell auf die folgenden Stangen weitergibt. Von dort aus wird das Drehmoment über die bestehenden Torsionsstangen und Gelenke auf eine Handbremsspindel
weitergegeben, wo sie schliesslich als Zug-Druckkraft auf die
normale Bremse der Güterwagen wirkt.
ablauf – das Gefahrenrisiko wird erheblich vermindert. Die
neue Sicherheit lässt den ergonomischen Einsatz der Güterwagen wieder zu. Ebenfalls kann neu bei einem Notfall die
Bremse während der Fahrt betätigt werden.
Für die Entwicklung, die konstruktive Auslegung und die
Konstruktionsmerkmale der Feststellbremse wurden die
aktuell gültigen Normen eingehalten. Die Fahrzeugkomponenten sind für die Instandhaltung und Wartung leicht
zugänglich gestaltet und angeordnet. Viele der bestehenden Bauteile können ganz oder angepasst wiederverwendet werden, was einen kostengünstigen Umbau garantiert.
Durch den Platz, den die neue Feststellbremse einnehmen
wird, werden weder andere Komponenten noch der Laderaum des Güterwagens beeinträchtigt.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
oben: Skizze der neuen
Feststellbremse.
mitte: Modell der neuen
Feststellbremse.
unten: Rotes Kurbelrad
der Feststellbremse des
Güterwagens Sb-v 7719.
Neue Feststellbremse
Die neue Feststellbremse kann nun von der Plattform aus
über die Handkurbel bedient werden und erfüllt die heutige Anforderung an einen sicheren und effizienten Arbeits-
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Sicherheit
Integrierte Sicherheit
An den Ausbildungstagen «Integrierte Sicherheit
K100» befassten sich die Teilnehmenden mit
der Optimierung der Sicherheit am Arbeitsplatz.
Es zeigte sich, dass bereits kleine Massnahmen
grosse Wirkung erzielen.
von Roald Hoffmann, Leiter Risk / Sicherheit
In den Ausbildungen «Integrierte Sicherheit K100» haben
sich die Teilnehmenden am Schluss der Veranstaltungen
verpflichtet, in ihrem Kompetenz- und Verantwortungsbereich eine mit eigenen Mitteln umsetzbare Massnahme zur
Erhöhung der Sicherheit zu definieren und umzusetzen. Der
Strauss der genannten Massnahmen hätte kreativer und
vielfältiger gar nicht sein können und hat von ganz kleinen
Selbstverständlichkeiten über das Stichwort «Wartungspläne» bis hin zu grösseren Veränderungen durch das gan-
ze Band des Bahnbetriebs gereicht. Das Motto, dass «das
Ganze mehr als die Summe der einzelnen Massnahme ist»
hat sich auch hier wieder bewahrheitet. So darf sich der
Erfolg wirklich sehen lassen. Auch mit der hier anvisierten
Politik der kleinen Schritte beim Vorbildsein sowie bei der
Beharrlichkeit, kann Grosses in Angriff genommen und die
Sicherheit weiter erhöht werden. So konnten beispielsweise allein schon durch das Bündeln von frei herumliegenden
und fliegenden Kabelverbindungen in einigen Büros lästige und heimtückische Stolperfallen eliminiert werden und
auch der erste Eindruck des «Ordnung habens» verbessert
werden. Fast ins gleiche Kapitel gingen etliche Aktionen
wie «Aufräumen» oder «Ordnung in die Gestelle bringen».
Ein weiterer Dauerbrenner ist die Anprallschütze für Gestelle. Auch hier kann mit einer kleinen Massnahme verhindert werden, dass die Gestelle nicht durch manövrierende
Kleinfahrzeuge beschädigt und gegebenenfalls sogar zum
Einsturz gebracht werden können. Sicherheit ist machbar –
die Beispiele zeigen es.
oben: Arbeitskorb vor und nach der Anpassung –
jetzt kann nichts mehr herausfallen.
mitte: Druckluftpistolen mit Einlochdüsen sind verboten, weil von ihnen eine grosse Gefahr ausgeht
(bei Verletzungsstellen kann Druck­luft in die Haut
eindringen) mit fatalen Folgen für die Gesundheit
(Lungenembolie).
Ohne Anfahrschutz besteht die Gefahr, dass beim
Manövrieren mit Staplern die Gestellträger beschädigt werden können und das Gestell einknickt.
unten: Ordnung muss sein – jedes Behältnis gehört
angeschrieben. Verwechslungen können zu chemischen Reaktionen und Unfällen mit oftmals unkontrollierbaren Folgen führen.
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Wir stellen vor
Michael Kistler
Für Michael Kistler war nach gut 24 Jahren die
Zeit gekommen, um neue Ufer bzw. Schienen zu
entdecken. Im März wechselte er von der SBB
zur RhB und ist seitdem als Leiter Railservice tätig.
Ab November wird er den Fachbereich MarketingKommunikation & E-Business übernehmen.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
von Karin Bächer, Unternehmenskommunikation
Es war der 3. März 2014 als in Köln, Düsseldorf oder Luzern
bestimmt niemand ans Arbeiten dachte. Schliesslich war Rosenmontag respektive in der Zentralschweiz Güdismäntig.
Ganz anders im beschaulichen Rapperswil am oberen Zürichsee. Hier freute sich Michael Kistler aka «Kischi» auf seinen ersten Arbeitstag bei der RhB. Nach 24 Jahren SBB war
es ein ganz spezielles Gefühl zum ersten Mal in seinem Leben
bei einem anderen Unternehmen als der SBB zu arbeiten.
Etwas nervös und doch voller Vorfreude und Tatendrang ging
es mit der S-Bahn und dem RegioExpress via Ziegelbrücke in
Richtung Chur. Beim Blick auf den mystischen Walensee und
die imposanten Kurfirsten überlegte er sich, was wohl bei
der RhB anders sein wird.
Wie fühlst du dich nach gut zwei Monaten bei der RhB?
Michael Kistler: Ich habe mich vom ersten Tag an sehr wohl
und willkommen gefühlt und dies ist bis heute so. Es gefällt
mir ausgezeichnet bei der RhB.
Wo siehst du die grössten Unterschiede zu deinem früheren Arbeitgeber SBB?
Michael Kistler: Ganz besonders aufgefallen sind mir die kurzen Wege und die Möglichkeiten schnelle Entscheide zu erhalten oder auch selber fällen zu können. Die Prozesse in
einem Grossunternehmen wie der SBB dauern da doch wesentlich länger. Zudem ist ein grosser Unterschied bei den
Kundengruppen und deren Reisemotive erkennbar. Die SBB
ist zu einem hohen Anteil eine Pendlerbahn und diese freuen sich nicht nur, mit der SBB morgens um 7 Uhr von Zürich
nach Bern zu fahren. Ganz anders bei der RhB. Der grösste
Teil der Kunden ist in der Freizeit unterwegs und freut sich
riesig auf die wunderschöne Fahrt durch die Bündner Berge.
Wie erlebst du die RhB im Allgemeinen?
Michael Kistler: Die Bündnerinnen und Bündner sind stolz auf
ihre Bahn. Das zeigt sich im grossen Interesse der Bevölkerung
an der Geschichte, dem Jubiläum und der Zukunft der RhB.
Dies prägt auch die Kultur im Unternehmen. Die Mitarbeitenden gehen mit viel Freude und Herzblut ihrer Arbeit nach.
Was waren für dich persönlich die grössten Herausforderungen in den ersten zwei Monaten?
Michael Kistler: Der Wechsel aus einem sehr strategischen
Aufgabengebiet zurück in einen eher operativen Bereich war
eine Herausforderung. Verschiedene Vertriebssysteme, hunderte von Artikeln und direkter Endkundenkontakt waren
für mich nach so vielen Jahren schon fast Neuland.
Zum Abschluss noch eine persönliche Frage. Was macht
Kischi, wenn er nicht gerade arbeitet?
Michael Kistler: Da gibt es sehr viele Dinge! Zum einen bin
ich grosser Sportfan. Mein Herz schlägt dabei in erster Linie
für den HC Ambri-Piotta und den Grasshopper Club in Zürich.
Nebst dem Sport liebe ich Wein, Kochen und gutes Essen.
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Weiterbildung
Lautsprecherdurchsagen
Mitarbeiterschulungen sind ein wichtiger Bestandteil der Personalentwicklung. Am 11.
und 12. März stand in Samedan die Verbesserung
der Kundeninformation durch Lautsprecherdurchsagen im Fokus der Mitarbeiterschulung.
Dabei wurde das Moderationskönnen der
Mitarbeitenden geschärft.
von René Bärtsch, Jakob Salutt und Danilo Del Simone,
Leiter Zugpersonal
Weiterbildungskurse sind Bestandteil der beruflichen Laufbahn des Zugpersonals. Dafür werden jeweils Schulungen für
die Zugbegleitenden, den Expresszugbegleitenden und den
Stichkontrolleuren individuell und je nach Aktualität zusammengestellt. Am 11. und 12. März 2014 besuchten jeweils
zwölf Zugbegleitende eine Weiterbildung in Samedan zum
Thema Lautsprecherdurchsagen, Kundeninformation, Gestik und Mimik. Bei traumhaften Wetterbedingungen trafen
sich die Teilnehmenden in einer dem Zugpersonal gewohnten Umgebung – in einem Velowagen, welcher an diesem
Tag als Kurslokalität diente. Durch die Schulung führten die
Moderatoren Anna Caprez und David Spinnler vom Team Radiotelevisiun Svizra Rumantscha.
Der «Kursbeginn-Schocker» dürfte vielleicht dem einen oder
anderem noch bekannt sein – die Kursteilnehmenden wurden von Anna und David mit einem Mikrophon und einer
spontanen Unterbruchs(zug)ansage doch ein bisschen überrumpelt. Der überraschende Einstieg war die Einleitung für
das Tagesprogramm. Den Kursteilnehmenden wurde in einem
1. Teil vor Augen geführt, wie ihr Auftreten von den Reisenden wahrgenommen wird. Ebenso konnten Anna und David
das Bedürfnis und die Wichtigkeit nach Kundeinformationen
im Normalfall und, noch viel wichtiger, im Störungsfall aufzeigen. Nach dem einfachen, jedoch mit Freude zubereiteten
«Festbank-Mittagessen», wurden die Mitarbeitenden im 2.
Teil des Kurses selbst aktiv. Die Gruppe teilte sich alternierend
auf; während die eine Gruppe mit individuell zusammengestellten Durchsagen erste Erfahrungen als Radio-Moderatoren
sammeln durfte, nutze die zweite Gruppe die Chance, Live-­
Durchsagen im Zug zu üben resp. im Detail zu verbessern.
Die durchwegs gute Laune und die sehr aktive Teilnahme der
Kursteilnehmenden sowie die positiven, mündlichen wie
schriftlichen, Rückmeldungen an die Moderatoren und an
die Kursorganisation rundeten die Kurstage ab.
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oben: Erfahrungen als Radio-Moderatoren weitergeben:
Stefan Reutimann mit Anna Caprez.
mitte: Der «Kursbeginn-Schocker» – Einleitung zum
Tagesprogramm.
unten: Recht herzlichen Dank an alle Kursteilnehmenden!
Weiterbildung
Kommunikationskurs
Zugpersonal
Im April fand in Ilanz ein Kommunikationskurs
für Mitarbeitende Zugpersonal statt. Ein
abwechslungsreiches Programm zu den verschiedensten Aspekten der Kommunikation erwartete die Teilnehmer.
von René Bärtsch und Andrea Pfiffner, Leiter Zugpersonal
Am 23. und 24. April 2014 besuchten die «dienstjüngsten»
Zugpersonalmitarbeitenden (Quereinsteigerklasse 20132014, sowie ehemalige KVöV Abgänger) einen zweitägigen
Kommunikationskurs in Ilanz. Am ersten Kurstag wurde unter anderem die Notrufzentrale 144 besichtigt und der zweite Tag stand ganz unter dem Motto «Ihr Image ist das Image
der RhB».
Bei einem medizinischen Notfall ist eine klare und korrekte
Kommunikation Voraussetzung. Aus diesem Grund nutzten
wir die Chance, die Sanitätsnotrufzentrale in Ilanz vor Ort zu
besichtigten. Während diesem Besuch wurde uns der Aufbau
der Organisation und der Ablauf im Ereignisfall vorgestellt.
Die gewonnen Erkenntnisse sollen uns nun helfen, künftig
im Ereignisfall dir richtige Vorgehensweise bei der abzusetzenden Meldung gedanklich abrufen zu können.
In der zweiten Tageshälfte wurden die Mitarbeitenden in
den Themen «Strategie RhB 2020 – Rolle der Zugbegleiter»,
«Marke RhB», «Botschafter der Marke und Dienstleistungsqualität» workshopmässig unterrichtet.
Der zweite Tag wurde von der externen Referentin Antoinette Anderegg gestaltet und durchgeführt. Frau Anderegg ist
Beraterin für nonverbale Kommunikation, Imagemanagement, Schulung in Körpersprache und Outfitberatung. Die
Zugbegleiter haben mehr über die Wirkung der Kleidung
und ihrer Körpersprache erfahren und haben unter anderem
den «Sternen Zugbegleiter» kreiert. Wie in der Gastronomie
wurden anhand von Zeichnungen der 0-Stern, 3-Stern und
5-Stern Zugbegleiter vorgestellt. Ebenfalls wurden Fallbeispiele zu schwierigen Situationen im Zug von den Teilnehmenden zusammengetragen und in Rollenspielen nachgespielt. Diese kleinen Sequenzen wurden gefilmt und
anschliessend gemeinsam analysiert.
Dank der guten Stimmung und der aktiven Beteiligung der
Teilnehmenden waren es zwei interessante und lehrreiche
Kurstage. Ebenfalls wurde der Pflege der Kameradschaft und
dem Wissensaustausch unter den Teilnehmenden die nötige
Aufmerksamkeit geschenkt. Die positiven Kursrückmeldungen der Teilnehmenden haben uns sehr gefreut. Besten Dank
an alle Teilnehmer.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
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Wir stellen vor
Ausbildungsteam Planung,
Ausbildung und Support
Seit Anfang Februar darf ich im Ausbildungsteam (PAS) mitarbeiten. Ich wurde herzlich empfangen und von Anfang an
voll und ganz ins Team miteinbezogen. Nach meinen ersten Tagen war schon klar, dass die verschiedenen Charaktere
des Teams noch einige spannende Situationen hervorbringen
werden. Da ich die erste Lernende bin, bekam ich als ALS (Arbeits- und Lernsituation) die Aufgabe, das Ausbildungsteam
und ihre Aufgaben im InfoRetica zu präsentieren.
Das Ausbildungsteam besteht aus zehn Mitarbeitenden.
Diese bilden angehende Triebfahrzeugführer aus und leiten Weiterbildungskurse für die bereits Ausgebildeten. Neu
werden sie auch den Fachunterricht für Logistiker an der Berufsschule in Chur durchführen. Die Hauptstandorte sind in
Landquart und Samedan. Da ihnen das Fahren sehr Spass
macht und sie damit gleichzeitig die schulenden Themen aktuell und präsent halten können, fahren sie selbst ein paar
Tage im Monat quer durchs ganze RhB-Netz.
Rund zehn Mitarbeitende kümmern sich um die
mehrteilige Aus- und Weiterbildung von Triebfahrzeugführen: Das Ausbildungsteam Planung,
Ausbildung und Support (PAS) stellt sich vor.
von Manuela Marty, KVöV-Lernende
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Ausbildung zum Triebfahrzeugführer Kategorie B-Lokführer
Die Ausbildung zum Lokführer wird in drei Teile aufgeteilt.
Erster Teil ist die Basisausbildung, für welche Adolf Maissen
zuständig ist. Die Auszubildenden lernen die Fahrdienstvorschriften (FDV) kennen, sowie die Elektronik und Mechanik
der Triebfahrzeuge (Tfzg). Ein kleiner Teil ist auch dem Kundendienst und dem Umgang mit Unfällen gewidmet. Ziel ist
es sich Wissen darüber anzueignen, was bei Störungen zu
tun ist, wie man korrekt rangiert und auf der Strecke fährt.
Im zweiten Teil der Ausbildung machen sie ein Praktikum im
Rangier für drei bis vier Monate in verschiedenen Bahnhöfen. Der dritte Teil beinhaltet die Streckenausbildung. Hans
Ulrich Suter (Husu) und Laurent Schüpbach vertiefen mit den
Auszubildenden die FDV, bringen ihnen die verschiedenen
Fahrzeugtypen näher und zeigen ihnen was in einem Störungsfall zu tun ist. In Zukunft wird dies noch mit Übungen
im Loksimulator ergänzt. Die Auszubildenden lernen das sichere und korrekte Führen und Bewegen der Fahrzeuge, sowie das Verhalten im Gleisbereich und setzen das Gelernte
auch mit den Lehrlokführern in die Praxis um. Sobald sie die
Prüfungen bestanden haben, sind sie ausgebildete Lokführer, erhalten ihre Bescheinigung und können alleine fahren.
Modulare Ausbildung
An den vier Modulen nehmen Gleisbauer, Verlader, Betriebs­
angestellte und andere Berufsgruppen teil. Zuerst lernt man
das indirekte Tfzg-führen. Dazu gehört das Begleiten bei
Rangierbewegungen im Bahnhof, auf der Strecke oder auf
gesperrten Gleisen. Eine Begleitung ist wichtig, wenn der
Fahrweg für den Führer nicht ersichtlich ist, zum Beispiel
beim Rückwärtsfahren. Der Begleiter funkt ihm, ob die Signale Fahrt zeigen, der Fahrweg frei und korrekt eingestellt
ist. Danach lernt man das direkte Führen von Triebfahrzeugen. Zusammen mit einem ausgebildeten Tfzg-Führer kann
man selber Rangierbewegungen im Bahnhof, in gesperrte
Gleise und auf die Strecke ausführen und mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 100km / h auf der Strecke fahren.
Für die Ausbildung dieser Kurse mit der Kategorie Ai-Ai40 und
A-B100 ist Mario Hotz zuständig und Husu hilft ihm aus. Die
jährliche Weiterbildung teilen sich Fredy Kunz und Hans Meier.
In einem anderen Modul bringt Mario den Teilnehmenden
die Funkfernsteuerung bei. Mit dieser kann der Tfzg-Führer
das Fahrzeug über eine Fernsteuerung manövrieren, ohne
darauf sitzen zu müssen. So braucht er keinen Begleiter und
hat alles im Blick.
VTE10 (Verordnung Tfzg-Führer Eisenbahn, Artikel 10) gehört
mitunter in die modulare Ausbildung und Michael Ackermann führt diese Ausbildungen durch. VTE 10 Kurse sind für
Tfzg-Führer, welche ohne Ausweis und ohne Bescheinigung
auf dem Netz der Eisenbahn fahren dürfen. Gründe für das
Bewegen der Fahrzeuge ohne Bescheinigung sind zum Beispiel folgende: Mitarbeiter, welche eine Reparatur an einem
Fahrzeug gemacht haben, dürfen zur Kontrolle in einem bestimmten Teil des Bahnhofes ohne Bescheinigung fahren,
um die Fahrzeuge zu testen. Hinzu kommen externe Baufirmen, welche mit schienenzugänglichen Baufahrzeugen
auf den Gleisen fahren müssen. Sie helfen bei Arbeiten am
Gleis oder an Brücken, ohne dass man einen Kran oder andere Baufahrzeuge auftreiben muss.
Spezialausbildung
Zur Spezialausbildung gehören verschiedene Ausbildungen.
Eine davon ist das Kennen, Fahren und Beherrschen der historischen Tfzg. Die Geschichte, die Typen und deren Eigenheiten werden einem näher gebracht. Weitere Ausbildungen
sind die Berninalinie und der Autozug. Diese Strecken gehören zur Streckenausbildung. Doch je nach Depotzugehörigkeit hat man die Ausbildung zu einer dieser Strecken nicht
gemacht. Wer das nachholen will, kann eine Zusatzausbildung auf diese Strecken besuchen. Adolf, Fredy, Mario und
Michael sind für den Autozug zuständig. Die Berninalinie,
deren Tfzg, und die Schneefräsen sind das Spezialgebiet von
Hans. Besonders die Schneefräsen und alten Schneeschleudern interessieren ihn sehr und er hat sich ein grosses Wissen aneignen können. Ab dem Sommer werden Fredy, Husu
und Michael die Fachtage der Logistiker in der Berufsschule
übernehmen.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
Planung und Support
Susanna Fuchs plant und organisiert die Aus- und Weiterbildungen und erstellt Einteilungen der Lokführeranwärter.
Wenn es Probleme mit dem iPad gibt, hat sie immer eine Lösung parat. Und seit diesem Jahr hat sie sich die Betreuung
einer Lernenden zu einer weiteren Aufgabe gemacht.
Alle Ausbildner erstellen und aktualisieren ihre Unterlagen
jeweils selbst. Prüfungen nehmen sie keine ab, jedoch führen sie Übungsprüfungen durch, um den Wissensstand der
Lernenden zu analysieren. Sie sind ein sehr offenes und ehrliches Team. Jeder Ausbildner kann auf die Hilfe eines anderen zählen. Sie reden nicht lange um den heissen Brei,
sondern packen Probleme an und versuchen sie zu lösen.
Zündende Sprüche hat jeder von ihnen genug und das verschafft viel Auflockerung.
Im Intranet findet man uns unter: Für Mitarbeitende >
Aus- / Weiterbildung. Dort findet man die einzelnen Kurse
noch ausführlicher beschrieben und die Kursanmeldungsseite sowie das Ausbildungsteam PAS.
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Ausbildung
login
am Tag der offenen Türe
Anlässlich des «Tag der offenen Türe» zum
125 Jahre RhB Jubiläum präsentierte sich das
login Team mit Spiel, Spass und vielen Infor­
mationen dem Besucherpublikum.
von Markus Cadosch, Ausbildungsleiter login
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Mit einer motivierten Crew von Lernenden und Mitarbeitenden präsentierte sich login am Tag der offenen Türe, anlässlich des Jubiläums 125 Jahre RhB in Landquart mit einem eigenen Stand. Lernende waren an diesem Tag aber noch mehr
im Einsatz: Einerseits bei der Präsentation der Berufe bei der
RhB, andererseits aber auch in sonstigen, vielfältigen Funktionen als Helfende und trugen so einen wesentlichen Teil
zum guten Gelingen des Anlasses bei.
Am login-Stand selbst waren vor allem die Fahrten mit dem
Schienenvelo und das stündlich durchgeführte Quiz sehr begehrt. Der tolle Hauptpreis, zwei Tageskarten 1. Klasse der
RhB, lockten reihenweise Quizzer an unseren Stand. Aber
auch die Infos über die vielfältigen Möglichkeiten für eine
Berufslehre fanden guten Absatz.
Eines wurde sehr schnell klar: RhB und login bilden nach wie
vor eine starke Partnerschaft und die Berufe in der Welt des
Verkehrs sind begehrt und bieten auch über die Berufslehre
hinaus sehr gute Perspektiven!
Herzlichen Dank an das OK des Jubiläumsanlasses und ein
grosses Dankeschön an alle eingesetzten Lernenden für den
motivierten Einsatz!
Ausbildung
Info- und Jobmarkt
Die RhB war auch dieses Jahr wieder am Infound Jobmarkt Login präsent. Dank grossem
Besucherinteresse hatten die Personalfachleute
am RhB-Stand alle Hände voll zu tun.
von Erika Wismer, Personalfachfrau
Just am Tag des grossen RhB-Jubiläums am Samstag, 10.
Mai, fand der Infomarkt login erstmals im Verkehrshaus und
nicht mehr im SBB-Ausbildungszentrum Löwenberg in Murten statt. Der Austragungsort war nicht die einzige Neuerung. Ebenfalls geändert hatte sich der Durchführungsmodus. Neu konnten sich die KV-Lehrabgänger des öffentlichen
Verkehrs aus der ganzen deutschsprachigen Schweiz am Vormittag über die zukünftigen Arbeitgeber und deren offenen
Stellen informieren. In Einzel- und Kleingruppengesprächen bekamen sie von den Personalfachleuten der RhB AG
Inputs für ihre Stellenbewerbung sowie Informationen über
die Anstellungsbedingungen, Laufbahnen und freien Stellen der RhB.
Am Nachmittag fand der eigentliche Infomarkt statt. Im
grossen Konzertsaal im Verkehrshaus bauten die verschiedenen Bahnen und Fluggesellschaften ihre Stände auf. Der
Stand der RhB war überaus gut besucht! Die Lernenden kamen mit konkreten Fragen zu den Schwerpunktlehrplätzen
der RhB auf die Standbetreuer Tamara Krebs, Sina Casanova,
Paolo Sterli und Erika Wismer zu. Die Frage «Nehmt ihr denn
auch Unterländer?» begleitete uns den ganzen Tag lang. Ein
reges Interesse bestand auch am Musikwettbewerb. Acht
Lieder in 40 Sekunden mussten über Kopfhörer erraten werden. Der Gewinner erhielt zwei Festivalpässe für das Open Air
Lumnezia. Das Fazit der Lernenden: Einfach eine coole Sache, die RhB.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
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BGM
Aktion Schrittzähler
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM)
organisiert das ganze Jahr über verschiedene
Veranstaltungen. Im April waren «Fit Bit Schrittzähler» und «Biken – aber richtig» das Thema.
von Tanja Felix, Reiseberaterin und
Theres Dreier, Personalfachfrau
50 Tage Bewegung im Team
Am 8. April hat die Aktion «Fit Bit Schrittzähler» mit 8 Teams
zu je 4 Teilnehmer gestartet. 4 Teams der Rhätischen Bahn, 3
Teams der Würth International AG und 1 Team von Graubünden Ferien bestreiten den Wettbewerb. Es war ein richtiger
Schrittli Wettkampf, der bis zum Ende spannend blieb. Mit
einem Wettbewerb steigt die Motivation statt die Schritte
die man im «normalen» Büroalltag macht zu steigern. Es
kommt schon mal vor, dass man nach dem Feierabend statt
nach Hause in die gute Stube einen Extra Umweg macht, um
das persönliche Tagesziel zu erreichen. Auch bei schlechtem
Wetter nahm man mal das «Fit» in den «Hosesack» und ging
eine Runde. Die Bewegung im Vordergrund der Wettbewerb
als Ansporn. So hat das Team TAHAMACH sogar am letzten Tag
nochmals viele Kilometer unter die Füsse genommen.
Der Endstand sieht wie folgt aus: Rhätische Bahn AG «BGM’ler»
Rhätische Bahn AG «TAHAMACH»
Graubünden Ferien «ils Capricorns»
Würth International AG «LESSITTER»
Würth International AG «Capricorns»
Rhätische Bahn AG «NT-Süd»
Rhätische Bahn AG «Running gags»
Würth International AG «CC-Flitzer»
Anzahl Schritte
3 412 626
3 362 812
2 190 812
2 192 727
1 872 122
1 677 417
1 590 753
1 540 543
Biken – aber richtig
Ziel dieser Aktion war es, die Fahrtechnik zu verbessern und
damit den Fahrspass zu erhöhen, aber insbesondere auch
um Unfälle zu vermeiden. Der Bike-Profi Silvio Bundi leitete diesen Kurs, der in zwei Themen unterteilt war: Grundkenntnisse und Geländetechnik. Rund 13 Teilnehmer trafen
sich an zwei Abenden im Fürstenwald Chur und lernten die
richtigen Techniken beim Bremsen, Kurven- und Gelände­
fahren. Auch leichter Regen konnte die Freude und den
Spass nicht verringern, denn alle Teilnehmer waren begeistert.
Betriebliches
Gesundheitsmanagement
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Pension
Alle Jahre wieder …
Anfangs April wurden 30 im Jahr 2013 pensio­
nierte RhB-Mitarbeitende mit einem grossen
Dankeschön für Ihren langjährigen Einsatz bei der
RhB am Pensioniertenanlass verabschiedet.
von Astrid Schmid, Bereichspersonalleiterin
Alle Jahre wieder werden alle Pensionierten, welche im Vorjahr in den wohlverdienten Ruhestand gegangen sind, eingeladen, einen Tag zusammen mit der Geschäftsleitung der
RhB zu verbringen. In diesem Jahr sind 30 Pensionierte – nur
sechs waren abwesend – der Einladung gefolgt. Von der Geschäftsleitung und erweiterten Geschäftsleitung waren Hans
Amacker, Markus Barth, Andreas Bass, Christian Florin und
Ivo Hutter mit dabei. Mit einem Pullman- und einem Salonwagen ging die Fahrt nach Lavin. Bereits während dieser
Fahrt wurden Anekdoten und Geschichten aus dem vergangenen Arbeitsleben zum Besten gegeben. In Lavin wurden
wir von der RhB-Musik begrüsst. Im Güterschuppen des Bistros Lavin fanden die Ehrungen statt, welche durch den Direktor, Hans Amacker, vorgenommen wurden. Er dankte allen Pensionierten für die total 1 283 Dienstjahre, was ein
Durchschnitt von 35 Dienstjahre ausmacht. Es ist schon aussergewöhnlich, dass zehn Pensionierte 45 und mehr Dienst-
jahre hatten. Es gab sogar vier mit 49 Dienstjahren. Dies sind
Bruno Cadosch, Bahnmeister Ilanz, Fausto Menghini, Wagenreiniger Landquart, Heinz Räss, Lokführer Landquart
und Hanspeter Schlegel, Gleismonteur Bergün. Nachdem
alle geehrt worden sind, fand ein Apéro bei herrlichem Wetter draussen statt. Die Zugfahrt führte anschliessend weiter nach Zernez, wo noch einmal die RhB-Musik aufspielte.
Nach einem sehr feinen Mittagessen im Restaurant Bär-Post
in Zernez stand ein Besuch des Schweizer Nationalparkmuseums, welches dieses Jahr das 100-jährige Jubiläum feiert,
auf dem Programm. Es gab eine spannende Führung und
anschliessend die Möglichkeit, sich noch etwas zu verweilen. Zum Abschluss gab es Kaffee und Kuchen, bevor sich alle
wieder gestärkt auf den Heimweg machten. Die RhB dankt
allen für die sehr langjährige Firmentreue und Verbundenheit mit der RhB und wünscht allen im wohl verdienten Ruhestand gute Gesundheit und viel Gfreuts.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
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Die Medienbahn
Magazin «Casa», Japan
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InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
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Damals, vor 30 Jahren
InfoRetica, 2 / Juli 1984
40
Damals vor 60 Jahren
Die ganze Belegschaft
der RhB-Hauptwerkstätte
Im Frühjahr 1953 posierten alle Mitarbeitenden
der Hauptwerkstätte (HW) in Landquart für
ein Foto – zur Pensionierung vom damaligen
Werkstätte-Vorstand Conrad Eugster 1954.
von Franz Skvor, Pensionierter Chef ZfW
Es ist meines Wissens vor und nachher nie mehr vorgekommen, dass eine so grosse RhB-Mitarbeiter-Gruppe auf einem
Abschiedsfoto festgehalten worden ist. Auf dem Foto noch
vor den HW-Gebäuden im alten Gewande – die grundlegende Modernisierung und Erweiterung der HW und der Depotwerkstätten fand erst ab 1975 statt.
Einige Bemerkungen zu diesem Bild:
Der damalige Werkstätte-Vorstand (WV) Conrad Eugster
(1946-1954) wurde 1954 pensioniert. Er wünschte sich als
Abschiedsgeschenk ein Foto «seiner» ganzen Belegschaft.
Mit auf das Bild durften auch sein Vorgesetzter, Abteilungschef Alfred Bächtiger (Chef ZfW, tituliert VZW) und seine administrativen und technischen Mitarbeiter / in, welche ebenfalls im HW-Bürogebäude in Landquart residierten.
In der Mitte der dritten Reihe sitzt die einzige Frau der ganzen Abteilung ZfW, Ruth Schück, Sekretärin – damals «Bürogehilfin der Kanzlei ZfW / HW» tituliert – links von ihr der VZW
Bächtiger, rechts WV Eugster, Nachfolger-WV Beglinger und
dann der Schreibende, Franz Skvor, damals als «Techniker II»
seit zwei Jahren bei der RhB, 1969-1991 dann Chef ZfW (alte
Bezeichnung VZW). Insgesamt sind auf dem Foto 183 Personen abgebildet, eigentlich «fast alle»!
Zu den damaligen Personalbeständen:
Die Abteilung Zugförderung und Werkstätten (ZfW) wurde
am 1. Januar 1945 konstituiert und umfasste Rollmaterial,
Hauptwerkstätte, sechs Depotwerkstätten, Ausbildung / Einsatz des Lokpersonals (Lokführer, Triebwagenführer) und
Fahrstromversorgung.
Die ganze Abteilung ZfW hatte einen Personalbestand von
451 Personen und 36 Lehrlingen, wovon allein 163 plus 30
Lehrlinge in der HW und 123 Lokführer / Wagenführer. Die
Reserve-Lokführer / Wagenführer waren gleichzeitig die «Depot-Handwerker».
Nach der Modernisierungen und Umorganisationen in HW
und Depots ab 1975, sowie nach der Erneuerung des Rollmaterials und nach der Ausweitung des Fahrplans veränderten sich die Personalbestände des ZfW ganz wesentlich:
1990 ZfW insgesamt 574 plus 47 Lehrlinge, HW 142 plus 32
Lehrlinge, Lokführer nun 190.
1953 als dieses Foto gemacht wurde, gab es nur gerade vier
moderne Lokomotiven bei der RhB: die Ge4 / 4 601-604,
welche heute teilweise bereits wieder abgebrochen sind.
Und die EW I ff. gab es auch noch nicht, dafür noch über 100
Zweiachs-Personenwagen!
Ab 2001 wurde aus der Abteilung ZfW der Geschäftsbereich
«Rollmaterial», wobei das Lokpersonal zum Geschäftsbereich
«Produktion» und die Fahrstromversorgung zum Geschäftsbereich «Infrastruktur» wechselte.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
41
Historischer Moment
100 Jahre Ge 4/6 353
Am 24. Juli 2014 sind genau 100 Jahre vergangen
seit der Inbetriebnahme der 1’D1’ Ge 4 / 6 353.
Sie ist die einzige noch betriebsfähige 1’D1’ der
Rhätischen Bahn.
von Gian Brüngger, Pensionär
Auf die Eröffnung der von Anfang an elektrifizierten Linie Bever – Scuol und der mitelektrifizierten Anschlusslinien Bever – Samedan – St. Moritz und Samedan – Pontresina hin bestellte die RhB im Jahre 1911 nebst sieben Lokomotiven der
Bauart 1’B1’ mit einer Leistung von 300 PS auch vier doppelt
so starke Lokomotiven mit der Achsfolge 1’D1’. Die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur
lieferte für alle elf Maschinen den mechanischen Teil, während für die sieben 1’B1‘ und die 1’D1‘ 301 die Brown, Boveri
& Cie (BBC) in Baden für den elektrischen Teil verantwortlich
zeichnete. Um auch Erfahrungen mit anderen Motorentypen
zu sammeln, bestellte die RhB für die zwei Ge 4 / 6 351–352
den elektrischen Teil von der Maschinenfabrik Oerlikon und
für eine vierte Lokomotive, Ge 4 / 6 391, von der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) aus Berlin. Ob Lokomotive oder Triebwagen vorzuziehen seien, entschied die RhB
damals aus folgenden Gründen zugunsten des Lokomotivbetriebes: Triebwagen mit hälftig an den Achsen aufgehängten
Triebmotoren (Tatzlagerantrieb) verschleissten gegenüber Lokomotiven mit im Rahmen hochgelagerten Motoren wegen
der grösseren, unabgefederten Masse und der tiefen Schwerpunktlage Oberbauung, Schienen und Radreifen wesentlich
mehr. Auch war der Umstand, dass bei Reparaturen an den
elektrischen Ausrüstungen ein Personenwagen ausser Betrieb
stand und der von den Motoren und Apparaten verursachte
Lärm das reisende Publikum störte, für die Verantwortlichen
ausschlaggebend, nur Lokomotiven zu beschaffen.
Im Anschluss an die Lieferung der Lokomotiven 351-352 bestellte die RhB drei weitere Lokomotiven dieser Bauart bei
der Maschinenfabrik Oerlikon. Nach den bisher gemachten
Erfahrungen und vor allem der guten Motoren wegen, entschied sie sich für die weitestgehende Übernahme aller bewährten Teile dieser Lokomotiven. Die Leistung der Triebmotoren konnte von 300 auf 400 PS erhöht werden, was vor
allem im Hinblick auf den geplanten Einsatz auf der Albulalinie mit 35 ‰ von Vorteil war, so dass die Lokomotiven auch
in der Leistung den damals stärksten RhB-Dampflokomotiven ebenbürtig waren.
Mechanischer Teil
Im Gegensatz zu den Lokomotiven 301 und 302 arbeiteten
bei den Maschinen 351-355 und 391 die beiden hoch im Lokomotivkasten montierten, jedoch schneller laufenden Motoren mittels Ritzeln auf eine in gleicher Höhe zwischen ihnen liegende Vorgelegewelle. Das Übersetzungsverhältnis
betrug dabei 1:4,45 (Lok 351, 352), 1:4,15 (353-355) beziehungsweise 1:2,65 (391). Die Vorgelegewelle war beidseitig
mit um 90ø versetzte Kurbeln versehen, von denen je eine
Schrägstange auf eine zwischen den mittleren Triebachsen
und in gleicher Höhe wie diese gelagerte Blindwelle führte,
welche ihrerseits mit den Triebachsen über horizontale Kuppelstangen verbunden war.
Elektrischer Teil
Wie schon eingangs erwähnt, erhielten die vier ersten 1’D1’Lokomotiven drei verschiedene elektrische Ausrüstungen, um auf diese Weise Erfahrung mit den unterschiedlichen Einphasen-Wechselstrom-Motoren zu sammeln. Nebst
der Bern - Lötschberg - Simplon - Bahn (BLS), welche ihren
Betrieb 15 Tage später aufnahm, waren in der Schweiz nur
kurze Strecken als Versuchsbetriebe mit Einphasenwechselstrom hoher Spannung vorhanden, wie Seebach - Wettingen von 1905 - 1909 und Spiez - Frutigen ab 1911. Seit 1907 verkehrten
im Tessin die Maggiatalbahn mit 5 500
Volt und 20 Hz und ab 1910 die Seetalbahn mit 5 500 Volt und 25 Hz sowie
die Martigny - Orsière-Bahn mit 8 000
Volt 15 Hz. Im Ausland waren zur selben
Zeit auch nur einige wenige Einphasenwechselstormstrecken vorhanden, so in
Deutschland Murnau - Oberammergau,
Hafenbahn Altona, Dessau - Bitterfeld
und die Wiesen- und Wehratalbahn
(Basel - Zell - (Schopfheim - Säckingen),
in Österreich die Mariazellerbahn und
die bayrisch-steirreichische Mittenwaldbahn, in Frankreich die Linie Villefranche - Marquixames (-Perpignan) der
Chemins de fer du Midi und in Schweden zwei Stockholmer Vorortsstrecken.
Die zwei Triebmotoren von je 400 PS
Stundenleistung sind Einphasen-Reihenschluss-Kollektormotoren mit
phasenverschobenem Hilfsfeld nach
Die Lok 353 mit Zug 4317 in
Las Agnas (bei Bever) am 22. Juli 1972.
42
Behn-Eschenburg. Diese Motorbauart hat sich bekanntlich später bei allen Wechselstrombahnen allgemein
durchgesetzt. Der Rotor besitzt eine gewöhnliche Gleichstrom-Schleifenwicklung. Die Rotorwicklung, die in zwei parallele Zweige geteilte Erreger und die Hilfspolwicklung sind
beim Fahren in Serie geschaltet. Die Energiewicklung erzeugte den Drehmomentfluss, die Kompensationswicklung
diente zur Aufhebung des Ankerfeldes und war in sich kurzgeschlossen. Die Hilfspolwicklung, der ein ohmscher Widerstand parallel¬geschaltet ist, hat die Aufgabe, die Funkenbildung am Kollektor beim Lauf möglichst klein zu halten.
Interessant ist, dass die RhB während der Kriegsjahre
1914 - 1918 die fabrikneuen Lokomotiven 353–355 nur wenig einsetzte. Nach Aufnahme des elektrischen Betriebes auf
der Albulalinie im Jahre 1919 wurden vor allem die 1’D1’-Lokomotiven auf dieser Linie eingesetzt, wogegen für die Engadinerlinie infolge des eingetretenen Verkehrsschwundes
nun die 1’B1’-Lokomotiven 201-207 ausreichten. Als am 1.
April 1921 der elektrische Betrieb über Thusis bis Landquart
aufgenommen werden konnte, versetzte die RhB einen Teil
der elektrischen Lokomotiven, die bis anhin ausschliesslich
in Samedan stationiert und revidiert worden waren, nach
Landquart. Für den Einsatz auf den Steilrampen von 35 ‰
(Albulalinie) und 45 ‰ (Küblis - Davos) reichte die Bremse der
1’D1’-Lokomotiven allein nicht aus, so dass die MFO die Lokomotiven 353-355 in den Jahren 1921 / 22 mit der Nutzbremse nach ihrem System ausgerüstete. Die Nutzbremse
konnte betrieblich sehr gut angewendet werden und war
zudem sehr wirtschaftlich. Da die Motoren ursprünglich
nicht für diese Mehrbelastung ausgelegt waren, traten infolge der zusätzlichen Erwärmung durch die Nutzbremse oft
Isolationsstörungen auf. Dank der Ablieferung der C’C’-Lokomotiven ab 1921 konnten die 1’D1’ wieder vom schweren
Bergdienst abgelöst werden und kamen dann vermehrt auch
auf der 1922 elektrifizierten Oberländer Linie Chur – Disentis
zum Einsatz. Wie bei den 1’B1’-Lokomotiven erfolgte auch
bei den 1’D1’ in den Jahren 1920 - 1923 ein Umspritzen des
Anstriches vom früheren grün auf den bis heute gebliebenen
braunen Anstrich.
Bis Ende 2013 hat die Lokomotive 2 567 805 Kilometer zurückgelegt. Sie ist nun in Samedan stationiert und wird vorwiegend für Nostalgiezüge eingesetzt. Am 10. Mai 2014
durfte sie am Tag der offenen Tür zusammen mit anderen Lokomotiven auf der Drehscheibe vor der Rotonda in
Landquart vor ca. 2 500 Zuschauern auf der Tribüne fünf Mal
die Runde drehen.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Info
43
Bahnmuseum
Neue Fotoausstellung
zum Rollmaterial
Gian Brüngger dokumentiert seit den 1960er
das Rollmaterial der RhB und verfügt über
eine einzigartige Bildersammlung. Zum Thema
«Rolling Stock» präsentiert das Bahnmuseum
bis Ende August fotografische Leckerbissen aus
Gian Bünggers’ Archiv.
von Nora Hauswirth, Bahnmuseum Albula
In der Ausstellung «Rolling Stock» zeigt das Bahnmuseum Albula einen Ausschnitt aus dem umfassenden Fotoarchiv von Gian Brüngger. Gian Brüngger ist Bahnhistoriker,
war langjähriger Mitarbeiter der RhB und dokumentiert seit
den 1960er Jahren das Rollmaterial der RhB. Einerseits wird
durch ihn akribisch jede bauliche und technische Veränderung in einem Notizheft festgehalten, andererseits hat Gian
Brüngger insbesondere in den 1970 / 1980er Jahren alles fotografiert, was auf den RhB-Schienen unterwegs war. Diese Bilder dokumentieren eine Art Hochblüte der technischen
Entwicklung des Rollmaterials.
Gian Brünggers Grossvater war Streckenwärter in Spinas, sein
Vater Depotchef-Stellvertreter in Samedan, als Bub war Gian
also entweder im Bahnhof oder im Depot aufzufinden. Nach
der Stationslehre verbrachte er 45 Jahre bei der RhB. Über
die Albulabahn schrieb er verschiedene Bücher.
Gian Brüngger erinnert sich: «Früher waren viel mehr Fahrzeuge auf dem gesamten Netz verteilt. Wenn ein Wagen zur
Revision gesucht wurde, dann hat man die Wagenverteilung
beauftragt, diesen ausfindig zu machen. Wir von der Station
notierten jeden Nachmittag, welche Wagen vor Ort waren.
Dazu musste man ein Formular ausfüllen. Wenn der Bahnhof
leer war, nahm man einen A5-Zettel, notierte «Vakat» und
legte diesen mit der übrigen Dienstpost in die Ledermappe.
Die Mappe wurde mit dem letzten Reisezug nach Chur gesandt. Auch heute gibt es noch diese interne Post zur Kommunikation mit der Verwaltung in Chur, jedoch ist das Rollmaterial der RhB mit GPS-Sendern ausgerüstet.
Manchmal suchte die Wagenverteilung nach einem Fahrzeug, das nicht mehr vorhanden war. Ich schrieb dann zurück, dass dieser oder jene Wagen abgebrochen worden war.
Als junger Beamter musste ich aber sehr vorsichtig sein, wie
ich das schreibe, damit sich die Chefs nicht betupft fühlten.
Es hat schon eine Zeit gebraucht, bis man mein Wissen anerkannt hat.
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1962 habe ich angefangen, in einer Agenda Notizen zum
Rollmaterial zu machen. Mein Papa meinte, ich solle doch
ein Büchlein machen mit allen Fahrzeugen, auch mit Angaben dazu, mit was für Puffern und Achsen diese ausgestattet waren, damit die Reparaturequipe beim Ausrücken mit
dem Hilfswagen das richtige Material dabei hatte. Mit der
Zeit wurden die Büchlein immer umfangreicher. Heute erfasse ich alles am Computer, die Listen drucke ich dann aus.
Ich trage immer ein A6-Büchlein auf mir und notiere Veränderungen am Rollmaterial, so habe sich mein ganzes Wissen
aufgebaut. Alle Fahrzeuge, die ab 1889 in Betrieb kamen,
habe ich daraufhin erfasst und selbstverständlich auch,
wann was verändert wurde.
Wenn ich eine Lok oder einen Wagen sehe, suche ich immer nach Revisionsdaten! Sie geben einen Hinweis, dass etwas verändert wurde. Dies fordert mich dann auf, genau
zu schauen und die Veränderungen in meinem Büchlein zu
notieren – denn heute als Pensionär kriege ich das ja nicht
mehr alles mit.»
Ausstellungsdauer: bis 31. August 2014
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr
Samstag und Sonntag, 10 bis 18 Uhr
Führungen mit Gian Brüngger:
Dienstag, 29. Juli, 10.30 Uhr
Sonntag, 17. August, 14.30 Uhr
Zahl des Quartals
12 500
Eintritte wurden am 10. Mai von der automatischen «Fahrgastzählung» im Eingangsbereich der Werkstätte in Landquart gezählt. Nicht nur bei der Lokparade auf dem Bild war der Andrang
riesig. Dank grosser Flexibilität und einem noch grösseren Engagement aller beteiligten Mitarbeitenden wurde diese Herausforderung mit Bravour gemeistert.
Retica
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Retica
Foto von Nadja Simmen, swiss-image.ch
45
Neues in Kürze
1
Wenn einer nach Arosa will …
von Reto Zünti, Betriebsüberwacher
1 Dies kann doch nicht der Zug nach
Arosa sein? Werden sich einige Reisende gedacht haben. Am 24. Februar um
10 Uhr herrschte am Bahnhof Chur indische Verhältnisse. Um nach Arosa zu
gelangen, musste man doch etwas Geduld aufbringen. Aufgenommen von
der Überwachungskamera im RCC.
Klassentreffen der
Lokführer-Anwärter 2008
von Markus Isler, Lokomotivführer
2 Bereits zum zweiten Mal trafen sich
die Lokführer-Anwärter 2008 zu einer
Klassenzusammenkunft. Um die Anreise vom Norden wie auch von der Südseite her kurz zu halten, traf man sich
in der Mitte am Bahnhof Filisur. Dort
erwartete uns unsere Kollegin Brigitte
Grimm bereits mit Apérogebäck und
Glühwein. Sichtlich stolz zeigte sich
unser Präsident Fadri Meyer, dass er
46
2
immer noch sieben aktive Lokführer
begrüssen durfte. Nach der offiziellen
GV und dem obligatorischen Gruppenfoto genossen wir feine, selbstkreierte Pizzas.
Bei einem Glas Rotwein wurde anschliessend noch lange diskutiert, gelacht, übertrieben und gelogen. Die
Engadiner erzählten abenteuerliche
Räuber-Geschichten vom Bernina, und
die Nordseite hielt natürlich mit der 60
Promille Rampe nach Arosa tapfer dagegen.
Nach einer kurzen Nacht in der ZSA verwöhnte man uns mit einem feinen Buure-Zmorge im Bahnhöfli. Bald schon
traten alle müde aber glücklich die
Heimreise an. Herzliche Dank den Organisatoren Brigitte Grimm und Fede­
rico Bontognali für den tollen Anlass
und «alla prosima in Val Poschiavo!»
hinten: Fadri Meyer, Mattia Grazia,
Markus Isler, Tobias Dornbierer,
Enrico Iseppi vorne: Federico Bontognali, Markus Zaugg, Brigitte Grimm
3
Besuch aus Malaysia
von Paul Loser, Leiter Tunnel
3 «Selamat detang!» oder einfach
«Willkommen!» bei der RhB hiess es
am 1. April (und das ist kein Scherz) für
die Gäste der Malaiischen Staatsbahn
KTMB in Sagliains. Auf der malaiischen
Halbinsel fegt die Meterspurbahn der
KTMB mit einer Geschwindigkeit von
bis zu 160 km / h über das ca. 1 800 Kilometer messende Streckennetz. Die
Linienführung einer 329 Kilometer langen Neubaustrecke zwischen Padang
Besar im Norden und Ipoh im Süden
erfordert auch den Bau des «Bukit Berapit»-Tunnels mit einer Länge von 3,3
Kilometern. Mit grossem Interesse hat
die Delegation daher das Betriebs- und
Sicherheitskonzept des Vereinatunnels
kennen gelernt und die 1:1-Demonstration «unserer» Feuerwehrleute auf
dem Verladebahnhof verfolgt. Herzlichen Dank an alle Beteiligten!
4
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Retica
6
5
Kindergarten zu Besuch im GUZO
von Urs Hugentobler, Leiter
Güterumschlagszentrum Oberengadin
4 Der Kindergarten Bergün hat im Unterricht die Bahn behandelt. Nebst den
Personenwagen sollten auch die Güterwagen nicht zu kurz kommen. Was
liegt da näher als ein Besuch im GUZO?
Die Kinderschar kam mit dem Zug 1121
in Samedan an, wo sie durch Jonche
Toshevski mit dem Tmf 89 und einem
Personenwagen abgeholt wurden. Im
Funkfernsteuerbetrieb ging es direkt
ins GUZO, wo den Kindern die verschiedenen Bahnwagen vorgestellt wurden.
Da gab es Gelbe von der Post, Weisse
vom Coop, Blaue von Frisco, Rote mit
Kehricht, Baige für Volg und Braune die
stanken.
Mit zwei Handrollis und 12 Paletten
war im Handumdrehen ein Parcours
aufgestellt. Die Kinder massen sich in
einer Stafette. Für alle gab es eine kleine Süssigkeit als Belohnung. Danach
warfen sie einen Blick in die diversen
Container auf dem Platz und stellten
mit Schrecken fest, dass diese meistens leer waren. Aber warum wohl? Ja
klar, die Waren sind jetzt ja im Laden
zu kaufen!
Eindrücklich und heiss begehrt war
auch der Platz beim Gabelstaplerfahrer. Für eine kleine Runde durfte ein
jedes Kind einmal auf dem Schoss von
Anto Lujic sitzen. Mit dem Personenwagen, gezogen vom Rangiertraktor,
wurden die Kinder wieder zurück auf
den Bahnhof gebracht, wo sie mit dem
Personenzug 1140 zurück nach Bergün
reisten. Was sie wohl zu Hause erzählen werden?
bzw. vertieft dadurch sein / ihr Fachwissen und Können. E-learning hat
den Vorteil, dass jeder Mitarbeitende
individuell und am eigenen Arbeitsort
das Schulungsmodul absolviert.
Für das e-learning Modul «Erfolgreiches Verkaufen bei der RhB» wurden
im März am neuen Bahnhof in Davos
Platz Audio- sowie Videosequenzen
aufgenommen und es fand ein Fotoshooting statt. Es war für alle Protagonisten eine interessante, anspruchsvolle Aufgabe! Was daraus geworden
ist? Demnächst auf e-learning@rhb
ersichtlich!
e-learning@rhb – making of
von Eric Wyss, Projektleiter HR
Kreditkarte im historic RhB-Design
von Ladina Gredig,
Marktverantwortliche Schweiz
5 Im Sommer 2014 werden drei e-learning Module auf dem Intranet aufgeschaltet: Funkdisziplin, Zugsvorbereitung und «Erfolgreiches Verkaufen
bei der RhB». Der RhB Mitarbeitende
(«User») bildet sich dank den e-learning Lektionen weiter und erweitert
6 Die RhB-Kreditkarte wurde 2013 erfolgreich lanciert. Nun wurde das Sortiment um ein weiteres Kartensujet erweitert: Neu stehen für das Design der
Kreditkarte nicht nur ein Glacier Express-, ein Bernina Express- und ein
47
Neues in Kürze
7
8
RhB-Motiv zur Auswahl, sondern auch
ein attraktives historic RhB-Sujet.
Nebst der Möglichkeit, im Alltag, auf
Reisen oder im Internet bargeldlos zu
bezahlen und von exklusiven Rabatten für Bahn- und Freizeiterlebnisse zu
profitieren, verfügt die RhB-Kreditkarte über eine weitere Funktion, mit der
sie historic RhB unterstützt und somit
zum Erhalt von historischen Bahnwagen beiträgt.
Für RhB-Mitarbeitende ist die Kreditkarte im ersten Jahr kostenlos! Antragsformulare für die Bestellung einer RhB-Kreditkarte können an allen
Bahnhöfen oder bei V-CH / I bezogen
werden. Weitere Informationen rund
um die RhB-Kreditkarte sind unter
www.rhb.ch / cornercard erhältlich.
Spezialservice der RhB
von Peter Jecklin, Mobiler Kundendienst
7 Anlässlich meines Sondereinsatzes
als Helfer beim Veloverlad in Küblis bot
ich spontan einen zusätzlichen Ser-
48
9
vice an: Um das RhB-Erscheinungsbild
in Küblis etwas aufzubessern, wurden
von mir während den Wartezeiten verschiedene Arbeiten erledigt. Unter anderem montierte ich einen Wasserschlauch. Sehr viele Fahrerinnen und
Fahrer waren begeistert, da sie so ihr
Velo von Schnee und Schlamm befreien konnten. Letzteres kam auch uns
zu Gute. Somit wurde wenig bis kein
Schmutz in die speziellen Velowagen
geschleppt.
RhB Mitarbeiter-Anlässe und
Austauschsitzungen im Oberengadin
von Luis Maissen, Leiter Verkauf
Bahnhof St. Moritz
8 Diese Austauschsitzungen wurden
nach der RhB Mitarbeiter-Umfrage
2011 aufgegleist. Sinn und Zweck davon ist: Am Bahnhof St. Moritz die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen fördern, Barrieren
abbauen und die interne Kommunikation auf der operativen Ebene gemäss
den Richtlinien der RhB-Feedbackkultur verbessern, Bereichsübergreifende
Themen traktandieren, bei Bedarf Arbeitsgruppen bilden, Organisation von
drei bis vier Freizeit Mitarbeiter-Anlässe pro Jahr für alle aktiven Mitarbeitenden des Oberengadins.
Momentan sind verschiedene Bereiche
durch folgende fünf Mitarbeitende in
diesem Gremium vertreten:
– Danilo Del Simone,
Leiter Zugpersonal Süd
– Moreno Beti,
Leiter Lokführer Pontresina
– Jon Andri Dorta,
Leiter Lokführer Samedan
– Adrian Lombriser,
Leiter Betrieb Bahnhof St. Moritz
– Luis Maissen,
Leiter Verkauf Bahnhof St. Moritz
2012 und 2013 wurden jeweils drei
Mitarbeiteranlässe (in der Freizeit)
durchgeführt: im Februar ein Fondueund Schlittelplausch Preda-Bergün, im
Juni / Juli ein Grillabend und im November ein Bowling in S-chanf.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Retica
10
Pro Anlass nahmen bisher bis zu 40
Mitarbeitende aus verschiedenen Geschäftsbereichen teil. Der nächste
Grillabend findet am Dienstag, 22. Juli
2014 statt. Alle Mitarbeitenden sind
herzlich willkommen. Details folgen.
Chur, Teilperronerhöhung Gleis 11 – 14
von Thomas Rüdiger, Bahnprojekte
Infrastruktur
9 Die neuen Stammnetztriebzüge verfügen über behindertengerechte Niederflurabteile. An Perrons von 37 cm
Höhe können auch Rollstuhlfahrer
dank den Schiebetritten selbstständig
ein- und aussteigen. Bereits die Mehrzahl der Stationen zwischen Schiers
und Rhäzüns hat heute solche Perrons.
Der wichtigste Bahnhof Chur hat zwar
eine moderne Perronanlage, doch die
Perronhöhen sind mit 18 bis 28 cm
zu tief. Die Erhöhung dieser Perrons
scheint einfach, ist aber mit Rampen,
Treppen, Warteraum, Glasbausteinen
etc. aufwändig. Eine Erhöhung aller
Perrons auf die ganze Länge wäre ideal, ist aber mindestens vorerst nicht finanzierbar.
Deshalb wurden jetzt die Perrons an
den Gleisen 11 bis 14 auf einer Länge
von je 40 m auf 37 cm angehoben. Es
wurde ein Bereich gewählt, in dem die
Teilerhöhung einigermassen einfach
realisiert werden kann. Dafür wird in
Kauf genommen, dass die S-Bahn-Züge
um eine Wagenlänge exzentrisch Richtung Felsberg vom Punkt der Abgänge
zum idealen Halteort anhalten müssen. Die Bauarbeiten wurden im April
und Mai 2014 ausgeführt. Die Kosten
betragen 310 000 Schweizer Franken
zuzüglich Mehrwertsteur.
Petrollaterne. Auf Ende Mai 2014 verlor
er leider seine langjährige Stelle bei einer lokalen Firma. Damit verliert auch
die RhB ihren wohl treusten und fachkundigsten Gast auf dieser Strecke.
Wir wünschen ihm auf seinem neuen
Arbeitsweg – nach Jenaz – alles Gute!
34 Jahre fasziniert unterwegs
von Paul Giger, Materialwirtschaft
10 Unglaubliche 34 Jahre lief Peter
Meisser (50) jeden Arbeitstag frühmorgens von Fideris-Strahlegg zum Bahnhof Küblis auf den ersten Zug. Bei Wind
und Wetter oder bei Dunkelheit mit der
49
Kunden-Rückmeldung
Was unsere Kunden bewegt
Im zweiten Quartal von 2014 haben uns wiederum einige KundenRückmeldungen erreicht. Einen Auszug davon haben wir für euch hier
zusammengestellt.
Zum Klatschen
Zum Nachdenken
Zum Schmunzeln
E-Mail
Von: Christine L.
Gesendet: Mittwoch, 2. April 2014 10:02
An: Beeli Sandra
Betreff: «who is who» in Graubünden
Liebe Frau Beeli
Sogar unser Hund hat die kleine Rote ja amig
erkannt, wenn wir in Chur umgestiegen sind …
Die roch anders und seine «Hundehütte» unter der Sitzbank war auch anders. Er wusste
dann irgendwie sofort: jetzt gehts in die Berge
und das heisst für ihn: laufen, laufen, laufen,
draussen sein dürfen. ;-)
50
Nachgefragt
Deine spontane Meinung …
Fabio Peng
Position: Lokführer-Anwärter
Ort: Landquart
Anzahl RhB-Dienstjahre: 5
Susanna Fuchs
Position: Ausbildung VTE / Lokpersonal
Ort: Landquart
Anzahl RhB-Dienstjahre: 14
… erkläre deinen Job in einem Satz:
In etwas mehr als einem Jahr Reise- und Güterzüge fahren.
Aber im Moment, viel viel büffeln.
… erkläre deinen Job in einem Satz:
Koordination der fahrdienstlichen Aus- und Weiterbildungen für alle die sich mit BAV-Ausweis auf den Schienen der
RhB bewegen (Traktorführer, Betriebsangestellte, Verlader,
Lokführer etc.), Berufsbildnerin KVöV und Einsatz als Lokführerin auf fast dem ganzen Netz der RhB.
… Schätzfrage: Wie lange sind alle Brücken der RhB
aneinander gereiht? (15 750 m)
So um die 15 Kilometer schätze ich mal.
… welchen Kinofilm oder welches Buch kannst
du empfehlen?
Hummeldumm von Tommy Jaud. Wirklich sehr humorvoll.
… wohin und mit wem würde eine RhB-Reise
bei dir gehen?
Chur – Samedan – Vereina – Chur mit meinem Sohn, der freut
sich immer riesig im Zug.
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Retica
… Schätzfrage: Wie lange sind alle Brücken der RhB
aneinander gereiht? (15 750 m)
15717,73 m
… welchen Kinofilm oder welches Buch kannst
du empfehlen?
Das ist ziemlich stimmungsabgängig …
… deine Schwäche?
Mühsames Zeitgefühl.
… wohin und mit wem würde eine RhB-Reise
bei dir gehen?
Mit meiner Schwester im Bernina Express nach Tirano
(inkl. Pizzoccheri und Braulio … )
… deine Meinung zur InfoRetica?
Schönes neues Layout, gefällt mir.
… deine Schwäche?
… über meine Schwächen zu sprechen …
Wen wählst du als Nächste / n für diese Fragen und warum?
Elisabeth Brot, Zugbegleiterin in Chur. Sie scheint mir immer
unglaublich gut gelaunt während der Arbeit.
… deine Meinung zur InfoRetica?
Immer wieder unterhaltsam!
Wen wählst du als Nächste / n für diese Fragen und warum?
Andre Signer, R-ER-Lokmontage – weil er der erste RhB
Mitarbeiter war, mit welchem ich als RhB-Neuling vor etwas
mehr als 13 Jahren zusammenarbeiten durfte.
Spielregeln:
Die / der Befragte darf
den nächsten Mitarbeitenden auswählen,
die / der befragt werden
soll. Es muss sich dabei um eine / n Vertreter / in
des anderen Geschlechts
und eines anderen Ge­
schäftsbereichs handeln.
51
Personalchronik
Bewegendes im
zweiten Quartal
Veränderungen der RhB-Belegschaft vom 2. März bis zum 1. Juni 2014
52
Herzlich Willkommen!
Alles Gute für die Zukunft!
Alles Gute im Ruhestand!
Eintritte
Sandro Christoffel
Immobilienbewirtschafter, Chur
Ithamar Crepaz
Handwerker, Landquart
Flavio Davaz
Gleismonteur, Zernez
David Derungs
IT Supporter, Chur
Dieter Dubkowitsch
Marktverantwortlicher Deutschland / Österreich, Chur
Seraina Farrer
Immobilienbewirtschafterin, Chur
Conradin Frehner
Gleismonteur, Thusis
Thomas Gasner
Leiter Bahndienst Süd, Chur
Andreas Heim
Betriebsangestellter / Kranführer,
Landquart
Dario Hosang
Betriebsangestellter, Chur
Goran Milivojevic
IT Supporter, Chur
Jessica Oberholzer
Reiseberaterin, Chur
Petra Staub
Zugdisponentin und Reiseberaterin,
Disentis / Mustér
Nadine Tabbara
Projektleiterin HR, Chur
Beat Zumbrunnen
IT Supporter, Chur
Austritte
Alfred Bärtsch
Produktmanager, Chur
André Brugger
Marktverantwortlicher Deutschland,
Chur
Gion A. Candinas
Fahrleitungsmonteur, Samedan
Daniel Duschletta
Gruppenleiter Bahndienst, Zernez
Marlyse Furger-Vincenz
Zugbegleiterin, Ilanz
Urs Hugentobler
Leiter GUZO, Samedan
Christoph Kramer
Lokführer, Samedan
Fabian Lütscher
Leiter Bahnhof, Arosa
Patricia Müller
Ablöserin Expresszugbegleiterin, Davos
Sandra Peng
Assistentin, Chur
Max Pfiffner
IT Supporter, Chur
Heidi Wyss
Reiseberaterin, St. Moritz
Pensionierungen
Johann Georg Bundy
Leiter Verkauf, Davos Dorf
Georg Caviezel
Fachleiter, Chur
Giusep Collenberg
Leiter Dienstbereich, Chur
Edigio Cortesi
Gleismonteur, Poschiavo
René Cotting
Lokführer, Chur
Plinio Forer
Fahrleitungsmonteur, Samedan
Anton Fricker
Lokführer, Landquart
Hanspeter Gantenbein
Lokführer, Chur
Rico Niederegger
Fachmeister, Samedan
Hermann Thür
Rangiermeister, Klosters
Erich Zogg
Lokführer, Landquart
Herzlichen Glückwunsch!
Dienstjubiläen
25 Dienstjahre
Andrea Clement
Lokführer, Chur
Roland Egger
Zugführer, Chur
Sergio Fancoli
Schaltwärter, Poschiavo
Marcel Gruber
Lagerist, Landquart
Jürg Jost
Techniker, Chur
René Pargätzi
Bahnmeister Stellvertreter, Samedan
Albert Rüegg
Lokführer, Landquart
Michael Truog
Lokführer, Scuol-Tarasp
Gerhard Waldburger
Lagerist, Landquart
Carli Wellinger
Betriebsangestellter, Ilanz
Alberto Zanchetti
Mitarbeiter Kundendienst, Poschiavo
40 Dienstjahre
Joos Fümm
Verkaufsleader
Zernez
Bruno Graf
Lokführer
Landquart
Reto Kohler
Sachbearbeiter
Chur
Gian Meyer
Leiter Betrieb
Scuol-Tarasp
Ueli Nyffenegger
Leiter Bahnhof
Ilanz
Gianfranco Tuena
Stv. Leiter Betrieb
Samedan
Nachträge (02.12.2013 – 01.03.2014)
Die nachfolgenden Personalnachrichten wurden leider in den vorangehenden Ausgaben der Info Retica nicht
veröffentlicht. Wir bitten diesen Fehler
zu entschuldigen.
Herzlich Willkommen!
Eintritte
Simon Becker
Fahrdienstleiterin NPS, Landquart
Paolo Della Cà
Lokführer-Anwärter, Landquart
Gion Giovannoni
Lokführer-Anwärter, Landquart
Peter Jenni
Betriebsangestellter, Untervaz
Michael Kistler
Leiter Railservice, Chur
Fabrizio Lardi
Lokführer-Anwärter, Landquart
Peter Müller
Lokführer-Anwärter, Landquart
Roman Obwegeser
Lokführer-Anwärter, Landquart
Fabio Peng
Lokführer-Anwärter, Landquart
Roland Pfiffner
Lokführer-Anwärter, Landquart
Oskar Schwarz
Lokführer-Anwärter, Landquart
Mike Wolter
Leiter Lokführer, Chur
Alles Gute für die Zukunft!
Austritte
Andreas Alig
Lehrlokführer, Landquart
Simon Allemann
Lokführer-Anwärter, Landquart
Patricia Breitenmoser
Leiterin Railservice, Chur
Christof Graf
Lokführer, Landquart
Robert Hagmann
Lokführer / Fahrdienstleiter, Landquart
Simon Lüber
Lokführer, Samedan
InfoRetica
Nr.2 / 2014
Retica
Alles Gute im Ruhestand!
Pensionierungen
Diego Isepponi
Zugbegleiter, Poschiavo
Felice Marchesi
Lokführer, Pontresina
Augustin Monn
Lokführer, Landquart
Diego Pedretti
Betriebsangestellter, Samedan
Bernhard Sieber
Lokführer, Landquart
53
Wettbewerb
Hans gwüsst
5
Sie sehen auf dem Bild eine
Strassenbahn, welche lange Zeit
der nächstgelegene, nicht direkt
mit der RhB verbundene Privatbahn-Nachbar der RhB war. Um
welche Privatbahn handelt es
sich und, Zusatzfrage, in welcher Ortschaft?
von Hans Amacker, Direktor
54
Ihre Antwort senden Sie bitte bis spätestens 31. Juli 2014 per E-Mail an
[email protected]. Bitte beachten Sie,
dass dieser Wettbewerb ausschliesslich
für RhB-Mitarbeitende gilt. Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet
das Los. Der Gewinner erhält als Preis
einen «Scarnuz».
Der Gewinner des letzten Wettbewerbs war Michael Kistler mit
der richtigen Antwort: «Der Tm2 / 2
der Bodensee-Toggenburg Bahn in
Ebnat-Kappel» (damals noch ein
SBB-Bahnhof).
In dieser neuen Rubrik stellt
Direktor Hans Amacker jeweils
eine Wettbewerbsfrage aus
der Bahnwelt an die Mitarbeitenden der RhB.
Ihre Karriere im
öffentlichen Verkehr
Fachfrau / Fachmann öffentlicher Verkehr
Sie arbeiten in der Branche öV und möchten Ihre breiten Kenntnisse von offizieller Seite
anerkennen lassen? Oder suchen Sie nach einer umfassenden Weiterbildung, um sich auf
Fach- und Führungsaufgaben vorzubereiten?
Dann ist der Lehrgang zur/ zum Fachfrau / Fachmann öV mit eidg. Fachausweis genau
das Richtige für Sie! login, der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs, bietet den
Lehrgang jährlich ab September an. Der Nächste startet bereits im September 2014
in Olten.
Alle Informationen zur dreisemestrigen Weiterbildung finden Sie auf www.login.org /floev
55
www.rhb.ch/zuerich
Zürich ganz nah
Mehr Verbindungen machen es möglich
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