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GAV 09 Etwas Licht im langen dunklen Tunnel kabine 2/2009 Impressum Wirtschaftlich und politisch unabhängige Zeitschrift der kapers, Vereinigung des Kabinenpersonals, Kloten Adresse fürVerlag, Redaktion, Anzeigenverkauf und Abonnemente: Sekretariat kapers Dorfstrasse 29a, CH-8302 Kloten Tel: 043 2 555 777 Fax: 043 2 555 778 www.kapers.ch [email protected] In dieser kabine Etwas Licht........................................................... 1/2 Der GAV09 steht!................................................. 3/4 Redaktion, Satz und Layout: Mario Kesselring 1. Mai Tag der Arbeit............................................ 5/6 Übersetzungen: Evelyne Basler May 1st - Labour day............................................ 7/8 Insertionstarife, Probenummern und Abonnementsbestellungen können beim Verlag angefordert werden. Jahresabonnement: Fr. 30.Druck: Offset Haller AG, Kaiserstuhlerstrasse 36 8154 Oberglatt Zivilcourage........................................................ 9/10 Civil Courage.....................................................11/12 IPG-Cockpit...................................................... 12/13 IPG-Cockpit English Version............................ 14/15 Auflage: 3‘000 Exemplare Hautprobleme.................................................. 16 - 18 Erscheinungsdaten: 4 x pro Jahr Marc Forster............................................................19 Verteiler: Aktiv- und Passivmitglieder der kapers, Direktion und Fachstellen der Swiss International Air Lines Ltd., Edelweiss und AbonnentInnen Nachdruck: Erlaubt nur mit Quellenangabe,drei Exemplare an das Sekretariat der kapers Manuskripte/Unterlagen: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen (Fotos etc.) kann keine Haftung übernommen werden. Der Verlag verpflichtet sich nicht zur Rücksendung Redaktions- und Insertionsschluss der nächsten Ausgabe: 27. August 2009 Abstimmungsresultate....................................... 20/21 Liebe Kolleginnen und Kollegen Die Abstimmung zum GAV09 ist vorbei, doch die Arbeit geht uns deswegen nicht aus. Wichtige Weichenstellungen stehen dieses Jahr noch an, welche die Zukunft aller CCM entscheidend beeinflussen können. Danken will ich all denen, welche an der Abstimmung zum GAV09 teilgenommen haben und in einer schwierigen Zeit den Mut hatten, den Weg des gangbaren Kompromisses zu gehen. Ich möchte nicht zur Tagesordnung übergehen ohne einen persönlichen, kurzen Rückblich zur Abstimmung zu machen. Dies möchte ich tun, indem ich, ähnlich wie der Beobachter, zwei Prix Courage an unsere Mitglieder verteile. Mit dem ersten Prix Courage möchte ich jene Mitglieder auszeichnen, welche den Mut hatten Nein zu sagen. Nein zu Unterstellungen und Unwahrheiten. Wenn man Einzelnen unterstellt, aus Eigeninteresse wichtige Teile des GAV verhandelt zu haben, wenn man Vorstandsmitglieder mit unwahren Aussagen zitiert, wenn man E-mails mit falschen Absendern versieht und alle Befürworter als „Schlappohren“ bezeichnet (Anmerkung der Redaktion: das Wort „Schlappohr“ wurde leicht verändert), braucht es mutige CCM, welche sich solchen Praktiken entgegenstellen. In einer Zeit, als sich praktisch nur Gegner des Vertrages äusserten und in einer negativ Spirale aufstachelten, brauchte es mutige CCM, welche mit Zivilcourage riefen: STOP, go forward, Fire outside. Den zweiten Prix Courage möchte ich nochmals jenen Mitgliedern vergeben, welche den Mut hatten Nein zu sagen. Jene, welche den Mut hatten sich negativ zum Vertrag zu äussern, sei dies an den Info Veranstaltungen in Bülach, sei es an den Infotischen im Ops Center. Es braucht Zivilcourage, um hinzustehen, im Wissen, dass man vielleicht alleine da steht mit seinem Nein und nicht mit der Unterstützung jener rechnen kann, die zwar oft laut brüllen, sich aber mehr oder wenig vornehm zurückhalten, wenn es darum geht mit offenem Verdeck zu kämpfen. Dazu später in dieser kabine ein Artikel zum Thema Zivilcourage und zu einem wichtigen Tag der Arbeiterbewegung: dem 1. Mai. wenn dieser nicht mit einem Label gekennzeichnet ist und zwar eines, das die «Federal Motor Vehicle Safety Standard» erfüllt oder dafür zertifiziert wurde in Autos und Fliegern benutzt zu werden. Woher die erste Abkürzung kommt, lässt sich ja leicht erahnen. So lese ich in Wikipedia: Federal Motor Vehicle Safety Standard 108 (FMVSS 108) regulates all automotive lighting, signalling and reflective devices in the United States. Vermutlich wollte eine Amerikanerin, nachdem sie ihr Kind in der Mikrowelle zu trocknen versuchte, es anschliessend mit einem TrippTrapp an den Fliegersitz binden. Wie um Himmelswillen soll ich als CCM wissen, welches Label in welchem Land gültig ist. Beim CE, TÜV oder Empa Label komme ich grade noch so mit. Auf welches Label ich achten muss, wenn eine chinesische Mutter mit einem thailändischen Sitz den Flieger betritt, bleibt mir ein echtes Rätsel. Vermutlich wird in der nächsten Revision eine Tabelle mit den Labeln aufgeführt, welche von der ICAO akzeptiert werden. Vielleicht, sollte man aber auch bei der Dangerous Goods Tabelle eine weitere Gefahr hinzufügen: „Dangerous Parents“ Ja sapperlot, sollen sich doch die Eltern darum kümmern, ob sie einen Sitz kaufen, welcher mit einem Flugzeug Sicherheitsgurt angeschnallt werden kann oder nicht. Warum soll ich nun verantwortlich sein zu kontrollieren, ob der richtige Label am richtigen Ort sitzt? Mario Kesselring Vorstandsmitglied kapers Das nächste Mal, wenn die Eltern mit einem nicht korrekt „gelabelten“ Sitz das Flugzeug betreten, werde ich sie wohl höflich darum bitten müssen, ihr Kind möge doch kurz ein Label auf eine Papierserviette zeichnen und mit einem Kaugummi an den Sitz kleben, nur damit ich rein rechtlich aus dem Schneider bin. Wenn ich schon in Eigenregie dabei bin, Preise zu verteilen, so möchte ich auf einem ganz anderen Gebiet noch einen weiteren Preis verleihen: den Kaktus des Jahres. Wer die kabine regelmässig liest weiss, dass ich mit unseren Flieger Bibeln zuweilen etwas Mühe habe. Als ich in der letzten Revision über CRD (Child Restrain Devices) stolperte, konnte ich nur noch den Kopf schütteln. Ich darf also einen CRD nicht mehr akzeptieren, kabine 2/2009 Dear Readers The voting for the CWA09 is over, which does not mean that we run out of work. Important decisions are coming up this year that could possibly influence a potential GAV 2013. I would like to thank all those who took part in the voting of the CWA09 and had the courage to accept a viable compromise in a difficult time. I don’t want to go straight back to business without a personal review about the voting. Let me do this by giving out two awards to our members, in a similar way like the Beobachter, the Swiss consumer magazine, where it is called Prix Courage. Mario Kesselring Boardmember of kapers The first Prix Courage goes to those members who had the courage to say no. No to allegations and untruths. If individuals are alleged to have negotiated parts of the CWA in their own interest, if Board members are quoted with statements untrue, if emails with false sender address are sent out, and all those who decide to agree are called names like “lop ear” then it needs courageous CCM who oppose to such practice. Then, when only the negative voice was heard that fed the negative spiral, courageous members were necessary who shouted: STOP, go forward, fire outside. The second Prix Courage goes again to the members who had the courage to say no. The ones who had the courage to argue in Bülach at the info event or at the OPS Center at the info tables. It needs courage to come up with their own opinion, aware that they might be out there alone, unlikely to get any support from fellow objectors, although they usually roar loudly and then often hold back cowardly when it is neck or nothing. More about this later in this kabine in an article about courage and about an important day of the labour movement: May 1st. As I am at it, handing out awards, I would like to award the cactus of the year to a completely different subject. Regular readers of the kabine know that I sometimes have my issues with our flight bibles. When I stumbled across CRD (Child Restrain Devices) in the last revisions all I could do was shake my head. I can only accept a CRD if it has the correct label attached, the one applying the “Federal Motor Vehicle Safety Standard” was certified to be used in cars and on aircraft. Where this abbreviation comes from is easy to guess. I read in Wikipedia: Federal Motor Vehicle Sa- kabine 2/2009 fety Standard 108 (FMVSS 108) regulates all automotive lighting, signalling and reflective devices in the United States. Probably an American mom wanted to restrain her child to the aircraft seat in a tripp-trapp (the wooden high chair indispensable in Switzerland) after she had tried to dry the kid in the microwave oven. How for Heaven’s sake am I, CCM, supposed to know which label goes for which country? I might be fine as far as it comes to CE, TÜV, or Empa label. Which label is needed when a Chinese mom comes on board with a Thai device? I haven’t got a clue. Most probably our next revisions contain a list of the labels accepted by ICAO. Perhaps also our Dangerous Goods list should receive an additional danger: “Dangerous Parents”. Zounds! Parents should bother about which seat they buy and whether it is one that can be used in an aircraft or not. Why should I be made responsible to check the right label at the right spot? Next time parents come on board with a seat that is not correctly labelled I will have to kindly ask them to have their child draw a label on a paper napkin and stick it to the seat with a chewing gum, just so that I am legally sound. Der GAV09 steht! Mit der Stimmenauszählung am 22. April 2009 ist der Kampf um den Gesamtarbeitsvertrag gut ausgegangen. Vom Kickoff-Meeting bis zum Auszählungstermin ist ziemlich genau ein Jahr vergangen. Der Kampf um diesen Gesamtarbeitsvertrag war sehr schwierig und hätte nicht in eine ungünstigere Zeit fallen können. Ich hätte mir auch gerne andere Umstände gewünscht, aber bekanntlich kann man sich diese Umstände ja nicht aussuchen, sondern man muss damit umgehen! Über die Verhandlungen wurde, auch von meiner Seite, schon genug geschrieben, doch der Abstimmungskampf wurde in einer Form geführt, die mir und dem gesamten Vorstand bisher unbekannt war. Ich möchte hier gleich vorweg nehmen, dass ich mich nicht gegen die Kritik wende, sondern über die Art und Weise, wie diese vorgebracht und verbreitet wurde. Noch bevor irgendetwas Schriftliches vorgelegen ist, wurden auf allen möglichen Kanälen schon die wildesten Spekulationen verbreitet, ohne besseres Wissen versteht sich! Auch hier waren eigentlich nicht die Spekulationen das Störende, sondern der Ton und das teilweise tiefe Niveau dieser Spekulationen. Ich musste mich mit meinen Mitstreitern auf eine turbulente Vernehmlassungsphase gefasst machen. Detailliert wurden die Informationsanlässe, die Drucksachen und die Erklärungen auf dem Netz vorbereitet und den kapers-Mitgliedern zugänglich gemacht. Mit den Informationsanlässen in Bülach wurde in die Vernehmlassung gestartet. Raue Töne waren zu hören am ersten Anlass, doch dank offener Information und kollegialer Unterstützung unserer Gewerkschaftsfreunde der UFO, der Unia, der Aeropers und des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes konnten eine gute Diskussion geführt und fast alle Gerüchte versachlicht werden. Der Aufwand für eine gute Informationskampagne hat sich gelohnt und widerspiegelt sich im Abstimmungsresultat. Noch nie verzeichneten wir eine so hohe Stimmbeteiligung, über 78 %, und eine so klare Annahme der Gesamtarbeitsverträge. es um neue Ansätze bei den Mitgliederbeiträgen, die Vollmitgliedschaft beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund, sowie eine neue Vorstandstruktur, über die Ihr abstimmen werdet. Ebenfalls legen wir Euch noch den Jahresbericht und ein verändertes Ferienreglement zur Abstimmung vor. Wir rechnen wieder mit einer grossen Stimmbeteiligung, geht es doch um verschiedene wichtige Entscheide. Sicherlich steht uns ein bewegtes Jahr bevor.Verhandlungen über den GAV mit befristeten Verträgen stehen an und jene über neue FDR sind ebenfalls aufgegleist. Die immer engere Zusammenarbeit mit den Verbänden IPG und Aeropers macht weitere, grosse Fortschritte, dies in einem bisher nicht gekannten Mass. Ebenfalls verbindet uns eine sehr enge Freundschaft mit unseren Deutschen Kolleginnen und Kollegen der UFO. Die Arbeitstreffen sind äusserst intensiv, die Zusammenarbeit wird immer spürbarer. Der Wechsel im Topmanagement der Swiss kam für die kapers nicht eigentlich überraschend, sondern kündigte sich schon seit einiger Zeit an. Mit Harry Hohmeister, als neuen CEO, kommt ein guter Bekannter der kapers ans Steuer der Swiss. Ein harter Verhandler, aber ein fairer Partner und ein Kenner unserer Industrie. Ich hoffe sehr, dass sich die Swiss mit ihrem neuen Kapitän gut durch die schwierigen wirtschaftlichen Zeiten kämpfen wird und sich der Kapitän im Klaren ist, dass er für sein Schiff eine motivierte Mannschaft braucht. Wir haben intensive Monate vor uns, Monate mit viel Arbeit und wichtigen Entscheiden. Ich und der kapers-Vorstand rechnen wiederum mit Euch und danken für Eure Unterstützung. Urs Eicher Präsident kapers Urs Eicher Präsident kapers Die neuen Verträge wurden im genau richtigen Moment noch unter Dach und Fach gebracht. Die schlechten wirtschaftlichen Vorzeichen werden leider mehr und mehr Tatsache und auch wir müssen uns wieder auf unangenehme Massnahmen vorbereiten. Die neuen Verträge wurden im genau richtigen Moment noch unter Dach und Fach gebracht. Die schlechten wirtschaftlichen Vorzeichen werden leider mehr und mehr Tatsache und auch wir müssen uns wieder auf unangenehme Massnahmen vorbereiten. Doch mit einem Vertrag im Rücken stehen wir nun wesentlich besser da, als ohne! Zudem stehen in den nächsten Wochen noch weitere Entscheide an. So werden Euch Vorlagen zur Abstimmung vorgelegt, welche die Zukunft der kapers markant beeinflussen werden. Dabei geht kabine 2/2009 We’ve got a new CWA09! With the counting of the votes on April 22, 2009, the fight for a new collective working agreement came to a good end. From the kick-off meeting to the date of the counting it took just about 12 months. The fight for this collective working agreement was very difficult and could not have taken place in worse times. I would have preferred different circumstances myself, however, this is something we cannot choose but have to live with! Enough has been written about the negotiations so far, not only by me, still, the voting passed in a way that was unknown to me or the entire Board. Let me state this clearly that I don’t oppose to the critics but to the way how it was spread. Urs Eicher President of kapers The new contracts were definitely sealed at the right moment. The worrying economical forecasts are unfortunately becoming more and more real and we have to prepare for unpleasant measures again. However, with the support of a contract this is far easier than without! Even before anything had been written down, without any detailed knowledge, all kinds of speculations were spread via all channels at hand! Even here I didn’t mind the speculations, what was annoying though was not what was said but how it was said and the sometimes low level of these speculations. I needed, together with my fellow fighters, to brace myself for a tough consultation period. The information events, ballot documentation and explanations on the internet were prepared in detail and offered to the members. The consultation period set off with the information events in Bülach. Rough voices were heard at the first event but thanks to open information and the support of our colleagues and friends from UFO, Unia, Aeropers, and the Swiss Federation of Trade Unions we were able to lead a sound discussion and bring more objectivity to almost all rumours. The result of the voting shows that the good information campaign was well worth the effort. Never before have we had such a high turnout, more than 78 percent, and never before has a collective working agreement been accepted so widely. The new contracts were definitely sealed at the right moment. The worrying economical forecasts are unfortunately becoming more and more real and we have to prepare for unpleasant measures again. However, with the support of a contract this is far easier than without! In the next few weeks some more decisions are about to come up. We will present you issues for voting that may have a distinctive effect on the future of kapers. You are going to vote about new membership fees, regular membership at Swiss Federation of Trade Unions, as well as a new structure of the Board. In addition you also vote about the annual report and a change of the vacation regulations. kabine 2/2009 Again, we expect a great turnout since these are several important decisions. A busy year lies ahead of us, that is for sure. Negotiations about the CWA with temporary contracts as well as the new FDR are coming up. The collaboration with the unions IPG and Aeropers is growing closer and makes good progress, in a way that has been unknown before. We also enjoy a tight relationship with our colleagues at UFO. The meetings are very intensive and collaboration is intensifying. The change in the top management of Swiss was not really surprising for kapers but had become more and more apparent for some time. The new CEO at the controls of Swiss, Harry Hohmeister, is a good acquaintance of kapers. A tough negotiator, but fair partner and an insider of our industry. I do hope that Swiss, with its new captain, will be able to steer safely through the difficult economic times and that the captain is well aware of his vessel’s need for a motivated crew. Intensive months lie ahead of us, months full of work and important decisions. I, together with the kapers Board, do count on you again and thank you for your support. Urs Eicher President of kapers 1. Mai – Tag der Arbeit Der 1. Mai ist in vielen Kantonen der Schweiz ein Feiertag. Politiker und Gewerkschafter halten Reden, friedliche Demonstrationen finden statt. In der Vergangenheit stand der 1. Mai oftmals auch als Tag der Krawalle. In Zürich brannten Autos, Gebäude wurden mit Farbe verschmiert und Schaufenster eingebrochen. Die Polizei setzte Tränengas ein, in den Schlagzeilen am Folgetag war eher von Unruhen als vom Tag der Arbeit zu lesen. Dieses Jahr war es ruhiger als auch schon. Tag der Arbeit – woher kommt das? kurrenzdruck blieben die Saläre tief, die Arbeitszeiten durchaus länger als 11 Stunden und auch Kinderarbeit war nicht per se verboten. Erst mit dem eidgenössischen Fabrikgesetz (1877) wurde die Kinderarbeit in der Schweiz verboten und der 11-Stunden Arbeitstag (inklusive Samstag) festgelegt. In vielen Kantonen ist der 1. Mai ein Tag wie jeder andere, denn es liegt im Ermessen der Kantone, welche Tage als gesetzliche Ruhetage gelten. Massgebend sind hierfür meistens religiöse Ereignisse, welche Katholiken oder Protestanten feiern. Der 1. Mai jedoch entstand aus der Arbeiterbewegung und fand in der Schweiz erstmals 1890 statt. Am internationalen Arbeiterkongress in Paris wurde die Forderung laut, den Arbeitstag auf 8 Stunden zu senken. Dies sollte am 1. Mai umgesetzt werden und fortan wurde der 1. Mai, damals allerdings noch als unbezahlter Freitag, gefeiert. In grösseren Ortschaften bestand die klassische Maifeier aus drei Teilen: einer geordneten Demonstration der Arbeiter, eine Kundgebung mit politischen Reden und einem Fest. Was resultiert aus der Arbeitnehmerbewegung? Die Sozialversicherungen Das Bulletin des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes „Der SGB und seine Gewerkschaften“ formuliert es folgendermassen: „Die Gewerkschaften traten an, die soziale Frage zu lösen. Das heisst: Sie (die Gewerkschaften) wollten Elend und wirtschaftliche Ausbeutung der zumeist in Fabriken beschäftigten neuen Lohnarbeiter/innen abschaffen und das Arbeitsleben menschlicher gestalten. Die grassierende Ungerechtigkeit bekämpften sie mit zahlreichen Reformen.“ Bessere Löhne, kürzere Arbeitszeiten und den gesetzlichen Anspruch auf Ferien sind nicht alle Ziele, die verfolgt wurden. Die uns heute als selbstverständlich betrachtete AHV, aber auch Arbeitslosenkasse, Invaliden-, Sterbe-, Pensions-, Unfallund Krankenkassen mussten erst einmal politisch durchgesetzt und gesetzlich verankert werden. Tag der Arbeit als Antwort auf die Industrialisierung Lange arbeiteten die Menschen als sogenannte Heimarbeiter für ihren Arbeitgeber daheim, es bestand nicht zwingend ein Unterschied zwischen Arbeitsort und zuhause. Mit der Industrialisierung entstanden viele neue Fabriken und damit änderte sich das Arbeitsverhalten. Zusehends arbeiteten die Menschen direkt am Arbeitsplatz mit langen Arbeitszeiten. Durch den starken Kon- Natalie Aeschbacher Vorstandsmitglied kapers Gewerkschaften heute: internationales Networking Dank Gesamtarbeitsverträgen ist es Gewerkschaften in der Schweiz gelungen, die Arbeitszeit zu reduzieren, ein Minimalsalär festzulegen und den Ferienanspruch je nach Branche über dem gesetzlichen Minimum festzulegen. Damit Gewerk- Für Grenzgänger: Sandwiches ohne Limit! Fr i s c h e r i s t k e i n e r Flughafen Zürich l Check-in 1 043 816 35 10 l Check-in 2 043 816 85 78 l Airport Shopping 043 816 35 43 kabine 2/2009 www.Flughafebeck.ch Der 1. Mai entstand aus der Arbeiterbewegung und fand in der Schweiz erstmals 1890 statt. schaften stärker auftreten können, schliessen sie sich in einer Dachorganisation (dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund oder Travail Suisse) zusammen. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund lanciert regelmässig Volksinitiativen und Referenden, um Verbesserungen zu erzielen oder Verschlechterungen zu verhindern. Was beim Individuum gilt, gilt auch für Gewerkschaften: Networking. Die kapers ist in der Schweiz die einzige Gewerkschaft, die Cabin Crew Member vertritt. Umso wichtiger ist hier ein reger Austausch mit „seinesgleichen“. Gewerkschaften aus der Zivilluftfahrt schliessen sich wiederum mit anderen Gewerkschaften aus dem Transportwesen zusammen. Auch wenn es auf den ersten Blick ungewöhnlich anmuten mag, dass ein Cabin Crew Member, ein Lastwagenchauffeur oder ein Angestellter im Fischereisektor dieselben Probleme haben sollen: Es gibt auch im Transportwesen bereichsübergreifende Themen. Fatigue – Müdigkeit und Gesundheit von Angestellten im Transportwesen beispielsweise. Dazu gibt es Studien, mit denen es dann im kleinen Kreis, am Verhandlungstisch, wieder zu Verbesserungen führen kann. Gewerkschaften und Berufsverbände wollen, sollen und müssen auch heute bessere Arbeitsbedingungen schaffen und den Arbeitnehmerschutz erhöhen. Weil dies meist hinter verschlossenen Türen, am Verhandlungstisch, stattfindet, hat der 1. Mai heute für viele Arbeitnehmenden nur noch symbolischen Charakter. Die Grundsätze sind jedoch auch 120 Jahre nach der 1. Mai-Feier gleichgeblieben. Brennende Autos – was will der schwarze Block? Farbverschmierte Gebäude, in Flammen aufgehende Fahrzeuge, demolierte Schaufenster: dies hat nichts mit der Gewerkschaftsbewegung zu tun. Diese Aktionen finden jeweils an der unbewilligten Nachdemonstration zum 1. Mai statt. Wer steckt dahinter? Oftmals Anhänger des schwarzen Blocks, aber längst nicht nur. Viele der nach „Action“ Suchenden sind Mitläufer. Gerade am 1. Mai 2009 waren laut Medienberichten hauptsächlich junge bis sehr junge Demonstranten unterwegs, der schwarze Block hingegen war nicht bis kaum anwesend. Anhänger des schwarzen Blocks tragen schwarze Kleidung und vermummen ihr Gesicht, weil sie unerkannt bleiben wollen. Ein anonymer Blog erläutert die Motivation zur Auflehnung: die Aktionen richteten sich, so der Schreiber, gezielt gegen die Vertreterinnen und Vertreter des kapitalistischen und sexistischen Systems. Gewalt richte man, sofern keine Selbstverteidigung nötig sei, ausschliesslich gegen Infrastrukturen des Kapitals und der Faschisten. Deshalb hätte die Gewalt auch meist symbolischen Charakter (Verbrennen von Fahnen, Farbanschläge usw.). Der anonyme Schreiber fasst es im letzen Satz folgendermassen zusammen: „Wir glauben nicht daran, dass das kapitalistische System reformiert oder verbessert werden kann – das vorherrschende System IST der Fehler und muss durch eine neue, freie, gerechte und basisdemokratische Gesellschaftsform ersetzt werden.“ 1. Mai Feier zur guten alten Zeit im Hyde Park in London Links zum Thema 1. Mai, Gewerkschaft: Schweizerischer Gewerkschaftsbund (D, F, I) http://www.sgb.ch/wir_ueber_uns.php Geschichte der Gewerkschaften in der Schweiz, Historisches Lexikon Schweiz (D, F, I) http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D17444.php International Transport Federation http://www.itfglobal.org Blogeintrag vom schwarzen Block (D) http://www.buendnis-gegen-rechts.ch/Selbstschutz/BlackBlock.htm kabine 2/2009 May 1st – Labour Day In many cantons May 1st is a public holiday. Politicians and unionists hold speeches, there are peaceful demonstrations taking part. In the past, May 1st often developed a reputation for riots, cars got up in flames in Zurich, buildings were damaged with paint-bombs, shop windows were shattered. The police used tear gas and the headlines of the following days reported about the riots rather than the Labour Day. It was quieter this year compared to past years. Labour Day - where does it come from? As it is up to the individual cantons which days are a public holiday, in some cantons May 1st is just an ordinary day. More important to qualify for a public holiday are religious events celebrated by Catholics or Protestants. International Workers’ Day, or May Day (term also used internationally) however emerged from the labour movement and was celebrated in Switzerland for the first time in 1890. At the international labour congress in Paris the demand came up to establish the 8-hour day. This was to happen on May 1st and therefore May Day was commemorated from then on, however as an unpaid holiday. In larger cities May Day commemoration consisted of three parts: an organised street demonstration by the workers, a campaign with political speeches and a street fair. The USA and Canada celebrate their “working man” at Labor Day in September. After the Haymarket Square riot in May, 1886, President Cleveland feared that commemorating Labor Day on May 1st could become an opportunity to commemorate the riots. ployed mainly in factories and to make the labour live more human. They fought the rampant injustice with numerous reformations. Better salaries, shorter working hours and legal entitlement to holidays were not the only aims on the agenda. What is taken for granted today, such as the old age and survivors insurance, as well as the unemployment insurance fund, handicapped-, death-, retirement-, accident- and health insurances first of all needed to be politically accomplished and regulated by law. Unions today: International networking Thanks to collective working agreements the unions in Switzerland managed to reduce the working hours, set minimal wages and lift the basic holidays entitlement depending on the industry above the legal minimum. In order to gain more power unions join forces in umbrella organisations (Swiss Federation of Trade Unions or Travail Suisse). The Swiss Federation of Trade Unions regularly launches referendums to reach improvements or to prevent decline. For individuals as well as for unions: it’s networking. kapers is the only union in Switzerland representing cabin crew members. Contact with one’s own kind is very important. Unions within the aviation join Natalie Aeschbacher Boardmember of kapers May 1st demo the way it should be...... Labour Day as a reaction to the industrialisation For a long time employees used to be home workers, there was not necessarily a difference between work place and home. During the industrialisation a lot of factories were established that changed the work behaviour. More and more people worked in long hours at a work place. Due to strong competition the salary remained low, working hours could well exceed 11 hours and even child labour was not necessarily prohibited. Only a Federal Law stopped child labour in Switzerland (1877) and the 11-hour day (including Saturdays) was established. What came out of the employee movement? Social insurances The bulletin of the Swiss Federation of Trade Unions “Der SGB und seine Gewerkschaften “ stated the following: The unions committed to solve the social question. In other words: They (the unions) wanted to stop misery and economical exploitation of the new wageworkers em- kabine 2/2009 The USA and Canada celebrate their “working man” at Labor Day in September. After the Haymarket Square riot in May, 1886, President Cleveland feared that commemorating Labor Day on May 1st could become an opportunity to commemorate the riots. forces with other unions from the transportation sector. Even if it is not obvious what a cabin crew member and a lorry driver or an employee of a fishing vessel have in common: There are similar problems in the transportation such as fatigue of employees in transportation, for example. There are studies by which in smaller rounds, in negotiations, improvements can be achieved. ly discussed behind closed doors in negotiations, May Day today has only a symbolic character for many employees. However the principles remain the same even 120 years after the May 1st commemoration. Today still, unions and associations want, should and have to improve working conditions and employee protection. Since these subjects are usual- International Transport Federation http://www.itfglobal.org Link (more non-English-links see German version) Cars in flames – what do the black bloc want? Paint bombs at buildings, cars on fire, burst shop windows: this has nothing to do with the union movement. These attacks usually take place at the non authorised after-demonstration to May Day. Who is behind all this? Often members of the black bloc but not always. Many of the “action-seeking” people are pure opportunists. As media reports pointed out this May 1st, 2009, mainly young or very young rioters were vandalising, none or hardly any members of the black bloc were there. Supporters of the black bloc wear black clothes and cover their faces because they want to hide their identity. An anonymous blog explains the motivation to protest: according to the writer the actions are against representatives of the capitalistic and sexist system. Violence would be aimed, as long as no self-defensive is necessary, to infrastructure of capital and fascists only. For that reason violence would only be symbolic (burn flags, paint-bombs, etc.). The anonymous writer summarises in the last sentence that they don’t believe that the capitalistic system can be reformed or improved. But instead, in their opinion, it is the current system that is wrong and needs to be replaced by a new, freer, fairer, and more basic democratic society. and the way nobody wants to..... kabine 2/2009 Zivilcourage Zivilcourage ist das, was übrigbleibt, wenn der Chef das Büro betritt. Eher ratlos machten mich sogenannten Kollegen, welche mit gesenktem Haupt am Infostand vorbeiliefen und so taten, als ob sie mich nicht kennen würden oder nicht gesehen hätten. Jene, welche mit mir über Gott und die Welt, das Wetter und sonst irgendwelche Unzulänglichkeiten parlierten, um mich hinterher, hinter vorgehaltener Hand, als „Schlappohr“ zu betiteln. Ja wir kennen sie, jene Osterhasen, welche sich immer rühmen, besonders grosse und steife Ohren zu besitzen, welche aber keine Ostereier haben, mir in die Augen zu sehen und mich ein „Schlappohr“ zu nennen. Diejenigen, welche sich rühmen besonders stramme „Wädli“ zu besitzen, um besonders hoch zu springen, sobald ein Vorgesetzter den Raum betritt, stellen sie ihre schönen Ohren auf Halbmast, um anschliessend am Rockzipfel von Mama „kapers“ zu ziehen und sich darunter zu verstecken. Das sind diejenigen, welche mit Pauken und Trompeten und schwingenden Fahnen: „auf in den Kampf, mir nach“ schreien. Statt sich dann aber wie Winkelried aufzuopfern, fühlen sie sich am Tage des Entscheidungskampfes gerade unpässlich, müssen unbedingt an Urgrossmuters Geburtstagsfeier teilnehmen oder haben an jenem Tag einen Jokerwunsch nach, sagen wir mal, Sao Paulo, abzufliegen. Als ich 16 war, habe ich jene Bücher über den heldenhaften Tod von Che Guevara gelesen und war tief beeindruckt über den Spruch: „Lieber stehend zu sterben, als ein Leben lang kniend zu leben.“ Da „Che“ zu jener Zeit nicht wirklich in Mode war und keine Posters aufzutreiben waren, habe ich ihn aus einem Buch nachgezeichnet. Dieses Poster hängt immer noch in meinem Büro. Nun, in der Zwischenzeit habe ich den Tod der Swissair miterlebt, war nahe dran beim fast-Crash der Swiss (musste mich mit sogenannten Sozialplänen rumschlagen) und die Lust, „stehend zu sterben“ ist mir so ziemlich vergangen. Ich bin zum Schluss gekommen, dass es durchaus Sinn macht, ab und zu in die Knie zu gehen, um lebensgefährlichen Schlägen auszuweichen. Es ist nur wichtig, wieder aufzustehen, um gestärkt zurückschlagen zu können. Ich bin auch zur Ansicht gekommen, dass mein Gegenspieler nicht unbedingt k. o. gehen muss, damit ich einen Kampf zu meinen/unseren Gunsten entscheiden kann. Mario Kesselring Vorstandsmitglied kapers diezi.com Während der ganzen Abstimmungsperiode führten wir viele angeregte Diskussionen mit Befürwortern und Gegnern des GAV. Natürlich haben mich jene besonders gefreut, welche uns ihre Unterstützung im Kampf um diesen Vertrag zusagten. Erfreulich waren für mich auch die Gespräche mit Gegnern des Vertrages, vor allem mit denjenigen, welche mir von Angesicht zu Angesicht, mit akribischer Vorbereitung, ihre Gründe zu ihrem Nein begründeten. Es ist für Vorstand und Kommissions-Mitglieder nicht immer einfach und schon gar nicht bequem, sich solchen Gesprächen zu stellen. Sie sind auf jeden Fall lehrreich und nützlich. Etwas verblüfft war ich am Ende jener 10-minütigen Unterhaltung, als mir ein Mitglied mitteilte, er habe Verständnis für meine Argumentation und müsste eigentlich mit Ja stimmen, für seinen inneren Seelenfrieden werde er aber ein Nein in die Wahlurne legen. Nun gut, alles richtig gemacht und trotzdem verloren. Wenn es um Drucksachen geht sind wir Ihr Profi! Von der Gestaltung, über das Auswählen des passenden Papieres, bis hin zum Ausrüsten und Versand. neu ab März 2008: Kaiserstuhlstrasse 36 8154 Oberglatt Grafik Druck Weiterverarbeitung kabine 2/2009 Tel. 044 886 31 00 [email protected] www.offsethaller.ch ARLSSW+OPIELETZTEPDF Zurück zu unseren mutigen „Schlappohren“, welche immer alles besser wissen und sich vor allem dann zu äussern wagen, wenn sie im Rudel Gleichdenkender auftreten. Ja, es braucht ein wenig Zivilcourage, um etwas Unangenehmes, nicht nur im Forum zu schreiben, sondern einem direkt, von Angesicht zu Angesicht, an den Kopf zu werfen. Dass nicht jeder den Mut aufbringt, dies direkt bei seinem Vorgesetzten zu tun, kann ich ja noch verstehen, denn dies kann, je nach Chef, zu eher unangenehmen Konsequenzen führen. Dies ist heute sicher weniger der Fall, als auch schon. Ich habe diese sehr unangenehme Situation selbst am eigenen Leib erfahren und musste sehr viel Kreide „fressen“, um nicht den Weg des Heldenoder auch Märtyrertods zu gehen. Dass man aber nicht den Mut aufbringt, uns an einem Infostand Pearls are one of nature’s enchanting mysteries. One of the gems of China, they boast a history of several thousand years and are well known for their various shapes and wide variety of bright and lustrous colours. They symbolize romance, happiness and good fortune. Amy is a freshwater pearl dealer with many years of experience. Celebrities from around the world patronize her shop. She is well known for her impeccable service and fluent English. Why not visit her homepage www.amy-pearl.com for lots of new ideas, and order through the mail. 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Es kann durchaus sein, dass wir uns in Zukunft mit ganz anderen Massnahmen werden verteidigen müssen. Um das durchzustehen, brauchen wir aber auch die Mittel dazu. Mit dem GAV09 haben wir eine gute Grundlage geschaffen. Mit weiteren Entscheidungen an der Urne werden wir möglicherweise die Waffen erhalten, um auch in Zukunft erfolgreich anzugreifen. Leider sieht es im Moment so aus, als ob die Turbulenzen, welche wir noch zu durchfliegen haben, einiges schwerer werden, als wir das befürchtet hatten. So wie ich meinen Auftrag auffasse, habe ich in erster Linie dafür zu sorgen, dass unsere Arbeitsbedingungen konstant verbessert werden. Zu meinen Kernaufgaben gehört es aber ebenso, darauf zu achten, dass möglichst viele und sichere Arbeitsplätze entstehen und erhalten bleiben. Ein nicht immer einfacher Spagat, denn wie gesagt, um mit wehenden Fahnen unter zu gehen, bin ich definitiv nicht zu haben. Civil Courage Civil courage is what remains when the boss enters the office. During the entire voting period I discussed a lot with people agreeing or opposing to the new CWA. Of course I preferred those ones that promised to support us in fighting for the CWA. However, I also enjoyed discussing with objectors of the CWA and especially the ones who explained me face to face, well prepared, why they couldn’t agree. It is not always easy and certainly not comfortable for the Board or committee members to end up in such discussions. They are instructive and necessary. I have to admit I was rather astonished after a 10-minute discussion with a member who told me that I had actually convinced him with my reasons; however, he needed to say no in order to satisfy his own peace of mind. Well done – and still: game over. I was wondering about so called colleagues who passed by the info table with their heads down pretending not to know or having overseen me. Those who chatted with me about God, the world, the weather or other unimportant matter and then, hiding behind their hand, called me a wimp. Of course we know those Easter bunnies who proudly boast about their particularly big and stiff ears, but who are lacking Easter eggs to call me a wimp in my face. The ones showing off their especially tight calf muscles that help them jump high as soon as a superior gets near them, their beautiful ears limp, and they search rescue behind mama “kapers”. These are the ones who shout “follow me, go in and win” spectacularly with flying flags. Instead of sacrificing themselves, in the way historic Winkelried did, they cannot help but have to attend great-grandma’s birthday or have to fly to - let’s say - Sao Paulo with a joker wish at that precise day when they would have to fight the battle. When I was 16 I read the books about the heroic death of Che Guevara and was deeply moved by his saying: „I rather die standing than live a life on my knees“. Since “Che”, at that period, was not really trendy and no posters were available I made a drawing, copying his picture from a book. This poster still hangs in my office. Now, meanwhile I experienced the death of Swissair, near-missed the Swiss crash (I had to work on a certain social plan), and I don’t feel like “dying standing upright”. I came to the conclusion that it makes sense to bend my knees every now and then in order to dodge a fatal blow. Important is only to get up again in order to hit back with new power. I am also sure that my opponent does not need to be beaten KO so that I/we would be able to win a battle. Back to our courageous, know-it-all „lop eared“ who are loud especially in a pack of like-minded. Yes, it needs some civil courage to come up face to face with something unpleasant and not only feed the forum. I can understand that not everyone dares to confront his superior since this could lead to unpleasant consequences. Fortunately this is less a problem of today’s situation. I experienced it myself and had to swallow a great deal of chalk in order not to die the death of the hero or even martyr. However, that someone is not able to come by the info stand because he is afraid of the arguments, I just cannot understand. No, we don’t give away pink slips, black eyes at the most, but if someone is afraid of that, it might be advisable to rather keep quiet before tossing false statements and sending out fraud emails. A little comfort I find in the fact that such methods usually end contra productively and help only those with sound opinions. Well, the times for fighting cabin-crew-member-friendly working conditions will not get easier. I could imagine that we will have to defend us in a different way in the future. In order to succeed we need tools. The CWA09 provides a good ground. By the decisions coming up at the ballot box we might get the tools needed to fight the future successfully. Unfortunately the look out at the moment is rather worse than we had feared. In my point of view, my job includes taking care of constantly improving our working conditions. Another point of my core issues is also to take care that as many jobs as possible can be established and secured. A balancing act that is not always easy; and to go down with flying flags it definitely not what I intend to do. Mario Kesselring Boardmember of kapers kabine 2/2009 11 IPG-Cockpit – noch nie gehört? So nennt sich der Pilotenverband der Swiss European – jener Piloten, die den Avro fliegen. Ein Gespräch mit dem Präsidenten Rolf Fritschi über die Gründung der Swiss European, rote Fahnen und den Wunsch, gemeinsam in die Zukunft zu fliegen. Natalie Aeschbacher Vorstandsmitglied kapers Der Pilotenverband der Swiss European wurde nach der Auflösung der Gewerkschaft Swiss Pilots gegründet und kümmert sich um die Anliegen der 250 Piloten der Swiss European. 12 kabine: Swiss European übernimmt den Zubringerdienst für Swiss International und ist aus juristischer Sicht eine eigene Firma, obwohl viele Swiss European eher als Flotte bezeichnen. Zwei Firmen, zwei Pilotencorps, zwei Pilotenverbände… Rolf Fritschi: …und seit 2007 auch zwei Gesamtarbeitsverträge. Bei der Gründung der Swiss European waren die Piloten auf der Regionalflotte unter Einzelarbeitsverträgen angestellt. Basierend auf diesem Umstand entsprang die Motivation einen Verband zu gründen und das Arbeitsverhältnis in einen tragbaren Gesamtarbeitsvertrag zu wandeln. Ein kurzer Blick zurück: mit der Gründung der Swiss European verlor die Gleichstellungsklage, also die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit bei den Kurzstreckenpiloten, an Bedeutung. Wie sieht es heute aus? Fritschi: Die Gründung der Swiss European war hauptsächlich juristisch motiviert. Die neue Ausgangslage verhinderte die Umsetzung der Gleichstellungsklage. Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass kein Gericht die eigenen Probleme lösen kann. Wir sehen es als eine unserer Hauptaufgaben als Sozialpartner, gemeinsam mit der Firma und den Verbänden des Fliegenden Personals eine gewinnbringende Lösung zu erarbeiten. Heute werden neue Piloten nach denselben Standards und Kriterien wie bei Swiss International selektioniert, erhalten die gleiche Qualität bei der Ausbildung, erfüllen im täglichen Leben den gleichen Standard of Performance und arbeiten nach identischen FDR’s. Einzig die Saläre sind unterschiedlich. kabine 2/2009 Daran lässt sich in der gegenwärtigen Situation wohl wenig verbessern… Fritschi: Mit der Annahme des Gewinnbeteiligungsmodells bleibt unser Vertrag bis 2012 in Kraft. Es zeichnet sich ab, dass dies die richtige Entscheidung war; eine Neuverhandlung zum aktuellen Zeitpunkt mit der Wirtschaftskrise erachten wir als unvorteilhaft. Wir sehen den aktuellen GAV auch als lebendiges Konstrukt, in welchem während der Laufzeit immer wieder Anpassungen und Verbesserungen erzielt werden können. Stichwort Verbesserungen: die von euch lancierte Umfrage hat gezeigt, dass sich eine Mehrheit der Piloten mehr Freizeit und bessere Karrieremöglichkeit wünscht. Fritschi: Die Umfrage bei unseren Piloten hat gezeigt, dass der Wunsch nach mehr Freizeit grösser ist als ein höheres Gehalt. Im Vergleich zu den FDR der Swiss International konnten wir mit dem Gewinnbeteilungsmodell einen zusätzlichen Freitag aushandeln. Trotzdem wird die Arbeitsbelastung als sehr hoch empfunden, so ist der Wunsch nach mehr Freizeit durchaus nachvollziehbar. Die Situation der fehlenden Karrieremöglichkeit bei der Swiss European bemängeln wir schon seit der Gründung. Eine Projektgruppe erarbeitet seit dem letzten Sommer ein mögliches Karrieremodell. Es wird sich zeigen, ob ein solches Modell auch auf politischer Ebene umgesetzt werden kann. Unser GAV beinhaltet bereits jetzt ein Übertrittsmodell, welches aber nur für dienstjüngere Kollegen in Frage kommt, da es sich dabei um einen Firmenwechsel handelt und sämtliche Senioritätsrechte verfallen. Ist es als kleiner Verband mit 250 Mitgliedern schwieriger, seine Interessen durchzusetzen? Fritschi: Die Grösse des Verbands hat keine direkte Auswirkung auf das Ergebnis unserer Arbeit. Jedoch spüren wir, dass wir mit unseren Ressourcen haushälterisch umgehen müssen, da die Mittel beschränkt sind. In Bezug auf die Flugoperation kam es tatsächlich zu einem Unterbestand in unserem Corps. Der weltweite Pilotenmangel hat eine Expansion verhindert und neueintretende Piloten wurden hauptsächlich der Swiss International zugewiesen. Wie bleibt man erfolgreich? Fritschi: Natürlich gibt es unterschiedliche Interessen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, doch wer strategisch denkt, der kommt unabhängig davon, auf welcher Seite er steht, auf ähnliche Lösungen. Ein Personalverband oder eine Gewerkschaft muss heute rasch reagieren, strategisch vorgehen und das wirtschaftliche Umfeld verstehen. Rote Fahnen zu schwingen und sich stur stellen, nützt meist wenig. Globalisierte Konzerne wie der Lufthansa-Konzern können um jeden Gewerkschaftskonflikt ein Konstrukt bilden und den Sozialpartner somit ins Offside manövrieren. Was bietet die IPG den Mitgliedern? Fritschi: Unser Hauptaugenmerkt liegt auf der Umsetzung des GAV und der steten Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Wir sehen es nicht als unsere Aufgabe, Personalführungsaufgaben zu übernehmen, bieten aber auf Wunsch aktive Beratung und Unterstützung bei Anliegen an. Wir erachten unsere Mitglieder als selbstständige und verantwortungsvoll handelnde Piloten und mischen uns generell nicht ins Tagesgeschäft ein. Wichtig scheint uns, dass wir unseren Mitgliedern Zusammenhänge aufzuzeigen, damit sie auf tägliche Probleme angemessen reagieren können. IPG-Cockpit, Aeorpers und kapers treffen sich regelmässig zu einem Austausch. Wo sieht der Vorstand der IPG-Cockpit seinen Pilotenverband in Zukunft? Fritschi: Heute verläuft die Zusammenarbeit sehr gut. Der Umgangston unter den Verbänden ist freundlich und professionell. Natürlich gibt es Meinungsverschiedenheiten. Grundsätzlich glauben meine Vorstandskollegen und ich, dass grosse Verbesserungen für das Fliegende Personal nicht von einzelnen Gewerkschaften allein erzielt werden können. Wir müssen alle zusammenstehen, am selben Strick ziehen. IPG-Cockpit verfolgt den Weg der kleinen Schritte. www.ipg-cockpit.ch IG pro GAV – ein junger Pilotenverband Der Pilotenverband der Swiss European wurde nach der Auflösung der Gewerkschaft Swiss Pilots gegründet und kümmert sich um die Anliegen der 250 Piloten der Swiss European. Der Vorstand besteht aus dem Präsidenten Rolf Fritschi, den beiden Vizepräsidenten Urs Ruthishauser und Adrian Trachsel, sowie Martin Zürcher und dem Aktuar Frank Zuber. Nach Gründung der Swiss International Air Lines wurde die Regionalflotte im Oktober 2005 ausgelagert – die Swiss European wurde gegründet. Die damals zuständige Gewerkschaft Swiss Pilots handelte mit Swiss einen neuen GAV für die Regionalpiloten aus, musste aber zwei Monate nach Abstimmungsende im Mai 2006 bekannt geben, dass die Vorstandsmitglieder der Gewerkschaft das Abstimmungsresultat gefälscht hatten. Swiss Pilots Association wurde aufgelöst, für die Regionalpiloten traten Einzelarbeitsverträge in Kraft. Die Interessensgemeinschaft pro GAV, IPG, formierte sich und handelte mit Swiss European 2007 einen Gesamtarbeitsvertrag aus, der bis 2012 in Kraft bleibt. Japanische Sprachkurse Japanisch Gruppenunterricht für Flight Attendant mit auswählbaren Kursbesuchen Kursleitung Frau Atsuko Yamaguchi (Ehemalige Flight Attendant) Gruppen-Unterricht für Anfänger 14 Lektionen á 60 min. / Fr. 420.-- Kürse Mittwoch oder Freitag 10.00h. bis 11.00h. Sie können, jede Woche, zwischen Mittwoch oder Freitag den Kurs wählen Kursanfang Mi. 26 Aug. 09 / resp. Fr. 28 Aug. 09 Kursort Allmendstrasse 48 - 8180 Bülach Kursanmeldung bis Montag 20 August 09 Atsuko Yamaguchi - Dogliotti Allmendstrasse 48 8180 Bülach Tel.: 044-860 89 28 Fax: 044-860 89 42 Mobile: 079 461 80 36 mail:[email protected] kabine 2/2009 13 IPG-Cockpit – never heard of? It’s the name of the pilot union of Swiss European - those pilots who fly Avro. An interview with its president Rolf Fritschi about the formation of Swiss European, red flags and the desire to fly together into the future. kabine: Swiss European covers a feeding service for Swiss International and is an independent company from the legal point of view although many rather see a fleet in Swiss European. Two firms, two pilot corps, two unions... Rolf Fritschi: ... and since 2007 also two separate collective working agreements. At the time of the formation of Swiss European the pilots of the regional fleet were employed at individual working contracts. This was enough motivation to found a union and to change the working relationship into a bearable collective working agreement. Natalie Aeschbacher Boardmember of kapers A short review: when Swiss European was formed the claim for equal ranking, the request for equal salaries for equal work for the short haul pilots, lost its relevance. What does it look like today? Fritschi: The formation of Swiss European happened mainly from a legal motivation. The new situation disabled the realisation of the claim for equal ranking. The past showed us that no court can solve our own problems. We, as a social partner, understand it as a main task to work on a profitable solution together with the airline and the unions representing the flying personnel. Today, new pilots are assessed according to the same standards and criteria like Swiss International, get the same quality at their training, fulfil the same standard of performance in daily life and work with identical FDR. Only the salary is different. In the present situation it is unlikely that this is going to change... Fritschi: With the acceptance of the profit participation plan our contract stays in force until 2012. However, everything points to the fact that this was the right decision; we consider new negotiations with the current economic crises as unfavourable. We understand the valid CWA as a dynamic construct that can constantly be adjusted and improved during its validity. Keyword improvements: you made a survey that showed that the majority of the pilots wish more free time and better career opportunity. Fritschi: The survey among our pilots revealed that they had rather more free time than a higher salary. Compared to the FDR of Swiss International we were able to negotiate one extra free day with the profit participation model. Nevertheless, the work load is regarded as very high and therefore it is understandable that they desire more free time. The situation with the missing career opportunity is what we have been complain- 14 kabine 2/2009 ing about since the formation of Swiss European. A task force has been working on a career model since last summer. We will see if such a model can be established on a political level. Our CWA contains a transfer model that, however, appeals only to those colleagues with less years of service since it means change of employment at a different firm by which all seniority entitlements expire. Is it more difficult to get your interests through as a small union with only 250 members? Fritschi: It is not the size of the unions that matters in terms of results of our work. We do need to use our resources economically, the measures are limited, that is what we can feel. Indeed, we were short of staff in our corps talking about the flight operation. The worldwide shortage of pilots prevented an expansion and new entries were mainly allotted to Swiss International. How does one stay successful? Fritschi: Of course there are different interests between employees and employer but who ever thinks strategically comes up with similar solutions regardless of which side you are on. An association or union has to react fast nowadays, act strategically and understand the economical environment. To let red flags fly and act stubbornly is hardly useful. Global groups like the Lufthansa Group are able to build a construct around each union conflict and, in doing so, can outmanoeuvre the social partner. What does IPG offer its members? Fritschi: Our main goal is the implementation of the CWA and constant improvement of the working conditions. We do not consider personnel management to be our job, but we are here to give advice and support if needed. We deem our coworkers to be independent pilots who act in a reliable way and we do not generally interfere with daily business. We find it important to explain our members interrelations in order that they are able to react appropriately to daily problems IPG-Cockpit, Aeropers and kapers meet regularly to exchange information. Where does the IPG-Cockpit Board see its pilot union in the future? Fritschi: Today the collaboration works very well. The way the associations communicate with each other is friendly and professional. Of course we do not always agree. Basically my colleagues on the Board an me do not believe that vast improvements for the flying crews can be realised by individual unions alone. We do need to stand together pull the same rope. IPG-Cockpit try to reach their goal by taking small steps. www.ipg-cockpit.ch IG pro GAV – a young pilot union The pilot union of Swiss European was established after the termination of the union Swiss Pilots and represents the 250 pilots of Swiss European. On the Board are the president Rolf Fritschi, the two vice-presidents Urs Rutishauser and Adrian Trachsel, as well as Martin Zürcher, and Frank Zuber who acts as its secretary. After the formation of Swiss International Air Lines the regional fleet was out-sourced in October 2005 - Swiss European was established. The Swiss Pilots, union at the time, negotiated a new CWA with Swiss for the regional pilots. However, after two months after voting, in May 2006, they had to inform that the Board member had faked the result. Swiss Pilots Association was terminated, the regional pilots received individual working contracts. A syndicate in favour of the CWA was then formed, IPG, and they negotiated a CWA with Swiss European in 2007 that is in force until 2012. kabine 2/2009 15 Hautprobleme Hautprobleme und Hautpflege von Personen, die als Flugbegleiter arbeiten Dr. med. Mario R. Graf, FMH Dermatologie und Venerologie Airport Medical Center Der Beruf des Flugbegleiters oder der Stewardess hat sich im Verlaufe der vergangenen Jahre stark gewandelt. Der in vergangenen Jahren noch verstärkt prestigeträchtige Beruf erlaubte es, nicht nur während und mit der Arbeit zahlreiche fremde Länder, sondern auch Menschen aus anderen Kulturkreisen kennen zu lernen. Die heutige Zeit hat auch in diesem Beruf einige Veränderungen mit sich gebracht. Die Aufenthaltszeiten an den Zieldestinationen sind oft nur noch sehr kurz und vor allem auf Kurzstreckenflügen lässt ein zeitlich meist sehr eng definiertes Zeitmanagement kaum mehr Platz für längere Pausen, Freizeit oder Erholungsphasen. Stress und höhere Anforderungen haben auch im Beruf des Flugbegleitpersonals Einzug gehalten. Flugbegleitpersonal hat Fremdsprachen zu beherrschen, gesundheitlich fit und geistig rege und zusätzlich stets freundlich, gut aussehend und gut gelaunt zu sein – auch in Situationen, in denen es hektisch zugeht, murrende Fluggäste und ein enormer Zeitdruck, als auch Zeit- und Klimaumstellungen zusetzen. Hierunter leidet mitunter auch die Haut – eine Tatsache, die sich auf unterschiedliche Art und Weise manifestieren kann. Anfolgend werden exemplarisch typische und oft gesehene Hautprobleme von FlugbegleiterInnen aufgeführt, bzw. Strategien, wie man diesen Problemen entgegenwirken kann. Problemkreis „trockene Haut“ In Passagier- und Verkehrsflugzeugen finden spezielle Klimaanlagen, sog. ECS (engl. environmental control system) Verwendung. Im Gegensatz zu üblichen Klimageräten sind sie nicht nur für die Temperaturregelung und den Luftaustausch, sondern auch für die Druckregelung und Sauerstoffversorgung zuständig. Personen, wie Flugbegleitpersonal, die öfter und längerfristig klimatisierten Umgebungen ausgesetzt sind, leiden nicht selten an hierdurch verursachten oder zumindest begünstigten Hautproblemen. Meist äussern sich diese initial in Form feuchtigkeitsarmer Haut. Hierunter versteht man Haut, deren Wassergehalt deutlich reduziert ist und die sich deshalb trocken, rissig und rauh anfühlt, bzw. eine verstärkte Fältelung/Elastizitätsverlust aufweist. Auch wenn eine genügende Flüssigkeitszufuhr in Form von Trinken unbestritten einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung der Haut beiträgt (Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit aus tieferen Hautschichten), ist sie nicht alleiniger Garant für das Aufrechterhalten einer ausreichenden Hautfeuchtigkeit. Trockene, feuchtigkeitsarme Haut macht sich im Bereiche frei getragener Hautbereiche (Gesicht, Hände) oft zuerst bemerkbar. Kaltes, trockenes, feuchtigkeitsarmes Klima oder auch z.B. durch zu starkes Heizen während der kälteren Jahreszeit sowie der 16 kabine 2/2009 Verlust oder das eingeschränkte Vorhandensein natürlicher, körpereigener Feuchthaltefaktoren (sog. „natural moisturizing factors (NMS) – z.B. Harnstoff) wirken zusätzlich austrocknend. Zur Behandlung feuchtigkeitsarmer Haut eignen sich feuchtigkeitsspendende Crèmen und Lotionen, die idealerweise mit NMS angereichert sind - sie vermögen an die Hautoberfläche gelangte Feuchtigkeit (z.B. durch stärkeres Schwitzen) zurückzuhalten. Moderne FeuchtigkeitspflegeProdukte müssen nicht öfter als 2 Mal am Tag angewandt werden, da sie meist durch spezielle Technologien die Haut lang anhaltend mit Feuchtigkeit versorgen können. Problemkreis „fettarme Haut“ Oft sprechen Betroffene von „trockener Haut“, wenn sie an fettarmer Haut leiden, da sich fettarme Haut rauh und trocken anfühlt. Fettarme Haut tritt zwar oft, aber nicht immer und zwingend gleichzeitig mit trockener Haut auf. Fettarme Haut kann grundsätzlich alle Körperstellen betreffen, macht sich aber vor allem im Bereiche des Gesichts, den Händen, Unterschenkel-Streckseiten, Flanken und oberen Rückenbereichen besonders rasch bemerkbar. Fettarme Haut wirkt rauh und schuppig, neigt zu kleinen Einrissen sowie vermehrter Fältchenenbildung und führt bei Betroffenen oft zu Juckreiz. Die von der Haut gebildeten Fette (epidermale Hautlipide) sind im Verbund mit den Hornzellen der Oberhaut von grosser Bedeutung für Hautschutz- und Barrièrefunktionen, aber auch für die Steuerung des Feuchtigkeitshaushalts der Haut. Häufiger von fettarmer Haut betroffen sind Kinder, aber auch Erwachsene, insbesondere jenseits des 60sten Lebensjahres und Frauen mehr als Männer. Gründe, die zu fettarmer Haut führen können sind: Inadäquate Hautpflege (z.B. zu häufiges, zu langes und zu heisses Waschen mit evtl. zusätzlich ungeeigneten Produkten), aber auch übermässige UV-Strahlung, anlagebedingte Faktoren (z.B. atopisches Ekzem) und die Hautalterung mit Abnahme der Talgdrüsenaktivität. Therapeutisch sinnvoll ist die ausreichende Zufuhr hauteigener oder –verwandter Lipidtypen in Form rückfettender Pflegeprodukte Problemkreis „verstärkt empfindliche Haut“ Mehr als 50% befragter Personen geben an, unter verstärkt empfindlich reagierender Haut zu leiden. Von Flugbegleitpersonal wird gutes und gepflegtes Aussehen nicht nur von Kundenseite her erwartet. Entsprechend pflegen in diesem Beruf tätige Personen ihre Haut meist ausgiebig und nicht selten mehr als dass dies der Haut lieb ist. Die Folgen der Anwendung ungeeigneter oder zu zahlreicher Hautpflegeprodukte können sich auf unterschiedliche Art äussern: z.B: in Form von Hautunreinheiten, Rötungen, Rauheit, Brennen, Juckreiz verstärktem Spannungsgefühl, Schwellungen, Ekzemen und anderen entzündlichen Hautaffektionen. Weitere auf die Haut einwirkende Umweltfaktoren (UV-Strahlung, Wärme und Kälte, Abgase, Nikotin, Inhaltsstoffe von Medikamenten und Kosmetika, etc.) aber auch mechanisch-physikalische Reize (Druck, Reibung) tragen einen weiteren Teil zum Problem bei. Hinzu kommen können individuelle, anlagebedingte (z.B. atopisches Ekzem) Faktoren, die zusätzlich für intolerante/empfindliche Haut verantwortlich sein können. Meist sind die Gründe aber in Kombinationen verschiedener, einzelner Faktoren zu finden und nicht immer offensichtlich als solche erkennbar. Verstärkt allergische Reaktionen der Haut auf diverse Inhaltsstoffe lokal angewandter Kosmetika und Pflegeprodukte, können sowohl Folge, als auch Ursache intoleranter Haut sein. Ernährungsfaktoren stellen in der Regel keine wesentlichen Entstehungsgründe dar, ausser wenn es durch sehr einseitige Ernährung oder Aufnahmestörungen zu einer Unterversorgung mit für die Haut wichtigen „Baustoffen“ (z.B. Zink, Vitamin E, Omega 3/6 Fettsäuren, etc.) kommt. Therapeutisch essentiell ist bei intolerant reagierender Haut die sparsame und richtige Anwendung hypoallergener, reizarmer Pflegeprodukte. Ein besonderes und nicht selten von Hautärzten gesehenes Krankheitsbild ist die sog. „Periorale Dermatitis, POD“, die früher auch – bezugnehmend auf die Tatsache, dass FlugbegleiterInnen öfter von dieser Hauterkrankung betroffen waren und sind – „Stewardessen-Krankheit“ genannt wurde. Bei dieser Hauterkrankungen, die vor allem jüngere Frauen betrifft, kommt es zum Auftreten zahlreicher rötlicher Papeln, Pusteln oder Bläschen in um den Mund lokalisierten Hautbereichen (perioral). Betroffene verwenden wegen eines meist sehr stark verspürten Hautspannungsgefühls oft mehrmals täglich unterschiedliche Feuchtigkeitscrèmen. Dies kann durch einen Dauerquell-Effekt zu einem Ungleichgewicht der normalen Keimbesiedlung der Haut und in der Folge zur Auslösung einer POD führen. Die Anwendung von Kortison-Crèmen bessert die Beschwerden nur kurzfristig, führt dann aber nach Absetzen meist zu einem raschen, noch stärkeren Wiederauftreten der Beschwerden. Therapeutisch müssen bei dieser Erkrankung alle angewandten Pflegeprodukte abgesetzt und verschreibungspflichtige, spezielle Antibiotika in lokaler oder systemischer Form angewandt werden. Problemkreis „Hautrötungen“ Rötungen der Haut können fleckförmig-lokalisiert oder aber grossflächig Gesichtsbereiche betreffen und entweder rasch und kurzfristig auftreten, oder aber chronisch und langfristig vorhanden sein. Verstärkte Hautrötungen werden namentlich durch eine gesteigerte Hautdurchblutung und/oder erweiterte, oberflächliche Hautgefässe verursacht und sind bei dünnerer Haut (z.B. im Alter, weibliches Geschlecht) aber auch bei heller Haut deutlich besser sichtbar. Zahlreiche Faktoren können für Hautrötungen verantwortlich sein, wie z.B.: verstärkte Gefässreaktionen auf Temperaturunterschiede und/oder UV-Strahlung, hormonelle Gründe, Medikamente, allergische Reaktionen, entzündliche Hauterkankungen, psychische Faktoren, Alkohol und bestimmte Nahrungsmittel (z.B. scharf gewürzte Speisen), falsche Hautpflege, hautreizende Stoffe, anlagebedingte Gründe etc.. Je nach Ursache der Rötungen können unterschiedliche Pflege- und Behandlungsmassnahmen sinnvoll sein. Äusserlich Dorfstrasse 11, Postfach H432 8302 Kloten Tel. 043 255 41 61, Fax 044 813 52 45 kabine 2/2009 17 können z.B. reizmildernde Pflegeprodukte, die die Hautgefässwände stärken, hilfreich sein. Vorbeugend empfiehlt sich die Anwendung potenter UV-Schutzmittel, bzw. Schutzmnassnahmen vor starker Wärme und Kälte. In unklaren Situationen und bei anhaltenden oder stärker werdenden Rötungen empfiehlt sich unter Umständen eine fachärztliche Abklärung – dies zum Ausschluss den Hautrötungen zu Grunde liegender Erkrankungen. Je mehr und öfter unterschiedlichste Pflegeund Schminkprodukte angewandt werden, desto grösser ist die Gefahr, dass die Haut hierauf mit der Zeit mit Reizungen oder Unverträglichkeitsreaktionen reagieren wird Problemkreis „Hautunreinheiten/Akne“ Hautunreinheiten, vor allem im Gesichtsbereich, können während des ganzen Lebens auftreten und werden durch individuelle Hautfaktoren (z.B. verstärkter Talgfluss) aber manchmal auch falsche Pflegeprodukte verstärkt oder ausgelöst. Akne hingegen ist eine familiär gehäuft auftretende, entzündliche, den Talgdrüsenfolllikel betreffende Hauterkrankung, die verstärkt um das 13.-25. Lebensjahr auftritt und mitunter durch spezielle, männliche Geschlechtshormone (z.B. Dehydroepiandrosteron) mitverursacht wird. Nicht selten aber kommt es auch jenseits des 25sten Lebensjahres zum Auftreten von Akneläsionen, die sich dann häufiger bei Frauen und mehr in Form einzelner, therapieresistenterer Papeln im Bereiche der Kinn- und Mundregion, als auch am Hals manifestiert. Betroffene Personen leiden sehr unter den an die Teenager-Zeit erinnernden Hautläsionen und versuchen teilweise mit zahlreichen, auf dem Markt angepriesenen Mitteln das Problem anzugehen – meist leider ohne oder nur mit sehr mässigem Erfolg. Akneläsionen, die nach dem 25sten Lebensjahr auftreten, bezeichnet man heute als Spät- oder Altersakne (=„Acne tarda“). Bei Frauen mit Spätakne lässt sich oft eine zyklische Abhängigkeit im Sinne einer prämenstruellen, hormonabhängigen Verstärkung der Beschwerden feststellen. Auch gibt es Studien, die vermuten lassen, dass ein überdurchschnittlicher und häufiger Konsum von Milchprodukten Akne und Spätakne verstärken kann (Kuhmilch enthält diverse Hormone). Die Erfahrung zeigt, dass Spätakne oft nur medikamentös (in lokaler oder systemischer) Form erfolgreich behandelt und gebessert werden kann. Auch bei der Spätakne ist aber nicht das kosmetische Bild, sondern das Verhindern chronischer Entzündungen und Narben erstes therapeutisches Ziel. Pflegeempfehlungen Nicht immer können Personen, die als Flugbegleiter tätig sind, das Auftreten von Hautproblemen – trotz guter und situationsgerechter Pflege – verhindern, wenn zahlreiche Faktoren auf die Haut einwirken. Es können jedoch mit allgemeinen pflegerischen Massnahmen optimale Voraus- 18 kabine 2/2009 setzugen geschaffen werden, die das Auftreten von Hautbeschwerden wenn auch nicht immer verhindern, so zumindest minimieren können. Eine gute Hautpflege muss hierbei nicht kompliziert sein. Im Gegenteil: Je mehr und öfter unterschiedlichste Pflege- und Schminkprodukte angewandt werden, desto grösser ist die Gefahr, dass die Haut hierauf mit der Zeit mit Reizungen oder Unverträglichkeitsreaktionen reagieren wird. Die Wahl von meist teureren Markenprodukten ist ebenfalls kein Garant dafür, dass man ein Produkt auch sicher verträgt. Anfolgend einige einfache Pflegetipps, die Ihnen helfen sollen, Ihre Haut auch im stressreichen Berufsalltag gesund und fit zu halten: - Waschen Sie Ihre Haut nur kurz mit kühlem bis lauwarmem Wasser. Verwenden Sie hierzu bei Bedarf allenfalls auch eine milde, künstliche Seife (= Syndet, von engl. „synthetic detergent“). - Benutzen Sie nur wenige, dafür hypoallergene, dermatologisch getestete, konservierungsstoff- , als auch duftstoffarme oder –freie Pflegeprodukte mit einer minimalen Zahl an Inhaltsstoffen. - Schützen Sie Ihre Haut besonders gut vor Austrocknung und Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung, Kälte, etc. und verwenden Sie besonders während kälterer Jahreszeiten und im fortgeschrittenen Alter reichhaltigere Pflegeprodukte mit einem höheren Lipid-Anteil. - Schützen und pflegen Sie fettarme Haut mit rückfettenden, natürlichen Pflegeprodukten auf Basis hauteigener oder hautverwandter Lipide. - Meiden Sie zur kälteren Jahreszeit starkes Heizen, sowie langes und heisses Waschen und Duschen. Benutzen Sie bei zu Trockenheit neigender Haut allenfalls auch Luftbefeuchter. - Verwenden Sie zur Rehydratisierung trockener Haut Pflegeprodukte mit einem ausgewogenem Verhältnis Wasser/Lipide ein bis zwei Mal täglich und bevorzugen Sie Produkte die natürliche Feuchthaltefaktoren (NMS) enthalten. Sollten Sie Fragen zum Thema oder ein persönliches Hautanliegen haben, so können Sie sich im Airport Medical Center hautärztlich beraten lassen (Dr.med. Mario R. Graf, FMH Dermatologie und Venerologie, Airport Medical Center, Prime Center 1, Postfach 2128 , 8060 Zürich-Flughafen, 043 816 60 00). kabine: LX Forty, eine bessere PR könnte sich Swiss gar nicht wünschen. Wer hat da wen kontaktiert? Forster: Ich habe immer gesagt, wenn ich einmal einen kommerziellen Film mache, dann nur mit der Swiss. Denn Swiss gibt mir ein Heimatgefühl. „Das Fliegen ist so ein unberührter Ort“ Kein Geringerer als Marc Forster, James Bond Regisseur, hat bei LX Forty Regie geführt. Der kabine verrät er, weshalb er denn so gerne mit Swiss fliegt. kabine: LX Forty, eine bessere PR könnte sich Swiss gar nicht wünschen. Wer hat da wen kontaktiert? Forster: Ich habe immer gesagt, wenn ich einmal einen kommerziellen Film mache, dann nur mit der Swiss. Denn Swiss gibt mir ein Heimatgefühl. Jedes Mal wenn ich in Los Angeles das Flugzeug mit dem Schweizer Kreuz sehe, freue ich mich auf den Flug. Die Menschen, die Crew an Bord, sind unglaublich nett und ich fühle mich da geborgen und wohl. Nun wollte ich meine persönlichen Gedanken preisgeben, in einem KurzFilm verpackt. Das Motiv Fliegen greifen Sie in Ihren Filmen immer wieder auf. Mal sind es Drachen, dann Peter Pan, nun haben Sie soeben einen Kurzfilm für Swiss gemacht. Fliegen ist also weit mehr, als „bloss“ von Zürich nach Los Angeles transportiert zu werden? Fliegen bedeutet mir sehr viel. Es ist der Ort, wo ich ungestört bin. Raum und Zeit geben mir hier ein ganz anderes Gefühl. Ich kann reflektieren was ich erlebt habe, wo hin ich gehe, woher ich komme. Das Fliegen ist so ein unberührter Ort. Zur Person: Marc Forster wurde in Ulm, Deutschland, geboren und wuchs in Davos auf. Im Alter von 20 Jahren zog Forster nach New York und studierte an der New York University Film School. Der internationale Durchbruch gelang dem Regisseur spätestens 2002 mit seinem Drama „Monster’s Ball“. Es folgten weitere bekannte Filme wie „Finding Neverland“, „The Kite Runner“ und „Stranger than Fiction“. Sein jüngster Film war zugleich einer der teuersten Filme überhaupt: „Quantum of Solace“ mit Daniel Craig als James Bond. Seit 2008 ist Forster Schweizer Bürger. Wenn der 39jährige Regisseur nicht gerade am Set die Fäden in der Hand hält, steht er für die Aidshilfe Schweiz als Botschafter vor die Kamera. Dies erstmals 2005 für die Love Life Stop Aids Kampagne sowie im Winter 2008 für die Solidaritätskampagne. Forster lebt heute mit seiner Partnerin in Kalifornien und wird demnächst Vater. Natalie Aeschbacher Boardmember of kapers Wie häufig sind Sie in der Luft? Keine Ahnung – let’s check Miles and More. In Interviews mit Ihnen ist zu lesen, dass Träumen für Sie schon als Kind wichtig war. Was ist/bleibt Ihr grösster Traum? Ich möchte ein guter Vater werden! Vermissen Sie es manchmal, einfach unerkannt zu bleiben? Man erkennt mich nicht immer und überall. Berühmt zu sein hat seine Vor- und Nachteile. Es kann angenehm sein, es öffnet die Türen und ich lerne spannende Menschen kennen. Das fördert und gibt neue Möglichkeiten. Menschen sind einfach extrem spannend. Angenommen, Ihr Terminkalender wäre für einen Monat leer, dann… Dann würde ich Zeit mit meinem Kind verbringen. In gewissen Medien liest man, Sie wollen künftig keine Filme mehr drehen, andere berichten über Ihre neuen, geplanten Filmprojekte. Wie sieht Ihre nähere Zukunft wirklich aus? Fehlinformation – solange mir das Filmen noch Spass macht, werde ich noch viele Filme machen. LzG9:CH>:B>8=6J;9:CGDI:CI:EE>8= 7:<A:>I:C!L:CC>8==>K"EDH>I>KLtG:4 <:<:C6>9H#;zG9>:7:IGD;;:C:C# BVgX;dghiZgjciZghiioiBZchX]Zcb^i=>K#=Za[ZcH^Zb^i/E8"@dcid(%"&%.%%"*!lll#V^Yh#X] 6027_803_001_aids_f200_245x350_d_rz.indd 5 kabine 2/2009 7.10.2008 17:41:32 Uhr 19 20 kabine 2/2009 kabine 2/2009 21 22 kabine 2/2009