Abriss über die Entstehung des Kegelsports
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Abriss über die Entstehung des Kegelsports
Kegelsport Sportkegeln Landesfachverband Berlin für Sportkegeln e.V. Wie alles begann: E in paar Schritte in die Geschichte um die Entstehung des Kegelsports... E s gibt Hinweise, gefunden auf einem ägyptischen Grabstein, dass Kegeln bereits etwa 3500 v. Chr. bekannt war. Historiker vermuten, dass es auch zur Zeit der Römer gespielt wurde. Hat vielleicht Cäsar mit Marcus Antonius in einer Mannschaft gespielt?? D urch Aufzeichnungen konnte belegt werden, dass um das Jahr 1100 verschiedene Varianten des Kegelspiels in Deutschland, Frankreich, Italien und England gespielt wurden. In Deutschland wurden 9 hölzerne Schlegel, Keile oder Kegel genannt, aufgestellt. Diese Schlegel wurden normalerweise zur Selbstverteidigung getragen. Durch das Rollen grober Holzkugeln auf natürlichem Untergrund wurde versucht, diese 9 „Keile“ umzuwerfen. In den frühen 1600er Jahren kam diese Sportart mit deutschen Auswanderern nach Amerika. Dort erhielt sie den Namen „Nine Pins“. E s gibt die Geschichte, dass ein drohendes Verbot von Glücksspielen in den damaligen Staaten der USA auch „Nine Pins“ treffen sollte. Da kamen die Kegelbesessenen auf die Idee, einfach einen 10. Kegel aufzustellen, um dieses Verbot zu umgehen. Sie konnten ihren Sport weiterhin bereiben, ohne mit dem Gesetzt in Konflikt zu geraten. „Bowling / Ten Pins“ war geboren. I m Jahre 1861 gründete sich der erste Damen-Bowlingverband, nachdem sich zuvor schon längere Zeit die Herren dem organisierten Sport hingaben. Das Jahr 1895 war das Gründungsjahr des American Bowling Congress (ABC). Ihm oblag es, Regeln und Standards für diese Sportart zu setzen. Zunächst war eine Mitgliedschaft nur für Männer möglich. In den frühen 1900er Jahren folgte die Gründung des Womens International Bowling Congress – eines auch andere Staaten umfassenden Frauenbowlingverbandes. Noch heute unterstützen diese beiden Organisationen neben der WTBA (siehe unten) und der Young American Bowling Alliance (YABA), Millionen von Bowlingspielerinnen auf der ganzen Welt. Bowling wird derzeit in mehr als 112 Ländern der Erde gespielt. D ie Entwicklung in der „Alten Welt“ verlief parallel und sehr ähnlich. Hier wurde trotz gleichartiger Vorwürfe des Glückspiels und herrschaftlicher Verbote weiterhin mit 9 Kegeln gespielt. Dem Spiel auf natürlichen Untergrund folgte das Spielen auf eingeebneten Laufflächen oder auf Holzbohlen. So entstanden je nach Region die Asphalt-, Bohle- oder die ihrer Form nach benannte Scherenbahn. In Deutschland entstanden in den 1820ern erste Klubs, gegen 1885 erste Verbände. A ls Dachverband aller Kegler wurde 1889 der Deutsche Keglerbund (DKB) gegründet. Im Zuge der von Turnvater Jahr vorangetriebenen Arbeitersportbewegung wuchs auch der Kegelsport aller drei Bahnarten – bis zwei Weltkriege die Entwicklung jäh unterbrachen. Als Kriegsfolge wurden zunächst alle Sportvereine verboten und deren Neugründung erst nach und nach von den Besatzungsmächten wieder gestattet. So entstand im Jahr 1950 in der BRD erneut der DKB als Dachverband für alle 4 Bahnarten, die in sogenannten „Sektionen“ ihr Regelwerk und ihren Spielbetrieb organisierten – auch für die sogenannte „Amerikabahn“. Damit war Bowling in seine Ursprungsheimat zurückgekehrt. In der DDR gründete sich 1958 der DKV (Deutscher Keglerverband) aus der Sektion Kegeln – ohne Bowling – des DTSB (Deutscher Turn- und Sportbund). 1952 wurde die FIQ (Féderation International des Quilleurs) als Internationaler Dachverband ins Leben gerufen. In dessen zwei Untergliederungen, der WTBA (World Ten Pin Bowling Association) und WNBA (World Nine Pin Bowling Association), sind derzeit mehr als 11 Millionen Spielerinnen und Spieler aus über 100 Nationen vertreten. H eute ist aus dem einstigen Zeitvertreib der Urväter eine ernst zu nehmende, technisch anspruchsvolle Sportart geworden. Z war wird das Kegelspiel immer gern als lustiges Vergnügen von vielen Freizeitkeglern genutzt, weil die Grundlagen sowohl des Bowlingspiels als auch des Kegelns auf den verschiedenen Bahnarten einfach zu erlernen sind. K egeln und Bowling haben sich aber mittlerweile auch zu Leistungssportarten entwickelt. Kegeln und Bowling gibt es als Betriebssport oder als Behindertensport. Der jetzt gesamtdeutsche DKB mit seinen bahnartspezifischen Untergliederungen, der Deutschen Bowling Union (DBU), dem Deutschen Keglerbund Classic (DKBC), dem Deutschen Bohlekeglerverband (DBKV) und dem Deutschen Scherekeglerbund (DSKB), unterhält Bundesligen, führt Länderspiele durch und schickt seine Nationalmannschaften zu Welt- und Europameisterschaften. Auf Städteund Länderebene werden Talente gesichtet und zu Leistungsspielern ausgebildet. Viele Vereine beteiligen sich an Punktspielen oder richten Einzelmeisterschaften und Turniere aus. Vereinsmeister haben die Möglichkeit, sich über Landesmeisterschaften bis zu den Deutschen oder den Weltmeisterschaften zu qualifizieren. A uch im Kegel- und Bowlingsport kommt man um körperliche und mentale Fitness sowie um trainings- und materialwissenschaftliche Erkenntnisse nicht herum. Ebenso tragen Strategie, Körperbeherrschung und Spieltechnik, d.h. die Genauigkeit der Bewegungsausführung, ihren Teil zur individuellen Meisterschaft bei. Das bedeutet Training unter Anleitung gut ausgebildeter und erfahrener Lizenztrainerinnen und -trainer sowie Ausrichtung nach einem bewährten Technikleitbild. Der LFV Berlin für Sportkegeln e.V. und seine Vereine stehen mit Rat, Tat, Bahnen und ihren Trainerinnen und Trainern gerne bereit, in die Welt des Kegel- und Bowlingsports einzuführen. Tel.: 030 / 261 64 37 Achtung! Es ist beabsichtigt, ca. ab Sommer 2003 für Frauen und Mädchen ein regelmäßiges Freizeitkegeln 1x in der Woche anzubieten. Erfahrene Trainerinnen und Trainer werden die Interessentinnen betreuen und ihnen die ersten Schritte im Kegelsport nahe bringen. Nähere Informationen werden noch durch Aushang und Presse erfolgen. Wer Interesse hat, kann sich bei unserem Landeslehrwart Dr. Martin Preugschat melden, Tel. 030 6865629 © Maja Bordasch / Dr. Martin Preugschat