Presseheft - Kairos Filmverleih
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Presseheft - Kairos Filmverleih
KAIROS Filmverleih Göttingen präsentiert Rot und Blau Il rosso e il blu Ein Film von Giuseppe Piccioni Italien 2013 - 95 Min. Italienische Originalfassung mit deutschen Untertiteln Filmfestival Bari: Bestes Drehbuch Italienischer Filmpreis „David di Donatello“: Bester Darsteller Robert Herlitzka Credits Regie: Giuseppe Piccioni Buch: Giuseppe Piccioni, Francesca Maniero nach einem Roman von Marco Lodoli Kamera: Roberto Cimatti Schnitt: Esmeralda Calabria Ton: Gianluca Costamagna Ausstattung: Ludovica Ferrario Musik: Ratchev & Carratello Produktion: Donatella Botti Darsteller Direktorin: Margherita Buy Lehrer Giovanni Prezioso: Riccardo Scamarcio Lehrer Fiorito: Roberto Herlitzka Angela Mordini: Silvia d’Amico Enrico Brugnoli: Davide Giordano Adam: Ionut Paun Melania: Nina Torresi u.v.a. Produktion: Bianca Film (Rom) In Koproduktion mit RAI Cinema und Cinecittà Studios Im Verleih von KAIROS Film Göttingen Geismar Landstr. 19, 37083 Göttingen Tel: 0551/484838 Fax: 0551/487098 www.kairosfilm.de mail: [email protected] Zum Film Eine ganz normale Schule in Rom, in der die unterschiedlichsten Charaktere, Lehrer wie Schüler, aufeinandertreffen. Die strenge Direktorin sieht sich zu ihrem Entsetzen gezwungen, sich um einen 14jährigen Klassenclown zu kümmern, dessen Mutter plötzlich verschwunden ist. Die idealistischen Vorsätze eines jungen Aushilfslehrers drohen rasch am rauen Schulalltag zu zerschellen. Der alternde, zynisch gewordene Kunstlehrer erlebt eine Begegnung mit einer ehemaligen Schülerin, die sein Weltbild verändert. Und ein Junge aus Rumänien fordert gemeinsam mit seiner etwas ausgeflippten Freundin ein Schicksal heraus, das ihnen von den Erwachsenen bereits vorherbestimmt zu sein scheint. Überraschungen und Versuchungen, Hoffnungen und Enttäuschungen – auf unterhaltsame Weise zeigt Regisseur Giuseppe Piccioni den Mikrokosmos der Schule als Spiegelbild des Lebens. Mit Stars wie Margherita Buy, Roberto Herlitzka und Riccardo Scamarcio im Lehrerzimmer hat er dabei ein Spitzen-Ensemble zur Verfügung, dem die jugendlichen Darsteller der Schüler kaum nachstehen. Der Titel bezieht sich auf die roten und blauen Korrekturstifte, die in italienischen Schulen gebräuchlich sind. Mein Film ist keine Anklage gegen das Schulsystem. Er entstand aus meinem Wunsch heraus, die Schule als einen Ort darzustellen, an dem so viele Schicksale aufeinandertreffen, all die Hoffnungen und Enttäuschungen von Jung und Alt. Die Schule ist eine Kreuzung, an der sich die desillusionierten Existenzen der Erwachsenen und die Träume der Jugendlichen begegnen. Ich wollte eine normale Geschichte, eine normale Schule, mit all den Problemen unserer Zeit, um diese besondere Welt mit Leichtigkeit, Leidenschaft und Ehrlichkeit darzustellen. Giuseppe Piccioni Regie: Giuseppe Piccioni Giuseppe Piccioni, geb. 1953 in Ascoli Piceno, promovierte in Soziologie. Anfang der 1980er Jahre studierte er dann Regie an der „Scuola Gaumont“ in Rom. Vor seinem Debütwerk „Il grande Blek“ (1987) beteiligte er sich an dem Kollektivfilm „Juke Box“ (1983). Große Erfolge hatte er auch in Deutschland mit den Filmen „Fuori dal mondo/Nicht von dieser Welt“ (1999) und „Luce dei miei occhi/Licht meiner Augen“ (2001). Insgesamt fünf mal arbeitete er mit Margherita Buy als Hauptdarstellerin zusammen. Filmographie: 1987 Il grande Blek 1991 Chiedi la luna 1993 Condannato a nozze 1996 Cuori al verde 1999 Fuori dal mondo / Nicht von dieser Welt 2001 Luce dei miei occhi / Licht meiner Augen 2004 La vita che vorrei /Das Leben das ich immer wollte 2009 Giulia non esce la sera / Giulia geht abends nie aus 2013 IL ROSSO E IL BLU /ROT UND BLAU Unsere Schule Marco Lodoli, Autor der Romanvorlage, über den Film „Rot und Blau“ Worum geht es im Kern in „Rot und Blau“? Um die Vorstellung, dass wir alle etwas Entscheidendes zu lernen haben, um zu erfahren, wer wir sind, wer die anderen sind, was die Welt ist. Es ist eine Vorstellung, die sich jeden Tag neu eröffnet, sei es aus Zufall, sei es mit Absicht, aber für die Schule ist sie absolut zentral. Schüler und Lehrer beginnen ein Spiel um Wissensdrang und Wissensvermittlung, konstruieren gemeinsam ein Theater von Fragen und Antworten, von Beziehungen und Überraschungen. Es stimmt nicht, dass der Lernprozess immer von oben nach unten verläuft, vom Lehrer zum Schüler, sondern meine eigene 30jährige Erfahrung als Lehrer vermischt sich mit den ganz anderen Erfahrungen der Schüler. In der Welt der Erwachsenen scheint alles wohlgeordnet, fast monoton in der Wiederholung gleichartiger Abläufe: aber in der Schule gibt es diese eingefahrene Sicherheit nicht, alles ist im Fluss, unbestimmt, überraschend, jede Unterrichtsstunde kann eine Erleuchtung bringen, jede Stunde im Klassenzimmer kann Schicksale verändern. Ein einzigartiges Laboratorium des Zusammenlebens. Mir scheint, dass Giuseppe Piccioni diese grundlegende Natur der Schule perfekt erfasst hat, die sich nicht in ministeriellen Erlassen oder akademischen Pädagogikkonzepten zeigt, sondern im lebendigen Miteinander. Man geht ein Stück Wegs gemeinsam, in Richtung auf ein gelobtes Land, wo nicht mehr Ignoranz, Ungerechtigkeit und Egoismus herrschen, wo etwas Gutes und Geheimnisvolles sich entfalten kann. Vielleicht ist das nur eine Illusion, aber es ist eine machtvolle Illusion, die viel bewirken kann. Die Schule ist das notwendige Versprechen für einen offenen und selbstbestimmten Lebensweg. Schüler und Lehrer erleben gemeinsam die Zeit des Heranwachsens, der Erwartung eines neuen, veränderten Lebens – selbst wenn diese Erwartung sich in späteren Jahren nicht erfüllen sollte, nur eine Erinnerung bleibt. Piccioni hat einen wahrhaftigen und starken Film gedreht, voll Vertrauen in die Schule, in die Kultur, in die Möglichkeit, dass Erwachsene und Jugendliche einander zuhören und verstehen können, sofern diese Welt sie nicht mit ihrem schädlichen Getöse überrollt.