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jubiläumnsausgabe online.indd 1 05.10.2011 09:39:53 Inhaltsverzeichnis Grußworte Ministerpräsident des Landes Schleswig Holstein ..........................................................4-5 Befehlshaber Luftwaffenführungskommando..... ................. .................................................6 Befehlshaber 4.Luftwaffendivision...... .................... ...........................................................7 Kommandeur Europäisches Lufttranssportkommando ....................................................8-9 Kommodore des Lufttransportgeschwader 63 ..............................................................10-11 Landrat und Kreispräsident ...........................................................................................12-13 Bürgermeister der Stadt Rendsburg.................. ................ .................................................14 Bürgermeisters der Gemeinde Hohn.................................. ................ ................................15 Bürgermeisters der Gemeinde Alt Duvenstedt.................................................... ...............16 Altbürgermeister aus Hohn.......................... ............................................ ......................... 17 Geschichte LTG 63 Rückblick 50 Jahre Lufttransportgeschwader 63 ......................................................... 19-25 Chronik des Lufttransportgeschwader 63 ..................................................................... 26-31 Unsere Jubiläumsmaschine ........................................................................................... 33-37 Das LTG stellt sich vor Der Stab ........................................................................................................................39-45 Fliegede Gruppe ............................................................................................................46-47 1. Fliegende Staffel .......................................................................................................49-50 Flugbetriebsstaffel........................................................................................................ 51-55 Technische Gruppe........................................................................................................56-59 Nachschub- und Transportstaffel ..................................................................................60-63 Instandsetzungsstaffel ...................................................................................................64-66 Wartungsstaffel .............................................................................................................67-69 Personalrat.......................................................................................................................... 70 Sanitätszentrum Alt Duvenstedt....................................................................................71-72 5. Kompanie des Aufklärungsbataillon 6 ........................................................................... 73 Gesellschaft für Flugzieldarstellung .............................................................................75-76 Traditionsgemeinschaft ...................................................................................................... 77 Impressum Seite.....................................................................................................................................78 Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 2 http://www.brummel-ltg63.de Seite 2 05.10.2011 09:39:57 Grußwort Peter Harry Carstensen, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein Z um 50-jährigen Bestehen des Lufttransportgeschwaders 63 gratuliere ich allen Soldatinnen, Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich. Seit 1967 ist der Flugplatz Hohn in Alt Duvenstedt/Hohn im Kreis RendsburgEckernförde die Heimat des Geschwaders. Über die Jahrzehnte entwickelte sich eine tiefe Verbundenheit mit der Region. Viele Soldatinnen und Soldaten des LTG fanden über ihre dienstliche Verwendung hinaus mit ihren Familien einen neuen Lebensmittelpunkt in Schleswig-Holstein. Mit seinen weltweiten Einsätzen übernahm das Geschwader auch eine Botschafterrolle für unser Land. Die Bilder der Hilfsflüge in den Hunger- und Katastrophengebieten dieser Welt sind uns allen im Gedächtnis. Für die Menschen, Seite 3 jubiläumnsausgabe online.indd 3 die Sie in ihrer Not unterstützten, waren Sie mehr als eine Hilfe. Als „Engel der Lüfte“ haben Sie, die Soldatinnen und Soldaten des Lufttransportgeschwaders 63, sich weltweit einen hervorragenden Namen gemacht. Für die Bevölkerung in der Umgebung des Standortes Hohn wurden das Motorbrummen der Transall C-160 und bis Dezember 2010 der unverkennbare Klang des Hubschraubers Bell UH-1D zu einer vertrauten Geräuschkulisse und zu einem hörbaren Zeichen dafür, dass Sie, die militärischen und zivilen Angehörigen des LTG 63, von Ihren Flügen gut und wohlbehalten zurückkehren. In Erinnerung bleiben die wichtigen Einsätze in Termez/Usbekistan, die schwierigen Missionen in Afghanistan und nicht zuletzt die Hilfe der Hubschrauber bei der Flutkatastrophe 2002. Wir gedenken aber auch der 42 Luftwaffenangehörigen, welche 1975 bei einem tragischen Absturz einer Transall Ihres Geschwaders im Lefka-Ori-Gebirge auf Kreta ihr Leben verloren. In Trauer schauen wir auf dieses Jahr zurück. Die möglichen Auswirkungen der Bundeswehrstrukturreform auf SchleswigHolstein machen mir Sorgen. Vielerorts ist die Bundeswehr ein unverzichtbarer und in höchstem Maße verlässlicher Partner in der zivil-militärischen Zusammenarbeit, so wie das LTG 63 mit seinem großen fliegerischen Know-how, das wir im Katastrophenfall dringend benötigen und das sich durch einen allein ehrenamtlich organisierten Katastrophenschutz nicht ersetzen ließe. E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:39:58 Grußwort Als Land zwischen den Meeren und als Brückenland zwischen Mittel- und Nordeuropa muss sich Schleswig-Holstein klimatischen und technischen Entwicklungen und den damit verbundenen Herausforderungen stellen. Dies bietet große Chancen, birgt aber auch Risiken. Auf diese Situation müssen wir vorbereitet sein. Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 4 Ich danke allen Soldatinnen, Soldaten sowie zivilen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Lufttransportgeschwaders 63 für Ihre Leistungen und für das gute Miteinander. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen weiterhin Können und Glück bei Ihren Hilfsflügen und Einsätzen und dass Sie stets gesund zu Ihrem Standort und Ihren Familien zurückkehren. http://www.brummel-ltg63.de Seite 4 05.10.2011 09:40:02 Grußwort Generalleutnant Peter Schelzig , Befehlshaber Luftwaffenführungskommando Z um 50-jährigen Jubiläum des Lufttransportgeschwaders 63 gratuliere ich allen Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verbandes herzlich. Das Lufttransportgeschwader 63 istnun bereits seit 50 Jahren, einem halben Jahrhundert, ein überaus wertvoller und leistungsfähiger Bestandteil der Luftwaffe. Ursprünglich aufgestellt im Jahr 1961 im niedersächsischen Celle und ausgerüstet mit dem Transportflugzeug „Noratlas“, erfolgte im September 1967 die Verlegung des Verbandes nach Hohn. Hier fand bis 1970 die Umrüstung auf die „Transall“ C-160 statt. 1993 kamen schließlich Hubschrauber Bell UH-1D hinzu. In ungezählten Lufttransporteinsätzen überzeugten die Angehörigen des Verbandes durch hohe Professionalität und vorbildliche Einsatzbereitschaft, sei es bei der Sicherstellung weltweiter Transportaufgaben auch in Krisengebieten, des Such- und Rettungsdienstes oder bei der Hilfeleistung nach Naturkatastrophen. Einsätze der jüngeren Vergangenheit im Rahmen ISAF, KFOR, verschiedener UNO-Missionen oder im Rahmen der Hochwasserhilfe an Oder und Elbe sind hier nur stellvertretend zu nennen. Einer breiten Öffentlichkeit wurde der Verband darüber hinaus durch die ZDF-Serie „Die Rettungsflieger“ bekannt. Dank des langjährigen, überzeugenden Engagements haben sich die Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur im lokalen Bereich hohes Ansehen erworben; darauf können Sie alle zu Recht stolz sein. Seite 5 jubiläumnsausgabe online.indd 5 Allen aktiven und ehemaligen Angehörigen des Lufttransportgeschwaders 63 spreche ich für die in den zurückliegenden 50 Jahren äußerst erfolgreich geleistete Arbeit meinen aufrichtigen und persönlichen Dank aus. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg, alles erdenklich Gute sowie „Hals- und Beinbruch“ und „Many Happy Landings!“ Peter Schelzig Generalleutnant E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:03 Grußwort Generalmajor Zimmer, Befehlshaber der 4.Luftwaffendivision D as Lufttransportgeschwader 63 in Hohn feiert sein 50-jähriges Bestehen. Hierzu beglückwünsche ich die Soldatinnen und Soldaten sowie die zivilen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Verbandes sehr herzlich. Seit 50 Jahren ist das Lufttransportgeschwader 63 ein Garant für den guten Ruf der deutschen Luftwaffe und die Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft und der Region. Einsätze der verschiedensten Ausprägungen waren und sind besonders sichtbare Zeichen der stets professionellen Leistung des Verbandes und seines Personals. Ob in Afghanistan, auf dem Balkan, in Afrika oder bei der Fluthilfe an Oder und Elbe hat der Verband die anfallenden Herausforderungen gemeistert. Alleine in Afghanistan befanden sich seit 2002 nunmehr 4163 Angehörige des Verbandes fürmehr als 182.000 Tage im ISAF-Einsatz und flogen dabei gut 28.000 Stunden mit der C-160. Als Leistung aller Angehörigen des Verbandes wurde die Flugsicherheit immer groß geschrieben und das Lufttransportgeschwader 63 mehrfach ausgezeichnet. Diese erfolgreicheArbeit gilt es uneingeschränkt fortzusetzen, gerade auch in Zeiten des Übergangs in neue Strukturen. In der Folge der Aufstellung des European Air Transport Commands untersteht das Geschwader seit dem 1. Juli 2010 truppendienstlich dem Kommando der 4.Luftwaffendivision in Aurich, Ostfriesland. Das Lufttransportgeschwader 63 hat sich mir als nunmehr truppendienstlichem Vorgesetzten als äußerst leistungsstarker, Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 6 stets professionell agierender Verband vorgestellt. Dies gilt es zu erhalten und ebenso das motivierte Personal bei anstehenden Veränderungen im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr mitzunehmen und zu führen. Ich danke allen aktiven und ehemaligen Angehörigen des Lufttransportgeschwaders 63 für ihre Leistungen und wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute, viel Erfolg und gratuliere zum Jubiläum. http://www.brummel-ltg63.de Seite 6 05.10.2011 09:40:03 Grußwort Generalmajor Jochen Both , Kommandeur Europäisches Lufttransportkommando S ehr geehrte Angehörige des Lufttransportgeschwaders 63! Sie feiern heute den 50. Jahrestag „Ihres“ Geschwaders, einem der ältesten und traditionsreichsten Verbände der Luftwaffe. Als Kommandeur der jüngsten Einheit im Bereich des deutschen militärischen Lufttransportes, dem Europäischen Lufttransportkommando (EATC), ist es mir eine Freude, Ihnen zu diesem besonderen Tag auf diese Weise gratulieren zu dürfen. Dieser Tag steht für eine beispielgebende Symbiose von Standort, der besonderen Mentalität der Menschen vor Ort sowie dem Stolz, Teil des Teams LTG 63 zu sein. Ihr Geschwader hat seit seiner Aufstellung bei unzähligen, welt-weiten Einsätzen herausragende Leistungs- und Einsatzbereitschaft sowie hohe Professionalität bewiesen: Der Beitrag im Rahmen humanitärer Hilfsflüge im Jemen, Algerien, Nigeria und in den Iran bedeuteten zu Anfang der 60er Jahre Pionierleistungen für die Bundeswehr, die erfolgreiche Teilnahme an Einsätzen u.a. in Ost-Timor und Jan Mayen bei ISAF und bei KFOR stellen für Sie zwischenzeitlich alltägliche Herausforderungen dar. Und mehrfach habe ich dieses Gefühl der Erleichterung und des Glückes persönlich gespürt, von Frauen und Männer des LTG 63 aus der kalten Nordsee freundlich und professionell „gerettet“ zu werden - glücklicher Weise nur im Rahmen meiner routinemäßigen Seenotausbildung in Nordholz. Tatsächlich haben sich die Frauen und Männer des LTG 63 national wie international unabhängig vom Einsatzprofil einen hervorragenden Ruf erworben. Dieses Seite 7 jubiläumnsausgabe online.indd 7 gilt auch im multinationalen Kontext des EATC, wo das Geschwader eine Vorreiterrolle für die deutschen Verbände bei der Einführung einer neuen Einsatzplanungssoftware übernommen hat: Ich weiß, dass ich mich als Kommandeur des Europäischen Lufttransportkommandos bei der gemeinsamen Auftragserfüllung uneingeschränkt auf das Team LTG 63 verlassen kann. Sie vertreten die Bundeswehr und Luftwaffe in ausgezeichneter Art und Weise und können auf die durch Sie und ihre Vorgänger in den vergangenen 50 Jahren gezeigten Leistungen zu Recht stolz sein! Als geborener Schleswig-Holsteiner kenne ich das bestehende, besondere Zusammengehörigkeitsgefühl der in diesem Verband arbeitenden Menschen sowie die tragende Bindung des Verbandes an E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:03 Grußwort seine „zivile Umgebung“. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft „Hals- und Beinbruch – und many happy landings“ und bin mir sicher, dass der deutsche Lufttransport, ungeachtet sich verändernder Strukturen und unabhängig von den zu fliegenden Luftfahrzeugmustern, auch in Zukunft auf den beispielgebenden Beitrag der Frauen und Männer des LTG 63 setzen kann. Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 8 Ihr Jochen h B Both h Generalmajor Kommandeur Europäisches Lufttransportkommando http://www.brummel-ltg63.de Seite 8 05.10.2011 09:40:13 Grußwort Oberst Stefan Neumann Kommodore des Lufttransportgeschwader 63 Tatendrang und Liebe zum Detail einen einsatzfreudigen Verband verkörperten, bei dem ein familienähnliches, norddeutsches Zusammengehörigkeitsprofil immer einen hohen Stellenwert hatte. Ich bedanke mich daher bei allen aktiven und ehemaligen Geschwaderangehörigen, die durch ihr persönliches Engagement zum exzellenten Ruf des Lufttransportgeschwaders 63 auf allen Kontinenten beigetragen haben. L iebe Geschwaderangehörige, liebe BRUMMEL-Leser, Bereits als Kind begeisterten mich die Flugzeuge am Himmel von Berlin – in den Häuserschluchten von Tempelhof zum Greifen nahe. Seitdem hat mich die Faszination der Luftfahrt nicht mehr losgelassen. Daher empfinde ich heute tiefgehende Freude und Stolz, als Kommodore des traditionsreichen Lufttransportgeschwaders 63 ein besonderes Jubiläum mit Ihnen begehen und dieses Grußwort an Sie richten zu dürfen. Vor Ihnen liegt eine Sonderausgabe der BRUMMEL zum 50. Jubiläum des Verbandes. Insbesondere die Chronik verdeutlicht, wie stark der Verband über die Jahrzehnte zum militärischen Lufttransport in der Luftwaffe beigetragen und sich gleichzeitig stets verändert hat. Prägend für das „Hohner“ Geschwader waren fortwährend jene Menschen, die mit viel Seite 9 jubiläumnsausgabe online.indd 9 In diesen feierlichen Stunden müssen wir aber auch jene in besonderer Erinnerung behalten, die in Ausübung ihres Dienstes ihr Leben für Deutschland gegeben haben. Ich gedenke den Opfern des tragischen Flugzeugabsturzes in den Bergen von Kreta im Februar 1975 und dem Absturz des Rettungshubschrauber SAR-71 in Hamburg im März 2002. Mein besonderer Dank geht an die umliegenden Gemeinden und Städte, von denen das Geschwader seit dem Umzug von Celle nach Hohn und Alt Duvenstedt durchgehend hervorragende Unterstützung erfahren hat. Die gemeinsame Ausgestaltung der Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum mit vielen Hohnern unterstreicht dieses und ist Ausdruck einer herzlichen, ununterbrochenen Partnerschaft. So sende ich einen besonderen Gruß nach Hohn, zumal durch die Nähe zum Flugplatz der Name „Hohn“ weltweit unmittelbar mit dem Lufttransportgeschwader 63 verbunden wird. Ein Blick zurück zeigt, was geleistet wurde. Vor rund 100 Jahren begann die rasante Epoche der Luftfahrt, in der das Lufttrans- E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:18 Grußwort portgeschwader 63 nunmehr seit 50 Jahren mitfliegt. Gestalten Sie daher mit unverändertem Eifer die vor uns liegende Zeit mit, sodass wir noch lange gute Beiträge für die Geschichtsbücher liefern. Ich lade Sie herzlich zu unseren Jubiläumsaktivitäten ein. Diese sollen besonders Lufttransport zum Anfassen bieten, damit auch Sie die Faszination der Luftfahrt spüren können. Ihr Kommodore Stefan Neumann Oberst Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 10 http://www.brummel-ltg63.de Seite 10 05.10.2011 09:40:19 Grußwort Dr. Rolf-Oliver Schwemer, Landrat Lutz Clefsen, Kreispräsident von Rendsburg-Eckernförde I m September 2011 feiert das Luftransportgeschwader 63 in Hohn sein 50-jähriges Bestehen. Hierzu übermitteln wir unsere herzlichen Glückwünsche. Möge die aus diesem Anlass erscheinende Sonderausgabe der Geschwaderzeitschrift „BRUMMEL“ einen Einblick in das Leben und die Geschichte des Verbandes ermöglichen. Bereits aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums im Jahre 2001 haben wir auf das aus Sicht des Kreises gewachsene, besonders harmonische Miteinander zwischen Bundeswehr und Standortbereich hingewiesen. In diese unverändert guten Beziehungen können auch die Nachbargemeinden und der Kreis uneingeschränkt einbezogen werden. Verständnis und Vertrauen prägen unser Verhältnis. Beweis hierfür sind die vielen traditionellen Veranstaltungen des Geschwaders mit den zahlreichen Gästen aus dem nicht-militärischen Bereich. Gern nutzen wir die Gelegenheit, um Dank und Anerkennung auszusprechen für den geleisteten Beitrag zur Erhaltung und Sicherung des Friedens sowie für die unzähligen humanitären Hilfsflüge. 1.200 Soldatinnen und Soldaten sowie 200 zivile Beschäftigte mit hoher Motivation stellen die jederzeitige Einsatzbereitschaft bei Tag und Nacht sicher. Hierdurch ist das Geschwader weit über die Grenzen unserer Region hinaus bekannt geworden und hat sich einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Auch wenn die letzten Jahre der Transall C 160 gezählt sind und wieder einmal eine Reform der Bundeswehr den Fortbestand des Geschwaders in Frage stellt, hoffen wir doch sehr, dass das Luftransportgeschwader 63 dauerhaft seine Heimat am Standort in Seite 11 jubiläumnsausgabe online.indd 11 E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:20 Grußwort unserem schönen Kreis Rendsburg-Eckernförde haben wird. Dem anlässlich des 50-jährigen Jubiläums am 17. September auf dem Flugplatz in Hohn geplanten Familientag wünschen wir eine gute Beteiligung, einen guten Verlauf und vor allen Dingen gutes Wetter. Dem Geschwader wünschen wir auch künftig viel Erfolg bei der Erfüllung seiner vielfältigen Aufgaben. Rendsburg, im September 2011 Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 12 Dr. Rolf-Oliver Schwemer Landrat Lutz Clefsen Kreispräsident http://www.brummel-ltg63.de Seite 12 05.10.2011 09:40:21 Grußwort Andreas Breitner , Karin Wiemer-Hinz , Bürgermeister und Bürgervorsteherin der Stadt Rendsburg Das Lufttransportgeschwader 63 ist fest mit der Region verbunden und im gesellschaftlichen Leben integriert. Mit seinen „Brummelbienen“ ist das LTG zu Botschaftern der gesamten Region geworden und nicht mehr wegzudenken. Von daher ist es für die Region auch selbstverständlich und eine innere Verpflichtung, sich für den Erhalt des LTG 63 einzusetzen. Wir brauchen Sie! Mit viel Enthusiasmus und Engagement versehen Sie alle sehr gute Arbeit, die wichtig für unsere Gesellschaft ist. Dem Lufttransportgeschwader 63 wünschen wir für die Zukunft alles Gute. Ihnen allen viel Spaß beim Freundes- und Familientag beim LTG 63. Ihre m 17. September 2011 feiert das Lufttransportgeschwader 63 sein 50-jähriges Bestehen. Zu diesem Jubiläum gratulieren wir im Namen der Stadt RendsKarin Wiemer-Hinz burg und im eigenen Namen sehr herzlich. Mit einem Freundes- und Familientag wird Ihr das Jubiläum mit zahlreichen Aktivitäten auf dem Flugplatz Hohn begangen. Ganz nach dem Motto der vergangenen 50 Jahre: Mitten im Herzen unserer Region! Andreas Breitner Der Auftrag des Lufttransportgeschwaders Bürgermeister hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten sehr gewandelt. Die Anforderungen und die Leistungsbereitschaft der Soldatinnen und Soldaten sowie der Zivilbediensteten sind stetig mitgewachsen. Weit über die Landesgrenzen hinaus hat sich das Lufttransportgeschwader neben seinem militärischen Auftrag durch weltweite humanitäre Hilfs- und Katastropheneinsätze als „Engel der Lüfte“ einen Namen gemacht. Seite 13 E-Mail: [email protected] A jubiläumnsausgabe online.indd 13 Bürgervorsteherin Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:21 Grußwort Bernd Müller Bürgermeister der Gemeinde Hohn Aus einer anfänglichen Partnerschaft wurde im Laufe der Jahre, geschaffen und geprägt durch die vielen persönlichen Verbindungen, eine verlässliche Freundschaft, auf die wir zu Recht alle stolz sein können. Lassen Sie uns diese feiern! Ich heiße Sie dazu in der Gemeinde Hohn alle herzlich willkommen und wünsche Ihnen eine Menge neuer Eindrücke, interessante Begegnungen und viel Freude auf der Basis beim Lufttransportgeschwader 63 hier in Hohn! Ihr D as LTG 63 und somit alle Geschehnisse rund um das Geschwader haben für die Gemeinde Hohn immer einen besonderen Bernd Müller Stellenwert, und so ist es mir eine ganz Bürgermeister der Gemeinde Hohn besondere Freude, anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums die herzlichsten Glückwünsche der Gemeinde Hohn übermitteln zu dürfen. Dieses gerade nicht alltägliche Ereignis ist wahrlich gebührender Grund zum Feiern und bietet eine weitere Gelegenheit, das besondere Miteinander des LTG 63 und der Gemeinde Hohn hervorzuheben. Mit der Stationierung des Geschwaders hier in Hohn hat nicht nur für unsere Gemeinde eine neue Zeitrechnung angefangen. Für die Region und die Bürger bedeutete es, dass nunmehr gute und sichere Arbeitsplätze zur Verfügung standen. Ein ganz besonderer Gewinn ist in der Folgezeit dann der Zuzug und die Ansiedlung vieler Soldaten und ihrer Familien. Sonderausgabe http://www.brummel-ltg63.de Seite 14 jubiläumnsausgabe online.indd 14 05.10.2011 09:40:26 Grußwort Peter Eichen , Bürgermeister der Gemeinde Alt Duvenstedt immens wichtig im Hinblick auf den Katastrophenschutz und den Brandschutz in unserem Küstenland. Ohne die militärischen Ressourcen wären Katastrophenschutz und Brandbekämpfung in der Region nur noch sehr eingeschränkt gesichert. Sie sehen liebe Leser der Brummel, wie wichtig das LTG 63 für unsere Region ist, und zwar als fester Bestandteil unserer Gesellschaft aber auch der Wirtschaft. Daher können wir froh sein, immer wieder das „Brummeln“ am Himmel zu hören.Die Alt Duvenstedt wünscht dem LTG 63 zum 50 jährigen Jubiläum und auch für die Zukunft und damit für den Erhalt des Standortes alles Gute und viel Erfolg. Ihr 5 0 Jahre Lufttransportgeschwader 63 in Hohn sind 50 Jahre für die Region und 50 Jahre für den Frieden und humanitäre Hilfe. Die Geschwaderangehörigen und deren Familien sind ein fester Bestandteil hier in unserer Region. Sie sind ehrenamtlich tätig in Vereinen, Verbänden, Schulen sowie in der ehrenamtlichen Politik und daran kann man sehen, dass das LTG 63 hier sehr gut integriert ist. Weiterhin beteiligt sich das LTG 63 an den Durchführungen von Großveranstaltungen wie dem EON-Hanse-Cup, dem Rendsburger Herbst, bei der Ausrichtung von Konzerten, Benefizveranstaltungen, kommunalen Jubiläen, kirchlichen Veranstaltungen und unterstützt soziale Projekte mit Sponsoring und dem bürgerschaftlichen Engagement ihrer Soldaten im zivilen Leben. Das Lufttransportgeschwader ist weiterhin Seite 15 jubiläumnsausgabe online.indd 15 Peter Eichen Bürgermeister der Gemeinde Alt Duvenstedt E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:27 Grußwort Werner Kuhrt , Altbürgermeister aus Hohn und der Hohner Feuerwehrkapelle mit dem zünftigen Fliegermarsch und rotem Teppich gebührend in Empfang genommen. Ein wenig gemischte Gefühle auf beiden Seiten haben sich aber ganz schnell zu einem gut nachbarschaftlichen, ja sogar freundschaftlichen Verhältnis entwickelt. Woran sich bis heute nichts geändert hat ! Der anfänglich mal geprägte Begriff „Südlappland“ oder „hoher Norden“ ist nach 44 Jahren für manchen verdienstvollen Pensionär oder Rentner zum endgültigen Landeplatz in einer neuen Heimat geworden. Der amtierende Bürgermeister bei der Verlegung des LTG 63 von Celle nach Hohn und seitdem ein Ehrengast in unserem Geschwader. L eewe Leserinnen un Leser vun de BRUMMEL! 50 Johr, een lange Tied, wenn man se för sick lingen süht; 50 Johr Lufttransportgeschwader 63, een korte Tied, wenn man se hüüt vun achtern mol bekiek ! Möge das in der Jubiläumsfeier im September allen Geschwaderangehörigen in besonders dankbarer Weise durch zahlreichen Besuch zum Ausdruck gebracht werden. Ab 1. September 1967 ist das Geschwader von Celle kommend nun schon auf dem NATO-Flugplatz Hohn stationiert. Oberst Rudat, am Steuerknüppel einer Noratlas, der den Platz „kampflos“ in Besitz nehmen konnte, wurde von der Gemeindevertretung Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 16 Nach der Umrüstung von Noratlas auf die C160 „Brummelbiene“ im Jahre 1972 erwarten wir natürlich die, unserer Meinung nach, längst fällige Modernisierung auf die A400M, damit das Arbeitspferd der Lüfte, die Transall, endlich in den wohlverdienten Ruhestand fliegen kann. Es wäre wohl schwer zu verstehen, wenn die wieder mal bevorstehende Umstrukturierung der Bundeswehr da noch einen Strich durch die Hoffnungen machen würde. Als langjähriger, persönlicher Freund des Geschwaders ist es mir immer wieder eine Ehre bei besonderen Veranstaltungen dabei sein zu können. Eine besondere Freude würde es mir bereiten, den neuen A400M auf dem Flugplatz Hohn mit begrüßen zu dürfen. Zum halben Jahrhundert des Lufttransportgeschwaders 63 wünsche ich weiterhin nur „heile“ Starts und Landungen. Mit einem fliegerisch zünftigen Hals- und Beinbruch grüßt http://www.brummel-ltg63.de der Alte aus Hohn Seite 16 05.10.2011 09:40:28 Rückblick 50 Jahre Lufttransportgeschwader 63 ein zeitgeschichtlicher Rückblick D er Lufttransport der Bundeswehr beginnt im September 1957 mit der Indienststellung eines ersten Transportgeschwaders in Erding/Bayern durch den damaligen Verteidigungsminister Dr. FranzJosef Strauß. Aus diesem Verband hervorgehend, werden noch im gleichen Jahr das Lufttransportgeschwader 61 und zwei Jahre später das Lufttransportgeschwader 62 in Celle-Wietzenbruch gegründet. Für das LTG 63 hingegen beginnt die Zeitrechnung erst am 15. Dezember 1961. Die Gründungszeit 1961 - 1964 Mit der Umbenennung der in Celle stationierten 2. Staffel des LTG 62 in 1. Staffel LTG 63 ist das „Hummel-Geschwader“, heute in Hohn bei Rendsburg stationiert, geboren. Im Januar 1963 meldet der erste Geschwaderkommodore, Oberstleutnant Wilhelm Batz, seinen Verband personell und materiell mit 43 französischen Noratlas Transportflugzeugen voll aufgerüstet und einsatzbereit. Seither füllen unterschiedlichste Transporteinsätze die Auftragsbücher des Geschwaders und führen die Besatzungen in zahlreiche Regionen der Welt. Hilfseinsätze für Erdbebenopfer in Agadir, Medikamententransporte für den Niger und Jemen, Unterstützungsflüge für die Deutsche Botschaft in Khartoum und Hilfsflüge in norddeutsche Küstengebiete nach der Flutkatastrophe 1962 sind wegweisend für die Herausforderungen späterer Jahre. Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 17 Mit der Hummel nach Hohn 1964 - 1971 1964 wird Oberst Horst Rudat Geschwaderkommodore. Unter seiner Führung stellt sich der Lufttransport erstmals am 21. Juni 1964 mit einem „Tag der offenenTür“ der Öffentlichkeit und 40.000 Besuchern vor. Gleichzeitig wird die stilisierte Hummel, das bis zum heutigen Tag gültige Geschwaderwappen des LTG 63, präsentiert. Bis weit in die 70er Jahre „Hummelgeschwader“ genannt, hat sich letztlich der Name „Brummelbiene“ für das gegenwärtige Einsatzmuster Transall C-160 durchgesetzt. Wegen des Bürgerkrieges in Nigeria erfolgen 1964 erste UNO-Missionen der Luftwaffe in den afrikanischen Raum. Hilfsflüge in Erdbeben- und Überschwemmungsgebiete Italiens, der Türkei und den Iran verlangen von den Luftwaffensoldaten Flexibilität, Können und hohe Einsatzbereitschaft. Das Nachfolgemuster der Noratlas, die C-160 Transall, ein Produkt deutschfranzösischer Zusammenarbeit, befindet sich bereits in der Erprobungs- und Einführungsphase. Durch Einführung des neuen Waffensystems wird 1967 die im Jahre 1960 beschlossene Verlegung des LTG 63 von Niedersachsen nach SchleswigHolstein realisiert. Mit einer großen Parade verabschiedet sich das LTG 63 im Juni des gleichen Jahres von seinem Standort Celle. Ein sichtbares Zeichen der Veränderungen im Rendsburger Raum setzt Oberst Rudat am 01. September 1967 mit seiner ersten http://www.brummel-ltg63.de Seite 17 05.10.2011 09:40:28 Rückblick Landung auf dem gerade fertig gestellten Flugplatz Hohn. Zahlreiche LTG 63 Angehörige folgen dem Sog der Verlegung. Nicht nur sie, sondern auch Bürger der umliegenden Gemeinden finden durch das Lufttransportgeschwader 63 einen alternativen und bis heute sicheren Arbeitsplatz. Während dieser Verlegungsund Aufbauphase wird das noch junge Transall-Personal bis 1973 in Mont de Marsan/Frankreich auf das neue Einsatzmuster umgeschult. Von den Flugzeugwerften in Toulouse, Bremen und Hamburg gefertigte „Brummelbienen“ verdrängen Zug um Zug die gute alte „Nora“. 13 Jahre hat sie den drei Transportgeschwadern der Luftwaffe als zuverlässiges „Arbeitspferd“ gedient. Am 18. März 1970 stellt das Geschwader den Flugbetrieb mit der Noratlas ein, die letzte Maschine findet ihren Abstellplatz am Eingangstor zur Hugo-JunkersKaseme. Tribut für Frieden und Freiheit 1971-1979 Mit Oberst Dr. HeinzUlrich Beuther, dem dritten Geschwaderkommodore, wird 1971 eine neue Epoche des „Brummel-Geschwaders“ eingeleitet. Volleinsatzbereit und mit 36 TransallFlugzeugen sowie ca. 1.600 Beschäftigten ausgestattet, feiert das LTG 63 am 16. Dezember 1971 seinen 10. Geburtstag. Hervorgehoben wird die Verlegung einiger Komponenten nach Beja/Portugal zur fliegerischen Ausbildung, die Übernahme einer SAR-Bereitschaft mit der Transall und die Aufnahme einiger DO-28 Skyservant zur Durchführung kleinerer Kurier- und Transportdienste. Wie in den Jahren zuvor, beleben Hilfsflüge nach Ost-Pakistan, Seite 18 jubiläumnsausgabe online.indd 18 Nord-Jemen, Algerien, Äthiopien und Nepal den Alltag des fliegerischen und technischen Personals. Zum Dank für die erbrachten Hilfeleistungen der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen eines sechswöchigen Einsatzes innerhalb Äthiopiens, verleiht seine Majestät, Kaiser Haile Selassi von Äthiopien, allen Angehörigen des Kommandos das Tätigkeitsabzeichen der Äthiopischen Luftstreitkräfte in Gold. Oberst Dr. Beuther wird zusätzlich mit einem Verdienstorden am Bande ausgezeichnet. Die offizielle Erlaubnis zum Tragen der Schwinge wird durch die BRD erteilt und durch die Deutsche Botschaft in Addis Abeba überreicht. Zur Befriedigung der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Ägypten und Israel erfolgt 1974 eine weitere UN-Mission deutscher Transportflieger zum Lufttransportstützpunkt N‘Djamena/Tschad im zentralafrikanischen Raum. Von dort werden die in Akkra/Ghana angelandeten UN-Soldaten und Materialien über mehrere Wochen mit 10 Transall nach Kairo/Ägypten geflogen. Am 9. Februar 1975 herrscht Entsetzen, Schmerz und tiefe Trauer. Eine Transall ist mit 42 Angehörigen der Luftwaffe in den weißen Bergen des Lefka-Ori-Gebirges auf Kreta abgestürzt. Zu Ehren der verunglückten Kameraden wird auf dem Soldatenfriedhof Marlemee auf Kreta ein Gedenkstein gesetzt, der regelmäßig durch Abordnungen betroffener Dienststellen und Einheiten aufgesucht wird. E-Mail: [email protected] Zwei ganz normale Jahre 1979 - 1980 Die weiteren Jahre sind von routinemäßigem Handeln bestimmt. Unter Geschwaderkommodore Oberst Hubert Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:28 Rückblick Marquitan erfolgen im Jahre 1979 Hilfseinsätze in Überschwemmungsgebiete des Sudans, Suchflüge nach Verunglückten des gesunkenen Frachters „München“ im Atlantik und zur Unterstützung von Erdbebenopfern in Algerien und Italien. Zur Einsparung von Haushaltsmitteln und effektiveren Bewertung von Materialerhaltungsmaßnahmen an der Transall C-160 werden Rationalisierungsmaßnahmen, vorwiegend in der Technischen Gruppe, vorgenommen. Die Transall zeigt erste Abnutzungserscheinungen: wesentliche Bauteile leiden unter den klimatischen Bedingungen Schleswig-Holsteins und müssen in den folgenden Jahren erheblichen Korrosionsschutzmaßnahmen durch die Industrie unterzogen werden. Hungergebiet SahelZone 1980 – 1986 1980 übernimmt Oberst Rudi Gutzeit das Geschwader. Während seiner Amtsperiode wird das LTG 63 in einige von der Völkergemeinschaft getragene Hunger-Hilfsorganisationen eingebunden. Mit großem personellen und materiellen Aufwand betreiben die Soldaten mehrere Lufttransportstützpunkte in der Sahel-Zone, von wo sie die Bevölkerung in Äthiopien und Sudan über mehrere Monate unter schwierigsten fliegerischen Bedingungen mit Nahrung, Kleidung und Gebrauchsgütern versorgen. Der allgemeine Kostendruck zwingt zur Einführung eines neuen Materialerhaltungskonzeptes, welches nicht nur die Inspektionsintervalle der Transall verändert, sondern auch lebensdauerverlängernde Maßnahmen im Hinblick auf den Einsatz der Transall bis zum Jahr 2010 vorsieht. Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 19 Unruhige Zeiten 1986 – 1991 Am 1.Oktober 1986 übernimmt Oberst Jürgen Reiss das Geschwader als sechster Kommodore des LTG 63. Seinem Bemühen ist es zu verdanken, dass die ehemalige „Kaserne Krummenort“ am 9. Mai 1989 in „Hugo-Junkers-Kaserne“ umgetauft wird. Der Wandel in Europa, die Vereinigung unseres Volkes und der gleichzeitig verlaufende Golf-Krieg prägen Anfang der 90er Jahre weitgehendst das Auftragsgeschehen des Lufttransportgeschwaders. Persönliches Engagement und erfolgreiche Bemühungen von Oberst Reiss, bereits im Vorfeld des „Mauerfalls“, also schnellstmöglich, freundschaftliche Begegnungen mit Angehörigen von Transportverbänden der ehemaligen NVA während der nicht unkritischen politischen Lage einzuleiten, machen sein Wirken in dieser Zeit unvergessen. Evakuierungsflüge von Liberia nach Sierra Leone, Hilfsflüge von einem Stützpunkt in Uganda in die Hungergebiete Süd-Sudans und Einsätze in das Erdbebengebiet von Teheran stehen für weitere umfangreiche humanitäre Hilfsleistungen der Bundesrepublik Deutschland. Durch die Einbindung deutscher Luftwaffenverbände in den Flankenschutz türkisch-irakischer Grenzgebiete hat sich das Geschwader ab 1990 auf Entlastungsflüge für die Royal- und US-Airforce innerhalb Europas und Versorgungsflüge für deutsche Truppenteile in der Türkei zu konzentrieren. http://www.brummel-ltg63.de Seite 19 05.10.2011 09:40:29 Rückblick Die Luftbrücken durch Europa 19911993 Die nachfolgende „Kurdenhilfe“, eine Luftbrücke quer durch Europa in den Osten der Türkei, bei der tausenden Menschen schnell und wirkungsvoll geholfen wird, fällt in die Amtsperiode von Kommodore Oberst Joachim Mörsdorf. Mit Abschluss dieser bislang größten Hilfsaktion der Bundeswehr, begeht das LTG 63 am 14. September 1991 sein 30-jähriges Jubiläum mit einem „Tag der offenen Tür“. Bereits während dieser Feierlichkeit wird vom Balkan, dem nächsten Einsatzgebiet, gesprochen. Seit dem 4. Juli 1992 beteiligen sich deutsche Transportflieger an der Versorgungs-Luftbrücke von Zagreb nach Sarajevo, die erst Anfang 1996 enden wird. Über Weihnachten und zum Jahreswechsel 1992/93 werden von einem Lufttransportstützpunkt in Mombasa/Kenia wiederum Hilfsflüge in den Süden des Sudan unternommen. Strukturwandel 1993 - 1995 Die Amtszeit Oberst Hans-Otto Elger, zuvor Kommodore des Hubschraubertransportgeschwaders (HTG) 64 in Ahlhorn, wird von den über drei Jahre andauernden Luftbrückenflügen nach Sarajevo überdauert. Seine Amtsperiode als Kommodore des LTG 63 fällt in den Zeitraum erheblicher Strukturveränderungen innerhalb der Bundeswehr. Auch das LufttransSeite 20 jubiläumnsausgabe online.indd 20 portkommando mit seinen Verbänden ist von einschneidenden Konsequenzen dieser „Luftwaffenstruktur 4“ betroffen. So ist die Verlegung von Teilen des HTG 64 von Ahlhorn nach Hohn mit UH-1D Hubschraubern, die sozialverträgliche Integration von 350 Soldaten und zivilen Mitarbeitern und die infrastrukturelle Erweiterung des Flugplatzes Hohn ein Arbeitsschwerpunkt des 1995 pensionierten Kommodores. Neben den Routinetransporten innerhalb Europas, erfolgen Evakuierungsflüge für Westeuropäer aus dem sich im Bürgerkrieg befindlichen Jemen nach Djibouti und Hilfsflüge für ruandische Flüchtlinge in Zentralafrika. Anfang März 1993 empfängt Verteidigungsminister Volker Rühe eine TransallBesatzung des LTG 63 bei deren Rückkehr von einem mehrwöchigen UN-Einsatz in Bahrain bzw. dem Irak. Ein sichtbares Zeichen ihrer Solidarität zu den Soldaten des Lufttransportgeschwaders 63 setzt die Stadt Rendsburg durch Übernahme einer Patenschaft für eine Transall, die am 6. Juni 1994 durch Bürgermeister Rolf Teucher auf den Namen „Rendsburg“ getauft wird. Einsatzorientiert 1995 -1998 Vom 1. April 1995 bis zum 30. September 1998 führt Oberst Hans-Jürgen Ochs das Geschwader, in diesen Jahren wird die Arbeit aller Angehörigen überwiegend durch die Aufnahme der taktischen Hochwertausbildung der C-160 Besatzungen in Goose Bay (Kanada), durch eine zeit- und kostenintensive Umrüstung auf ein modernes Cockpit, durch Rationalisierung im technischen Bereich mit einer bedingten Schichtbefähigung, gekennzeichnet. Dane- E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:29 Rückblick ben konnten die vorzüglichen freundschaftlichen Kontakte mit den Nachbargemeinden durch mehrere Veranstaltungen gepflegt und vertieft werden. Aber auch landesweit wurde nunmehr die Hubschrauberstaffel durch die erfolgreiche Fernsehserie „Rettungsflieger“, der zentrale Flugplatz Schleswig-Holsteins durch den Medienauftrieb anlässlich der Landungen europäischer Würdenträger während der Feierlichkeiten zum 100. Bestehendes Nord-/ Ostseekanals, die vorbildlichen Leistungen im Lufttransport mit der Verleihung des Fahnenbandes IFOR bekannter und gewürdigt. Norddeutsche Gastfreundschaft und militärisches Organisationsverrnögen konnten die Hohner Transporter zudem beim ersten gemischten Copter-/Ranger-Derby, beim traditionellen Jumbo-Derby sowie beim vielbesuchten „Tag der offenen Tür“ zum 35. Geburtstag der Brummelbienen erneut beweisen. LTG 63 im weltweiten Kriseneinsatz 1998 – 2003 In die Amtszeit von Oberst Miunske von Oktober 1998 bis März 2003 fallen bedeutende sicherheitspolitische Ereignisse. Die daraus resultierenden militärischen Einsätze forderten den Verband weltweit: Umfangreiche Transportflüge für den NATO-Einsatz auf dem Balkan, die MEDEVAC-Unterstützungsflüge für die Vereinten Nationen für Ost-Timor (INTERFET) sowie die auf den 11. September 2001 folgenden Antiterroreinsätze, vor allem in Afghanistan und am Horn von Afrika. Ab Februar 2002 wurde unter der Leitung von Oberst Miunske in Termez/Usbekistan ein Lufttransportstützpunkt aufgebaut, der bis Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 21 heute mit derzeit ca. 100 Mann den ISAFEinsatz der Bundeswehr in Afghanistan unterstützend begleitet. Rettungs- und Versorgungsflüge mit Transall C-160 und Bell UH-1D während der Flutkatastrophe in Mosambik stehen für eine weitere umfangreiche humanitäre Hilfsleistung der Bundesrepublik Deutschland im Ausland. Aber nicht nur im Ausland wird die Hilfe des LTG 63 benötigt, das Geschwader leistet durch die Bereitstellung von Bell UH-1D und Transall C-160 bei der Elbe-Hochwasserkatastrophe seinen Anteil an der Rettung vieler durch die Überschwemmungen bedrohten Menschen. Darüber hinaus feierte im September 2001 der Verband mit einem Hallenfest unter großer Beteiligung der Bevölkerung sein 40-jähriges Bestehen. Leider blieben ihm als Verbandsführer die schwersten Stunden nicht erspart: Bei einem Flugunfall des SAR-Hubschraubers in Hamburg im März 2002 wurden fünf Besatzungsmitglieder getötet. LTG 63 die ersten Jahre in Usbekistan 2003 – 2006 Während der Zeit von Oberst Helmut Frietzsche als Kommodore im LTG 63 vom 28.03.2003 bis zum 27.03.2006 befinden sich ständig viele Angehörige des Geschwaders im Auslandseinsatz. Die Haupteinsatzgebiete sind immer noch Usbekistan/Afghanistan für ISAF und der Kosovo für KFOR. Zusätzlich wird das LTG auch bei zeitlich befristeten Einsätzen wie zum Beispiel die EU-Operation ARTEMIS in Uganda im Jahr 2003. Um auf die internationalen Einsätze im http://www.brummel-ltg63.de Seite 21 05.10.2011 09:40:29 Rückblick Bündnisrahmen vorbereitet zu sein müssen alle Beteiligten ihr Kenntnisstand und Fertigkeiten festigen und auf geänderte Rahmenbedingungen geschult werden. Hierfür nimmt das LTG 63 an einer Vielzahl von Übungen im multinationalen Rahmen teil. Die wichtigsten sind: European Tactical Airlift Meet (ETAM) in der Türkei. NATO- Übung Clean Hunter 03. Aber auch am Heimatstandort bleibt die Zeit nicht stehen. Hier wird im Jahr 2003 die Fliegerhorstgruppe des LTG 63 aufgelöst und deren Aufgaben durch den neu aufgestellten S3SKO-Bereich übernommen. Ebenfalls wird der Rettungszentrum Hamburg der Bundespolizei übergeben, womit nach 32 Jahren eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich SAR beendet wird. im Jahr 2006 zwei Transall C-160 in den Kongo verlegt um als Teil von EUFOR RD Congo der UN bei der Durchführung der ersten freien Wahlen zu helfen. Des weiteren verlegen zwei Transall C-160 nach Zypern um im Auftrag der UN Flüge in den Libanon durchzuführen. Trotz der Belastungen durch die häufig sehr anspruchsvollen Szenarien wird dem LTG 63 nach fünfjährigen unfallfreien Flugbetrieb im Jahr 2009 der Flugsicherheitspokal verliehen. Als weitere Highlights sind hier noch der Besuch durch Bundespräsident Horst Köhler im Jahr 2006 und die feierliche Einweihung des Soldatenfriedhofs im Ostslowakischen Vysny Mirosov nach dem vierten Arbeitseinsatz durch Angehörige des LTG 63 zu nennen. LTG 63 die Einsatzbelastung steigt! 2006 – 2010 Wie schon seinen Vorgänger im Amt des Kommodore wird der ISAF- Einsatz Oberst Merten in seiner Zeit als Kommodore vom 27.03.2006 bis 25.02.2010 begleiten. Als größte Umstellung in diesem Bereich ist die Verlegung der Lufttransportmittel ins Einsatzland hervorzuheben. Seit Ende August 2008 wird der Lufttransport von dem Flugplatz Masar–e Sharif aus durchgeführt. Die Unterbringung der Besatzungen und des Unterstützungspersonals im Einsatzland stellt die Angehörigen des LTG 63 vor neue Herausforderungen und Probleme. Aber die Anzahl und die Intensität der zusätzlichen Einsätze im Rahmen der Bündnisverpflichtungen und bei Humanitärer Hilfeleistung steigt ständig an. So werden Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 22 http://www.brummel-ltg63.de Seite 22 05.10.2011 09:40:30 Chronik 1961 - Hilfsflüge Erdbebengebiet Sizilien/Italien - Transall-Umschulung beginnt in Mont de Marsan/Frankreich - Aufstellung des LTG 63 in Celle mit dem Transportflugzeug Noratlas - am 15. Dezember Oberstleutnant Batz, Kommodore bis 1964 1969 1962 - Erste Atlantiküberquerung mit der Transall - Verleihung Flugsicherheitspokal - Evakuierungsflüge Zypern 1970 1963 - Das LTG 63 hat seinen vollen Einsatzstand erreicht - Sondereinsatz Medikamente und Sanitätsmaterial für Süd-Jemen - Die letzte Noratlas verlässt am 18. März den Flugplatz - Hilfsflüge Biafra/Nigeria - Hilfsflüge Erdbebengebiet Türkei - Hilfsflüge Flutkatastrophe Ost-Pakistan - Verleihung Flugsicherheitspokal 1964 - Oberst Rudat, Kommodore bis 1971 - Hilfsflüge Überschwemmungsgebiet Oase Touggourt/ Algerien - UNO-Einsatz Bürgerkrieg Nigeria - Tag der offenen Tür 1965 - SAR-Leitstelle Nord wird dem LTG 63 unterstellt - Hilfsflüge mit Gütern für Algerien - Hilfsflüge Überschwemmungsgebiet Passau 1966 - Hilfsflüge Erdbebengebiet Erzurum/Türkei - Hilfsflüge Überschwemmungsgebiet Florenz/Italien 1967 - Verlegung des LTG 63 mit Noratlas nach Hohn am 1. September - Hilfsflüge Erdbebengebiet Türkei - Hilfsflüge Erdbebengebiet Teheran/Iran 1968 - Am 13. Juli landet die erste C-160 Transall in Hohn Seite 23 jubiläumnsausgabe online.indd 23 1971 - Verlegung von Komponenten nach Beja/Portugal (Umschulung) - Das LTG 63 feiert am 16. Dezember sein zehnjähriges Bestehen - Der Verband ist für Transall voll ausgebildet - Hilfsflüge Flutkatastrophe Ost-Pakistan - Hilfsflüge Nord-Jemen - LTG 63 stellt SAR-Bereitschaft mit Transall - LTG 63 wird zusätzlich mit Do-28 Skyservant ausgerüstet - Verleihung Flugsicherheitspokal - Oberst Dr. Beuther, Kommodore bis 1979 1972 - Hilfsflüge Erdbebengebiet Algerien - 100.000‘ste Flugstunde - Tag der offenen Tür 1973 - Hilfsflüge Hungergebiete Äthiopien und Sahelzone - Hilfsflüge Nepal 1974 - UNO-Einsatz Ägypten/Israel mit Stützpunkt E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:31 Chronik in N‘Djamena/Tschad - Hilfsflüge Niger und Tschad 1987 1975 - Verleihung Flugsicherheitspokal - Verleihung Flugsicherheitspokal in Gold - Flugunfall auf Kreta 1989 1976 - Hilfsflüge Erdbebengebiet Udine/Italien - Hilfsflüge Erdbebengebiet Ankara/Türkei - Am 9. Mai wird Kaserne Krummenort in Hugo-Junkers-Kaserne umbenannt - Hilfsflüge Hungergebiet Sudan mit Stützpunkt Uganda 1978 - Verleihung Flugsicherheitspokal - Erstausgabe der Geschwaderzeitschrift „Brummel“ 1979 - Oberst Marquitan, Kommodore bis 1980 - Hilfsflüge Überschwemmungsgebiet bis Sudan - Suchaktion Frachter „München“ im Atlantik 1990 - Evakuierungsflüge von Liberia nach Sierra Leone - Hilfsflüge Erdbebengebiet Teheran/Iran - Einsätze Krisenregion Golf (Erhac/Türkei) - Entlastung der USA und Großbritannien während des Golfkrieges 1991 - Hilfsflüge Erdbebengebiet Algerien - Hilfsflüge Erdbebengebiet Italien - Oberst Gutzeit, Kommodore bis 1986 - Einsätze Krisenregion Golf (Erhac/Türkei) - Oberst Mörsdorf, Kommodore bis 1993 - Einsätze Kurdenhilfe Türkei - UNO-Einsätze Golf (Bahrein/Irak) - Tag der offenen Tür „30 Jahre LTG 63“ 1981 1992 - Verleihung Flugsicherheitspokal - UNO-Einsätze Golf (Bahrein/Irak) - UNO-Hilfsflüge Luftbrücke von Zagreb nach Zarajevo - Tag der offenen Tür „Lufttransport2000“ - Hilfsflüge von Kenia nach Somalia 1980 1984 - Hilfsflüge Hungergebiet Äthiopien - Verleihung Flugsicherheitspokal - Tag der offenen Tür 1993 1985 - Hilfsflüge Hungergebiet Äthiopien - Hilfsflüge Hungergebiet Sudan 1986 - Oberst Reiss, Kommodore bis 1991 - Tag der offenen Tür „25 Jahre Lufttransportgeschwader 63“ Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 24 - UNO-Einsätze Golf (Bahrein/Irak) - Hilfsflüge von Kenia nach Somalia - UNO-Hilfsflüge von Ancona nach Sarajevo - UNO-Hilfsflüge Luftbrücke von Zagreb nach Sarajevo - Verleihung Flugsicherheitspokal in Gold - Oberst Elger, Kommodore bis 1995 - Ein Vorkommando des HTG 64 befindet http://www.brummel-ltg63.de Seite 24 05.10.2011 09:40:32 Chronik sich in Hohn und bereitet den Umzug zum LTG 63 vor - Offizielle Übernahme des RZ Schwerin/RZ Hamburg durch Lufttransportgeschwader 63 - Übernahme des SAR-Kommando Faßberg von 1./HTG 64 - Das SAR-Kommando Beja stellt den Dienstbetrieb ein - Teilnahme an der Übung „Dynamic Guard“ 1994 - UNO-Einsätze Golf (Bahrein/Irak) - UNO-Hilfsflüge Luftbrücke von Falconara nach Sarajevo - UNO-Hilfsflüge High-Level-Drop Ost-Bosnien - Evakuierung von Personen aus Sanaa (Jemen nach Djibouti) 1995 - UNO-Einsätze Golf (Bahrein/Irak) - UNO-Hilfsflüge Luftbrücke von Falconara nach Sarajevo - UNO-Hilfsflüge High-Level-Drop Ost-Bosnien - Oberst Ochs wird Kommodore des LTG 63 - Jumbo Derby - Verlegung und Teilnahme an den IFOR-Einsätzen für Bosnien - Zwei Hubschrauber fliegen nach Oerland/Norwegen und nehmen an einer KRK-Übung teil - Schließung des SAR-Kdo Faßberg - Hubschrauber des LTG 63 beteiligen sich an den Rettungsarbeiten beim Eisenbahnunglück in Schneeverdingen - Teilnahme an der Übung „Cooperative Jaguar 95“ - Teilnahme an der AMF-Übung in Saragossa 1996 - UNO-Einsätze Golf (Bahrein/Irak) - UNO-Hilfsflüge Luftbrücke von Falconara Seite 25 jubiläumnsausgabe online.indd 25 nach Sarajevo - Ranger Derby - Copter Derby - Tag der offenen Tür „35 Jahre Lufttransportgeschwader 63“ - Übernahme des RZ Rheine von der Flugbereitschaft BMVG - Teilnahme mit einem Hubschrauber an der Übung „Battle Griffin“ in Norwegen - Teilnahme und Ausrichtung des Copter Derby 96 1997 - Verleihung Flugsicherheitspokal - Schließung des RZ Schwerin und Neuaufnahme in Neustrelitz/Mecklenburg- Vorpommern - SAR-Kdo Ahlhorn wird geschlossen und verlegt nach Diepholz - Einsatz von 2 Hubschraubern bei der Hochwasserkatastrophe an der Oder 1998 - Oberst Miunske wird Kommodore des LTG 63 - Hilfsflüge im Sudan - 30-jähriges Bestehen der Transall C-160 - Rettungszentrum Hamburg wird 25 Jahre alt - Schweres Eisenbahnunglück in Eschede, auch LTG 63 fliegt Verletzte in die umliegenden Krankenhäuser 1999 - Hilfsflüge nach Skopje und Tirana, in 998 Flugstunden werden 713.000 kg Hilfsgüter transportiert - SAR-Kdo Diepholz wird an Nörvenich übergeben - am 11. Oktober verlegen zwei Transall mit 80 Soldaten nach Darwin/Australien und fliegen von dort Rettungseinsätze nach OstTimor - seit dem 29. Juni sind drei Bell UH-1D und E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:32 Chronik neun Mann fliegendes Personal in Ohrid (Mazedonien) eingesetzt 2000 - 29. Februar Beendigung des INTERFETEinsatzes in Ost Timor - vom 04. März bis 31. März Einsatz in Beira (Mosambik) mit vier Hubschraubern zur Versorgung der Hochwasseropfer - 23. Mai und 24. Mai das Luftwaffentransportgeschwader 63 richtet das Ranger Derby 2000 aus - am 17. September Besuch des australischen Botschafters in Hohn anlässlich des INTERFET-Einsatzes - die Wartungsstaffel organisiert das erste Oktoberfest - 25. Oktober SAR-Kdo Neustrelitz an das LTG 61, SAR- Kdo Diepholz von LTG 63 übernommen - 22. November Besuch des Bundespräsidenten Johannes Rau 2001 - der 40.000. Rettungseinsatz wird durch das LTG 63 im Rettungszentrum Hamburg geflogen - Verleihung Flugsicherheitspokal - 25 Jahre GFD beim LTG 63 - 40-jähriges Bestehen des LTG 63 - Teilnahme am Einsatz ENDURING FREEDOM–Maschinen des Geschwaders stehen in der Türkei und unterstützen die USA - Seit 20 Jahren besteht die Traditionsgemein schaft des LTG 63. 340 Mitglieder, die früher ihren Dienst als Soldat oder Zivilist beim LTG 63 versehen haben, gehören der Gemeinschaft an. 2002 Fünf Transall und eine MedEvac C-160 sollen die Versorgung der eingesetzten Soldaten in Kabul sicherstellen. - Absturz des SAR-Hubschrauber Hamburg. - Beginn der Restaurierungsarbeiten Ju 52 - Unterstützung bei der Elbe-Hochwasserkatastrophe 2003 - Oberst Helmut Frietzsche wird Kommodore des LTG 63 - Teilnahme am European Tactical Airlift Meet (ETAM) auf der Erkilet Air Base (LTAU) in Kayseri / Türkei - Teilnahme an der NATO-Großübung „CLEAN HUNTER 03“ mit einer C-160 AE. - 30-jähriges Bestehen des Rettungszentrums am Bundeswehrkrankenhauses in HamburgWandsbek. 2004 - Aufgrund von Bauarbeiten an der Startund Landebahn nehmen 15 Tornado-Jets vom Aufklärungsgeschwader 51“Immelmann“ in Jagel ihren Betrieb vom Flugplatz in Hohn aus auf. - Aufstellung des Einsatzgeschwaders TERMEZ. - 1000ster Einsatzflug in Termez mit einer Besatzung des LTG 63. 2005 - Aufgrund von umfangreichen Bauarbeiten und der kompletten Erneuerung der Flugplatzbeleuchtung Hohn, war eine Verlegung der Transall’s für sechs Monate zum Aufklärungsgeschwader 51 nach Schleswig / Jagel notwendig. - Antrittsbesuch Kommandeur Lufttransportkommando Generalmajor Hans-Werner Ahrens beim LTG 63. - Beginn mit der Einrichtung eines LTStP in Termez/Usbekistan. Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 26 http://www.brummel-ltg63.de Seite 26 05.10.2011 09:40:32 Chronik 2006 2009 - Übergabe des Rettungszentrums Hamburg an die Bundespolizei. - Oberstleutnant Manfred Merten wird Kommodore LTG 63. - Teilnahme an der Operation EUFOR RD Congo mit einer C-160 Transall und einer MedEvac-C-160. - Durchführung von Hilfsflüge mit C-160 Transall von Zypern nach Beirut. - Die Bergungsübung „Elephant Recovery“ findet im LTG 63 statt. - 30 Jahre Seeflugausbildung auf Borkum. - Teilnahme an der NATO-Übung „Cold Response“ in Norwegen. - Informationsbesuch der Politiker Otto Bernhardt (MdB) und Dr. Johann Wadephul (MdL) - Teilnahme am Rodeo 2009 auf der McChord AFB bei Seattle/USA. - Truppenbesuch durch den Befehlshaber des Luftwaffenführungskommando, Generalleutnant Peter Schelzig 2007 - Erste Landung einer Transall C-160 auf der Insel Jan Mayen. - Die Fliegerhorstfeuerwehr erhält zwei neue Tanklöschfahrzeuge Ziegler Z 8. - Teilnahme an der Übung „Cold Response“. - Verleihung Flugsicherheitsurkunde. - Das Einsatzgeschwader TERMEZ er fliegt die 20 000ste Flugstunde im Teilstreitkraftübergreifendem Flugbetrieb mit CH-53 und C-160. - Teilnahme an der Übung „Cooperative Archer 2007“. 2008 - Truppenbesuch des Bundespräsidenten Horst Köhler. - Verleihung Flugsicherheitspokal. - Verlegung der Transall C-160 von Termez zumEinsatzgeschwader Mazar – e Sharif , aus dem Einsatzgeschwader Termez (seit 2004) wird wieder ein „Strategischer Lufttransportstützpunkt“ LTG 63 übernimmt die Patenschaft für den Soldatenfriedhof im Ostslowakischen Vysny Mirosov Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 27 2010 - Oberstleutnant Stefan Neumann wird Kommodore LTG 63 - Außerdienststellung des Lufttransportkommandos (LTKdo) in Münster. - Aufstellung des European Air Transport Command (EATC). - Das LTG 63 wird der 4. Luftwaffendivision mit ihrem Kommandeur Generalmajor Volker Zimmer unterstellt. -Truppenbesuch des Stellvertreter des Befehlshaber Luftwaffenführungskomman do (LwFüKdo) Generalmajor Hans-Joachim Wundrak. - Besuch durch Stellvertreter des Kommandeurs 4. Luftwaffendivision, Brigadegeneral Dieter Dammjacob im LTG 63. - Informationsbesuch der Parlamentarier MdB Rix, MdL Dr. Stegner und MdL Dr. Dolgner. - Informationsbesuch des MdB Dr. Bartels. - „Final Coasting Out – Borkum“. - Fly-Out 2./LTG 63. 2011 - Teilnahme an der Operation „Pegasus“, Evakuierung von Personen aus Libyen - Luftwaffe beendet nach 12-jährigen Einsatzes auf dem Balkan ihren Einsatz http://www.brummel-ltg63.de Seite 27 05.10.2011 09:40:32 Unsere Jubiläumsmaschine – Von der Idee zum fertigen Flugzeug D ie Idee des Entwurfes der Sonderlackierung stammt von Christian Mohr, einem seit langen Angehörigen des LTG 63. Die ersten vier Jahre war er Soldat als Triebwerksmechaniker Transall, anschließend als Zivilist Luftfahrzeugme- Ausdruck bringen. Zur Bedeutung der gewählten Sonderlackierung einige erläuternde Anmerkungen von unserem Kommodore Oberst Stefan Neuman: „Die dunkle Basislackierung mit dem Sternenhimmel versinnbildlicht die Einsatzbereitschaft bei Tag und Nacht. Das Motiv Die Jubiläumsmaschine zum 50. Bestehen des LTG 63 ist ein echter Hingucker geworden taller, vorwiegend im Bereich Bell UH1D, aber auch an den Flugzeugmustern Do-28 und natürlich auch an der Transall C-160 hat Christian Mohr „geschraubt“, wie er betonte. Seit Ende 2009 ist er Personalratsvorsitzender im LTG 63. „25 Jahre Verbandszugehörigkeit prägen einen, vor allem im Lufttransport und so sollte der Entwurf zum 50.jährigen Geburtstag auch etwas Besonderes werden.“ Was ihm auch eindrucksvoll gelang. Die Sonderlackierung der Transall C-160 zum 50- jährigen Bestehen des Verbandes, soll die Verbundenheit zum Land Schleswig-Holstein, zur Stadt Rendsburg und zu den umliegenden Gemeinden zum Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 28 auf dem Seitenleitwerk hebt die regionale Verbundenheit des Lufttransportgeschwaders 63 mit Schleswig-Holstein, der Stadt Rendsburg sowie der Heimatgemeinden Die Seitenansicht verdeutlicht die Regionale Verbundenheit http://www.brummel-ltg63.de Seite 28 05.10.2011 09:40:32 Hohn und Alt Duvenstedt hervor. Dieses wird durch die Landessilhouette von Schleswig-Holstein sowie die dazugehörigen Stadt- bzw. Gemeindewappen symbolisiert. Die Silhouetten der Luftfahrzeugmuster Noratlas, Do28, UH-1D und C-160 erinnern an die im Verband bisher geflogenen Waffensysteme. Der Schriftzug „First in - Last out“ verdeutlicht Auftrag und Selbstverständnis des militärischen Lufttransportes zugleich, Im vordern Bereich verbindet ein Adler die Wappen des Lufttransportgeschwaders 63 und des Europäischen Lufttransportkomman- portkommando, verstanden werden soll. Vorschlag machen und genehmigen lassen ist die eine Komponente, die nächste ist die Frage der Ausführung. Wer kann und macht so etwas? Das „System Zentrum Luftfahrzeug Technik“ vom Instandhaltungsregiment 1 in Erding. Der Bereich „Oberflächentechnik“ ist das zur Zeit modernste, was die Bundeswehr hat und gliedert sich in drei Teilbereiche – dry stripping (Entlacken von Luftfahrzeugen mit Kunststoffgranulat) – Chemische Teilreinigung (Entlackungsbäder inklusive Ultraschallreinigung, z.B. von Trieb- Oberst Stefan Neumann und Christian Mohr im Gespräch dos. Der Adler symbolisiert dabei Mut, Weitblick und Kraft zumal er auch als König der Lüfte gilt. Andererseits ist der Adler ein markantes Sternbild des nördlichen Sommer – und Herbsthimmels. Als Teil des Bundeswappens der Bundesrepublik Deutschland ist der Adler darüber hinaus ein Symbol unserer Demokratie, weshalb er in der Sonderlackierung als Bindeglied zu multinationalen Strukturen, hier dem Europäischen LufttransSonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 29 werksschaufeln) und die Luftfahrzeuglackiererei. Der Hauptfeldwebel Waldinger ist der Teileinheitsführer von 28 Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmern, 2 Feldwebeln. Die Hauptaufgaben sind das Wiederherstellen vom Korrosionsschutz an Luftfahrzeugen, an Bodendienstgeräten und Waffen. Die schönsten Aufgaben aber sind die Sonderlackierungen, z.B. die drei VIP-Hubschrauber der Flugbereitschaft mit einem neuen Design oder für das „Ti- http://www.brummel-ltg63.de Seite 29 05.10.2011 09:40:33 ger Meet“ der Tornados. „Wir sind keine Hinterhofgarage – sondern können zwei Luftfahrzeuge zur gleichen Zeit behandeln“, sagte Hauptfeldwebel Waldinger mit vollem Stolz. Ein mobiler Instandsetzungstrupp unter seiner Leitung führte die Sonderlackierung unserer Transall vom Montag, 05. Juli bis Mittwoch, 13. Juli 2011 durch. Material das ohnehin zur Verfügung stand wurde dafür eindrucksvoll verwendet und es war eine „Premiere“, denn es war die erste „Transall - Volllackierung“ in der Bundeswehr mit einer „Sonderbemalung“. Eine Glanzleistung der Crew in nur so kurzer Zeit, die aber nur dadurch erreicht werden konnte, weil man aus Eigeninitiative teilweise bis in die Nacht hinein arbeitete. Nur der Sonntag stand zur freien Verfügung und so lernten die „Bayern“ den schönen Norden auch von der „Marineseite“ kennen. Ohne Schwierigkeiten – und ohne Vorankündigung konnten sie in Eckernförde die neueste U-Boot-Klasse besichtigen und anschliessend in Kiel eine komplette Führung aufdem Segelschulschiff „Gorch Fock“ und Das Lackierteam aus Erding dem Versorger „Frankfurt“ genießen. Danke sagt das „Lackiererteam aus Erding“ für die tolle Unterstützung und Betreuung im LTG 63. Es hat unsere Arbeit sehr erleichtert und auch Spaß gemacht. Wir kommen gerne wieder in den Norden. Auch Christian Mohr ist mit der Umsetzung seiner Gedanken und Skizzen sehr zufrieden. „Teilweise wurde Unmögliches möglich gemacht, wofür ich mich an dieser Stelle besonders bedanken möchte. Wenn ich nun das Ergebnis betrachte, bin ich froh den Vorschlag eingereicht zu haben und ein kleinwenig Stolz darauf, dass mein Vorschlag ausgewählt wurde. Danke an ALLE, die sich an der Umsetzung beteiligt haben.“ Klaus-Dieter Michna Oberstabsfeldwebel d.R. Das gesamte Team vor der Jubiläumsmaschine Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 30 http://www.brummel-ltg63.de Seite 30 05.10.2011 09:40:33 Das LTG stellt sich vor Stab LTG 63 „ Die Chefetage“ In den vergangenen 50 Jahren hat sich im Lufttransport und im Lufttransportgeschwader 63 viel getan. Doch eine Sache blieb durch all die Jahrzehnte unverändert: Der Verbandsführer ist der Kommodore, der mit seinem Stab das Geschwader führt. Für diese Aufgaben sind ihm neben der Fliegenden und Technischen Gruppe, die sich folgend vorstellen, Sachgebiete zur Unterstützung beigestellt. Ein weiteren wichtigen Bestandteil zur Führung eines Lufttransportverbandes bilden die Personalvertretungen, die Fachkraft für Arbeitssicherheit und der Umweltschutzbeauftragte. Die Aufgaben der Sachgebiete in Kurzform: Das Sachgebiet 1 bearbeitet alle Maßnahmen der Personalplanung und Bedarfdeckung zur Sicherstellung und Durchführung des gestellten Auftrages. Als Leitlinie hierbei gilt: “Der richtige Mann/die richtige Frau an der richtigen Stelle“. Neben vielfältigen Aufgaben zur Fürsorge und Betreuung besitzt die Öffentlichkeits- und Pressearbeit einen hohen Stellenwert, in deren Mittelpunkt die Nachwuchswerbung steht. Das Sachgebiet 2 hat zur Erfüllung des Einsatzauftrages des Verbandes zum einen die Lageerstellung und Fortführung für die möglichen Einsatzgebiete sicherzustellen und zum anderen die militärische Sicherheit im Standortbereich zu gewährleisten. Das Sachgebiet 3 ist ein sehr weit gefächerter Bereich. Eine Kernaufgabe ist die Planung und Überwachung von Einsätze aller Art. Die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Geschwaderangehörigen ist eine weitere Kernaufgaben des Geschwaders – sozusagen das „A und O“. Daher wird diese Aufgabe auch entsprechend vom S3 AuO wahrgenommen, wobei sich die Bezeichnung auf die Bereiche „Ausbil- Blick auf das Stabsgebäude Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 31 http://www.brummel-ltg63.de Seite 31 05.10.2011 09:40:34 jubiläumnsausgabe online.indd 32 05.10.2011 09:40:37 jubiläumnsausgabe online.indd 33 05.10.2011 09:40:41 Das LTG stellt sich vor dung und Organisation“ bezieht, die durch dieses Teilsachgebiet bearbeitet werden. Der Bereich Organisation umfasst dabei die Planung und Durchführung von Geschwadermaßnahmen, die durch S3 AuO zentral koordiniert werden. Die Koordinierung sowie die Regelung der Verantwortlichkeiten und von Arbeitsabläufen fallen ebenfalls in diesen Bereich. Das Sachgebiet 3 SKO Unter der Führung des Sachgebietsleiters und gleichzeitigen Kasernenkommandanten erfüllt das Sachgebiet 3 Standort,- Kasernen- und Objektschutzangelegenheiten eine Fülle unterschiedlicher Funktionen zur Einsatzunterstützung und Dienstleistung. U. a. ist der Kasernenkommandant für die Verwaltung und Zuweisung von Unterkünften, Sportanlagen und Betreuungseinrichtungen, Bewachung der Hugo-Junkers-Kaserne / NATO Flugplatz Hohn und für die Planung und Koordination von Baumaßnahmen verantwortlich. Durch die Überwachung / Koordinierung von Bauunterhalts- sowie kleiner und großer Baumaßnahmen für eine bedarfsgerechte und leistungsfähige Infrastruktur besitzt das Sachgebiet eine hohe Aufmerksamkeit bei allen Gruppen. Ein weiterer Bereich ist der passive und aktive Objektschutz. Mit der Teileinheit S3 ABC / Selbstschutz (ABC/Se) und Kampfmittelbeseitigung. Sie sind Zuständig für die Aus- und Weiterbildung des Personals auf Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 34 Geschwaderebene. Hierzu zählen u. a. der Umgang mit der ABC-Schutzmaske 2000, der persönlichen ABC-Schutzbekleidung, die Anwendung der persönlichen Sanitätsausstattung sowie lagegerechte Selbst- und Kameradenhilfe. In Friedenszeiten ist die Teileinheit auch zur Unterstützung bei Katastrophenschutzmaßnahmen (Hochwasser, Seuchen, Dekontamination...) einsetzbar. Die Aufgabe des Kampfmittelbeseitigers im LTG 63 ist, mit dem Feuerwerker der Nachschub- und Transportstaffel, für die munitionstechnische Sicherheit im Verband zu sorgen. Für die Einsatzbereitschaft der Flugbetriebsflächen sorgt der Flugplatzmeister mit seinen Soldaten und zivilen Mitarbeitern. Besonders im Winter ist es immer wieder eine herausfordernde Aufgabe, die Betriebsflächen für Starts und Landungen der Luftfahrzeuge von Schnee und Eis frei zu halten. Die Bewachung der Liegenschaften wird sowohl durch militärisches wie auch zivil und zivil-gewerbliches Personal sichergestellt. U. a. werden Diensthundeführer und Diensthunde eingesetzt, da sie wesentlich effektiver sind als jede technische Absicherung. Sowohl Diensthundeführer und Diensthunde werden ständig weitergeschult und laufend nach strengen Kriterien geprüft. Nur durch Teamwork, hohe Motivation, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Kamerad- http://www.brummel-ltg63.de Seite 34 05.10.2011 09:40:45 Das LTG stellt sich vor schaft aller Geschwaderangehörigen sind diese Aufgaben zu bewältigen. Das Sachgebiet 4 berät den Kommodore in den Fragen der Materialwirtschaft. Hierbei ist es federführend bei der Anforderung des Materials sowie der Nachweisführung / Herstellung und Erhaltung der materiellen Einsatzbereitschaft. In Zusammenarbeit mit S6 und der BWI führt der S4 den Nachweis der IT-Ausstattung des Verbandes Der Sachgebiet 6 Stabsoffizier berät den Kommodore in den Bereichen der Informationstechnik und des Fernmeldewesens. Diesem Sachgebiet obliegt das Planen, Steuern und Überwachen der Gesamtheit aller Maßnahmen zur Herstellung und Sicherstellung der Einsatzbereitschaft und des Einsatzes aller Kräfte und Mittel der Informationsübertragung und Informationsverarbeitung der Dienststelle. Die Standardisierungsgruppe untersteht direkt dem Kommodore und wird von einem Stabsoffizier (Luftfahrzeugführer) geleitet. Ihn unterstützen als weitere Vertreter der Fachgruppen Bordmechaniker, Ladungsmeister und Taktik-/System-Offiziere. Zu den wesentlichen Aufgaben der Standardisierungsgruppe gehören die Beratung der Geschwaderführung in allen Fragen der fliegerischen Standardisierung, die Mitwirkung bei der Entwicklung und Vereinheitlichung fliegerischer Verfahren sowie bei der Erstellung und Pflege fliegerischer Vorschriften. Im Rahmen von Kurzlehrgängen werden die vorgeschriebenen theoretischen und praktischen Überprüfungen zur jährlichen Verlängerung der Erlaubnisse und Berechtigungen der Besatzungsangehörigen durchgeführt. Die Überwachung des Leistungsstandes Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 35 der Besatzungen erfolgt hauptsächlich im Rahmen von Standardisierungs- bzw. Standardisierungsüberprüfungsflügen. Der Flugsicherheitsstabsoffizier ist Berater in allen Fragen der Flugunfallverhütung und Flugunfalluntersuchung und ist wesentlicher Bestandteil der Präventionsarbeit zur Flugsicherheit. Dem Fliegerarzt obliegt die gesundheitliche Überwachung und Beratung des fliegenden Personals und des Flugsicherungspersonals. Das Bundeswehrdienstleistungszentrum Standortservice Alt Duvenstedt berät den Kommodore in allen Verwaltungs-, Fürsorge- und Wirtschaftsangelegenheiten. Dabei behält es den Haushalt immer im Blick und vermittelt zwischen Bedarf und den bereitgestellten Mitteln. Koordinierungsstelle Auslandseinsatz Zum 40. Geburtstag des Lufttransportgeschwader 63 gab es sie noch nicht, zehn Jahre später zum 50jährigen Bestehen des LTG 63 ist sie eine feste Größe – die Koordinierungsstelle Auslandseinsatz LTG 63 (KoordSt AuslEins). Ein im Vergleich zu unserem Verband noch sehr junger Teilbereich. Mit der Errichtung des Lufttransportstützpunktes Termez / Usbekistan (LTStP Termez) im Januar 2002, wurde dem LTG 63 die Aufgaben eines Leitverbandes übertragen, um die personelle und materielle Einsatzbereitschaft des LTStP Termez sicherzustellen. Damit man den bevorstehenden Aufgaben gerecht werden konnte, wurde die KoordSt AuslEins ins Leben gerufen, die von nun an den gesamten Bereich der Personalplanung im Einsatzland, Regenerationsplanung, das Bearbeiten von Freiwilligenbewerbungen, sowie sämtliche Arbeitsvorgänge die das Flugbuchungsgeschäft mit sich bringen abdecken sollte. http://www.brummel-ltg63.de Seite 35 05.10.2011 09:40:46 Das LTG stellt sich vor Fliegende Gruppe Als amtierender Kommandeur der Fliegenden Gruppe ist es mir eine Freude, Ihnenmeine Gruppe anlässlich des 50- jährigen Bestehens unseres Geschwaders einmal vorzustellen. Mit ca. 400 Soldatinnen, Soldaten und zivilen Mitarbeitern stellen wir die zweitstärkste Gruppe im Geschwader. Die Komplexität unserer zu bewältigenden Aufgabenfelder erfordert eine weitere Untergliederung meiner Gruppe. Dazu zählen: – der Stab Fliegende Gruppe – die Fliegende Staffel – die Flugbetriebsstaffel – die Geo-Informationsberatungsstelle Ich beschränke mich an dieser Stelle bewusst darauf Ihnen einen Einblick in die Arbeit meines Stabes zu geben. Mir ist es sehr wichtig, dass die Fliegende Staffel, die Flugbetriebsstaffel und die GeoInformationsberatungsstelle sich Ihnen auf den nächsten Seiten persönlich bzw. individuell vorstellen. Nun zu meinem Stab! Dem Stab dichtete man (die Truppe) in der Vergangenheit besondere Fähigkeiten und Eigenschaften an. Er sei statisch, langatmig und wenig interessiert an der „kämpfenden“ Truppe. Dieses Klischeedenken hat in der heutigen Zeit an Aktualität verloren und gehört uneingeschränkt der Vergangenheit an. Zur effektiven Erfüllung der Aufgaben ist mein Stab auch in Organisationsbereiche unterteilt. Neben meinem Stabszug, der mich als Kommandeur bei der Führung der Fliegenden Gruppe unterstützt, gehören das Personal- und Nachrichtenwesen, die Ausbildungsplanung, die Statistik und das Sachgebiet Materialbewirtschaftung (Logistik und Transport). Das Herz des Geschwaders und der zentrale Dreh- und Angelpunkt ist der Gefechtsstand. Das Herz des Geschwaders und der zentrale Dreh- und Angelpunkt ist der Gefechtsstand. Seite 36 jubiläumnsausgabe online.indd 36 E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:46 Das LTG stellt sich vor Im Gefechtsstand wird der Flugdienst durch das im Schichtdienst eingeteilte Personal rund um die Uhr überwacht und geleitet. Dabei beinhaltet dies nicht nur die Transall des Geschwaders, sondern alle Luftfahrzeuge, die auf dem Flugplatz Hohn starten oder landen. Im Gefechtsstand werden, vorwiegend in Zusammenarbeit mit dem European Air Transport Command (EATC) nationale und internationale Einsatz- oder Hilfsflüge koordiniert und Absprachen mit anderen Dienststellen im Rahmen von Übungen und Verlegungen getroffen. Das Tun und Handeln meiner Soldatinnen, Soldaten und zivilen Mitarbeitern ist zielorientiert und verantwortungsvoll. Dabei gilt es, unsere verfügbaren Ressourcen schnell und vor allem effizient einzusetzen, um einen optimalen Grad der Auftragserfüllung zu erreichen. Klaus- Peter Schäfer Kommandeure 01.10.1961 - 28.02.1964 Oberstleutnant Horst Rudat 01.03.1964 - 30.09.1967 Oberstleutnant Rolf-Dietrich Nitzsche 01.10.1967 - 31.03.1970 Oberstleutnant Horst Naumann 01.04.1970 - 31.08.1972 Oberstleutnant Walter Holinka 01.09.1972 - 31.10.1974 Oberstleutnant Elmar Schlottmann 01.11.1974 - 31.08.1976 Oberstleutnant Hubert Maquitan 01.10.1976 - 30.09.1978 Oberstleutnant Friedrich-Wilhelm Ehmann 01.04.1993 - 31.05.1995 Oberstleutnant Norbert Daniel 01.06.1995 - 31.12.1996 Oberstleutnant Rolf Fahrenholz 01.01.1997 - 30.09.1998 Oberstleutnant Manfred Merten 01.10.1998 - 30.06.2001 Oberstleutnant Wolfgang Lange 30.06.2001 - 29.05.2002 Oberstleutnant Roland Radrich 01.06.2002 - 20.06.2005 Oberstleutnant Hartmut Zitzewitz 20.06.2005 – 24.04.2008 Oberstleutnant Thies Voigt 25.04.2008 – heute Oberstleutnant Klaus-Peter Schäfer Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 37 http://www.brummel-ltg63.de Seite 37 05.10.2011 09:40:49 Das LTG stellt sich vor 1. Fliegende Staffel „German Airforce 128, this is Sarajevo Tower, you are cleared to land Runway 12”. Transall C-160 auf sandiger Piste Mit diesen Worten begann vor zehn Jahre die Vorstellung der 1. Fliegenden Staffel des LTG 63, und die Crew der „128“ nahm die Leserschaft mit auf eine spannende Reise durch den Alltag der Transportflieger, schwerpunktmäßig im europäischen Raum. „ISAF Flight 163, this is ground observation team Charlie, Airfield status is unknown, surface is gravel with several dents. Good luck”. So oder so ähnlich könnte ein Funkspruch kurz vor der Landung in der heutigen Zeit lauten. Zusätzlich zu den vormals beschriebenen Einsätzen, geprägt durch Routine Versorgungsflüge, Einsätzen im nahen europäischen Ausland und bei Beteiligung an humanitären Hilfsaktionen, hat der von jeher facettenreiche Lufttransport eine neue Seite bekommen: Einsätze im internationalen Umfeld, im Rahmen von militärischen Bündnissen und unter Bedrohung, Einsätze zur Unterstützung der Terrorismusbekämpfung im Mittelmeerraum, zur Evakuierung von Schutzbedürftigen aus Bürgerkriegsregionen und als ein Schwerpunkt im Aufgabenspektrum der Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 38 letzten zehn Jahre den ISAF Einsatz, zunächst aus Usbekistan, später in Afghanistan. Start beim ersten Tageslicht, auf die Besonderheiten des Einsatzlands abgestimmte Anflugverfahren, Be- und Entladen mit laufenden Triebwerken, multinationales Boden- und Unterstützungspersonal, kaum planbare Beladung, Unterstützen von geheimen Missionen und Flugbetrieb an der Leistungsgrenze gehören seit rund zehn Jahren zum Alltag eines Lufttransportfliegers im ISAF Einsatz. Umso wichtiger ist es, dass jeder an Bord der C-160 seinen Teilbereich perfekt beherrscht und trotzdem im Team arbeitet: Die Luftfahrzeugführer wägen Bedrohungssituation gegenüber fliegerischen Verfahren ab und unterstützen sich gegenseitig bei Navigation Im Cockpit einer Transall C-160 und Flugmanövern, der Bordmechaniker überwacht ständig die Triebwerksdaten und Systeme -oft in Grenzbereichen und immer auf eine Störung vorbereitet- und führt Checklisten durch, der Taktik/Systemoffizier überwacht die Bedrohungslage und weist ggf. Ausweichmanöver oder alternative Flugrouten an, und der Ladungsmeister ist trotz aller Zeitnot, Sprachbarrieren und international unterschiedlicher Verfahren verantwortlich für den zuverlässigen http://www.brummel-ltg63.de Seite 38 05.10.2011 09:40:49 Das LTG stellt sich vor Transport von Personal und Material sowie Ordnung und Sicherheit im Laderaum. Crew Ressource Management ist nicht nur zum Schlagwort und Ausbildungsschwerpunkt der letzten Jahre geworden, sondern auch zum Garant für Höchstleistungen der Crews unter den extremen Rahmenbedingungen und für eine sichere Flugdurchführung – bis heute ohne Zwischenfälle bei mehr als 10.000 geflogenen Einsätzen an über 180.000 Einsatztagen mit insgesamt fast 30.000 Flugstunden. Eine besondere Herausforderung stellen MEDEVAC Einsätze dar. Die Evakuierung verwundeter Soldaten aus dem Einsatzgebiet unter völlig unvorhersehbaren Bedingungen führt die Besatzung psychisch und physisch an die Leistungsgrenze. Flugbetriebliche Vorschriften und technische Grenzen sind häufig die größte Schwierigkeit. Pflichtbewusstsein, politische Rahmenbedingungen, Ethik und Moral der größte Konflikt. Die Rettung von Menschenleben die größte Belohnung und höchste Rechtfertigung – oft nur vor dem eigenen Gewissen. Auch wenn die eigentlichen Tätigkeiten der einzelnen Besatzungsangehörigen gleich geblieben sind: der Einsatzalltag hat sich verändert. Wurden „unsere Trallis“ vor einiger Zeit noch bewundert für Flugziele wie Rom, Madrid, Washington, Las Vegas, Kreta oder Sardinien, so sieht man heute verwunderte und sogar mitleidige Blicke, wenn es einmal mehr heißt: Baghdad, Djibouti, Bengasi, Dafur, Mazar-e Sharif, Kabul. Immer verbunden mit mehrwöchigen Abwesenheiten, teilweise bis zu drei Monaten. Immer verbunden mit Trennung von Familie und vertrauten Lebensgewohnheiten. Immer bei schwierigen klimatischen und sozialen Rahmenbedingungen. Was bis vor wenigen Jahren noch den Alltag bestimmte, läuft heute nebenbei. Nationale und innereuropäische Einsatzaufträge werden Seite 39 jubiläumnsausgabe online.indd 39 genutzt, um fliegerische Verfahren zu üben, Flüge für hochgestellte Persönlichkeiten sind längst keine Besonderheit mehr. Seit etwa einem Jahr ist der „Basisflugbetrieb“ neu organisiert. Im Zuge der Internationalisierung wurde das Lufttransportkommando, das für alle Bereiche des Lufttransports in Deutschland verantwortlich war, aufgelöst. Wappen des EATC Die Aufgaben werden inzwischen im European Air Transport Command EATC in Eindhoven, Niederlande wahrgenommen. Dort haben sich Deutschland, Frankreich, Belgien und die Niederlande zusammengeschlossen, um mit einem Europäischen Gedanken unter gemeinsamer Führung dieselben Ressourcen zu nutzen, Abläufe zu optimieren und einen gemeinschaftlichen europäischen Lufttransport zu organisieren. Dies ist die neueste Facette am Brillianten Lufttransport. Und es war gewiss nicht der letzte Schliff. Die etwa 170 Angehörigen der 1. Fliegenden Staffel des LTG 63, fliegendes Personal und Innendienst gleichermaßen, blicken voll Spannung in eine hochdynamische Zukunft mit stets wechselndem Aufgabenspektrum. „ISAF Flight 163, no hostile activity observed. Departure at own discretion. Have a nice flight !” E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:51 Das LTG stellt sich vor Flugbetriebsstaffel Die Flugbetriebsstaffel ist neben der 1. fliegenden Staffel die zweite der fliegenden Gruppe unterstellte Einheit. Die zurzeit ungefähr 160 Angehörigen der Staffel setzen sich aus 90 Soldaten und 70 Brandschutzbeamten zusammen. Doch wie in allen Bereichen der Bundeswehr versehen viele Staffelangehörige der Flugbetriebsstaffel ihren Dienst für eine nicht ganz unerhebliche Zeit des Jahres im Rahmen einer der zahlreichen Auslandseinsätze. Das Aufgabenspektrum der Flugbetriebsstaffel erstreckt sich neben den flugbetrieblichen auch auf Belange der anderen Teile des Geschwaders. Denn neben der sicheren Durchführung des Flugbetriebes durch die Flugsicherungsdienste und die Fliegerhorstfeuerwehr betreibt und unterhält die Staffel in Kooperation mit BWI die Fernmeldeeinrichtungen des Geschwaders, sowie die technische Betreuung Navigationshilfen und Flugsicherungsanlagen. Der Flugsicherungszug wird von dem Senior Air Traffic Control Officer (SATCO) geführt. Die Flugsicherungsdienste haben das Ziel, den „sicheren, effektiven, wirtschaftlichen und flexiblen Ablauf des Flugverkehrs“ am Flughafen Hohn zu gewährleisten (alte Lotsenweisheit: „Runter kommen sie alle!“). Das heißt die Fluglotsen, die in der Platzkontrollstelle (auf dem „Tower“) ihren Dienst verrichten, sind für den Flugverkehr in dem Luftraum um den Flugplatz (Kontrollzone oder „CTR“) zuständig. Kein Flugzeug darf ohne Genehmigung dort hineinfliegen, sodass die Lotsen immer über die Luftfahrzeuge innerhalb dieser Kontrollzone Bescheid wissen und ihnen entsprechende Anweisungen und Informationen erteilen können, um eine gefährliche Situation von vorneherein auszuschließen. Aber auch die Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 40 Hohner Tower-Lotsen bei der Arbeit Bewegungen der Luftfahrzeuge am Boden und der Fahrzeuge im Flugbetriebsbereich unterliegen der Kontrolle des Towers. Vornehmlich bei schlechtem Wetter mit geringeren Sichtweiten und/oder tiefliegenden Wolken, aber auch im fliegerischen Übungsbetrieb kommt die auch liebevoll „Dunkelkammer“ genannte Anflugkontrollstelle RADAR zum Zug. Sie übernimmt die Aufgabe, die Flugzeuge innerhalb des „Zuständigkeitsbereiches Hohn“ im mittleren Schleswig-Holstein durch Richtungs- und Flughöhenanweisungen zu leiten und dabei zu „staffeln“, d.h. mit einem Sicherheitsabstand, der genauso groß ist, wie bei der zivilen Flugsicherung, aneinander vorbei zu führen. Mit dem Rundsichtradar Telefunken ASR910 – es handelt sich dabei um ein älteres Modell, welches aus den 70er Jahren stammt und durch das „neue“ Modell ASR-S ersetzt werden soll – werden die Flugzeuge http://www.brummel-ltg63.de Seite 40 05.10.2011 09:40:51 Das LTG stellt sich vor Der Arbeitsplatz der Hohner Radaranflugkontrolle bis in den Anflugsektor geführt und dann mit Hilfe des Präzisionsendanflugradars PAR80, selbst bei schlechten Sichtweiten, bis kurz vor den Aufsetzpunkt „heruntergesprochen“. Bis heute wurden beim LTG63 insgesamt ca. 500.000 Radaranflüge gezählt. Ein Highlight der letzten Jahre war ein Heiratsantrag, den ein Eurofighterpilot einer Lotsin über Flugfunk gemacht hat. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bundeswehrflugplätzen waren in der Vergangenheit immer mehrere unterschiedliche Flugzeugmuster am Flugplatz Hohn stationiert. Das reichte von der Fiat G91 und dem Learjet 35 der Gesellschaft für Flugzieldarstellung über unsere Transall und die Bell UH1D, bis zu den zahlreichen zeitlich begrenzten Verlegungen von Tornados des AufklG51“I“ aus Schleswig-Jagel zu uns. Diese Konstellationen stellen durch die Unterschiedlichkeit Seite 41 jubiläumnsausgabe online.indd 41 der Luftfahrzeug-Parameter an den Flugverkehrslotsen höchste Anforderungen. Vor Beginn jedes Fluges holen sich die fliegenden Besatzungen bei der Flugberatungsstelle einen Überblick über die neuesten Informationen, die ihre geplante Flugstrecke, aber auch den Start-, Ziel und Ausweichflugplatz betreffen. Die Piloten finden hier sämtliche relevanten Luftfahrtveröffentlichungen und Handbücher. Hier erstellen sie auch den Flugplan, welcher dann durch die Flugberater in die Rechnerverbundnetze eingegeben wird und auf diese Weise allen von diesm Flug betroffenen Stationen automatisch vorliegt. Seit diesem Jahr haben sich die Wege der Piloten zur Flugberatung noch verkürzt. Denn im Rahmen eines Feldversuches wurde die Flugberatung räumlich in die 1. Staffel integriert und rückte so näher an ihre „Kunden“ heran. Die Mainzelmännchen der Flugbetriebstaffel befinden sich überwiegend im Flugsicherungs-/Fernmeldetechnische Zug. Denn dort arbeiten weitestgehend im Hintergrund die drei Teileinheiten Betrieb-IT-Leitungsnetze, FS Radartechnik sowie die FS Funktechnik. Verantwortlich für die Arbeitspferde der Fluglotsen, aber auch in einigen anderen Aufgabengebieten des Geschwaders, wie zum Beispiel bei Kleinfunkgeräten oder der BWI vertreten. Die frühere Fernmeldetechnik nennt sich heute Betrieb-IT-Leitungsnetze und diese Namensänderung spiegelt auch das grobe Tätigkeitsfeld dieser Teileinheit wieder. So werden zwar immer noch Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten im Bereich der Fernmeldetechnik durchgeführt, doch die neue Herausforderung setzt die Schwerpunkte mehr und mehr in den Bereich der Hardwareinstallation sowie Wartung und Installation neuer und bereits bestehender Netzwerke. Arbeitspferde im Bereich der Anflugkontrolle sind größtenteils das Flugplatzrund- E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:51 Das LTG stellt sich vor suchradar, das Präzisionsanflugradar sowie die Freund/Feind-Erkennung - das technische Aufgabenfeld der FS Radartechnik. Vor dem täglichen Flugbetrieb werden diese Anlagen gewartet, justieren und natürlich gegebenenfalls instandgesetzt. Die übrigen Pferdchen der Fluglotsen befinden sich in der Hand der FS– Funktechnik. Hierzu zählen unter anderem die Kontroll- und Flugabfertigungsanlage (KOFA), das Instrumentenlandesystem (ILS) ein sogenanntes ungerichtetes Funkfeuer (NDB) und noch vieles mehr. Auch diese werden natürlich vor Beginn eines jeden Flugtages, wie auch bei der FS Radartechnik, gewartet, kalibriert und gegebenenfalls instandgesetzt. Auch ein großer Teil der Funkgeräte am Boden zählen zu ihren Aufgaben und brachten ihnen den bei allen Geschwaderangehörigen besser bekannten Namen „Bodenfunk“ ein. Der Fernmeldezug betreibt eine ortsfeste Funkstelle im Kurzwellenfunkverkehr (Fernschreib- und Sprechfunk). Dadurch ist ein nahezu ständiger Kontakt mit den Flugzeugen des EATC (European Air Transport Command) weltweit gewährleistet und sichert Wartung der Funkgeräte Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 42 deren rationellen Einsatz. Zur Unterstützung der im Einsatzgebiet eingerichteten Lufttransportstützpunkte können mobile Funkstellen eingesetzt werden. Dazu werden die vom Funkpersonal funktionsfähig gehaltenen Führungsgruppen (komplett eingerichtete und klimatisierte Kabinen) verwendet. Hinzu kommen mehrere mobile Satellitenkommunikationsanlagen und eine Videokonferenzanlage, die eine Erstversorgung im Einsatzland sicher stellen. Diese Geräte werden im Bedarfsfall ebenfalls vom Personal des Fernmeldezuges betrieben. Seit Anfang 2002 sind ständig vier Funker beim strategischen Lufttransportstützpunkt in Termez/Usbekistan im Einsatz. Der Auftrag der Fliegerhorstfeuerwehr lautet Sicherheit für den Verband im Inland wie auch im Ausland. Der Wandel der Zeit ist auch an der Fliegerhorstfeuerwehr nicht spurlos vorübergegangen. So besteht das Personal der Feuerwehr heute zum Hauptteil aus Beamten im 2 Schichtbetrieb. Mit der Einführung des EU Arbeitszeiterlass kam es, neben zeitweilig eingeschränkten Flugbetrieb, zu einem noch laufenden Aufwuchs der Personalstärke auf 1/71 (Soll). Im Jahr 2010 wurde schließlich die erste Feuerwehrbeamtin zur Fliegerhorstfeuerwehr versetzt. Auch Teile der Feuerwehrtechnik wurden erneuert Dabei ist das Jahr 2007 herausragend. Mit der Einführung von zwei Feuerlöschfahrzeugen Ziegler Z8 wurde ein großer Schritt für die Flugsicherheit getan. Und die Daten der neuen Fahrzeuge sind beeindruckend: 40 to, 1.000 PS, 140 km/h Spitze, 14.000 l Wasser/Schaum als Löschmittel die in Zwei min ausgestoßen werden können. Eine Eingreifzeit von einer Minute, bis zum Einleiten der ersten Lösch- und Rettungsmaßnahmen von den drei Positionen an der Start- und Landebahn, ist so kein Problem. Aber nicht nur die Absicherung des Flugbetriebes gehört zum Tätigkeitsbereich der Fliegerhorstfeuerwehr. Der Brandschutz in den Liegenschaften, die http://www.brummel-ltg63.de Seite 42 05.10.2011 09:40:52 Das LTG stellt sich vor Wasser Marsch! – Die Hohner Flugplatzfeuerwehr in Aktion. Aus- und Weiterbildung der eigenen Kräfte und des Nachwuchses, wie auch diverse Prüfaufgaben und Feuerlöscherprüfungen gehören zum Aufgabenspektrum. Nicht unerwähnt sollte bleiben, die Gestellung von Reservisten im Brandschutzdienst beim Einsatzgeschwader in Mazar–è Sharif (AFG). Die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Kreisfeuerwehrverband RD/ECK und den Feuerwehren der umliegenden Gemeinden runden das Gesamtbild ab. Um nun all diese verschiedenen Fachbereiche der Flugbetriebsstaffel zu einer funktionierenden Einheiten verschmelzen zu lassen, bedarf last but not least dem Staffelchef der zusammen mit seinem Staffelfeldwebel Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 43 („Spieß“) nicht nur den Staffelinnendienst und die Flugbetriebsstaffel alles Ganzes lenkt, sondern immer auch ein offenes Ohr für die kleinen und manchmal auch großen Sorgen und Nöte der Staffelangehörigen hat. Der Staffelinnendienst hat in diesem Jahr neben den bewährten Bereichen des Geschäftszimmers und des Nachschubes Zuwachs in Form des langersehnten Personalfeldwebel bekommen. Somit steht nach langer Vakanz endlich wieder ein staffeleigener Fachmann für Personalangelegenheiten zur Verfügung und rundet so das positive Gesamtbild der Flugbetriebsstaffel des LTG 63 in Hohn ab. http://www.brummel-ltg63.de OTL Geisler Seite 43 05.10.2011 09:40:52 Das LTG stellt sich vor Technische Gruppe Mit einer Soll-Antrittsstärke von rund 510 Soldaten und 120 zivilen Mitarbeitern ist die Technische Gruppe mit der Aufgabe betraut, die dem Verband derzeitig zur Verfügung stehenden 24 Luftfahrzeuge vom Typ C-160 „TRANSALL“ für den Einsatz bereit zu stellen. Für diese vermeintliche „einfache“ Aufgabe ist eine Vielzahl verschiedenster Einzelaufträge mit zahlreichen unterschiedlichen Fähigkeiten zu bewältigen. O rg a n i s a t o r i s c h g l i e d e r t s i c h d i e Technische Gruppe dazu in drei (unterstellte) Staffeln, die Instandsetzungsstaffel, die Wartungsstaffel und die Nachschubund Transportstaffel sowie einen dazugehörigen Stabsbereich, den Stab Technische Gruppe, dessen funktionale Gliederung nebenstehend aufgeführt ist: Kommandeur TGrp S1 Leiter Einsatz Arbeitsplanung / Lebenslaufakte Materialsteuerung S 3 StOffz Leiter BOA Betriebsorganisation / Ausbildung / Auswertung / Datenverarbeitung Einsatzsteuerung / Debriefing Die Gliederung der Technischen Gruppe Angeführt wird die Technische Gruppe bzw. der Stab Technische Gruppe von einem Kommandeur, der neben seiner disziplinaren Verantwortung für die Gruppe in Doppelfunktion gleichzeitig Seite 44 jubiläumnsausgabe online.indd 44 die Aufgaben des S4-Stabsoffiziers für das Geschwader wahrnimmt. Ihm zur Seite stehen ein S1-Offizier, der mit seinen Mitarbeitern die den Staffeln übergeordneten Personalangelegenheiten der Gruppe bearbeitet und den Kommandeur in allen personaltechnischen Angelegenheiten sach- und fachkundig berät. Der Stabszugführer ist neben seiner Funktion als Disziplinarvorgesetzter der Mannschaften und Unteroffiziere im Stab im wahrsten Sinne des Wortes oftmals ein Einzelkämpfer, da der DP-Inhaber in der Regel keine technische Vorverwendung mitbringt, sondern aus dem Bereich der Lw-Sicherungstruppe entstammt, was ihn zu einem wertvollen Berater hinsichtlich der allgemeinmilitärischen Aus- und Weiterbildung prädestiniert. Ihm untersteht ein Nachschubbereich und der Innendienst mit dem „Spieß“ des Stabszugführer Stabes. Die ständige Innendienst Ve r t r e t u n g d e s Nachschub Kommandeurs übernimmt ein S3Stabsoffizier, desLeiter Prüfgruppe sen unterstellter Prüfgruppe Bereich aus den Vorschriftenstelle Teilbereichen „Eins atz“,„Betriebsorgan isation, Statistische Auswertung und Ausbildung (BOA)“ sowie der „Prüfgruppe“ besteht, die jeweils durch einen Offizier geführt werden. In der Teileinheit BOA werden die innerbetrieblichen Arbeits- und Verfahrensabläufe der Technischen E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:55 Das LTG stellt sich vor aufgenommen und die dazu erforderlichen Behebungsmaßnahmen koordiniert und angewiesen sowie die Luftfahrzeuge für die nächsten Einsätze eingeplant. Hier befindet sich die Schnittstelle zur Fliegenden Gruppe und zum Gefechtsstand des Geschwaders. Die Planung, Vo r b e r e i t u n g u n d Überwachung längerfri- Blick in die Einsatzsteuerung Gruppe analysiert, bewertet und in die formal korrekten Rahmenbedingungen gebracht. Daneben erfolgt hier die Planung, Koordination und Überwachung sämtlicher Ausbildungsvorhaben in der Gruppe. Mit der statistischen Auswertung und Darstellung der geleisteten Flugstunden, der Störmeldungen, Betriebs- und Instandsetzungsdaten wird das zunehmende Wissensbedürfnis interner und geschwaderübergreifender Entscheidungsträger versorgt. Darüber hinaus nimmt die Teileinheit BOA die zunehmend wichtiger werdende Aufgabe der Betreuung und Administration des DV-gestützten Führungsverfahrens der Technischen Gruppe wahr, die für eine verzugslose und umfassende Information aller am Instandsetzungsablauf Beteiligten unerlässlich geworden ist. Der Bereich Einsatz gliedert sich in die Teileinheiten „Einsatzsteuerung/ Debriefing“, „Arbeitsplanung/L-Akte“ sowie die „Materialsteuerung“ und ist quasi das Herzstück der Technischen Gruppe. In der „Einsatzsteuerung/ Debriefing“ wird das einsatzbedingte aktuelle Störaufkommen der Luftfahrzeuge Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 45 Kommandeure 01.12.1962 – 31.03.1965 Oberstleutnant Gustav Hecker 01.04.1965 – 28.02.1971 Oberstleutnant Adolf Martin 01.03.1971 – 31.12.1978 Oberstleutnant Ingo Krüger 01.01.1979 – 30.09.1987 Oberstleutnant Peter Wippert 01.10.1987 – 31.03.1989 Oberstleutnant Klaus Günther 01.04.1989 – 31.01.1994 Oberstleutnant Wilfried Müller 01.02.1994 – 31.10.1996 Oberstleutnant Jürgen Schäfer 01.11.1996 – 31.12.1999 Oberstleutnant Hugo Otterpohl 01.01.2000 – 31.03.2003 Oberstleutnant Harry Preetz 01.04.2003 – 30.09.2005 Oberstleutnant Bernd Reinwarth 01.10.2005 – 31.07.2008 Oberstleutnant Ralf-Gerd Liesenfeld 01.08.2008 – 30.09.2010 Oberstleutnant Bernd Kögel 01.10.2010 bis heute Oberstleutnant Hartmut Sakowsky http://www.brummel-ltg63.de Seite 45 05.10.2011 09:40:56 Das LTG stellt sich vor stiger Instandsetzungsmaßnahmen, Kontrollintervalle und Wechsel von Fristaustauschteilen sowohl an den Luftfahrzeugen als auch an Bodendienstund Prüfgeräten übernimmt die Arbeitsplanung. In der L-Akte wird der urkundliche Nachweis über die Luftfahrzeuge geführt, eine Aufgabe, die das LTG 63 als Leitverband auch für die in Afghanistan stationierten Lfz wahrnimmt. Die „Materialsteuerung“ kümmert sich um die zeitgerechte Versorgung mit Engpassersatzteilen. Eine äußerst verantwortungsvolle Aufgabe kommt der Teileinheit Prüfgruppe zu. Die jeweiligen Luftfahrzeugnachprüfer bescheinigen mit ihrem Stempel nach Abschluss von Stör- und Instandsetzungsmaßnahmen d i e Ve r k e h r s s i c h e r h e i t u n d Luftfahrttauglichkeit der Luftfahrzeuge Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 46 und geben diese wieder für den Flugbetrieb frei. Darüber hinaus erstellen die Nachprüfer erforderliche Beanstandungsmeldungen, wirken in enger Zusammenarbeit mit der Teileinheit Flugsicherheit bei der Erstellung von Zwischenfallmeldungen mit und gewährleisten somit die Einhaltung der Flugsicherheit. Die Vorschriftenstelle koordiniert und überwacht die Versorgung und den Änderungsdienst der dem Geschwader zur Verfügung stehenden Vorschriften. Insgesamt stellt sich der Stab der Technischen Gruppe als heterogenes Konstrukt verschiedenster Fachleute dar, deren reibungsloses und effizientes Zusammenwirken für die Bereitstellung der benötigten Luftfahrzeuge zwingende Voraussetzung ist. OTL Utsch http://www.brummel-ltg63.de Seite 46 05.10.2011 09:40:57 Das LTG stellt sich vor Nachschub- und Transportstaffel Die Nachschub- und Transportstaffel mit ihren rund 260 Soldaten und zivilen Mitarbeitern ist als Teil der Technischen Gruppe im Wesentlichen für die im Geschwader durchzuführenden Versorgungs- und Transportaufgaben verantwortlich. Kennzeichnend für diese Einheit ist die Vielfalt des Aufgabenspektrums, welches sich auf die folgenden fünf Fachbereiche, die jeweils durch einen Offizier geführt werden, verteilt: - Staffelführung und Innendienst - Nachschublenkung - Truppenversorgung - Kfz-Einsatz, -Wartung und -Instandsetzung - Luftumschlagzug Staffelführung und Innendienst: Die Führung der Staffel obliegt dem Staffelchef, der durch den Innendienst mitsamt Personalbüro und Staffelnachschub bei der allgemeinen Organisation des Dienstbetriebes unterstützt wird. Nachschublenkung: Der Bereich der Nachschublenkung umfasst mehrere Teileinheiten, die zusammen die materielle Einsatzbereitschaft des LTG 63 sicherstellen. Hier wird, mit Unterstützung der DV-mäßigen Nachweisführung, jeglicher Nachschub und Abschub von Versorgungsgütern, sowie deren Lagerung, Pflege und Ausgabe durchgeführt und überwacht. In der Teileinheit „dezentrale Beschaffung“ werden Einkäufe bei zivilen Vertragspartnern aus ganz Deutschland, jedoch vorrangig aus der Region, getätigt. Des Weiteren werden Aufträge zur Instandsetzung von Material an ortsansässige Firmen vergeben. Im Jahr 2010 wurden 1.200 Beschaffungsund Instandsetzungsaufträge mit einem Gesamtvolumen von EUR 350.000 vergeben. Seite 47 jubiläumnsausgabe online.indd 47 Durch die Teileinheit „Annahme und Versand“ werden sämtliche Materialein- und -ausgänge wahrgenommen. Hier wurden letztes Jahr 1.500 to Material umgeschlagen. Dies findet in enger Zusammenarbeit mit der Teileinheit „Hauptlager“, mit seinen beiden auf dem Flugplatz befindlichen Außenlagern, statt. In der Teileinheit „Zentrale Truppenbestandsübersicht (abgesetzter Rechner)“ findet die Nachweisführung des bewirtschafteten Materials sowie die DV-gestützte Kommunikation mit externen Stellen des logistischem Systems der Luftwaffe bzw. der Bundeswehr statt. In dem größten „Warenhaus“ Krummenorts werden somit derzeit ca. 12.000 verschiedene Versorgungsartikel disponiert. Der eingelagerte Warenwert beträgt ca. EUR 7,5 Mio. Truppenversorgung: Zum Bereich der Truppenversorgung gehören die Teileinheiten „Verpflegung“, „Betriebsstofflager und -transport“ und „Munition“. Die Teileinheit „Verpflegung“ ist für die Beköstigung aller Soldaten, Beamten und Arbeitnehmer, die im LTG 63 stationiert Das Zentrum der Verpflegung – die Küche E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:58 Das LTG stellt sich vor Ein Tanklaster in der Halle sind, zuständig. Des Weiteren steht dieser Teileinheit eine Feldküche zur Verfügung, um die Verpflegung im Gelände bei Übungen und Ausbildungen sicherzustellen. Neben ihren Routineaufgaben ist das Team der Küche bekannt für ihr Mitwirken bei regionalen Veranstaltungen wie dem Rendsburger Militärmusikkonzert, dem Rendsburger Herbst oder dem Geschwaderball. Die Teileinheit „Betriebsstofflager und -transport“ versorgt das Lufttransportgeschwader LTG 63 sowie Bedarfsweise sonstige Verbände und NATO-Partner, die sich auf dem Flugplatz aufhalten, mit Betriebs- und Betriebshilfsstoffen. Des Weiteren werden die 11 Lear-Jets der ansässigen Firma „Gesellschaft für Flugzieldarstellung“ (GFD) gem. Rahmenvertrag mit Kraftstoffen und Betriebshilfsstoffen versorgt. Hierzu steht auf dem NATOFlugplatz Hohn ein Tanklager mit einer Kapazität von zwei Mio. Liter zur Verfügung. Zur Qualitätssicherung und Gewährleistung der Flugsicherheit finden Verprobungen in einem eigenen Labor statt. Zur Betankung der Luftfahrzeuge verfügt die Teileinheit Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 48 „Betriebsstofflager und -transport“ über fünf Flugfeldtankwagen, über die im Jahr ca. elf Mio. Liter Flugkraftstoff ausgegeben werden. Der Teileinheit „Munition“ obliegt die Versorgung der einzelnen Einheiten des LTG 63 mit Schusswaffenmunition, sowie die Beladung der Selbstschutzanlage der Transall C-160 im Rahmen von Einsätzen und Übungen. Der Großteil der Munition des Verbandes wird aus Sicherheitsgründen disloziert in einem gesonderten Objekt gelagert. Kfz-Einsatz, -Wartung und -Instandsetzung Der Bereich „zentralisiertes Kraftfahrwesen“ verfügt über fast den gesamten Fahrzeugbestand des Geschwaders (142 Kraftfahrzeuge) und ist verantwortlich für die Bereitstellung von Fahrzeugen bzw. die Durchführung erforderlicher Fahrten im Rahmen von Personal- und Materialtransporten. Einen Schwerpunkt bildet der Winterfahrbetrieb. So sind rund um die Uhr Zufahrtswege, Flugzeugbewegungsund -abstellflächen mit Spezialfahrzeugen von Schnee und Eis zu befreien, um einen möglichst störungsfreien Flugbetrieb mit sicheren Starts und Landungen zu gewähr- Alles sicher verstaut http://www.brummel-ltg63.de Seite 48 05.10.2011 09:40:58 Das LTG stellt sich vor leisten. Im vergangenen Jahr produzierte unser Fahrdienst ca. 1,9 Mio. km. Die geschwadereigene Kfz-Werkstatt ist neben der Durchführung der zeitgerechten Wartung in der Lage, alle anfallenden Instandsetzungen bis hin zur Karosserieinstandsetzung sowie Lackierung durchzuführen. Hiervon profitieren die Auszubildenden der Fachrichtung Kfz-Mechatroniker, welche hier ausgebildet werden. Luftumschlagzug: Der Luftumschlagzug ist das Bindeglied zwischen den Verkehrsträgern Straße und Luft und gliedert sich in die Bereiche „Main Operating Base“ (MOB) sowie „Deployed Operating Base“ (DOB) mit standortbezogenen und verlegefähigen Luftumschlagkräften. Hauptaufgabe des Luftumschlagzuges ist die Sicherstellung des Umschlages von Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 49 Personal und Material auf allen Luftfahrzeugmustern. Im Rahmen der Fracht- und Passagierabfertigung ist hierzu eine enge Zusammenarbeit mit den zoll- und grenzpolizeilichen Behörden erforderlich. Auf dem NATO-Flugplatz in Hohn, dem nördlichsten Luftumschlagpunkt Deutschlands, wurden 2010 durch den Luftumschlagzug 707 Luftfahrzeuge abgefertigt, was den Umschlag von 532 to Fracht sowie das Handling von 6.735 Passagieren bedeutete. Im Rahmen von internationalen Auslandseinsätzen an den Flugplätzen Termez/ Usbekistan, Mazar-e Sharif/ Afghanistan und Paphos/ Zypern kamen die Angehörigen des Luftumschlagzuges im Jahr 2010 zudem auf 4.269 Einsatztage. http://www.brummel-ltg63.de Major Wolter Seite 49 05.10.2011 09:40:59 Das LTG stellt sich vor Instandsetzungsstaffel In der Instandsetzungsstaffel LTG 63 (InstStff LTG 63) sind z.Zt. 243 gut qualifizierte und hoch motivierte Soldaten und zivile Mitarbeiter beschäftigt. Arbeitsschwerpunkt ist die technische Betreuung des Luftfahrzeugmusters Transall C-160 und der waffensystem-spezifischen Bodendienstgeräte. Die Staffel gliedert sich auf in die unterschiedlichsten technischen Bereiche, auch Fachgruppen genannt. Die Staffelführung besteht aus dem Innendienst und der Technischen Betriebsführung. Der Chef wird in der Führung der Staffel vom Spieß, der „Mutter der Kompanie“, vom Personalfeldwebel, dem Materialbewirtschaftungsfeldwebel und vom Leiter der Technischen Betriebsführung und seinen Mitarbeitern unterstützt. Hinzu kommen die drei technischen Offiziere, die jeweils einen Bereich (LFZ- Technik C-160, LFZ- Elektronik und LFZ- Komponenten) führen. Dem Bereich der LFZ- Technik C-160 gehören die Fachgruppen Mechanik, Klima und Instrumente, Elektrik, Triebwerk und Hydraulik an und bilden damit den personalintensivsten Anteil im Rahmen der technischen Instandhaltung. Ihre Aufgaben lassen sich im Kern auf die Überprüfung, den Austausch und die Reparaturen der Innenansicht Werfthalle mit drei Stellplätzen Seite 50 jubiläumnsausgabe online.indd 50 mechanischen / elektrischen Bauteile begrenzen. Somit werden die Anteile der Stromversorgung/-erzeugung, des Flugwerks, der Klimatisierung, der Fluginstrumente und des Triebwerks der C-160 Transall durch diese Fachgruppen betreut. Der Elektronikbereich umfasst die Fachgruppen Flight Management System (FMS), Flight Control System (FCS), Communication Navigation Identification (CNI), Elektronische Kampfführung (Eloka) und elektrische Arbeitssicherheit (BGV). Die Fachgruppe FMS bearbeitet das Radarsystem, Teile der Identifikationsanlage und das eigentliche Managementsystem, welches die Bedienung der vielen unterschiedlichen Systeme vereinfacht. FCS bearbeitet alle elektronischen Komponenten die mit der Flugsteuerung zusammenhängen, während der Schwerpunkt bei CNI mit den Funkgeräten und der Bordverständigungsanlage bei der Kommunikation liegt. Eine Sonderstellung nimmt die Fachgruppe Eloka ein. Ihr System ist für das eigentliche Fliegen nicht notwendig. Es ist ein Selbstschutzsystem und dient der Täuschung bei der Erfassung von feindlichen Radarstrahlen und der Bekämpfung von anfliegenden Raketen durch den Ausstoß von Täuschkörpern und Wärmestrahlern. Im Bereich der Luftfahrzeug-Komponenten sind letztendlich die Anteile der allgemeinen Werkstätten (Tischler, Schweißer, Sattler, Maler, etc.), die Metallerei, die Bodengerätewerkstatt und die Teileinheit Rettungs- und Sicherheitsgerät vereint. Während die erstgenannten Bereiche der Unterstützung und Zuarbeit aller Fachgruppen der Staffel dienen, so werden im Bereich der Rettungs- und Sicherheitsgeräte alle für den Flugbetrieb notwendigen E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:40:59 Das LTG stellt sich vor Sicherheitsausstattungen (Schwimmwesten, Rettungsboote, etc.) zur Verfügung gestellt, gepflegt und gewartet. Zur Durchführung des Instandsetzungsauftrages steht der Instandsetzungsstaffel neben diversen anderen Gebäuden auf dem Nato-Flugplatz-Hohn (Elogebäude, Bodengerätehalle, Tischlerei, Schweißerei, etc.) die Werfthalle zur Verfügung. Der Auftrag der Instandsetzungsstaffel umfasst im Wesentlichen zwei Gruppen von Instandhaltungsmaßnahmen der Materialerhaltungsstufe (MES) eins und zwei (Truppeninstandhaltung). Grundsätzlich wird zwischen planbaren und nicht planbaren Instandhaltungsmaßnahmen unterschieden. Nicht planbare Maßnahmen resultieren überwiegend aus dem Flugbetrieb und werden auch Störbehebungsmaßnahmen genannt. Planbare Maßnahmen werden nach einem festgelegten Fristenplan, der aus dem Materialerhaltungskonzept Transall C-160 abgeleitet wird, durchgeführt. Dazu zählen neben den Inspektionen (HPO, PE u. Grundüberholung) auch der Wechsel Mechaniker beim Anbringen einer Ruderlehre Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 51 von Fristaustauschteilen (TCI) und die Durchführung von Technischen Änderungen (TA`s). Luftfahrzeuge unterliegen zur Erhaltung der Flugsicherheit während ihres Nutzungszeitraumes einem engmaschig abgestuften Inspektionssystem. Ziel ist es, durch Vorsorge die Entstehung von flugsicherheitsgefährdenden Mängeln zu vermeiden. So muss jede Transall alle sechs Monate oder 300 Flugstunden in die 1. HPO (Hourly Postflight Inspection). Dies ist die kleinste periodische Maßnahme. Sie dauert fünf Arbeitstage und ist überwiegend eine Sichtinspektion. Alle 18 Monate oder 900 Flugstunden ist die 2. HPO fällig. Diese Maßnahme beginnt mit einer Grundreinigung von innen und außen. Dann beginnt die eigentliche 25 Arbeitstage dauernde Dockphase, bei der die Maschine vollständig eingerüstet wird, damit die Mechaniker alle Punkte gut erreichen können. Hierbei wird das Luftfahrzeug schon zu großen Teilen zerlegt, um z. B. die Flugsteuerungsanlage (Quer-, Höhen- und Seitenruder, Flügelklappen und Luftbremsen) zu inspizieren. Danach folgt noch eine fünftägige Postdockphase, bei der zuerst eine Funktionsüberprüfung am Boden und danach ein Nachprüfflug stattfindet. Die nächstgrößere Maßnahme ist die alle drei Jahre stattfindende periodische Inspektion (PE), die sogenannte Königsdisziplin. Dies ist die umfangreichste planbare Instandsetzungsmaßnahme der Materialerhaltungsstufe zwei (MES 2), die in der Truppe durchgeführt wird. Der Ablauf ist ähnlich einer 2. HPO, nur die eigentliche Dockphase ist mit vierzig Arbeitstagen fast doppelt so lang. Das liegt an dem wesentlich höheren Zerlegungsgrad, um das Luftfahrzeug noch intensiver inspizieren zu können. Seit 1998 werden Periodische Inspektionen http://www.brummel-ltg63.de Seite 51 05.10.2011 09:41:06 Das LTG stellt sich vor in Hohn die erste PE in der Truppe seit acht Jahren eingedockt. Die Instandsetzungsstaffel ist stolz darauf, nach acht Jahren Pause und unter Einsatzbedingungen – Personalgestellung für das Einsatzgeschwader in Mazar-e-Sharif – diese Inspektion in einer Rekordzeit von nur 45 Tagen geschafft zu haben. Für das Jahr 2012 sind derzeit insgesamt fünf bis sechs Periodische Inspektionen beim LTG 63 geplant. Fazit: Die Instandsetzungsstaffel bietet Mechaniker bei der Überprüfung und Einstellung im Cockpit dem Einzelnen in seiner Spezialisierung ein breit gefächertes, äußerst interessantes (PE) am Waffensystem C-160 „Transall“ und mit hohen Anforderungen bestimmtes beim damals neu geschaffenen SystemzenBetätigungsfeld. Der technische Dienst am trum Luftfahrzeugtechnik, abgesetzter BeLuftfahrzeug umfasst jedoch nicht nur das reich Penzing bzw. bei der Betreuungsindustechnische Know-how, sondern erfordert trie durchgeführt. Um das Systemzentrum in auch ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft, seiner Aufbauphase zu entlasten, wurden bis Gewissenhaftigkeit und menschlicher Kom2003 noch vereinzelt PE’s in den Verbänden petenz im Umgang mit den Mitarbeitern-/ durchgeführt. Seitdem wird die PE an den innen und Kameraden. Nur so kann dem sich weltweit im Einsatz befindlichen Transhohen Qualitätsanspruch in der Luftfahrportfliegern der Luftwaffe ausschließlich zeugtechnik genüge getan werden und ein im Systemzentrum Luftfahrzeugtechnik technisch zuverlässiges Luftfahrzeug für oder bei der EADS-Tochterfirma Cassididen sicheren Flugdienst zur Verfügung an in Manching durchgeführt. Derzeitig gestellt werden. finden Überlegungen statt, PE’s aus KosHptm Rohwer tengründen ab 2012 auch wieder in die Lufttransportgeschwader auszulagern. Als Nachweis, dass diese Fähigkeit in den Ve r b ä n d e n nach wie vor vorhanden ist, wurde am 4. Februar 2011 in der Werfthalle des Lufttransportgeschwaders 63 Es ist geschafft: „PE in Rekordzeit“ Seite 52 jubiläumnsausgabe online.indd 52 E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:41:11 Das LTG stellt sich vor Wartungsstaffel In der Welt zu Hause Wer den Begriff „Wartung“ hört, denkt möglicherweise an die Boxencrew eines Formel-1 Teams, an die DIN 31051, in welcher „Maßnahmen zur Verzögerung des Abbaus des vorhandenen Abnutzungsvorrates“ beschrieben werden oder an die ZDv 30/41, in welcher Wartung als „Materialerhaltungsarbeiten zur Bewahrung des Soll-Zustandes von Wehrmaterial“ definiert werden. Einwinken einer Transall C-160 Der Auftrag der Wartungsstaffel, mit Transportflugzeug bereits mehrere Stunden ihren knapp 160 Soldaten und zivilen zuvor für den Flug inspiziert und vorbereiMitarbeitern, umfasst allerdings weit mehr: tet. Gleiches gilt bei einer späten Rückkehr: nämlich den Flugbetrieb, jederzeit, einsatzLandet ein Luftfahrzeug gegen 23:00 Uhr, orientiert sicherzustellen. Daraus ergibt sich so liegen vor den Soldaten in der Regel ein äußerst umfangreiches Einsatzspektrum, ca. zwei Stunden an Nacharbeiten in Form bestehend aus Rüstarbeiten, Inspektionen, einer Inspektion und gegebenenfalls einer Be- und Enttankung, Reinigungs- und KonBetriebsmittelergänzung. servierungsarbeiten, sowie das Annehmen Zudem ist die Wartungsstaffel für die Durchund Weglassen der Luftfahrzeuge. führung von sämtlichen Schleppbewegungen Die Wartungsstaffel wird durch den Staffelam Platz und die Enteisung der Luftfahrzeuchef geführt. An seiner Seite unterstützt ihn ge, mittels hochmodernen Enteisungsfahrder Staffelfeldwebel mit seinem Innendienst, zeugen, während des Winterflugbetriebes der Technische Nachschub sowie die Luftverantwortlich. fahrzeugtechnischen Offiziere und Leiter Der dritte Wartungszug ist für die DurchfühLiegebereiche der Technischen Betriebsführung der „1. Hourly Postflight Inspection“ (1. rung. Im nachgeordneten Bereich finden sich HPO), die kleinste der regelmäßig, immer die Teileinheiten, I.-III. Wartungszug, Crosswiederkehrenden Inspektionen (nach 300 Servicing und Einsatzgebundene Ausrüstung. Flugstunden oder nach 6 Monaten), zustänDie Hauptaufgabe des I. und II. Wartungsdig. Diese dauert ungefähr, je nach Zustand zuges besteht darin, Einsatzluftfahrzeuge des Luftfahrzeuges, zwischen fünf und zehn und mögliche Reserveluftfahrzeuge vor-, Arbeitstagen und besteht überwiegend aus zwischen und nach den Flügen auf ihre Sichtinspektionen, kleineren InstandsetzunEinsatztauglichkeit zu überprüfen. Dies gen und dem Wechsel bzw. der Ergänzung geschieht zu jeder Tages- und Nachtzeit, bei von Betriebsmitteln. jedem Wetter, sowie im In- und Ausland, Die Teileinheit Einsatzgebundene Ausrüimmer orientiert am vorgegebenen Einsatzstung, umgangssprachlich „780er“-Lager plan. Rollt die Transall C-160 gegen 06:00 genannt, ist für die ständige und einsatzgeUhr zum „Take-Off“, so hat die Wartung das Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 53 http://www.brummel-ltg63.de Seite 53 05.10.2011 09:41:23 Das LTG stellt sich vor bundene Ausrüstung der Transall C-160 zuständig. Im Wesentlichen hat die Teileinheit den Auftrag, das „Interieur“ der Luftfahrzeuge dem zugewiesenen Auftrag entsprechend, beispielsweise für Personen- oder Materialtransport, Absetzen von Fallschirmspringern oder Lasten sowie Transport von Verwundeten in der MedEvac-Variante, anzupassen. Insgesamt stehen den Fachleuten ca. 12000 Artikel zur gängigen Ein- und Ausrüstung der Flotte zur Verfügung. Seit Juli 2008 verfügt die Wartungsstaffel über die Teileinheit Cross-Servicing. Diese ist für die Annahme und Abfertigung von sämtlichen Gastluftfahrzeugen am NATOFlugplatz Hohn zuständig. Nachflugkontrolle am Triebwerk Darüber hinaus ist die Teileinheit zertifiziert, unter anderem die Luftfahrzeugtypen PA-200 Tornado, Eurofighter Typhoon, McDonnell F-4 Phantom sowie verschiedene Hubschraubertypen in Eigenregie für den Weiterflug vorzubereiten und mit Betriebsmitteln zu versorgen. Daher ist die Teileinheit auf eine enge Zusammenarbeit mit Verbänden dieser Luftfahrzeugmuster angewiesen. Die Crash-Bereitschaft, welche bei Zwischenfällen und Flugunfällen von Luftfahrzeugen aktiviert wird, übernimmt ebenfalls Cross-Servicing. Jeder Einsatz einer Transall C-160, der länger als einen Tag andauert wird zur technischen Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 54 Unterstützung der Crew durch einen Wartungsmechaniker begleitet. Aufgrund der Tatsache, dass die notwendigen Wartungsarbeiten insbesondere auch auf ausländischen Flugplätzen gewährleistet werden muss, befinden sich unsere Warte rund um den Globus im Einsatz. Im Rahmen des Engagements der Bundeswehr in Afghanistan operieren die Lufttransportverbände seit dem Jahr 2002 aus dem usbekischen Termez, mit der Verlegung im Jahr 2008 bis heute, aus dem afghanischen Mazare Sharif mit bis zu 8 Transall C-160 heraus. Um die Einsatzbereitschaft der Luftfahrzeuge vor Ort sicherzustellen, wird dauerhaft Wartungspersonal für jeweils zweimonatige Einsätze abgestellt und leistet so dauerhaft einen wichtigen Beitrag für die Bereitstellungdes strategischen Lufttransports und somit zum Erfolg der Mission ISAF. Nicht nur der Chef, der die Materialverantwortlichkeit über die ansässigen Luftfahrzeuge und somit von mehreren Millionen Euro inne hat, sondern jeder Einzelne trägt eine außerordentlich hohe Verantwortung, immer mit dem richtigen Auge Notwendigkeiten des Einsatzes und den lebenswichtigen Aspekt der Flugsicherheit in Einklang zu bringen. Das Wartungspersonal bestätigt mit seiner Signatur im Bord- und Wartungsbuch, der Luftfahrzeugdokumentation, eindeutig, dass ein Luftfahrzeug einsatzklar ist und den Flugbetrieb aufnehmen kann. Darauf kann und muss sich die Crew verlassen. Die Wartung ist ein „Service-Betrieb“ und steht mit seinen Dienstleistungen für den Flugbetrieb rund um die Uhr, bei Wind und Wetter, weltweit unter dem Motto „in der Welt zu Hause“ mit hochqualifiziertem Personal zur Verfügung. Olt Dahm http://www.brummel-ltg63.de Seite 54 05.10.2011 09:41:23 Das LTG stellt sich vor Personalrat Wir fliegen nicht mit Überschall, dafür seit 50 Jahren überall! 50 Jahre Lufttransportgeschwader 63, 50 Jahre weltweit im Einsatz, bedeuten auch 50 Jahre Personalratsarbeit. Mit allen Höhen und Tiefen, mit allen menschlichen Schicksalen, Personalreduzierungen, Umstrukturierungen, die damit zusammen hängen. Es ist jedoch bis heute immer gelungen, all die aufgetretenen Probleme im Sinne der Beschäftigten und unseres Verbandes zu lösen. Das ist auch in der Zukunft das Ziel. Unsere Aufgabe als Personalvertretung ist, unter Anderem, die Überwachung und Einhaltung von Tarifverträgen, Gesetzten und Bestimmungen des Arbeitsschutzes. Auch bei Sorgen und Nöten die nicht unbedingt im klassischen Sinne unter die Personalratstätigkeit fallen stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Seite. Dies geschieht, wenn gewünscht, in enger Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst, der Gleichstellungsbeauftragten und dem Vertreter der schwerbehinderten Menschen. Die etwa 300 zivilen Beschäftigten unseres Geschwaders wählen alle vier Jahre aus ihrer Mitte den Personalrat. Er besteht aktuell aus sieben Arbeitnehmern und zwei Beamten. Rechtliche Grundlage dafür ist das Bundespersonalvertretungsgesetz. Die nächste Wahl findet im Frühjahr 2012 statt. Zu dieser Wahl können sich alle Interessierten aus den Bereichen aufstellen lassen. Außerdem ist natürlich wichtig, dass alle Wahlberechtigten an der Wahl teilnehmen, damit die Zusammensetzung des Personalrats den Wünschen möglichst vieler Beschäftigter entspricht. Wir wünschen allen Gästen, Freunden, Familienangehörigen und Angehörigen des LTG 63 gelungene Festtage und freuen uns auf die bevorstehenden Herausforderungen. Seite 55 jubiläumnsausgabe online.indd 55 des LTG 63 gelungene Festtage und freuen uns auf die bevorstehenden Herausforderungen. Für den Personalrat Christian Mohr Vorsitzender Torsten Paulsen Arbeitnehmer Stell.Vertretender Vorsitzender I-Staffel Ernst Brosze Beamter Stell.Vertretender Vorsitzender I-Staffel Frank Kopp Arbeitnehmer I-Staffel Liane Hellwig Arbeitnehmerin StabTechnische Gruppe Wilfried Petersen Arbeitnehmer I-Staffel Bernd Hansen Arbeitnehmer I-Staffel Hinrich Steen Arbeitnehmer I-Staffel E-Mail: [email protected] Thomas Witt Beamter Fliegerhorst-Feuerwehr Sonderausgabe 05.10.2011 09:41:24 Das LTG stellt sich vor Sanitätszentrum Alt Duvenstedt Im Zuge des neu aufgestellten Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr wurde die damalige Luftwaffensanitätsstaffel LTG 63 zum 01.04.2005 zum heutigen Sanitätszentrum Alt Duvenstedt umgegliedert. Fachlich und truppendienstlich vorgesetzte Das Sanitätszentrum in der Hugo-Junkers Kaserne Staffel LTG 63 im Dezember 2010 verloren alle Luftrettungsmeister ihre Dienstposten und damit ihre militärische Heimat beim Sanitätszentrum Alt Duvenstedt. Auftrag des Sanitätszentrum Alt Duvenstedt Das Sanitätszentrum Alt Duvenstedt versorgt truppenärztlich und truppenzahnärztlich ca. 1500 Soldaten. Das Sanitätszentrum versteht sich als dienstleistungsorientierte militärische Einrichtung des Zentralen Sanitätsdienstes, die sich an dem fachlichen Standard des zivilen Gesundheitswesens in Deutschland ausrichtet. Das Sanitätszentrum Alt Duvenstedt, geführt von OFArzt Robert, ist eine Einrichtung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr, die nach regionaler Zuordnung die truppenärztliche Versorgung in den Bereichen der ambulanten Untersuchung, Behandlung und Begutachtung von Soldaten aller im Standort Alt Duvenstedt stationierten Verbände und Truppenteile sicherstellt und durchführt. Darüber hinaus stellt es anteilig Soldaten für Auslandseinsätze und Dienststelle ist das Sanitätskommando I mit Sitz in Kiel. Unterstellt waren dem neu aufgestellten Sanitätszentrum Alt Duvenstedt die Sanitätsstaffel Rendsburg in der Feldwebel-SchmidKaserne und die Arztgruppe Eiderkaserne. Aufgrund weiterer Strukturanpassungen wurden die Arztgruppe Eiderkaserne und die Sanitätsstaffel Rendsburg mittlerweile aufgelöst. Seit Aufstellung des Sanitätszentrum Alt Duvenstedt im Jahr 2005 gehörten die beiden Sanitätsbereitschaften SAR mit insgesamt 14 Luftrettungsmeistern zur Dienststelle. Die Luftrettungsmeister und das fliegende Personal der 2. Stff/ LTG 63 versahen die Bereitschaften auf den SAR-Kommandos in Laage und Diepholz. Als Luftfahrzeug stand die Bell UH-1D stets parat. Mit dem Fly-Out der 2. fliegenden Die Sanitätsbereitschaft – auf alles vorbereitet Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 56 http://www.brummel-ltg63.de Seite 56 05.10.2011 09:41:26 Das LTG stellt sich vor unterstützt nach dem Regionalitätsprinzip alle Einheiten auf dem Standortübungsplatz bei Ausbildungs- und Übungsvorhaben mit sanitätsdienstlichen Kräften. Für das Sanitätszentrum bedeutet dies im Allgemeinen: 1. Gewährleistung einer flächendeckenden medizinischen Versorgung von ca. 1500 Soldaten des Standortbereiches im normalen Betrieb. 2. Sanitätsdienstliche Ausbildung von Soldaten aller TSK für bevorstehende Auslandseinsätze. 3. Gewährleistung der Durchführung der truppenärztlichen-/zahnärztlichen Versorgung, einschließlich des ärztlichen Bereitschaftsdienstes und der Flugunfallbereitschaft am Standort. 4. Medizinische Begleitung des Lufttransportes von verletzten oder erkrankten Soldaten aus dem Kosovo oder Afghanistan im Rahmen von MedEvac-Einsätzen. 5. Abstellung von Fach- und medizinischem Personal für die aktuellen Auslandseinsätze, z.B. als Rettungsmediziner, Rettungsassistent, Einsatzsanitäter, logistisches Personal oder Kraftfahrer von Sanitätsfahrzeugen. 6. Zentrales Planen, Koordinieren und Steuern der Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie der Inübunghaltung des Die Zahnarztpraxis Seite 57 jubiläumnsausgabe online.indd 57 eigenen medizinischen Fachpersonals. Fakten und Zahlen: • Seit 2005 bis Ende 2009 wurden insgesamt 1497 Soldaten zum Helfer im Sanitätsdienst (24 AusbStd) ausgebildet. • Nach Umstellung der Ausbildung im Jahr 2010 wurden bisher insgesamt 1527 Soldaten zum Einsatzersthelfer Der mobile Einsatztrupp der Sanitätsstaffel • • A (30 AusbStd) ausgebildet. Von 2005 bis heute haben 96 Soldaten des SanZ Alt Duvenstedt in besonderen Auslandseinsätzen (SFOR, EUFOR, KFOR, ORF, UNIFIL, ATALANTA, EUFOR, RD CONGO, ISAF (siehe Bild rechts)) ihren Dienst geleistet. In der Summen belaufen sich die Gesamteinsatztage auf 7926 Tage, dieses entspricht 21,8 Jahren. Um den Auftrag erfüllen zu können, verfügt das Sanitätszentrum gemäß des personellen Ausstattungssolls über: o 8 Offiziere (davon 5 Ärzte und 2 Zahnärzte, 1 OffzMilFD) o 36 Unteroffiziere (29 Fw - OSFw und 7 Uffz) o 20 Mannschaften o und 5 Zivilangestellte. Hptm Hennings, PresseOffz E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:41:28 Das LTG stellt sich vor 5. Kompanie des Aufklärungsbataillon 6 Sehr geehrte Angehörige des LTG 63, die 5. Kompanie des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ meldet sich nun auch auf diesem Weg als nördlichste Kompanie des deutschen Heeres im Verantwortungsbereich des LTG 63. Als wir vor einem Jahr hier nach Alt Duvenstedt verlegt wurden, war uns nicht ganz klar was uns erwarten und wie sich das „teilstreitkraftüberschreitende“ Zusammenleben gestallten würde. Heute können wir ein mehr als positives Resümee ziehen. Die kameradschaftliche Aufnahme in Ihren Reihen und die uneingeschränkte Unterstützung für unsere Kompanie waren entscheidende Faktoren für unsere schnelle Einsatzbereitschaft hier am Standort. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle im Namen der Angehörigen der 5. Kompanie recht herzlich bedanken. Als Ausbildungskompanie ist es seit der Aufstellung 2003 als 4. Kompanie/ Panzeraufklärungsbataillon 6 unser Auftrag, jungen Rekruten in den ersten drei Monaten ihrer Dienstzeit die militärischen Grundlagen auszubilden. Im Jahr 2008 erfolgte die Umbenennung in 5. Kompanie Aufklärungsbataillon 6. Seit dieser Zeit verfügen wir über drei Ausbildungszüge und sind in der Lage 144 Rekruten eine erste militärische Heimat während ihrer Allgemeinen Grundausbildung zu geben. Im zweiten Quartal dieses Jahres haben wir die letzen Grundwehrdienstleistenden ausgebildet. Ab dem 04. Oktober diesen Jahres wird auch bei uns eine neue Ära beginnen. Wir starten mit der ersten Allgemeinen Grundausbildung für ausschließlich freiwillig Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 58 Wehrdienstleistenden und Soldaten auf Zeit. Dieser Herausforderung blicken wir erwartungsvoll und hoch motiviert entgegen. Darüber hinaus ist der Sicherungszug des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ ebenfalls der 5. Kompanie unterstellt. Auftrag dieses Zuges ist es, den Bataillonsgefechtsstand zu sichern und die Zutrittskontrollen sicherzustellen. Ein wesentlicher Rückhalt der Kompanie ist die Patenschaft zur Gemeinde Bad Schwartau. Geboren zu Zeiten der Stationierung in Eutin, wird diese nach wie vor intensiv gepflegt und durch gegenseitige Besuche und gemeinsame Veranstaltungen getragen. Wir wünschen ihnen, dem Lufttransportgeschwader 63, zu ihrem 50 jährigem Jubiläum alles Guten, viel Glück, Erfolg für die Zukunft und freuen uns auf eine weitere kameradschaftliche Zusammenarbeit. Horrido http://www.brummel-ltg63.de Sascha Bader Hauptmann Seite 58 05.10.2011 09:41:32 Das LTG stellt sich vor Gesellschaft für Flugzieldarstellung Seit 35 Jahren in Hohn In einem Pilotprojekt sollte vor 45 Jahren im Rahmen eines Jahresvertrages festgestellt werden, ob der Betrieb von militärischen Flugzeugen durch ein ziviles Unternehmen durchführbar und wirtschaftlich sinnvoll ist. Am 01. Oktober 1966 erhielt die Lufthansa-Tochter CONDOR den Auftrag, Flugzieldarstellung mit Jets für die Flugabwehr der Bundeswehr zu erbringen. Dem Unternehmen wurden 6 Flugzeuge vom Typ Sabre 6 F-86 zur Verfügung gestellt, die auf dem Flugplatz Westerland auf Sylt stationiert waren. Nach erfolgreicher Probephase wurde der Vertrag verlängert und der Zieldarstellungsbetrieb aufgenommen. Um als Pilot eingesetzt werden zu können, musste die Berufspilotenlizenz (CPL) erworben werden. Nach Ausmusterung der F-86 wurde 1974 die Flotte auf Fiat G-91 umgerüstet, von der bis zu 24 Flugzeuge bereitgestellt wurden. 1976 erfolgte dann der Umzug von Westerland nach Hohn, wo einige Zeit später die neue CONDOR-Halle bezogen werden konnte. Bis zur Ausmusterung der Fiat G-91 Ende 1992 wurde hauptsächlich für die HeeresFlugabwehr-Schießplätze Todendorf und Putlos mit Schleppziel, und für die Standortübungsplätze und die Marine ohne Schleppziel geflogen. Im Jahr 1989 begann die GFD – Gesellschaft für Flugzieldarstellung (als Tochter der CONDOR und des Aero-Dienstes, Nürnberg) parallel zum G-91 Flugbetrieb mit 4 Flugzeugen vom Typ Lear 35 die Zieldarstellungsaufgaben teilweise zu übernehmen. Aus wirtschaftlichen Gründen sollte der Flugbetrieb langfristig auf ein ziviles Muster umgestellt werden. Hierzu wurde die GFD als Luftfahrtunternehmen Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 59 mit angeschlossenem luftfahrttechnischem Betrieb gegründet und nach EG – bzw. JAR-Richtlinien zugelassen. Inzwischen ist das Unternehmen nach EU- und EASARichtlinien (Teil-145, Teil-M) zugelassen. Piloten, die auf diesem Verkehrsflugzeug eingesetzt werden wollen, müssen die Verkehrspilotenlizenz (ATPL) erwerben. Mit der Einführung des Lear 35 konnte GFD das Aufgabenspektrum erheblich vergrößern. Es wurden Ziele für die land- und seegestützte Flugabwehr (Rohrwaffen), als auch für die land- und luftgestützte Flugabwehr mit Lenkflugkörpern (Roland, Ozelot und Sidewinder) geschleppt. Dabei wird das Ziel bis zu 6,5 km hinter dem Lear hergezogen. Dieses Hartziel kann, wenn es nicht durch Beschuss zerstört wurde, eingezogen und wieder verwendet werden. Weiterhin simuliert der Lear 35 im Rahmen der Jägerleitausbildung Ziele, oder dient der Unterstützung von Flugabwehrübungen. 1997 wurde die Flotte um 3 Lear 35 erweitert, die für das Live-EK-Training eingesetzt werden sollten. Umfangreiche Umbauten ermöglichen den mitfliegenden EK-Spezialisten die Stör- und Täuschsender, die unter den Tragflächen mitgeführt werden, zu bedienen. Dieses System ist in der Lage, nahezu alle Waffensysteme der Streitkräfte Deutschlands und der Nato für Ausbildungszwecke zu stören und täuschen. Hierbei werden Signale unterschiedlichster Form über die Sendesignale der Waffensysteme gelegt. Das Bedienpersonal wird hierdurch geschult, „echte“ von „falschen“ Zielen zu unterscheiden. 2004 wurden weitere 4 Lear 35 erworben, die hauptsächlich für die Jägerleitausbildung und Fliegerleitausbildung (FAC) eingesetzt werden sollten. http://www.brummel-ltg63.de Seite 59 05.10.2011 09:41:35 Das LTG stellt sich vor Foto : Alexander Golz Im Laufe der Zeit hat sich nicht nur das Einsatzspektrum stark geändert, sondern auch die Einsatzgebiete. Waren Anfangs Einsätze auf das Gebiet von Norwegen bis Kreta beschränkt, sind seit einigen Jahren jährlich mehrere Einsätze mit bis zu 5 Lear 35 gleichzeitig für Patriot in den USA, New Mexiko oder Einsätze mit 2 Lear 35 in Südafrika für die Marine hinzu gekommen. Beim Einsatzspektrum spielt die Zieldarstellung mit geschlepptem Ziel kaum noch eine Rolle. GFD übernimmt immer mehr Aufgaben, die von der Luftwaffe auf Grund der Flugzeuglage nicht mehr geleistet werden kann. Neben den militärischen Aufgaben werden Flüge für die Umweltforschung, für die Erprobungs stellen (WTD) der Bundeswehr und für die wehrtechnische Industrie durchgeführt. Derzeit werden jährlich ca. 4500 FlugstunSeite 60 jubiläumnsausgabe online.indd 60 den erflogen, insgesamt wurden seit 1989 70.000 Flugstunden unfallfrei erflogen. E-Mail: [email protected] Klaus Menzel Sonderausgabe 05.10.2011 09:41:35 Das LTG stellt sich vor Traditionsgemeinschaft des LTG 63 Die Traditionsgemeinschaft des Lufttransportgeschwader 63 ist ein eingetragener Verein, der sich der Pflege und der Tradition des Geschwaders verpflichtet fühlt. Seit 1981 vereinen wir unter unserem Dach Ehemalige und Aktive des Verbands um Altes nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und zu aktuellen Themen des Verbandes unsere Gedanken und Ansichten auszutauschen. Erster geschäftsführender Vorsitzender der Gemeinschaft war Hptm Winfried Fischera, der die Traditionsgemeinschaft bis 2002 leitete. In diese Jahre fällt auch der Aufbau des Traditionsraums, der nach wie vor im Lehrsaalgebäude in der Hugo-JukersKaserne zugänglich ist und in dem sich Exponate aus der Chronik des Verbandes wiederfinden. Als geschäftsführender Vorsitzender folgte in 2002 Hptm a.D. Hans Schmidt, der in 2003 die Funktion an Hptm a.D. Jochen Leister übergab. Seit 2009 hat Hptm a.D. Joachim Duysen diesen wichtigen Posten in der Traditionsgemeinschaft des LTG 63 inne. Sonderausgabe jubiläumnsausgabe online.indd 61 Die TradGemLTG 63, wie wir als Kürzel heißen, hat über 350 Mitglieder. Neben der jährlichen Versammlung veranstalten wir einmal im Jahr eine Informations- und Bildungsfahrt zu Zielen in Norddeutschland und das traditionelle Adventskaffeetrinken. Wir würden uns freuen, wenn auch Sie Mitglied unserer Traditionsgemeinschaft werden, und unsere Treffen mit dem Austausch von Gedanken zu, und interessanten Ideen um die Fliegerei, den Verband LTG 63 und unser Schleswig-Holstein bereichern würden. Dem Lufttransportgeschwader 63 wünschen wir anlässlich des 50. Jubiläums für die Zukunft alles Gute und möge die „Brummelbiene“ noch lange und unfallfrei das Wappen in der Welt bekannt machen. http://www.brummel-ltg63.de Ihr 1. Vorsitzender Helmut Henk Seite 61 05.10.2011 09:41:35 Impressum D ie BRUMMEL ist eine Zeitschrift (33. Jahrgang) für Angehörige und Freunde des Lufttransportgeschwaders 63, diesmal mit einer Auflage von 3.000 Exemplaren. Der Verein “BRUMMEL e.V.” trägt die Verantwortung für die Herausgabe und den Inhalt der Truppenzeitschrift gegenüber dem Kommodore. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des Herausgebers. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Titelbild: Jubiläumsmaschine auf Stellplatz Mittelseite: Jubiläumsmaschine bei Nacht Redaktionsleitung: Stabsfeldwebel Jochen Sieh 1190 Anzeigenleitung und Abobetreuung: Stabsfeldwebel Jochen Sieh 1190 Grafik + Layout: Stabsfeldwebel Jochen Sieh Hauptmann Heiko Christiansen Ang (w) Catrin Schadowski Fhj Kristoph Möller Fotos und Bildredaktion: Stabsfeldwebel Jochen Sieh Ang (w) Catrin Schadowski Bildstelle LTG 63 1190 1190/1017 1753 Postanschrift: Brummel e.V. Redaktion Hugo-Junkers-Kaserne 24791 Alt Duvenstedt Abonnement: Für ein Jahresabonnement wird eine Gebühr von 8,50 Euro erhoben. Finanzen: Ang (w) Catrin Schadowski Telekommunikation: Telefon: Fax: Bw-Kennzahl: 1190/1017 04335 - 94 1190 04335 - 94 1199 7533 Internet und E-Mail: http://www.brummel-ltg63.de [email protected] Webmaster: Diensthundeführer Gerhard Christophersen Druck: Onlineprinters GmbH Rudolf-Diesel-Straße 10 D-91413 Neustadt a. d. Aisch 091 61 / 6 20 98 00 Redakteure: Stabsfeldwebel Jochen Sieh Hauptmann Heiko Christiansen Ang (w) Catrin Schadowski 1190 1190 1190 Bitte beachten Sie auch die Inserate in dieser Zeitung und vielleicht berücksichtigen Sie ja beim nächsten Einkauf den einen oder anderen Inserenten, ohne die unsere Geschwaderzeitung nicht existieren könnte. Allen unseren Inserenten möchten wir auch an dieser Stelle danken und weiterhin auf gute Zusammenarbeit hoffen. Seite 62 jubiläumnsausgabe online.indd 62 E-Mail: [email protected] Sonderausgabe 05.10.2011 09:41:36