Der Kattowitzer NS-Regierungspräsident Dr. Walter
Transcrição
Der Kattowitzer NS-Regierungspräsident Dr. Walter
Der Kattowitzer NS-Regierungspräsident Dr. Walter Springorum und seine Nachkriegsrelationen im Spiegel der Archivalien von 1939-1945 Dr. Mirosław Wecki Schlesische Universität in Katowice Quellen Staatsarchiv Katowice (Archiwum Państwowe w Katowicach) Regierung Kattowitz Oberpraesidium Oberschlesien Staatsarchiv Opole (Archiwum Państwowe w Katowicach) - Regierung Oppeln Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde Reichsinnenministerium Berlin Document Center Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv Bayreuth Berichte Springorums (nach 1945) Ostdokumentation 8 Ostdokumentation 10 Sonderarchiv Moskau - Personalakten Springorums Ostdokumentation 13 Lebenslauf geb. 17.10.1892 in Dortmund Evangelische Industriellenfamilie in Westfalen Jurist Seit 1919 in Staatsverwaltung 1931-1937 Landrat des Landkreises Bütow (Pommern) 1937-1939 Reichsministerium des Innern September 1939 – als Soldat gegen Polen 1939-1943 Regierungspräsindent in Kattowitz 1943-1945 Vizeoberpräsident der Provinz Oberschlesien Mitglied des Aufsichtsrates der Hoesch AG. Gestorben 3.02.1973 1930-1933 – Deutsche Volkspartei 1.05.1933-1945 – NSDAP (Nr. 3 064569) Unten: Sonderarchiv Moskau, Aus Personalakten Springorums Oberschlesien (1922) 1939-1945 1922 – Teilung Oberschlesiens Polen – Woiwodschaft Schlesien (sog. Ostoberschlesien) Deutschland Regierung Oppeln 8.10.1939 – Eingliederung der Woiwodschaft Schlesien ins Dritten Reich Regierungsbezirk Kattowitz 1941 – Provinz Oberschlesien und NSDAP.-Gau Oberschlesien (Regierungsbezirke Kattowitz und Oppen) Regierungsbezirk Kattowitz Regierungsbezirk Kattowitz - Woiwodschaft Schlesien (OS.Industriebezirk) Hauptprobleme - Bildung der deutschen Verwaltung - Industrie (Kriegswirtschaft) - - Oststreifen (ehm. russische und oesterreichsche Teilungen Polens) Oestliche Teilen von Regierungsbezirk Oppeln (Beuthen, Gleiwitz, Hindenburg O/S) - Volkstumspolitik Oberschlesier (Eindeutschung) Polen (Unterdrueckung und Aussiedlung) Juden (Verfolgung und Vernichtung) Zwischen zwei Gauleiter Josef Wagner (1899-1945) Fritz Bracht (1899-1945) 1928-1941 Gauleiter in Westfalen 1927-1935 Parteifunktionaer in Westfalen 1935-1940 Gauleiter in Schlesien 1935-1940 Stellv.Gauleiter in Schlesien Konflikte mit SS (Volkstumspolitik) 1941 Gauleiter und Oberpraesident in Oberschlesien 1941 Aus der NSDAP entlassen (wegen Katholizismus) Protegé Himmler’s oder „denkender Gauleiter”? 1944 – verhaftet (nach 20. Juli) 1945 – von der SS in Berlin erschossen 1945 – Selbstmord in Bad Kudowa (Schlesien) Volkstumspolitik „Moeglich viele Familien oder Personen vor dem Zugriff der SS – Zwangsarbeit und Internierung, Beschlagnahme des Vermoegens” zu retten (Springorum, Springorum, 1961, Bundesarchiv Bayreuth, Bayreuth, Ost.Dok. Ost.Dok. 13/1) „von der polnischen Sprache, die der Oberschlesier nur selten beherrschte, war diese einheimische Mundart recht weit entfernt.” (Springorum, Springorum, 1961, Bundesarchiv Bayreuth, Bayreuth, Ost.Dok. Ost.Dok. 13/1) „Waehrend das deutsche Empfinden erwartete, dass diese Personen sich den geschenkten Vertrauens wuerdig erweisen und sich mit der Hebung ihrer wirtschaftlichen Lage begnuegtuen wuerden, stellte die Gestapo in vielen Faellen nunmehr ihre Mitarbeit in einer Untergrundbewegung fest.” (Springorum, Springorum, 1961, Bundesarchiv Bayreuth, Bayreuth, Ost.Dok. Ost.Dok. 13/1) (Rechts: Rechts: AP Katowice, Oberpraesidium Oberschlesien, Oberschlesien, Sygn. 117) (AP Katowice, Polizeipraesident Sosnowitz, Sygn. 313) Verfolgung und Vernichtung der Juden. KL Auschwitz „Die Massnahmen gegenueber den juedischen Bevoelkerung gehoeren zu den truebsten Kapitel oberschlesischer Kriegsgeschichte”. (Springorum, 1961, Bundesarchiv Bayreuth, Ost.Dok. 13/1) „Uber das KZL Auschwitz wurde nicht mehr bekannt als ueber irgendeine Wehrmachtseinheit besonderer Art, die dauernd oder voruebergehend im Bezirk lag” (Springorum, 1961, Bundesarchiv Bayreuth, Ost.Dok. 13/1) (Oben: AP Katowice, SD.-Leitabschnitt Kattowitz, Sygn. 13) Das Judische Historische Institut Warschau, Warschau, Deutsche Dokumente, Dokumente, Sygn. 28 (Links: AP Katowice, Polizeipraesident Sosnowitz, Sygn. 317; Rechts: AP Katowice, Regierung Kattowitz, Sygn. 2785) 1945 – Reichsverteidigungskommissar und die Rauemung der Bevoelkerung 1944 der NS-Fanatiker Gauleiter Bracht und „die vernünftige Beamten” (Springorum, 1961, Bundesarchiv Bayreuth, Ost.Dok. 13/3) „Auch spaeter erwies sich bei unseren Aufforderungen zur Raumung das Misstrauen der Oberschlesier gegen die tschechische Bevoelkerung des Protektorats als ihren nunmehr alleinigen Bergungsraum als so gross, dass sie lieber die Gefahren einer Ueberrollung durch die Russen in Kauf nehmen, als in die Haende der Tschechen fallen wollten”. (Springorum, 1961, Bundesarchiv Bayreuth, Ost.Dok. 13/3) (Rechts: AP Katowice, NSDAP.-Kreisleitung Hindenburg, Sygn. 6) Erzwungene Humanität Räumung der Pflegeanstalt Rybnik im Februar 1945 Springorum, Neisse, den 1. März 1945 „[…] die letzten 300 Geisteskranken einschließlich Wärterpersonal aus der HKL in Rybnik (Heil- und Pflegeanstalt Rybnik) zu bergen. Die Kranken sind nach Branitz, an der Grenze zum Sudetenland, gebracht. Bethge teilte mir mit, dass selbst für seine starken Arztnerven dieser Geistertransport in der Nacht fast zuviel gewesen sei. Abtransport war wegen „Katyn“ nötig.” (Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, R 1501 Reichsministerium des Innern, Sygn. 2876) (Oben: Oben: AP Kat, Oberpraesidium Oberschlesien, Oberschlesien, Sygn. 8) Widerstand? Kreisauer Kreis Fritz Dietlof von der Schulenburg-Teressow (+ 1944) Hans Michael von Matuschka (+ 1944) 19441944-1945 – fuehrende Rolle Springorums in deutscher Verwaltung in Oberschlesien (Rechts: Rechts: „Das Oberschlesische Wanderer” Wanderer” vom 10. August 1944; Sonderarchiv Moskau, Moskau, Dokument aus Personalakten Springorums) Springorums) Danke für Ihre Aufmerksamkeit [email protected]