In einem BOOT - Evangelische Kirchengemeinde Lünen
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In einem BOOT - Evangelische Kirchengemeinde Lünen
Kontakt Kindertageseinrichtung Pfarrerinnen & Pfarrer Presbyterinnen & Presbyter Stadt I Udo Kytzia Tel. 13670 Stadt II Anja Bunkus Tel. 13795 Johannes Ulrich Klink Tel. 50082 Paul-Gerhardt Claudia Reifenberger Tel. 53936 Heliand/Cappenberg Bernd Quade Tel. 53161 KIEZ/Stadtkirche Rüdiger Holthoff Tel. 0231/802759 Vikar Tel. 3091104 Sebastian Amend Kirchenmusik Kantorin Jutta Timpe Tel. 13987 Kantor Oliver S.-Roosmann Tel. 740959 Kinder & Jugend Jugendbüro – Stadt-Insel Dirk Berger Tel. 927078 Gemeindebüro Hartmut Adam Tel. 53526 Herbert Bastian Tel. 54034 Lukas Falk Tel. 44162 Thomas Grabowski Tel. 72942 Laurenz Hirsch Tel. 24981 Björn Jankord Tel. 57505 Hartmut Jürgens Tel. 24444 Dr. Karsten Karad Tel. 71413 Klaus Knappmann Tel. 55447 Martin Krause Tel. 71621 Norbert Schild Tel. 741196 Renate Schulenberg Tel. 51684 Hannelore Zobel Tel. 14910 Küsterdienst Annegret Petersen Tel. 1730 Manuela Krzyzaniak Tel. 1739 Küsterin Heike Tusche Küster Manfred Wolf Tel. 3092407 Tel. 3092339 Im Internet - Kirchengemeinde Lünen www.kirchengemeinde-luenen.de // Mailadressen finden Sie auf unserer Internetseite. 2 Kontakt www.in-einem-boot.de Johannes – Leitung Jens Hoppe Tel. 54023 Paul-Gerhardt – Leitung Lieselotte Morschel Tel. 51908 Stephanus – Leitung Elke Hohensee Tel. 14050 Anschriften & Öffnungszeiten Gemeindebüro Kirchenkreis Superintendent Ulf Schlüter Tel. 0231/8494-0 Krankenhausseelsorge Hartmut Gluche Tel. 77-2131 Gehörlosenpfarrer Hendrik Korthaus Tel. 728335 Schulseelsorge Thomas Grebe Tel. 20292-26 Jugendkontaktstelle Annette Greger Tel. 0231/847969-32 St.-Georg-Kirchplatz 2 • 44532 Lünen Tel. 02306 / 17 30 • Fax 1 25 84 [email protected] www.kirchengemeinde-luenen.de Montag, Dienstag, Freitag 9:00 – 13:00 Uhr Donnerstag 14:00 – 18:00 Uhr Jugendbüro – Stadt-Insel Orte Stadtkirche Lünen St.-Georg-Kirchplatz 1 Gemeindezentrum St. Georg St.-Georg-Kirchplatz 2 Johanneshaus Wilhelm-Löbbe-Allee 37 Paul-Gerhardt Heinrich-Imig-Straße 3 Heliand Rudolph-Nagell-Straße 15 St.-Norbert-Kirche Ahornstraße 15 Cappenberg Rosenstraße 17, Selm-Cappenberg Stadt-Insel Friedrichstraße 65b Evangelischer Friedhof Kirchhofstraße 16 Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Friedrichstraße 65b • 44536 Lünen Tel. 02306 / 92 70 78 • Fax 92 70 79 [email protected] www.stadt-insel.de Montag bis Freitag 15:00–18:00 Uhr Kirchenmusikbüro St.-Georg-Kirchplatz 2 • 44532 Lünen Tel. 02306 / 12092 Kirchliches Informations- und EhrenamtsZentrum – KIEZ Im Turmraum der Stadtkirche St.-Georg-Kirchplatz 2 • 44532 Lünen Tel. 02306 / 92 84 62 Montag – Freitag 10:00 – 12:00 Uhr Dienstag – Freitag 15:00 – 17:00 Uhr Kontakt 3 Editorial Inhalt Kontakt2 Anschriften & Öffnungszeiten 3 Editorial4 Impressum5 Zum Thema Plädoyer für Sommermuße 6 Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral8 Verordnete Muße im Urlaub? 10 Sommerausflüge (Buchtipps) 12 Zeitansage: »Habt Muße und erkennt, dass ich Gott bin« 14 Gemeindeleben Aus dem Presbyterium 16 Gottesdienstübersicht25 Termine & Veranstaltungen 29 Kirchenmusik34 Stadtkirchenarbeit37 Kinder & Jugend 42 Kindergarten44 Senioren46 Rückblick47 Amtshandlungen52 Geburtstage55 4 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, »Muss Muße …?« So oder ähnlich klang unser Arbeitstitel, und sofort fiel uns zu diesem Stichwort diese Geschichte ein mit dem Touristen, der da am Meer sitzt und einem Fischer gute Ratschläge erteilen will… Ja, diese Geschichte glaubt jeder zu kennen. Aber kennen Sie wirklich das Original von Heinrich Böll? Hier können Sie seine »Anekdote« nachlesen (S. 8). Aber zuerst finden Sie unter »Plädoyer für Sommermuße« Claudia Reifenbergers Gedanken zu der nächsten Assoziation, die sich bei Protestanten zum Stichwort »Muße« zwangsläufig einstellt: »Müßiggang« – ist das nicht »aller Laster Anfang«? Im Gegenteil, meint Anja Dahlke aus dem »Jammertal Resort« in Datteln im Interview von Bettina Voß (S. 10). Zum Ausspannen gehört auf alle Fälle das Lesen – so wie Sie, hoffentlich in Muße, gerade im »BOOT« schmökern. Lassen Sie sich von Heike Volkmann anregen (S. 12). Übrigens kann für Kantorin Jutta Timpe auch Kochen Muße sein (S. 35). Muße, Ruhestand… Zwei Pfarrer unserer Gemeinde verabschieden sich in denselben: Pfarrer Ulrich Klink (S. 16) und Pfarrer Bernd Quade (S. 19). Und unser langjähriger Kantor Oliver Schwarz-Roosmann verlässt mit seiner Familie ebenfalls die Gemeinde (S. 21). www.in-einem-boot.de Wir wünschen allen Gottes Segen auf ihren neuen Wegen. Was sonst noch in der Gemeinde geschieht, finden Sie wie immer in der Gottesdienstübersicht (S. 25) und den Veranstaltungshinweisen (ab S. 29). Aktuelles können Sie darüber hinaus jederzeit unserer Homepage entnehmen (www.evkgl.de) – so z.B. den Veranstaltungsort für »Kirche auf Sendung«, der bei Redaktionsschluss noch nicht feststand. Und nun wünschen wir Ihnen Freude beim Lesen dieses »BOOT«-Heftes – wenn möglich, mit Muße... Im Namen des Redaktionsteams Im Internet Kirchengemeinde Lünen www.kirchengemeindeluenen.de Impressum Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Lünen »In einem BOOT«-Redaktion St.-Georg-Kirchplatz 2 44532 Lünen [email protected] V.i.S.d.P.: Claudia Reifenberger [email protected] Auflage: 10.000 Stück Redaktion: Sebastian Amend, Björn Jankord, Claudia Pieper, Claudia Reifenberger, Bettina Voß, Jutta Hartung-Weiß, Ulf S. Weiß Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Layout: Siegbert Ilgner, Björn Jankord, Ulf S. Weiß Druck: Gemeindebriefdruckerei.de Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 20. Juli 2014 Äußerungen der Autoren müssen nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Bei Terminangaben ist Irrtum vorbehalten. »In einem BOOT« wird mit Adobe InDesign erstellt. Wir danken den Inserenten für die finanzielle Unterstützung. Bitte beachten Sie daher die Anzeigen! Editorial 5 Plädoyer für Sommermuße »Und sie [Adam und Eva; Anm. d. Redaktion] hörten Gott den Herrn, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war.« (1. Mose 3,8a). zum »Müßiggang«. Zur Trägheit, ja, zur Faulheit. Und die findet sich bekanntlich im Katalog der sogenannten »Sieben Laster« (auch Todsünden genannt). »Müßiggang ist aller Laster Anfang.« Unser deutsches Sprichwort zeigt noch die allzu leichte Verwechslung von Muße und Müßiggang. Nichtstun ist eben gar nicht so einfach. »Müßiggang ist Sünde wider Gottes Gebot, der hier Arbeit befohlen hat«, sagt Martin Luther. Und so kommt es, dass Arbeit und Beruf, also das »Tun« eine besonders hohe Anerkennung in der Ethik des Protestantismus erhält. Das war über Jahrhunderte so. Erst langsam entdeckte der Protestantismus wieder die zweckfreie, die bewusst erlebte Zeit als kostbares Gut. »Gott sei Dank, es ist Sonntag« Foto: © menita Pixabay. Com/ Public Domain Wenn ich ein Bild zum Wort »Muße« malen müsste, dann das von Gott, wie er im Paradiesgarten spazieren geht. Am Abend. Einfach so. Ohne ein bestimmtes Ziel. Und die Gartenarbeit war ja auch bereits erledigt. Einfach mal nichts tun. So richtig in Mode gekommen ist das Spazierengehen in Europa dann erst im 18. Jahrhundert. Das langsame Gehen: Entspannend, erholsam, vielleicht beobachtend. Den Gedanken freien Lauf lassen… Muße. Ein Ausgleich zur Fremd6 zum Thema bestimmung durch den Takt der Arbeit und zur Geschäftigkeit des Alltags. Nichts leisten müssen. Nichts produzieren. Keine Termine. Keine Pflichten. Muße ist eine Zeit, die im besten Sinne »nutzlos« verbracht wird. Vorsicht Verwechslungsgefahr War noch für die Philosophen der Antike diese Art schöpferischer Muße ein hohes Gut, geriet sie im Mönchtum des Mittelalters immer mehr in die Nähe www.in-einem-boot.de Mit dieser Initiative setzt sich die Evangelische Kirche in Deutschland gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen für die Erhaltung des Sonntags als Zeit der Muße ein: »Der Sonntag ist ein Symbol für die Würde und die Freiheit, die dem Menschen von Gott her zukommen. Durch sie ist das Bild des Menschen in unserer Gesellschaft grundsätzlich geprägt; dabei soll es auch bleiben. Deshalb wollen wir den Sonntag als Tag des Gottesdienstes, der Muße und der Besinnung erhalten.« Die Kunst ist im Grunde Muße und Arbeit, Passivität und Aktivität, Tun und Geschehenlassen miteinander in Einklang zu bringen. Neudeutsch heißt das Work-Life-Balance. Und auch das alte Wort Muße hat jüngere Geschwister Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 bekommen: Chillen, Relaxen, Wellness oder Quality time heißen sie. Und wieder gilt: Vorsicht Verwechslungsgefahr Muße und Freizeit sind nicht unbedingt dasselbe. Schnell werden an die von Arbeit und Verpflichtungen »befreiten« Stunden hohe Erwartungen geknüpft: Fitness, Lifestyle, Teilhabe an Konsumgewohnheiten und Mobilität versprechen Freiheit und schaffen zugleich neue Formen von Zweckbindung. Muße geht anders. Nichtstun ist eben gar nicht so einfach… Oder vielleicht treffender: Manchmal ist gerade das Einfache das Schwere. Und doch gibt es sie noch: Die einfache Übung, »mit Gedanken spazieren zu gehen«, wie es der Philosoph Friedrich Nietzsche nennt. Der lange Blick über das Wasser, die freie Hingabe in der Liebe, die Weisheit zu erkennen, was jetzt »seine Zeit hat«. Das alles kann gelingen – immer und überall – wenn wir bewusst Freiräume im Tages- und Lebenslauf offen lassen, um empfänglich zu bleiben: Für Begegnungen, für Berührungen, für Worte, für Klänge, für die Natur, für Gott, der sich nicht in Sturm und Beben offenbart, sondern im »leisen Säuseln«. Vielleicht wäre auch ein Spaziergang eine einfache Muße-Übung im Alltag. Wie Gott im Paradiesgarten. Am Abend. Als der Tag kühl geworden war. Einfach so. Ohne ein bestimmtes Ziel. zum Thema 7 Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral Von Heinrich Böll In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen, schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch einmal: klick, und da aller guten Dinge drei sind, und sicher sicher ist, ein drittes Mal: klick. Das spröde, fast feindselige Geräusch weckt den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach seiner Zigarettenschachtel angelt, aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehal-ten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes Klick, das des Feuerzeuges, schließt die eilfertige Höflichkeit ab. Durch jenes kaum messbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist – der Landessprache mächtig – durch ein Gespräch zu überbrücken versucht. »Sie werden heute einen guten Fang machen.« Kopfschütteln des Fischers. »Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig ist.« Kopfnicken des Fischers. »Sie werden also nicht ausfahren?« 8 zum Thema Kopfschütteln des Fischers, steigende Nervosität des Touristen. Gewiss liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die verpasste Gelegenheit. »Oh? Sie fühlen sich nicht wohl?« Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über. »Ich fühle mich großartig«, sagt er. »Ich habe mich nie besser gefühlt.« Er steht auf, reckt sich, als wollte er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist. »Ich fühle mich phantastisch.« Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht: »Aber warum fahren Sie dann nicht aus?« Die Antwort kommt prompt und knapp. »Weil ich heute Morgen schon ausgefahren bin.« »War der Fang gut?« »Er war so gut, dass ich nicht noch mal auszufahren brauche, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen…« Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf und klopft dem Touristen beruhigend auf die Schultern. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch www.in-einem-boot.de rührender Kümmernis. »Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug«, sagt er, um des Fremden Seele zu erleichtern. »Rauchen Sie eine von meinen?« – »Ja, danke.« Zigaretten werden in Münder gesteckt, ein fünftes Klick, der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen. »Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen«, sagt er, »aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus, und Sie würden drei, vier, fünf, viel-leicht gar zehn Dutzend Makrelen fangen… stellen Sie sich das mal vor.« Der Fischer nickt. »Sie würden«, fährt der Tourist fort, »nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja, an jedem Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren – wissen Sie, was geschehen würde?« Der Fischer schüttelt den Kopf. »Sie würden sich in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren könnten sie vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten oder dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen – eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden…«, die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme, »Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber rundNr. 80 – Juni / Juli / August 2014 fliegen, die Fischschwärme ausmachen und ihren Kuttern per Funk Anweisung geben, Sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren – und dann…« – wieder verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache. Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf die friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. »Und dann«, sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache. Der Fischer klopft ihm auf den Rücken, wie einem Kind, das sich verschluckt hat. »Was dann?«, fragt er leise. »Dann«, sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, »dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen – und auf das herrliche Meer blicken.« »Aber das tu ich ja schon jetzt«, sagt der Fischer, »ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört.« Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von dannen, denn früher hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, und es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid. Aus: Heinrich Böll. Werke. Bd. 12. 1959–1963. Hrsg. von Robert C. Conrad. © 1967, 1994, 2008 by Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln zum Thema 9 Verordnete Muße im Urlaub? Aus dem Wellness-Resort »Jammertal« Es gibt Menschen, die sich von Berufs wegen mit Muße beschäftigen. Wir haben uns mit Anja Dahlke unterhalten, der stellvertretenden Direktorin des Wellness-Resorts »Jammertal« in Datteln. In dem weit über die Grenzen der Region bekannten Golf- & Spa-Resort sorgt ein ganzes Team von Fachleuten für das Wohlbefinden der anspruchsvollen Gäste. Anja Dahlke steht im Gespräch mit Bettina Voß sehr persönlich Rede und Antwort zum Thema Muße: Wenn Sie an Muße denken, welches Bild kann man z.B. einfach bei einem Glas haben Sie dann vor Augen? Tee und schöner Musik entspannen oder Meine Couch, eine angezündete Kerze ein Mittagsschläfchen halten. Für den, und nichts anderes. Totale Ruhe für den der in der Ruhe nicht zur Ruhe kommen Geist. kann, empfehle ich z.B. die progressive Wenn Menschen in Ihr Haus kommen, Muskelentspannung nach Jacobsen. Hier suchen die in aller Regel eine »Auszeit« kommt man durch Anspannung in die vom normalen Alltagsbetrieb. Verändern Entspannung. Es gibt gute CDs für diesich Menschen, wenn sie zur Ruhe komsen Zweck und man kann es zu Hause men? Welche Veränderungen sind spürauf einem Stuhl machen, ganz einfach. bar? Braucht die Auszeit vom Alltag »AnUnserer Erfahrung nach reagiert jeder lauf«, wie lange dauert es, bis Menschen anders, wenn er zur Ruhe kommt. Die zur Ruhe kommen? meisten werden viel lockerer, nehmen al- Das ist sehr unterschiedlich. Manch eiles leichter und haben viel eher als sonst ner kommt bei uns an und ist von Anein Lächeln auf den Lippen. Bei manch fang an relaxt. Ein anderer braucht mineinem nutzt der Körper aber auch die destens eine Woche. Man kann das nicht Gelegenheit zu zeigen: »Jetzt gönnst fest sagen. Hilft man Körper und Geist du mir mal Ruhe, jetzt kann ich dir ganz aktiv dabei, geht es schneller. Barmal meine Signale geben«, sprich: Der fußwanderungen durch die Natur erMensch wird krank. den ganz schnell. Jeden Tag eine kleine Gibt es Tipps, um abzuschalten, Distanz Traumreise ist sicherlich auch hilfreich. vom Alltag zu gewinnen? Gibt es Erfahrungen, wie lange eine solMeiner Meinung nach ist es wichtig, che Entspannungsphase nach der Rücksich jeden Tag mindestens fünfzehn Mikehr in den Alltag »nachwirkt«? nuten Auszeit für sich selbst zu nehmen Auch das kann man nicht verallgemeiund kurz Ruhe zu finden. Im Alltag nern. Sicher ist: Je aktiver man direkt 10 zum Thema www.in-einem-boot.de nach seinem Urlaub daran arbeitet, Entspannung zu üben, desto länger ist der Effekt. Gut ist zum Beispiel, nicht mit einem vollen, stressigen Arbeitstag einzusteigen. Lieber einen Tag eher, und erst mal ganz entspannt ein paar Stunden wieder in den Job »hineinschnuppern«. Wie gehen die Mitarbeiter im Haus persönlich damit um, bei ihrer Arbeit ständig von Menschen umgeben zu sein, die ihre Freizeit genießen? Es ist schön, Menschen um sich zu haben, die Urlaub machen. Die meisten Gäste haben Zeit, hetzen nicht und sind glücklich, da sie gerade ihre Freizeit genießen. Das ist meistens ein sehr entspanntes Arbeiten – und das genießen wir auch! Besonders schön ist es dann, den Gästen Freude zu bereiten – da hier oft ganz dankbares Glück auf uns übertragen wird. Das gibt viel Kraft. Bettina Voß Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Anja Dahlke, stellvertretende Direktorin des Wellness-Resorts »Jammertal« in Datteln (www.jammertal.de) zum Thema 11 Sommerausflüge Schwager, Susanna: Das volle Leben: Frauen über achtzig erzählen. München: PiperTaschenbuch, 2010 (9,99 €) Buchtipps von Heike Volkmann »Die schönsten Geschichten vom Wegfahren« Heike Volkmann, Buchhändlerin aus der LippeBuchhandlung, meint zu ihrem ersten Buchtipp für die Ferien- und Urlaubszeit im Sommer »Die schönsten Geschichten vom Wegfahren«: »Das Buch macht Lust auf Sommer, in Gedanken schon vor der Reise zu verreisen, oder ohne zu verreisen, nur im Kopf wegzufahren Viele kleine Geschichten laden zum Lesen ein. Weil es keine dicke Schwarte ist, ist man als Leser oder Leserin nicht festgelegt, es von vorne bis hinten durchzulesen, sondern kann für kurze Mußezeiten eine Geschichte vom Wegfahren aus dem schön gestalteten Bändchen aussuchen.« Jedes Jahr versetzt einen der herannahende Sommer in Hochstimmung: Man Eisner, Katrin: Sommerausflüge. Die schönsten Geschichten vom Wegfahren. Berlin: Insel-Verlag, 2013 (8,– €)- 12 zum Thema »Das volle Leben – Frauen über 80 erzählen« Heike Volkmann informiert sich auf der Leipziger Buchmesse. freut sich auf Ausflüge aufs Land, ins Grüne, in die Berge, ans Meer, man sehnt sich danach, unbekannte Ziele nah und fern zu erforschen oder einfach auf dem Balkon, im Park oder am See die Seele baumeln zu lassen … All den Facetten der schönen Jahreszeit ist diese Ausflugsanthologie gewidmet – und versammelt Beiträge von u.a. Cees Nooteboom, Roy Jacobsen, Doris Dörrie. »Muße muss sein, unbedingt! Aber Muße kommt nicht auf Knopfdruck. Dennoch sollte man auch offen sein für kurze Zeiten der Muße zu vermeintlich unpassenden Zeitpunkten.« www.in-einem-boot.de Für kurze Momente der Muße lädt das Buch »Das volle Leben – Frauen über 80 erzählen« ein. »Man kann es immer mal wieder zur Hand nehmen und eine der zwölf Lebensbeschreibungen, die zwischen zehn und fünfzehn Seiten umfassen, lesen. Für die ältere Generation Anregung zum Nachdenken und Erzählen über die eigene Biographie. In den Jüngeren weckt das Buch vielleicht die Neugier, mehr aus dem Leben der Mütter und Großmütter zu erfahren.« Frauen über 80 blicken auf ihr Leben zurück und erzählen von den Höhen und Tiefen, Sehnsüchten und Kämpfen, von gefundenen und verlorenen Lieben. Susanna Schwager hat die Frauen in ihrem Zuhause besucht und aus ihren Schilderungen ein schillerndes Kaleidoskop weiblicher Lebensentwürfe gewoben. Entstanden ist kein Lob des Alters, sondern ein Hohelied auf das Leben. Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb An dem Tag, als ihre geliebten ZwillinNr. 80 – Juni / Juli / August 2014 ge ausziehen, entschließt sich Eva Beaver ins Bett zu gehen und nicht mehr aufzustehen. In den siebzehn Jahren, in denen sie sich um ihre Kinder, ihren Mann, den Haushalt und um das tägliche Abendbrot sorgte, dachte sie immer wieder an eine Flucht aus dem täglichen Trott. Nun ist ihre Chance, der große Tag für den Streik, gekommen: Eva bleibt im Bett. Ehemann Brian, der zwischen seinem Job als Astronom und seiner Affäre hin und her eilt, ist nicht gerade begeistert. Entweder muss Eva einen Nervenzusammenbruch haben oder verrückt geworden sein. Doch die Nachricht von ihrem Ausstieg verbreitet sich wie ein Lauffeuer, vor Evas Haustür versammeln sich begeisterte Anhänger und skurrile Besucher kündigen sich an. »Muße hat viele Gesichter und manchmal ist eben Nichtstun Muße.« Mit einem Augenzwinkern empfiehlt Heike Volkmann, selbst Mutter von zwei erwachsenen Kindern, dieses, wie sie sagt, witzige, kurzweilige, humorvolle und manchmal sarkastische Buch als Urlaubslektüre. Jutta Hartung-Weiß Townsend, Sue: Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb. Berlin: Verlag Haffmans Tolkemitt, 2013 (geb. 21,99 €; ab Dez. 2014 auch als Tb. erhältlich) zum Thema 13 »Habt Muße und erkennt, dass ich Gott bin! Ich will der Höchste sein bei allen Menschen, der Höchste auf Erden.« Psalm 46,11 Jemand bist du Jemand bist du außer mir, in mir, mir gegenüber. Ich will dich kennen. Ich will gekannt sein. Sei nicht unerbittlich, sei nicht dir selbst genug. Blende mich nicht, sei Licht. Kleide mich an, schone mich. »Hallo, ist da jemand? Gott, bist Du da? Irgendwo?« Gott zu finden kommt mir manchmal sehr schwer vor. Von vornherein zu wissen, dass Gott von mir als Mensch nie vollständig ergründet werden kann, ich mich nur nähern, aber nicht ankommen kann, macht es nicht leichter. Gleichzeitig weiß ich, dass Gott auch mich sucht, sogar schon da ist. Gespannt und erwartungsvoll sieht er mich, wie der Meister seinen Lehrling bei der Arbeit betrachtet. Vieles kann der Lehrling bereits allein und ist vertieft in die Arbeit. Nur hin und wieder blickt er auf und dann ist der Meister zur Stelle. Hat dann schon längst erkannt, an wel- cher Stelle eine Schwierigkeit auftritt, hilft dem Lehrling und ermuntert ihn, weiter zu machen. Oft sind dies nur kurze Momente, die der Lehrling wählt, um seine Arbeit zu unterbrechen. Oft sind es nur kurze Momente, die mich in meinem Leben unterbrechen, in denen ich dann vielleicht Worte wähle wie die von Huub Oosterhuis. Dann werde ich mir bewusst, dass Gott da ist und wende mich an ihn. Er weiß alles, dennoch sage ich ihm, was mich gerade bewegt, und er hört geduldig zu. In gegenseitiger Wahrnehmung sind wir für einen Moment der Muße, ein wenig Zeit in der Zeit, zusammen und lernen uns kennen. Denn, nachdem er hört, teilt er sich mit und öffnet sich mir, richtet auf und lächelt zuversichtlich. Etwas Kleines haben wir damit geschafft, den Moment gefüllt, indem wir ei- Jesus, unsere Hoffnung, mache uns zu Geringen des Evangeliums. Es liegt uns so viel daran, zu begreifen, dass das Beste in uns durch schlichtes Vertrauen wächst – wie es schon ein Kind aufbringen kann. Frère Roger, Taizé nander ein wenig näher gerückt sind. Gott sieht mich an, noch viel mehr: Ich bemerke es und sehe auch ihn an. Das war gar nicht so schwer, und ganz sicher werde ich wieder einen Moment der Muße haben, um dann Gott meine Aufmerksamkeit zu leihen, damit er aus ihr das Vertrauen zwischen uns stärkt. Ein Vertrauen, bei dem ich mich wohl fühle und bei dem ich den Eindruck habe: Ein wenig vertraut ist er mir schon, Gott. Sebastian Amend Hör mich. Sei nicht Totenstille. Suche mich mit Geduld. Prüf mich, sieh mich. Kenn mich. Sieh mich an. Huub Oosterhuis © JR Photography - Fotolia.com 14 Zeitansage www.in-einem-boot.de Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Zeitansage 15 Gemeindeleben Aus dem Presbyterium Zur Verabschiedung der beiden Pfarrer Ulrich Klink und Bernd Quade sowie Kantor Oliver Schwarz-Roosmann, haben wir sie gebeten, ein paar Zeilen zu schreiben. Diesem Wunsch sind die Drei uns gerne nachgekommen. »….aber bitte nich bei de Omma!« Sollte ich in der kommenden Zeit die nötige Muße finden, meine Erinnerungen an die fast 24 Jahre in Lünen in Form von Anekdoten und Kurzgeschichten aufleben zu lassen, habe ich dafür schon jetzt diesen Titel gefunden. Aber das sollte ich wohl erklären. Um gleich Missverständnissen vorzuschwieriges Fahrwasser. »Ich bin ja vor beugen: ich habe sehr oft und gern mit dem Krieg von Pfarrer XY konfirmiert älteren Damen zusammengesessen. Bei worden. Kennen sie den noch?« Mein Geburtstagsbesuchen, in Seniorentreff Hinweis, zu diesem Zeitpunkt habe ich und Frauenhilfe, im Sonntagscafe oder noch nicht gelebt und nach Lünen sei zum Gemeindefrühstück, bei Ausflügen ich ja erst im Jahre 1990 gekommen, und in Seniorenfreizeiten, bei Trauerhinderte die Damen oft nicht daran, in gesprächen und nach Gottesdiensten. Erinnerungen aus einer Zeit zu schwelManches Mal auch bei Hochzeitsfeiern, gen, die weit vor meiner Dienstzeit in zu denen ich nach der kirchlichen TrauLünen lagen. Das machte das Gespräch ung eingeladen war. Da ist irgendwann manchmal ein wenig schwierig und andieser Satz entstanden: »aber bitte nich strengend. Und so habe ich irgendwann bei de Omma!« in einem Traugespräch zu dem BrautDer Hintergrund ist schnell erklärt: paar, das mich zur Hochzeitsfeier einlud, Gab es bei diesen Hochzeitsfeiern eine spontan gesagt: »aber bitte nich…« Sitzordnung, wurde ich bevorzugt neben Nur eine von vielen Geschichten, der oder den Großmüttern des Hochdie ich aus meiner Lüner Zeit erzählen zeitspaares positioniert. Damit glaubte kann. Aber bis zur Fertigstellung dieses man, sowohl mich als auch die Damen Erzählbuches wird es noch eine Weile mit der nötigen Gesellschaft und Unterbrauchen. Lassen Sie sich überraschen. haltung versorgt zu haben. Was ja auch Ich bin in den Jahren nicht nur älter zu guten Teilen stimmte. Aber häufig und 15 kg schwerer, sondern reich an gerieten diese Gespräche in ein für mich Erfahrungen mit den unterschiedlichsten 16 Gemeindeleben www.in-einem-boot.de Ein Gottesdienst an anderem Ort: »Kirche auf Sendung«. Im Sommer 2004 predigt Pfarrer Ulrich Klink auf dem Cappenberger See mit Steuermann Herbert Bastian. Foto: Björn Jankord Menschen in allen Lebenslagen geworden. Das Lachen hat mich getragen – durch Witz und Ironie, durch ungewollte Situationskomik und beabsichtigte Provokationen – und das Weinen in der Trauer und Verzweiflung hat mein Leben tiefgründiger gemacht. Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Es ist in der Kirchengemeinde Lünen in den Jahren so viel an Veränderung geschehen, was mich heute im Rückblick mit Erstaunen und Wehmut erfüllt. Ich gehe jetzt nicht näher darauf ein, sondern bitte um Verständnis, wenn ich mich auf den Pfarrbezirk »Johannes« Gemeindeleben 17 »Muße« – »Möglichkeit zu etwas« Ulrich Klink mit seinem »Pfarrermobil«. Ulrich Klink (3. v.l.) mit Herbert und Margret Bastian sowie Frau Ostgathe auf der Insel Juist. beschränke und auch für diesen Bereich nur einiges in Stichworten andeuten kann. »Oekumene« vom ersten Straßenfest mit St. Gottfried im Jahre 1992 auf der Wilhelm-Löbbe-Allee bis zum achten Fest in diesem Jahr (23./24. August 2014), »Open air Gottesdienste« als Kirche auf Sendung in den Sommerferien an markanten Orten in Lünen und Umgebung, Himmelfahrt am Autoskoter oder Taufen im Gemeindegarten Johannes, Konfimanden-, Familien- und Seniorenfreizeiten, zahlreiche Renovierungen und Umbauten im Johannesgemeindehaus und Johanneskindergarten (zum Teil mit Spenden und in Eigenleistung mit freiwilligen Helferinnen und Helfern), der Brandschaden im Johanneshaus und der Abriss des Pfarrhauses, der Neubau von 27 seniorengerechten, barrierefreien Wohnungen »Am Glockenturm«, die Entstehung einer betreuten Wohngruppe im ehemaligen »Kirchsaal«, der Aufbau von neuen Gemeindeaktivitäten (z.B. Mittagstisch, Kinderkirchenmorgen), die Nutzung des Gemeindehauses durch viele nicht-kirchliche Gruppen (ZwAR, DRK, Schachverein, IG Metall, Frauen-Hobbychor, Volkshochschule, Yoga u.ä.). Es war immer etwas los in »Johannes« - eine erfüllte Zeit. Wenig Zeit zur Muße. Nicht immer erfolgreich und schön. Manche Veränderungen waren schmerzhaft und das Ergebnis langwieriger Diskussionen. Aber das rückt bei mir schon jetzt in den Hintergrund. Menschen haben mir so viel Unterstützung gegeben, Anerkennung und Wertschätzung entgegengebracht. Stellvertretend für viele möchte ich mich bei Margret und Herbert Bastian bedanken. Viele Jahre waren sie als »hauptberuflich Ehrenamtliche« nicht mehr wegzudenken. Bei ihnen und vielen anderen möchte ich mich bedanken und am 24. Juni ab 18:00 Uhr am Johanneshaus verabschieden. Sind Sie auch dabei? Ich werde mich freuen. Manche Verbindung wird in Zukunft über räumliche Entfernung bleiben und Bestand haben. Da bin ich ganz sicher. Ihr Ulrich Klink Das Wort »Muße« wird heute meistens übersetzt mit »freie Zeit zum Erholen«, »Beine hochlegen« und »entspannen«. Der Begriff der Muße bezeichnet aber die Zeit, die ein Mensch nach eigenen Wünschen nutzen und gestalten kann, sie umfasst also auch Engagement und Arbeit. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes ließe sich am besten übertragen mit: »Gelegenheit für etwas« oder »Möglichkeit zu etwas«. Diese Sichtweise zugrunde legend, Ausgehend von diesem ersten gemeinhatte ich als Pfarrer der Kirchengemeinsamen Weg folgten mit der Zeit viele de Lünen an vielen Stellen Gelegenweitere ökumenische Wege. Gemeindeheiten und Möglichkeiten aus innerer feste nicht mehr zu getrennt feiern sonÜberzeugung heraus, entsprechend dern gemeinsam. Ab Ostern 2000 die meiner Wünsche Dinge anzugehen gemeinsame Nutzung der St. Norbert und umzusetzen. Es war mein Wunsch Kirche, als Predigtraum für die Kath. Pfarrer in einer Kirchengemeinde zu und Ev. Kirchengemeinde. Eine Vielsein und an der Verkündigung des Evan- zahl von ökumenischen Gottesdiensten, geliums teilhaben zu dürfen. Diesen gemeinsame Neujahrsempfänge, ökuWunsch habe ich nie bereut. Seit meiner menischer Mittagstisch, ökumenisches Studienzeit habe ich mich in der kirchNetzwerk Heliand/ St. Norbert uvm. lichen Jugendarbeit engagiert. Weit über Alle neuen Wege brauchen ihre Zeit, so 30 Jahre lang habe ich Jugendgruppen war das auch z.B. mit den Gemeindefesgeleitet und Freizeiten durchgeführt, die ten. Ich kann mich noch gut erinnern, ersten 14 Jahre auch in der KG Lünen. bei den ersten beiden Gemeindefesten Als ich meinen Dienst 1990 antrat, war waren ein paar Vertreter der jeweils die erst größere Aktion der ökumenische »anderen« Seite anwesend. Beim dritten Jugendkreuzweg gemeinsam mit meinem Gemeindefest gab es Katholisches oder katholischen Amtsbruder Klaus HageEvangelisches Bier, je nachdem, wer geböck. rade zapfte. Mit dem vierten Pfarrer Bernd Quade in der »Altenstube« im Gemeindesaal Heliand. 18 Gemeindeleben www.in-einem-boot.de Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Gemeindeleben 19 Gemeindefest wurde der Knoten durchschlagen. Ein gemeinsames Projekt, der Bau des Holzhauses in Heliand. Ich bin dankbar, dass wir in diesem Jahr das 25. ökumenische Gemeindefest Heliand/ St. Norbert am 15. Juni 2014 feiern können. Auch im Bezirksteil Cappenberg entwickelte sich ein gutes ökumenisches Miteinander. Ökumenischer Bibelkreis, ökumenische Schul- und Familiengottesdienste und am 13.09.14 das erste ökumenische Gemeindefest in Cappenberg (»Musik im Garten«). Durch die jährlichen GriechenlandFreizeiten und zusätzlich in zwei Jahren auch noch nach Spanien, entstand in und um das Holzhaus herum, eine starke Jugendarbeit mit vielen Gruppen und Aktivitäten, für gut zehn Jahre. Ab 2004 übernahm ich die Leitung der Altenstube Heliand und habe mich verstärkt in der Seniorenarbeit engagiert, z.B. jeden Monat fünf Altenheimgottesdienste. Für vier Jahr in Folge wurde ich zum Vorsitzenden des Presbyteriums gewählt, mit der Hauptaufgabe, die finanzielle Situation der Kirchengemeinde auf eine solide Grundlage zu stellen. Dies ist mit den umfangreichen Vermarktungen in Johannes, Heliand und Cappenberg sowie der Erweiterung und Umgestaltung der Kindertagesstätte in PaulGerhardt und weiteren Maßnahmen mittelfristig gelungen. Seit fünf Jahren leite ich den Arbeitskreis Senioren der Kirchen20 Gemeindeleben Nach 17 Jahren Abschied aus Lünen Bernd Quade (links) macht Werbung für das Seniorenkino im Heliand Gemeindesaal. gemeinde Lünen. Es war und ist mir ein Anliegen, die Seniorenarbeit als größtes Arbeitsfeld des kirchlichen Handelns, fast 140 ehrenamtliche MitarbeiterInnen, stärker in das Bewusstsein zu heben. Mit Seniorenseiten im Gemeindebrief, Seniorenkino, Seniorenfrühstück und SeniorenMitarbeiterfesten sind wir auf einem guten Weg. Mit Beendigung meines aktiven Dienstes in der Kirchengemeinde Lünen, werde ich sicherlich nicht in einem Schaukelstuhl auf irgendeiner Terrasse sitzen und darauf warten dass es dunkel wird. Meine Aufgaben und Arbeiten sind nicht beendet, es wird weiter gehen, in anderer Form, an anderen Orten, oder auch in anderen Ländern. Ich werde jetzt auch die Zeit finden, mich verstärkt mit »antiken Steinen« zu beschäftigen, alles mit Muße und innerer Überzeugung. Allen Wegbegleitern und MitstreiterInnen möchte ich für die langjährige gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit herzlich Dank sagen. Allen Gemeindegliedern wünsche ich, dass sie in den Händen unseres Gottes bleiben mögen, Gott befohlen. Ihr Bernd Quade www.in-einem-boot.de Im August dieses Jahres werden wir, meine Frau Anne und ich, gemeinsam eine neue Stelle in der Kirchengemeinde Liebfrauen in Waldshut-Tiengen im Erzbistum Freiburg antreten. Das heißt: nach fast 17 Jahren werden wir Lünen verlassen. Das ist ein großer Schritt, über den wir lange und viel nachgedacht haben und der uns nicht leicht gefallen ist. Im Oktober 1997 sind wir direkt aus dem Studium in Bremen nach Lünen gekommen. Wir waren frisch verheiratet – ein junges gemischt-konfessionelles Kirchenmusiker-Ehepaar. Da war es nicht so leicht, einen Ort zu finden, wo wir beide eine Anstellung bekommen können. Und so haben wir uns damals entschieden: wir gehen dorthin, wo der erste von uns eine Stelle findet, und das war meine Frau in der Kirchengemeinde St. Marien in Lünen. Ich bin damals noch wöchentlich nach Bremen gependelt, wo ich einen Kirchenchor leitete und ein paar Klavierschüler hatte. Außerdem beschäftigte ich mich zu dieser Bildeten ein gutes Team: Oliver Schwarz-RoosZeit mit einem Buchprojekt. mann und Jutta Timpe in der Stadtkirche. Foto: WAZ/WR Günter Blaszczyk Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Gemeindeleben 21 Ostern 1998 übernahm ich dann als freiberuflicher Kirchenmusiker den Organistendienst an der Herz-Jesu-Kirche in Lünen. So ganz langsam fingen wir also an, uns in Lünen gemeinschaftlich eine Existenz aufzubauen. Wir freundeten uns mit Jutta Timpe und Michael Rothkegel an und entwickelten ein gutes Vertrauensverhältnis, so dass Jutta, als sich mit Charlotte das dritte Kind ankündigte, damals darüber nachdachte, mit mir in der Elternzeit das Experiment einer Teilung der Kantorenstelle an der Stadtkirche in Lünen zu wagen. Ich glaube, dieser Schritt erforderte sehr, sehr viel Mut. Und ich bin Jutta für das Vertrauen, das sie mir damals entgegen brachte, bis heute unglaublich dankbar, denn das bedeutete für mich, dass ich nun endlich, drei Jahre nach Studienabschluss, auch die Chance bekam, als hauptamtlicher Kirchenmusiker tätig zu werden. (Ich hoffe, dass ich Jutta nicht allzu oft enttäuscht habe.) Im Übrigen war das auch seitens der Gemeinde 22 Gemeindeleben ein mutiger Schritt. Ich vermute, dass es so etwas in Deutschland bis dahin noch nicht gegeben hat. Nach Ablauf von Juttas Elternzeit setzten wir dieses Experiment in etwas anderer Stundenkonstellation fort. Jutta übernahm wieder einige Stunden mehr und ich reduzierte etwas. Zu meinen Aufgaben gehörten die Leitung der Kantorei (bis 2010), des Kinderchors und anteilig Organistendienste. Mit der Kantorei durfte ich viele wunderbare Werke aus allen Epochen der Klassik musizieren und mit dem Kinderchor, aus dem nach einigen Jahren der Jugendchor erwuchs, haben wir viele tolle Musicals aufgeführt. Menschlich, künstlerisch und spirituell waren das sehr erfüllende Jahre. 2002 kam unsere älteste behinderte Tochter Lea-Marie zur Welt und veränderte unser Familienleben sehr. In den Folgejahren wurden dann unsere Kinder Felix, Teresa und schließlich Antonia geboren, und so ist also allmählich unsere kleine Familie gewachsen. www.in-einem-boot.de Oliver Schwarz-Roosmann mit einem »seiner« Chöre in der Stadtkirche St.Georg. Geprägt waren unsere Jahre in Lünen von vielen Begegnungen: mit unseren haupt- und nebenamtlichen Kolleginnen und Kollegen, allen voran Jutta Timpe und Andreas Rohne, mit vielen singenden Menschen in den Kinder- und Jugendchören und in den verschiedenen Erwachsenenchören, mit vielen Menschen in den Gottesdiensten der Kirchengemeinden beider großen Konfessionen, somit viele Begegnungen in der Ökumene, die mir (wie jeder weiß) ein riesengroßes Anliegen ist, Begegnungen mit unzähligen Konzertbesuchern und Begegnungen mit vielen kirchlich weniger gebundenen Menschen in der Stadt. Das alles hinter uns zu lassen, fällt uns nicht leicht. Vom Studium herkommend habe ich nicht geahnt, wie wichtig die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen für mich werden würde, und so sind mir gerade die Kinder und Jugendlichen besonders ans Herz gewachsen. Und so wünsche ich mir sehnlich, dass die Kinder und Jugendlichen auch künftig eine Heimat in Lüner Chören finden werden. Für uns als Familie bedeutet der Abschied aus Lünen nach 17 Jahren ein Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Neuanfang im katholischen Erzbistum Freiburg, wo wir uns als gemischtkonfessionelles Ehepaar eine Stelle teilen werden. Und für mich bedeutet das ein Stück Heimkehr zu meinen Wurzeln, bin ich doch in Freiburg groß geworden und habe ich, der ich eigentlich sehr evangelisch erzogen wurde, doch dem katholischen Ortspfarrer von FreiburgWaltershofen, wo mein Elternhaus steht, meinen Weg zur Kirchenmusik zu verdanken. Wir werden künftig in der Kirchengemeinde Liebfrauen in Waldshut arbeiten. Zu unseren Aufgaben dort gehören Orgeldienste, Leitung des Kirchenchores, Leitung der großen Singschule DoReMi, die Ausbildung der nebenamtlichen KinDie neue Heimatkirchengemeinde Liebfrauen in Waldshut Gemeindeleben 23 Gottesdienste bis August 2014 Wann? 1.6. So 9:30 Uhr 11:00 Uhr 11:00 Uhr Auftritt des evangelischen Kinderchors anlässlich der 650 Jahrfeier der St. Georg Stadtkirche in Lünen. Oliver Schwarz-Roosmann bedankt sich für den Applaus. Fotos: Herbert Kloseck derchorleiter im Erzbistum Freiburg sowie die Mitarbeit in der C-Ausbildung. Kinder und Jugendliche werden also auch künftig einen wesentlichen Schwerpunkt unserer Arbeit bilden. Wohnen werden wir in Dogern, einem Vorort von Waldshut – auf der Europakarte so etwa in der Mitte zwischen Bodensee und Basel, Zürich und Freiburg. Auf die neuen Aufgaben, die Begegnungen mit vielen uns noch unbekannten Menschen und die neue Umgebung freuen wir uns sehr. Allen, die wir nun in Lünen zurücklassen, wünschen wir für die Zukunft Fröhlichkeit, Gelassenheit, Leichtigkeit und Inspiration bei der Gestaltung der Zukunft unserer Kirchen und Gottes reichen Segen. Ihr Oliver Schwarz-Roosmann 16:00 Uhr 8.6. 11:00 Uhr 9.6. 14:00 Uhr Pfingstso. Pfingstmo. 14.6. Sa 15.6. »Abschiedstermine« auf einen Blick Sonntag, 1. Juni 16 Uhr: Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfr. Bernd Quade, Pfarrkirche St. Norbert Sonntag, 22. Juni 16 Uhr: Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfr. Ulrich Klink, Stadtkirche St. Georg Dienstag, 24. Juni 18 Uhr: Empfang zur Verabschiedung von Pfr. Ulrich Klink, Johanneshaus Sonntag, 29. Juni 16:30 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst zur Verabschiedung von Kantor Oliver Schwarz-Roosmann, Pfarrkirche St. Marien und anschließender Empfang im Gemeindezentrum St. Georg 24 Gemeindeleben www.in-einem-boot.de 21.6. Sa 22.6. So Gottesdienst mit Abendmahl Gottesdienst mit Abendmahl Johanneshaus Gottesdienst (Wilhelm-Löbbe-Allee 37) mit Taufgelegenheit Heliand (St.-NorbertGottesdienst mit Kirche, Ahornstr. 15) Verabschiedung vonPfr. Bernd Quade Stadtkirche St. Georg Zentraler Gottesdienst mit Abendmahl & Taufen An den Lippekaskaden Taufgottesdienst An den Lippekaskaden 10:00 Uhr Johanneshaus (Wilhelm-Löbbe-Allee 37) Stadtkirche St. Georg 10:30 Uhr Johanneshaus (Wilhelm-Löbbe-Allee 37) Paul-Gerhardt-Haus (Heinrich-Imig-Str. 3) Gahmener Kamp 11:00 Uhr Stadtkirche St. Georg 11:00 Uhr Heliand (St.-NorbertKirche, Ahornstr. 15) 18:00 Uhr 9:30 Uhr Was? Paul-Gerhardt-Haus (Heinrich-Imig-Str. 3) Stadtkirche St. Georg 15:00 Uhr 14:00 Uhr Trinitatis. Wo? Stadt-Insel (Friedrichstr. 65b) Heliand (St.-Norbert9:30 Uhr Kirche, Ahornstr. 15) Gemeindehaus Cappenberg 9:30 Uhr (Rosenstr. 17) 11:00 Uhr Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Ökumen. Gottesdienst an den Lippekaskaden Bunter Kinderkirchenmorgen Taufgottesdienst Abendgottesdienst mit Abendmahl Gottesdienst mit Taufgelegenheit Ökumenischer Gottesdienst Gottesdienst mit Taufgelegenehit Gottesdienst zum 25. Ökumenischen Gemeindefest Kinderkirche Gottesdienst Gottesdienst Gemeindeleben 25 Wann? 22.6. 11:00 Uhr So Wo? Was? Stadtkirche St. Georg Gottesdienst mit Konfir- 16:00 Uhr Stadtkirche St. Georg 11:00 Uhr Stadtkirche St. Georg 16:30 Uhr St.-Marien-Kirche 29.6. So 6.7. So 9:30 Uhr 9:30 Uhr 11:00 Uhr 11:00 Uhr 12.7. Sa 14:00 Uhr Heliand (St.-NorbertKirche, Ahornstr. 15) Paul-Gerhardt-Haus (Heinrich-Imig-Str. 3) Stadtkirche St. Georg Johanneshaus (Wilhelm-Löbbe-Allee 37) Stadtkirche St. Georg Johanneshaus (Wilhelm-Löbbe-Allee 37) Heliand (St.-Norbert9:30 Uhr Kirche, Ahornstr. 15) 9:30 Uhr Gemeindehaus Cappenberg (Rosenstr. 17) Stadtkirche St. Georg 11:00 Uhr 18:00 Uhr 13.7. So 13.7. So 20.7. So 9:30 Uhr 9:30 Uhr 26 Heliand (St.-NorbertKirche, Ahornstr. 15) Paul-Gerhardt-Haus (Heinrich-Imig-Str. 3) mandinnen & Konfirmanden Festlicher Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfr. Ulrich Klink Reisesegengottesdienst Ökumenische Vesper zur Verabschiedung von Kantor Oliver Schwarz-Roosmann s.S. 17 u. 31! Gottesdienst mit Abendmahl Gottesdienst mit Abendmahl Gottesdienst mit Abendmahl Gottesdienst mit Taufgelegenheit Taufgottesdienst Abendgottesdienst Gottesdienst mit Taufgelegenheit Gottesdienst mit Abendmahl Gottesdienst mit Abendmahl Gottesdienst mit Taufgelegenheit Gottesdienst 11:00 Uhr Stadtkirche St. Georg Gottesdienst zur Ausstellungseröffnung Gresch 11:00 Uhr Johanneshaus (Wilhelm-Löbbe-Allee 37) Gottesdienst Gemeindeleben www.in-einem-boot.de Wann? 27.7. So 27.7. So 1.8. Fr 3.8. So Wo? Was? 11:00 Uhr S.u., S. 24! Kirche auf Sendung mit Taufgelegenheit 11:00 Uhr Stadt-Insel (Friedrichstr. 65b) Stadt-Insel (Friedrichstr. 65b) Abschlussgottesdienst der Spiel- & Sportwoche Gottesdienst zum Ende der 18:00 Uhr Heliand (St.-NorbertKirche, Ahornstr. 15) Paul-Gerhardt-Haus (Heinrich-Imig-Str. 3) Stadtkirche St. Georg 9:30 Uhr 9:30 Uhr 11:00 Uhr 11:00 Uhr 9.8. Sa 10.8. So 17.8. So 14:00 Uhr Johanneshaus (Wilhelm-Löbbe-Allee 37) Stadtkirche St. Georg Johanneshaus (Wilhelm-Löbbe-Allee 37) Heliand (St.-Norbert9:30 Uhr Kirche, Ahornstr. 15) 9:30 Uhr Gemeindehaus Cappenberg (Rosenstr. 17) Stadtkirche St. Georg 11:00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl Gottesdienst mit Abendmahl Gottesdienst mit Abendmahl zum Beginn des I. Weltkriegs Gottesdienst mit Taufgelegenheit Taufgottesdienst 18:00 Uhr Abendgottesdienst 9:30 Uhr Gottesdienst mit Taufgelegenheit Gottesdienst mit Abendmahl Gottesdienst mit Abendmahl Gottesdienst 9:30 Uhr 11:00 Uhr 11:00 Uhr 24.8. So »Bauspielplatz«-Ferienwoche 10:00 Uhr 11:00 Uhr Heliand (St.-NorbertKirche, Ahornstr. 15) Paul-Gerhardt-Haus (Heinrich-Imig-Str. 3) Stadtkirche St. Georg Gottesdienst Gottesdienst mit Abendmahl Johanneshaus Gottesdienst (Wilhelm-Löbbe-Allee 37) mit Abendmahl St. Gottfried Ökumenischer Wethmar Gottesdienst Stadtkirche St. Georg Zentraler Singegottesdienst Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 zum Ende der Sommerferien Gemeindeleben 27 Wann? 31.8. 9:30 Uhr So 11:00 Uhr 11:00 Uhr Wo? Was? Heliand (St.-NorbertKirche, Ahornstr. 15) Stadtkirche St. Georg Gottesdienst Johanneshaus (Wilhelm-Löbbe-Allee 37) Gottesdienste in den Sommerferien Drei besondere Gottesdienste markieren die Sommerzeit in der Kirchengemeinde. Am Sonntag vor dem Beginn der großen Ferien laden wir ein zum Reisesegengottesdienst in die Stadtkirche St. Georg. Vor dem Aufbruch in die schönste Jahreszeit segnen wir Sie auch gerne persönlich. Der zentrale Gottesdienst beginnt am Sontag, 29. Juni, um 11:00 Uhr. Mit der »Kirche auf Sendung« markieren wir die Mitte der Sommerferien. Gottesdienst zur Ausstellungseröffnung Blauth Gottesdienst Der traditionelle Gottesdienst im Freien findet am 27. Juli statt. Der Ort stand bei Redaktionsschluss (20.04.2014) noch nicht fest. Achten Sie bitte auf die Mitteilungen in der Tagespresse und auch auf der Website der Kirchengemeinde. Zum Singegottesdienst am Ende der großen Ferien laden wir am Sonntag, 24. August, ein. Der zentrale Gottesdienst beginnt um 11:00 Uhr in der Stadtkirche St. Georg. Termine & Veranstaltungen Stadtkirche Bücherflohmarkt Wer möchte, kann auch in den eigenen Zum achten Mal: Bücherflohmarkt Regalen Platz für Neues schaffen und gegen eine geringe Gebühr an einem eigenen Urlaubslektüre gesucht? Rechtzeitig Stand Bücher andere Medien verkaufen. vor Beginn der Sommerferien findet der Anmeldungen für einen Stand nimmt Bücherflohmarkt des kirchlichen Informations- und Ehrenamtszentrums (KIEZ) das KIEZ zu den Öffnungszeiten unter der statt. Am Samstag, Telefonnummer 28. Juni, können (02306) 928462 Interessierte zwientgegen. Während schen 10:00 und des Flohmarkts ist 13:00 Uhr rund die Kirche geöffnet um die Stadtkirche und es werden St. Georg so manWaffeln, warme ches Schnäppchen und kalte Getränke machen und ihre angeboten. Urlaubslektüre aufBei schlechtem Foto: Andreas Hermsdorf pixelio.de stocken. Wetter findet die Der Flohmarkt findet bereits zum achVeranstaltung im Gemeindesaal hinter der ten Mal statt. Kirche statt. Marienhospital Im Internet Kirchengemeinde Lünen www.kirchengemeindeluenen.de Gottesdienste im St.-Marien-Hospital, Lünen an jedem Freitag um 16:00 Uhr in der Kapelle des St.-Marien-Hospitals (Kontakt: Pfr. Hartmut Gluche, Tel. 0 23 06 / 77 21 31). D er Go.Now! – der Gottesdienst nicht nur für Jugendliche – findet am Sonntag, 21. September, um 11:00 Uhr auf der Stadt-Insel im Rahmen des Weltkindertags statt. o.Now!-Termine 2014: 2. November und 7. Dezember jeweils 17:00 Uhr in der Stadtkirche. G 28 Gemeindeleben www.in-einem-boot.de Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Gemeindeleben 29 Paul-Gerhardt Geburtstagsfeier für alle ab 70 Jahren Am Mittwoch, 9. Juli, von 15:00 bis 17:00 Uhr, sind alle Seniorinnen und Senioren, die im vergangenen Quartal Geburtstag hatten, zu einer gemeinsamen Feier ins Paul-Gerhardt-Haus eingeladen. Termine und Themen der Frauenhilfe 25. Juni: Außergewöhnliche und unvergessene Lüner Frauen (Ursel Rudolph) 16. Juli: Frauenhilfe unterwegs – Tagesausflug 27. August: »Neues aus der Arche Noah – Bilder, Anekdoten, Kurioses« (Pfr. em. Johannes Sundermeier) Die Frauenhilfenachmittag beginnen jeweils um 15:00 Uhr. Informationen zum Tagesausflug am 16. Juli erhalten Sie bei Ingrid Wollny (Tel. 53116) Senioren-Freizeitgruppe Die Freizeitgruppe der Seniorinnen und Senioren trifft sich am 1. und 3. Mittwoch im Monat im Paul-GerhardtHaus. Informationen erhalten Sie bei Margret Czogiel (Tel. 52368) Im Internet Kirchengemeinde Lünen www.kirchengemeindeluenen.de 30 Gemeindeleben Heliand Die Frauenhilfe Heliand: 18. Juni: »Frauenrechte in Lünen und weltweit« mit Gabriele Schiek 16. Juli: Frauenhilfe unterwegs – Tagesausflug 20. August: »Neues aus der Arche Noah – Bilder, Anekdoten, Kurioses« mit Pfarrer Johannes Sundermeier Alle Veranstaltungen im Gemeindehaus, Rudolpf-Nagell-straße beginnen um 15:00Uhr. Auch interessierte Nichtmitglieder sind immer herzlich willkommen. Café am Sonntag Im Heliand-Gemeindehaus kann man von 14:30 bis 16:30 Uhr bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen nette Leute zum Plaudern treffen. Frauen aus der Frauenhilfe freuen sich auf viele Gäste. Der Erlös geht an das Kinder- und Jugendhospiz Bethel. Die nächsten Termine: Sonntag, 8. Juni und Sonntag, 10. August markt machen. Auch für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt sein. Wer noch gut erhaltenen Trödel (keine Kleidung) beisteuern möchte, kann den an folgenden Terminen am NorbertTreff abgeben: Freitags 30. Mai, 6. Juni und 13. Juni zwischen 17:00 und18:00 Uhr Mit einem ökumenischen FamilienGottesdienst um 11:00 Uhr in der St. Norbert-Kirche beginnen wir das Fest. Geburtstagsfeier für alle ab 70 Jahren Samstag, 5. Juli, 15:00 bis 17:00 Uhr, sind alle Seniorinnen und Senioren, die in den Monaten März, April, Mai und Juni Geburtstag hatten, zu einer gemeinsamen Feier ins Heliand-Gemeindehaus eingeladen. Nach gemütlichem Kaffeetrinken wird ein kleines Programm für Unterhaltung sorgen. Persönliche Einladungen erfolgen rechtzeitig. Die Line-Dancer Alstedde Sommerpause im Gemeindehaus Das Heliand-Gemeindehaus bleibt in der Zeit vom 7. bis 31. Juli ausnahmslos für alle Gruppen geschlossen. Kirchenmusik Offenes Frühlingsliedersingen Pfingstsonntag, 8. Juni, 18:00 Uhr: vor der Stadtkirche Offenes FrühlingsliederSingen mit dem Posaunenchor im Rahmen der »Nacht der offenen Kirchen« 25. ökumenisches Gemeindefest Am 15. Juni wird rund um die St.-Norbert-Kirche gefeiert: 25 Jahre gelebte Ökumene – ein guter Grund zum Feiern! Das Motto des Tages ist: »Gut, dass wir einander haben« Für Jung und Alt wird wieder viel zu erleben sein. Wie immer erwartet die Besucher ein bunter Markt mit vielen Angeboten und Mitmachaktionen. Manches Schnäppchen lässt sich auf dem Trödel- und Bücherwww.in-einem-boot.de Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Gemeindeleben 31 Nachruf Hannelore Schewe Nachruf Sigrid Galaske In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Joh. 16, 33 Wir nehmen Abschied von Hannelore Schewe, die am Gründonnerstag, 17. April, im Alter von 82 Jahren verstarb. Bis 1994 leitete sie 15 Jahre sie mit großem Engagement die Heliand-Frauenhilfe. Freundlichkeit, Warm- und Weitherzigkeit zeichneten sie aus, viele Menschen haben durch sie Zuwendung, Hilfe und Liebe erfahren. Fest im Glauben verwurzelt gestaltete Hannelore Schewe an vielen Stellen maßgeblich, ideenreich und zupackend das Gemeindeleben im Heliand-Bezirk mit. Ihr Wirken hat bis heute Spuren hinterlassen. Gott hat sie zu sich genommen. Wir sind dankbar für die Erlösung von ihrer schweren Krankheit, gleichzeitig aber auch traurig, dass sie nicht mehr unter uns weilt. Im Namen der Ev. Kirchengemeinde und der Frauenhilfe Pfarrer Bernd Quade und Ingrid Wollny Erinnerung an »Tante Sigrid« »Tante Sigrid« war für Generationen von Kindern ein Begriff, arbeitete sie doch 33 Jahre lang im Kindergarten. Zunächst in der Stadtmitte, und dazu nahm sie von der Bebelstraße die Kinder morgens mit – zu Fuß versteht sich – und dann im Stephanus-Kindergarten in der Seelhuve. Ihre Dienstkleidung war die weiße Schürze – so lernte ich sie auch kennen. Wie viele Kinder hat sie durch die Kindergartenzeit begleitet, wie viele Tränen getrocknet, wenn der Abschied morgens von den Eltern schwer fiel. Auf dem Schoß von Tante Sigrid war Platz. 1998 wurde sie in den Ruhestand verabschiedet mit einer sommerlichen Grillparty und vielen Rosen. Es war ein Fest der Dankbarkeit. In ihrem Ruhestand hat sie sich zunehmend um ihre alte Mutter kümmern müssen, die hochbetagt im Januar verstarb. Sigrid folgte ihr am 11. März im Alter von 74 Jahren. Sie wurde auf dem evangelischen Friedhof Horstmar in der Nähe ihrer Mutter beigesetzt. Hannelore Klusmann Ökumenische Vesper Sonntag, 29. Juni: Ab 16:30 Uhr Ökumenische Vesper anlässlich der Verabschiedung von Anne Roosmann und Oliver Schwarz-Roosmann in der katholischen St.-Marien-Kirche, anschließend Abschiedsfeier im St.-Georg-Gemeindezentrum. Singegottesdienst Sonntag, 24. August, 11:00 Uhr: Singegottesdienst in der Stadtkirche St. Georg Im Internet Kirchengemeinde Lünen Cappenberg Der Frauengesprächskreis… …unter der Leitung von Margret Zapp trifft sich an den Montagen 2. Juni, 7. Juli und 4. August jeweils um 17:00 Uhr im Gemeindehaus Rosenstraße Das ökumenische Bibelgespräch… …mit Pfarrer Quade und Pater Altfried findet an den Donnerstagen 26. Juni, 24. Juli und 28. August im katholischen Pfarrhaus neben der Stiftskirche – jeweils um 15:00 Uhr statt. www.kirchengemeindeluenen.de 32 Gemeindeleben www.in-einem-boot.de Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Gemeindeleben 33 Kirchenmusik Kochen ist Muße... Foto: Björn Jankord Kantorei probt Requiem von Karl Jenkins Die Kantorei hat sich auch in diesem Jahr wieder ein sehr interessantes Ziel vor Augen und Ohren: Das Requiem von Karl Jenkins. Karl Jenkins, geboren 1944 in Penclawwd, Wales, ist walisischer Oboist, Saxophonist, Keyboarder und Komponist. Seine musikalische Karriere begann er als Solo-Oboist im National Orchestra of Wales. Während seiner Studienzeit an der Royal Academy of Music beschäftigte er sich intensiv mit Jazz, was dazu führte, dass er in einigen Jazz-Rockformationen als Keyboarder, Instrumentalist und Komponist tätig wurde. Die bekannteste ist wohl die Band »Soft Machine«. In den 1980-er und 90-er Jahren machte er Werbemusik. Bereits hier führte er in konzertant angelegten ChorArrangements seine musikalischen Erfahrungen zusammen, die von Pop über Symphonik und geistliche Chormusik bis hin zu ethnischer Musik reichten. 34 Kirchenmusik Für sein Requiem griff er auf zahlreiche ältere Antiphonen und Gesänge zurück, die er bearbeitete und mit der Vertonung von japanischen Gedichten in einen Zusammenhang stellte. Das Requiem wurde 2.6.2005 in der Southwark Cathedral uraufgeführt. Die Musik des Requiems von Karl Jenkins handelt ist also eine sehr spannende Mischung! Wir werden das Jenkins-Requiem am Ewigkeitssonntag, 23.11.2014 um 17:00 Uhr in der Ev. Stadtkirche gemeinsam mit dem St.-Georg-Ensemble und dem Kammerchor der Musikschule unter Leitung von Monika Bergmann zu Gehör bringen. Wenn Sie dieses spannende Werk gerne mitsingen möchten, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um in die Probenarbeit einzusteigen. Wir proben immer dienstags von 19:30 Uhr bis 21:30 Uhr im St.-Georg-Gemeindesaal. Alles Weitere bei Jutta Timpe, Tel. 13987 www.in-einem-boot.de … für Kantorin Jutta Timpe, auch wenn es manchmal sein muss. Für sie ist Muße nicht von »muss« zu trennen: Ohne »muss« gäbe es die köstlichen Momente der Muße nicht. Das folgende Rezept ist Jutta Timpes Antwort auf die Bitte, ein Rezept für ein sommerliches, in ihrer Familie beliebtes Gericht beizusteuern. Gebackene Zucchini/Auberginen Zucchini/Auberginen in Scheiben schneiden, die Scheiben salzen und ½ Stunde stehen lassen, anschließend mit Küchenpapier abtrocknen. Danach mehlieren. Die mehlierten Scheiben in mit einem kleinen Schuss Milch verquirltes, gewürztes Ei tauchen und dann in Semmelbröseln wenden. Das verquirlte Ei sollte man mindestens mit Salz und Pfeffer würzen. Muskat ist auch nicht schlecht. Ansonsten kann man alle möglichen Geschmacksnoten hinzufügen, die der überfüllte Gewürzschrank so hergibt. Leute mit besonders viel Muße können statt der Milch auch geschlagene Sahne verwenden. Diese ganz vorsichtig mit dem Ei vermischen. Dann erhält man »gebackene Sterne-Koch-Zucchini/Auberginen-Scheiben«. Auch die Semmelbrösel kann man mit anderen Zutaten mischen und somit immer anders aromatisieren: z.B. mit gemahlenen (und gerösteten) Nüssen, Röst-Zwiebeln, Cornflakes, mit geriebenem Parmesan oder Abrieb von Zitronenschale, mit Kokosflocken oder frischen gehackten oder getrockneten Kräutern. Variatio delectat! Die panierten Gemüsescheiben in Öl ausbacken, auf Küchenpapier zwischenlagern. Wenn die gebackenen Zucchini/Auberginen-Scheiben nicht schon von in der Küche umherschweifenden Familienmitgliedern direkt vom Küchenpapier in den Mund wandern, kann man sie mit einem Kräuterquark oder einem Joghurt-Dip oder einer Tomatensalsa (oder, oder, oder) als Vorspeise oder als Gemüsebeilage warm oder kalt servieren. Das Rezept ist simpel. Man braucht aber Zeit und Muße bei der Durchführung! Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Gemeindeleben 35 Sing mit! Singen macht Spaß und stärkt die Gesundheit – und das nicht nur unter der Dusche, sondern besonders in der Gemeinschaft eines Chores. Probieren Sie es aus! Der Kirchenchor der Ev. Kirchengemeinde Lünen probt immer donnerstags von 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr im St.-Georg-Gemeindesaal hinter der Stadtkirche und freut sich über neue Sänger und Sängerinnen. Weitere Infos bei Kantorin Jutta Timpe, Tel. 02306/13987 Kinder und Jugend Stadt-Insel-Café Das Stadt-Insel-Café öffnet vor den Sommerferien ein letztes Mal am 15. Juni. Es gibt leckeren selbstgebackenen Kuchen und frische Waffeln. Auch das Außengelände steht bei hoffentlich Foto: Björn Jankord gutem Wetter zur Verfügung. Im Anschluss (gegen 17:00 Uhr) wird zum Saisonabschluss der Grill angeworfen und es gibt Grillwürstchen. 36 Gemeindeleben Sonstige Evangelisch-Landeskirchliche Gemeinschaft Miteinander möchten wir über Fragen des Lebens und Glaubens nachdenken. Wir lesen gemeinsam die Bibel, hören, reden und beten miteinander. Auf diese Weise wollen wir uns gegenseitig durch die frohe Botschaft von Jesus Christus ermutigen lassen, sodass wir –auch im Alltag – gestärkt sein können. Schauen Sie doch einfach mal herein! Wir treffen uns im St.-Georg-Gemeindezentrum an jedem Mittwoch um 19:30 Uhr zum Bibelgesprächskreis. Kontakt: Reinhard Weigelt, Laakstr. 36, Tel. 02306/ 57164 Der Hauskreis trifft sich am ersten Montag im Monat, um 19:00 Uhr. Kontakt: Gabi Trippe, Brahmsstr. 42, Tel. 02306/ 959439 www.in-einem-boot.de Stadtkirchenarbeit »Reformation und Politik« – das Jahresthema 2014 im Rahmen der Lutherdekade Von 2008 bis 2017, also bis zum Jahr des großen Reformationsjubiläums »500 Jahre Thesenanschlag«, feiert die EKD die sog. »Lutherdekade«, in der die Gemeinden eingeladen sind, sich jedes Jahr mit einem reformatorischen Thema auseinanderzusetzen. Im Jahr 2014 soll es um das Thema »Kirche und Politik« gehen. Soll Kirche sich politisch einbringen? Wie kann politisches Engagement von Christinnen und Christen aussehen? Oder – sollen wir uns ganz raushalten, uns zurückziehen auf die reine Kirchlichkeit? Geht das überhaupt, wenn man die Bibel ernst nimmt? Über diese Themen möchten wir in diesem Jahr mit verschiedenen Projekten auch im Rahmen der Stadtkirchenarbeit nachdenken. »Notschlafstellen im Auch die Ruhrgebiet« – Fotoausstellung aus einer Inivon Stefan Fercho in der tiative unserer Stadtkirche Gemeinde Menschen ohne festen Wohnsitz begeghervorgegannen uns täglich im Alltag. Sie gehören gene Notzu unserer Gesellschaft dazu – dennoch schlafstelle des weiß man wenig über sie. Vereins »Dach Wie leben diese Menschen? Ist die über dem Übernachtung auf der Straße und in Kopf« Lünen Parks für sie die einzige Möglichkeit? wird vorgeMit 15 Fotos aus Notschlafstätten im stellt. Ruhrgebiet versucht der freiberufliche Der Verein bietet ein gelungenes BeiFotograf Stefan Fercho, die Lebenssispiel dafür, wie politisch und kirchlich tuation von nicht sesshaften Menschen engagierte Menschen Verantwortung in auszuloten. Die Bilder, die aus diesem der Gesellschaft übernehmen. Projekt entstanden sind, zeigen keine Ausstellungseröffnung: Menschen – gleichwohl geben sie be27. Juni 2014, 12:00 Uhr redte Einblicke in ein Leben im ÜberAusstellungszeitraum: gang, das oft viele Jahre und Jahrzehnte, 27. Juni – 18. Juli 2014, zu den manchmal auch ein Leben lang, im Öffnungszeiten der Stadtkirche Übergang bleibt. Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Stadtkirchenarbeit 37 Den Rahmen sprengen« – Eine Ausstellung mit Bildern von Heinrich Otto Gresch Fast muss man sich schon wundern, dass Heinrich Otto Gresch (*1927; † 1999) bei all seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten noch die Zeit fand, als Maler tätig zu sein! Denn neben seinem Hobby, der Malerei, war der kreative Künstler auch noch als Regisseur für die Lüner Spielgruppe »die Kulisse« tätig; er war jahrelang der Organisator des Jugendkarnevals in Lünen, Vizepräsident eines Lüner Schützenvereins, Mitglied im Flüchtlingsbeirat, Jugendschöffe, er schrieb Märchenstücke, die er mit Kindern einübte, und vieles mehr. Nicht ohne Grund wurde deshalb in seinem Todesjahr 1999 eine Straße in Lünen nach ihm benannt. »Mit der herkömmlichen gegenständlichen Malerei fällt man nicht mehr auf, man muss schon neue Dinge bringen.« 38 Stadtkirchenarbeit – unter dieser Devise malte Heinrich Otto Gresch seine Bilder. Und so findet man unter seinen Werken wenig Gegenständliches und viel abstrakte Malerei in kräftigen Farben. Besonders gerne malte der Künstler Stadtansichten von seiner Heimatstadt Lünen – auf Farbe und Form reduzierte Ansichten, in denen der Kundige durchaus »seine« Stadt wiederzuerkennen vermag. Und auch www.in-einem-boot.de das Meer hat es ihm angetan – man sieht den weiten Himmel, der mit dem Meer zu verschmelzen scheint, fantastische Wolkenformationen; Schiffe, Windmühlen. Besonders interessant: Seine »Bilder in 3D«: Farbenfrohe Impressi- Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 onen von Morgen, Mittag und Abend auf geknautschter Leinwand, die z.B. die Farbenpracht der Sonne über dem Meer zeigen. Manche seiner Bilder »sprengen den Rahmen« – ganz buchstäblich: sie sind über den Rahmen hinaus gemalt, fließen aus dem Rahmen heraus, der an einer Ecke geborsten erscheint. Alle seine Bilder fordern zu intensiver Betrachtung heraus, eben weil sie nicht auf den ersten, sondern vielleicht erst auf den zweiten Blick ihre Aussage preisgeben. In den Sommerferien, vom 20. Juli bis zum 17. August werden einiger der interessantesten Werke von Heinrich Otto Gresch in der Stadtkirche St. Georg zu sehen sein. Vernissage zur Ausstellung: im Anschluss an den Gottesdienst am 20. Juli 2014. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Kirche in den Sommerferien besichtigt werden. Stadtkirchenarbeit 39 Menschen unterwegs – Ikonen des Alltags Jenseits der Stille… Pfingsten überwindet die Sprachlosigkeit! Die Nacht der offenen Kirchen in St. Georg, Lünen Pfingsten vor fast 2000 Jahren: Pfingsten 2014 in Lünen: Ausstellung von Marlies Blauth in der Stadtkirche Eine außergewöhnliche Portraitreihe zeigt die Ausstellung »Menschen unterwegs« im August und September. Die Künstlerin Marlies Blauth verfremdet in ihren Arbeiten Fotos von Menschen, die sie vorrangig an Bushaltestellen oder auf Bahnsteigen wartend fotografiert hat. Sie selbst beschreibt ihre Vorgehensweise so: »Ich male, zeichne, kratze, ritze bereits in die Fotos hinein, die alle unterwegs entstanden sind. Von dieser Verbindung aus Foto und Zeichnung entstehen Fotokopien, in die ich wieder male, zeichne und kratze. Irgendwann habe ich dann ein Ergebnis, bei dem man nicht mehr unterscheiden kann, was die Fotovorlage war und was meine manuelle Bearbeitung. Dieses Blatt collagiere ich auf eine Leinwand und übermale es ein letztes Mal.« So entstehen Bilder von Menschen, die ihrer alltäglichen Umgebung enthoben scheinen: nachdenklich, in sich 40 Stadtkirchenarbeit gekehrt, aber nicht passiv. Es entsteht ein geradezu »zeitloser Eindruck«: Obwohl alle Fotos der heutigen Zeit entstammen, könnten einige Portraits auch aus längst vergangenen Jahrhunderten sein. Wir sehen uns selbst eingebettet in die Zeit im Sinne der Unendlichkeit und auf diese Weise miteinander verbunden, ganz ähnlich wie beim Aufenthalt in einer alten Kirche, in der schon ungezählte Anliegen der Menschen vorgetragen wurden, die unseren eigenen ganz ähnlich sind. Wir laden Sie herzlich ein, sich diese ungewöhnliche Bilderreihe in der Stadtkirche anzusehen! Ausstellungszeitraum: 31. August – 27. September 2014 Eröffnung der Ausstellung mit einer Vernissage im Anschluss an den Gottesdienst am 31. August 2014. www.in-einem-boot.de Eine kleine Schar von Leuten, Anhänger von diesem Jesus von Nazareth, macht große Furore. Nach 50 Tagen der Sprachlosigkeit und Angst geht es hinaus in die Öffentlichkeit! Auf dem Marktplatz von Jerusalem geschehen Zeichen und Wunder: Menschen hören die Predigt von Simon Petrus in ihrer eigenen Sprache. Verständigung wird möglich! Und plötzlich sind alle von der Liebe und der Begeisterung für die Sache Jesu erfüllt. Der Heilige Geist weht über den Platz. Am Ende des Tages werden 3000 Menschen sich taufen lassen und die erste christliche Gemeinde bilden. Bei der »Nacht der offenen Kirchen« geht es alles andere als sprach- und ausdruckslos zu: Gehörlose und Hörende finden zusammen und feiern miteinander Gottesdienst. Sie verstehen einander ohne Probleme! Vor der Kirche rotten sich Menschen zusammen, um miteinander Frühlingslieder zu singen. Alle machen mit – denn Singen macht Spaß und begeistert! Im Kirchenkabarett kann man über sich selbst und alles Menschlich-Allzumenschliche bei »Kirchens« lachen und mit Humor neuen Mut fassen – und vielleicht weht auch bei uns der Heilige Geist über die Kirche… Wir laden herzlich ein zu einem Nachmittag und Abend »Jenseits der Stille« am Pfingstsonntag in St. Georg! Und so sieht der Tag aus: 15:00 Uhr: Gottesdienst für Gehörlose und Hörende mit Ausschnitten aus dem Film »Jenseits der Stille« 16:00 Uhr: »Jenseits der Stille« – Kino im Gemeindehaus mit Kaffeetrinken 18:00 Uhr: Mund aufmachen – mitsingen! Offenes Singen von Frühlingsliedern vor (oder in) der Kirche – mit Jutta Timpe und Chor-Verstärkung und dem Posaunenchor der Kirchengemeinde Lünen! 20:00 Uhr: »Die letzte macht das Licht AUS!« Ulrike Böhmer – Kirchenkabarett vom Feinsten! 22:00 Uhr: Ausklang mit Wein und Gesprächen ca. 22:30 Uhr: Segen zur Nacht Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Stadtkirchenarbeit 41 Kinder & Jugend Muße und Jugend? Ist Muße für uns ein Thema? Spontan würde ich erst einmal sagen »nur bedingt«. Doch halt, trotz meistens »Halli Galli + Pomm Frites« (so der Ausspruch eines ehrenamtlichen Jugendmitarbeiters über unsere Jugendarbeit), gibt es sie doch, die Muße. Auch wenn der ökumenische Jugendkreuzweg vor Ostern mit 15 Teilnehmenden nur sehr mäßig besucht war, war mehr als »Muße« an diesem Freitagabend dabei, als wir uns in der katholischen Marienkirche mit den Stationen Jesu in seinen letzten Tagen in Kleingruppen auseinander gesetzt haben. Und über Karneval mittlerweile das Das Poseidonbad auf Ischia • Foto: Kathrin Stihl fünfte Klosterwochenende zum Thema »Spiritualität und Musik«, ließ oder wenn einmal Zeit für ein nettes Geeben diese Muße zu. Oder im letzten spräch in der Sonne in unserem schönen Herbst, die Mitarbeiterfreizeit auf Ischias Garten ist… (Italien), als wir gemeinsam in den PoMuße, es gibt sie, auch bei der Evanseidonthermen im warmen Wasser lagen gelischen Jugend Lünen… und über »Gott und die Welt« entspannt In diesem Sinne eine schöne und sonsprachen. nige Sommerzeit (mit vielen BegegnunBesondere Muße erlebe ich immer gen, Action – aber auch Muße!). auf unserer Freizeiten. Sei es im Kanu, bei mit den Teilnehmenden gemeinsam gestalteten Freizeitgottesdiensten, oder Im Internet beim gemütlichen Gesellschaftsspiel träEv. Jugend Lünen ge in der sengenden Mittagssonne. www.evangelischeManchmal erlebe ich diese Muße jugend-luenen.de auch auf der meist quirligen Stadt-Insel. Wenn Ehrenamtliche auf eine Tasse Kaffee im Jugendbüro vorbeischauen 42 Kinder & Jugend www.in-einem-boot.de Personelles: Johanna und die Nachfolge Bei der Evangelischen Jugend tut sich einiges. Kurz nach der Einführung von Johanna Urban in die halbe Stelle im Jugendbereich hat sie uns aus persönlichen Gründen (Wechsel der Fachhochschule für ihren Mastersabschluss/persönliche Veränderungen) am Ende der halbjährigen Probezeit verlassen. Der Jugendausschuss und das Presbyterium haben die Freigabe der Bewerbung einer Nachfolgerin »grünes Licht« gegeben. Sie soll voraussichtlich zum 1. September für vier Jahre ihre Arbeit aufnehmen. Freizeiten: letzte Plätze Neu: Jugendbereich Mit dem Auszug der kreiskirchlichen Jugendkontaktstelle aus Räumlichkeiten des Hauses der Stadt-Insel sind zwei ehemalige Büroräume frei geworden. In Absprache mit dem Presbyterium und im Auftrag des Jugendausschusses konnten wir die Räume zu einem Jugendbereich umbauen/umgestalten. Da die StadtInsel nur bedingt »jugendlich«, sondern seinen Schwerpunkt auf Kinderfreundlichkeit gesetzt hatte, konnten wir nun den Bereich »Jugend« ausbauen. Mit Billard, Theke (in Eigenarbeit durch Ehrenamtliche) und Spielen (neu: PSP3) können wir jetzt abends unser offenes Jugendangebot ausweiten. Die Sommerferien stehen vor der Tür und wir haben für Kurzentschlossene noch einige freie Plätze. Bei der Vorortaktion »Bauspielplatz« (28.7.–1.8.) sind noch etwa (zur Zeit der Drucklegung) zehn Plätze frei. Die Kinderfreizeit Großoldendorf in Osterfriesland hat noch acht Plätze frei. Die Jugendfreizeit Camp Canow hat noch fünf Plätze frei. Alle anderen Freizeiten sind leider ausgebucht! Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Kinder & Jugend 43 Kindergarten Evangelische Tageseinrichtungen für Kinder 44 Durch das Einlassen auf die Farben und das intuitive Arbeiten, sind den Kindern kleine Meisterwerke gelungen, die auch für die heimische Terrasse erworben werden konnten, um dort einen Ehrenplatz zu finden. Was Muße früher einmal bedeutete haben wir erleben müssen Kleine Künstler auf den Spuren von Pablo Picasso Ein Beitrag aus dem Johannes-Kindergarten von Jens Hoppe Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Muße (althochdeutsch »muoza«, mittelhochdeutsch »muoze«) war Gelegenheit, Möglichkeit. Diese Bedeutung sollten wir in diesem Jahr hautnah erleben. Was war geschehen? Wie in jedem Jahr und das seit über 20 Jahren, fahren wir mit unseren Kindergartenkindern, die in diesem Jahr eingeschult werden, in die Jugendherberge. Diesmal wieder in die Wewelsburg. Zum Programm gehört auch eine ordentliche Schatzsuche. Ein Schatz, meistens eine Kiste, ein Karton oder wie in diesem Jahr eine Tasche aus Jute wurde also versteckt. Der geheime Ort war ein Busch mitten auf einem Spielplatz. Unterschiedlichste Aufgaben mussten erfüllt werden, um den richtigen Weg zum Schatz zu finden. Endlich angekommen war der Schatz nicht mehr da. Offensichtlich hat jemand die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Muße gekannt. Für uns hatte der nahegelegene Supermarkt glücklicherweise noch Ersatzschätze parat. Herzliche Grüße von den Schatzsuchern aus dem Johannes-Kindergarten Mit Unterstützung der Künstlerin Kerstin Donkervoort aus Bönen haben die 25 Vorschulkinder des Ev. Paul-Gerhardt Kindergartens in Lünen-Alstedde die Möglichkeit gehabt, ganz nach dem Vorbild des Künstlers Pablo Picasso ein 125 Zentimeter langes Lärchenholzbrett zu gestalten. Die Kinder haben mit viel Spaß und Kreativität, die sogenannten »Woodpeople« – »Holzmenschen«, die hervorragend dekorativ auf dem Kindergartengelände zur Geltung kommen, gestaltet. Zuerst wurde die Fläche in viele kleine Flächen unterteilt, farbenfroh mit Acrylfarben ausgefüllt und durch eine schwarze Umrandung zum Strahlen gebracht. Kinder erleben Muße… www.in-einem-boot.de Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Kindergarten Stephanuskinder in der Moschee In jedem Freispiel erleben Kindergartenkinder Muße: ohne Druck, aus eigenem Antrieb, mit Spaß ein Bild malen, nach Herzenslust verschwenderisch mit Kleister Papiere zusammenkleben oder einfach nur Papier mit einer Schere in kleinste Schnipsel zerschneiden. Ganz entspannt ein Bilderbuch mit der Lesepatin auswählen, die Bilder gemeinsam betrachten und der Geschichte lauschen, auch das ist Muße im Kindergartenalltag. Mit dem Begriff Muße können sie nichts anfangen, er ist ihnen nicht geläufig. Aber auf dem weichen Gebetsteppich in der Moschee haben sie die Muße, im Sinne von Rast, Ruhe- pause, entdeckt. Dort konnten unsere „Schukis“ sich nach dem „Fußmarsch“ von der Seelhuve bis zur Roonstraße erst einmal ausruhen, ohne Schuhe natürlich. Wie einige Wochen zuvor bei der Rallye in der Stadtkirche, gab es auch hier viel zu entdecken. Auf dem Gebetsteppich liegend oder sitzend, haben sie den Blick in die Kuppel schweifen lassen und die verschiedenen arabischen Schriftzeichen rundherum entdeckt. Ihre Blicke blieben natürlich in der Mitte der Kuppel an dem riesigen Kronleuchter hängen, der sie besonders faszinierte. Eine Studentin der Religionswissenschaften erklärte ihnen z.B. die Bedeutung der Schriftzeichen, wie Muslime beten und was alles zum Freitagsgebet gehört. Dann aber war es auch wieder an der Zeit, die Phase der Muße, mit der Bedeutung von Ruhe und Untätigkeit, zu beenden, den weichen Teppich zu verlassen, die Schuhe anzuziehen und sich in Richtung „Kindergarten“ in Bewegung zu setzen. Elke Hohensee Kindergarten 45 Senioren kcüRBlick Gottesdienstreihe mit (un)gewöhnlichen Predigern Senioren-Frühstück Einen fröhlichen Vormittag erlebten alle Besucher des Senioren-Frühstücks am 28. März im St.-Georg-Gemeindesaal. Fast 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen, um das umfangreiche leckere Frühstück zu genießen. Höhepunkt war danach der Beitrag von Heimatpfleger Horst Störmer. Schwungvoll mit Liedern und Wortbeiträgen läutete er unter Mitwirkung aller Anwesenden den Frühling ein. Das nächste Senioren-Frühstück ist 46 Senioren schon geplant: am Freitag, 13. Juni, von 9:30 bis 11:30 Uhr wieder im St.-GeorgGemeindesaal. Senioren-Kino Zum letzten Kino-Nachmittag im Heliand-Gemeindehaus vor der Sommer- pause laden wir ein für den 16. Juni. Gezeigt wird der Film »Blind Side – Die große Chance« mit Sandra Bullock in der Hauptrolle. Basierend auf einer wahren Begebenheit. Filmstart ist um 15:00 Uhr, Eintritt ist wie immer frei. www.in-einem-boot.de Die sonntäglichen Gottesdienste in der Stadtkirche St. Georg waren Ende Januar und Anfang Februar von einer Gottesdienstreihe geprägt, die Bestandteil meiner Vikariatsausbildung war. Hier einen Rückblick auf vier Vormittage, an denen ich zusammen mit der Gemeinde das Wort Gottes in neuer Art und Weise entdecken wollte: »Es ist gut, verschiedene Formen von Gottesdienst erleben zu können, weil man auch Klarheit darüber gewinnt, was einem selber gefällt.« So zu lesen auf einem der vielen Rückmeldebögen, die Sie fleißig ausgefüllt haben. Diesen konnten wir auch entnehmen, dass Sie gerne gekommen sind und wieder kommen würden, selbst wenn Ihnen nicht immer alles gefallen hat, was wir Ihnen in den vier sehr unterschiedlichen Gottesdiensten Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 zugemutet haben. An verschiedenen Formen des Abendmahls haben Sie teilgenommen, Sie wurden im Gottesdienst nach ihrer Meinung gefragt oder mussten in Aktion treten, hinterher viele Kreuze machen und vor allem standen andere Menschen auf der Kanzel, als Sie es gewohnt sind: Und Sie haben sich auf alles eingelassen, haben bereitwillig mitgemacht und zugehört. Vielen Dank dafür. Danken möchte ich auch den drei Menschen, die meinem Aufruf gefolgt sind und sich getraut haben, Prediger zu werden: Thomas Grabowski, Karsten Karad und Johanna Urban. Alle drei haben sich sehr persönlich mit dem Wort Gottes auseinander gesetzt und ihre Gedanken der Gemeinde präsentiert. Darüber hinaus wurde viel Zeit und Kreati- Gemeindeleben 47 Stadtkirche »Kohlenstaub« und »Linienstraße« – Krimi in der Kirche vität investiert, um ein breites Spektrum an Möglichkeiten zu präsentieren, den eigenen Glauben zu leben und zum Ausdruck zu bringen. Herzlichen Dank Euch Dreien. Wenn mehrere Menschen am Gottesdienst beteiligt sind, wird dieser lebendiger und es ist zu erkennen, dass die gesamte Gemeinde Anteil daran hat, diese Zeit bewusst mit Gott zu verbringen. Zudem hat uns ihre Rückmeldung gezeigt, dass der Gottesdienst besser wird, wenn er auf mehreren Schultern steht. So kann es in Zukunft vielleicht 48 Gemeindeleben gelingen, Alterstrukturen zu erreichen, die wir mit dieser Reihe leider nicht in der Kirche versammeln konnten. Insgesamt ist mir neben der beachtlichen Rückmeldung, von der hier ein wenig zu sehen ist und die in die Arbeit des Presbyteriums einfließen wird, vor allem eine Erkenntnis geblieben, die ich von vielen Seiten gehört habe: Es ist schön, Gemeinschaft in der Kirche erleben zu können und dabei zu bemerken, wie viel Bedeutung die Bibel für das Leben jedes Menschen hat. Sebastian Amend www.in-einem-boot.de Es war ein Ausflug in das Ruhrgebiet der sechziger Jahre, als die Evangelische Pfarrerin und Autorin Anne-Kathrin Koppetsch am 14. März in der Stadtkirche vor gut besetzten Kirchenbänken aus ihren beiden Krimis »Kohlenstaub« und »Linienstraße« vorlas. Es geht darin um Martha Gerlach, eine Pastorin, die zur Hobbydetektivin wird, als in ihrer Gemeinde mysteriöse Dinge passieren. Die Figur der Martha Gerlach beruht dabei auf der evangelischen Pfarrerin Renate Krull, einer der ersten Pfarrerinnen in Dortmund. Koppetsch fand ihre Geschichte so interessant, dass sie sie in ihren Krimis verarbeitet hat. Und so findet sich in ihren Büchern neben viel Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet auch etliches Wissenswertes rund um die Lebens- und Arbeitsumstände der ersten Pfarrerinnen, die damals noch mit vielen Vorurteilen und manchmal auch mit der Herablassung durch die männlichen Kollegen zu kämpfen hatten. An die Lesung schloss sich dann auch noch ein Gespräch an, in dem Anne-Kathrin Koppetsch und Claudia Reifenberger über das heutige Leben und Arbeiten als Pfarrerin erzählten. Auch wenn Pfarrerinnen heute für viele Gemeinden ein längst vertrauter Anblick sind, gebe es immer noch einige Baustellen hinsichtlich der Gleichstellung – so waren sich Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 beide einig. Die Musik von Michael Gick am Saxofon und Winfried Moselewski am EPiano, die jeweils zur gerade gelesenen Szene passende Stücke spielten, machten den Abend zu einer runden Sache. Claudia Reifenberger Kinder und Jugend Kinderbibelwoche 2014: Jesus – Gewusel – Christ 28 Kinder und ein großartiges Betreuerteam bezogen in der Woche vom 22. bis zum 27. April mit mir zusammen Gemeindeleben 49 Frühlingsmarkt Was für ein toller Tag! Nach Regen und Trübsinn kam am ersten Frühlingsmarkt auf der Stadt-Insel dann doch die Sonne raus. die Stadt-Insel, um dort einen wesentlichen Schritt in der Entwicklung des Christentums nachzuempfinden: Nach der Kreuzigung Jesu schien erst alles verloren, und doch begeisterte seine Auferstehung die Menschen so sehr, dass sie eine neue Gemeinschaft gründeten, die dann zur Kirche wurde. Diese Zwischenzeit beschäftigte uns in den thematischen Einheiten, in denen die Umbrüche der damaligen Zeit teils in einem großen Gewusel, teils mit stiller Spannung verfolgt wurden. Die Kinder ärgerten sich mit Petrus, begleiteten den kleinen und den großen Jünger nach Emmaus oder lauschten den »Verbotenen Geschichten«, während der Bäcker Ben sich vor den Römern verstecken musste und nur mit Hilfe des Fisches seine Freunde fand. Die Woche ermöglichte es den Kindern, christliche Gemeinschaft zu erleben, biblische Erzählungen mit allen Sinnen zu erfassen und viele Fragen zu Stellen, die sie genauso wie Erwachsene bereits beschäftigen. So hatten alle viel Freude miteinander und blicken nun gespannt auf die Sommerfreizeiten der Kirchengemeinde, für die es sogar noch letzte freie Plätze gibt. Von den Kindern wünsche ich Ihnen einen lauten und dankbaren Segen. Es ist ein großes Geschenk für alle Beteiligten, dass so eine Woche in der Gemeinde möglich ist. Sebastian Amend Foto: Björn Jankord Buntes Frühlingstreiben mit vielen Besuchern bei Bratwurst, frischer Erbsensuppe, Frühlingskartoffeln und selbstgemachtem Heringstipp/Frühlingsquark, selbstgemachtem Kuchen und frischen Waffeln. Und ein vielfältiges Programm lud zum Verweilen ein. Foto: Björn Jankord Die Holzhütten lockten mit einem Büchertrödel, selbstgemachten Frühlingsgestecken und leckeren Kaffeespezialitäten. Foto: Björn Jankord 50 Gemeindeleben www.in-einem-boot.de Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014 Foto: Björn Jankord Das Kulturproramm war vielfältig: Die neue MoB-Band stellte sich vor, der Posaunenchor der Kirchengemeinde trug Frühlingslieder vor, die Steeldrumband der Heinrich-Bußmann-Schule heizte ordentlich ein, die Tanzgruppe um Tabea Steier zeigte ihr Können, und unsere Band Dandelion ließ auch ordentlich was von sich hören… Eine gelungene Premiere, die im nächsten Jahr wiederholt werden wird. Aufbau Camp Canow Mit sechs ehrenamtlichen Jugendmitarbeitern haben wir uns am Beginn der Osterferien mit dem Gemeindebulli auf den Weg nach Mecklenburg-Vorpommern in unser Wohnwagencamp nach Canow aufgemacht. Mit zwölf weiteren Menschen aus Lünen und Umgebung haben wir das Camp »saisonfertig« gemacht: Großzelt und Vorzelte aufgebaut, gestrichen, geputzt und kleine Reparaturen erledigt und alles für die Gruppen vorbereitet. Eine schöne Zeit mit engagierten Menschen! Foto: Trägerverein Camp Canow Gemeindeleben 51 Der Fischer klopft ihm auf den Rücken, wie einem Kind, das sich verschluckt hat. » Wa s d a n n ? « , f r a g t e r l e i s e . »Dann«, sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, »dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen – und auf das herrliche Meer blicken.« »Aber das tu ich ja schon jetzt«, sagt der Fischer, »ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur Ihr Klicken h at m ich dab ei g es t ö r t .« Au s : He i n r i c h B ö l l , An e k d o t e z u r Senkung der Arbeitsmoral (s. S. 8f.!)