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Virtualisierung: NTFS unter Mac OS X NTFS-Power für Mac OS Mac OS X und NTFS? Ein leidiges Thema, denn unter Apples-Betriebssystem kann das Dateifor mat nur gelesen, aber nicht verändert werden. Doch damit müssen Sie sich nicht abfinden! Wir zeigen Ihnen Wege und Lösungen (Thomas Drilling/fs) ingefleischte Mac-User werden der Möglichkeit oder gar der Notwendigkeit, unter Mac OS X schreibend auf NTFS-Partitionen zugreifen zu können, beim ersten Gedanken keine große Bedeutung zumessen. Anders sieht es mit Windows-Umsteigern aus, von denen es seit der Einführung von Mac OS X immer mehr gibt, denn im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen sich die Mac-Gemeinde ziemlich elitär gab und mit sich selbst sowie den von Apple diktierten proprietären Technologien zufrieden war, muss sich ein modernes Betriebssystem wie Mac OS E Die Ublio-Patches im NTFS3G-Treiber mit Schreibcache lassen sich bei der aktuellen Version einfach in den Systemeinstellungen aktivieren und deaktivieren 96 X heute offen und kontaktfreudig zeigen, um in der heterogenen IT-Welt bestehen zu können. Seit dem Umstieg auf einen UNIX-Kernel kann Mac OS nicht nur viele offene Standards, Treiber und Technologien nutzen, sondern kommuniziert auch viel problemloser im Netzwerk – so ist etwa die Dateiund Druckerfreigabe im Netzwerk via SMB/CIFS heute eher Normalfall als Microsoft-Besonderheit – und hat mit dem Drucksystem CUPS offene Standards sogar selbst etabliert. Lediglich bei den Dateisystemen kocht noch immer jeder Hersteller sein eigenes Süppchen. Während unter Linux und BSD das ext-Dateisystem (Extended File System) inzwischen in der vierten Generation den Stand der Technik repräsentiert, verwendet der Mac nach wie vor das selbst entwickelte HFS, während Microsoft bei „ernsthaften“ Dateisystemen seit Windows NT 3.5 auf NTFS setzt. Wer Mac OS X in einer Multiboot-Umgebung mit Windows einsetzt oder auf externe Datenträger zugreifen möchte, die mit NTFS formatiert sind, kommt also um die Option, auch schreibend auf NTFS zuzugreifen, kaum herum; der lesende Zugriff ist allerdings schon seit längerer Zeit kein Problem und funktioniert bereits seit Mac OS X 10.4 auch ohne Zusatztreiber zuverlässig. Bei externen Datenträgern, wie mobilen Festplatten und NAS-Systemen, kommt werkseitig fast immer NTFS zum Einsatz. Die heutigen Datenträgergrößen lassen einen sinnvollen Betrieb mit FAT32 nicht mehr zu, ganz abgesehen von Sicherheitsund Performance-Einschränkungen der betagten FAT-Dateisysteme. Zwar können Mac-Nutzer eine externe Festplatte auch jederzeit mit HFS formatieren, dann lassen sich aber die vom Hersteller mitgelieferten Tools zur Datensicherung oder zum Streamen von Mediendateien via UpnP nicht out-ofthe-box nutzen. Wer ein kleines NASSystem oder eine externe Festplatte in einer gemischten Umgebung als Sicherungs- oder Backupmedium nutzt, fährt mit NTFS auf jeden Fall nicht schlecht, weil sich das Gerät dann problemlos unter Windows, Mac OS und Linux gleichermaßen nutzen lässt. Die Verwendung von FAT scheidet aus mehreren Gründen aus. FAT lässt nur Dateigrößen von maximal 4 GB zu, ist weniger robust, weil es kein Journal kennt, neigt zur Fragmentierung, transportiert keine Berechtigungs-Attribute oder ACLs und bietet nur mäßige Performance. Weitere Einzelheiten zu NTFS, HFS und anderen Dateisystemen finden Sie im nebenstehenden Kasten. NTFS außerhalb der Microsoft-Welt Wenngleich es sich beim von Microsoft erstmals für Windows NT 3.1 eigens entwickelten NTFS-Dateisystem um eine proprietäre Technologie handelt, kann man angefangen von NTFS 1.0 im Jahr 1993 bis zur aktuellen Version NTFS 3.1, die in Windows 7 (Windows NT 6.1) verbaut ist, mit Fug und Recht von einer Erfolgsgeschichte reden. NTFS 3.1 ist seit Windows XP nahezu unverändert und hat sich als robust und zuverlässig erwiesen. NTFS bietet gegenüber FAT Zugriffsschutz auf Dateiebene (Rechte, ACLS) und eine größere Robustheit durch Verwendung eines Journals, ist aber nicht abwärtskompatibel mit FAT. Aufgrund der marktbeherrschenden Stellung, über die Microsoft-Betriebssysteme in der heterogenen IT-Welt verfügen, gibt es schon seit langer Zeit Bemühungen in der Entwicklerszene, NTFS-Treiber für Linux und andere Betriebssystem nachzubauen – was allerdings relativ schwierig ist, weil NTFS proprietär ist und Microsoft demzufolge keine Spezifikationen veröffentlicht. Da Mac OS X im Kern auf BSD basiert, profitiert auch die Mac- /HVHSUREH MACPRAXIS 1/10 Virtualisierung: NTFS unter Mac OS X Gemeinde von entsprechenden Bemühungen der Open-Source-Entwickler. Hierzu ein kleiner Überblick: Der Linux-Kernel besaß schon seit der Version 2.2 einen Treiber zum Mounten von NTFS-Laufwerken und seit der Kernel-Version 2.4 einen echten NTFSTreiber, der zwar auch auf NTFS schreiben konnte, dabei aber oft ernsthafte Schäden anrichtete. Daher hat die Linux-Entwicklergemeinde den Treiber für die Kernel-Version 2.6 komplett neu entwickelt – inklusive einer Überarbeitung für Schreibzugriffe. Die NTFSSchreibunterstützung im Linux-Kernel gilt nach mehreren Verbesserungen seit der Version 2.6.12 als stabil. Parallel zum Linux-Kernel-Treiber für NTFS gab es schon vorher zwei Projekte, die NTFS-Unterstützung unter Linux ermöglichen: einen reinen User-ModeTreiber sowie das „Captive“-Projekt von Jan Kratochvil (www.jankratoch vil.net/project/captive). Der CaptiveTreiber läuft ebenfalls im Userspace und basiert wie der User-Mode-Treiber auf FUSE, mit dessen Hilfe er allerdings den Originaltreiber „ntfs.sys“ aus Windows XP, umgeben von einer Kompatibilitätsschicht, einbindet, was selbstverständlich eine gültige XP-Lizenz voraussetzt. Der User Mode-Treiber für Linux ist dagegen eine Eigenentwicklung, die bereits Dateien und Verzeichnisse erstellen und löschen konnte, lange bevor das im Kernel-Treiber funktionierte. Auch der User Mode-Treiber basiert auf FUSE und steht damit auch für andere Betriebssysteme mit FUSE-Unterstützung, wie Mac OS X, zur Verfügung. Inzwischen widmet sich das finnische Unternehmen „Tuxera Ltd.“ gänzlich der Weiterentwicklung des User Mode-Treibers unter der Bezeichnung „NTFS-3G“, der heute zuverlässige und vollständige Schreib- und Leseunterstützung für NTFS unter Linux und Mac OS bietet. NTGS-3G kann lediglich noch nicht mit verschlüsselten oder komprimierten Dateien umgehen und von sich aus keine Zugriffs- und Eigentumsrechte ändern. Übrigens benutzt die Ende 2007 erschienene Version 2.0.0 des Linux-Kernel-Treibers auch Teile von NTFS-3G, unterstützt Lese- und Schreibzugriff vollständig, bietet gegenüber NTFS-3G Lesezugriff auf verschlüsselte Dateien und ist nach eigenen Angaben der Entwickler wesentlich performanter als der User Mode-Treiber. Wenn man dem seit einiger Zeit zuverlässig und stabil funktionierenden NTFS-3G-Treiber überhaupt eine Schwäche zugestehen kann, dann die, dass ein User Mode-Treiber zwangsläufig weniger Performance bietet als ein Kernel-Treiber. www.ntfs-3g.com. Da die Nutzer-Gemeinde übereinstimmend von Performance- und Stabilitätsproblemen mit älteren Versionen von NTFS-3G berichtet, achten Sie unbedingt darauf, dass Sie die neueste Version „NTFS-3G 2009.4.4“ verwenden. Hier müssen Sie übrigens, wie bei zahlreichen Anleitungen im Netz empfohlen, nicht mehr auf die spezielle Version mit „ublio-Patches“ (der die Schreibperformance durch Writer-Buffering beträchtlich erhöht) achten, denn eine Unterscheidung zwischen dieser und der eigentlichen stable-Version (welche früher kein Caching verwendete und deswegen sehr langsam war) gibt es nicht mehr. /HVHSUREH In Mac OS X 10.6 Snow ist der NTFS-Zugriff sogar bereits fest eingebaut, aber noch deaktiviert. Das kann rechtliche Gründe haben, es kann aber auch sein, dass sich die Funktion noch in einer Testphase befindet NTFS unter OS X mit NTFS-3G Der NTFS-3G-Treiber steht auf der Tuxera-Webseite www.tuxera.com in der „Community-Edition“ (Open Source) für jedermann zum freien Download zur Verfügung. Die aktuellste Version „NTFS-3G for Mac OS X“ findet man auf der NTFS-3G-Projektseite unter Wissenswertes über das Dateisystem NTFS NTFS ist seit Windows NT 3.5.1 Microsofts Standard-Dateisystem und kommt bei XP, Vista, Windows 7, Server 2003 und Server 2008 zum Einsatz. Die Abkürzung bedeutet „New Technology File System“ und bezeichnet ein rein proprietäres Dateisystem von Microsoft, dessen technologische Eckdaten sich jedoch eng an IBMs Dateisystem HPFS orientieren. HPFS wurde ursprünglich von Microsoft und IBM zusammen für OS/2 entwickelt. Daher profitieren auch Drittanbieter wie Paragon von den zu HPFS offengelegten Informationen, denn in Sachen NTFS-Spezifikationen hält sich Microsoft nach wie vor bedeckt. NTFS ist spätestens seit der Einführung von Windows XP das Dateisystem der Wahl für die ernsthafte Computernutzung unter Windows, weil es im Gegensatz zu FAT gezielten Zugriffsschutz auf Dateiebene ermöglicht und dank Journaling ausreichend robust ist. Allerdings ist NTFS nicht abwärtskompatibel mit FAT. Als Quasi-Nachfolger von HPFS erbte NTFS auch die meisten Technologien von IBMs Dateisystem. Im Gegensatz zu den Inode-Tabellen (Index Nodes) der meisten Unix-Dateisysteme arbeitet NTFS mit einer Master File Table (MFT), in der deren Zugriffsberechtigungen und Attribute hinterlegt sind sowie, welche logischen Datenblöcke zu welcher Datei gehören. Unter NTFS ist jede Eigenschaft einer Datei ein Attribut, auch der eigentliche Dateiinhalt. Nur sehr kleine Dateien und Verzeichnisse lassen sich direkt in der MFT speichern, größere Dateien werden indirekt als Attribut in einem Datenlauf gespeichert. NTFS reserviert beim Formatieren einen fixen MACPRAXIS 1/10 Bereich zur Aufnahme der MFT, der dann für reguläre Dateien nicht mehr zur Verfügung steht. Per Default verwendet NTFS etwa 12,5 % der Partitionsgröße für die MFT. Allerdings kann diese sich – ist der reservierte Bereich mit Indexeinträgen erschöpft – auch auf normale freie Datenblöcke ausdehnen, was zu einer Fragmentierung der MFT führen kann. Das Journal wird standardmäßig mitgeführt. Metadaten werden stets erst in das Journal geschrieben, erst dann findet der eigentliche Schreibzugriff auf dem physikalischen Medium statt und danach die Aktualisierung des Journals. Stürzt der Rechner während eines physikalischen Schreibvorgangs ab, kann NTFS einfach die Änderungen im Journal zurücknehmen, sodass das Dateisystem sich wieder in einem konsistenten Zustand befindet. Weitere Features von NTFS sind lange Dateinamen von bis zu 255 Zeichen, die beliebige UnicodeZeichen enthalten dürfen (Groß- und Kleinschreibung wird zwar beibehalten, aber nicht unterschieden), eine maximale Pfadnamenlänge von 32.767 Zeichen (mit der allerdings die meisten Backup-Programme nicht zurechtkommen), eine flexible Rechteverwaltung auf Basis von ACLs, eine (theoretische) maximale Dateigröße von 16 EiB (die aktuelle Umsetzung von NTFS unterstützt nur 16 TiB) sowie eine transparente Komprimierung unverschlüsselten Dateien. Außerdem ermöglicht NTFS eine effiziente Speicherung von kleinen Dateien, weil NTFS standardmäßig 4.096 Byte große Cluster benutzt, sowie eine Speicherung von „alternativen Datenströmen“. 97 Virtualisierung: NTFS unter Mac OS X Die neuste Version des NTFS-3G-Treibers erlaubt das manuelle Aktivieren des Schreibcaches, was für eine gegenüber älteren Versionen akzeptable Performance sorgt Die ältere Version ohne Schreibcache steht lediglich noch alternativ als legacy-Paket zur Verfügung. Bei der aktuellen Version lässt sich das Caching jetzt bequem per Kontrollfeld ein- und abschalten. NTFS-3G wird in Form eines einfach zu installierenden DMG-Images distributiert und enthält neben dem eigentlichen NTFS-3GTreiber auch die Pakete „MacFUSE“, „ntfsprogs“ und einige Utilities sowie ein grafisches Modul für die Systemeinstellungen zum Aktivieren und Deaktivieren von NTFS-3G. Diese Einstellungen wirken sich erst beim nächsten Mounten des Mediums aus. Danach sollte der Schreib- und Lesezugriff einwandfrei funktionieren. Der Treiber läuft in der aktuellen Version stabil, wenngleich im Netz schon eine ganze Weile heftig über die mit dem NTFS-3G-Treiber erzielbare Performance, insbesondere beim Schreiben, diskutiert wird. Herstellerseitige Angaben dazu findet man übrigens unter www.tuxera.com/community/ntfs-3gfaq/#slow und www.tuxera.com/pro ducts/tuxera-ntfs-commercial/perfor mance/. Immerhin erreicht der Treiber mit Write-Buffering (ublio-Patch) jetzt Transferraten von 10 bis 11 MBytes/s beim Scheiben (externes 3,5-Zoll-WDLaufwerk mit NTFS via USB 2.0), was aber immer noch ungefähr um den Faktor 2 unterhalb des Möglichen liegt. Zum Vergleich: Eine aktuelle interne SATA-Notebook-Festplatte mit 4.200 bzw. 5.200 U/min erreicht 25 bis 30 MB/s. Bedenken Sie aber, dass sich Benchmark-Ergebnisse zwischen verschiedenen Systemen (Hardware, Betriebssystem) nur schlecht vergleichen lassen und nur eine tendenzielle Aussage zur Performance ermöglichen. Möchten Sie es aber genau wissen, können Sie an Ihrem Mac mit wenig Aufwand das Benchmark-Programm Xbench (www.xbench.com) installieren und eigene Geschwindigkeitsmessungen durchführen. NTFS-3G/Tuxera Wer sich am Performance-Problem stört, kann immer noch zur kommerziellen Variante des NTFS-3G-Treibers von Tuxera greifen. Die kommerzielle Version des NTFS-3G-Treibers „Tuxera NTFS for Mac 2009.10“ ist von Tuxera dafür vorrangig konzipiert worden. Die langsame Geschwindigkeit liegt vor allem am ineffizienten Kernel/UserspaceInterface des Mac OS X-Kernels. Zwar konnten die Tuxera-Entwickler beim Open-Source-Treiber entsprechende Patches in die Implementierung des Cache-Layers zwischen Disk-Device und dem Systemtreiber einfließen lassen, erreichten aber auch damit nie die wunschgemäße Performance. Außerdem zeigte sich beim FreeBSD-Port des freien Treibers ein weiteres Problem, weil dieser Schreibdaten übermäßig lange im Cache behält, ohne die Änderungen auf die Festplatte zu schreiben, was zwangsläufig zu Inkonsistenzen führt, etwa beim Wechsel auf Batteriebetrieb, bei einem Systemcrash oder beim unachtsamen Abziehen der externen Festplatte. Die Tuxera-Entwickler haben daher für die kommerzielle Version „Tuxera NTFS for Mac 2009.10“ kurzerhand einen eigenen, komplett neuen Caching-Layer entwickelt, der es Ihnen ermöglicht, mit allen relevanten Cache-Parametern zu experimentieren /HVHSUREH Was ist eigentlich FUSE? FUSE steht für „Filesystem in Userspace“. Dabei handelt es sich um ein Linux-Projekt (http://fuse.sourceforge.net/), das ein Kernel-Modul für Unix-Systeme zur Verfügung stellt, mit dem es möglich ist, Dateisystem-Treiber aus dem Kernel-Mode in den User-Mode zu verlagern. Der Vorteil besteht darin, dass mit FUSE auch „normale“, also „nicht privilegierte“ Benutzer eigene Dateisysteme mounten können. Erst mit der Installation von FUSE bzw. MacFUSE (http://code.google.com/ p/macfuse) lassen sich unter GNU/Linux, FreeBSD und damit auch Mac OS X die meisten existierenden Dateisysteme wie unter anderem auch NTFS einbinden, sofern dafür ein User Mode-Treiber zur Verfügung steht. Die Entwicklung eines User Mode-Treibers ist prinzipiell einfacher, weil sich Entwickler durch die Verwendung des User-Mode nicht mit den Beschränkungen und Besonderheiten des Kernel-Modes auseinandersetzen müssen. Daher sind inzwischen auch eine Vielzahl von Treibern entstanden, die auf FUSE basieren. So bilden beispielsweise einige dieser Treiber statt Festplatten und anderen Speichermedien auch andere Datenstrukturen (webDAV, FTP) in Form eines navigierbaren Dateisystems ab. Dafür ist ein User Mode-Treiber prinzipiell weniger performant. Auf jeden Fall kann der User-Mode-NTFSTreiber für UNIX und BSD auf eine längere Entwicklungsgeschichte zurückblicken als der Kernel-Treiber und gilt als weitgehend stabil. Die Mac-Version von FUSE „MacFUSE“ ist auf der Projektseite http:// code.google.com/p/macfuse/ zu finden und steht zum kostenlosen Download zur Verfügung. Die aktuelle Version 2.0.3,2 liegt als einfach zu installierendes DMG-Image vor, sodass Mac-User das Programm problemlos per Mausklick installieren können, ohne händisch in das System eingreifen zu müssen. MacFUSE basiert auf dem Linux-Projekt 98 FUSE und bindet Daten von SSH, FTP, WebDAV oder externen Medien einfach als Volume ein, auch wenn diese mit NTFS formatiert sind. Aber Achtung: Sie müssen MacFUSE überhaupt nicht händisch herunterladen und installieren, wenn es Ihnen vorrangig um den NTFSZugriff geht, weil der NTFS-3G-Treiber in der neuesten Version „ntfs-3g-2009.4.4“ MacFUSE bereits enthält und ebenfalls installiert. Nach der Installation steht für das Aktivieren und Deaktivieren von MacFUSE ein einfaches Modul in den Systemeinstellungen unter „Sonstige“ zur Verfügung. Für die sichere De-Installation von MacFUSE verwenden Sie aber am besten den folgenden Befehl, sollte der GUI-Deinstaller wie bei uns im Test gelegentlich passiert nicht funktionieren. sudo /Library/Filesystems/fusefs.fs/Support/uninstall-macfusecore.sh Die reine Installation von MacFUSE enthält noch nicht den NTFS-Treiber, sondern ermöglicht lediglich das Mounten. MacFUSE lässt sich bequem in den Systemeinstellungen ein- und abschalten bzw. aktualisieren MACPRAXIS 1/10 Virtualisierung: NTFS unter Mac OS X und sich damit an eine optimale Performance heranzutasten. Der neue CacheLayer gewährleistet mittels „smart cache flushing“ außerdem, dass die gepufferten Daten nur so lange wie unbedingt nötig im Schreibcache verbleiben. Im Resultat erreicht der kommerzielle Tuxera-Treiber beeindruckende Transferraten: Bei einer internen SATAFestplatte sind bis zu 90 MByte/s möglich und bei einer externen USB 2.0Festplatte immer noch beeindruckende 30 MByte/s. Die Vollversion ist mit 25 Euro für einen User bzw. 20 Euro für bis zu 4 User überdies mehr als bezahlbar. Paragon NTF for Mac Ein weiterer kommerzieller NTFS-Treiber für Mac OS X stammt von der Paragon Software Group, bekannt für kostengünstige Lösungen für Festplattenverwaltung, Storage-Management und Datensicherheit. Im Produktportfolio findet sich auch „NTFS für Mac OS X“, aktuell in der Version 7.0, das zum Zeitpunkt der Drucklegung für einen Sonderpreis von 14,95 Euro statt sonst 29,95 Euro zu haben war. Auch bei NTFS für Mac OS handelt es sich um einen Treiber für Mac OS X, der dem Anwender vollständigen Lese- und Schreibzugriff auf NTFS-Dateisysteme ermöglicht und unter anderem eine einfach zu bedienende grafische Oberfläche zur Konfiguration des Treibers bietet. Außerdem ermöglicht die Einbindung in das Festplattendienstprogramm von Mac OS X eine problemlose Bedienung. Nach der kinderleichten Installation von Paragons NTFS für Mac – ein Klick auf das DMG-Archiv macht den einfach zu handhabenden Assistenten verfügbar – sind im FestplattenDienstprogramm zwei neuen Optionen – „MS-DOS FAT“ und „Windows NT“ (NTFS) – verfügbar. Außerdem ist mit Paragon NTFS für Mac auch das Schreiben auf Boot Camp-Partitionen möglich. Paragons NTFS-Treiber basiert auf der selbst entwickelten Paragon-Tech- nologie UFSD (Universal-Dateisystemtreiber) und verspricht den transparenten Zugriff auf NTFS-Partitionen mit hoher Geschwindigkeit. Paragons Universal-Dateisystemtreiber ist ebenfalls per Reverse Engineering entstanden und basiert ausschließlich auf OpenSource-Technologien. Außerdem orientiert sich Microsofts NTFS-Technologie eng am von IBM entwickelten HPFS, das ebenfalls gut dokumentiert ist. Außerdem konnten die ParagonEntwickler auf Know-how zurückgreifen, das bereits in Paragons PartitionManager steckt. Die Konfiguration des Treibers erfolgt im mitgelieferten grafischen Systemeinstellungs-Modul, in dem sich etwa auch die Option zum Komprimieren von Dateien und Ordnern einschalten lässt – ein Feature, das Paragon NTFS den anderen Lösungen voraus hat. NTFS mit Snow Leopard (Native) Offiziell kann Mac OS X Microsofts NTFS-Format seit der Version Mac OS 10.4 nur lesen. Das ist noch immer so. Nutzer von Snow Leopard wird es aber freuen, dass bei Mac OS 10.6 gar kein externer NTFS-Treiber mehr erforderlich ist, um schreibend auf NTFS-Partitionen zuzugreifen, weil Apple einen passenden Treiber bereits eingebaut, nicht aber offiziell aktiviert hat – wohl um Lizenzstreitigkeiten mit Microsoft aus dem Weg zu gehen, möglicherweise sind aber auch technische Probleme für das Deaktivieren der Funktion seitens Apple verantwortlich. Mit folgendem Tipp können Sie diese versteckte Funktion aber schon jetzt testen. Zum Aktivieren der Funktion müssen Sie lediglich die BSD-typische Konfigurationsdatei „/etc/fstab“ anlegen und dann mit einem Editor die Zeile ten. Die Datei wird automatisch angelegt, sollte der Dateiname beim ersten Start nicht existieren. Auch Paragon NTFS bringt ein Modul für die Systemeinstellungen zur Konfiguration des Treibers mit sudo nano /etc/fstab Das Speichern einer Datei mit „nano“ funktioniert mit „Strg+X“. Zum Verlassen benutzen Sie „Strg+Y“. Die UUID des NTFS-Laufwerkes bekommen Sie am einfachsten heraus, wenn Sie im Terminal das Kommando diskutil info /Volumes/volume_name eingeben. Hierzu bauchen Sie keine root-Rechte. Einfacher geht es wohl kaum. Nach dem nächsten Mounten des NTFS-Laufwerkes funktioniert der Schreibzugriff sofort. Ein funktionierender und zuverlässiger Schreibzugriff für NTFS-Laufwerke ist auch unter Mac OS heute unabdingbar. Auch Apple hat das offenbar erkannt und implementiert eine entsprechende Funktion in Snow Leopard. Die Funktion ist allerdings momentan noch deaktiviert, hat im Test aber einwandfrei funktioniert. Wer regelmäßig auf NTFS-Laufwerke zugreifen muss, kann aber problemlos zu einer der beiden kommerziellen Lösungen „Tuxera NTFS“ for Mac oder „Paragon NTFS für Mac OS X“ zugreifen, die beide ausreichend performant und nicht übermäßig teuer sind. Für einen gelegentlichen NTFS-Zugriff unter Mac OS Tiger oder Leopard tut es auch der Open-Source■ Treiber NTFS-3G. /HVHSUREH UUID=<UUID des NTFS-Laufwerks> none ntfs rw in die ansonsten leere Datei eintragen. Sie können dazu den Editor „nano“ benutzen, den Sie mit root-Rechten star- NTFS-Lösungen für Mac OS X im Vergleich Hersteller OpenSource Produkt NTFS-3G (mit MacFUSE) Web/URL http://macntfs-3g. blogspot.com Preis (€) kostenlos Besonderheit Einfache Installation per DMG-Image, grafisches Konfigurationswerkzeug MACPRAXIS 1/10 Tuxera Ltd Paragon Software Group Apple Tuxera NTFS for Mac www.tuxera.com/products/ tuxera-ntfs-for-mac (kostenlose 15-Tage-Trial) 25 Euro NTFS für Mac OS X 7.0 www.paragon-software.com Mac OS X 10.6 (Snow Leopard) www.apple.com (kostenlose 15-Tage-Trial) 29,95 Euro* (*aktueller Angebotspreis 14,95 Euro; Stand November 2009) Build in Einfache Installation per DMG-Image, grafisches Konfigurationswerkzeug Einfache Installation per DMG-Image, grafisches Konfigurationswerkzeug, Zusatzkomponente Mac Browser für Windows (erlaubt den Zugriff auf HFS-Laufwerke unter Windows), komprimierte Ordner und Dateien möglich Eingebaut, aber deaktiviert, Aktivierung durch manuelles Bearbeiten einer Konfigurationsdatei 99