argentinien - Destino Argentina

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argentinien - Destino Argentina
Golfreise
ARGENTINIEN
Berge, Wein und
noch viel mehr
Teil 3 unseres Argentienreiseberichtes
Z
urück aus dem herrlichen, ursprünglichen Patagonien
ins quirlige, moderne Buenos Aires verbringen wir
einen Tag mit Shoppen in schier unerschöpflichen
Läden und zu Preisen, die das Blut jeden Schnäppchenjägers sehr hoch in den Adern steigen läßt. Bekleidung und Accessoires aller Labels, welche die
Modewelt ausmachen, werden in den tollen Shopping Malls an der
Fußgängerzone Florida, der schicksten Einkaufsmeile der Stadt, wie
z.B. der Galeria Pacifico angeboten. Es macht Spaß, sich hier vom
sehr freundlichen und bemühten Personal einkleiden zu lassen oder
so manches Souvenir für zu Hause zu erstehen. Als Domizil haben
wir das Sofitel Buenos Aires in der Arroyo Street erkoren, das inmitten von Antiquariaten und Kunstgalerien liegt. Das Ambiente im
elegant mit Art Deco vermischten französischen Stil und die sehr
zuvorkommende Bedienung ist vom Feinsten, exquisite Möbel und
eine verschwenderische Pracht von Blumengestecken suchen lange
ihresgleichen.
Vor den nächsten Reisezielen Córdoba und Mendoza ist das ebenfalls
zum Sofitel-Konzern zählende La Reserva Cardales einen Abstecher
wert. Das kürzlich eröffnete Luxus-Hotel an der Panamericana bei
Campana besitzt einen sehr schönen Spa-Bereich und einen eigenen
interessanten 18-Loch Golfplatz. Schwere Sandbunker und beeindruckende Wasserhindernisse lohnen die Reiseunterbrechung.
Danach machen wir uns auf in Richtung Mendoza, der Hauptstadt
der gleichnamigen argentinischen Provinz im Westen von Argentinien, etwas mehr als eine Flugstunde von der Hauptstadt Buenos
Aires entfernt. Dreihundert Jahre nach der Gründung 1561 zerstörte
ein Erdbeben die nach dem damaligen Gouverneur von Chile, García Hurtado de Mendoza benannte Stadt fast vollständig. Weit über
5000 Menschen verloren ihr Leben und leider ist von den herrlichen
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Bauten der Kolonialzeit nur noch die Ruine der Kirche des Heiligen
Franziskus erhalten. Ca. 1,1 Millionen Einwohner hat die moderne,
von schönen Alleen durchzogene und mit reichlich Blumen geschmückte Stadt heute und ist eine wichtige Handelsmetropole, die
an der Hauptverkehrsstraße nach Chile liegt. Nur 380 Kilometer
ist Santiago de Chile entfernt. Ein ca. 1700 km langes ausgeklügeltes Bewässerungssystem sorgt für die Zuleitung des Wassers in
die vielen Kanäle. Besonders bekannt in unseren Breitengraden ist
die Provinz wegen des feinen Weines, der hier wächst und gekeltert
wird. Über 2000 Weinkellereien unterschiedlicher Größe mit „Bodegas“, in denen die Erzeugnisse probiert werden können, findet
man in der Gegend. Auch das hier hergestellte Olivenöl hat viele
Freunde. Weniger beliebt, doch nötig ist die Erdölverarbeitung. In
drei Monaten jeden Jahres wird in Mendoza kräftig gefeiert und
der Wein fließt in Strömen. Im Sommer und Frühherbst ist „Vendimia“, das Fest der Weinlese mit der Wahl der Weinkönigin im
Amphitheater als Höhepunkt. Aus 17 Departments kommen die
Anwärterinnen mit ihrem Gefolge und ein Sieg ist die Krönung der
Karriere einer Winzertochter. Die Cuyo-Region, im Dialekt der
einheimischen Indianer bedeutet das so viel wie Wüste, mit den
Provinzen Mendoza, San Juan und San Luis, bietet eine Fülle von
hervorragenden Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmälern - eine
Fahrt zum Uspallata-Pass an der chilenischen Grenze bietet einige der eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten. Die Puente del Inca
ist kein Bauwerk der Inkas sondern ein durch die Erosion gebildeter, 47 Meter hoher und 28 Meter breiter Steinbogen über den
Rio Mendoza. Der atemberaubende Blick auf den höchsten Berg
des amerikanischen Kontinents, den 6.962 Meter hohen Aconcagua und die, 1904 auf der Paßhöhe errichtete Christusstatue
Cristo Retendor, sind weitere Höhepunkte einer Rundfahrt. So ist
die Mendoza nicht nur für Bergsteiger und Wanderer im Sommer
und Skifahrer im Winter ein lohnendes Ziel. Auch die Golfplätze
der Weinregion erfreuen sich landschaftlicher Schönheit, wie der
schon 1926 gegründete 9-Loch-Golf Club Andino mit zwei großen Wasserhindernissen und der Club de Campo Mendoza, eine
halbe Stunde von der Stadtmitte entfernt, mit nach verschiedenen
Weinsorten benannten 18 Löchern, wie zum Beispiel dem Par 3
„Pinot Noir“. Auch die 9 Loch des Vinas Golf Club führen Namen
nach Rebensorten und angrenzenden Bäumen. Die 9 ist ein genauer Nachbau des 17. Lochs in Carnoustie/Schottland, an dem der
argentinische Golfheld Josè Jurado mit einem Schlag den Sieg bei
den British Open verpasste. Im Villa Mercedes Golf Club ist an 11
der 18 Loch reichlich Wasser im Spiel.
Córdoba
Das letzte Ziel unserer Argentinien-Reise ist Córdoba, die zweitgrößte Stadt des Landes, deren voller Name Córdoba de la Nueva
Andalucia lautet und die, wegen der Universität und vieler anderer
Lehrinstitute, auch La Docta – die Gelehrte und wegen der vielen
Kirchen, welche die Franziskaner und Dominikaner-Padres bauen ließen, Ciudad des las Campanas – Stadt der Glocken genannt
wird. Die malerische Altstadt im Kolonialstil lädt zum Bummeln
ein und bietet herrliche Fotomotive. Die Provinz Córdoba wird
als das Herz Argentiniens bezeichnet und liegt etwas nördlich des
geografischen Zentrums des Landes. Sie gehört zu den dichter bevölkerten und wirtschaftlich wichtigen Gebieten des Landes. In
zwei geographische Teile gliedert sich die Provinz: der gebirgige
Westen mit den zu den Sierras Pampeanas gehörenden Sierras de
Córdoba und der je zur Hälfte zur Pampa, in der man noch die landestypischen Gauchos zu Pferd mit ihren Rinderherden beobachten
kann, und zur Gran Chaco-Ebene gehörige flache Osten. Die Zucht
von hauptsächlich Rennpferde und natürlich Polo-Ponys, die aber
mit den kleinen Rassevertretern, die bei uns diesen Namen tragen,
reichlich wenig zu tun haben, wird hier großgeschrieben. Und natürlich Hunderttausende von Rinder findet man in dieser Gegend.
Das Fleisch ist wie im ganzen Land einfach ein Gedicht und zudem
zu Preisen, die einem die ganze Bestellung im Steakhaus am liebsten wiederholen lassen würde – wenn man es denn mengenmäßig
nur schaffen könnte.
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Córdoba Golf Club
Wie in ganz Argentinien ist auch hier die Bevölkerung hauptsächlich aus den Nachkommen von Einwanderern aus Spanien, Italien,
Syrien, Libanon, Armenien und Deutschland, vor allem in Villa General Belgrano, zusammengesetzt und es ist beachtlich, wie wenige
Probleme unter den verschiedenen Abstammungen zu Tage treten.
Man macht zwar viele Witze darüber und selbstverständlich gibt es
auch hier Vorurteile, doch das Zusammenleben ist sehr friedlich.
Eher als „Ausländer“ bezeichnet werden Immigranten aus Bolivien
und Peru. Die Ureinwohner, Sanavirones und Comechingones, die
in der Kolonialzeit von den Spaniern fast ausgerottet wurden, sind
unvermischt kaum mehr anzutreffen, lediglich einige ihrer Ortsbegriffe finden sich noch im Sprachgebrauch. Im sehr sehenswerten
Archäologischen Park Cerro Colorado, bei San José de la Dormida an der Ruta Nacional 9 etwa 120 Kilometer von Córdoba, sind
tausende von Wand- und Höhlenmalereien der Comechingones zu
bewundern, die vom großen künstlerischen Können der Ureinwohner zeugen und das Leben in den Dörfern und der Natur rundherum
hervorragend aufzeigen. Die jüngsten Motive stammen bereits aus
der Zeit des Einzugs der Konquistadoren und zeigen unter anderem
einen Spanier hoch zu Ross, mit Helm, Brustpanzer und Hund.
Viele der malerischen Dörfer in der Gegend bieten dem Reisenden
im Sommer ein abwechslungsreiches Programm mit mehreren Kultur- und Musikfestivals. Der Ort Villa General Belgrano, der von
deutschen Einwanderern gegründet wurde und in dessen Hinterland
das Dörfchen La Cumbrecita ganz nach alpinen Vorbildern gebaut
wurde, veranstaltet sogar ein eigenes Oktoberfest, die Fiesta Nacional de la Cerveza. In Córdoba herrscht Kontinentalklima. Obwohl
Golfplatz Las Delicias
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Córdoba Golf Club
der Sommer mit seinen heißen Tagen und kühlen Nächten die bevorzugte Saison für die meisten Besucher ist, hat auch der Winter seine
Reize. Regen fällt überwiegend im Frühling und Sommer, der ja zum
Glück für europäische Golfer im differenten Zyklus liegt.
In den Städten der Provinz Córdoba ist viel Industrie anzutreffen, auf
dem Land Agrar- und Viehwirtschaft. Viele Stauseen sorgen für die
Energieerzeugung und die touristischen Angebote werden von Einheimischen und Besuchern immer mehr genutzt. Golfer nutzen die
schönen Plätze. Wandern, Biking und Rafting in den kristallklaren
Flüssen der Sierras stehen für andere Urlauber auf dem Programm.
Der größte See des Landes, das Mar Chiquita, ist allerdings salzhaltig und in der Salzwüste Salinas Grandes im Nordwesten ist die Flora und Fauna der Region nach am ursprünglichsten erhalten. Raubkatzen wie Pumas und die einheimische Jaguarart, den Yaguareté,
bekommt man nur mit viel Glück zu Gesicht, Gürteltiere und Ottern
halten sich nicht ganz so versteckt und Andenkondore sind vor allem
im Nationalpark Valle de Punilla öfter zu sehen und können sogar
beim Nisten beobachtet werden.
Für den Golfsport besteht eine reichhaltige Auswahl an schönen
Plätzen, oft in Verbindung mit Country- und Polo-Clubs. Eines dieser atemberaubend schnellen Spiele der argentinischen Liga, das wie
Golf durch die Engländer ins Land kam und ebenso mit Handicap
gespielt wird, zu beobachten sollte man sich nicht entgehen lassen,
sind doch die Reiter absolute Könner ihres Metiers und in Argentinien Stars wie die bekannten Fußballer. Der Jockey Club ist einer
dieser Clubs und befindet sich nur knappe fünf Minuten vom Stadt-
Golfplatz Las Delicias
Potrerillo de Larreta Country Club
kern entfernt in einem Landsitz. Der Golfplatz wurde erst vor wenigen Jahren gemäß der amerikanischen Konzeption gebaut. Er bietet
eine Reihe von interessanten Herausforderungen für den Spieler, ist
zwar fast ganz flach, aber mit vielen künstlichen Hindernissen und
einigen größeren Seen versehen.
Der Córdoba Golf Club, am Fuße der Sierras Chicas wurde vor
etwa 80 Jahren entworfen und von ein paar Unternehmern, die einen
Golfplatz direkt in der Nähe der Großstadt anlegen wollten, gebaut.
So liegt der Platz im traditionellen englischen Stil nur knappe 20 Kilometer von der Stadtmitte der Provinzhauptstadt entfernt und zählt
zu den besten des Landes. Die Nähe zu den Bergen verleiht dem
Course eine besondere Topographie und viele natürliche Hindernisse, wie tolle Baumgruppen und eine Lagune verlangen vom Spieler
volle Aufmerksamkeit, so wird er oft für Turniere genutzt. Er ist die
Heimat von Angel Cabrera, der hier als Caddy seine erfolgreiche
Golfkarriere begann.
Zwei Eigenschaften kennzeichnen den Golfplatz Las Delicias: er ist
der erste, der innerhalb eines vornehmen Landgutes in Córdoba in 20
Minuten Fahrzeit von der Stadtmitte angelegt wurde und herrschaftliche Villen, umgeben von schönen, gepflegten Gärten säumen in
gutem Abstand die Fairways. Zum Zweiten fasziniert er durch seine
ziemlich komplizierten Greens und schmale Spielbahnen.
Angelegt in einem Grundstück mit viel Geschichte ist der Potrerillo de Larreta CC der jüngste Platz der Provinz innerhalb eines
alten Landgutes, 30 Kilometer von der Provinzhauptstadt entfernt.
Vor vier Jahrhunderten gehörte das Gelände zu der imposanten Je-
La Cumbre Golf Club
Potrerillo de Larreta Country Club
suiten-Estancia von Alta Gracia, einem Weltkulturerbe der Unesco.
Nur wenige Meter vom Herrenhaus im Kolonialstil angelegt, das als
Gasthaus fungiert, kommen auf den meisten Spielbahnen Bäche ins
Spiel. Das moderne Design ähnelt sehr den amerikanischen Plätzen
mit Bunkern, Cross-Bunkern, zwei Lagunen sowie verschiedenen
Out-Bounds.
Alte Bäume und die vielen, für die Gegend typischen Bodenwellen,
kennzeichnen den Ascochinga GC, der 60 Kilometer außerhalb der
Stadt zu finden ist. Die alten 9-Loch sind im englischen Stil gebaut,
die zweiten wurden erst vor einigen Jahren angelegt und ergänzen
harmonisch die alten Bahnen. Eine besondere Herausforderung stellen die Greens von hohem Schwierigkeitsgrad.
La Cumbre, 100 Kilometer von Córdoba entfernt, hat auch schon
mehr als 75 Jahre auf dem Buckel und liegt im Herzen des PunillaTals, wo die Berge das Landschaftsbild beherrschen. Er wurde ebenfalls im englischen Stil angelegt und ist umrahmt von imposanten
Baumgruppen. Viele Dog-Legs und künstliche Hindernisse sorgen
für Abwechslung und werden nicht umsonst mit den besten Plätzen
Schottlands verglichen.
Argentinien ist in jedem Fall eine Reise wert, egal ob für Golfer oder
normale Touristen. Welchen Landstrich man auch besucht, man findet immer beeindruckende Natur und Kulturdenkmäler. Das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis, die gute Küche – nicht nur Steaks
und Schokolade überzeugt - und die freundlichen Menschen lassen
den Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis werden - und
man will unbedingt wiederkommen. Hasta luego, Argentina!
La Cumbre Golf Club
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