jazzopen

Transcrição

jazzopen
EIN SONDERTHEMA DER STUTTGARTER ZEITUNG UND DER STUTTGARTER NACHRICHTEN
SPARDA-BANK
JAZZOPEN
DIENSTAG, 10. MAI 2011
B. B. King
Chicago
Sing The Truth
Bereits Anfang der siebziger
Jahre galt B. B. King als der
absolute Boss der Bluessänger. Bis heute hat sich
daran nichts geändert.
Chicagos Liste der Erfolge ist
schier unglaublich: Rekordplattenverkäufe jenseits der
Ein-Millionen-Marke, 21 TopTen-Hits, elf Nummer-1-Hits.
Dianne Reeves, Angélique
Kidjo und Lizz Wright würdigen mit Sing The Truth die
Musik bedeutender Frauen
des Jazz, Folk und Blues.
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Auf zum
Schloss
Knapp 50 Auftritte
vom 1. bis 10. Juli
F
ür die Jazzopen ist es eine langersehnte
Premiere in diesem Jahr: Zum ersten
Mal kann das Jazzfestival, das vom
1. bis 10. Juli stattfindet, an einem besonders attraktiven Veranstaltungsort der Landeshauptstadt aufspielen: vor dem Neuen
Schloss in der Innenstadt. Dabei belegt das
Festival nicht den Großteil des Platzes, wie
dies bei manch anderen Veranstaltungen
der Fall ist. Vielmehr beschränkt man sich
auf das Areal des Ehrenhofs – somit geben
die drei Flügel des Schlosses der Bühne
einen festen Rahmen.
Auf der neuen Bühne wird am 1. Juli
nicht nur die Eröffnung der Jazzopen mit
B. B. King, Mothers Finest und James Hunter
gefeiert; auch die beiden folgenden Tage
versprechen klangvolle Abende im Ehrenhof: Auf Chicago, Blood Sweat & Tears und
Julia Biel am 2. Juli folgt am 3. Juli der
italienische Songwriter Paolo Conte.
DAS BIX BLEIBT DIE
SEELE DER JAZZOPEN
Geblieben sind bei den Jazzopen, die in
diesem Jahr ihre 18. Auflage haben und
erneut von Hauptsponsor Sparda-Bank sowie vom Mercedes-Benz-Museum unterstützt werden, zwei weitere, bewährte Spielstätten: Die Open-Air-Bühne vor dem Mercedes-Benz-Museum mit ihrem ganz eigenen
Open-Air-Charme vor der architektonisch
herausragenden Kulisse des Automuseums
und der Bix Jazzclub – als exzellenter Jazzclub in der Innenstadt nach wie vor so
etwas wie die Seele der Jazzopen. Insgesamt
acht Veranstaltungen sind im Bix vorgesehen, auf der Bühne werden unter anderem
Helen Schneider, die französische Formation Le Sacré du Tympan und die junge
Saxofonistin Grace Kelly stehen.
Auf der Open-Air-Bühne am MercedesBenz-Museum sind insgesamt sieben Veranstaltungen vorgesehen, zu den gastierenden
Künstlern gehören Michael Bolton, Klaus
Doldingers Passport, Goran Bregovic & His
Wedding and Funeral Band sowie Matt
Bianco. Die Bühne ist auch Schauplatz des
Finales, wenn am 10. Juli vormittags die
Veranstaltung „Jazz für Kinder“ stattfindet.
Abgerundet werden die Jazzopen zum
zweiten Mal durch die German Jazz Trophy
und den Nachwuchswettbewerb Jazzopen
Playground BW, bei dem sich im Vorfeld
Nachwuchsmusiker qualifiziert haben, die
im Vorprogramm der Veranstaltungen im
Ehrenhof des Schlosses und auf der OpenAir-Bühne auftreten werden. Es ist die dritte
Auflage des Nachwuchswettbewerbs, der
vom Popbüro Region Stuttgart präsentiert
wird. Insgesamt finden bei den diesjährigen
Jazzopen knapp 50 Auftritte statt.
hf
Geschichten vom Leben und von der Liebe
Paolo Conte tritt zum ersten Mal seit 13 Jahren in Deutschland auf
D
efinitiv Männersache sei Jazz, sagt
Paolo Conte. Frauen verstehen von
Jazz so viel wie von Autos. „Der
Mann will wissen, wie das Innenleben funktioniert. Er öffnet die Kühlerhaube, schaut
sich den Motor an. Die Frauen interessiert in
erster Linie die Karosserie, ob ihnen Form
und Farbe gefallen. So verhält es sich auch
mit der Musik; Männer wollen sie verstehen,
Frauen genießen die Melodie.“
Aha. Billie Holiday würde wohl schmunzeln und dem alten Haudegen betont verständnisvoll auf die Schulter klopfen. Und
Diana Krall würde ihm vielleicht die Wange
tätscheln und ein bisschen gönnerhaft so
etwas sagen wie: „Schon klar. Macht aber
nichts.“ Denn sie hätten ihn ja alle trotzdem
lieb. Weil er ein Guter ist. Weil er sogar
einzigartig ist. Obwohl er sich in einem
Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“
im vergangenen November sicher war, dass
nicht nur die technischen, sondern auch die
romantischen Tiefen männlich sind. Schließlich stamme die romantische Idee doch von
deutschen Philosophen, sei also männlichen
Hirnen entsprungen. Und überhaupt seien
immer Männer diejenigen gewesen, die sich
in der Metaphysik verloren hätten.
Paolo Conte ist seit Jahrzehnten Italiens
erfolgreichster Cantautore (italienisch für
Singer-Songwriter). Der Einzelgänger mit
der rauchigen Stimme, dem tief zerfurchten
Gesicht und der markant hochgezogenen
linken Augenbraue, der leidenschaftliche
Raucher, der die Langsamkeit des Landlebens liebt und nach eigenen Angaben
niemals auf einem Handy erreichbar sein
wird, ist inzwischen 74 und immer noch ein
ziemlich männlicher Mann – einer, der es
schätzt, wenn die Unterschiede zwischen
den Geschlechtern betont werden. So in der
Art, wie er das in der Kultur seiner schwarzen musikalischen Vorbilder Louis Armstrong, Sidney Bechet, Art Tatum erkannt zu
haben glaubt: „Mir haben schwarze Männer
immer mit ihrer ausgesprochenen Männlichkeit und schwarze Frauen mit ihrer Weiblichkeit imponiert. Dieses Selbstbewusstsein fehlt uns heute manchmal.“ Findet er.
Und auch wenn Conte immer wieder
klarstellt, dass seine Liedtexte nicht sehr
autobiografisch sind, sondern dass es ihm
eher gefalle „zu erzählen, was von außen
auf ihn zukommt“, so ist es doch die Art
und Weise, wie er sich selbst in der Historie
verortet, die ihn, seine Wahrnehmung, die
Wahl seiner musikalischen Mittel und seine
Poesie prägt. Was ihn so unverwechselbar
macht, ist seine rückwärtsgewandte Melancholie, die aber nie klagt und jammert,
sondern oft lakonisch, ja leichtfüßig, sogar
heiter daherkommt – immer ohne die
Notwendigkeit, das Unverständliche oder
Gebrochene zu erklären.
Milonga und Tango, zirkusartige Akkordeonmusik, Chanson und Musette, Swing
und Blues – aus all dem formt Conte den
musikalischen Raum, in dem seine Stimme
wie einer der von ihm so bewunderten
Bluesmen Geschichten vom Leben und von
der Liebe erzählt. „Ich habe beim Songschreiben eine Methode“, erzählte er einst
der „Frankfurter Rundschau“. „Bedrückende
oder düstere Themen fülle ich mit Heiterkeit aus. Fröhliche Lieder hingegen sollen
immer einen versteckten melancholischen
Zusatz enthalten.“
Michaela Mersetzky
Paolo Conte, 3. Juli, 18 Uhr, Ehrenhof des
Neuen Schlosses, Schlossplatz
I NFOS UND TI CKE TS
Vorverkauf läuft
Tickets für die Jazzopen Stuttgart 2011
im Ehrenhof des Neuen Schlosses
(Schlossplatz), auf der Open-Air-Bühne
am Mercedes-Benz-Museum, im Bix Jazzclub (Gustav-Siegle-Haus) und in der
Musikhochschule Stuttgart sind über die
Homepage www.jazzopen.com erhältlich, telefonisch über die Tix-Box-Hotline unter 콯 07 11 / 99 79 99 99 sowie
bei Easy Ticket und an allen bekannten
Vorverkaufsstellen.
Neben dem Einzelverkauf gibt es
Festivalpässe. Sie sind über 콯 07 11 /
50 99 00, unter [email protected]
oder über die Homepage www.jazzopen.com erhältlich. Die Festivalpässe
sind übertragbar. Gegenüber dem Einzelverkauf spart man rund 30 Prozent.
Programmübersicht und weitere Informationen zu Tickets und Spielstätten:
www.jazzopen.com
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SPARDA-BANK JAZZOPEN
Dienstag, 10. Mai 2011
S PO N S OR SP A RD A -BA NK
Senator E. h. Thomas Renner, Vorstandsvorsitzender
der Sparda-Bank
Baden-Württemberg eG
Kultur und Soziales
Herr Renner, die Unterstützung der Jazzopen geht für die Sparda-Bank ins zweite
Jahr. Betrachten Sie Kulturförderung als
langfristiges Engagement?
Ja, denn als Genossenschaftsbank,
die regional stark verwurzelt ist, sehen
wir es als eine wichtige Aufgabe an, uns
im kulturellen und sozialen Bereich einzubringen. Mit Ausstellungen in unseren Filialen begannen wir vor knapp 20
Jahren unser Engagement, mittlerweile
fördern wir jährlich über 50 Projekte in
Baden-Württemberg und führen rund
150 Veranstaltungen durch.
Was macht das Thema Jazz für Sie so
unterstützenswert?
Unser Engagement für den Jazz hat
sich stark aus einer persönlichen Vorliebe für diese Musikrichtung entwickelt, aber auch aus dem Gefühl, dass
der Jazz in Stuttgart ein Nischendasein
fristet. Zumindest war das unser Eindruck, als wir vor 15 Jahren die ersten
Jazzkonzerte unterstützten. Die Bereitschaft unserer Kunden, unsere Jazzangebote zu nutzen, ist hoch und für uns
damit die Bestätigung, den Jazz weiter
zu fördern. Mittlerweile ist der Jazz auch
in Deutschland wieder richtig in Mode
gekommen, und das hat sich auch auf
die Jazzszene in Stuttgart ausgewirkt.
Welche Rolle spielt für Sie die Nachwuchsförderung, der Playground BW?
Wir versuchen stets in allen Bereichen den künstlerischen Nachwuchs zu
fördern und ihm ein Forum für die
Präsentation seines Könnens zu bieten.
Vor allem die Musikhochschulen in
Karlsruhe und Stuttgart liegen uns sehr
am Herzen. In Stuttgart unterstützen wir
unter anderem auch ein Jazzprojekt der
Hochschule. So ist die Unterstützung
von Playground BW die logische Fortsetzung unseres bisherigen Engagements.
Welches Konzert des diesjährigen Jazzopen-Programms ist denn Ihr persönlicher
Favorit?
Ganz besonders am Herzen liegt mir
natürlich die German Jazz Trophy, die
seit 2010 Bestandteil des Jazzopen-Programms ist. Auf den diesjährigen Preisträger, den englischen Bassisten Dave
Holland, bin ich sehr gespannt. Aber
eigentlich ist das Programm wieder so
abwechslungsreich und interessant, dass
ich fast jedes Konzert besuchen könnte.
B. B. King (links) hat wohl alles erreicht, was man in mehr als 60 Jahren Showgeschäft erreichen kann. Mother’s Finest (rechts) kommen mal wieder nach Stuttgart.
Blues und Cross-over
B. B. King, Mother’s Finest und James Hunter eröffnen die Jazzopen
W
as soll man noch schreiben über
B. B. King? Über einen, der seit
über 60 Jahren im Showgeschäft
ist? Der schon seit Ewigkeiten als Legende
gilt? Soll man noch mal sein Leben nacherzählen? Noch einmal sagen, dass er der
Godfather des Blues ist, weil es einen größeren, noch passenderen Superlativ einfach
nicht gibt? Wir reden hier über einen, der
schon Anfang der Sechziger bei einem Konzert von den Rockheroen Johnny Winter
und Mike Bloomfield dem Publikum als
„der größte lebende Bluesgitarrist“ vorgestellt wurde. Das ist ein halbes Jahrhundert
her. Und wir reden hier über einen, von
dem man bereits Anfang der Siebziger
sagte: Er ist der absolute Boss der Bluessänger. Und Bruce Willis (ja, der!), der im Jahr
2007 mit Billy Preston und B. B. King bei der
„Ray Charles Tribute Gala“ musizierte (auf
You Tube zu sehen), begrüßte ihn mit den
Worten: „Er ist nicht nur ein Freund, sondern der unumstrittene König des Blues
und ein Gitarrengott, der unserer Anbetung
würdig ist.“
Um zu erzählen, wie hoch die Höhen
sind, die B. B. King erreicht hat, muss man
auch erzählen, dass er seinen Weg auf der
untersten Sprosse der sozialen Leiter begonnen hat. Riley B. King wird im September
1925 geboren. Als er 1949 in Memphis
anfängt, sich Beale Street Blues Boy zu
nennen, woraus später Blues Boy, abgekürzt
B. B., wurde, hat er schon eine „bluesige“
Musterbiografie hinter sich: in tiefster Provinz in Tennessee geboren und in Zeiten der
Großen Depression ohne Eltern aufgewachsen; der Vater hatte die Familie verlassen,
die Mutter starb einige Jahre später. Als
Farmarbeiter auf Baumwollplantagen hat er
zu Fuß einmal die Welt umrundet, erzählt
er in dem Film „The Road to Memphis“
(2003) aus Martin Scorseses „The Blues“Reihe. Bis er Anfang der fünfziger Jahre
erste Erfolge feiern konnte, schlug er sich in
Memphis, Tennessee, durch, indem er in
einem Café Gitarre spielte und eine tägliche
Viertelstundensendung bei einem örtlichen
Radiosender bestritt – in jener Stadt, die
nicht nur die Musikstadt der Schwarzen
schlechthin ist, sondern auch den Rassismus
aufs Übelste verkörperte.
Der König kam also von ganz unten.
Von dort aus hat er mehr Wertschätzung
und Anerkennung erreicht als jemals ein
Bluessänger, als je ein anderer schwarzer
Musiker vor und – wenn überhaupt – nur
sehr wenige nach ihm. Auf die Frage, was
denn das Wichtigste sei, das ihm der Blues
in all den Jahren gegeben habe, sagte B. B.
King im Jahr 2005 einer jungen Reporterin
James Hunter
in der Rock Hall of Fame: „Ich habe in
90 Ländern gespielt, im Vatikan für den
Papst, habe eben den Polar-Musikpreis vom
schwedischen König erhalten, habe vier Präsidenten kennengelernt – alles war wichtig.
Aber dass ich Blues spiele, war der Grund
dafür, dass ich da überhaupt hingekommen
bin. Das ist das Wichtigste. Sie haben überall verstanden, dass das amerikanische
Musik ist – und ich sie repräsentiere.“
In Zeiten, als die jungen britischen
Rock’n’Roll-Bands dem Blues auch in der
afroamerikanischen Community – und viel
größer war die Fangemeinde damals nicht –
den Rang abzulaufen begannen, waren es
B. B. Kings kreativer Umgang mit dem Blues
und seine Fähigkeit, sich neuen Einflüssen
von Rock, Soul und Jazz zu öffnen und sie in
seine Musik zu integrieren, die ihm plötzlich ein multiethnisches Publikum bescherten. Auf seiner informativen Internetseite
bbkingfan.de zitiert der Duisburger Uwe
Keller einen schwarzen Fan, der einst zum
Musikjournalisten Charles Keil sagte: „B. B.
ist relaxed. Nicht dieses Gekrächze aus dem
Bauch. B. B. hat den Blues umgekrempelt
und verfeinert – keine Mundharmonikas,
kein Gestöhne oder Gejammere oder so’n
Scheiß. Er hat den Blues auf Vordermann
gebracht. Er hat ihn modernisiert.“
B. B. King ist 85. Mit ihm wird einmal
nicht nur der Größte einer Generation abgetreten sein, sondern mit dieser auch ein
Stück Kultur. Denn wer sonst könnte den
Blues so überzeugend singen wie jene Bluesmen, die noch mit bloßen Händen das Land
umgegraben und die volle Härte des weißen
Rassismus zu spüren bekommen hatten?
Dass der Großmeister seine Geschichten
immer noch kraftvoll, leidenschaftlich und
mit viel Charme erzählt, ist höchst eindrucksvoll. Und wenn er mit Lucille, wie er
seine Gitarren nennt, im Zwiegespräch ist,
sieht man noch immer jeden Ton in seiner
Mimik. Zum Niederknien.
Der Band, die vor B. B. King auf dem
Stuttgarter Schlossplatz auftreten wird, ist
unterwegs B. B. Queen abhandengekommen – so nannte sich der Schlagzeuger der
US-amerikanischen Funk-Rock-Soul-Crossover-Band Mother’s Finest, der auf dem
Höhepunkt des Erfolgs 1983 zu Molly Hatchet wechselte. Das letzte Mother’s-FinestStudioalbum „Meta-Funk’n-Physical“ datiert
von 2003, das letzte Live-Konzert „Right
Here, Right Now“ wurde 2006 in der Stuttgarter Villa Berg aufgezeichnet. Ihre größten Hits – „Baby Love“, „Piece of the Rock“
und „Mickey’s Monkey“ – hatten sie in ihrer
funkig-rockigen Anfangsphase, in die auch
ihr legendärer Auftritt bei der zweiten ARD„Rockpalast“-Nacht 1978 fällt. Gegen Ende
der siebziger Jahre folgte eine sehr soulige
Phase, Anfang der Achtziger gab es sogar
zwei Hard-Rock-Alben. Cross-over at its
best – und eine Live-Band mit Kultstatus,
der die charismatische Joyce „Baby Jean“
Kennedy Stimme, Gesicht und Energie gibt.
Eröffnet wird der Abend von James
Hunter, den Van Morrison einst als den
besten britischen Bluesmusiker bezeichnete
und in seine Band holte. Erst 2006 jedoch
gelang Hunter mit „People Gonna Talk“ der
große Solo-Durchbruch. Michaela Mersetzky
B. B. King / Mother’s Finest / James Hunter,
1. Juli, 17.30 Uhr, Ehrenhof des Neuen
Schlosses, Schlossplatz
Weltklasse am Bass
Kulturgesellschaft
Musik+Wort e.V.
Jazz Trophy für Dave Holland
D
er letzte Konzertabend im Rahmen
der Jazzopen gehört dem Dave Holland Quintet: Bei der Verleihung der
German Jazz Trophy am 9. Juli an den
Weltklassebassisten Dave Holland im Konzertsaal der Musikhochschule Stuttgart tritt
der Künstler mit seinem Quintett auf. Den
Jazzpreis, eine Statue des Stuttgarter Bildhauers Otto Herbert Hajek, verleiht die
Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank
Baden-Württemberg gemeinsam mit der
„Jazzzeitung“ und der Kulturgesellschaft
Musik + Wort e. V. bereits zum elften Mal.
Der britische Jazzbassist und Komponist
Dave Holland arbeitete zunächst als Hausbassist im legendären Ronnie Scott’s Club in
London, bevor er durch Albumaufnahmen
mit Miles Davis international bekannt
wurde und mit Musikgrößen wie Chick
German Jazz Trophy 2011
Thank you Dave!
Dave Holland - Preisträger der diesjährigen German Jazz Trophy
Am 9. Juli bekommt
Dave Holland die
German Jazz Trophy –
A Life for Jazz 2011
verliehen. Der Weltklassebassist tritt an
diesem Tag im Konzertsaal der Musikhochschule Stuttgart mit
seinem Quintett auf.
Corea, Barry Altschul und Anthony Braxton
zusammenarbeitete. Seine eigenen Songs
sind nahe am Folk und weisen asymmetrische Rhythmen sowie zwei- oder mehrstimmige Themen auf. 1997 scharte er weitere
brillante Musiker um sich und gründete das
Dave Holland Quintet, das zu den besten
Akustikjazzbands der Welt gezählt wird. An
Hollands Seite zeigen Ronin Eubanks an der
Posaune, Steve Nelson am Vibrafon, Nate
Smith am Schlagzeug und am Saxofon Ausnahmemusiker Chris Potter, der bereits bei
den Jazzopen 2009 zu erleben war, die
virtuose Bandbreite ihre Könnens. Dafür
wurden sie bereits mehrfach mit dem
Grammy ausgezeichnet.
hf
Dave Holland Quintet, 9. Juli, 20 Uhr,
Musikhochschule Stuttgart
SPARDA-BANK JAZZOPEN
Dienstag, 10. Mai 2011
3
Blood, Sweat & Tears (oben)
und Chicago (rechts) haben
ähnliche musikalische Wurzeln und
feiern auch nach mehr als 40 Jahren Bühnenpräsenz noch Erfolge.
Blood, Sweat & Tears spielte im
Lauf der Zeit in häufig wechselnder
Besetzung.
Zwei Bands mit ähnlichen Wurzeln
Blood, Sweat & Tears und Chicago treten im Ehrenhof des Neuen Schlosses auf
C
hicago, Chicago . . . Ach die von „If
You Leave Me Now“! Genau die. Und
jeder, wirklich jeder, der spätestens
irgendwann in den 70ern geboren wurde,
kennt noch unzählige andere Songs dieser
US-amerikanischen Jazzrock-Band. Aber die
meisten wissen es nicht: die Gruppe hatte
Welthits wie „I’m a Man“ (1969), „25 Or
6 To 4“ (1970), „Feelin’ Stronger Every Day“
(1973) oder „Hard To Say I’m Sorry“ (1982).
Und auch, wenn einem diese Titel nichts
sagen sollten: kurz reinhören und das AhaErlebnis ist da, versprochen. Seltsam identitätslos ist diese Band geblieben, da sind
keine Gesichter und kaum Namen, an denen
man sie wiedererkennen würde. Sicher, Sänger und Bassist Peter Cetera, der die Band
1985 verließ und eine Solokarriere startete,
ist Musikliebhabern ein Begriff. Aber darüber hinaus?
Und außerdem: Jazz? Haben die
doch nie gemacht. Und Rock? Kitschigen
Schmuse-Sound vielleicht. Aber das ist ein
Irrtum. Wer das glaubt, kennt nur einen
kleinen Ausschnitt aus dem großen Spektrum dieser erstaunlichen Band. Und es
lohnt sich, einen Blick auf ihr gesamtes
Schaffen zu werfen. Chicago war eine der
ersten Bands der Musikgeschichte, die eine
Bläsergruppe integrierten und so ihren
rockigen Basissound mit jazzigen Klängen
und Arrangements anreicherten. 1967 gegründet, bewegte sich die Band in der
zweiten Hälfte der 70er Jahre weg vom
Jazzrock und hin zu eingängigeren und
Charts-tauglicheren Balladen.
Die Liste ihrer Erfolge ist schier unglaublich: Rekordplattenverkäufe jenseits der EinMillionen-Marke, 21 Top-Ten-Hits, fünf aufeinanderfolgende (!) Nummer-1-Alben, elf
Nummer-1-Hits. 25 ihrer 32 Alben wurden
mit Platin veredelt, insgesamt stehen in der
bandeigenen Trophäensammlung 47 Goldund Platinscheiben. Von unzähligen Grammys – auch einem für das Lebenswerk – und
anderen American Music Awards ganz zu
schweigen. Chicago ist die erste amerikanische Rockband, die es fertigbrachte, ihre
Alben über fünf Jahrzehnte in die Top 40 zu
hieven. Das angesehene „Billboard Magazine“ listet unter den 100 besten Künstlern
aller Zeiten Chicago auf Platz 13 – höher
wird keine andere US-Band geführt. 1992
erhielt Chicago einen Stern auf dem Walk of
Erstmals steht eine
Bühne von Jazzopen
im Ehrenhof des
Neuen Schlosses.
Foto: Mende/TMBW
Premiere im
Ehrenhof
Das Neue Schloss bildet den Rahmen
für eine von drei Jazzopen-Bühnen
E
s ist ein prominenter und vor allem open-Chef und Geschäftsführer der veranstilvoller Platz: Zum ersten Mal in staltenden Opus GmbH die Nähe zwischen
seiner Geschichte wird eine Bühne der Künstlern und Publikum. Letztere werden
Jazzopen – nicht zuletzt durch die Unterstüt- dies zu schätzen wissen, sorgt doch bei
zung des Hauptsponsors Sparda-Bank – vor anderen Großveranstaltungen auf dem
dem Neuen Schloss in der Stuttgarter Innen- Schlossplatz die erforderliche Feuergasse
stadt stehen. Das Schloss entstand ab 1746 für eine deutlich größere Distanz. Bei den
als Barockresidenz für Herzog Carl Eugen Konzerten am 1. und 2. Juli werden neben
von Württemberg und wurde 1806 unter 2000 Tribünenplätzen 3000 Stehplätze zur
Verfügung stehen. „Das
König Friedrich I. ferpasst zur Atmosphäre
tiggestellt.
OPEN-AIR-ATMOSPHÄRE
von Blues und Rock“, so
Das
Jazzfestival
Schlensog. Bei dem Aufwird nicht, wie dies bei
MIT STILVOLLEM UMFELD
tritt von Paolo Conte
anderen Veranstaltunam 3. Juli werden alle
gen der Fall ist, den
Großteil des Schlossplatzes belegen. Viel- Besucher auf Sitzplätzen die Musik des italiemehr beschränkt man sich auf das über- nischen Liedermachers genießen können.
Nicht nur die räumliche Nähe zu den
schaubare Areal des Ehrenhofs – somit geben die drei Flügel des Schlosses der Bühne Musikern soll an den ersten drei Tagen der
und dem Publikum einen festen Rahmen, Jazzopen vor dem Neuen Schloss für eine
während zum Schlossplatz hin die steiner- besondere Jazzclub-Atmosphäre sorgen. Die
nen Säulen und Ketten ebenfalls eine archi- Tribünen, die für die Abendveranstaltungen
tektonische Grenze markieren. So entsteht aufgebaut werden, sollen den Besuchern
eine Open-Air-Bühne mit Platz für 5000 eine exzellente Sicht auf die Bühne bescheZuhörer. „Der Abstand zwischen der Bühne ren. Zudem sind spezielle Vip-Bereiche vorund den Zuschauertribünen beträgt nur gesehen, in denen sich die Zuhörer auch
hf
40 Meter“, erklärt Jürgen Schlensog, Jazz- kulinarisch verwöhnen lassen können.
Fame. Und im Line-up der aktuellen Chicago-Welttournee sind noch immer vier
Gründungsmitglieder der siebenköpfigen
Band: Robert Lamm (Keyboards, Gesang),
Lee Loughnane (Trompete), James Pankow
(Posaune) und Walt Parazaider (Holzblasinstrumente).
Derzeit tourt die Band durch Amerika –
und ihre Facebook-Fanseite füllt sich auch
nach so vielen Jahren mit begeisterten Kommentaren. So schrieb Kathy Mensing am
29. April: „Heute ist mein 22. Hochzeitstag.
Vor 22 Jahren tanzten mein Mann und ich
auf euer ,You’re My Inspiration‘. Thank you,
Chicago!“ Und Dale Lachney jubelt: „Chicago, Chicago, Chicagooo, euer Konzert im
Paragon Casino in Marksvilla, LA, war großartig. Eure Musik ist so klasse, dass die
jungen Ladys immer noch eure Groupies
sein möchten und ihre Omas neben ihnen
tanzen. Ihr seid mit uns durch dick und
dünn gegangen. Nach all diesen Jahren hat
eure Band immer noch den Wow-Faktor.
Viel Glück in Europa. Ich weiß, sie werden
eure Konzerte dort lieben.“
Wer ein Ticket fürs Stuttgarter Konzert
hat, bekommt Gelegenheit, eine weitere
US-Band mit ähnlichen Wurzeln zu erleben,
die aber einen eigenwilligeren Weg wählte:
Blood, Sweat & Tears. Wie Chicago 1967
gegründet, war auch diese Band um den
stimmgewaltigen und exzentrischen Sänger
David Clayton Thomas eine der ersten Crossover-Bands. Deren ungewöhnlicher Bandname bezieht sich auf die legendäre BlutSchweiß-und-Tränen-Rede Winston Churchills während des Zweiten Weltkriegs. Der
weltbekannte Jazz-Journalist Leonard Feather adelte die Band einst mit den Worten:
„Die Beatles haben den Rock in die Musik
gebracht. Blood, Sweat & Tears haben die
Musik in den Rock gebracht“ – und spielte
damit auf die jazzige und trompetenlastige
Musikalität dieser besonderen Band an. Sie
hinterließ der Welt Hits wie „Hi-De-Ho“,
„You’ve Made Me So Very Happy“ und
natürlich „Spinning Wheel“. In der wenig
bescheidenen Biografie von Clayton Thomas
auf dessen Internetseite liest man erstaunt,
dass er bis 2004 erfolgreich unter dem
Namen BS&T tourte. Aber schon seit Ende
der 70er Jahre war von der ursprünglichen
Besetzung nur noch der Sänger selbst übrig – und erfolgreich waren seither weder
diverse Reunion-Versuche noch eines ihrer
Alben. 2005 gingen dann die Rechte am
Bandnamen auf den New Yorker Sänger
Chuck Negron über, der nun mit einer
neuen Formation auftritt und mit dieser
derzeit auf der „Spinning Wheel Tour“ ist.
Und tatsächlich, sagt Festivalchef Jürgen
Schlensog, sei das Konzerterlebnis „derselbe
Genuss“: „Wenn man die Augen zumacht,
könnte man meinen, dass David Clayton
Thomas persönlich mit der originalen Band
auf der Bühne steht.“ Vor den beiden Kultbands tritt die Britin Julia Biel auf, SingerSongwriter und Multi-Instrumentalistin.
Eine Zusammenstellung von 19 Songs
beider Kultbands findet sich übrigens erstmals auf einem gemeinsamen Album, das
im März erschienen ist: „Back to Back:
Blood, Sweat And Tears & Chicago“ dokumentiert eindrucksvoll die Zeit, die die
beiden Bands prägten, und was sie der
Musikwelt und einem begeisterten Publikum zu geben hatten.
Michaela Mersetzky
Chicago / Blood, Sweat & Tears / Julia Biel,
2. Juli, 17.30 Uhr, Ehrenhof des Neuen
Schlosses, Schlossplatz
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SPARDA-BANK JAZZOPEN
Dienstag, 10. Mai 2011
Macht, Herz, Pathos, Nähe
Jedes Konzert von Goran Bregovic ist ein Fest
W
o auch immer er auftritt – ob in
Bulgarien oder Polen, in Skandinavien, in Frankreich, Deutschland
oder Italien –, werden seine Konzerte zu
ausgelassenen Festen. Goran Bregovic und
seine Combo für alle Gelegenheiten, das
Wedding And Funeral Orchestra, vereinen
in ihrer Musik Bartok und Jazz, Tango und
slawische Folkrhythmen, türkische Einflüsse
und bulgarische Stimmkunst, orthodox-polyfone Sakralmusik und moderne Pop-Beats.
Bregovic selbst nennt seine Musik „ein Sammelsurium“, das von den Grenzen des Balkans stamme, „einer mysteriösen Gegend“,
wo drei Kulturen aufeinandertreffen: die
orthodoxe, die katholische und die muslimische. „Seine Musik hat Macht und Herz,
Pathos und Nähe. Sie trifft die Zuhörer am
wunden Punkt der Gleichgültigkeit und
erinnert sie an die Kraft der Klänge“, so die
„Süddeutsche Zeitung“. Die Frage, wie
man diese mitreißende Musik nennt,
ist eher nebensächlich. Infrage
steht jedes Mal allein dies: Wie
lange wird es das Publikum
auf den Sitzen halten?
Weit über Europa hinaus
reicht Bregovics Ruhm, seit er für die schönsten Filme von Emir Kusturica die Musik
schrieb: „Die Zeit der Zigeuner“ (1988),
„Arizona Dream“ (1993, mit Iggy Pop) und
„Underground“ (1995). Die beiden Weggefährten haben viel gemeinsam: Beide wurden als bosnische Serben in Sarajewo geboren, Bregovic 1950, Kusturica vier Jahre
später. Beide leben heute in Belgrad und
Paris, wohin sie die Kriegswirren der 90er
Jahre getrieben haben, gehen aber mittlerweile getrennte künstlerische Wege.
Im Lauf der Jahre arbeitete Bregovic mit
unterschiedlichen
Musikern zusammen, mit Iggy
Pop, David Byrne, Cesa-
ria Evora und Ofra Haza, George Dalares
und Sezen Aksu. Mit der Wedding And
Funeral Band baute er ein Ensemble auf, das
die musikalischen Überlieferungen des Balkans in eine vielstimmige, zeitgemäße Sprache übersetzt. Er schrieb die Soundtracks zu
24 Kinofilmen, darunter „Die Bartholomäusnacht“ und „XXL“. Im Gegensatz zu vielen
anderen Komponisten von Filmmusik liebt
es der Jugoslawe, wie Bregovic seine Nationalität selbst am liebsten bezeichnet, die
eigenen Kompositionen live zu spielen – ob
mit großem, 38-köpfigem Orchester (Streicher, Chor, Bulgarische Stimmen und
Blechbläser) oder in der „kleinen“ Besetzung mit zehn Musikern. Rund hundert Konzerte spielt er jährlich weltweit, auf großen Festivals und in
klassischen Sälen wie der Alten
Oper Frankfurt oder der Academia
di Santa Cecilia in Rom.
Dabei hatte für Bregovic alles
mit Rockmusik angefangen. „Das
war“, sagt er in einem Gespräch mit
„Onda Rock“, einem Musik-Blog im Internet, „die einzige Möglichkeit, irgendetwas
Kritisches zu sagen, ohne gleich dafür ins
Gefängnis zu kommen.“ 15 Jahre lang war
der Sohn eines kroatischen Vaters und einer
serbischen Mutter in Titos Jugoslawien und
darüber hinaus ein Star und Teenie-Idol.
„Aber unsere Musik konnte nur Provinzrock
sein, eine Kopie britischer Rockmusik“, erzählt er selbstkritisch. „Seit ich jedoch mit
traditionellen Musikern zusammenarbeite,
die üblicherweise auf Hochzeiten oder Beerdigungen spielen, ist alles natürlich geworden, und niemand braucht mehr etwas zu
kopieren.“
Michaela Mersetzky
Goran Bregovic, 7. Juli, 19.30 Uhr, OpenAir-Bühne am Mercedes-Benz-Museum
Goran Bregovic tritt mit seiner Wedding And Funeral Band auf.
Langjähriger Spielort der Jazzopen: die Open-Air-Bühne am Mercedes-Benz-Museum
Längst Kultstatus erreic
Klaus Doldinger tritt mit der alten und der
„Miss JZ“ kennt keine Grenzen
Joana Zimmer eröffnet die Bühne für Michael Bolton
A
ls sie mit ihren Eltern für einige Jahre
in New York lebte, nannte sie jeder,
der sie gut kannte, „Miss JZ“. Dieser
Spitzname aus ihrer frühen Kindheit war es
denn auch, den Joana Zimmer als Namen
für das aktuelle Album auswählte. Immerhin ist es das bisher persönlichste Album
der Sängerin, eine ganz besondere
Mischung aus Pop, Dance, einer Prise
Rhythm’n’Blues sowie Balladen. Erstmals
hat sie selbst komponiert und getextet,
unterstützt von bekannten Songwritern wie
dem Team um Toby Gad, Maria Christensen
oder Dimitri Ehrlich.
Der Track von „Killing Time“ beginnt
mit Joanas Lieblingsklassikthema von Johann Sebastian Bach, die Single „Love Don’t
Have a Pulse“ läuft in der ARD-Serie „Verrückt nach Meer“, in der die gebürtige
Freiburgerin von Sri Lanka nach Dubai reist.
Keine neue Erfahrung für die 28-Jährige: Sie
stand bereits mit zehn Jahren für die ZDFProduktion „Kinder, Kinder“ vor der Kamera
und spielte mit 13 im Theater.
Dass sie schwarzen Humor hat, bewies
sie, als sie für den Kurzfilm „Du Bist Mir“
eine Auszeichnung erhielt. „Ich finde es toll,
einen Preis für einen Film zu bekommen,
den ich noch nicht gesehen habe“, erklärte
sie damals. Denn Joana ist von Geburt an
blind. Grenzen lässt sich die Tochter einer
Schauspielerin indes nicht setzen. Sie produzierte in Eigenregie ihre erste CD „Pieces of
Dreams“, buchte für sich selbst Konzerte
oder spielte Kabarett. Mit „I Believe (Give a
Little Bit . . .)“ – einem Song aus der Feder
von Marcella Levy aka Marcella Detroit,
einst eine Hälfte der Shakespears Sisters –
kletterte ihr Name in den Charts nach oben.
Diverse Auftritte folgten. Zu ihrem Debütalbum „My Innermost“ steuerten bekannte
Produzenten und Liederschreiber wie Burt
Bacharach, Gary Barlow, Andreas Carlsson
oder Nik Kershaw Songs bei. Verständlich.
Jeder, der sie hört, ist überrascht, welche
Stimme in der zierlichen Blondine steckt.
Das wird nicht anders sein, wenn Joana den
Abend auf der Open-Air-Bühne am Mercedes-Benz-Museum eröffnet.
peix
Joana Zimmer ist
von Geburt an blind.
Grenzen lässt sie
sich indes nicht setzen. Sie produzierte
in Eigenregie ihre
erste CD, buchte für
sich selbst
Konzerte oder
spielte Kabarett.
Joana Zimmer, 4. Juli, 19.30 Uhr, Open-AirBühne am Mercedes-Benz-Museum
E
s ist ein Jubiläum der doppelten Art.
Wenn Klaus Doldinger mit Klaus Doldingers Passport Today featuring Classic Passport am 6. Juli auf der Open-AirBühne am Mercedes-Benz-Museum die Taktschläge anzählt, hat er nicht nur kürzlich
seinen 75. Geburtstag begangen, sondern
zelebriert auch gleichzeitig das 40-jährige
Bestehen seiner Band Passport. Und da gibt
es viel zu feiern. Wird doch die renommierte, über die Jahrzehnte in verschiedenen Besetzungen aktive Fusion-Formation
bisweilen als die europäische Variante der
legendären amerikanischen Truppe Weather Report bezeichnet.
Bereits in seiner Kindheit lernte Doldinger den Jazz kennen. Als Zehnjähriger hörte
der gebürtige Berliner erstmals die Musik
der amerikanischen GIs, was sein weiteres
Leben entscheidend beeinflusste. Schon im
Alter von elf Jahren wurde Doldinger am
Düsseldorfer Robert-Schumann-Konservatorium aufgenommen, hatte dort vor allem
klassischen Unterricht in Klavier und Klarinette, in Harmonielehre und Musiktheorie.
Noch als Schüler gründete er mit Freunden
The Feetwarmers, eine Dixieland-Band, mit
der er 1955 seine erste Langspielplatte aufnahm. Zudem initiierte er seine erste eigene
Truppe: Oscar’s Trio. Sie sollte den ersten
Preis beim Jazzfestival Brüssel gewinnen.
Abitur, Studium der Musikwissenschaften und Tonmeister sind weitere Stationen
im Lebenslauf des Klaus Doldinger, genauso
wie 1960 eine erste USA-Tournee mit einem
Auftritt im legendären Club Birdland in
New York oder die Ehrenbürger-Würde von
New Orleans. Zum Modern-Jazz-Tenorsaxofonisten gereift gründete er 1962 das international erfolgreiche Klaus Doldinger Quartett. Aber sein Name wird erst richtig zur
Hausnummer, als seine Band Passport 1971
das Licht der Welt erblickte. Ein ehrgeiziges
Projekt, wollte Doldinger doch damit eine
Synthese verschiedener Ambitionen und
Stile erreichen. Er holte sich talentierte
Klaus Doldinger feiert das 40-jährige Bestehen sei
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SPARDA-BANK JAZZOPEN
Dienstag, 10. Mai 2011
5
Zwischen den Welten
Der Meister der Popsoulballaden: Michael Bolton
D
ie US-Amerikaner bezeichnen seine
Art, Rockballaden zu interpretieren,
als „Blue-eyed Soul“. Michael Bolton
selbst betont, dass er einen großen Teil
seines Erfolges der Musik der Schwarzen zu
verdanken habe. „Darauf bin ich sehr stolz“,
so der Sänger, der sich als „König der
Soulballaden“ bezeichnet. Feierte er doch
seit Mitte der achtziger Jahre Erfolge mit
der Neuauflage legendärer seelenvoller Klassiker wie „When a Man Loves a Woman“
und „(Sittin’ On) the Dock of the Bay“ oder
Nummern wie „How Am I Supposed to Live
Without You“, „Love Is a Wonderful Thing“
und freilich das vergoldete „Said I Loved
You . . . But I Lied“. Ein Millionenpublikum
eroberte er 1997 mit dem Titelsong zum
Disney-Zeichentrickfilm „Hercules“: „Can
Go the Distance“ stieg weit hinauf in den
Charts und wurde sogar für den Oscar
nominiert.
Mittlerweile gehört Bolton längst zu den
erfolgreichsten amerikanischen Pop-Musikern – mit mehr als 53 Millionen verkauften
Alben, ausverkauften Arenen weltweit, ei-
nem Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood, zwei Grammys, sechs American Music
Awards sowie vielen weiteren Auszeichnungen. Er trat mit bekannten Soul-, Blues- und
Country-Stars wie Patti Labelle, Ray Charles,
Percy Sledge, Wynonna Judd oder B. B. King
auf, aber auch mit den Tenören Plácido
Domingo und Luciano Pavarotti. Die großen
Arien, die ultimativen Herausforderungen
für einen Tenor, zu hören, habe seine Wahrnehmung von Musik, ja sein ganzes Leben
verändert, betonte Bolton damals. Und ließ
sich zu einem Ausflug in die Klassik verführen: In „My Secret Passion: the Arias“ nahm
er zehn bekannte Exemplare des Genres auf,
darunter ein Duett mit der Sopranistin
Renée Fleming.
Bolton interpretiert gerne und erfolgreich auch Lieder anderer Künstler oder
schreibt für sie Songs. Und diese zeugen von
musikalischer Bandbreite: So hat Barbara
Streisand genauso Bolton-Songs zum Besten
gegeben wie etwa die Hard-Rock-Band Kiss,
Kenny Rogers, Kenny G., Cher oder Peabo
Bryson. Bei Bob Dylan, Diane Warren oder
Baby Face war er als Co-Autor tätig, und
auch mit Lady Gaga gibt es eine Liaison auf
künstlerischer Ebene.
Kreative Berührungsängste sind dem
dreifachen Vater und mittlerweile Großvater eben fremd. Doch schon lange vor
derlei Experimenten startete die Karriere
des heute 58-Jährigen. Der Mann, der in
New Haven im Bundesstaat Connecticut als
Michael Bolotin das Licht der Welt erblickte, war gerade mal zarte 15 Lenze alt,
als er seine erste Single aufnahm. Noch bis
in die späten Siebziger trat er unter seinem
Geburtsnamen auf – etwa in der HeavyMetal-Band Black Jack. Erst 1983 folgten
Aufnahmen als Michael Bolton.
Als solcher kommt er freilich nach
Deutschland: Mit seinem aktuellen Album
„One World One Love“ im Gepäck wird
Bolton sein im Dezember wegen Krankheit
entfallenes Konzert in Stuttgart nachholen –
bei der Jazzopen.
peix
Michael Bolton, 4. Juli, 19.30 Uhr, OpenAir-Bühne am Mercedes-Benz-Museum
cht
neuen Formation seiner Band Passport auf
können, dabei die Band ihrem Sound treu
bleibt, aber sich dennoch zeitgemäß und
dynamisch weiterentwickelt.
Klar, dass Doldinger wegen seiner stilistischen Bandbreite und Offenheit selbst gerngesehener und gehörter Gast bei seinen
Kollegen war und ist. Don Ellis, Johnny
Griffin, Donald Byrd, Kenny Clarke oder der
progressiv experimentelle Albert Mangelsdorff sind nur einige klangvolle Namen, mit
denen Doldinger im Laufe seiner Karriere
musizierte. Ein breites Publikum erreichte
er unter dem Pseudonym „Paul Nero“ mit
Improvisationen im Genre Soul, Pop und
Rhythm’n’Blues oder Bebop.
Und auch mit seinem zweiten Standbein
ist er äußerst erfolgreich: seiner Arbeit als
Komponist von Filmmusik. Bereits 1967 erklang ein Doldinger-Trailer zur Einführung
des Farbfernsehens. 1970 komponierte er
die Erkennungsmusik des „Tatort“, die
längst Kultstatus hat. Geschichte schrieb
zudem sein Soundtrack zum Kinofilm „Das
Boot“. Es folgten die Titelmelodien zu „Die
unendliche Geschichte“, „Liebling Kreuzberg“ und unzählige mehr.
Bis heute hat Doldinger rund 2000 Kompositionen geschaffen, über zwei Millionen
Alben verkauft, wurde vielfach ausgezeichnet und wird längst von jungen Kreativen
remixed. Was zeigt: Doldinger ist Kult. Bei
den Jazzopen gibt es einen besonderen
Ohrenschmaus: Zunächst spielt die Classic
Passport ein Set mit den Originalinstrumenten, danach tritt die aktuelle Formation
Passport Today auf. Und zum Schluss jammen erstmals die Künstler beider Formationen gemeinsam auf der Bühne.
peix
Klaus Doldinger, 6. Juli, 19.30 Uhr, OpenAir-Bühne am Mercedes-Benz-Museum
ner Band Passport.
Ein Hauch von Crossroads
Tedeschi
N
Trucks
Band,
icht nur unter Kennern hat das Crossroads Festival einen guten Namen:
Gitarrenlegende Eric Clapton initiierte das Festival, dessen Erlöse dem ebenfalls von Clapton gegründeten Crossroads
Centre zugutekommen, eine Sucht-Entzugsklinik für Künstler. Zwei Künstler, die das
Festival unterstützen, treten jetzt bei den
Jazzopen auf. Zum einen Derek Trucks und
Susan Tedeschi, die seit zehn Jahren verheiratet, doch erst im vergangenen Jahr eine
gemeinsame Tour starteten – und prompt
den BB King International Artist of the Year
Award erhielten. Meriten sammeln beide
indes schon länger. Das Musikmagazin „Rolling Stone“ kürte Trucks, der mit zwölf
Jahren seine erste Band und 1994 die Derek
Trucks Band gründete, zu einem der „100
Greatest Guitarists of All Time“. Sein Name
steht für außergewöhnliches Slidespiel und
einen Stilmix aus Blues, Rock, Funk und
Jazz. Kritiker bezeichnen den 31-jährigen
US-Amerikaner als einen der größten Rockgitarristen dieser Generation.
Auch seine Frau startete mit nur 15 Jahren eine Karriere. Ihr mit Goldstatus gekröntes zweites Album „Just Won’t Burn“ bescherte der nun 40-jährigen Bluesgitarristin, Sängerin und Songschreiberin eine USTour sowie Gigs mit B. B. King, Taj Mahal,
Buddy Guy, der Allman Brothers Band oder
Bob Dylan. Mehrere Grammy-Nominierun-
Robert
Randolph
gen pflastern ihren Weg. Bevor die Tedeschi
Trucks Band bei den Jazzopen, ihrer
Deutschland-Premiere, Blues vom Feinsten
bietet, mixen Robert Randolph & the Family Band unnachahmlich Soul, Gospel,
Pop, Funk und R’n’B – ebenfalls eine
Deutschland-Premiere.
peix
Tedeschi Trucks Band / Robert Randolph &
the Family Band, 5. Juli, 19.30 Uhr, OpenAir-Bühne am Mercedes-Benz-Museum
Deutschland-Premiere: Tedeschi Trucks
Mal hart, mal weich, mal
klassisch: Blue-eyed-SoulKünstler Michael Bolton
Eine Marke der Daimler AG
Nachwuchsmusiker aus der Jazz- und Rockszene, darunter beispielsweise Udo Lindenberg oder Curt Cress. Der Erfolg gibt ihm
recht. Bis heute sorgen wechselnde Besetzungen dafür, dass neue Talente sich beweisen
Schauen Sie sich doch mal wieder
gemeinsam die Sterne an.
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6
SPARDA-BANK JAZZOPEN
Beherzt,
voller
Seele
Erst grooven,
dann chillen
Matt Bianco und Lyambiko beschließen
Konzerte auf der Open-Air-Bühne
W
Frauen-Power:
Sing The Truth
N
ina Simone, die „Hohepriesterin des
Soul“, weigerte sich, ihre Musik als
Jazz zu bezeichnen. Die eigenwillige
Sängerin, Pianistin und Komponistin
nannte sie „Black Classical Music“, weil sie
der Meinung war, dass „der Begriff Jazz von
den Weißen benutzt wurde, um schwarze
Bürger auszugrenzen“. Zu den bekanntesten
ihrer Stücke gehört die Gershwin-Interpretation von 1959 „I Loves You Porgy“ aus dem
Musical „Porgy And Bess“ und das Lied „My
Baby Just Cares For Me“, das erst 1987,
30 Jahre nach der Aufnahme, durch einen
Werbespot von Chanel zum Welthit wurde.
Simone war nicht nur eine treue Wegbegleiterin von Martin Luther King, in einigen
ihrer Songs, wie „Four Women“ oder „Mississippi Goddam“, spiegelt sich der Geist der
schwarzen Bürgerrechtsbewegung der sechziger Jahre wieder.
Der „Spirit of being real“, den Nina
Simone wie keine andere verkörperte, war
es, der die drei Sängerinnen Dianne Reeves,
Angélique Kidjo und Lizz Wright zusammenführte. Sing The Truth, so der passende
Name der Formation, gab sein von den
Kritikern gefeiertes Debüt im Jahr 2004 auf
dem JVC Festival in der New York Carnegie
Hall zu Ehren der ein Jahr zuvor verstorbenen Soullegende. In den Jahren 2008 und
2009 entwickelte sich Sing The Truth dann
zu einer festen Größe, die an namhaften
Veranstaltungsorten wie dem Barbican Centre in London und der Oper in Sydney sowie
auf Festivals wie dem Jazz à Vienne in
Frankreich, dem National Black Arts Festival
in Atlanta und dem Hong Kong Arts Festival
auftrat. In den vergangenen Jahren wurde
an dem ursprünglichen Konzept nochmals
gefeilt, mit dem Ziel, die Musik bedeutender Frauen des Jazz, Folk, R’n’B, Gospel und
Blues zu würdigen.
Reeves, Kidjo und Wright treten mit
diesem neuen Repertoire das Erbe ihrer
großen und erst kürzlich verstorbenen Vorbilder Miriam Makeba, Abbey Lincoln und
Odetta an und singen Lieder von Billie
Holiday, Aretha Franklin, Joan Armatrading,
Lauryn Hill sowie eine Auswahl ihrer eigenen Songs. Mit den Jahren ist nicht nur eine
enge Freundschaft zwischen den Frauen
gewachsen, ihr gemeinsames Anliegen
drückt sich in ihrer Performance aus: leidenschaftlich, beherzt und voller Seele.
Angélique Kidjo ist Sängerin, Choreografin und Komponistin. Ihre Musik verbindet
Dienstag, 10. Mai 2011
Sing The Truth (von links): Lizz Wright, Angélique Kidjo und Dianne Reeves
die westafrikanische Tradition ihrer Heimat
Benin sowohl mit amerikanischen Elementen des R’n’B, Funk und Jazz als auch mit
Einflüssen aus Europa und Lateinamerika.
Schon in jungen Jahren kam sie mit der
westlichen Musik, dem Rock, Pop und Soul
in Berührung. Für das Album „Djin Djin“
aus dem Jahre 2007 arbeitete sie mit Peter
Gabriel, Joss Stone und Alicia Keys zusammen. 2008 erhielt sie für das Album den
Grammy in der Kategorie „Bestes zeitgenössisches Weltmusikalbum“. 2010 gehörte sie
zu den Künstlern, die den Fifa World Cup in
Südafrika eröffneten. Sie ist als Botschafterin für Unicef aktiv und setzt sich mit der
von ihr gegründeten Batonga Foundation
für eine erweiterte Schulausbildung afrikanischer Mädchen ein.
Dianne Reeves ist eine der herausragendsten Jazzvokalistinnen unserer Zeit,
fühlt sich aber auch im Soul, R’n’B und
Latinjazz zu Hause. Sie wuchs in den sechziger Jahren während der Bürgerrechtsbewegung auf. Die vierfache Grammy-Preisträgerin war in George Clooneys Film „Good
Night, and Good Luck“ zu sehen. Der Soundtrack zum Film brachte ihr 2006 den vierten
Grammy in der Kategorie „Best Jazz Vocal
Album“ ein. Gemeinsame Studioaufnahmen
und Auftritte mit Wynton Marsalis und dem
Lincoln Center Jazz Orchestra sowie dem
Chicago Symphony Orchestra unter Daniel
Barenboim gehören zu den wichtigen Stationen ihrer Karriere. Unter der Leitung von Sir
Simon Rattle trat sie auch als Solistin mit
den Berliner Philharmonikern auf.
Lizz Wright wird seit ihrem Debütalbum
„Salt“ von der Kritik ununterbrochen gefeiert. Und das zu Recht. Die vokale Kraft und
die Anmut der gerade mal 31-jährigen Kontra-Altistin und Songschreiberin aus Geor-
gia gehen unter die Haut. Die Tochter eines
Pfarrers wuchs mit der Gospeltradition auf.
Als Kind durfte sie keine Popmusik hören,
was sie jedoch nicht davon abhielt, eine
klassische Gesangsausbildung zu machen.
In Amerika weckte sie das Interesse der
Kritiker aufgrund ihres Auftritts in Los Angeles im Rahmen eines „Billie Holiday Tributes“. Wright lässt sich nur schwer stylistisch einordnen. Sie bewegt sich zwischen
Jazz, Neo-Soul, R’n’B, Alternative Folk, Blues
und Gospel. Das Letzterer ihr Leben nach
wie vor maßgeblich beeinflusst, beweist sie
auf ihrem Album „Fellowship“, auf dem
unter anderem die Bürgerrechtlerin Bernice
Johnson Reagon mitwirkte, das aber in
bekannter Wright-Tradition auch Cover-Versionen von Jimi Hendrix, Eric Clapton und
Gladys Knight enthält.
Das All-Star-Ensemble von Sing The
Truth besteht aus einer hochkarätigen
Band, deren Besetzung sich wie das Who’s
who der internationalen Jazz-, Soul-, R’n’Bund Weltmusikszene liest: Geri Allen am
Piano und an den Keyboards, Terri Lyne
Carrington (musikalische Leitung) am
Schlagzeug, James Genus am Bass, Munyungo Jackson an den Percussions und Romero Lubambo an der Gitarre. Musikalisch
und emotional lässt der Abend alles offen,
in ihrer Geisteshaltung bleiben sich die drei
Frauen allerdings Genre-übergreifend treu.
„Peace if possible, truth at any costs“, hat
Martin Luther King einmal gesagt, und in
Hinblick auf das Konzert klingt dieser Satz
wie eine Prophezeiung.
Viola Losemann
er es einmal gehört hat, kriegt es
nicht mehr aus dem Kopf. „Half a
Minute“ des britischen Popgespanns Matt Bianco hat das Zeug zu
einem Ohrwurm. Und das schon seit Jahrzehnten. Immerhin begann der Bossa nova
bereits im Jahr 1984 seinen Höhenflug in
die Charts – bis er zum absoluten Klassiker
wurde. Zu Beginn der Achtziger war es denn
auch, als sich Bassist Kito Poncioni, Sänger
Mark Reilly sowie Keyboarder Danny White
– alle Ex-Mitglieder der Band Blue Rondo à
la Turk – zusammenschlossen, um die Band
mit dem Namen Matt Bianco zu gründen.
„Matt ist ein erfundener Spion, ein Geheimagent“, so Reilly. „Wir liebten das
Genre Spionage in Film und Fernsehen.“ Es
war ein Glücksfall, dass die Truppe während
der Aufnahmen ihres ersten Albums
„Whose Side Are You On?“ die polnische
Sängerin Basia Trzetrzelewska akquirieren
konnte. Ihre Intonation brachte jene jazzige
Dimension ein, aus der der Tonmeister Phil
Harding den unverkennbaren Matt-BiancoStil, einen Mix aus Pop, Jazz und südamerikanischen Rhythmen, kreierte, und so eine
„Matts Mood“ und gingen mit ihrem „New
Jazz“ sogar auf Welttournee.
Mittlerweile ist Fisher wieder an Bord.
2009 erschien das Album „Hifi Bossanova“,
unterstützt von der Sängerin Hazel Jayne
Sim. Und mehr denn je sind hier die LatinEinflüsse vertreten, gepaart mit groovigem
Jazz und smoothen Beats. „Matt Biancos
neue Platte lädt ein, sich zurückzulehnen
und die chilligen Seiten des Lebens zu
genießen“, schwärmen Kritiker. Das können
die Besucher der Jazzopen denn auch, wenn
Matt Bianco am 9. Juli innerhalb ihrer
Welttournee auf der Open-Air-Bühne am
Mercedes-Benz-Museum Station machen.
Eröffnet wird der Abend von einer wahren Delikatesse: Opening Act ist Lyambiko,
die just den Echo Jazz als Sängerin des
Jahres National gewann und sich nicht nur
mit ihren Eigenkompositionen einen Namen gemacht hat, sondern auch mit ihren
ungewöhnlichen Interpretationen.
Kein Wunder, bei der Familie! Bereits
der Großvater der Deutschafrikanerin, die
in Thüringen das Licht der Welt erblickte,
spielte in den dreißiger Jahren in einer
Vom Popgespann Matt Bianco stammt so mancher Ohrwurm.
Sing The Truth feat. Angélique Kidjo,
Dianne Reeves, Lizz Wright, 8. Juli, 19.30
Uhr, Open-Air-Bühne am Mercedes-BenzMuseum
der erfolgreichsten Bands Europas im Jahr
1984 etablierte. Waren doch auf diesem
Erstling zudem Songs wie „Get Out of Your
Lazy Bed“, „More Than I Can Bear“ oder „No
No Never“. Doch trotz der Meriten standen
die Zeichen auf Wechsel. Hatte der mittlerweile verstorbene Poncioni die Band bereits
vor der Veröffentlichung der ersten Single
Richtung Brasilien verlassen, gingen Basia
und Danny White nach dem Debütalbum,
um Solokarrieren zu lancieren. Sie arbeiteten weiterhin mit Phil Harding zusammen
wie auch Mark Reilly, der nun einen neuen
musikalischen Partner suchte. Er fand diesen im einstigen Keyboarder von Second
Image und Wham, dem Studiozauberer
Mark Fisher.
Zusammen nahmen sie nicht nur
das zweite Album „Matt Bianco“ auf,
sondern weitere acht von insgesamt
elf Alben. Mit Fisher wurde der Sound
zeitgenössischer, der Anteil der Synthesizer stieg, auch die Zahl der Studiomusiker wuchs: So befand sich ein 13-köpfiges Orchester auf ihrer ersten Europatour im Tourbus, das vor insgesamt mehr als 250 000 Zuschauern
die Instrumente zum Glühen
brachte. Da die Macher ihrer Plattenfirma Warner Brothers den Namen Matt Bianco auch auf dem
US-Markt zum Allgemeinplatz machen wollten, engagierten sie Gloria
Estefans Gatten und Produzenten
Emilio Estefan für Songs und das
Album „Indigo“.
Allerdings schaffte es nur „WapBam-Boogie“ hoch hinauf in den
Dance-Charts. Nach einem weiteren
Album trennten sich daher Reilly
and Fisher von Warner und machten „frei“ weiter: Sie komponierten
und produzierten ihre Alben in
Eigenregie, um sie unabhängigen
Vertrieben weltweit anzubieten.
Zwar war es auf diesem Wege
und ohne großes Unternehmen im Rücken durchaus härter, sich Erfolge zu erarbeiten,
doch sie gingen diesen Weg,
um endlich absolute künstlerische Freiheit zu haben.
Als sich nach 20 Jahren
des Aufnehmens und Tourens Fisher erst einmal
zurückziehen wollte, tat
sich Reilly nochmals
von 2004 bis 2006 mit
White und Trzetrzelewska
zusammen.
Gemeinsam veröffentlichten sie das sehr
erfolgreiche
Album Deutsche Wurzeln:
Jazzcombo. Ihr tansanischer Vater, dessen
Nachname auch Pate für ihren Künstlernamen stand, sang im Kirchenchor oder in
Bands, die Jazz und Worldmusic intonierten. Schon als Kind bekam die 31-Jährige
Unterricht in Saxofon, Klarinette und klassischem Gesang, das Tenorsaxofon spielte sie
damals unter anderem in der Big Band der
Musikschule. Konsequent gründete sie denn
auch mit 17 Jahren ihre erste Band und
gewann bald bei einem Wettbewerb ihre
erste Studioaufnahme.
Es folgten ein Gesangs- und Musikstudium, Konzerte in Berliner Jazzclubs, etwa
im renommierten A-Trane. Im April 2001
gründete sich dann das Quartett,
das ihren Namen trägt und
längst bis in die USA tourt.
Beste Kritiken begleiten
ihren Weg. So bezeichnete der „Boston Globe“
Lyambiko als die „vielversprechendste Jazzsängerin seit langer, langer
Zeit“.
Und mit ihrem siebten, aktuellen Album
„Something Like Real“
setzt sie einmal mehr
neue Standards. Neben
den Eigenkompositionen finden sich darauf
auch beseelte Interpretationen von Earl Brent
und Matt Dennis’ legendärem Klassiker „Angel
Eyes“, aber auch Nat Adderleys
beschwingter
„Work Song“, Chris Cornells Grunge-Nummer
„Black Hole Sun“ oder
Tracy Chapmans sozialkritischer
Folksong
„Crossroads“.
Sie habe Songs ausgewählt, die sich in den
Lyambiko-Klang einfügen ließen und die zeigten, was sie musikalisch
beeinflusse, betont die
Sängerin. „Für mich war
es wichtig, dass das Album groovt, nicht zu
abgefahren ist, ein bisschen in Richtung Soul
und Pop geht und einige Balladen hat.“ peix
Lyambiko
Matt Bianco / Lyambiko, 9. Juli, 19.30
Uhr, Open-Air-Bühne
am Mercedes-Benz-Museum
SPARDA-BANK JAZZOPEN
Dienstag, 10. Mai 2011
7
Jazz
hautnah
erleben
Variantenreiches
Programm im Bix
A
n einem der Tischchen im gemütlichen Fauteuil sitzen, lässig an der Bar
lehnen oder in der Lounge lümmeln
– im schönen Bix Jazzclub ist all das wunderbar. Viel wahrscheinlicher aber läuft’s für
die Kurzentschlossenen auf Warteschlange
und Stehplatz hinaus, denn das Bix ist
während der Jazzopen immer gut gefüllt.
Näher kann man den Künstlern nicht sein,
und das macht diese Jazzopen-Clubbühne
so attraktiv. „Das Bix“, sagt Mini Schulz,
Geschäftsführer, einer der beiden Festivalchefs und selbst Jazz-Basser, „hat sich schon
in den vergangenen Jahren zum Herz des
Festivals entwickelt.“ Eingefleischte wie gelegentliche Jazzfans genießen das sommerlich-urbane Flair, trinken dort, mitten in der
Innenstadt, auf der Außenterrasse des Clubs
oder am Brunnen einen Cocktail, plaudern
mit alten und neuen Freunden – und dann
wieder rein ins Getümmel. Auch wer am
früheren Abend nicht im Bix, sondern auf
dem Schlossplatz oder beim Mercedes-BenzMuseum Live-Jazz erlebt hat, kommt danach
gern noch vorbei, um „das Konzert in Ruhe
ausbaumeln zu lassen“, wie Mini Schulz so
schön sagt. Wie immer hat er für acht
Festivalabende ein höchst reizvolles Programm zusammengestellt, eine Mischung
aus nationalen und internationalen Jazz-Pretiosen, baden-württembergischen Acts und
Preisträgern verschiedener Wettbewerbe.
Eröffnet wird der erste dreier LateNight-Abende, die oft in Jamsessions münden, am ersten Festivaltag von Kuhnstoff,
einem jungen Quintett um den Stuttgarter
Saxofonisten Sandi Kuhn, der seine Jazzstudien als Stipendiat der Kunststiftung
Baden-Württemberg derzeit in New York
betreibt. Einen „absoluten High-EnergyGig“ werden Sax-Legende Chico Freeman
und das Trio des Österreichers Fritz Pauer
(Schulz: „Der heißt nicht umsonst so!“)
hinlegen, die im vergangenen Jahr miteinander auf Tour waren und noch 2011 eine
gemeinsame CD herausbringen. Danach bietet die Stuttgarter Formation The Marvels
mit tanzbarem 60er-Jahre-Soul eine temporeiche Show.
Tags darauf wärmt Gottberg aus Rastatt
das Bix-Publikum mit exzeptionellem JazzPop an, bevor Joey DeFrancesco übernimmt, von dem gesagt wird, er sei der
weltbeste Hammond-Organist. Er tourte
schon mit Größen wie Miles Davis und John
McLaughlin. Für sein aktuelles Album „Never Can Say Goodbye“ erhielt er eine
Grammy-Nominierung in der Kategorie „Bestes zeitgenössisches Jazzalbum“. Im Bix ist
Markante Stimme: Helen Schneider
Einziges Konzert in Deutschland in diesem Jahr: Le Sacre Du Tympan
Einziges Konzert in Deutschland in diesem Jahr: Hidden Orchestra
er mit seinem Trio Deutschland-exklusiv zu
Gast. Und mit Trijo, „der lokalen NuJazzBand Nummer 1“, so Schulz, kann man
dann in die Nacht tanzen.
Was sich gerade so in der Frankfurter
Szene tut, zeigt am letzten Festivalabend
der Saxofonist und Komponist Peter Klohmann mit seinem Quartett. Hierzulande
nur in Stuttgart zu sehen ist der Haupt-Act,
die französische, laut Schulz „völlig durchgeknallte“ Big Band Le Sacre du Tympan, die
„wie eine Mischung aus James Bond und
,Pulp Fiction‘ klingt“. So bezeichnet denn
auch deren Chef, der Bassist Fred Pallem,
das im Mai erscheinende aktuelle Album
„Soundtrax“ als „Soundtrack – aber ohne
Film“. Gut zu hörender skurriler Pop-Jazz
der „Crème de la Crème der Pariser Jazzmusik. Abschließend werden die Soul Diamonds – eine All-Star-Band um den Stuttgarter Schlagzeuger Obi Jenne – mit Funk- und
Soul-Klassikern „einheizen, aber richtig!“.
Nur für dieses eine Deutschlandkonzert
kommt der mehrfache Grammy-Gewinner
Jeff Lorber mit seiner Fusion-Allstar-Band
18 Jahre jung: Grace Kelly
Mehrfacher Grammy-Gewinner: Jeff Lorber Fusion
in exzellenter Besetzung am Festival-Montag ins Bix: Poogie Bell (Drums, Marcus
Miller Band), Jimmy Haslip (Bass, Yellowjackets), Eric Marienthal (Saxofon, u. a.
Chick Corea Elektric Band). Vorband ist das
Quintett der Sängerin Anne Czichowsky, der
diesjährigen Gewinnerin des Landes-JazzPreises. Ihr Vorgänger von 2010, Axel Kühn,
wird mit seinem mehrfach ausgezeichneten
süddeutschen Quintett den Dienstagabend
eröffnen. Einer der Höhepunkte des Bix-Programms der Jazzopen ist das intime Bix-Konzert des Weltstars Helen Schneider. Die in
Berlin lebende US-amerikanische Sängerin
knüpfte 2007 nach vielen Jahren, in denen
sie sich als Schauspielerin vornehmlich dem
Musicaltheater gewidmet hatte, an ihr
musikalisches Schaffen der 1970er Jahre an.
Begleitet wird sie vom Trio M’Jobi: Mini
Schulz, Obi Jenne und Jo Ambros.
Den Mittwoch bestreiten die Belgierin
An Pierlé & White Velvet mit ihrem eigenwilligen Sound, der an Kate Bush und Tori
Amos erinnert, sowie das junge Stuttgarter
Beck & Er Quartett um Tobias Becker und
Christoph Beck. Am Donnerstag ist als Top
Act das britische Hidden Orchestra mit
seinem sehr modernen Jazzkonzept – reichlich digitale Technik und zwei Schlagzeuge
– zu Gast, „der Geheimtipp dieses Festivals“,
meint Mini Schulz. „Es ist eine Riesenfreude,
wenn man eine solche Entdeckung macht
und die dann rausbringt.“ Im Herbst erschien das Debütalbum „Night Walks“. Mit
der definitiv jüngsten Band dieses Festivals,
den gerade mal 18-jährigen Jugend-jazztPreisträgern von Nju:zone, wird dieser
Abend ganz neue Wege im Jazz zeigen.
Die Feedback Brothers, eine GuteLaune-Funkjazz-Band aus dem Umfeld der
Stuttgarter Musikhochschule, geben am Freitag den Startschuss fürs Wochenende, bevor
das neue Jazz-Wunderkind, die erst 18-jährige Saxofonistin, Sängerin und Arrangeurin Grace Kelly aus Massachusetts, mit
ihrem Talent auch das Jazzopen-Publikum
begeistern wird.
mime
1. bis 9. Juli (3. Juli spielfrei), 20.30 Uhr,
Bix Jazzclub
Eigenwilliger Sound: An Pierlé
[363]
albatross invest
Virtuose an der Hammond-Orgel: Joey DeFrancesco
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Alexanderstraße 3 Villa Augusta 70184 Stuttgart
Fon +49 711 24 84 94 300 Fax +49 711 24 84 94 302
Multi-Instrumentalist, Komponist und Produzent: Chico Freeman
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SPARDA-BANK JAZZOPEN
Dienstag, 10. Mai 2011
Programm Jazzopen Stuttgart
Schlossplatz
B.B. King
Mothers Finest
James Hunter
bartmes feat. Fola Dada
16:30 Uhr
BIX
Jazzclub
Chico Freeman
Kuhnstoff
Late Night: The Marvels
20:30 Uhr
Sa
02.07.11
Schlossplatz
Chicago
Blood, Sweat & Tears
Julia Biel
funkTional
16:30 Uhr
BIX
Jazzclub
Joey DeFrancesco Trio
Gottberg
Late Night: TriJo
20:30 Uhr
So
03.07.11
Schlossplatz
Mo
04.07.11
MercedesBenz
Museum
Di
05.07.11
MercedesBenz
Museum
Mi
06.07.11
MercedesBenz
Museum
Do
07.07.11
MercedesBenz
Museum
Fr
08.07.11
MercedesBenz
Museum
Fr
01.07.11
Die Nachwuchsband Yasmine Tourist, einer der Playground-Teilnehmer
Junge Talente
Playground BW fördert Nachwuchs
I
m Rahmen des Jazzopen Playground BW
haben Nachwuchsbands aus Baden-Württemberg bereits zum dritten Mal die
Möglichkeit, sich bei einem der renommiertesten deutschen Jazz-Festivals live zu präsentieren. Inzwischen stehen die diesjährigen Teilnehmer fest, die von der Jury, bestehend aus Peter James (Popbüro Region
Stuttgart), Ulrich Kriest (Musikkritiker) und
Mini Schulz (Opus GmbH), aus rund 80 Bewerbungen ausgewählt wurden. An jedem
Tag tritt eine der ausgewählten Bands als
Vorgruppe an den Spielstätten Schlossplatz
und Open-Air-Bühne am Mercedes-Benz-Museum auf.
Im Ehrenhof des Neuen Schlosses:
• Bartmes feat. Fola Dada (1. Juli, 16.30 Uhr)
• Funktional (2. Juli, 16.30 Uhr)
• Natalie Rohrer & Samuel Jersak (3. Juli,
17 Uhr)
Auf der Open-Air-Bühne am MercedesBenz-Museum:
• Yasmine Tourist (4. Juli, 18.30 Uhr)
• Toni Crash (5. Juli, 18.30 Uhr)
• Olaf Schönborn’s Q4 (6. Juli, 18.30 Uhr)
• The Beach Bums (7. Juli, 18.30 Uhr)
• Hot Like Neighbour’s Lumpi (8. Juli, 18.30
Uhr)
• The Kimberlakes (9. Juli, 18.30 Uhr)
M I T S C H N ITT D ES K O NZERTS BE I DE N JAZ Z O PE N 2009
Katie Melua und die Stuttgarter Philharmoniker
Es gilt als eines der besten Konzerte in der
bisherigen Karriere von Katie Melua, und
es fand am 26. Juli 2009 im Rahmen der
Jazzopen statt. Der Auftritt, bei dem sie
ganz besondere Versionen von 20 Songs
aus dem Repertoire ihrer ersten Alben
präsentierte, verzückte damals in der ausverkauften Messehalle Stuttgart rund
8500 Zuschauer. Mit „Katie Melua with
the Stuttgart Philharmonic Orchestra“
gibt es das Konzert nun als DVD. Komponist und Producer-Legende Mike Batt
schrieb eigens für den damaligen Auftritt
die Orchester-Arrangements, die von den
Stuttgarter Philharmonikern kongenial in
Szene gesetzt wurden. Die DVD bietet
unter anderem Neu-Interpretationen von
Meluas Hits wie „The Closest Thing to
Crazy“ oder „Nine Million Bicycles“.
DVD „Katie Melua with the Stuttgart
Philharmonic Orchestra“ (89 Min., PAL),
Rough Trade Distribution, 15 Euro. Erhältlich bei ausgewählten Einzelhändlern
oder über die Homepage www.jazzopen.com/dvd-katie_melua.html.
Sa
09.07.11
So
10.07.11
Das Cover der Konzert-DVD
MercedesBenz
Museum
Paolo Conte
Natalie Rohrer und Samuel Jersak
17:30 Uhr
Michael Bolton
Jeff Lorber Fusion
BIX
Joana Zimmer
JazzAnne Czichowski
Yasmine Tourist
club
20:30 Uhr
18:30 Uhr
Tedeschi Trucks Band
BIX
Robert Randolph & The Family Band
JazzToni Crash
club
18:30 Uhr
Klaus Doldingers Passport Today
feat. Classic Passport
Olaf Schönborn's Q4
18:30 Uhr
Goran Bregovic &
His Wedding And Funeral Band
The Beach Bums
18:30 Uhr
„Sing The Truth“ feat. Angelique
Kidjo, Dianne Reeves, Lizz Wright
Bê alias Betina Ignacio
Hot Like Neighbour's Lumpi
18:30 Uhr
Matt Bianco
Lyambiko
The Kimberlakes
18:30 Uhr
Musikhochschule
MercedesBenz
Museum
Helen Schneider
Kühntett
20:30 Uhr
BIX
Jazzclub
An Pierlé & White Velvet
Beck&Er Band
20:30 Uhr
BIX
Jazzclub
Hidden Orchestra
nju:zone
19:30 Uhr
BIX
Jazzclub
Grace Kelly
Feedback Brothers
20:30 Uhr
BIX
Jazzclub
Le Sacre Du Tympan
Peter Klohmann und Band
Late Night: Soul Diamonds
20:30 Uhr
German Jazz Trophy - A Life For Jazz 2011: Dave Holland Quintet
20:00 Uhr
Jazz für Kinder
11:00 Uhr
Die Uhrzeiten kennzeichnen den Spielbeginn der jeweiligen Festivalbühne - Änderungen vorbehalten. www.jazzopen.com
Rund ums Festival
Anfahrt,
Specials,
Tickets und Vorverkauf
Tickets für die Jazzopen Stuttgart sind über
die Homepage www.jazzopen.com erhältlich, telefonisch über die Tix-Box-Hotline
unter 콯 07 11 / 99 79 99 99 sowie bei Easy
Ticket und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Anfahrt mit ÖPNV oder Pkw
Ehrenhof des Neuen Schlosses: Die U-BahnLinien U5, U6, U7, U12 und U15 fahren
direkt bis zum Schlossplatz. Sowohl die
Buslinie 42 als auch die Buslinie 44 fahren
direkt bis zur Haltestelle Schlossplatz, wo
auch die Nachtbusse abfahren.
Parkmöglichkeiten: Tiefgaragen BW-Bank,
Königsbau-Passagen, Schillerplatz (Commerzbank) oder Landtag.
Open-Air-Bühne am Mercedes-Benz-Museum:
Das Museum ist mit der S-Bahn S1 und mit
dem Bus 51 erreichbar.
Parkmöglichkeiten: Museumsparkhaus und
Parkplatz P4 .
Die beste Regionalbank
in Baden-Württemberg
sagt vielen Dank!
Bix Jazzclub: Das Bix ist mit den Stadtbahnlinien U1, U2, U4 und U12 erreichbar.
Parkmöglichkeiten: Züblin-Parkhaus oder
Breuninger-Parkhaus.
Verbraucher bescheinigen der Sparda-Bank in Tests eine gute Beratung, Zuverlässigkeit, TopLeistungen, höchste Kundenzufriedenheit, Bestnoten für Preis/Leistung und Kundenorientierung. Die
Auszeichnung zur besten Regionalbank in Baden-Württemberg und weitere Auszeichnungen sind für
uns eine Bestätigung, auch künftig Außergewöhnliches für Sie zu leisten.
Testen Sie uns und unsere ausgezeichneten Leistungen!
Lt. Kundenmonitor: Die Bank mit den zufriedensten Kunden
www.sparda-bw.de
Musikhochschule Stuttgart: Mit den Stadtbahnen U1, U2, U4, U5, U6, U7 oder U15 bis
Charlottenplatz. Mit den U-Bahnen U9 oder
U14 bis Hauptbahnhof.
Parkmöglichkeiten: Parkhäuser Landtag,
Landesbibliothek, Haus der Geschichte oder
Staatsgalerie.
Festivalpässe
Auch dieses Jahr gibt es wieder die Möglichkeit, die Jazzopen in vollen Zügen zu genießen, mit den Festivalpässen „Jazzopen“ und
„Jazzopen gold“. Sie sind über 콯 07 11 /
50 99 00, unter [email protected] oder
direkt über ein Bestellformular auf der
Homepage www.jazzopen.com erhältlich.
Die Festivalpässe sind übertragbar. Gegenüber dem Einzelverkauf spart man rund
30 Prozent.
Angebote
für
Kinder
Catering-Ticket und -Voucher
Mit dem Catering-Ticket erhält man für die
Veranstaltungen am Schlossplatz einen
überdachten Sitzplatz der 1. Kategorie inklusive Zugang zum Catering-Bereich, von wo
man ebenfalls einen Blick auf die Bühne
hat. Den Catering-Voucher wiederum kann
man zu jeder Eintrittskarte für Veranstaltungen auf der Open-Air-Bühne am MercedesBenz-Museum dazukaufen. Der Besitzer erhält dann Zugang zum dortigen CateringBereich.
Jazz für Kinder
Am Sonntag, 10. Juli, gibt es auf der OpenAir-Bühne am Mercedes-Benz-Museum „Jazz
für Kinder“. Das Projekt wird gestaltet von
Jazz-Preisträger Peter Lehel (Saxofon), Professor Mini Schulz (Kontrabass), Kinderliederkomponist und Saltacello-Bandleader
Peter Schindler (Klavier) und Jazz-Schlagzeuger Meinhard „Obi“ Jenne. Die Veranstaltung eignet sich für Kinder ab drei Jahren.
Sie beginnt um 11 Uhr, der Eintritt ist frei.
Bühnen
Ehrenhof des Neuen Schlosses (Schlossplatz), Open-Air-Bühne am Mercedes-BenzMuseum, Bix Jazzclub (Gustav-Siegle-Haus),
Musikhochschule Stuttgart
I M PRE SSUM
Redaktion:
STZW Sonderthemen
U. Bethscheider-Kieser, M. Vogel
Produktion:
Matthias Laws
Fotos:
Veranstalter
Anzeigen:
Stuttgarter Zeitung
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Telefon 07 11 / 72 05 - 16 20
Telefax 07 11 / 72 05 - 16 14
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