Warum ist das so? - Hauser Exkursionen
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Warum ist das so? - Hauser Exkursionen
Wandern macht glücklich 2015/Heft 1 Ringer, Reiter, Bogenschützen – feiern in der Mongolei Island schräg und spooky Märchenhafter Oman Über den Wolken in den Drachenbergen So kommen Sie rauf – Tipps für den Kilimanjaro Sehnsucht stillen im Pamir Die Welt und sich selbst erleben! hauser-exkursionen.de Ihre Flasche, Ihren Behälter oder Ihren Becher wieder zu befüllen und wieder zu verwenden anstatt eine neues Wegwerf-Produkt zu kaufen, verhindert, dass tausende von Flaschen, Bechern oder sonstigen Gegenständen in der Abfallkette, in unseren Flüssen und Ozeanen landen. KLEANKANTEEN.COM Impressum Herausgeber: Hauser Exkursionen international GmbH, Spiegelstr. 9, 81241 München Koordination, Anzeigen: Cornelia Böhm, Hauser Exkursionen Texte und Redaktion: Dr. Kundri Böhmer-Bauer, München Titelbild: Marina Novikowa Fotos im Innenteil, Seite 3: Patrick Grübener Seiten 4-6: Rainer Leyendecker, Marina Novikowa, Surat Toimastov Seite 7: Regula Hediger, René Hediger Seiten 8-9: Kai Schlicht, Brian Skyum, Martin Gröber Seiten 10 -11: Manfred Häupl, Brian Skyum, Thomas Schenker, Thomas Hartmann, Bernd Schreckenbach Seite 12: Sara Niwa Seite 13: Fremdenverkehrsamt Island, 66°North, Patrick Grübener Seiten 14 - 17: Inge Specht, Peter Jörg Seite 18: Erhard Sprick Seite 19: Barbara Fuchs, Wolfgang Brauchle Seiten 20 -22: Stefanie Jörg Seite 23: Patrick Grübener Seite 24: Daniela Eberle, Editha Trumpp-Münsterer, Xenia Kuhn Seite 25: Patrick Grübener, Frank Leppin, Steffen Welsch, Stefan Meivers Seiten 26 - 27: Ruth Zeller Seiten 28 - 31: Al Maalam Tours, Doris Minke, Miguel Treu Seiten 32-33: Andrea Bahmann, Patrick Grübener Seiten 34-36: Xenia Kuhn Seite 37: Xenia Kuhn, Patrick Grübener, Martin Gröber, Thomas Hartmann, Ulla Mengel, Dr. Peter Schatzl, Ruth Zeller, Michi Markewitsch Seite 38: Patrick Grübener, Said Merghadi, Manfred Häupl, Roots Travel Seite 39: Gabriele Kombach Seiten 40 - 41: Arne Schultz, Hauser Exkursionen, Michi Markewitsch, Yomads Seiten 42-43: Manfred Häupl Seiten 44-45: Inge Specht, Hanne Körger, Frank Leppin, Andrea Bahmann, Cornelia Böhm Seite 46: Cornelia Böhm Seite 47: Al Maalam Tours Seite 48: Oman Ministry of Tourism Gestaltung: Gschwendtner & Partner, München Druck: Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., St. Pölden Auflage: 65.000 2 Wandern macht glücklich! Liebe Reisegäste, wandern macht glücklich! Das Hauser-Team und mich auf jeden Fall. Diese Glückserfahrung möchten wir durch unsere Wanderreisen und Bergtouren auch Ihnen ermöglichen. Dafür haben wir ganz unterschiedliche Vorschläge. Sie sind so verschieden wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Hauser. Denn die haben ganz individuelle Vorlieben und kreieren so auch ganz eigene Reisen. Aber lesen Sie nicht nur von Traumreisen, sondern von Geschichten, die hinter den Reisen stecken. Was ist beim individuellen Wandern in der Toskana passiert? Oder wie hat es die Gefährtin von Miguel Treu geschafft, ihn sich im Oman zu angeln? Oder was kommt heraus, wenn eine Yogalehrerin und eine Wüstenexpertin sich zusammen tun? Und ich schwärme Ihnen von meiner Erkundungstour in den Drachenbergen vor. Viel Spaß beim Lesen und wandern Sie sich glücklich, das wünschen Ihnen Ihr Manfred Häupl und das Hauser-Team Mit Hauser fair reisen Hauser Exkursionen ist CSR–rezertifiziert! Corporate Social Responsibility – Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung – sind uns nach sorgfältiger Überprüfung erneut bestätigt worden. Für drei weitere Jahre dürfen wir das CSR-Siegel tragen. Doch die Hauptsache: Sie können sicher sein, dass Sie mit Hauser nicht nur verreisen, sondern fair reisen. Inhalt nTadschikistan Wer seine Träume lebt, kann seine Sehnsucht stillen 4 nUsbekistan Willkommen zum Tee und andere Überraschungen – mit dem Bike durch Usbekistan 7 nMongolei Feiern mit Mongolen nNepal Nepal ganz entspannt – tanken Sie Gelassenheit 10 nJapan Der Weg des Tees – von antiken Teeschalen und eingeschlafenen Beinen 12 n66°North Keeping Iceland warm since 1926 13 nIsland Schräg und spooky – Islands Westfjorde 14 nEngland Auf Entdeckungstour in London, Oxford, Bath und Wandern in den Cotswolds 18 nBulgarien Dorfleben am Balkan – wo Kühe glücklich sind und alleine nach Hause gehen 19 8 Toskana mit Umwegen. Das neue Konzept „Individuell wandern“ im Test 20 Was gibt's Neues? 23 nKolumbien Karibik, Kaffee, Strand und Berge 24 nPatagonien Ohren steif halten und Zelte aufbauen 25 nBolivien Lernen und feiern am Titicaca-See 26 nOman Auf den Spuren von Prinzessin Nuba 28 nAlgerien Yoga in Algerien. Achtsam reisen innen und außen 32 nTansania Kilimanjaro – just done it 34 nÄthiopien Im Bann Äthiopiens 38 nTansania Sondertour vom südlichen Tansania nach Malawi 39 nItalien n Hauser Shop nHauserNews 40 nSüdafrika Freiheit über den Wolken und Henkelbecher to go – wandern in den Drakensbergen 42 nEssen Die Trekkingküche auf Hauser-Reisen 44 nSimbabwe Wandern wo die Stille knistert 46 Gewinnspiel Reisegutschein im Wert von € 500,– Rückseite 3 Kindheit in Tadschikistan – rechts Marina Duschanbe 4 Wer seine Träume lebt, kann seine Sehnsucht stillen Hauser-Reiseleiterin Marina Novikova erzählt von ihrer Heimat Tadschikistan Kind der Sowjetunion Meinen russischen Akzent bin ich auch heute noch nicht losgeworden. Nach 17 Jahren in Deutschland! Noch schlimmer. Inzwischen hat er sich in einen russisch-bayrischen Akzent verwandelt. Kurzum, sobald ich meinen Mund aufmache, verrate ich meine außerhalb Deutschlands liegende Herkunft. Die Standardfrage „Wo kommst du her?“ erwidere ich immer mit der etwas ungenauen Antwort „Ich bin Russin, aber nicht aus Russland.“ Ich bin ein mehr oder weniger typisches Sowjetunionkind. Geboren an der Ostsee im lettischen Riga und aufgewachsen im Schatten des 7.500 Meter hohen Pik Kommunismus im tadschikischen Duschanbe. Heute weiß jeder, wo Lettland liegt. Schließlich gehört es seit einigen Jahren zur EU. „Aber Tadschikistan, wo ist das?“ – werde ich öfters gefragt. Gastfreundschaft als Erbe der Seidenstraße Es ist eines der orientalischen „Stan-Länder“ und liegt zwischen Afghanistan, Usbekistan, Kirgistan und China-Stan. Da verlief einst die legendäre Seidenstraße, auf der sowohl erlesene Handelsgüter, wie Edelsteine und Gewürze, transportiert als auch kulturelles Wissen und Religionen verbreitet wurden. Dank dieses regen Austausches sind die Menschen in Tadschikistan tolerant, offenherzig und sehr gastfreundlich zu Reisenden. Zugleich sind sie traditionsbewusst und bodenständig. Honigmelonen für den Zaren In den wüstenartigen Tiefebenen des Landes wird es im Sommer bis zu 50° C warm; im Winter fällt dort kein Schnee. Da wachsen Honigmelonen, die über 10 Kilo schwer sein können. Sie sind so aromatisch und schmackhaft, dass der russische Zar sie einst für seine Tafel liefern ließ. Die Vorgärten in den Oasendörfern quellen über vor Aprikosen, Feigen, Trauben und Pfirsichen. Yak-Herden und Schneeleoparden Tadschikistan ist ein Land mit so hohen Bergen und so tiefen Schluchten, dass man an manchen Orten den Kopf weit nach hinten legen muss, um den wolkenlosen azurblauen Himmel zu sehen. Wildromantisch sind die schroffen Berge und reißenden Flüsse des Westpamirs. Auch wenn die Pamiris seit dem 10. Jahrhundert Ismailiten sind, brennt auf den heiligen Altären noch das Feuer der Zarathustra-Anhänger aus den Zeiten des persischen Großreiches. Auf den weitläufigen Hochebenen des Ostpamirs walten in gemütlichen Jurten die kirgisischen Halbnomaden. Mit ihren großen Yak-Herden ziehen sie im Sommer von Weide zu Weide. Im Winter ist hier das Reich der Schneeleoparden, die durch ihre helle Farbe gut getarnt den riesigen Wildschafen und Steinböcken auflauern. Rubine und Smaragde vom Dach der Welt Diese Berge, in denen der weltweit längste Gletscher außerhalb der polaren Gebiete fließt, werden von den Einheimischen Bami-Dunja, Dach der Welt, genannt. Seit Jahrhunderten sind sie berühmt für ihre Edelsteinvorkommen – für feuerroten Spinell und indigoblauen Lapislazuli, für weinrote Rubine, dunkelgrüne Smaragde sowie für kostbares Gold und Silber. Pioniere im Bann der Berge Genau diese Berge, diese wunderschönen Berge, welche 93 Prozent der Landesfläche ausmachen, sind der Grund, warum ich in Tadschikistan aufgewachsen bin. Sie übten auf meine Eltern so eine starke Faszination aus, dass beide nach dem GeologieStudium rund 3.000 Kilometer von ihrem Zuhause wegzogen und sich in Duschanbe niederließen. Zu Sowjetzeiten waren abgelegene Ecken wie Zentralasien, Ferner Osten oder Sibirien ein Eldorado für Forscher und Enthusiasten. Weit von ihren Herkunftsgebieten entfernt gründeten sie in den neu entstehenden Städten Universitäten und Bibliotheken, Krankenhäuser und Theater. Sie bauten Schulen und Eisenbahnlinien, Wasserkraftwerke und die höchsten Staudämme der Welt. Von diesem Pioniergeist erfasst, wollten meine Eltern neue Kapitel in der geologischen Forschung schreiben. Als Kind im Pamir Schon als Kind wurde ich von meinem Vater auf Expeditionen in den Pamir mitgenommen. Mit sieben war ich überzeugt, dass ich auch Geologin werden will. Der Abenteuergeist hatte mich gepackt. Ich träumte von einem Leben in der Wildnis, von Lagerfeuerromantik und natürlich von den hohen Bergen. Träume in den Bergen leben Mit dem Zusammenbruch des sowjetischen Systems habe ich schmerzlich gelernt, wie schnell man alles verlieren kann und wie wichtig es ist, die eigenen Träume im Heute und Jetzt zu leben, anstatt das Leben zu verträumen. Mit dieser Erkenntnis bin ich nun in meinem zweiten Beruf als Reiseleiterin für Trekkingreisen voller Enthusiasmus und Begeisterung in den Bergen der Welt unterwegs. Besonders in Tadschikistan, wo ich so viele traumhaft schöne Jahre verbrachte. Sie haben mein Leben geprägt. Deshalb ist es für mich eine große Freude, Ihnen, meinen Reisegästen, das Land näher zu bringen. 5 Tourismus in Tadschikistan Hauser-Asienexperte Rainer Leyendecker berichtet Marco Polo durchstreifte den Pamir vor rund 700 Jahren. Folgen Sie seinen Spuren! Willi Rickmer Rickmers leitete 1913 die erste PamirExpedition des deutsch-österreichischen Alpenvereins. Bestaunen Sie die vereisten Sechs- und Siebentausender von den Tälern aus! Der Pamir gilt als touristisches Aushängeschild für ganz Tadschikistan. Ich erhielt eine Einladung zu einer neuntägigen Expertenreise Anfang Juni 2014 von tadschikischen Tourismusorganisationen. Ein straffes Programm erwartete mich. Erst zwei Tage in der Hauptstadt Duschanbe mit ihrem Mix aus Prachtbauten verschiedenster Epochen. Dann der Pamir. Dort besuchte ich Sehenswürdigkeiten und Projekte und nahm an Workshops mit den regionalen Tourismusvertretern teil. Spannend waren die Diskussionen über das touristische Potenzial der größten Provinz des Landes. Ökologisch orientiert und sozialverträglich mit und für die Bevölkerung wollen die Pamiri ihre Heimat touristisch nachhaltig entwickeln. Es geht darum, für die Menschen bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen. Man baut auf die Unterstützung durch ausländische Institutionen und Fachpersonal, vor allem aus Deutschland. Ich war so begeistert, dass ich gleich nach meiner Rückkehr eine Neutour konzipierte. Keine Tour für Bergsteiger. Geplant sind Überlandfahrten in Jeeps, Übernachtungen in nett eingerichteten Gästehäusern und in Homestays bei Familien, mit vielen Besichtigungen und kleinen Wanderungen. Als Reiseleiterin konnte ich Marina Novikova gewinnen, die von Kindesbeinen an im Pamir unterwegs war. Am Panj entlang, dem Grenzfluss zu Afghanistan, geht es durch gewaltige Schluchten und über drei hohe Bergpässe. Wanderungen führen durch ursprüngliche Täler zu Zeugnissen aus der Blütezeit der Seidenstraße. Die Begegnungen in den Dörfern sind herzlich. Und auf den Basaren gibt es viel zu riechen und zu schmecken. Die Gastfreundschaft der Pamiri trägt sehr dazu bei, sich wohl zu fühlen. Ich habe es gemacht – erfüllen auch Sie sich den Traum vom legendären Pamir! Hauser-tipp: Tadschikistan – Entdeckerreise in den legendären Pamir mit Marina Novikova Reisenummer: 5TJK0201 Termin: 07.06.2015 – 22.06.2015 Reisenummer: 5TJK0202 Termin: 06.09.2015 – 21.09.2015 Preis pro Person in €: Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 6 2.990,– MTB Usbekistan Willkommen zum Tee und andere Überraschungen – mit dem Bike durch Usbekistan Die Hauser-Reisegäste Sabine Balmer-Kunz und Peter Kunz waren im Mai 2014 auf Biketour in Usbekistan. b Wir bauen unsere Bikes zusammen. Dann bringt uns der Bus ins Nurata-Gebirge. Ein nächtlicher Ausflug des Hotelpersonals mit unseren Rädern kann noch gestoppt werden, die Jungs waren fasziniert von unseren Fullys. Es geht am Morgen rechtzeitig los. Der erste Bike-Tag gestaltet sich noch easy. Einzig die Sonne zeigt, was sie hier in Zentralasien zu leisten vermag; auf der Straße messen wir über 40 Grad. Die nächsten Tage sind hart, vor allem die Königsetappe mit rund 70 Kilometern und 1200 Höhenmetern. Egal wo – wir erregen Aufmerksamkeit. Touristen sind selten und dann noch mit voll gefederten Drahteseln! Immer wieder bekommen wir das Angebot, unsere Bikes gegen Esel einzutauschen. An manchen steilen, mühsamen Abschnitten ist das ein durchaus verlockendes Angebot. Aber wie soll das Tier dann am Schluss in den Transportkarton? Also weiter treten oder auch mal ein Stück im Transportbus mitschaukeln. Wir gehen teilweise an die Grenze unserer Leistungsfähigkeit und wie einmal fachmännisch diagnostiziert wird: „Ich bin so müde, mein Körper hat schon das Haarwachstum an den Beinen eingestellt.“ Als wir von einem Gewitter überrascht werden, verwandeln sich die Naturpisten innerhalb von Minuten zu unpassierbaren Schlammflächen. Die Reifen sind von einer fünf Zentimeter dicken Lehmschicht umwickelt, nur auf den Wiesen lässt sich noch fahren. Wir sind dreckiger als jeder Knirps in der Waschmittelwerbung. Dennoch werden wir in ein Haus eingeladen, bekommen Tee und haben Spaß mit dem Familienoberhaupt und den kichernden Frauen, die uns im Türrahmen stehend beobachten. Mal ehrlich! Würden wir 14 nasse, dreckige Touristen in unser Haus einladen? Nirgends auf der Strecke liegt Müll herum. Praktisch alle Dörfer haben Straßen und Strom, eine Hinterlassenschaft der Russen, die dieses Land fast 100 Jahre lang regierten. Wir zelten an schönen Orten, fast immer nahe einem kleinen Fluss. Das Essen ist hervorragend, der befürchtete „Schafseintopf“ bleibt aus. Unser Tourguide Thomas kennt jeden Feldweg und ist eine österreichische Variante der Encyclopedia Britannica, ob politisch, historisch, kulinarisch, geographisch. Besser geht´s nicht. Kein Wunder, dass die meisten Teilnehmer nicht das erste Mal mit ihm unterwegs sind. Nach sieben Tagen Biken dann Sightseeing in Buchara und Samarkand. Arthur, unser usbekischer Guide, lässt im charmanten „GoetheInstitut-Deutsch“ Geschichte und Geschichten lebendig werden. So soll die Namensgeberin der Bibi Khanum Moschee wegen eines Kusses vom Turm gestürzt worden sein. Aber dank ihrer vielen Seidenkleider überlebte sie und wurde sozusagen zur Erfinderin des Fallschirms. Hauser-tipp MTB Usbekistan entlang der Großen Seidenstraße Reisenummer: 5UZM0101 Termin: 09.05.2015 – 23.05.2015 Preis pro Person in €: 3.190,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 7 8 Feiern mit Mongolen Hauser-Reiseleiter Michi Markewitsch berichtet von der Reise zum Naadam-Fest Hausgeister und Internet Wir besuchen Nomaden in ihren Jurten. Oberstes Gesetz: Nicht anklopfen, nicht über die Schwelle stolpern und nicht den Kopf an der Tür anhauen – das erzürnt die Hausgeister. Das Ganze ist recht schwierig, da die Tür nur 150 Zentimeter hoch ist. Sofort werden Milchtee, Käse und Gebäck angeboten. Gastfreundschaft scheint in den Genen der Mongolen seit Jahrhunderten verankert zu sein. Wir erfahren, dass jede Familie mindestens 300 Tiere braucht, um zu überleben. Also Pferde, Schafe, Ziegen und Yaks. Und dass es Sommer- wie Winterlager gibt. Die Mongolen sind das am besten ausgebildete Nomadenvolk der Welt. Alle können lesen und schreiben, sie surfen im Internet und schauen Fernsehen über Satellit. Man weiß auch alles über die Nachbarn, selbst wenn die nächste Jurte einen Tagesritt entfernt ist. 100 Kilometer wandern bis Renchilum In der Nähe des Hövskol-Sees beginnt das Trekking. Die gesamte Ausrüstung wird auf 24 Pferderücken verladen. Selbst das Küchenauto wird überflüssig, dafür ist jetzt ein Ochsenkarren dabei. Sechs Nomaden, angeführt von Chinbar, treiben die Packpferde durch Flüsse und Sümpfe und sind für unsere Sicherheit in der Wildnis zuständig. In vier Tagen wandern wir zum Ort Renchilum. Dort findet das große Naadam-Fest statt. So ungefähr 100 Kilometer geht es durch meist wegloses Gelände. Es gilt, ein wildes Gebirge zu durchwandern, das irgendwie mit seinen Karstfelsen an das Karwendel erinnert, nur ohne Autos, Straßen und Menschen. Die Mongolen wundern sich, wieso wir nicht reiten. Ein Mongole wandert nicht und würde es nie tun. Er sitzt auf dem Pferd, und das von Kindheit an! uns Fußball. Nur zwei Meter vor uns fallen die Verlierer in den Sand – wer als Erster mit Knie, Ellbogen, Hand oder sonstigen Körperteilen, außer dem Fuß, den Boden berührt, ist raus und bekommt vom Sieger einen Klapps auf den Hintern. Gewichtsklassen gibt es nicht. Der schmale Flinke versucht es auch gegen den Muskelprotz. Sollte er gewinnen, ist ihm die Anerkennung des Publikums sicher. Die Besten sind Helden im Land und gehen oft als Sumo-Ringer nach Japan, wo sie sehr viel verdienen können. Pferde gewinnen auch ohne Reiter Imponierend ist das Pferderennen: Auf ein geheimes Zeichen – wir konnten es jedenfalls nicht ergründen – laufen alle Zuschauer an den Ortsrand, wo eine rote Fahne das Ziel markiert. Man sieht … nichts. Dann Staubfahnen. Und plötzlich tauchen sie auf in vollem Galopp und peitschen die Pferde vorwärts. Siegesgeschrei und die ersten überqueren die Ziellinie. Grölen und Juchzen bei den Zuschauern! Dann werden die Siegerpferde samt Reiter in der Koppel präsentiert – die ersten Fünf gewinnen. Die Ehre gebührt dem Züchter des Pferdes. Auch wenn ein Pferd ohne Reiter als Erstes das Ziel erreicht, hat es gewonnen. Schießen im Galopp Das Bogenschießen, die dritte Sportart, hat Dschingis Khan vor 800 Jahren eingeführt. Damals konnte ein Mongole treffsicher pro Minute 20 Pfeile aus vollem Galopp abfeuern. Heute dient es eher der Volksbelustigung, nur noch wenige beherrschen diese edle Kunst. Den gesamten Bericht finden Sie unter Klapps vom Sieger auf den Hintern Naadam, das Fest der „drei männlichen Spiele“, findet in den Dörfern statt. Es gibt auch das Staats-Naadam im großen Stadion von Ulan Bator. Jeder in dem 5.000-Seelen-Dorf, das wir besuchen, ist irgendwie aufgeregt. Jungs zwischen zehn und zwölf Jahren trainieren bereits auf prächtigen Pferden und freuen sich auf das 30-Kilometer-Rennen durch die Steppe. Kernige, baumlange Burschen marschieren mit Nike Trainingstaschen über den Schultern kraftstrotzend Richtung Stadion – es sind die Ringer, die Helden. Ringen ist im Land so populär wie bei http://blog.trekkingspezialist.de/ Hauser-tipp Mongolei – unterwegs mit Nomaden Reisenummer: 5MNK0201* Termin: 29.06.2015 – 18.07.2015 Reisenummer: 5MNK0202 Termin: 16.08.2015 – 03.09.2015 Preis pro Person in €: ab 3.750,– (*mit Naadam + 140,– ) Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 9 Nepal ganz entspannt – tanken Sie Gelassenheit Nepalexpertin Katharina Plitz hat zwei neue Reisevorschläge Bodnath 10 Klar. Nepal ist das Land für Bergsteiger. Aber es ist gleichzeitig auch das Land für Kulturinteressierte! Wie unterscheiden sich Shiva und Krishna? Und wo ist Buddha geboren? Wie war das mit dem Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt im Buddhismus? Ich habe mir zwei ganz einfache Kulturreisen für Sie ausgedacht. Danach können Sie die obigen Fragen und noch viel mehr beantworten. Sie entscheiden vor Ort, ob Sie wandern wollen oder die Gärten der hübschen Hotels, Resorts oder Gästehäuser genießen möchten. Lassen Sie sich auf das ein, was mir an Nepal so gut gefällt – auf ein vollkommen neues Lebensgefühl, auf ein Kontrastprogramm zur Hektik und Konsumorientiertheit Europas. Paläste, Klöster, Tempel und Jagdgebiet der Maharadschas Bei der „Kulturrundreise im Herzen des Himalaya“ wandern Sie von einem gemütlichen Resort am Rand des Kathmandu-Tales zum Heiligtum Namo Buddha. Es liegt umringt von Klosterbauten auf einem Hügel. Wenn Sie in Kathmandu sind, versäumen Sie nicht den Besuch des buddhistischen Pilgerschreins Bodnath. Trinken Sie einen Tee auf der Dachterrasse eines der umliegenden Restaurants. Von hier aus ist der Blick göttlich auf den Stupa, wenn er am Abend von Tausenden Butterlämpchen erleuchtet wird. Außerdem besuchen Sie Lumbini, den Geburtsort Buddhas. Der Maya-Devi-Tempel ist der Mutter Buddhas gewidmet. Er steht an der Stelle, an der sie ihr Kind unter einem BodhiBaum geboren haben soll. In Pokhara, dem Bergsteigertreffpunkt und Ausgangspunkt für Wandertouren und Trekkings im Westen Nepals, spazieren Sie gemütlich am See entlang mit Blick auf den fischschwanzförmigen Machhapuchare. Besuchen Sie eine der Bars mit Live Musik und probieren Sie das Everest Bier oder einen Schluck Kukri Rum. Es riecht nach Dschungel und die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Unterschiedlichste Vogelstimmen sind zu hören, während Sie Ihr Fernglas auf das Ufer des Rapti-Flusses richten. Die Dschungel-Bewohner kommen zum Trinken hierher. Gleich gegenüber des neuen "Into the Wild Eco Resorts", auf der anderen Flussseite, beginnt der Chitwan-Nationalpark! Ob Sie eine Bootsfahrt im Einbaum, einen Nature-Walk oder eine JeepSafari unternehmen möchten, alles ist möglich! Nochmal Kultur im Pilgerzentrum Manakamana. Der Hauptschrein ist Bahagvati gewidmet, der Göttin der Wunscherfüllung. Sie haben doch bestimmt einen? Königsstädte, Wandern und Wunderfeuer in Muktinath Mein zweiter Vorschlag ist die Kulturwanderreise „Vom Kathmandu-Tal zur Pilgerstätte Muktinath“. Auch hier besuchen Sie die Königsstädte und Pokhara. Doch im zweiten Teil der Reise geht es hinauf auf 3.800 Meter. Denken Sie daran, einen Buff – einen Schlauchschal – mitzunehmen. Ab 14.00 Uhr ist es windig und die Luft voller Staub. Fromm nähern sich die Pilger den 108 stierköpfigen Wasserspeiern und dem Wunderfeuer im Jwala -Mai-Tempel. Egal wo – umrunden Sie Heiligtümer immer im Uhrzeigersinn. Auch die Gebetsmühlen bitte nur nach links drehen. Wer rechts herum geht und dreht, wird mit den vorbuddhistischen Bön-Zauberern in Verbindung gebracht. Eine schöne Wanderung führt nach Marpha ins Apfelanbaugebiet Nepals. Probieren Sie unbedingt die leckeren getrockneten Apfelringe! Von hier aus ist übrigens der Dhaulagiri bestens zu sehen. Hauser-tipp Kulturrundreise im Herzen des Himalaya Reisenummer: 5NPK2402 Termin: 26.03.2015 – 11.04.2015 2.650,– Preis pro Person in €: Kulturwandern vom Kathmandu-Tal zur Pilgerstätte Muktinath Reisenummer: 5NPK3002 Termin: 11.04.2015 – 26.04.2015 Preis pro Person in €: 2.750,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 11 Der Weg des Tees – von antiken Teeschalen und eingeschlafenen Beinen Hauser-Mitarbeiterin Sara Niwa erklärt die japanische Teezeremonie und verrät, warum sie diese so gerne hat. Eine Teezeremonie findet meist in einem puristisch im japanischen Zen-Stil eingerichteten Raum in einem kleinen Pavillon oder Teehaus statt, idealerweise umgeben von einem Zen-Garten. Es gibt eine Ecke für ein Blumengesteck und eine aufgehängte Bildrolle. Beide sind auf die Jahreszeiten abgestimmt, ebenso wie der Kimono der Teemeisterin oder des Teemeisters. Alle Utensilien sind ganz speziell für die Teezeremonie gemacht, ihre Anordnung und auch alle Bewegungsabläufe sind festgelegt. Abgehalten wird die Zeremonie normalerweise im kleinen Kreis, also mit der Familie, mit Freunden oder Kollegen. Der Geschmack richtet sich natürlich nach der Teesorte. Ausgerechnet der Gyokuro, der teuerste Tee, schmeckt nach Algen – finde ich jedenfalls. Erst werden die Schalen mit dem Teewasser vorgewärmt, die Becher gewaschen, angeordnet und vor einen platziert. Wenn es pulverisierter Tee – Matcha – ist, wird er mit einer Art Schneebesen schaumig aufgeschlagen. Man sitzt die ganze Zeit über auf den Knien. Dann verbeugt man sich im Knien und der Tee wird serviert. Die Teeschale wird vor dem Trinken erst dreimal gedreht und bewundert. Denn manchmal sind die Schälchen antik oder Erzeugnisse berühmter Töpfermeister. Das oft rustikale Design soll bewusst Schlichtheit, Imperfektion und Vergänglichkeit vermitteln. Anschließend wird der Tee in drei Schlucken ausgetrunken. Dazu wird eine der Jahreszeit angepasste hübsche Süßigkeit gereicht, was natürlich bestens zum leicht bitteren Grünen Tee passt. Ich habe es schon mal geschafft, die Süßigkeit – es war durchsichtiges Gelee mit eingelassenem Goldfisch und Wasserpflanzen – so lange zu bewundern, dass schon die nächste Runde Tee kam und ich das kleine Kunstwerk mit einem Happs verschlingen und schnell den Tee hinterher kippen musste. Obwohl mir die Beine einmal so sehr eingeschlafen sind, dass ich nicht mehr aufstehen konnte, liebe ich das elegante Ritual. Die Konzentration auf die schönen, kleinen, einfachen Dinge des Lebens lässt mich die Hektik der vollgestopften, wuseligen japanischen Großstädte vergessen. Auch die Geschlossenheit und Architektur des Teezimmers und dass nicht viel geredet wird – eigentlich nur festgelegte Floskeln – tragen hierzu bei. Ab dem 13. Jh. erfasste die Begeisterung für Tee zunächst den Schwertadel – die Samurai. Im Laufe der Zeit verknüpften sie den Teegenuss mit Elementen des Zen-Buddhismus. Und schließlich wurde Teetrinken im ganzen Volk populär. Heute kann man z. B. an der Uni oder im städtischen Kulturzentrum „Den Weg des Tees“, das ist die Bedeutung des japanischen Begriffs für die Zeremonie, lernen. Wer ihn beherrscht, gilt als sehr kultiviert. Hauser-Tipp Farbenprächtiges Japan Reisenummer: 5JPK0201 Termin: 28.03.2015 – 08.04.2015 Preis pro Person in €: Sara im Sommer-Kimono 12 Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 3.450,– Kultige Outdoor-Kleidung aus dem Land aus Feuer und Eis 66°NORTH – Keeping Iceland warm since 1926 Seit Neuestem ist das Hauser-Team in Jacken von 66°NORTH zu sehen. Der Markenname der isländischen Firma steht für den 66. nördlichen Breitengrad bzw. für den Polarkreis, der Island im Norden tangiert. 66°NORTH wurde 1926 von Hans Kristjánsson in den Westfjorden gegründet, nachdem sein Bruder auf hoher See beim Fischen erfroren war. Kristjánsson hatte sich ein Ziel gesetzt: die Fischer im Polarmeer vor Wind und Wetter zu schützen. Bis heute steht die Marke für Arbeitskleidung der Nordatlantik-Fischer und Arbeiter auf der rauen Insel. Durch die isländischen Extrembedingungen zu Wasser und zu Lande wurde 66°NORTH zum Experten hochfunktioneller Sport- und Outdoorbekleidung. Die Namen der Bekleidungslinie sind Namen von isländischen Orten, Gletschern oder Wasserfällen. Die Kinderlinie ist nach isländischen Göttern benannt. Eine Besonderheit von 66°NORTH ist es, dass die Produkte im eigenen Werk innerhalb der EU und nicht in Auftragsproduktion hergestellt werden. Das Einhalten von Sozialstandards für die Mitarbeiter sowie die Verwendung von recycelten HighTech-Materialien, wie z. B. Primaloft oder Polartec, machen die Produkte hochwertig. Und gleichzeitig sind sie nachhaltig und fair produziert. Im Gründungsland Island ist 66°NORTH Kult! Trotz der angesagten Styles ist 66°NORTH eine echte Outdoormarke für Hobbywanderer wie auch für ambitionierte Alpinisten. Das wird schon daran deutlich, dass die isländischen Rettungskräfte sowie die isländischen Bergführer auf 66°NORTH vertrauen. Man sagt ihnen nach, dass sie mit den weltweit extremsten Situationen zu kämpfen haben. Hauser-Team in neuen Jacken 13 Schräg und spooky – 14 – Islands Westfjorde Von Hauser-Mitarbeiterin Inge Specht. Sie liebt Island. Aber die Westfjorde sind für sie etwas ganz Besonderes. Zerklüftet und filigran sind sie über eine elf Kilometer lange Landbrücke mit der Hauptinsel verbunden. Von den 300.000 Einwohnern Islands leben hier nur 7.000 – Elfen, Feen, Hexen und Trolle nicht mitgezählt. Geisterdörfer neu besiedelt Bis Ende der 1940er Jahre war die Region wegen der KabeljauFischerei relativ dicht besiedelt. Danach fast entvölkert. Doch inzwischen füllen sich die leer stehenden Häuser wieder. Sie sind bei den Bewohnern Reykjaviks als Sommersitze begehrt. Und bei Künstlern sind sie sehr beliebt. Wahrscheinlich weil sie günstig sind. Und spooky. Viele isländische Krimis, in denen Leute verschwinden, spielen in den Westfjorden. Wenn man die Landschaft kennt, erklärt sich das von selbst. Bestes Beispiel: die Bootstour nach Hornstrandir, es liegt fast am Polarkreis. Abgelegen, steile Klippen, spitze Felsen. Wenn man sich verläuft, gehört man der Katz, oder besser dem Polarfuchs. Immer wieder verschwinden allein reisende Touristen, sie werden buchstäblich vom Boden verschluckt. Von Torfhäusern zu Hightech Der Kabeljau ist längst woanders hin gezogen. Trotzdem war bis 2012 die Fischerei die Haupteinnahmequelle von Island. Seit 2013 ist es der Tourismus. In hundert Jahren haben sich die Isländer von Torfhausbewohnern zur Hightech-Nation entwickelt. Sie sind ein sehr gebildetes Volk. Jeder Dritte hat einen Hochschulabschluss. An Hexen und Trolle glauben die Menschen trotzdem noch. Das beweisen nicht nur Tausende von Trollgeschichten. Einzelne Basaltklippen gelten als versteinerte Trolle oder als ihre Wohnorte. Trolle dürfen nicht von der Sonne erwischt werden, sonst werden sie zu Steinen. Manche hat es erwischt. 15 Morbider Charme der Fischfabriken Vielleicht klingt es seltsam, aber was für mich spektakulär war, war der Besuch von zwei aufgelassenen Fischfabriken. Die eine liegt in Djupavik und wurde 1934 eröffnet und genau 20 Jahre später – 1954 – geschlossen. Damals war sie das größte Betongebäude in Island. Djupavik bedeutet „tiefe Bucht“. Die Trawler konnten weit hineinfahren. Gewohnt haben wir im Gästehaus hinter der Fabrik. Die Führung durch das Fabrikgelände war mehr als spannend. Nach seiner Stilllegung sollte es abgerissen werden. Doch alle Gebäude und Maschinen sind noch da. Moos wächst in den Fugen, Löcher sind in den Decken. In die einstigen Fischtanks kann man durch rostige Luken heute hineinkriechen. Es finden darin sogar Konzerte statt, z. B. von der berühmten Band Sigur Ros. Die Akustik ist einfach irre. Durch die kulturelle Nutzung sollen die Hallen vor dem Abriss bewahrt werden. Die Fischfabrik gehört zu dem kleinen Hotel, dem auch das Gästehaus angeschlossen ist, in dem wir gewohnt haben. Das Hotel war einst das Wohnheim für die Arbeiterinnen, die ein „Leben im Fisch“ führten! Der Saisonjob war aber gut bezahlt. Wenn der Ruf ertönte „die Fische kommen“, hieß es raus aus den Federn, egal zu welcher Uhrzeit. Und das mitten im kalten isländischen Winter. Jeder ist Künstler Die Westfjorde sind einfach schräg. Noch schräger als Island sowieso schon ist. Mangels gewöhnlicher Arbeitsplätze denkt sich jeder etwas als Einkommensquelle aus, ob Kugelschreibermuseum oder Freilichtmuseum. Und jeder ist hier ein Künstler. Wie der Bauer Samuel Jonsson (1884 – 1969), der ein Altarbild gemalt hatte. Weil es dem Pfarrer der aus fünf Häusern bestehenden Gemeinde nicht gefiel und er es nicht für das Gotteshaus haben wollte, baute Bauer Jonsson in Selardalur einfach eine eigene Kirche. Heißes Wasser aus dem Boden Die Westfjorde, der geologisch älteste Teil Islands, weisen zwar keine vulkanischen Aktivitäten auf, aber an vielen Plätzen sprudeln heiße Quellen aus dem Erdinneren. Bauern haben das Wasser an manchen Stellen in Betonbecken oder Plastikzuber gefasst. Maximal gibt es ein kleines Umkleidehäuschen mit Bank und Haken. Ursprünglich waren die Badestellen für den Eigenbedarf gedacht. Es dürfen aber auch Fremde darin baden. Gern gesehen wird es, wenn man dafür einen kleinen Obolus hinterlässt. Wir sind zum Bauern gefahren und haben ihm unser „Eintrittsgeld“ persönlich in die Hand gedrückt, worüber er sich sehr gefreut hat. Bierlabel zur Goldenen Hochzeit Insgesamt haben wir kaum Leute getroffen. In Nordurfjördur – das ist der Name von Fjord und Ort – gibt es einen kleinen Flughafen. Von dem aus ging es weiter über Piste. Im Winter sind viele Straßen durch Schnee, Eis und Sturm unpassierbar. Zum Essen sind wir ins „Kaffi“ eingekehrt. Es war auffallend, wie elegant der ältere Herr, der uns bedient hat, gekleidet war. Als wir ihn auf die am Tresen stehenden Bierflaschen mit dem bunten Label angesprochen haben, hat er uns erklärt, dass seine Frau und er darauf abgebildet seien. Zur Goldenen Hochzeit hatten sie sich das Bier in einer Privatbrauerei labeln lassen. Außerdem sind die beiden Eigentümer des kleinsten Golfplatzes der Welt, eines Rasenstücks so groß wie eine Bodenfliese. 16 Unser Buchtipp Ein Buch, das Sie regelrecht in die Welt der Westfjorde wirft, ist der Thriller „Geisterfjord“ von der Krimikönigin Yrsa Sigurðardóttir. Die Autorin ist Ingenieurin, Schriftstellerin, Isländerin. Das Buch der internationalen BestsellerAutorin beruht zum Teil auf Tatsachen. Fischer Verlag, 2011, 8,99 € Inge mit ihrem Kissen Ein Traum wird wahr Mein ganz persönliches Highlight war die Erfüllung eines lange gehegten Wunsches. Seit Jahren möchte ich ein Kissen mit Eiderdaunen haben. Eine Bettfüllung kostet ca. 4.000,– Euro. Das Sammeln von Eiderdaunen ist für die Bauern der Westfjorde ein Nebenerwerb. Dazu ist zuerst eine Insel ohne Polarfüchse nötig, denn die Füchse fressen die Eier der Eiderenten. Die Eiderenten siedeln sich teils selber an, teils werden sie von den Bauern angelockt. Die Vögel polstern ihre Nester mit eigenen Daunen aus und legen dann ihre Eier hinein. Sind die Eier im Nest, nehmen die Bauern einen Teil der flaumigen Federn heraus, die Vögel rupfen sich erneut und füllen das fehlende Material nach. Die Daunen müssen mühsam händisch von Stroh und Moos gereinigt werden. Verkauft werden sie vor allem nach Russland. Sie gelten als das Wärmste was es gibt, sind klein und komprimierbar. Bei einer Bäuerin habe ich mir für 200,– Euro auf der Briefwaage Eiderdaunen abwiegen lassen. Sie stecken inzwischen in einem 30 mal 30 Zentimeter großen Kissen, selbst genäht und bedruckt mit einem Foto der Insel, auf der die Eiderenten leben. Polarlichter auf der Feuerinsel Reisenummer: 5ISK2201 Termin: 28.02.2015 – 08.03.2015 Preis pro Person in €: 2.695,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 Allen, die Island im Sommer erleben möchten, empfehlen Icelandair und Hauser Exkursionen die Tour „Island – Rundum begeisternd“. Die Wander-Rundreise führt zu den Glanzlichtern der Insel. Die heißen Quellen in Landmannalaugar, der Vatnajökull, die steilen Ostfjorde, das Dyrfjöll-Basaltgebirge, Myvatn, Dettifoss und viele, viele andere Sehenswürdigkeiten gehören zum Programm. Und nach jedem erlebnisreichen Tag dürfen Sie sich auf frisch gemachte Betten in festen Unterkünften freuen. Hauser-tipp Wandern in den Westfjorden Islands Reisenummer: 5ISK2501 Traditionelle Wurzeln und moderner Service – Icelandair präsentiert sich mit 77 Jahren Erfahrung im Luftverkehr erfrischend jung! Fliegen Sie in nur 3,5 Stunden ab Deutschland nonstop nach Island. Genießen Sie die moderne Kabinenausstattung mit großzügigem Sitzabstand und viele weitere Annehmlichkeiten. Wandern durch einsame Schneelandschaften, Baden in heißen Quellen unter dem Polarlichthimmel, Schneeschuhwandern zwischen Gletschern. Und abends wärmen Sie sich am prasselnden Kaminfeuer im gemütlichen Gästehaus auf. Für Winterfreunde empfehlen Hauser Exkursionen und Icelandair die Reise „Polarlichter auf der Feuerinsel“. Island – Rundum begeisternd Termin: 09.07.2015 – 23.07.2015 Preis pro Person in €: 2.690,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 Reisenummer: 5ISK2303 Termin: 19.07.2015 – 02.08.2015 Preis pro Person in €: 4.095,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 Aufgaben einer Elfenbeauftragten Gibt es sie nun oder gibt es sie nicht? Rund die Hälfte der Isländer soll an Elfen, Feen, Trolle und Gnome glauben. Bei der urgewaltigen Natur und den dramatischen Lichtstimmungen nicht verwunderlich. Sogar von offizieller Seite nimmt man auf diese Wesen Rücksicht. Um die Wohnungen von Elfen und Feen nicht zu zerstören, wird Erla Stefánsdóttir, Islands Elfenbeauftragte, bei privaten und öffentlichen Bauvorhaben zu Rate gezogen. Die Alfholsvegur, die Elfenhügelstraße zwischen Reykjavik und Kópavogur, führt um einen Hügel herum, in dem Elfen wohnen sollen. Und in der Stadt Grundafjördur steht an der Hauptstraße zwischen den Häusern Nr. 82 und Nr. 86 ein Felsen. Er hat die Nr. 84 und gilt als von Elfen bewohnt. 17 Auf Entdeckungstour in London, Oxford, Bath und Wandern in den Cotswolds Eine ausgefallene Pioniertour ins „Herz von England“ Hauser-Reiseleiter Erhard Sprick stellt sie vor Vom Trubel der Weltstadt London bis zum prähistorischen Steinkreis von Avebury führt die Reise durch die Jahrtausende. London, Oxford und Bath stehen im Mittelpunkt. Ein schöner Ausgleich zu den Stadtbesuchen sind die Wanderungen in den Cotswolds dazwischen. Geographisch im Zentrum des Landes gelegen, gilt die Region als “The Heart of England“. Marktstädtchen mit honigfarbenen Kalksteinhäusern und imposanten Kirchen, prunkvolle Herrenhäuser und verzauberte Gärten schmiegen sich in eine von stillen Flusstälern durchzogene, grüne Hügellandschaft mit Buchenwäldern. Aber auch in den Städten sind wir zu Fuß auf Entdeckungstour durch Raum und Zeit. Immer den Menschen auf der Spur. Den modernen Engländern begegnen wir bei Fahrten im öffentlichen Bus, im Zug, im Themseboot, in urigen Pubs, in gemütlichen Tea Houses, in originellen Bistros beim Mittagessen und im größten China-Viertel Europas. Der Weg führt in den Teil Londons, in dem im 18. Jahrhundert die meisten Gin-Kneipen gegründet wurden und die Polizei sich deshalb am meisten ärgern musste. In dem heute gut besuchten Park, der von Heinrich VIII. zur 18 Hirschjagd genutzt wurde, gehen wir spazieren. Wissen Sie welchen ich meine? Und das Rätsel um das Verschwinden zweier junger Prinzen in den Verliesen des Towers im 15. Jahrhundert lösen wir natürlich. In engen Gassen mit Backsteinhäusern erschließt sich die Welt von Charles Dickens. Und wer sich im Speisesaal von Harry Potters Zauberinternat Hogwarts tummelt, wenn dort gerade kein Film gedreht wird, erklärt sich in Oxford. In Bath decken wir die Geheimnisse um die Göttin Sulis auf und erfahren, wer sie aus ihrem Heiligtum verdrängt hat. Übernachtet wird in Hotels, die very british sind – ruhig gelegen mit exzellenten lokalen Spezialitäten. Hauser-Tipp The Hearts of England – Städtewandern London und die Cotswolds Reisenummer: 5GBK0701 Termin: 19.09.2015 – 26.09.2015 Preis pro Person in €: Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 2.195,– Dorfleben am Balkan – wo Kühe glücklich sind und alleine nach Hause gehen Von Europaspezialistin Barbara Fuchs „Vor langer, langer Zeit gab es in einem Wald ein verstecktes Dörfchen. Die Geschöpfe, die dort lebten, waren herzensgut, fröhlich und freundlich. Das Dörfchen gibt es immer noch…“ Nein, wir reden nicht von Schlumpfhausen, sondern von Goverdartsi. In Goverdartsi besitzt fast jede Familie, um sich mit Milch zu versorgen, eine eigene Kuh. Beinahe in jedem Haushalt werden der dicke, bulgarische Joghurt und Frischkäse selbst gemacht. Abwechselnd ist jede Familie etwa einmal pro Monat an der Reihe, alle Kühe des Dorfes auf die Weide zu führen, an den Fluss, auf die Lichtung – dorthin, wo das Gras gerade am saftigsten schmeckt. In anderen Dörfern der Gegend wird gemeinschaftlich ein Hirte bezahlt, der diese Arbeit übernimmt. Treffpunkt ist jeden Morgen die Dorfkreuzung. Dorthin bringen die Besitzer ihre Kühe und dort werden die Tiere am Abend wieder vom Hirten entlassen. Die glücklichen Kühe in der heilen bulgarischen Dorfwelt wissen, was zu tun ist. Sie kennen ihren Stall: Ab der Kreuzung geht jede Kuh abends alleine nach Hause. Das Milchvieh wird, wie eine Schulklasse, einfach vom Hirten an der Kreuzung „verabschiedet“. Und jeden Tag so ungefähr um halb acht strömen die Kühe in alle Richtungen und Gassen des Dorfes auseinander. Ein Stück weit gehen manche nebeneinander, bevor die eine oder die andere in ein verwinkeltes Gässchen abbiegen muss. Muhend, müde vom Weidetag und mit vollem Euter bleiben sie vor dem Gatter ihres „Elternhauses“ stehen, bis ihnen jemand das Tor öffnet. Nach dem Melken genießen sie die Abendruhe und freuen sich schon darauf, ihre Freundinnen am nächsten Morgen wieder zu treffen. Landwirtschaft ist für viele Familien am Balkan ein wichtiger Nebenerwerb. Frischer Käse und ein Stamperl Hausgebrannter, eingelegte Feigen oder das heurige Heidelbeerkompott werden stolz Nachbarn, Gästen oder Fremden angeboten. Für ein Schwätzchen ist immer Zeit. Hauser-Tipp Die warme Seele des Balkans Reisenummer: 5BGK0101 Termin: 12.07.2015 – 26.07.2015 Preis pro Person in €: 1.495,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 19 Steffi und Claudia 20 Toskana mit Umwegen Das neue Konzept „Individuell wandern“ im Test Für Individualisten, die den Komfort guter Organisation schätzen, haben wir das Konzept „Individuell wandern“ entwickelt. Sie wandern. Wir kümmern uns vorab um die Reservierung von Unterkünften, die Organisation des Gepäcktransports und, wenn nötig, Transfers. Die Hauser-Reisespezialistinnen Stephanie Jörg und Claudia Menter haben das neue Konzept in der Toskana getestet und waren mit detaillierten Routenbeschreibungen im Chianti unterwegs. Das kann nicht wahr sein Es ist am vierten Wandertag passiert. Und das, obwohl Stephanie Jörg und Claudia Menter – europa-, afrika- und amerikaerfahren wie sie sind – zu den Hauser-Ober-Scouts zählen. Doch sie haben es geschafft. Auf dem Weg nach Radda. Im Abschnitt zwischen Badiaccia di Montemuro und Volpaia. Wortwörtlich steht genau an diesem Tag im Roadbook: „Während diesem ersten Teil der Wanderung sollten Sie aufmerksam dem Roadbook folgen, da es keine Markierungen und viele Schnittpunkte gibt.“ Überhaupt steht im Roadbook wirklich alles drin. Welcher Bus zu nehmen ist, wo die Busstation liegt, welche Restaurants am Weg liegen und wie lange die Weinkeller geöffnet sind, an welchen Tagen man einen Sonnenhut aufsetzen muss, die Notfallnummer in Italien und natürlich der genaue Routenverlauf pro Tag. Höhenprofil und Kilometerangaben. Eben einfach alles! Zudem gibt es pro Route eine Karte mit auffallend rot gepunktetem Wegverlauf, der mit Symbolen deutlich beschrieben wird. Trotzdem. Sie haben sich verlaufen. Scouts im Einsatz Steffi und Claudia lachen. „Die Landschaft war so schön!“ sagt die eine. „Wir waren am vierten Wandertag einfach schon so tiefenentspannt“, sagt die andere. Und dann kommt der eigentliche Grund. Chiacchiera. So heißt „Plauderei“ auf Italienisch. „Wir haben geratscht“, gibt Steffi zu. Genau. Und vergessen, links abzubiegen. Claudia protestiert: „Nein nicht wirklich vergessen, wir sind einfach später links abgebogen.“ Eben. Nicht bei dem richtigen Links, sondern bei einem anderen Links, einem falschen Links. Den Notruf haben sie natürlich nicht angerufen. Erstaunte Blicke. „Wozu denn?“ Offensichtlich hat der kleine Umweg das Abenteuer nur erhöht. Claudia beschwichtigt: „Wir sind ja trotzdem am Ziel angekommen, wenn auch auf anderem Weg als geplant. Wir haben uns nach dem Sonnenstand gerichtet und überlegt, in welche Richtung wir müssen. Es war wie eine Schnitzeljagd.“ Getrüffelte Gnocchi und florentinische Steaks Beiden hat die Reise viel Spaß gemacht. Auch an den anderen Tagen, an denen alles geklappt hat. „Die Karten sind wirklich gut“, dessen ist sich Steffi sicher. „Wir haben am ersten Wandertag nur ungefähr eine Stunde gebraucht, um uns an die Symbole zu gewöhnen. Dann ging es prima.“ Auch für die Städte Florenz und Siena, die zu Beginn bzw. am Ende der Reise besucht werden, sind Karten vorhanden. Begegnet sind die beiden außerhalb der Dörfer kaum jemanden. „Ja, weil es nicht Wanderwege in unserem Sinn sind. Es sind eigentlich Zufahrten der Bauern, die die Weinberge, Olivenhaine und Felder bewirtschaften“, erklärt Steffi. Mittags haben die zwei meist in Restaurants gegessen. Claudia schwärmt von Leberpastete, getrüffelten Gnocchi, florentinischen Steaks, dem Gemüseeintopf 21 Siena Ribollita und natürlich vom Olivenöl. Und abends haben sie sich etwas aus dem Supermarkt geholt: „Salami, rohen Schinken, Peccorino“, zählt Steffi auf. Geschmaust haben beide auf dem Balkon der gemütlichen Pensionen im Abendlicht. Zwischendrin kommt heraus, dass die Kolleginnen nun auch sämtliche Gelaterias kennen, die am Weg liegen. Gepäck ist schon am Zimmer Das Gepäck wurde immer zu den Unterkünften transportiert, in denen meist zwei Nächte geschlafen wird. „Gerade an dem Tag, an dem wir nicht ganz freiwillig den Umweg gemacht haben, war es einfach toll als wir in der Pension ankamen und das Gepäck schon in unserem Zimmer war. Wir waren müde, die Füße waren schwer und keine von uns hatte Lust, noch eine Tasche in den ersten Stock zu schleppen“, erinnert sich Steffi. Von Chianti bis Vin Santo Am Abend des letzten Wandertages haben die beiden HauserSpezialistinnen auf Supermarkteinkäufe verzichtet und sich in ihrer Unterkunft ein Menü gegönnt. Zu jedem Gang gab es einen anderen Wein aus der Region: Erst Chianti Classico, dann Chianti Riserva, gefolgt von Brunello und zum Abschluss – zu den Cantuccini – Vin Santo, weißer Dessertwein. Für wen sich individuelles Wandern eignet? Claudia ist überzeugt: „Mitbringen für diese Reise sollte man eine gewisse Grundgelassenheit und Offenheit für Überraschungen. Die Reise ist optimal für Paare, Genussmenschen und Weinliebhaber.“ Und natürlich für Freundinnen mit Orientierungssinn. Wir sind jedenfalls stolz auf die beiden. Hauser-tipp Individuell wandern Die Termine können Sie frei wählen. Wandern Sie individuell im Piemont, in den spanischen Picos de Europa oder in Griechenland auf Naxos und Santorin oder in der Toskana! Reisenummer: 5ITK61 Buchbar: 01.04.2015 – 31.10.2015 Preis pro Person in €: ab 550,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 22 Was gibt´s Neues? Hauser-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter modeln für den Hauser-Shop. Moritz Ecker, Azubi und zur Zeit in der MarketingAbteilung, hat Hemd und Hose von Viavesto getestet. Der völlig neuartige Stoff schützt vor UV-Strahlen und Mückenstichen ganz ohne Chemie! Hauser-Azubine Sara Niwa hat die Merino LOFT-Jacke Helix Hood getragen: „Die Jacke ist gut geschnitten, das Material flexibel und fällt größenecht aus, also man kann noch ein Fleece drunter ziehen. Für den Winter als einzige Wärmeschicht erscheint sie mir ein bisschen zu dünn. Aber für den Herbst mit dünnem Pulli drunter oder einem T-Shirt ist sie genau richtig. Sie kratzt nicht und außerdem knistert und blitzt es nicht beim Ausziehen. Die Seitentaschen sind an der richtigen Stelle, um die Hände bequem reinzustecken. Das Design ist neutral genug, um die Jacke zu vielen Gelegenheiten tragen zu können, nicht nur auf einer Hauser-Tour in der Wildnis.“ Die Jacke gibt es auch in lila und in den Größen S – XL. Sie kostet 239,– €. Amerikaexpertin Daniela Eberle schwärmt vom ME Dark Days Fleece Hoody: „Ja, also ich kann nur sagen, die Jacke ist der Hammer. Sie hat mir so gut gefallen, dass ich sie mir bei Benedikt gleich bestellt habe, aber in stahlgrau. Sie trägt sich super angenehm, ist leicht und trotzdem warm.“ Benedikt Häupl aus dem Hauser-Shop ergänzt: „Die KapuzenStrickfleecejacke hat eine lammfellartige, flauschige Innenseite. Das macht sie so warm. Der Frontreißverschluss mit Kinnschutz ist durchgehend unterlegt. Die Damenjacke hat vorgeformte Ärmel und nahtfreie Schultern. Deshalb trägt sie sich so angenehm.“ Es gibt sie in den Farben pflaume und stahlgrau von Größe S–XL, sie wiegt ca. 600 Gramm und kostet 99,– €. „Das Material ist relativ fest. Also Mücken kommen da bestimmt nicht durch, was ja auch Sinn und Zweck der Kleidung ist. Die Hose ist durch den Gummizug angenehm zu tragen. Sie lässt sich auch in eine kurze Hose verwandeln, dank abnehmbarer Hosenbeine. Das Hemd fällt groß aus, am besten man bestellt es eine Nummer kleiner als die normale Größe.“ Das Hemd gibt es in den Größen 46 – 48 in sand, grau und weiß für 99,90 €. Die Hose mit integrierter Sicherheitstasche ist in den Größen 46 – 58 in sand, grau und braun vorrätig und für 129,90 € zu haben. Eberhard Andres aus der Asien-Abteilung hat die Páramo-Jacke Pasco getestet. Páramo produziert ökologisch-ethisch in einem kolumbianischen Frauenprojekt mit fairer Bezahlung. „Die Jacke ist wasserdicht und verfügt über eine sehr gute Belüftung, ein verstärktes Rückenteil und Innentaschen. Die Belüftungsschlitze mit Reißverschlüssen sind sehr praktisch – also benutzerfreundlich – positioniert.“ Herrengrößen M – XL, Farbe dunkelblau. Sie wiegt ca. 500 Gramm und kostet 319,– €. Der neue Shop-Katalog bietet Ausrüstung und Bekleidung für Ihre nächste Hauser-Reise. 23 Kolumbien Karibik, Kaffee, Strand und Berge Daniela Eberle hat Kolumbien als sicheres und angenehmes Reiseland erlebt und ihre ganz persönlichen Reisetipps für Sie zusammengestellt. Meine sieben Tipps für Kolumbien: 1 1. Wandern im El Cocuy-Nationalpark. Ich bin so gut wie keinen anderen Wanderern begegnet. Die Hütten sind sehr einfach, fassen höchstens 20 Leute und oft gibt es nur kaltes Wasser. Aber das macht ja gerade das Bergsteiger-Feeling aus. 2.Besuch der Ciudad Perdida, der„Verlorenen Stadt“. Sie liegt so versteckt im Dschungel, dass sie erst im Jahr 1975 von Grabräubern entdeckt wurde. Die Anlage ist größer als Machu Picchu in Peru! Jeden Monat halten die Indígenas an den heiligen Plätzen der Verlorenen Stadt ihre Riten ab. 3.Goldmuseum in Bogota. Über 30.000 präkolumbische, wun- Dani an der frischen Luft 2 derschöne Goldobjekte werden dort aufbewahrt. Dazu noch viele Gegenstände aus anderen Materialien. 3 4.Altstadt von Cartagena. Setzen Sie sich in eines der Restaurants, beobachten Sie die flanierenden Menschen und lassen Sie die mächtigen Paläste im andalusischen Stil und die Kathedrale auf sich wirken. 5.Kaffee. Genehmigen Sie sich einen „tinto“, den kleinen, schwarzen milden und gezuckerten Kaffee, der zu jeder Tageszeit gern getrunken wird. Er macht richtig munter. Mit Milch serviert heißt er „périco“. 6.Traumstrand von Tyrona. Schaukeln Sie in einer Hängematte unter Palmen und genießen Sie das Leben! 7.Souvenirs. Ich empfehle bunt gewebte Taschen, kolumbia- 4 nischen Kaffee oder eine der kunstvollen Repliken aus dem Goldmuseum. Hauser-Tipp Kolumbien zum Kennenlernen Reisenummer: 5COK0603 Termin: 01.07.2015 – 18.07.2015 3.390,– Preis pro Person in €: Kolumbien – Trekking von den Anden zur verlorenen Stadt Reisenummer: 5COK0102 Termin: 28.03.2015 – 16.04.2015 3.995,– Preis pro Person in €: Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 5 24 6 7 Ohren steif halten und Zelte aufbauen Hauser-Mitarbeiterin Barbara Luderer hat sich in Patagonien den Wind um die Nasenspitze wehen lassen Fitz Roy Granit und Eis, der Titel der Reise, trifft es genau. Es sind diese gewaltigen Berge und die gewaltigen Eismassen des Inlandeises, die Patagonien ausmachen. Dazu noch der klatschblaue Himmel, die saubere Luft, der frische Wind. Und die Kondore. Wenn ich zurückdenke, steigen zuerst die Landschaftsbilder auf. Zum Beispiel beim Mittagspicknick auf dem Weg zum Basislager des San Lorenzo. Wir sind durch alpine Hochtäler, über Bergwiesen und durch dichte Wälder in einer wilden, alpinen Landschaft gewandert. Dann haben wir auf ungefähr 1.000 Meter Höhe unsere Lunchpakete aufgemacht und uns mit Blick auf die Nordwestseite des 3.705 Meter hohen Monte San Lorenzo und seine schneebedeckten Türme das Essen schmecken lassen. Was ist mir sonst im Gedächtnis geblieben? Natürlich der Fitz Roy bei aufgehender Sonne. Tiefrot. Dann die Nadel des Cerro Torre über den Eisfeldern. Überhaupt Eis in allen Variationen! Der Perito Moreno-Gletscher ist ein Ausläufer des Eisstroms, der vom Campo de Hielos Sur herabfließt, dem südlichen Inlandeis Patagoniens. Er kalbt an der 60 Meter hohen Gletscherzunge mit Krachen und Getöse in den See. Es ist unglaublich spannend, darauf zu warten, an welcher Stelle wohl der nächste Eisblock herausbricht. Und da hat Steffen, unser Reiseleiter, uns überrascht. Es gab Wiskey mit Eis vom Perito Moreno! Dann wieder im Nationalpark Torres del Paine die gleichnamigen Felstürme, die fast aussehen wie breite Raketen vor dem Start. Ganz nahe kommt man an sie heran bei der Wanderung durch das wilde Tal des Rio Ascensio. Höhepunkt war sicher das fünftägige Trekking um das Massiv Torres del Paine. Grüne Wiesen, friedlich grasende Guanacos, eisblaue Gletscher, kristallklare Seen und viele namenlose Schneegipfel. Ich fand es gut, dass man abwechselnd gezeltet hat und dann wieder in Hotels war. Bei der Reise muss man mithelfen. Zelte aufbauen, kochen, abspülen, abtrocknen. Das fördert den Teamgeist. Hauser-Tipp Patagonien-Trekking Granit und Eis Reisenummer: 5CLK0602 Termin: 27.03.2015 – 18.04.2015 Reisenummer: 5CLK0603 Termin: 06.11.2015 – 28.11.2015 Preis pro Person in €: 5.490,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 25 Lernen und feiern am Titicaca-See Hauser-Reiseleiterin Ruth Zeller ist für die Betreuung, Koordination und Fortbildung unserer Reiseleiterinnen und Reiseleiter zuständig. Sie berichtet von der Reiseleiterfortbildung in Bolivien. Viel haben wir gearbeitet, gelernt, diskutiert, gelacht und gefeiert! 20 Reiseleiterinnen und Reiseleiter aus sieben südamerikanischen Ländern trafen im Juni 2014 in der Ecolodge La Estancia auf der Sonneninsel im Titicaca-See zusammen. Arbeiten und entspannen in fast 4.000 Meter Höhe, mit Blick auf den tiefblauen Titicaca-See, auf die Cordillera Real und auf das Altiplano. Einen schöneren Seminarort gibt es wirklich nicht! Angereist waren meine Kolleginnen und Kollegen aus Peru, Bolivien, Ecuador, Venezuela, Kolumbien, Chile und Argentinien. Für die „alten Hasen“ war der Austausch untereinander wichtig; die fünf Neuen wollten alles über Hauser, die Hauser-Reisegäste und deren Erwartungen wissen. Ich hatte aus dem Münchner Büro Informationen zu den Themen Krisenmanagement, Gruppendynamik, Umwelt- und Sozialverträglichkeit vorbereitet. Obwohl sich kaum jemand kannte, war sofort der verbindende 26 Hauser-Geist spürbar. Alle waren sich einig: Wir sind wie eine Familie, weil wir dieselben Reisegäste führen. Viele hatten etwas aus ihren Ländern mitgebracht. Da gab es Marmeladen aus Venezuela, Alfajores-Kekse aus Argentinien, den hochprozentigen Pisco Sour aus Peru und Pachamanca aus dem Erdofen aus Bolivien. Was bei der Fortbildung deutlich wurde: Alle Reiseleiterinnen und Reiseleiter lieben ihren Job und zeigen den Hauser-Reisegästen mit Begeisterung und Freude ihre Länder. Alle sind sehr gebildet, ausgeprägte Persönlichkeiten und stolz auf die eigene Heimat. Und alle führen gerne für Hauser, weil es keine Standardrouten sind und weil die Reisen so anders sind als andere Angebote. Und sie haben betont, wie gerne sie Hauser-Reisegäste führen, weil diese echtes Interesse zeigen und nicht einfach Sehenswürdigkeiten abhaken. Die Ecolodge La Estancia Sie möchten dort wohnen, wo Ruth Zeller und die Reiseleiter-Crew getagt haben? Um die AymaraBevölkerung, die die Lodge führt, zu unterstützen, haben wir seit 2001 bei allen unseren BolivienKombireisen zwei Übernachtungen in der Ecolodge La Estancia auf der Sonneninsel eingeschlossen. Keimzelle des Inka-Reiches Auf der Isla del Sol, der berühmten Sonneninsel im Titicaca-See, gibt es zahlreiche Ruinenkomplexe und Tempel aus der InkaZeit. Der Legende nach ist hier die Keimzelle des Inka-Imperiums. Hier wurde dem Sonnengott Inti gehuldigt und die Insel durfte nur von Adeligen betreten werden. Ökologie und Sozialverträglichkeit Die Lodge-Anlage setzt sich aus vielen mit Stroh gedeckten Häuschen und einem Hauptgebäude zusammen, die sich – verteilt auf mehrere Terrassenebenen – harmonisch in die Landschaft fügen. Bewirtschaftet wird La Estancia von den Bewohnern der Sonneninsel. Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle. Zum Beispiel stammen die Lebensmittel, die auf den Tisch kommen, weitgehend von der Insel selbst bzw. aus dem See. Das Abwasser wird in einer biologischen Kläranlage wiederaufbereitet und die Gästezimmer werden mit einer Solaranlage beheizt. Heiliges Land Die Lodge wurde 2001 fertiggestellt. Bis dahin war es ein weiter Weg. Zu Beginn musste immer wieder stundenlang mit dem Ältestenrat der Aymara verhandelt werden. Es ging schließlich um heiliges Land, das nicht so eins, zwei, drei einfach bebaut werden konnte. Durch die Lodge sind Arbeitsplätze in Verwaltung und Service entstanden, die bestehende Infrastruktur wird genutzt und die heimische Wirtschaft gefördert. Ob Bootstransfers, Restaurantbesuch, Gepäcktransport auf Eseln, Lebensmittellieferung durch Bauern und Fischer oder Souvenirs – das Geld fließt in die Taschen der Aymara. Nicht nur traditionelles Kunsthandwerk, auch traditionelle Musik und Heilkunde werden durch den Tourismus erhalten. Hauser-tipp Von Peru nach Bolivien zur Königin der Anden Reisenummer: 5PEK2002 Termin: 30.08.2015 – 18.09.2015 3.750,– Preis pro Person in €: Peru – Bolivien – Chile: Zauber der Inka Reisenummer: 5PEK1802 Termin: 17.05.2015 – 06.06.2015 Reisenummer: 5PEK1803 Termin: 09.08.2015 – 29.08.2015 Preis pro Person in €: ab 4.890,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 27 Wahiba Sands Dschebel Mist 28 Auf den Spuren von Prinzessin Nuba durch den Oman oder So angelt man sich einen Mann und reist mit ihm um die Welt Die Mitwirkenden Die Geschichte klingt wie eines der Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Sie spielt im Orient, genauer im Sultanat Oman. Handlung: Ein kleines weibliches Wesen steigt vom Gassenkind zur Prinzessin auf. Männliche Hauptrolle: Ein Prinz? Fast. Aufgewachsen in Argentinien, gelebt in Kolumbien, Panama, Deutschland und in vielen weiteren Ländern, Touristikfachmann, Hubschrauberpilot und derzeit als Oman-Experte bei Hauser Exkursionen in München. Miguel Treu. Er hat zwölf Jahre im Oman gearbeitet. In Maskat. Und dort nimmt unsere Geschichte ihren Anfang. Ins Herz geschlichen Es war einmal an einem warmen Abend im Mai 2002, als Miguel die Tür zum Vorgarten seines Hauses öffnete. Vor ihm saß ein niedliches schwarz-braunes Hundemädchen mit weißen Pfoten, wachen Kulleraugen und gespitzten Ohren, das erschrocken weglief, als es Miguel sah. Aber nicht allzu weit. Denn es verbrachte den folgenden Tag in Hausnähe und saß am Abend wieder vor der Tür. Immer noch ängstlich, ließ sich der kleine Hund nun streicheln. Diesmal erschrak Miguel. Denn die Kleine japste vor Freude, dass es in den Gassen widerhallte. Er holte ein Steak aus dem Kühlschrank, fütterte seine hübsche Besucherin und gab ihr Wasser zu trinken. War es das Streicheln? War es das Steak? War es der Wunsch nach einem Zuhause? Jedenfalls passierte etwas, womit Miguel Treu nicht gerechnet hatte. Die junge Hündin blieb drei Tage vor der Gartentür sitzen. „Eigentlich hatte ich angenommen, dass sie verschwindet, nachdem sie etwas zu fressen bekommen hatte. Die Straßenhunde im Oman sind Streuner und ziehen normalerweise weiter.“ Er fütterte den Hund nicht mehr. Trotzdem rührte sich das Tierchen nicht vom Fleck. Am dritten Tag war es geschafft. Das Fellknäuel hatte das Herz seines Auserwählten erweicht. Miguel brachte es zum Tierarzt, lies einen Gesundheitscheck machen und das Alter schätzen. Ungefähr vier Monate. Doch für einen Hund war kein Platz in seinem Leben. Er hatte nicht nur einen Büroalltag zu bewältigen, sondern auch das Land zu durchstreifen. Nicht wie ein Märchenprinz auf der Suche nach Scharmützeln gegen Halunken für Ruhm und Ehre, sondern um spannende Routen für Trekkingtouristen zu entdecken. Also musste er so schnell wie möglich einen guten Platz für die junge Hündin finden und sie loswerden. Das Haus belebt „Ich habe alle meine europäischen Freunde und Bekannten in Maskat abgeklappert. Leute aus Deutschland, England und Holland, die im Oman arbeiteten, die meisten von ihnen für Ölfirmen. Ich hatte gehofft, dass die Familie aus England den Hund nimmt. Die zwei Söhne hatten bereits einen. Das hätte gut gepasst – dachte ich zumindest. Aber die Eltern haben abgelehnt mit der Begründung, dass sie bald nach Texas weiterziehen würden. Wo ich es auch versuchte, alle sagten nein.“ Eine geschlagene Woche pries Miguel das Hundemädchen an, das in seinem Haus wohnte, es mit Leben füllte und sich dort sehr wohl fühlte. 29 Bilad Seet Der entscheidende Blick „Als ich eines Abends nach Hause kam, goss ich mir ein Glas Wein ein und die Kleine und ich haben uns angesehen. Ich weiß noch, dass ich zu ihr sagte: >Ich habe das komische Gefühl, dass du dableibst.< Eine Nacht habe ich noch darüber geschlafen. Am nächsten Morgen war es klar. Ich habe ihr einen Namen gegeben und Halsband und Leine gekauft. Nube, auf Spanisch >Wolke<, sollte sie heißen. Doch wegen des besseren Klangs wurde Nube zu Nuba.“ Toleranz erforderlich Bald begleitete Nuba Miguel auf Schritt und Tritt. „Ein kleines Problem war, dass im Islam Hunde als unrein gelten. Restaurants, Coffee Shops und das Zuhause von arabischen Freunden waren also tabu für Nuba.“ Aber im Büro und bei den Grillabenden am Meer war sie immer dabei. Und sie war happy. Ob er arabische Freunde verloren hat wegen des Hundes? „Nein. Omanis wollen, dass man ihre Kultur toleriert. Und ich will, dass man meine toleriert. Meine Freunde haben sich an den Hund gewöhnt und gemerkt, dass Hunde gar nicht so unrein sind.“ Generell hat Miguel den Islam im Oman als positiv und respektvoll anderen Menschen und Lebensauffassungen gegenüber erlebt. „Ganz egal ob in den Küstenstädten, deren Bewohner von der Seefahrt geprägt sind, oder in der Wüste bei den Beduinen. Alle sind unglaublich gastfreundlich und offen in Bezug auf Gäste und Andersdenkende. Zudem ist der Oman ein sicheres Land, da die Gesellschaft stark vom Ehrgefühl geprägt ist. Schlechtes Verhalten eines Individuums fällt sofort auf den ganzen Stamm zurück.“ Trotzdem kam nach zwölf Jahren die Sehnsucht nach dem eigenen Kulturkreis. 30 Mit Nuba auf Erkundungstouren Seit Februar 2013 bereichert er das Hauser-Team mit seinen immensen weltweiten Erfahrungen. In dieser Zeit sind vier neue Oman-Touren entstanden. Viele Etappen, ob leicht oder anspruchsvoll, hat er früher mit Nuba erkundet. „Für Nuba war das immer sehr spannend. Wenn ihr die Hitze zu schaffen gemacht hat, haben wir in Höhlen Pausen eingelegt. Da konnte sie abkühlen und trinken.“ Eine der gemeinsamen Strecken ist die Wandertour vom Wadi Tiwi ins Wadi Shab, die in der neuen Kombitour „Oman und Emirate“ eingebaut ist. „Bei den Erkundungstouren waren wir oft mit einheimischen Begleitern unterwegs. Vor allem die Eselstreiber sind mit Nuba sehr gefühlvoll umgegangen. Genau wie mit ihren Eseln. Sie wissen, dass ihre Tiere umso besser arbeiten, je besser sie gepflegt und betreut werden. Die Esel müssen gesund sein für gute Aufträge; meist transportieren sie Körbe voller Sand für den Hausbau. Tourismus war für die Eselstreiber neu. Sie haben nicht verstanden, warum Menschen Geld dafür zahlen, um in die Berge zu gehen und sich anzustrengen. Aber es hat den Jungs großen Spaß gemacht und sie freuen sich jetzt auf jede HauserGruppe, die sie begleiten dürfen.“ Verletzt im Rucksack Auch das Bergdorf Bilad Seet ist mit gemeinsamen Erlebnissen verbunden. „Nuba ist auf einer unserer Erkundungstouren einer Ziege hinterher gejagt und hat sich die Vorderpfoten an scharfen Steinen aufgeschlitzt.“ So kam die junge Dame in den Genuss 1.000 steile Höhenmeter von Miguel nach unten in seinem Rucksack getragen zu werden, eben in das besagte Bergdorf Bilad Seet, wo das Auto stand. Das Dorf wird bei den Touren „Sultanat Oman – Canyoning durch die schönsten Schluchten“ Weihrauch – Duft der Götter Er gilt als eines der ältesten Heilmittel der Welt. In der Antike wurde das Gewicht der Körner in Gold aufgewogen. Von Oman aus erreichte das Harz jahrtausendelang über die Weihrauchstraße Damaskus und von dort Europa. Miguel Treu gibt Ihnen Infos zum Duft der Götter und Tipps für den Einkauf. Schlangenschlucht und bei „Oman zu Fuß entdecken“ besucht. Natürlich war Nuba auch im Wüstencamp bei den Beduinen. „Doch am schönsten waren immer die Spaziergänge entlang der endlosen Sandstrände am Meer.“ Nubas viele Facetten Nuba ist eine sehr reisefreudige Hündin. Einzige Bedingung: Miguel muss dabei sein. Dann ist sie glücklich. Er auch. „Inzwischen sind wir schon um den halben Globus gereist.“ Wie sich Nuba entwickelt hat? Mit leuchtenden Augen und gespielter Empörung schildert er seinen Liebling: „Manchmal hält sie sich für eine Dame, führt sich dann wieder auf wie eine Schickse, hat Allüren wie eine Contessa, ist kindisch wie ein Girly und lässt sich bemuttern wie eine Kleine … dann ist sie meine Chiquitin.“ Er selbst sieht sich als Nubas „… Bodyguard, Butler mit 24-Stunden-Zimmerservice, Krankenpfleger, Koch, Kellner, Masseur und Animateur.“ Was er – wenig glaubhaft bei dem strahlenden Blick – wie Ausbeutung darzustellen versucht, ist in Wirklichkeit das, was er am liebsten tut. Sich um Nuba kümmern. Und überhaupt. Er hat jetzt keine Zeit mehr, weitere Fragen zu beantworten. Er muss heim: „Prinzessin Nuba wartet.“ Achten Sie darauf, sobald Sie im Oman sind: In vielen Hotels wird am Morgen geräuchert, um Unglück abzuwehren. Aus dem gleichen Grund werden übrigens auch Frischvermählte mit Weihrauchschwaden eingenebelt. Im Alltag dient Weihrauch als Raumduft und dazu, Kleider zu desinfizieren und ihnen guten Geruch zu verleihen. Meine Freunde im Oman glauben, dass Weihrauch gegen so gut wie alles hilft. Sie kauen ihn zur Munddesinfektion und trinken ihn in Wasser gelöst bei rauem Hals. Er gilt als entzündungshemmend, hat eine beruhigende und gedächtnissteigernde Wirkung und schafft inneres Wohlbefinden. Um Weihrauch zu kaufen, gehen Sie am besten auf den Souq von Maskat. Dort finden Sie Körner verschiedenster Qualität – und damit in allen Preislagen. Der Weihrauch kommt aus der steinigen Region Dhofar ganz im Süden des Omans. Über Monate werden die Bäume angeritzt. Mit dem austretenden Weihrauchharz verschließen die Pflanzen ihre Wunden. Je später die Schnitte, desto besser die Ernte. Der teuerste ist der seltene grüne Weihrauch. Aber sehr gut, erste Wahl und erschwinglich sind auch die glasigen, weißen, weichen Weihrauchperlen. Als Faustregel gilt: Je weißer, desto besser. Guter Weihrauch lässt sich kauen und schmeckt mintartig wie Kaugummi. Probieren Sie es aus! Miguel räuchert gern Hauser-tipp Sultanat Oman – Canyoning durch die schönsten Schluchten Reisenummer: 5OMK0601 Termin: 12.04.2015 – 20.04.2015 Reisenummer: 5OMK0602 Termin: 02.08.2015 – 10.08.2015 Preis pro Person in €: 2.240,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 31 32 Yoga in Algerien Achtsam reisen innen und außen Hand aufs Herz. Sind Sie bei sich? Können Sie mit Stress umgehen? Können Sie sich abgrenzen? Diese und andere Fragen stellen sich in der Weite der algerischen Sahara bei unserer Yoga-Reise. Also raus aus dem Hamsterrad! Ausgedacht haben sich die Reise die Hauser-Mitarbeiterinnen Barbara Luderer und Andrea Bahmann. Yoga verändert nachhaltig Barbara Luderer dringt seit 20 Jahren tiefer und tiefer in die Geheimnisse der Yoga-Lehre vor. Erste Vorträge von Indern zum Thema hörte sie bereits während ihrer Studienzeit in Regensburg. Lange Jahre bei Hauser Exkursionen für Indien zuständig, vertiefte sich durch etliche Reisen auf den Subkontinent ihr Wissen. Einer vierjährigen Ausbildung zur Yoga-Lehrerin (BDY/EYU) schloss sie eine dreijährige Weiterbildung für gesundheitsorientierten Einzelunterricht an. Sieben Jahre Ausbildung und zahlreiche Indienreisen! Kein Wunder, wenn sie sagt: „Yoga hat mein Leben nachhaltig verändert.“ Barbara sieht Yoga als einen ganzheitlichen, universellen, sehr praktischen Übungsweg. „Yoga macht uns widerstandsfähiger und unterstützt uns im Alltag. Es geht darum, zur Ruhe zu kommen, um Klarheit im Geist.“ Entstanden in Indien Die Ursprünge des Yoga liegen in Indien. Zumindest ist eine Person im Lotussitz auf einem indischen Siegel abgebildet, das auf 5.000 v. Chr. datiert ist. Yoga bedeutet „Sitz“ und kommt aus dem Sanskrit. Abgeleitet ist es von juy, „das Joch“, und weist auf die Verbindung mit sich selbst hin bzw. auf das Anbinden an das Große Ganze. Darum geht es in der Meditation. Ursprünglich eine reine Männerdomäne sind in der westlichen Welt Frauen mit 80 Prozent viel offener für Yoga als Männer. Wandern ist Yoga „Letztlich ist unser Hauser-Motto Die Welt und sich selbst erleben bereits Yoga“, erklärt Barbara. „Schritt für Schritt den Alltag hinter sich lassen, in der Bewegung Ruhe finden, entspannen und bei sich selbst ankommen!“ Die Idee Wandern und Yoga zu kombinieren entstand auf einer Reise in Libyen. „In der Leere, Stille und Weite der Wüste fühlte ich mich wie im Himmel. Vorkenntnisse sind für die Yoga-Reise nicht nötig. Bei Sonnenaufgang – noch vor dem Frühstück – beginnen wir den Tag mit anregenden, vitalisierenden Bewegungsabläufen. Die Geisteshaltung des Yoga nehmen wir mit in den Tag. Für die Wanderungen zu prähistorischen Felsmalereien und durch das Tassili n´Ajjer und Tadrart gibt es täglich kleine Übungen zur Achtsamkeit. Zum Beispiel achtsam essen, achtsam gehen, Gedanken bewachen, im Hier und Jetzt sein. Bei Sonnenuntergang und vor dem Abendessen führen die Übungen in die Entspannung und Ruhe. Die Teilnahme an den Übungen ist natürlich freiwillig.“ Andrea und Barbara legen die Route fest Tuareg sind Meister der Achtsamkeit Mit dabei sind auch Afrika-Spezialistin Andrea Bahmann und die Tuareg-Begleitmannschaft. Andrea erklärt: „Die Tuareg sind Meister der Beobachtung und damit der Achtsamkeit. Das zeigt sich auch an ihrer Gelassenheit während der Tee-Zeremonien, der Geduld, mit der Brot im Sand gebacken wird, und der Gelöstheit, mit der sie uns unter dem Sternenhimmel Geschichten erzählen und von ihren Bräuchen berichten.“ Intensiver leben Auch wenn die Wurzeln der Yoga-Philosophie im Hinduismus liegen, wird Yoga von Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen praktiziert. Yoga-Übungen verfolgen heute zumeist einen ganzheitlichen Ansatz, sie sollen Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. Asanas, Phasen der Tiefenentspannung, Atemübungen sowie Meditationsübungen sorgen für Vitalität und gleichzeitig innere Gelassenheit. „Das Leben wird intensiver“, davon ist Barbara überzeugt. Hauser-tipp Yoga und Wandern in der Wüste Algeriens Reisenummer: 5DZK1501 Termin: 29.11.2015 – 13.12.2015 Reisenummer: 6DZK1501 Termin: 14.02.2016 – 28.02.2016 Preis pro Person in €: € 2.890,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 ganz entspannt 33 Xenia auf der Pirsch 34 Kilimanjaro – just done it Xenia Kuhn – 44 Jahre, verheiratet, Mutter von Konstantin (13) und Flavia (9) – aus dem Hauser-Serviceteam ist auf das Dach Afrikas marschiert Doch nicht auf einen Fast-Sechstausender! Es war eine Schnapsidee. Bernhard Fleischmann – kurz Fleischi – vom Bayerischen Rundfunk hat gesagt, er geht mit Hauser auf den Kilimanjaro, wenn ich mitgehe. In der ersten Euphorie habe ich zugesagt. Dann gab es kein Zurück mehr. Die ersten Tage habe ich mir echt Gedanken gemacht. Oh Gott! Ich bin im Verkauf und der Beratung tätig. Ich bin keine Bergsteigerin. Natürlich bin ich gerne in der Welt unterwegs und wandere auch gerne. Sonst wäre ich nicht seit 15 Jahren bei Hauser Exkursionen. Wüste in Algerien, Dörfer in Kamerun, Mali und Guinea, Regenwald in der Zentralafrikanischen Republik, Busch in Südafrika, Städte in Kolumbien – da fühle ich mich wohl. Aber doch nicht auf einem Fast-Sechstausender! Auf meinem ersten Gipfel stand ich genau vor vier Jahren beim Hauser-Betriebsausflug. Nämlich auf der Alpspitz in den Bayerischen Alpen. Dann Vulkane in Nicaragua. Das war´s aber auch schon. Wenn das die Oma wüsste Die Reaktionen in meinem Umfeld auf die geplante KilimanjaroBesteigung waren überraschend. Die meisten haben mich bestärkt und mir zugetraut, dass ich es schaffe. Das hat mir natürlich Mut gemacht. Mein Mann hat gemeint: „Das machst du.“ Er hatte nur Bedenken, dass ich mich anhänge, wenn ein anderes Gruppenmitglied schlapp machen würde. Meine beiden Kinder – Konstantin und Flavia – waren auch sicher, dass ich hochkomme. Selbst meine Eltern haben nicht versucht, mir die Unternehmung auszureden. Und das, obwohl meine Familie väterlicherseits absolut unsportlich ist. Allerdings hatte meine Großmutter mütterlicherseits das Goldene Sportabzeichen. Deshalb war meine Mutter regelrecht ergriffen, als sie von dem Plan gehört hat. Ihr Kommentar: „Mei, die Oma tät sich freuen.“ Vorbereitungen Manfred Häupl, der Inhaber von Hauser, hat immer wieder betont: „Die Kälte ist dein größter Feind.“ Er meinte, ich könnte es schaffen, wenn ich vorher ausreichend trainieren würde. Training! Das war mein Schlüssel zum Kraterrand! Also fing ich an. Zwischen Mai und Oktober 2013 unternahm ich fünf verschiedene Bergtouren – auf den Wank, Laber, Kofel, Kreuzeck und zweimal auf den Herzogstand. Ab November war zweimal pro Woche Ausdauertraining im Institut für Höhentraining von Jutta Stephan angesagt. Es ist im selben Haus wie das Münchner Hauser-Büro, so dass ich in der Mittagspause oder nach der Arbeit nur einen Stock tiefer musste. Ich trainierte auf dem Laufband in einem Raum, der von der Luft her auf 2500 Meter eingestellt war. Außerdem nahm ich am Kurs Höhentraining von unserem Reiseleiter Peter Schatzl teil: Einen Tag Theorie – z. B. was ist für eine gute Akklimatisierung wichtig und woran erkenne ich die Höhenkrankheit, einen Tag am Brauneck mit Trittschulung. Ich wollte alles auf mich zukommen lassen. „Wenn ich es nicht schaffe, steige ich ab.“ Das hatte ich mir fest vorgenommen. Andererseits war da in meinem tiefsten Inneren ein unbewusster Druck. Es gibt bei uns so viele fitte Leute im Büro. Was würden die sagen, wenn ich es nicht schaffen würde? Natürlich waren diese Bedenken unsinnig. Jede und jeder von ihnen gab mir den Rat: „Wenn es dir schlecht geht, dann runter!“ Gleichzeitig verbunden mit der Ermutigung: „Du schaffst es“. Viele gaben mir wertvolle Tipps. Es geht los 26. Februar 2014 – Abflug. Schneller als gedacht war ich am Berg. Schon vor der Abreise hatte ich beschlossen, wenn ich schon auf den Kilimanjaro gehe, dann mache ich auch einen Vortrag für das Gipfeltreffen in Krün über die Besteigung. Während des Aufstiegs war ich beschäftigt. Nicht nur mit Gehen. Nein, auch innerlich mit dem geplanten Vortrag über die Bergbesteigung. Ich wollte Bilder von den Guides, von den Trägern, von den Camps, vom Essen, von den Pflanzen, von der Landschaft, von den Mitreisenden. Einfach von allem! 35 Mawenzi Der Kraterrand Kurz vor Mitternacht – Aufbruch zum Kraterrand. Ich hatte mich dick eingepackt: kurzärmeliges Icebreaker Shirt, langärmeliges Icebreaker Shirt, dünne langärmelige Daunenjacke, dicke Daunenjacke – beide von Mountain Equipment – und darüber noch eine wind- und wasserdichte Regenjacke. Natürlich alles aus dem Hauser Shop. Und unter meiner warmen Trekkinghose hatte ich noch warme Leggins aus Merino-Wolle an. Ansonsten zwei Paar Socken, dicke Handschuhe, Mütze auf dem Kopf. Stirnlampe angeknipst und dann nur noch bergauf. Stock, Stock, Stock, Stock, Stock, Stock … Jedes Mal wenn ich nach oben sah, dachte ich, schau´ nicht mehr rauf. Unendlich lang zog sich die Kette aus Bergsteigern Richtung Kraterrand, alle gut am Schein der Stirnlampen erkennbar. Der Kraterrand ließ sich nicht einmal erahnen. Natürlich schaute ich immer wieder hoch, nur um zu merken, dass ich immer noch ganz weit unten war. In den kurzen Pausen habe ich mich mit Power Gel und Tee gestärkt. Wir hatten Glück, es war nicht allzu kalt. Das Timing hätte nicht besser sein können. Pünktlich zum Sonnenaufgang standen wir nach fast sieben Stunden am Gilman´s Point auf 5.686 Meter. Der Kraterrand war erreicht und damit der Berg bestiegen. Ich glaube, ich war die einzige, die nicht geweint hat. Zu sehr war ich auf die Fotos für meinen Vortrag konzentriert. Der Sonnenaufgang dauerte nur wenige Sekunden. Ich musste schnell sein mit der Kamera. Die anderen bewegten sich schon bergab Richtung Kibo Hut oder nach links Richtung Uhuru Peak. Als ich mich Richtung Uhuru wendete, hatte ich das Gefühl, dass meine Hauser-Kolleginnen und Kollegen vor mir stehen und ich hörte sie sagen: „Xenia, es reicht.“ Ich dachte mir: „Stimmt, es reicht“, habe auf dem Absatz kehrt gemacht und bin mit meinem Guide abgestiegen Richtung Kibo Hut. Verleihung der Urkunden Einen Tag später, unten am Gate, haben wir unsere Urkunden bekommen. Wer am Uhuru Peak war, bekam die mit goldenem Siegel, wir anderen die mit silbernem Siegel. Ich war so stolz und kein bisschen wehmütig, dass ich nicht das goldene Siegel hatte. Ich war oben gewesen, ich hatte es geschafft! Dank meiner Vorbereitung, dank der Tipps meiner Kolleginnen und Kollegen und dank der sensationellen Begleitmannschaft und der erfahrenen Guides, die Weltmeister im Motivieren sind und stets das richtige Tempo vorgeben. Auch das tägliche frische Essen hat sicher Anteil am Erfolg gehabt. Wir waren alle ein bisschen traurig, als wir uns von der Mannschaft verabschieden mussten. Gegenüber der Nationalparkverwaltung, in der die Urkunden ausgestellt werden, gibt es einen kleinen Laden mit Büchern, T-Shirts, Postkarten und Bier. Kilimanjaro-Bier. Und ich kann nur sagen, die Flasche in der einen Hand, die Gipfelurkunde in der anderen … es war das beste Bier meines Lebens. Später im Hotel habe ich mir an der Bar noch eines gegönnt. Immer noch hatte ich meine Wollmütze auf dem Kopf und die Brille auf der Nase. Beide würde ich erst zum Duschen abnehmen, das hatte ich mir geschworen. Zu den Leuten hinter der Bar habe ich gesagt. Wenn ich die Flasche zurückbringe, werdet ihr mich nicht wiedererkennen. Als ich nach ausgiebiger Grundreinigung mit frisch gewaschenen Haaren und ohne Brille und Mütze später an die Bar zurückkehrte, haben sie mich doch erkannt. An der Flasche. Hauser-Tipp Kilimanjaro Kikeleva-Route Reisenummer: 5KEE01 Preis pro Person in €: Termin frei wählbar ab 1.480,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 Geschafft! 36 Den Vortrag von Xenia Kuhn und Bernhard Fleischmann über die Kilimanjaro-Besteigung können Sie am Hauser-Tag in Fürstenfeldbruck am 24. Januar 2015 erleben. Wichtige Tipps für die Kilimanjaro-Besteigung Diese Ratschläge hat Xenia Kuhn von ihren Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg bekommen und befolgt Martin Gröber, Bergsteiger, ehemaliger Reiseleiter, Hauser-Serviceteam, er war u. a. am Mera Peak (6.476 m): „Trink drei bis vier Liter am Tag. Und wenn du nachts raus musst, dann geh, halte nichts zurück. Und lass auch im Schlafsack die Mütze auf, der Kopf darf nicht auskühlen. Und achte drauf: In dem Moment, in dem du durch den Mund atmest statt durch die Nase, gehst du zu schnell.“ Ulla Mengel, Bergsteigerin und zuständig für Hauser Alpin. Sie hat u. a. den Aconcagua (6.962 m) und im Oktober 2014 die Ama Dablam (6.856 m) bestiegen: „Du musst immer extrem langsam gehen. Lass dich von niemandem hetzen.“ Ulla hat Xenia zudem Handschuhe, Mütze, Stirnlampe, Gamaschen und Schlafsack geliehen. Ruth Zeller, Bergsteigerin, Reiseleiterin und zuständig für die Einteilung der Reiseleiterinnen und Reiseleiter, sie hat u. a. den Great Trango in Pakistan (6.286 m) und den Ancohuma in Bolivien (6.427 m) bestiegen: „Wenn du morgens aufwachst, fang an zu trinken. Bevor ihr das Lager verlasst, solltest du einen Liter getrunken haben.“ Thomas Hartmann, Bergsteiger und Hauser-Reiseleiter, war u. a. am Mera und Island Peak (6.189 m): „Lass los vom Alltag. Geh dich frei!“ Peter Schatzl, Bergsteiger und Hauser-Profibergführer. Peter ist das ganze Jahr in den Alpen und in Asien unterwegs. Im Jahr 2014 führte er Gruppen auf den 8.201 m hohen Cho Oyu und auf die 6.856 m hohe Ama Dablam. Für die Gäste von Hauser Exkursionen leitet er Kurse „Höhentaktik und Höhenmedizin“: „Lerne die Zeichen deines Körpers in der Höhe deuten und bleib cool!.“ Benedikt Häupl vom Hauser Shop hat Xenia bestens im Hinblick auf die gesamte Ausrüstung beraten. Er empfiehlt für den Kili die Jacke von Mountain Equipment und Trekkingstöcke von Leki. Michi Markewitsch, Bergsteiger und Hauser-Reiseleiter: „Trink immer Ingwertee, der ist gut gegen Höhenkrankheit.“ 37 Im Bann Äthiopiens Auffällig oft fahren Hauser-Reisegäste mehrmals in das nordostafrikanische Land. Warum ist das so? Ein Interview mit Äthopienspezialistin Gabriele Krombach GK: Erstens hat Äthiopien landschaftlich und kulturell so viel zu bieten, dass man während einer einzigen Reise nicht alles ansehen kann. Zweitens fühlen sich unsere Reisegäste in dem Land sicher. Und das hängt mit unserem Partner vor Ort zusammen, mit Habte Lakew. Und drittens überzeugt einfach die Qualität der Reisen, weil immer alles wie am Schnürchen klappt. Ja, Sicherheit wird weltweit zunehmend ein Thema. Inwiefern hat Habte, der Hauser-Partner in Addis Abeba, damit zu tun? GK: Habte kennt die Menschen in den Dörfern, die wir besuchen – ob Konso oder die stolzen Afar. Wir melden alle Fahrten an und nehmen immer einen Guide aus dem jeweiligen Dorf dazu. So öffnen sich für unsere Reisegäste Türen und Tore, die anderen verschlossen bleiben. Welche Tour eignet sich als Einsteigerreise? GK: Zum Hineinschnuppern und um ein erstes Gefühl für Land und Leute zu entwickeln, empfehle ich die Reise „Äthiopien total“. Gewandert wird hier nur wenig. Dafür stehen die christlichen Stätten in Lalibela, Axum und Gondar im Mittelpunkt, also im Norden, und Völker der Mursi, Hamer, Dorze, Oromo und Wolayta im Süden. Wer mehr wandern möchte, sollte mit der Reise „Wo Afrika den Himmel berührt“ beginnen, bei der führen Wanderungen durch das Semyen-Gebirge. Die Termine habe ich so gelegt, dass man direkt im Anschluss „Südäthiopien“ bereisen kann. 38 Und die anderen Reisen? GK: „Ostäthiopien“ ist für alle gedacht, die ein ungewöhnliches Trekkinggebiet suchen. Die grünen Bale Mountains sind als Wanderregion kaum bekannt. Übrigens kommt nur dort und im äthiopischen Arussi-Gebirge das Berg-Nyala vor. Die schönen Tiere sind bisher kaum erforscht. Und die fünfte Tour, die Reise in die Danakil-Senke, ist eine anspruchsvolle Überlandtour durch raues Gelände. Höhepunkt ist der Aufstieg zum Kraterrand des Erta Ale, an dem auch übernachtet wird. Worauf sollte sich jemand einstellen, der erstmals nach Äthiopien fährt? GK: Man muss bereit sein, sich anzupassen und auf Komfort zu verzichten. Äthiopien gehört zu den Ländern, die als Entwicklungsländer bezeichnet werden. Trotzdem ist das Reisen durch Äthiopien nicht billig. Manchmal gibt es in den Unterkünften kein fließendes Wasser und damit auch keine Toilettenspülung. Einen Hüttenschlafsack sollte man unbedingt dabei haben. Hauser-tipp Äthiopien total Reisenummer: 5ETK0802 Termin: 25.10.2015 – 13.11.2015 Reisenummer: 5ETK0803 Termin: 29.11.2015 – 18.12.2015 Preis pro Person in €: € 3.150,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 Sondertour vom südlichen Tansania nach Malawi Tiere morgens, Tiere mittags, Tiere abends … und dann der Strand Afrikaexpertin Gabriele Krombach hat sich für Tierliebhaber eine Sondertour ausgedacht. Zögern Sie nicht, es gibt nur einen Termin! Raus aus dem Zelt! Ab in die ummauerten Duschen. Der Klapptisch ist gedeckt – Toast, Eier, Marmelade, Tee, Instant Kaffee, Milchpulver. Wer hat den Zucker? In dem Fall steht er meist vor der eigenen Nase. Die frische Morgenluft macht Appetit auf den Tag. 20 Tage Ostafrika! Fahrten im Auto bei offenem Dach, unterwegs im Boot oder auch auf Fußpirsch. Mittags meist ein Lunchpaket. Später Fahrt dem glühenden Sonnenball entgegen in Richtung des nächsten Camps. Giraffen, Elefanten und Kudus wie Scherenschnitte im Abendlicht. Essen im Schein der Stirnlampe und dann in den Schlafsack mümmeln. Nachts brüllen Löwen, heulen Hyänen und kreischen Affen. Diese Vorstellung macht Sie glücklich? Dann kommen Sie mit! Tiere, Tiere, Tiere und unterschiedlichste Landschaften. Dafür ist der Süden Tansanias berühmt. Trotzdem sind seine Nationalparks weit weniger bekannt als Serengeti, Ngorongoro, Tarangire und Manyara im Norden. Es geht los im Selous, dem größten Wildschutzgebiet Afrikas. An Tieren gibt es hier nahezu alles, was die ostafrikanische Tierwelt zu bieten hat. Und unzählige Vögel – es gibt an die 400 Vogelarten – flattern durch die Luft, sitzen auf Bäumen und staksen durch die Gewässer. Durch die savannenartige Landschaft des benachbarten Mikumi ziehen riesige Büffel- und Elefantenherden. Mitten im Bergregenwald finden sich im Udzungwa-Nationalpark keine Straßen, aber es gibt ein gutes Wegenetz. Optimal für die Affenpirsch zu Fuß. Beim Mittagspicknick erfreut hier nicht nur der Inhalt der Lunchbox, sondern auch der Blick auf den Sanje-Wasserfall. Im dichten Urwald stürzt er sich über mehrere Stufen 300 Meter in die Tiefe. Dann der Ruaha-Nationalpark. Das Besondere an ihm? Er bildet eine Überganszone zwischen Afrikas östlichen und südlichen Ökosystemen. Lebensader ist der Ruaha-Fluss mit seinen vielen Krokodilen und Flusspferden. Außerdem wird die Elefantenpopulation in Ruaha auf 10.000 geschätzt. Bevor es über die Grenze nach Malawi geht, noch ein Stopp beim Kratersee Ngozo. Der Aufenthalt in Malawi beginnt mit einer Wanderung auf das Nyika-Plateau. Es trennt das Luangwa-Tal im Westen vom Malawi-See im Osten. Nach der Besichtigung der Missionsstation Livingstonia verläuft die Route ins Tierreservat Vwaza Marsh. Der größte Teil ist flach und mit knorrigen Mopane-Bäumen bewachsen. Flusspferde, Warzenschweine und Paviane fühlen sich hier wohl. Aber jetzt ist es genug! Auf zum feinen, weißen Sandstrand von Chintheche. Schwimmen, entspannen, schnorcheln, in der Sonne braten – alles ist möglich. Hauser-Tipp Safari in Elefantenland – von Südtansania zum Malawi-See Reisenummer: 5TZK1001 Termin: 25.05.2015 – 13.06.2015 Preis pro Person in €: 4.490,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 39 Hauser News Go Easy, Go Active und Go Alpine heißen unsere neuen Kataloge. Ob Sie gemütlich wandern wollen oder eine echte Herausforderung suchen, wir haben für alle Wünsche die passende Reise. Hauser Exkursionen gewinnt mit der Porter Policy den 2.Platz beim Travel One Nachhaltigkeitspreis „ÜberLeben“ – der neue Live-Vortrag von Reinhold Messner in Kooperation mit Hauser Exkursionen Wie riecht Heimat? Wie viel Freiraum braucht ein Kind? Wie überlebenswichtig sind Angst, Egoismus und Instinkt? Reinhold Messner skizziert in seinem Multivisionsvortrag seinen Weg vom Südtiroler Bergbub zum größten Abenteurer unserer Zeit. Mit dem Rabatt-Code HA 7588 sparen Hauser-Kunden 10 Prozent. Tickets, Termine und weitere Infos www.reisefibel.de oder www.hauser-exkursionen.de 40 Das Magazin Travel One in Zusammenarbeit mit namhaften Touristikexperten aus Wissenschaft und Wirtschaft verleiht seit 2010 den Nachhaltigkeitspreis an Unternehmen, die sich um eine gute ökologische und soziale Bilanz im Tourismus verdient gemacht haben. Unser Kodex zum Schutz der Träger hat den 2. Platz gewonnen! Mit der Porter Policy, die seit Mai 2014 von unseren Geschäftspartnern verpflichtend eingehalten werden muss, setzen wir Standards für die Arbeitsbedingungen bei Bergexpeditionen. Das hat die Jury überzeugt. Der Kodex garantiert angemessene Kleidung und Schuhe, geeignete Unterkünfte am Berg, Essen, Kochausrüstung und Wasser, eine Unfallversicherung, die gleiche medizinische Versorgung wie Reisegäste, Gewichtsbeschränkungen beim Gepäck und ein Mindestalter der Träger. Hauser-Mitarbeiterin Carmen Klopfstock bei der Preisverleihung Michi Markewitsch hat glückliche Reisegäste Hauser-Infotag am 24. Januar 2015 in Fürstenfeldbruck INTERSPORT Gipfeltreffen in Oberammergau vom 17. bis 21. Juni 2015 Informieren Sie sich aus erster Hand bei spannenden Vorträgen mit farbenprächtigen Bildern! Kommen Sie mit in die schönsten Winkel der Erde. Zudem gibt es einen bunten Markt, auf dem sich die Besucher mit Wander- und Trekkingausrüstung, Bekleidung, Bioprodukten, Kunsthandwerk und vielen anderen Dingen für den nächsten Urlaub eindecken können. Das Programm liegt diesem Magazin bei oder www.hauser-exkursionen.de/ueber-hauser/events Egal ob Sie lieber wandern oder mountainbiken, ob Sie lieber beim Canyoning nass werden oder luftige Klettersteige begehen. Beim Gipfeltreffen ist für jeden etwas dabei. Unterhaltung ist also garantiert – auch abends! Besonderes Highlight: Hauser-Reiseleiter Michi Markewitsch nimmt sein Publikum bei seinem Multimediavortrag mit ins Altiplano von Chile und Bolivien. Alle Informationen zum Gipfeltreffen finden Sie in der Beilage dieses Hauser Magazins. Manfred Häupl im Vorstand vom forum anders reisen Registrieren Sie sich beim Gipfelstürmer Programm vom Sporthaus Schuster Hauser-Inhaber Manfred Häupl ist seit Mai 2014 erster Vorstandsvorsitzender beim forum anders reisen, dem Dachverband für nachhaltigen Tourismus. „Im Verband haben wir innerhalb der Branche mehr Gewicht, wenn es darum geht, nachhaltige Themen umzusetzen.“ Gleichzeitig will der HauserChef auch eigene Erfahrungen in Bezug auf Nachhaltigkeit – z. B. bei der CSR-Zertifizierung – an Kolleginnen und Kollegen der Branche weitergeben. Höher steigen, mehr erleben! So funktioniert's: Die Gipfelstürmer-Kundenkarte können Sie im Ladengeschäft in München mitnehmen oder bei einer Onlinebestellung dem Warenkorb zufügen. Für jeden Euro Einkauf bekommen Sie zwei Höhenmeter gutgeschrieben. Je mehr Höhenmeter Sie sammeln, desto mehr unbezahlbare Schuster-Momente erwarten Sie. Auch Hauser-Angebote sind dabei. Ihr unmittelbarer Vorteil ab Registrierung ist der Gipfelstürmerpreis. Auf ausgewählte Produkte erhalten Sie bis zu 10 Prozent Preisnachlass. www.sport-schuster.de Hauser goes Yomads Mit der neuen Reisemarke „Yomads“ wendet sich Hauser Exkursionen ab Januar 2015 erstmals explizit an die 20- bis 39-jährigen Abenteurer. Auf diese Zielgruppe zugeschnitten, bietet „Yomads“ unvergessliche Reiseerlebnisse weltweit. Mountainbiken in Myanmar, Canyoning in Slowenien, Trekking zum Everest Base Camp oder Lagerfeuer in der Wildnis Alaskas. Gleichgesinnte Weltenbummler aus aller Welt sind gemeinsam unterwegs. Kleine Gruppen erlauben intensive Erlebnisse „off the beaten track“. Zahlreiche spannende Aktivitäten formen die Reisen, dabei ist genügend Freiraum für eigene Entdeckungen und individuelle Erlebnisse. Bestens ausgebildete Reiseleiter vermitteln wertvolles Wissen, geben Insider-Tipps und ermöglichen intensive Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung. „Yomads“ ist eine Kooperation von Hauser Exkursionen und zwei internationalen Trekkingreisen-Partnern aus Australien und den Niederlanden. www.yomads.com Yomads 41 Südafrika Freiheit über den Wolken und Henkelbecher to go – wandern in den Drakensbergen Hauser-Chef Manfred Häupl wanderte im April 2014 in sechs Tagen vom Royal Natal Nationalpark zum weltberühmten Cathedral Peak. Über die Gebirgslandschaft in der Provinz KwaZulu-Natal, die Tolkien als Inspiration für seine Misty Mountains im Herrn der Ringe diente, war er mehr als erstaunt. Spirituelle Landschaft und Camping-Feeling! Die Mischung macht´s. Am Morgen der Schöpfung Sechs Tage lang habe ich mich gefühlt, als würde ich über den Wolken wandern. Die meiste Zeit bin ich ja tatsächlich über den Wolken gewandert. Sie lagen wie ein Wattefeld unterhalb von mir. Irgendwie wie im Himmel. Und wenn dann noch ein Lämmergeier mit seinen zwei Metern Flügelspannweite durch die Lüfte gleitet, fühlt man sich fast wie am Morgen der Schöpfung. Diese Landschaft macht ehrfürchtig. Ich denke, es ist nicht zufällig, dass die Buren, als sie zu den Drakensbergen vordrangen, religiöse Bezeichnungen für die Felsformationen und Plätze ausgesucht haben, wie Cathedral Peak oder Twelve Apostles oder Madonna and her Worshippers. Aber es gibt auch eine Gegenwelt dazu, wie den Devil´s Tooth, den Teufelszahn. Über fünf Kaskaden in die Tiefe Aufgestiegen zur Hochebene bin ich über Eisenleitern. Von den Abbruchkanten des Hochplateaus, an denen man entlang wandert, bieten sich täglich neue Ausblicke und ständig wechselnde Tiefblicke. Und zwar mehr als 2.000 Meter nach unten! Wir sind auf ungefähr 2.900 Meter unterwegs, das Lowveld liegt auf ca. 300 Meter. Bestürzend schön ist der Blick von oben auf die Tugela Falls. Sie sind mit 948 Metern die zweithöchsten Wasserfälle der Erde und rauschen über fünf Kaskaden in die Tiefe. Nur der Salto Angel in Venezuela ist noch höher. Bell Traverse und seine Majestät, der Cathedral Peak Das Trekking-Highlight war der Weg über die Bell Traverse zum Cathedral Peak und hinauf zu seinem 3.004 Meter hohen Gipfel. Die Bell Traverse läuft parallel zur Abbruchkante 42 des Hochplateaus, aber auf halber Höhe und teils in der Wand. Manche – ich inzwischen auch – zählen sie zu den schönsten Wanderwegen der Welt. Die Felsquerungen zwischen lanzenartigen Gipfeln und geheimnisvollen Höhlen sind abenteuerlich. Dadurch dass er frei steht, wirkt der Cathedral Peak unglaublich majestätisch. Von oben lässt sich die gesamte Route der vergangenen Tage überblicken – vom Devil´s Tooth bis zum Champagne Castle. Drachen und Speere Für den Namen Drakensberge – oder Drachenberge auf Deutsch – gibt es viele Erklärungen. Ich weiß nicht, welche stimmt. Vielleicht stimmen auch alle. Da gibt es die Legenden der San. Die San lebten in den Bergen, worauf noch viele Felsmalereien hinweisen. Sie erzählen, dass in den hiesigen Höhlen einst Drachen wohnten. Und sie erzählen, dass ein Drache mit seinem gezackten Schwanz die Schluchten in die Felsen geschlagen hätte. Andere behaupten, die Buren hätten den Namen vergeben, weil die schroffen Bergzacken wie der bemooste Rücken eines Drachens aussehen würden. Und die Zulu bezeichnen die Berge als Ukhahlamba, „Barriere aus aufgerichteten Speeren“. Auch treffend. Ökoseife nicht vergessen Gezeltet wird während des Trekkings an geeigneten und schönen Plätzen, wie z. B. an der Quelle des Oranje, der hier oben noch nicht ahnen lässt, zu welchem Strom er bis zu seiner Mündung in den Atlantischen Ozean als Grenzfluss zwischen Südafrika und Namibia anschwellen wird. Waschen und baden kann man sich in Bächen, Flüssen und Felsenpools. Also unbedingt Ökoseife mitnehmen! Man wird satt Im Dorf Mweni tischen die Zulu am Ende der Reise kräftig auf. Aber während des Trekkings sollte man zu Abstrichen bereit sein. Ich sage es mal so: Man wird auf jeden Fall satt. Aufwändige Gerichte, wie sie unsere Trekkingköche in Nepal, Marokko oder Ostafrika aus den Pfannen und Töpfen zaubern, darf man aber nicht erwarten. Campingküche ist die passende Beschreibung. Es gibt nur zwei Kocher, und alles ist möglich, solange es aus Wasser und Milchpulver hergestellt oder damit angereichert werden kann, also z. B. Müsli mit Instantmilch, Kartoffelbrei oder Pfannkuchen. Für das Trekking muss alles mitgenommen werden, es gibt keine Möglichkeit, während des Wanderns Vorräte aufzufüllen. Denn das Plateau der Drakensberge ist so gut wie menschenleer. Mir sind nur ein paar Basotho-Hirten auf ihren Pferden begegnet. Und einige junge weiße Südafrikaner mit großen Rucksäcken, die Hiken in den Drakensbergen unter dem sportlichen Aspekt sahen. Gegessen wird aus Plastiktellern und jeder bekommt für die Dauer des Trekkings einen eigenen Henkelbecher, aus dem Tee getrunken, Suppe geschlürft oder Müsli gelöffelt wird. Wandern und feiern mit Zulus Trekking mit Begleitmannschaft ist in Südafrika bisher sehr selten. Unser Partner vor Ort arbeitet mit Zulu-Männern zusammen, die aus Dörfern stammen, die in der Region liegen. Durch ihre Ausbildung und die Schaffung von Arbeitsplätzen im Trekkingtourismus wird Landflucht verringert. Am Ende des Trekkings wird im Zuludorf Mweni übernachtet, aus dem manche Mannschaftsmitglieder stammen. Es wird gefeiert und getanzt, aber nicht für uns, sondern weil man sowieso tanzen würde, da man wieder gut zuhause angekommen ist. Wir sind willkommen und dürfen mitmachen. Klappstuhl empfohlen Ich hatte den Helinox-Klappstuhl aus dem Hauser Shop dabei, um nicht am Boden sitzen zu müssen. Aus Gewichtsgründen haben die Träger keine Stühle dabei. Sie dürfen nach der Hauser Porter Policy nicht mehr als maximal 30 Kilo pro Person tragen. Und da ist für Stühle kein Platz. Der Stuhl wiegt nur 850 Gramm und ich finde ihn sehr bequem. Ein flexibles Solarpanel auf dem Rücken meines Rucksacks hat mich außerdem mit ausreichend Strom für die Kamera versorgt. Der Foto war natürlich ständig im Einsatz – bei der Kulisse. Hauser-tipp Überquerung der Drakensberge – Trekking in Südafrika Reisenummer: 5ZAK3001 Termin: 09.05.2015 – 23.05.2015 Reisenummer: 5ZAK3002 Termin: 05.09.2015 – 19.09.2015 Preis pro Person in €: ab 2.990,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 43 Asado Wasser Sandbrot Ganz nach Goethes Geschmack 44 Guten Appetit! Essenskulturen Essen nährt Körper und Geist, ist lebenswichtig und macht Spaß. Auf Reisen ist es alles andere als Nebensache! Wie hat der Philosoph Ludwig Feuerbach (1804–1872) gesagt? „Der Mensch ist, was er isst.“ Auf Hauser-Reisen probieren Sie nicht nur fremde Gerichte, sondern lernen auch die spezielle Trekkingküche kennen. Getafelt wird im Zelt, auf dem Boot oder an allen möglichen und unmöglichen Stellen in freier Natur. Nirgends kommt man sich schneller näher als bei gemeinsamen Mahlzeiten. Wer isst mit wem? Wie wird gegessen? Wann wird gegessen? Was schmeckt wem? Goethe und die Trekkingköche Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) wäre von den Mahlzeiten, die unsere Trekkingköche in Marokko und Algerien zubereiten, begeistert gewesen. Von ihm stammt der Satz: „Das Essen soll zuerst das Auge erfreuen und dann den Magen.“ Noch dekorativer kann man frische Salate kaum servieren! Bunt, schmackhaft, gesund und außergewöhnlich – die Trekkingküche auf Hauser-Reisen Und jetzt ganz locker Die Sonne geht unter – Zeit für den Sundowner im östlichen und südlichen Afrika – ob mit Gin Tonic, einem Bier oder einem Glas Wein. Dazu Biltong – Trockenfleisch von Wildtieren oder von Rindern. Doch es muss nicht immer Alkohol sein. „Den wahren Geschmack des Wassers erkennt man erst in der Wüste“, weiß ein jüdisches Sprichwort. Und nicht nur dort! Bunt und pappig Süß und klebrig sind die Marzipandatteln, die Sie bei der Vulkantour in Italien finden können. Und das Dessert mit Cashewnüssen im Oman zeigt die Vorliebe vieler Araber für Dekoration und bunte Farben. „Das Essen ist einer der vier Zwecke des Daseins. Welches die anderen drei sind, darauf bin ich noch nicht gekommen“, meinte Charles de Montesquieu (1689 – 1755). Für das Hauser-Team ist klar: Die anderen drei sind Wandern, Trekking, Bergsteigen! Biltong Alles Banane Das Auge isst auch in Ruanda mit, wo der Eintopf lecker in einem Bananenblatt verpackt ist. Dagegen wickelt man in Costa Rica Reisgerichte zum Mitnehmen in ein Bananenblatt. Kraftfutter „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, tönt ein deutsches Sprichwort. Aber wichtig ist Brot schon! In der Sahara wird es im Sand gebacken. In Usbekistan, Armenien und manchen Teilen des Iran wird der Teig an die Wände eines Lehmofens geklatscht, bis er sich gebacken von selbst löst. Auf unseren Kilimanjaro-Touren gibt es deftige Gerichte. Denn „Essen hält Leib und Seele zusammen“. Kartoffeln, Reis, Nudeln – also viele Kohlehydrate, dazu Hühnchen, viel Gemüse und Salat. Fleischvielfalt Wer Fleisch mag, ist in Chile, Argentinien oder Südafrika richtig. Asado und Braai nennt man das Grillen am offenen Feuer unter freiem Himmel. Robbengulasch, Walrolladen und Eisbärsteak liegen in Grönland auf den Tellern. Rezept–Tipp GELBE ERBSENSUPPE MIT INGWER SCHWEDISCHE ART Zutaten: en, Zubereitung: • 400 g Rapunzel Gelbe Erbs Erbsen über Nacht einweichen. halb, geschält er, grob Ingw k Die eingeweichten Erbsen abgießen und mit kaltem Wasser • 1 daumengroßes Stüc gehackt abspülen. Ingwer, Knoblauch und Kreuzkümmel 1-2 Minuten gehackt in Olivenöl andünsten bis sich das Aroma entfaltet. Erbsen und • 1-2 Knoblauchzehen, klein n ahle Lorbeerblätter hinzugeben, mit der Klaren Suppe aufgießen • 1 TL Kreuzkümmel, gem l nativ extra enö und ca. 20-25 Minuten bei mittlerer Hitze und geschlossenem • 1 -2 EL Rapunzel Oliv Deckel köcheln lassen. • 2-3 Lorbeerblätter Suppe • 800 ml Rapunzel Klare Die Lorbeerblätter entfernen, die Erbsen leicht pürieren und • 1-2 Spritzer Zitronensaft bei Bedarf etwas Flüssigkeit nachgießen. Zum Schluss etwas • Rapunzel Meersalz e, gehackt Zitronensaft hinzugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken • Pfeffer, 1 Bund Petersili und die Petersilie untermischen. • Knäckebrot Mit Knäckebrot servieren. Wir machen Bio aus Liebe. 45 Simbabwe Wandern wo die Stille knistert Der Gold-, Elfenbein- und Fellhandel hat im Mittelalter zur wirtschaftlichen Blüte auf dem Simbabwe-Plateau geführt. Die riesigen Steinmauern, welche die königlichen Residenzen umschlossen, sind heute noch zu sehen. Aber Afrika-Expertin Cornelia Böhm hat noch viel mehr entdeckt als die Steinbauten von Groß Simbabwe und die Viktoria-Fälle. Nämlich wunderbare Wandergebiete und einen ungewöhnlichen Nationalpark. Es gibt Landschaften, die man spürt. Matopos gehört dazu. Riesige Granitfelsen ragen aus der Buschlandschaft, türmen sich als Kugeln übereinander oder bilden Figurengruppen – eine sieht aus, wie eine Mutter, die ihr Kind auf dem Rücken trägt. Die Luft flirrt. Es ist so still, dass es knistert vor Energie, bei den Wanderungen zu den großen Felsüberhängen, unter denen Felsbilder zu sehen sind: Rituale, Jagdszenen, Büffelherden. Ganz anders die Eastern Highlands, dort war ich in den Chimanimani-Bergen unterwegs und habe den Weg zum höchsten Berg Simbabwes, dem 2.592 Meter hohen Monte Binga, ausgekundschaftet. Kurz und steil geht es nach oben durch einen mit grauem Granit übersäten Märchenwald und hinunter durch schulterhohe Pflanzen. Natürlich ist in unserer Neutour auch der Besuch von Hwange, des größten Nationalparks von Simbabwe, enthalten. Aber es ist überraschend, ihn mit Gonarezhou zu vergleichen, dem zweitgrößten Nationalpark nahe der Grenze zu Mosambik. Er war lange geschlossen und ist kaum bekannt. Gonarezhou bedeutet „Ort vieler Elefanten“. Und die verhalten sich hier ganz anders als die Dickhäuter in Hwange, weil sie nicht an Touristen und Fahrzeuge gewöhnt sind. Also ein bisschen mehr Abstand bitte! Landschaftlich sind es die Chilojo Cliffs aus Sandstein, die wieder ein neues Bild vermitteln. Die Lodge, auf deren Campground wir übernachten, war fünf Jahre zugesperrt. Als vor nicht allzu langer Zeit die neuen Besitzer die Tür aufschlossen, mussten sie nur abstauben. Alles war an seinem Platz, kein Kaffeelöffel hat gefehlt. Die Bewohner der umliegenden Dörfer haben das Haus geschützt. Heute arbeitet der Lodge-Besitzer eng mit den Dorfbewohnern zusammen. Die Frauen aus dem Dorf beliefern die Lodge mit Gemüse, Männer sind als Fahrer und Fährtenleser angestellt. Hauser-tipp Simbabwe – Granitfelsen, Großwild & Geschichte Reisenummer: 5ZWK0201 Termin: 15.05.2015 – 30.05.2015 Reisenummer: 5ZWK0202 Termin: 03.07.2015 – 18.07.2015 Preis pro Person in €: ab 3.490,– Weitere Reisetermine und Details d www.hauser-exkursionen.de oder anfordern unter Telefon: 089 / 23 50 06 - 0 Chilojo Cliffs 46 Hauser-Lesetipps VR Anzeige 2015 83 x 60 RZ_2015 18/11/2014 18:23 Seite 1 > NEU REISEFÜHRER AUS DEM TRESCHER VERLAG Verträglich Reisen 2015 jetzt am Kiosk! Inselträume M A G A Z I N F Ü R R E I S E N U N D U M W E LT 2 0 1 5 Wege zum Wein Stadterlebnis Rad fährt Bus und Bahn Österreich Spezial Von Brighton bis Zadar: Reiseideen für kleine Städte Urlaub oder Ausflug: Tipps für die Fahrradmitnahme Kulinarisch, köstlich und bio 25. Jahrgang · Ganzjahresausgabe 2015 · 5,90 Euro · 7.50 SFr. · Übrige EU-Länder 6,80 Euro · www.vertraeglich-reisen.de trescher-verlag.de Hauser_2015_korr.indd 1 Verträglich Reisen MEHR WISSEN. BESSER REISEN. 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Senden Sie die Lösung portofrei mit beiliegender Umfrage an Hauser Exkursionen. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir: drei Reisegutscheine über je € 500,– drei Hauser-Rucksäcke drei Hauser-Taschen Teilnahmebedingungen: Mit der Teilnahme am Gewinnspiel akzeptieren Sie Folgendes: Teilnahme ab 18 Jahren. Mitarbeiter der Firma Hauser Exkursionen und deren Angehörige sowie GewinnspielVereine sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Teilnahme ist unabhängig von einer Buchung. Die Gewinner werden durch Los ermittelt und schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Für Teilnehmer, die noch keine Hauser-Kunden sind, legen wir ein Kundenkonto an. Die postalischen Daten nutzen wir für unsere Werbeansprachen. Sie können der Nutzung Ihrer Daten für Werbezwecke jederzeit widersprechen. Einsendeschluss: 30.06.2015