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GAV 09
Etwas Licht im langen
dunklen Tunnel
kabine 2/2009
Impressum
Wirtschaftlich und politisch unabhängige
Zeitschrift der kapers, Vereinigung des
Kabinenpersonals, Kloten
Adresse fürVerlag, Redaktion,
Anzeigenverkauf und Abonnemente:
Sekretariat kapers
Dorfstrasse 29a, CH-8302 Kloten
Tel: 043 2 555 777
Fax: 043 2 555 778
www.kapers.ch
[email protected]
In dieser kabine
Etwas Licht........................................................... 1/2
Der GAV09 steht!................................................. 3/4
Redaktion, Satz und Layout:
Mario Kesselring
1. Mai Tag der Arbeit............................................ 5/6
Übersetzungen:
Evelyne Basler
May 1st - Labour day............................................ 7/8
Insertionstarife, Probenummern und
Abonnementsbestellungen können beim
Verlag angefordert werden.
Jahresabonnement: Fr. 30.Druck:
Offset Haller AG, Kaiserstuhlerstrasse 36
8154 Oberglatt
Zivilcourage........................................................ 9/10
Civil Courage.....................................................11/12
IPG-Cockpit...................................................... 12/13
IPG-Cockpit English Version............................ 14/15
Auflage:
3‘000 Exemplare
Hautprobleme.................................................. 16 - 18
Erscheinungsdaten:
4 x pro Jahr
Marc Forster............................................................19
Verteiler:
Aktiv- und Passivmitglieder der kapers,
Direktion und Fachstellen der
Swiss International Air Lines Ltd.,
Edelweiss und AbonnentInnen
Nachdruck:
Erlaubt nur mit Quellenangabe,drei
Exemplare an das Sekretariat der kapers
Manuskripte/Unterlagen:
Für unverlangt eingesandte Manuskripte
und Unterlagen (Fotos etc.) kann keine
Haftung übernommen werden.
Der Verlag verpflichtet sich
nicht zur Rücksendung
Redaktions- und Insertionsschluss der
nächsten Ausgabe: 27. August 2009
Abstimmungsresultate....................................... 20/21
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Die Abstimmung zum GAV09 ist vorbei, doch
die Arbeit geht uns deswegen nicht aus. Wichtige
Weichenstellungen stehen dieses Jahr noch an,
welche die Zukunft aller CCM entscheidend beeinflussen können.
Danken will ich all denen, welche an der Abstimmung zum GAV09 teilgenommen haben und in einer schwierigen Zeit den Mut hatten, den Weg des
gangbaren Kompromisses zu gehen. Ich möchte
nicht zur Tagesordnung übergehen ohne einen
persönlichen, kurzen Rückblich zur Abstimmung
zu machen. Dies möchte ich tun, indem ich, ähnlich wie der Beobachter, zwei Prix Courage an
unsere Mitglieder verteile.
Mit dem ersten Prix Courage möchte ich jene
Mitglieder auszeichnen, welche den Mut hatten
Nein zu sagen. Nein zu Unterstellungen und Unwahrheiten. Wenn man Einzelnen unterstellt, aus
Eigeninteresse wichtige Teile des GAV verhandelt
zu haben, wenn man Vorstandsmitglieder mit unwahren Aussagen zitiert, wenn man E-mails mit
falschen Absendern versieht und alle Befürworter als „Schlappohren“ bezeichnet (Anmerkung
der Redaktion: das Wort „Schlappohr“ wurde
leicht verändert), braucht es mutige CCM, welche
sich solchen Praktiken entgegenstellen. In einer
Zeit, als sich praktisch nur Gegner des Vertrages
äusserten und in einer negativ Spirale aufstachelten, brauchte es mutige CCM, welche mit Zivilcourage riefen: STOP, go forward, Fire outside.
Den zweiten Prix Courage möchte ich nochmals
jenen Mitgliedern vergeben, welche den Mut hatten Nein zu sagen. Jene, welche den Mut hatten
sich negativ zum Vertrag zu äussern, sei dies an
den Info Veranstaltungen in Bülach, sei es an den
Infotischen im Ops Center. Es braucht Zivilcourage, um hinzustehen, im Wissen, dass man vielleicht alleine da steht mit seinem Nein und nicht
mit der Unterstützung jener rechnen kann, die
zwar oft laut brüllen, sich aber mehr oder wenig
vornehm zurückhalten, wenn es darum geht mit
offenem Verdeck zu kämpfen. Dazu später in dieser kabine ein Artikel zum Thema Zivilcourage
und zu einem wichtigen Tag der Arbeiterbewegung: dem 1. Mai.
wenn dieser nicht mit einem Label gekennzeichnet ist und zwar eines, das die «Federal Motor
Vehicle Safety Standard» erfüllt oder dafür zertifiziert wurde in Autos und Fliegern benutzt zu
werden. Woher die erste Abkürzung kommt, lässt
sich ja leicht erahnen. So lese ich in Wikipedia:
Federal Motor Vehicle Safety Standard 108
(FMVSS 108) regulates all automotive lighting,
signalling and reflective devices in the United
States. Vermutlich wollte eine Amerikanerin,
nachdem sie ihr Kind in der Mikrowelle zu trocknen versuchte, es anschliessend mit einem TrippTrapp an den Fliegersitz binden.
Wie um Himmelswillen soll ich als CCM wissen,
welches Label in welchem Land gültig ist. Beim
CE, TÜV oder Empa Label komme ich grade
noch so mit. Auf welches Label ich achten muss,
wenn eine chinesische Mutter mit einem thailändischen Sitz den Flieger betritt, bleibt mir ein
echtes Rätsel.
Vermutlich wird in der nächsten Revision eine
Tabelle mit den Labeln aufgeführt, welche von
der ICAO akzeptiert werden. Vielleicht, sollte
man aber auch bei der Dangerous Goods Tabelle
eine weitere Gefahr hinzufügen: „Dangerous Parents“ Ja sapperlot, sollen sich doch die Eltern darum kümmern, ob sie einen Sitz kaufen, welcher
mit einem Flugzeug Sicherheitsgurt angeschnallt
werden kann oder nicht. Warum soll ich nun verantwortlich sein zu kontrollieren, ob der richtige
Label am richtigen Ort sitzt?
Mario Kesselring
Vorstandsmitglied kapers
Das nächste Mal, wenn die Eltern mit einem nicht
korrekt „gelabelten“ Sitz das Flugzeug betreten,
werde ich sie wohl höflich darum bitten müssen,
ihr Kind möge doch kurz ein Label auf eine Papierserviette zeichnen und mit einem Kaugummi
an den Sitz kleben, nur damit ich rein rechtlich
aus dem Schneider bin.
Wenn ich schon in Eigenregie dabei bin, Preise zu
verteilen, so möchte ich auf einem ganz anderen
Gebiet noch einen weiteren Preis verleihen: den
Kaktus des Jahres. Wer die kabine regelmässig
liest weiss, dass ich mit unseren Flieger Bibeln
zuweilen etwas Mühe habe. Als ich in der letzten Revision über CRD (Child Restrain Devices)
stolperte, konnte ich nur noch den Kopf schütteln.
Ich darf also einen CRD nicht mehr akzeptieren,
kabine 2/2009
Dear Readers
The voting for the CWA09 is over, which does
not mean that we run out of work. Important decisions are coming up this year that could possibly
influence a potential GAV 2013. I would like to
thank all those who took part in the voting of the
CWA09 and had the courage to accept a viable
compromise in a difficult time. I don’t want to
go straight back to business without a personal
review about the voting. Let me do this by giving
out two awards to our members, in a similar way
like the Beobachter, the Swiss consumer magazine, where it is called Prix Courage.
Mario Kesselring
Boardmember of kapers
The first Prix Courage goes to those members
who had the courage to say no. No to allegations
and untruths. If individuals are alleged to have
negotiated parts of the CWA in their own interest,
if Board members are quoted with statements untrue, if emails with false sender address are sent
out, and all those who decide to agree are called
names like “lop ear” then it needs courageous
CCM who oppose to such practice. Then, when
only the negative voice was heard that fed the negative spiral, courageous members were necessary who shouted: STOP, go forward, fire outside.
The second Prix Courage goes again to the members who had the courage to say no. The ones
who had the courage to argue in Bülach at the
info event or at the OPS Center at the info tables.
It needs courage to come up with their own opinion, aware that they might be out there alone,
unlikely to get any support from fellow objectors,
although they usually roar loudly and then often
hold back cowardly when it is neck or nothing.
More about this later in this kabine in an article
about courage and about an important day of the
labour movement: May 1st.
As I am at it, handing out awards, I would like
to award the cactus of the year to a completely
different subject. Regular readers of the kabine
know that I sometimes have my issues with our
flight bibles. When I stumbled across CRD (Child
Restrain Devices) in the last revisions all I could
do was shake my head. I can only accept a CRD if
it has the correct label attached, the one applying
the “Federal Motor Vehicle Safety Standard” was
certified to be used in cars and on aircraft. Where
this abbreviation comes from is easy to guess. I
read in Wikipedia: Federal Motor Vehicle Sa-
kabine 2/2009
fety Standard 108 (FMVSS 108) regulates all
automotive lighting, signalling and reflective devices in the United States. Probably an American
mom wanted to restrain her child to the aircraft
seat in a tripp-trapp (the wooden high chair indispensable in Switzerland) after she had tried to dry
the kid in the microwave oven.
How for Heaven’s sake am I, CCM, supposed to
know which label goes for which country? I might
be fine as far as it comes to CE, TÜV, or Empa label. Which label is needed when a Chinese mom
comes on board with a Thai device? I haven’t got
a clue. Most probably our next revisions contain a
list of the labels accepted by ICAO. Perhaps also
our Dangerous Goods list should receive an additional danger: “Dangerous Parents”. Zounds! Parents should bother about which seat they buy and
whether it is one that can be used in an aircraft or
not. Why should I be made responsible to check
the right label at the right spot? Next time parents
come on board with a seat that is not correctly labelled I will have to kindly ask them to have their
child draw a label on a paper napkin and stick it
to the seat with a chewing gum, just so that I am
legally sound.
Der GAV09 steht!
Mit der Stimmenauszählung am 22. April 2009 ist der Kampf um den
Gesamtarbeitsvertrag gut ausgegangen. Vom Kickoff-Meeting bis
zum Auszählungstermin ist ziemlich genau ein Jahr vergangen.
Der Kampf um diesen Gesamtarbeitsvertrag war
sehr schwierig und hätte nicht in eine ungünstigere Zeit fallen können. Ich hätte mir auch gerne andere Umstände gewünscht, aber bekanntlich kann
man sich diese Umstände ja nicht aussuchen, sondern man muss damit umgehen!
Über die Verhandlungen wurde, auch von meiner
Seite, schon genug geschrieben, doch der Abstimmungskampf wurde in einer Form geführt,
die mir und dem gesamten Vorstand bisher unbekannt war.
Ich möchte hier gleich vorweg nehmen, dass ich
mich nicht gegen die Kritik wende, sondern über
die Art und Weise, wie diese vorgebracht und verbreitet wurde.
Noch bevor irgendetwas Schriftliches vorgelegen
ist, wurden auf allen möglichen Kanälen schon
die wildesten Spekulationen verbreitet, ohne
besseres Wissen versteht sich! Auch hier waren
eigentlich nicht die Spekulationen das Störende,
sondern der Ton und das teilweise tiefe Niveau
dieser Spekulationen. Ich musste mich mit meinen Mitstreitern auf eine turbulente Vernehmlassungsphase gefasst machen.
Detailliert wurden die Informationsanlässe, die
Drucksachen und die Erklärungen auf dem Netz
vorbereitet und den kapers-Mitgliedern zugänglich gemacht.
Mit den Informationsanlässen in Bülach wurde in
die Vernehmlassung gestartet. Raue Töne waren
zu hören am ersten Anlass, doch dank offener
Information und kollegialer Unterstützung unserer Gewerkschaftsfreunde der UFO, der Unia,
der Aeropers und des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes konnten eine gute Diskussion geführt und fast alle Gerüchte versachlicht werden.
Der Aufwand für eine gute Informationskampagne
hat sich gelohnt und widerspiegelt sich im Abstimmungsresultat. Noch nie verzeichneten wir eine
so hohe Stimmbeteiligung, über 78 %, und eine
so klare Annahme der Gesamtarbeitsverträge.
es um neue Ansätze bei den Mitgliederbeiträgen,
die Vollmitgliedschaft beim Schweizerischen
Gewerkschaftsbund, sowie eine neue Vorstandstruktur, über die Ihr abstimmen werdet. Ebenfalls legen wir Euch noch den Jahresbericht und
ein verändertes Ferienreglement zur Abstimmung
vor.
Wir rechnen wieder mit einer grossen Stimmbeteiligung, geht es doch um verschiedene wichtige
Entscheide.
Sicherlich steht uns ein bewegtes Jahr bevor.Verhandlungen über den GAV mit befristeten Verträgen stehen an und jene über neue FDR sind ebenfalls aufgegleist.
Die immer engere Zusammenarbeit mit den Verbänden IPG und Aeropers macht weitere, grosse
Fortschritte, dies in einem bisher nicht gekannten
Mass. Ebenfalls verbindet uns eine sehr enge
Freundschaft mit unseren Deutschen Kolleginnen
und Kollegen der UFO. Die Arbeitstreffen sind
äusserst intensiv, die Zusammenarbeit wird immer spürbarer.
Der Wechsel im Topmanagement der Swiss kam
für die kapers nicht eigentlich überraschend, sondern kündigte sich schon seit einiger Zeit an. Mit
Harry Hohmeister, als neuen CEO, kommt ein
guter Bekannter der kapers ans Steuer der Swiss.
Ein harter Verhandler, aber ein fairer Partner und
ein Kenner unserer Industrie. Ich hoffe sehr, dass
sich die Swiss mit ihrem neuen Kapitän gut durch
die schwierigen wirtschaftlichen Zeiten kämpfen
wird und sich der Kapitän im Klaren ist, dass
er für sein Schiff eine motivierte Mannschaft
braucht.
Wir haben intensive Monate vor uns, Monate mit
viel Arbeit und wichtigen Entscheiden. Ich und
der kapers-Vorstand rechnen wiederum mit Euch
und danken für Eure Unterstützung.
Urs Eicher
Präsident kapers
Urs Eicher
Präsident kapers
Die neuen Verträge wurden im genau richtigen
Moment noch unter Dach
und Fach gebracht. Die
schlechten wirtschaftlichen
Vorzeichen werden leider
mehr und mehr Tatsache
und auch wir müssen uns
wieder auf unangenehme
Massnahmen vorbereiten.
Die neuen Verträge wurden im genau richtigen
Moment noch unter Dach und Fach gebracht. Die
schlechten wirtschaftlichen Vorzeichen werden
leider mehr und mehr Tatsache und auch wir müssen uns wieder auf unangenehme Massnahmen
vorbereiten. Doch mit einem Vertrag im Rücken
stehen wir nun wesentlich besser da, als ohne!
Zudem stehen in den nächsten Wochen noch weitere Entscheide an. So werden Euch Vorlagen zur
Abstimmung vorgelegt, welche die Zukunft der
kapers markant beeinflussen werden. Dabei geht
kabine 2/2009
We’ve got a new CWA09!
With the counting of the votes on April 22, 2009, the fight for a new
collective working agreement came to a good end. From the kick-off
meeting to the date of the counting it took just about 12 months. The fight for this collective working agreement
was very difficult and could not have taken place
in worse times. I would have preferred different
circumstances myself, however, this is something
we cannot choose but have to live with!
Enough has been written about the negotiations
so far, not only by me, still, the voting passed in a
way that was unknown to me or the entire Board.
Let me state this clearly that I don’t oppose to the
critics but to the way how it was spread.
Urs Eicher
President of kapers
The new contracts were
definitely sealed at the
right moment. The worrying
economical forecasts are
unfortunately
becoming
more and more real and
we have to prepare for unpleasant measures again.
However, with the support
of a contract this is far easier than without!
Even before anything had been written down,
without any detailed knowledge, all kinds of
speculations were spread via all channels at hand!
Even here I didn’t mind the speculations, what
was annoying though was not what was said but
how it was said and the sometimes low level of
these speculations. I needed, together with my
fellow fighters, to brace myself for a tough consultation period.
The information events, ballot documentation
and explanations on the internet were prepared in
detail and offered to the members.
The consultation period set off with the information events in Bülach. Rough voices were heard at
the first event but thanks to open information and
the support of our colleagues and friends from
UFO, Unia, Aeropers, and the Swiss Federation
of Trade Unions we were able to lead a sound
discussion and bring more objectivity to almost
all rumours.
The result of the voting shows that the good information campaign was well worth the effort. Never before have we had such a high turnout, more
than 78 percent, and never before has a collective
working agreement been accepted so widely.
The new contracts were definitely sealed at the
right moment. The worrying economical forecasts are unfortunately becoming more and more
real and we have to prepare for unpleasant measures again. However, with the support of a contract this is far easier than without!
In the next few weeks some more decisions are
about to come up. We will present you issues for
voting that may have a distinctive effect on the
future of kapers. You are going to vote about new
membership fees, regular membership at Swiss
Federation of Trade Unions, as well as a new
structure of the Board. In addition you also vote
about the annual report and a change of the vacation regulations.
kabine 2/2009
Again, we expect a great turnout since these are
several important decisions.
A busy year lies ahead of us, that is for sure. Negotiations about the CWA with temporary contracts as well as the new FDR are coming up.
The collaboration with the unions IPG and Aeropers is growing closer and makes good progress,
in a way that has been unknown before. We also
enjoy a tight relationship with our colleagues at
UFO. The meetings are very intensive and collaboration is intensifying.
The change in the top management of Swiss was
not really surprising for kapers but had become
more and more apparent for some time. The new
CEO at the controls of Swiss, Harry Hohmeister,
is a good acquaintance of kapers. A tough negotiator, but fair partner and an insider of our industry. I do hope that Swiss, with its new captain,
will be able to steer safely through the difficult
economic times and that the captain is well aware
of his vessel’s need for a motivated crew.
Intensive months lie ahead of us, months full of
work and important decisions. I, together with the
kapers Board, do count on you again and thank
you for your support.
Urs Eicher
President of kapers
1. Mai – Tag der Arbeit
Der 1. Mai ist in vielen Kantonen der Schweiz ein Feiertag. Politiker und
Gewerkschafter halten Reden, friedliche Demonstrationen finden statt.
In der Vergangenheit stand der 1. Mai oftmals auch als Tag der Krawalle.
In Zürich brannten Autos, Gebäude wurden mit
Farbe verschmiert und Schaufenster eingebrochen. Die Polizei setzte Tränengas ein, in den
Schlagzeilen am Folgetag war eher von Unruhen
als vom Tag der Arbeit zu lesen. Dieses Jahr war
es ruhiger als auch schon. Tag der Arbeit – woher
kommt das?
kurrenzdruck blieben die Saläre tief, die Arbeitszeiten durchaus länger als 11 Stunden und auch
Kinderarbeit war nicht per se verboten. Erst mit
dem eidgenössischen Fabrikgesetz (1877) wurde
die Kinderarbeit in der Schweiz verboten und der
11-Stunden Arbeitstag (inklusive Samstag) festgelegt.
In vielen Kantonen ist der 1. Mai ein Tag wie jeder andere, denn es liegt im Ermessen der Kantone, welche Tage als gesetzliche Ruhetage gelten. Massgebend sind hierfür meistens religiöse
Ereignisse, welche Katholiken oder Protestanten
feiern. Der 1. Mai jedoch entstand aus der Arbeiterbewegung und fand in der Schweiz erstmals
1890 statt. Am internationalen Arbeiterkongress
in Paris wurde die Forderung laut, den Arbeitstag
auf 8 Stunden zu senken. Dies sollte am 1. Mai
umgesetzt werden und fortan wurde der 1. Mai,
damals allerdings noch als unbezahlter Freitag,
gefeiert. In grösseren Ortschaften bestand die
klassische Maifeier aus drei Teilen: einer geordneten Demonstration der Arbeiter, eine Kundgebung mit politischen Reden und einem Fest.
Was resultiert aus der Arbeitnehmerbewegung? Die Sozialversicherungen
Das Bulletin des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes „Der SGB und seine Gewerkschaften“
formuliert es folgendermassen: „Die Gewerkschaften traten an, die soziale Frage zu lösen. Das
heisst: Sie (die Gewerkschaften) wollten Elend
und wirtschaftliche Ausbeutung der zumeist in
Fabriken beschäftigten neuen Lohnarbeiter/innen
abschaffen und das Arbeitsleben menschlicher
gestalten. Die grassierende Ungerechtigkeit bekämpften sie mit zahlreichen Reformen.“ Bessere Löhne, kürzere Arbeitszeiten und den gesetzlichen Anspruch auf Ferien sind nicht alle Ziele,
die verfolgt wurden. Die uns heute als selbstverständlich betrachtete AHV, aber auch Arbeitslosenkasse, Invaliden-, Sterbe-, Pensions-, Unfallund Krankenkassen mussten erst einmal politisch
durchgesetzt und gesetzlich verankert werden.
Tag der Arbeit als Antwort auf die Industrialisierung
Lange arbeiteten die Menschen als sogenannte
Heimarbeiter für ihren Arbeitgeber daheim, es
bestand nicht zwingend ein Unterschied zwischen Arbeitsort und zuhause. Mit der Industrialisierung entstanden viele neue Fabriken und damit änderte sich das Arbeitsverhalten. Zusehends
arbeiteten die Menschen direkt am Arbeitsplatz
mit langen Arbeitszeiten. Durch den starken Kon-
Natalie Aeschbacher
Vorstandsmitglied kapers
Gewerkschaften heute: internationales Networking
Dank Gesamtarbeitsverträgen ist es Gewerkschaften in der Schweiz gelungen, die Arbeitszeit
zu reduzieren, ein Minimalsalär festzulegen und
den Ferienanspruch je nach Branche über dem gesetzlichen Minimum festzulegen. Damit Gewerk-
Für Grenzgänger:
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Flughafen Zürich
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043 816 35 10
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kabine 2/2009
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Der 1. Mai entstand aus
der
Arbeiterbewegung
und fand in der Schweiz
erstmals 1890 statt.
schaften stärker auftreten können, schliessen sie
sich in einer Dachorganisation (dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund oder Travail Suisse)
zusammen. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund lanciert regelmässig Volksinitiativen und
Referenden, um Verbesserungen zu erzielen oder
Verschlechterungen zu verhindern. Was beim
Individuum gilt, gilt auch für Gewerkschaften:
Networking. Die kapers ist in der Schweiz die
einzige Gewerkschaft, die Cabin Crew Member
vertritt. Umso wichtiger ist hier ein reger Austausch mit „seinesgleichen“. Gewerkschaften
aus der Zivilluftfahrt schliessen sich wiederum
mit anderen Gewerkschaften aus dem Transportwesen zusammen. Auch wenn es auf den ersten
Blick ungewöhnlich anmuten mag, dass ein Cabin Crew Member, ein Lastwagenchauffeur oder
ein Angestellter im Fischereisektor dieselben
Probleme haben sollen: Es gibt auch im Transportwesen bereichsübergreifende Themen. Fatigue – Müdigkeit und Gesundheit von Angestellten im Transportwesen beispielsweise. Dazu gibt
es Studien, mit denen es dann im kleinen Kreis,
am Verhandlungstisch, wieder zu Verbesserungen
führen kann.
Gewerkschaften und Berufsverbände wollen,
sollen und müssen auch heute bessere Arbeitsbedingungen schaffen und den Arbeitnehmerschutz
erhöhen. Weil dies meist hinter verschlossenen
Türen, am Verhandlungstisch, stattfindet, hat
der 1. Mai heute für viele Arbeitnehmenden nur
noch symbolischen Charakter. Die Grundsätze
sind jedoch auch 120 Jahre nach der 1. Mai-Feier
gleichgeblieben.
Brennende Autos – was will der schwarze Block?
Farbverschmierte Gebäude, in Flammen aufgehende Fahrzeuge, demolierte Schaufenster: dies hat nichts mit der Gewerkschaftsbewegung zu tun. Diese Aktionen finden jeweils an der unbewilligten Nachdemonstration zum 1. Mai statt. Wer steckt dahinter? Oftmals
Anhänger des schwarzen Blocks, aber längst nicht nur. Viele der nach „Action“ Suchenden sind Mitläufer. Gerade am 1. Mai 2009
waren laut Medienberichten hauptsächlich junge bis sehr junge Demonstranten unterwegs, der schwarze Block hingegen war nicht bis
kaum anwesend.
Anhänger des schwarzen Blocks tragen schwarze Kleidung und vermummen ihr Gesicht, weil sie unerkannt bleiben wollen. Ein anonymer Blog erläutert die Motivation zur Auflehnung: die Aktionen richteten sich, so der Schreiber, gezielt gegen die Vertreterinnen und
Vertreter des kapitalistischen und sexistischen Systems. Gewalt richte man, sofern keine Selbstverteidigung nötig sei, ausschliesslich
gegen Infrastrukturen des Kapitals und der Faschisten. Deshalb hätte die Gewalt auch meist symbolischen Charakter (Verbrennen von
Fahnen, Farbanschläge usw.). Der anonyme Schreiber fasst es im letzen Satz folgendermassen zusammen: „Wir glauben nicht daran,
dass das kapitalistische System reformiert oder verbessert werden kann – das vorherrschende System IST der Fehler und muss durch
eine neue, freie, gerechte und basisdemokratische Gesellschaftsform ersetzt werden.“
1. Mai Feier zur guten alten Zeit im Hyde Park in London
Links zum Thema 1. Mai, Gewerkschaft:
Schweizerischer Gewerkschaftsbund (D, F, I)
http://www.sgb.ch/wir_ueber_uns.php
Geschichte der Gewerkschaften in der Schweiz,
Historisches Lexikon Schweiz (D, F, I)
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D17444.php
International Transport Federation
http://www.itfglobal.org
Blogeintrag vom schwarzen Block (D)
http://www.buendnis-gegen-rechts.ch/Selbstschutz/BlackBlock.htm
kabine 2/2009
May 1st – Labour Day
In many cantons May 1st is a public holiday. Politicians and unionists
hold speeches, there are peaceful demonstrations taking part.
In the past, May 1st often developed a reputation
for riots, cars got up in flames in Zurich, buildings were damaged with paint-bombs, shop windows were shattered. The police used tear gas
and the headlines of the following days reported
about the riots rather than the Labour Day. It was
quieter this year compared to past years. Labour
Day - where does it come from?
As it is up to the individual cantons which days
are a public holiday, in some cantons May 1st is
just an ordinary day. More important to qualify
for a public holiday are religious events celebrated by Catholics or Protestants. International
Workers’ Day, or May Day (term also used internationally) however emerged from the labour
movement and was celebrated in Switzerland for
the first time in 1890. At the international labour
congress in Paris the demand came up to establish
the 8-hour day. This was to happen on May 1st
and therefore May Day was commemorated from
then on, however as an unpaid holiday. In larger
cities May Day commemoration consisted of
three parts: an organised street demonstration by
the workers, a campaign with political speeches
and a street fair.
The USA and Canada celebrate their “working man” at Labor Day in September. After the
Haymarket Square riot in May, 1886, President
Cleveland feared that commemorating Labor Day
on May 1st could become an opportunity to commemorate the riots.
ployed mainly in factories and to make the labour
live more human. They fought the rampant injustice with numerous reformations. Better salaries,
shorter working hours and legal entitlement to
holidays were not the only aims on the agenda.
What is taken for granted today, such as the old
age and survivors insurance, as well as the unemployment insurance fund, handicapped-, death-,
retirement-, accident- and health insurances first
of all needed to be politically accomplished and
regulated by law.
Unions today: International networking
Thanks to collective working agreements the
unions in Switzerland managed to reduce the
working hours, set minimal wages and lift the
basic holidays entitlement depending on the industry above the legal minimum. In order to
gain more power unions join forces in umbrella
organisations (Swiss Federation of Trade Unions
or Travail Suisse). The Swiss Federation of Trade
Unions regularly launches referendums to reach
improvements or to prevent decline. For individuals as well as for unions: it’s networking. kapers
is the only union in Switzerland representing cabin crew members. Contact with one’s own kind is
very important. Unions within the aviation join
Natalie Aeschbacher
Boardmember of kapers
May 1st demo the way it should be......
Labour Day as a reaction to the industrialisation
For a long time employees used to be home
workers, there was not necessarily a difference
between work place and home. During the industrialisation a lot of factories were established
that changed the work behaviour. More and more
people worked in long hours at a work place. Due
to strong competition the salary remained low,
working hours could well exceed 11 hours and
even child labour was not necessarily prohibited.
Only a Federal Law stopped child labour in Switzerland (1877) and the 11-hour day (including
Saturdays) was established.
What came out of the employee movement?
Social insurances
The bulletin of the Swiss Federation of Trade
Unions “Der SGB und seine Gewerkschaften “
stated the following: The unions committed to
solve the social question. In other words: They
(the unions) wanted to stop misery and economical exploitation of the new wageworkers em-
kabine 2/2009
The USA and Canada
celebrate their “working man” at Labor Day
in September. After the
Haymarket Square riot
in May, 1886, President
Cleveland feared that
commemorating Labor
Day on May 1st could become an opportunity to
commemorate the riots.
forces with other unions from the transportation
sector. Even if it is not obvious what a cabin crew
member and a lorry driver or an employee of a
fishing vessel have in common: There are similar
problems in the transportation such as fatigue of
employees in transportation, for example. There
are studies by which in smaller rounds, in negotiations, improvements can be achieved.
ly discussed behind closed doors in negotiations,
May Day today has only a symbolic character for
many employees. However the principles remain
the same even 120 years after the May 1st commemoration.
Today still, unions and associations want, should
and have to improve working conditions and employee protection. Since these subjects are usual-
International Transport Federation
http://www.itfglobal.org
Link (more non-English-links see German version)
Cars in flames – what do the black bloc want?
Paint bombs at buildings, cars on fire, burst shop windows: this has nothing to do with the union movement. These attacks usually take place at the non authorised after-demonstration to May Day. Who is
behind all this? Often members of the black bloc but not always. Many of the “action-seeking” people
are pure opportunists. As media reports pointed out this May 1st, 2009, mainly young or very young
rioters were vandalising, none or hardly any members of the black bloc were there.
Supporters of the black bloc wear black clothes and cover their faces because they want to hide their
identity. An anonymous blog explains the motivation to protest: according to the writer the actions
are against representatives of the capitalistic and sexist system. Violence would be aimed, as long as
no self-defensive is necessary, to infrastructure of capital and fascists only. For that reason violence
would only be symbolic (burn flags, paint-bombs, etc.). The anonymous writer summarises in the last
sentence that they don’t believe that the capitalistic system can be reformed or improved. But instead,
in their opinion, it is the current system that is wrong and needs to be replaced by a new, freer, fairer,
and more basic democratic society.
and the way nobody wants to.....
kabine 2/2009
Zivilcourage
Zivilcourage ist das, was übrigbleibt, wenn der Chef das Büro betritt.
Eher ratlos machten mich sogenannten Kollegen,
welche mit gesenktem Haupt am Infostand vorbeiliefen und so taten, als ob sie mich nicht kennen würden oder nicht gesehen hätten. Jene, welche mit mir über Gott und die Welt, das Wetter
und sonst irgendwelche Unzulänglichkeiten parlierten, um mich hinterher, hinter vorgehaltener
Hand, als „Schlappohr“ zu betiteln. Ja wir kennen
sie, jene Osterhasen, welche sich immer rühmen,
besonders grosse und steife Ohren zu besitzen,
welche aber keine Ostereier haben, mir in die
Augen zu sehen und mich ein „Schlappohr“ zu
nennen. Diejenigen, welche sich rühmen besonders stramme „Wädli“ zu besitzen, um besonders
hoch zu springen, sobald ein Vorgesetzter den
Raum betritt, stellen sie ihre schönen Ohren auf
Halbmast, um anschliessend am Rockzipfel von
Mama „kapers“ zu ziehen und sich darunter zu
verstecken. Das sind diejenigen, welche mit Pauken und Trompeten und schwingenden Fahnen:
„auf in den Kampf, mir nach“ schreien. Statt sich
dann aber wie Winkelried aufzuopfern, fühlen sie
sich am Tage des Entscheidungskampfes gerade
unpässlich, müssen unbedingt an Urgrossmuters
Geburtstagsfeier teilnehmen oder haben an jenem
Tag einen Jokerwunsch nach, sagen wir mal, Sao
Paulo, abzufliegen.
Als ich 16 war, habe ich jene Bücher über den heldenhaften Tod von Che Guevara gelesen und war
tief beeindruckt über den Spruch: „Lieber stehend
zu sterben, als ein Leben lang kniend zu leben.“
Da „Che“ zu jener Zeit nicht wirklich in Mode
war und keine Posters aufzutreiben waren, habe
ich ihn aus einem Buch nachgezeichnet. Dieses
Poster hängt immer noch in meinem Büro.
Nun, in der Zwischenzeit habe ich den Tod der
Swissair miterlebt, war nahe dran beim fast-Crash
der Swiss (musste mich mit sogenannten Sozialplänen rumschlagen) und die Lust, „stehend zu
sterben“ ist mir so ziemlich vergangen. Ich bin
zum Schluss gekommen, dass es durchaus Sinn
macht, ab und zu in die Knie zu gehen, um lebensgefährlichen Schlägen auszuweichen. Es ist
nur wichtig, wieder aufzustehen, um gestärkt zurückschlagen zu können. Ich bin auch zur Ansicht
gekommen, dass mein Gegenspieler nicht unbedingt k. o. gehen muss, damit ich einen Kampf zu
meinen/unseren Gunsten entscheiden kann.
Mario Kesselring
Vorstandsmitglied kapers
diezi.com
Während der ganzen Abstimmungsperiode führten wir viele angeregte Diskussionen mit Befürwortern und Gegnern des GAV. Natürlich haben
mich jene besonders gefreut, welche uns ihre
Unterstützung im Kampf um diesen Vertrag zusagten. Erfreulich waren für mich auch die Gespräche mit Gegnern des Vertrages, vor allem mit
denjenigen, welche mir von Angesicht zu Angesicht, mit akribischer Vorbereitung, ihre Gründe
zu ihrem Nein begründeten. Es ist für Vorstand
und Kommissions-Mitglieder nicht immer einfach und schon gar nicht bequem, sich solchen
Gesprächen zu stellen. Sie sind auf jeden Fall
lehrreich und nützlich. Etwas verblüfft war ich
am Ende jener 10-minütigen Unterhaltung, als
mir ein Mitglied mitteilte, er habe Verständnis
für meine Argumentation und müsste eigentlich
mit Ja stimmen, für seinen inneren Seelenfrieden
werde er aber ein Nein in die Wahlurne legen.
Nun gut, alles richtig gemacht und trotzdem verloren.
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sind wir Ihr Profi!
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kabine 2/2009
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Zurück zu unseren mutigen „Schlappohren“,
welche immer alles besser wissen und sich vor
allem dann zu äussern wagen, wenn sie im Rudel
Gleichdenkender auftreten. Ja, es braucht ein wenig Zivilcourage, um etwas Unangenehmes, nicht
nur im Forum zu schreiben, sondern einem direkt, von Angesicht zu Angesicht, an den Kopf zu
werfen. Dass nicht jeder den Mut aufbringt, dies
direkt bei seinem Vorgesetzten zu tun, kann ich ja
noch verstehen, denn dies kann, je nach Chef, zu
eher unangenehmen Konsequenzen führen. Dies
ist heute sicher weniger der Fall, als auch schon.
Ich habe diese sehr unangenehme Situation selbst
am eigenen Leib erfahren und musste sehr viel
Kreide „fressen“, um nicht den Weg des Heldenoder auch Märtyrertods zu gehen. Dass man aber
nicht den Mut aufbringt, uns an einem Infostand
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10
kabine 2/2009
anzuhauen, weil man befürchtet, dass der andere vielleicht auch zurückschlagen könnte, ist für
mich absolut unverständlich. Nein, wir verteilen keine blauen Briefe, bei uns kann man sich
höchstens ein blaues Auge holen und wenn man
sogar vor dem Angst hat, sollte man vielleicht lieber ab und zu schweigen, bevor man mit falschen
Statements um sich wirft und gefälschte E-mails
verschickt.
Ein wenig Trost finde ich in der Tatsache, dass
sich solche Methoden meistens als kontraproduktiv erweisen und nur denjenigen helfen, welche
mit Tatschen fundiert zu ihrer Meinung stehen.
Nun, die Zeiten werden sicher nicht einfacher im
Kampf um Cabin Crew Member-würdige Arbeitsbedingungen. Es kann durchaus sein, dass wir uns
in Zukunft mit ganz anderen Massnahmen werden verteidigen müssen. Um das durchzustehen,
brauchen wir aber auch die Mittel dazu. Mit dem
GAV09 haben wir eine gute Grundlage geschaffen. Mit weiteren Entscheidungen an der Urne
werden wir möglicherweise die Waffen erhalten,
um auch in Zukunft erfolgreich anzugreifen.
Leider sieht es im Moment so aus, als ob die Turbulenzen, welche wir noch zu durchfliegen haben,
einiges schwerer werden, als wir das befürchtet
hatten. So wie ich meinen Auftrag auffasse, habe
ich in erster Linie dafür zu sorgen, dass unsere
Arbeitsbedingungen konstant verbessert werden.
Zu meinen Kernaufgaben gehört es aber ebenso,
darauf zu achten, dass möglichst viele und sichere
Arbeitsplätze entstehen und erhalten bleiben. Ein
nicht immer einfacher Spagat, denn wie gesagt,
um mit wehenden Fahnen unter zu gehen, bin ich
definitiv nicht zu haben.
Civil Courage
Civil courage is what remains when the boss enters the office.
During the entire voting period I discussed a lot
with people agreeing or opposing to the new
CWA. Of course I preferred those ones that promised to support us in fighting for the CWA. However, I also enjoyed discussing with objectors of
the CWA and especially the ones who explained
me face to face, well prepared, why they couldn’t
agree. It is not always easy and certainly not comfortable for the Board or committee members to
end up in such discussions. They are instructive
and necessary. I have to admit I was rather astonished after a 10-minute discussion with a member who told me that I had actually convinced him
with my reasons; however, he needed to say no in
order to satisfy his own peace of mind. Well done
– and still: game over.
I was wondering about so called colleagues who
passed by the info table with their heads down
pretending not to know or having overseen me.
Those who chatted with me about God, the world,
the weather or other unimportant matter and then,
hiding behind their hand, called me a wimp. Of
course we know those Easter bunnies who proudly boast about their particularly big and stiff ears,
but who are lacking Easter eggs to call me a wimp
in my face. The ones showing off their especially tight calf muscles that help them jump high as
soon as a superior gets near them, their beautiful
ears limp, and they search rescue behind mama
“kapers”. These are the ones who shout “follow
me, go in and win” spectacularly with flying
flags. Instead of sacrificing themselves, in the
way historic Winkelried did, they cannot help but
have to attend great-grandma’s birthday or have
to fly to - let’s say - Sao Paulo with a joker wish
at that precise day when they would have to fight
the battle.
When I was 16 I read the books about the heroic
death of Che Guevara and was deeply moved by
his saying: „I rather die standing than live a life
on my knees“. Since “Che”, at that period, was
not really trendy and no posters were available I
made a drawing, copying his picture from a book.
This poster still hangs in my office.
Now, meanwhile I experienced the death of Swissair, near-missed the Swiss crash (I had to work on
a certain social plan), and I don’t feel like “dying
standing upright”. I came to the conclusion that
it makes sense to bend my knees every now and
then in order to dodge a fatal blow. Important is
only to get up again in order to hit back with new
power. I am also sure that my opponent does not
need to be beaten KO so that I/we would be able
to win a battle.
Back to our courageous, know-it-all „lop eared“
who are loud especially in a pack of like-minded.
Yes, it needs some civil courage to come up face
to face with something unpleasant and not only
feed the forum. I can understand that not everyone dares to confront his superior since this could
lead to unpleasant consequences. Fortunately
this is less a problem of today’s situation. I experienced it myself and had to swallow a great deal
of chalk in order not to die the death of the hero or
even martyr. However, that someone is not able to
come by the info stand because he is afraid of the
arguments, I just cannot understand. No, we don’t
give away pink slips, black eyes at the most, but if
someone is afraid of that, it might be advisable to
rather keep quiet before tossing false statements
and sending out fraud emails.
A little comfort I find in the fact that such methods usually end contra productively and help
only those with sound opinions. Well, the times
for fighting cabin-crew-member-friendly working
conditions will not get easier. I could imagine that
we will have to defend us in a different way in
the future. In order to succeed we need tools. The
CWA09 provides a good ground. By the decisions coming up at the ballot box we might get
the tools needed to fight the future successfully. Unfortunately the look out at the moment is
rather worse than we had feared. In my point of
view, my job includes taking care of constantly
improving our working conditions. Another point
of my core issues is also to take care that as many
jobs as possible can be established and secured.
A balancing act that is not always easy; and to
go down with flying flags it definitely not what I
intend to do.
Mario Kesselring
Boardmember of kapers
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kabine 2/2009
11
IPG-Cockpit – noch nie gehört?
So nennt sich der Pilotenverband der Swiss European – jener Piloten,
die den Avro fliegen. Ein Gespräch mit dem Präsidenten Rolf Fritschi
über die Gründung der Swiss European, rote Fahnen und den Wunsch,
gemeinsam in die Zukunft zu fliegen.
Natalie Aeschbacher
Vorstandsmitglied kapers
Der Pilotenverband der
Swiss European wurde
nach der Auflösung der
Gewerkschaft Swiss Pilots
gegründet und kümmert
sich um die Anliegen der
250 Piloten der Swiss European.
12
kabine: Swiss European übernimmt den Zubringerdienst für Swiss International und
ist aus juristischer Sicht eine eigene Firma,
obwohl viele Swiss European eher als Flotte
bezeichnen. Zwei Firmen, zwei Pilotencorps,
zwei Pilotenverbände…
Rolf Fritschi: …und seit 2007 auch zwei Gesamtarbeitsverträge. Bei der Gründung der Swiss European waren die Piloten auf der Regionalflotte
unter Einzelarbeitsverträgen angestellt. Basierend
auf diesem Umstand entsprang die Motivation einen Verband zu gründen und das Arbeitsverhältnis in einen tragbaren Gesamtarbeitsvertrag zu
wandeln.
Ein kurzer Blick zurück: mit der Gründung
der Swiss European verlor die Gleichstellungsklage, also die Forderung nach gleichem Lohn
für gleiche Arbeit bei den Kurzstreckenpiloten,
an Bedeutung. Wie sieht es heute aus?
Fritschi: Die Gründung der Swiss European
war hauptsächlich juristisch motiviert. Die neue
Ausgangslage verhinderte die Umsetzung der
Gleichstellungsklage. Die Vergangenheit hat uns
gezeigt, dass kein Gericht die eigenen Probleme
lösen kann. Wir sehen es als eine unserer Hauptaufgaben als Sozialpartner, gemeinsam mit der
Firma und den Verbänden des Fliegenden Personals eine gewinnbringende Lösung zu erarbeiten.
Heute werden neue Piloten nach denselben Standards und Kriterien wie bei Swiss International
selektioniert, erhalten die gleiche Qualität bei
der Ausbildung, erfüllen im täglichen Leben den
gleichen Standard of Performance und arbeiten
nach identischen FDR’s. Einzig die Saläre sind
unterschiedlich.
kabine 2/2009
Daran lässt sich in der gegenwärtigen Situation wohl wenig verbessern…
Fritschi: Mit der Annahme des Gewinnbeteiligungsmodells bleibt unser Vertrag bis 2012 in
Kraft. Es zeichnet sich ab, dass dies die richtige
Entscheidung war; eine Neuverhandlung zum aktuellen Zeitpunkt mit der Wirtschaftskrise erachten wir als unvorteilhaft. Wir sehen den aktuellen
GAV auch als lebendiges Konstrukt, in welchem
während der Laufzeit immer wieder Anpassungen
und Verbesserungen erzielt werden können.
Stichwort Verbesserungen: die von euch lancierte Umfrage hat gezeigt, dass sich eine
Mehrheit der Piloten mehr Freizeit und bessere Karrieremöglichkeit wünscht.
Fritschi: Die Umfrage bei unseren Piloten hat gezeigt, dass der Wunsch nach mehr Freizeit grösser ist als ein höheres Gehalt. Im Vergleich zu den
FDR der Swiss International konnten wir mit dem
Gewinnbeteilungsmodell einen zusätzlichen Freitag aushandeln. Trotzdem wird die Arbeitsbelastung als sehr hoch empfunden, so ist der Wunsch
nach mehr Freizeit durchaus nachvollziehbar. Die
Situation der fehlenden Karrieremöglichkeit bei
der Swiss European bemängeln wir schon seit der
Gründung. Eine Projektgruppe erarbeitet seit dem
letzten Sommer ein mögliches Karrieremodell. Es
wird sich zeigen, ob ein solches Modell auch auf
politischer Ebene umgesetzt werden kann. Unser
GAV beinhaltet bereits jetzt ein Übertrittsmodell,
welches aber nur für dienstjüngere Kollegen in
Frage kommt, da es sich dabei um einen Firmenwechsel handelt und sämtliche Senioritätsrechte
verfallen.
Ist es als kleiner Verband mit 250 Mitgliedern
schwieriger, seine Interessen durchzusetzen?
Fritschi: Die Grösse des Verbands hat keine direkte Auswirkung auf das Ergebnis unserer Arbeit. Jedoch spüren wir, dass wir mit unseren Ressourcen haushälterisch umgehen müssen, da die
Mittel beschränkt sind. In Bezug auf die Flugoperation kam es tatsächlich zu einem Unterbestand
in unserem Corps. Der weltweite Pilotenmangel
hat eine Expansion verhindert und neueintretende
Piloten wurden hauptsächlich der Swiss International zugewiesen.
Wie bleibt man erfolgreich?
Fritschi: Natürlich gibt es unterschiedliche Interessen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, doch wer strategisch denkt, der kommt
unabhängig davon, auf welcher Seite er steht, auf
ähnliche Lösungen. Ein Personalverband oder
eine Gewerkschaft muss heute rasch reagieren,
strategisch vorgehen und das wirtschaftliche Umfeld verstehen. Rote Fahnen zu schwingen und
sich stur stellen, nützt meist wenig. Globalisierte Konzerne wie der Lufthansa-Konzern können
um jeden Gewerkschaftskonflikt ein Konstrukt
bilden und den Sozialpartner somit ins Offside
manövrieren.
Was bietet die IPG den Mitgliedern?
Fritschi: Unser Hauptaugenmerkt liegt auf der
Umsetzung des GAV und der steten Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Wir sehen es nicht
als unsere Aufgabe, Personalführungsaufgaben
zu übernehmen, bieten aber auf Wunsch aktive
Beratung und Unterstützung bei Anliegen an.
Wir erachten unsere Mitglieder als selbstständige und verantwortungsvoll handelnde Piloten
und mischen uns generell nicht ins Tagesgeschäft
ein. Wichtig scheint uns, dass wir unseren Mitgliedern Zusammenhänge aufzuzeigen, damit
sie auf tägliche Probleme angemessen reagieren
können.
IPG-Cockpit, Aeorpers und kapers treffen
sich regelmässig zu einem Austausch. Wo sieht
der Vorstand der IPG-Cockpit seinen Pilotenverband in Zukunft?
Fritschi: Heute verläuft die Zusammenarbeit sehr
gut. Der Umgangston unter den Verbänden ist
freundlich und professionell. Natürlich gibt es
Meinungsverschiedenheiten. Grundsätzlich glauben meine Vorstandskollegen und ich, dass grosse
Verbesserungen für das Fliegende Personal nicht
von einzelnen Gewerkschaften allein erzielt werden können. Wir müssen alle zusammenstehen,
am selben Strick ziehen. IPG-Cockpit verfolgt
den Weg der kleinen Schritte.
www.ipg-cockpit.ch
IG pro GAV – ein junger Pilotenverband
Der Pilotenverband der Swiss European wurde nach der Auflösung der Gewerkschaft Swiss Pilots gegründet und kümmert sich
um die Anliegen der 250 Piloten der Swiss European. Der Vorstand besteht aus dem Präsidenten Rolf Fritschi, den beiden Vizepräsidenten Urs Ruthishauser und Adrian Trachsel, sowie Martin
Zürcher und dem Aktuar Frank Zuber.
Nach Gründung der Swiss International Air Lines wurde die Regionalflotte im Oktober 2005 ausgelagert – die Swiss European
wurde gegründet. Die damals zuständige Gewerkschaft Swiss
Pilots handelte mit Swiss einen neuen GAV für die Regionalpiloten aus, musste aber zwei Monate nach Abstimmungsende
im Mai 2006 bekannt geben, dass die Vorstandsmitglieder der
Gewerkschaft das Abstimmungsresultat gefälscht hatten. Swiss
Pilots Association wurde aufgelöst, für die Regionalpiloten traten
Einzelarbeitsverträge in Kraft. Die Interessensgemeinschaft pro
GAV, IPG, formierte sich und handelte mit Swiss European 2007
einen Gesamtarbeitsvertrag aus, der bis 2012 in Kraft bleibt.
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Allmendstrasse 48
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Tel.: 044-860 89 28
Fax: 044-860 89 42
Mobile: 079 461 80 36
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kabine 2/2009
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IPG-Cockpit – never heard of?
It’s the name of the pilot union of Swiss European - those pilots who fly
Avro. An interview with its president Rolf Fritschi about the formation of
Swiss European, red flags and the desire to fly together into the future.
kabine: Swiss European covers a feeding
service for Swiss International and is an independent company from the legal point of view
although many rather see a fleet in Swiss European. Two firms, two pilot corps, two unions...
Rolf Fritschi: ... and since 2007 also two separate
collective working agreements. At the time of the
formation of Swiss European the pilots of the regional fleet were employed at individual working
contracts. This was enough motivation to found a
union and to change the working relationship into
a bearable collective working agreement.
Natalie Aeschbacher
Boardmember of kapers
A short review: when Swiss European was
formed the claim for equal ranking, the request for equal salaries for equal work for the
short haul pilots, lost its relevance. What does
it look like today?
Fritschi: The formation of Swiss European happened mainly from a legal motivation. The new
situation disabled the realisation of the claim for
equal ranking. The past showed us that no court
can solve our own problems. We, as a social partner, understand it as a main task to work on a
profitable solution together with the airline and
the unions representing the flying personnel. Today, new pilots are assessed according to the same
standards and criteria like Swiss International, get
the same quality at their training, fulfil the same
standard of performance in daily life and work
with identical FDR. Only the salary is different.
In the present situation it is unlikely that this is
going to change...
Fritschi: With the acceptance of the profit participation plan our contract stays in force until 2012.
However, everything points to the fact that this
was the right decision; we consider new negotiations with the current economic crises as unfavourable. We understand the valid CWA as a
dynamic construct that can constantly be adjusted
and improved during its validity.
Keyword improvements: you made a survey
that showed that the majority of the pilots wish
more free time and better career opportunity.
Fritschi: The survey among our pilots revealed
that they had rather more free time than a higher
salary. Compared to the FDR of Swiss International we were able to negotiate one extra free
day with the profit participation model. Nevertheless, the work load is regarded as very high
and therefore it is understandable that they desire
more free time. The situation with the missing career opportunity is what we have been complain-
14
kabine 2/2009
ing about since the formation of Swiss European.
A task force has been working on a career model
since last summer. We will see if such a model
can be established on a political level. Our CWA
contains a transfer model that, however, appeals
only to those colleagues with less years of service
since it means change of employment at a different firm by which all seniority entitlements expire.
Is it more difficult to get your interests through
as a small union with only 250 members?
Fritschi: It is not the size of the unions that matters in terms of results of our work. We do need to
use our resources economically, the measures are
limited, that is what we can feel. Indeed, we were
short of staff in our corps talking about the flight
operation. The worldwide shortage of pilots prevented an expansion and new entries were mainly
allotted to Swiss International.
How does one stay successful?
Fritschi: Of course there are different interests
between employees and employer but who ever
thinks strategically comes up with similar solutions regardless of which side you are on. An association or union has to react fast nowadays, act
strategically and understand the economical environment. To let red flags fly and act stubbornly
is hardly useful. Global groups like the Lufthansa
Group are able to build a construct around each
union conflict and, in doing so, can outmanoeuvre
the social partner.
What does IPG offer its members?
Fritschi: Our main goal is the implementation of
the CWA and constant improvement of the working conditions. We do not consider personnel
management to be our job, but we are here to give
advice and support if needed. We deem our coworkers to be independent pilots who act in a reliable way and we do not generally interfere with
daily business. We find it important to explain our
members interrelations in order that they are able
to react appropriately to daily problems
IPG-Cockpit, Aeropers and kapers meet regularly to exchange information. Where does the
IPG-Cockpit Board see its pilot union in the
future?
Fritschi: Today the collaboration works very well.
The way the associations communicate with each
other is friendly and professional. Of course we
do not always agree. Basically my colleagues on
the Board an me do not believe that vast improvements for the flying crews can be realised by individual unions alone. We do need to stand together
pull the same rope. IPG-Cockpit try to reach their
goal by taking small steps.
www.ipg-cockpit.ch
IG pro GAV – a young pilot union
The pilot union of Swiss European was established after the termination of the union Swiss Pilots and represents the 250 pilots of
Swiss European. On the Board are the president Rolf Fritschi, the
two vice-presidents Urs Rutishauser and Adrian Trachsel, as well
as Martin Zürcher, and Frank Zuber who acts as its secretary.
After the formation of Swiss International Air Lines the regional
fleet was out-sourced in October 2005 - Swiss European was established. The Swiss Pilots, union at the time, negotiated a new
CWA with Swiss for the regional pilots. However, after two months
after voting, in May 2006, they had to inform that the Board member had faked the result. Swiss Pilots Association was terminated,
the regional pilots received individual working contracts. A syndicate in favour of the CWA was then formed, IPG, and they negotiated a CWA with Swiss European in 2007 that is in force until
2012.
kabine 2/2009
15
Hautprobleme
Hautprobleme und Hautpflege von Personen, die als Flugbegleiter
arbeiten
Dr. med. Mario R. Graf, FMH
Dermatologie und Venerologie
Airport Medical Center
Der Beruf des Flugbegleiters oder der Stewardess
hat sich im Verlaufe der vergangenen Jahre stark
gewandelt. Der in vergangenen Jahren noch verstärkt prestigeträchtige Beruf erlaubte es, nicht
nur während und mit der Arbeit zahlreiche fremde Länder, sondern auch Menschen aus anderen
Kulturkreisen kennen zu lernen. Die heutige Zeit
hat auch in diesem Beruf einige Veränderungen
mit sich gebracht. Die Aufenthaltszeiten an den
Zieldestinationen sind oft nur noch sehr kurz und
vor allem auf Kurzstreckenflügen lässt ein zeitlich
meist sehr eng definiertes Zeitmanagement kaum
mehr Platz für längere Pausen, Freizeit oder Erholungsphasen. Stress und höhere Anforderungen
haben auch im Beruf des Flugbegleitpersonals
Einzug gehalten. Flugbegleitpersonal hat Fremdsprachen zu beherrschen, gesundheitlich fit und
geistig rege und zusätzlich stets freundlich, gut
aussehend und gut gelaunt zu sein – auch in Situationen, in denen es hektisch zugeht, murrende
Fluggäste und ein enormer Zeitdruck, als auch
Zeit- und Klimaumstellungen zusetzen. Hierunter
leidet mitunter auch die Haut – eine Tatsache, die
sich auf unterschiedliche Art und Weise manifestieren kann. Anfolgend werden exemplarisch typische und oft gesehene Hautprobleme von FlugbegleiterInnen aufgeführt, bzw. Strategien, wie
man diesen Problemen entgegenwirken kann.
Problemkreis „trockene Haut“
In Passagier- und Verkehrsflugzeugen finden
spezielle Klimaanlagen, sog. ECS (engl. environmental control system) Verwendung. Im Gegensatz zu üblichen Klimageräten sind sie nicht
nur für die Temperaturregelung und den Luftaustausch, sondern auch für die Druckregelung und
Sauerstoffversorgung zuständig. Personen, wie
Flugbegleitpersonal, die öfter und längerfristig
klimatisierten Umgebungen ausgesetzt sind, leiden nicht selten an hierdurch verursachten oder
zumindest begünstigten Hautproblemen. Meist
äussern sich diese initial in Form feuchtigkeitsarmer Haut. Hierunter versteht man Haut, deren
Wassergehalt deutlich reduziert ist und die sich
deshalb trocken, rissig und rauh anfühlt, bzw.
eine verstärkte Fältelung/Elastizitätsverlust aufweist. Auch wenn eine genügende Flüssigkeitszufuhr in Form von Trinken unbestritten einen
wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung der Haut
beiträgt (Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit
aus tieferen Hautschichten), ist sie nicht alleiniger Garant für das Aufrechterhalten einer ausreichenden Hautfeuchtigkeit. Trockene, feuchtigkeitsarme Haut macht sich im Bereiche frei
getragener Hautbereiche (Gesicht, Hände) oft
zuerst bemerkbar. Kaltes, trockenes, feuchtigkeitsarmes Klima oder auch z.B. durch zu starkes
Heizen während der kälteren Jahreszeit sowie der
16
kabine 2/2009
Verlust oder das eingeschränkte Vorhandensein
natürlicher, körpereigener Feuchthaltefaktoren
(sog. „natural moisturizing factors (NMS) – z.B.
Harnstoff) wirken zusätzlich austrocknend. Zur
Behandlung feuchtigkeitsarmer Haut eignen sich
feuchtigkeitsspendende Crèmen und Lotionen,
die idealerweise mit NMS angereichert sind
- sie vermögen an die Hautoberfläche gelangte
Feuchtigkeit (z.B. durch stärkeres Schwitzen)
zurückzuhalten. Moderne FeuchtigkeitspflegeProdukte müssen nicht öfter als 2 Mal am Tag
angewandt werden, da sie meist durch spezielle
Technologien die Haut lang anhaltend mit Feuchtigkeit versorgen können.
Problemkreis „fettarme Haut“
Oft sprechen Betroffene von „trockener Haut“,
wenn sie an fettarmer Haut leiden, da sich fettarme
Haut rauh und trocken anfühlt. Fettarme Haut tritt
zwar oft, aber nicht immer und zwingend gleichzeitig mit trockener Haut auf. Fettarme Haut kann
grundsätzlich alle Körperstellen betreffen, macht
sich aber vor allem im Bereiche des Gesichts, den
Händen, Unterschenkel-Streckseiten, Flanken
und oberen Rückenbereichen besonders rasch
bemerkbar. Fettarme Haut wirkt rauh und schuppig, neigt zu kleinen Einrissen sowie vermehrter
Fältchenenbildung und führt bei Betroffenen oft
zu Juckreiz. Die von der Haut gebildeten Fette
(epidermale Hautlipide) sind im Verbund mit den
Hornzellen der Oberhaut von grosser Bedeutung
für Hautschutz- und Barrièrefunktionen, aber
auch für die Steuerung des Feuchtigkeitshaushalts
der Haut. Häufiger von fettarmer Haut betroffen
sind Kinder, aber auch Erwachsene, insbesondere jenseits des 60sten Lebensjahres und Frauen
mehr als Männer. Gründe, die zu fettarmer Haut
führen können sind: Inadäquate Hautpflege (z.B.
zu häufiges, zu langes und zu heisses Waschen
mit evtl. zusätzlich ungeeigneten Produkten),
aber auch übermässige UV-Strahlung, anlagebedingte Faktoren (z.B. atopisches Ekzem) und die
Hautalterung mit Abnahme der Talgdrüsenaktivität. Therapeutisch sinnvoll ist die ausreichende
Zufuhr hauteigener oder –verwandter Lipidtypen
in Form rückfettender Pflegeprodukte
Problemkreis „verstärkt empfindliche Haut“
Mehr als 50% befragter Personen geben an, unter verstärkt empfindlich reagierender Haut zu
leiden. Von Flugbegleitpersonal wird gutes und
gepflegtes Aussehen nicht nur von Kundenseite
her erwartet. Entsprechend pflegen in diesem Beruf tätige Personen ihre Haut meist ausgiebig und
nicht selten mehr als dass dies der Haut lieb ist.
Die Folgen der Anwendung ungeeigneter oder zu
zahlreicher Hautpflegeprodukte können sich auf
unterschiedliche Art äussern: z.B: in Form von
Hautunreinheiten, Rötungen, Rauheit, Brennen,
Juckreiz verstärktem Spannungsgefühl, Schwellungen, Ekzemen und anderen entzündlichen
Hautaffektionen. Weitere auf die Haut einwirkende Umweltfaktoren (UV-Strahlung, Wärme und
Kälte, Abgase, Nikotin, Inhaltsstoffe von Medikamenten und Kosmetika, etc.) aber auch mechanisch-physikalische Reize (Druck, Reibung) tragen einen weiteren Teil zum Problem bei. Hinzu
kommen können individuelle, anlagebedingte
(z.B. atopisches Ekzem) Faktoren, die zusätzlich
für intolerante/empfindliche Haut verantwortlich
sein können. Meist sind die Gründe aber in Kombinationen verschiedener, einzelner Faktoren zu
finden und nicht immer offensichtlich als solche
erkennbar. Verstärkt allergische Reaktionen der
Haut auf diverse Inhaltsstoffe lokal angewandter
Kosmetika und Pflegeprodukte, können sowohl
Folge, als auch Ursache intoleranter Haut sein.
Ernährungsfaktoren stellen in der Regel keine wesentlichen Entstehungsgründe dar, ausser wenn es
durch sehr einseitige Ernährung oder Aufnahmestörungen zu einer Unterversorgung mit für die
Haut wichtigen „Baustoffen“ (z.B. Zink, Vitamin
E, Omega 3/6 Fettsäuren, etc.) kommt. Therapeutisch essentiell ist bei intolerant reagierender
Haut die sparsame und richtige Anwendung hypoallergener, reizarmer Pflegeprodukte.
Ein besonderes und nicht selten von Hautärzten
gesehenes Krankheitsbild ist die sog. „Periorale
Dermatitis, POD“, die früher auch – bezugnehmend auf die Tatsache, dass FlugbegleiterInnen
öfter von dieser Hauterkrankung betroffen waren
und sind – „Stewardessen-Krankheit“ genannt
wurde. Bei dieser Hauterkrankungen, die vor
allem jüngere Frauen betrifft, kommt es zum Auftreten zahlreicher rötlicher Papeln, Pusteln oder
Bläschen in um den Mund lokalisierten Hautbereichen (perioral). Betroffene verwenden wegen
eines meist sehr stark verspürten Hautspannungsgefühls oft mehrmals täglich unterschiedliche
Feuchtigkeitscrèmen. Dies kann durch einen
Dauerquell-Effekt zu einem Ungleichgewicht der
normalen Keimbesiedlung der Haut und in der
Folge zur Auslösung einer POD führen. Die Anwendung von Kortison-Crèmen bessert die Beschwerden nur kurzfristig, führt dann aber nach
Absetzen meist zu einem raschen, noch stärkeren
Wiederauftreten der Beschwerden. Therapeutisch
müssen bei dieser Erkrankung alle angewandten
Pflegeprodukte abgesetzt und verschreibungspflichtige, spezielle Antibiotika in lokaler oder
systemischer Form angewandt werden.
Problemkreis „Hautrötungen“
Rötungen der Haut können fleckförmig-lokalisiert oder aber grossflächig Gesichtsbereiche
betreffen und entweder rasch und kurzfristig
auftreten, oder aber chronisch und langfristig
vorhanden sein. Verstärkte Hautrötungen werden
namentlich durch eine gesteigerte Hautdurchblutung und/oder erweiterte, oberflächliche Hautgefässe verursacht und sind bei dünnerer Haut (z.B.
im Alter, weibliches Geschlecht) aber auch bei
heller Haut deutlich besser sichtbar. Zahlreiche
Faktoren können für Hautrötungen verantwortlich
sein, wie z.B.: verstärkte Gefässreaktionen auf
Temperaturunterschiede und/oder UV-Strahlung,
hormonelle Gründe, Medikamente, allergische
Reaktionen, entzündliche Hauterkankungen,
psychische Faktoren, Alkohol und bestimmte
Nahrungsmittel (z.B. scharf gewürzte Speisen),
falsche Hautpflege, hautreizende Stoffe, anlagebedingte Gründe etc.. Je nach Ursache der Rötungen können unterschiedliche Pflege- und Behandlungsmassnahmen sinnvoll sein. Äusserlich
Dorfstrasse 11, Postfach H432
8302 Kloten
Tel. 043 255 41 61, Fax 044 813 52 45
kabine 2/2009
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können z.B. reizmildernde Pflegeprodukte, die
die Hautgefässwände stärken, hilfreich sein. Vorbeugend empfiehlt sich die Anwendung potenter
UV-Schutzmittel, bzw. Schutzmnassnahmen vor
starker Wärme und Kälte. In unklaren Situationen und bei anhaltenden oder stärker werdenden
Rötungen empfiehlt sich unter Umständen eine
fachärztliche Abklärung – dies zum Ausschluss
den Hautrötungen zu Grunde liegender Erkrankungen.
Je mehr und öfter unterschiedlichste Pflegeund Schminkprodukte
angewandt
werden,
desto grösser ist die
Gefahr, dass die Haut
hierauf mit der Zeit mit
Reizungen oder Unverträglichkeitsreaktionen
reagieren wird
Problemkreis „Hautunreinheiten/Akne“
Hautunreinheiten, vor allem im Gesichtsbereich,
können während des ganzen Lebens auftreten
und werden durch individuelle Hautfaktoren
(z.B. verstärkter Talgfluss) aber manchmal auch
falsche Pflegeprodukte verstärkt oder ausgelöst.
Akne hingegen ist eine familiär gehäuft auftretende, entzündliche, den Talgdrüsenfolllikel betreffende Hauterkrankung, die verstärkt um das
13.-25. Lebensjahr auftritt und mitunter durch
spezielle, männliche Geschlechtshormone (z.B.
Dehydroepiandrosteron) mitverursacht wird.
Nicht selten aber kommt es auch jenseits des
25sten Lebensjahres zum Auftreten von Akneläsionen, die sich dann häufiger bei Frauen und mehr
in Form einzelner, therapieresistenterer Papeln
im Bereiche der Kinn- und Mundregion, als auch
am Hals manifestiert. Betroffene Personen leiden
sehr unter den an die Teenager-Zeit erinnernden
Hautläsionen und versuchen teilweise mit zahlreichen, auf dem Markt angepriesenen Mitteln
das Problem anzugehen – meist leider ohne oder
nur mit sehr mässigem Erfolg. Akneläsionen, die
nach dem 25sten Lebensjahr auftreten, bezeichnet man heute als Spät- oder Altersakne (=„Acne
tarda“). Bei Frauen mit Spätakne lässt sich oft
eine zyklische Abhängigkeit im Sinne einer prämenstruellen, hormonabhängigen Verstärkung der
Beschwerden feststellen. Auch gibt es Studien,
die vermuten lassen, dass ein überdurchschnittlicher und häufiger Konsum von Milchprodukten
Akne und Spätakne verstärken kann (Kuhmilch
enthält diverse Hormone). Die Erfahrung zeigt,
dass Spätakne oft nur medikamentös (in lokaler
oder systemischer) Form erfolgreich behandelt
und gebessert werden kann. Auch bei der Spätakne ist aber nicht das kosmetische Bild, sondern
das Verhindern chronischer Entzündungen und
Narben erstes therapeutisches Ziel.
Pflegeempfehlungen
Nicht immer können Personen, die als Flugbegleiter tätig sind, das Auftreten von Hautproblemen – trotz guter und situationsgerechter Pflege
– verhindern, wenn zahlreiche Faktoren auf die
Haut einwirken. Es können jedoch mit allgemeinen pflegerischen Massnahmen optimale Voraus-
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setzugen geschaffen werden, die das Auftreten
von Hautbeschwerden wenn auch nicht immer
verhindern, so zumindest minimieren können.
Eine gute Hautpflege muss hierbei nicht kompliziert sein. Im Gegenteil: Je mehr und öfter unterschiedlichste Pflege- und Schminkprodukte angewandt werden, desto grösser ist die Gefahr, dass
die Haut hierauf mit der Zeit mit Reizungen oder
Unverträglichkeitsreaktionen reagieren wird. Die
Wahl von meist teureren Markenprodukten ist
ebenfalls kein Garant dafür, dass man ein Produkt
auch sicher verträgt. Anfolgend einige einfache
Pflegetipps, die Ihnen helfen sollen, Ihre Haut
auch im stressreichen Berufsalltag gesund und fit
zu halten:
-
Waschen Sie Ihre Haut nur kurz mit
kühlem bis lauwarmem Wasser. Verwenden Sie
hierzu bei Bedarf allenfalls auch eine milde,
künstliche Seife (= Syndet, von engl. „synthetic
detergent“).
-
Benutzen Sie nur wenige, dafür hypoallergene, dermatologisch getestete, konservierungsstoff- , als auch duftstoffarme oder –freie
Pflegeprodukte mit einer minimalen Zahl an Inhaltsstoffen.
-
Schützen Sie Ihre Haut besonders gut
vor Austrocknung und Umwelteinflüssen wie
UV-Strahlung, Kälte, etc. und verwenden Sie
besonders während kälterer Jahreszeiten und im
fortgeschrittenen Alter reichhaltigere Pflegeprodukte mit einem höheren Lipid-Anteil.
-
Schützen und pflegen Sie fettarme Haut
mit rückfettenden, natürlichen Pflegeprodukten
auf Basis hauteigener oder hautverwandter Lipide.
-
Meiden Sie zur kälteren Jahreszeit starkes Heizen, sowie langes und heisses Waschen
und Duschen. Benutzen Sie bei zu Trockenheit
neigender Haut allenfalls auch Luftbefeuchter.
-
Verwenden Sie zur Rehydratisierung
trockener Haut Pflegeprodukte mit einem ausgewogenem Verhältnis Wasser/Lipide ein bis zwei
Mal täglich und bevorzugen Sie Produkte die natürliche Feuchthaltefaktoren (NMS) enthalten.
Sollten Sie Fragen zum Thema oder ein persönliches Hautanliegen haben, so können Sie sich im
Airport Medical Center hautärztlich beraten lassen (Dr.med. Mario R. Graf, FMH Dermatologie
und Venerologie, Airport Medical Center, Prime
Center 1, Postfach 2128 , 8060 Zürich-Flughafen,
043 816 60 00). kabine: LX Forty, eine bessere
PR könnte sich Swiss gar nicht wünschen. Wer
hat da wen kontaktiert?
Forster: Ich habe immer gesagt, wenn ich einmal
einen kommerziellen Film mache, dann nur mit
der Swiss. Denn Swiss gibt mir ein Heimatgefühl.
„Das Fliegen ist so ein
unberührter Ort“
Kein Geringerer als Marc Forster, James Bond Regisseur, hat bei LX
Forty Regie geführt. Der kabine verrät er, weshalb er denn so gerne
mit Swiss fliegt.
kabine: LX Forty, eine bessere PR könnte sich
Swiss gar nicht wünschen. Wer hat da wen
kontaktiert?
Forster: Ich habe immer gesagt, wenn ich einmal einen kommerziellen Film mache, dann nur
mit der Swiss. Denn Swiss gibt mir ein Heimatgefühl. Jedes Mal wenn ich in Los Angeles das
Flugzeug mit dem Schweizer Kreuz sehe, freue
ich mich auf den Flug. Die Menschen, die Crew
an Bord, sind unglaublich nett und ich fühle mich
da geborgen und wohl. Nun wollte ich meine persönlichen Gedanken preisgeben, in einem KurzFilm verpackt.
Das Motiv Fliegen greifen Sie in Ihren Filmen
immer wieder auf. Mal sind es Drachen, dann
Peter Pan, nun haben Sie soeben einen Kurzfilm für Swiss gemacht. Fliegen ist also weit
mehr, als „bloss“ von Zürich nach Los Angeles
transportiert zu werden?
Fliegen bedeutet mir sehr viel. Es ist der Ort, wo
ich ungestört bin. Raum und Zeit geben mir hier
ein ganz anderes Gefühl. Ich kann reflektieren
was ich erlebt habe, wo hin ich gehe, woher ich
komme. Das Fliegen ist so ein unberührter Ort.
Zur Person:
Marc Forster wurde in Ulm, Deutschland, geboren
und wuchs in Davos auf. Im Alter von 20 Jahren
zog Forster nach New York und studierte an der
New York University Film School. Der internationale Durchbruch gelang dem Regisseur
spätestens 2002 mit seinem Drama „Monster’s
Ball“. Es folgten weitere bekannte Filme wie
„Finding Neverland“, „The Kite Runner“ und
„Stranger than Fiction“. Sein jüngster Film war
zugleich einer der teuersten Filme überhaupt:
„Quantum of Solace“ mit Daniel Craig als James
Bond. Seit 2008 ist Forster Schweizer Bürger.
Wenn der 39jährige Regisseur nicht gerade
am Set die Fäden in der Hand hält, steht er für
die Aidshilfe Schweiz als Botschafter vor die
Kamera. Dies erstmals 2005 für die Love Life
Stop Aids Kampagne sowie im Winter 2008 für
die Solidaritätskampagne. Forster lebt heute mit
seiner Partnerin in Kalifornien und wird demnächst Vater.
Natalie Aeschbacher
Boardmember of kapers
Wie häufig sind Sie in der Luft?
Keine Ahnung – let’s check Miles and More.
In Interviews mit Ihnen ist zu lesen, dass Träumen für Sie schon als Kind wichtig war. Was
ist/bleibt Ihr grösster Traum?
Ich möchte ein guter Vater werden!
Vermissen Sie es manchmal, einfach unerkannt zu bleiben?
Man erkennt mich nicht immer und überall. Berühmt zu sein hat seine Vor- und Nachteile. Es
kann angenehm sein, es öffnet die Türen und ich
lerne spannende Menschen kennen. Das fördert
und gibt neue Möglichkeiten. Menschen sind einfach extrem spannend.
Angenommen, Ihr Terminkalender wäre für
einen Monat leer, dann…
Dann würde ich Zeit mit meinem Kind verbringen.
In gewissen Medien liest man, Sie wollen künftig keine Filme mehr drehen, andere berichten
über Ihre neuen, geplanten Filmprojekte. Wie
sieht Ihre nähere Zukunft wirklich aus?
Fehlinformation – solange mir das Filmen noch
Spass macht, werde ich noch viele Filme machen.
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7.10.2008 17:41:32 Uhr
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