Programmheft - SPIKE Dresden

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Programmheft - SPIKE Dresden
Foto: nibor reiluos
editorial
Street Culture@Hellerau Wer unter dem Titel Street Culture@
Hellerau ein HipHop-Festival erwartet,
wird sicher auch auf seine Kosten kommen, aber im Wesentlichen überrascht
werden. Street Culture@Hellerau­ist
unser ambitioniertestes Projekt 2013
und zeigt eine weite Spanne von künstlerischen Ausdrucksformen, die mit
Straße, öffentlichem Raum, urbanem
Kontext assoziiert sind. Die künstlerischen Ausdrucksformen der StreetKultur entstanden als Gegenentwürfe
zu kommerzialisierten künstlerischen
Produktions- und Distributionsformen,
zu kleinbürgerlich geordneten Vorstellungen von Freizeitkultur, Hobby und
Sportverein. Sie entstanden als subversive, anarchische, individuelle und
kollektive Randerscheinungen, die sich
vehement eigene Räume in den Zentren der Städte, der Wahrnehmung und
einer bis heute eher hilflosen Kunst­
rezeption erkämpft haben.
Es gibt diese Momente atemberaubend schöner und verstörend krasser
Graffiti im Grau von Industriestädten,
die unglaublich akrobatischen und
mitreißend eleganten Stunts von Kids
und Kindern in den skater-pools von
Venice-Los Angeles, New York und Rio
de Janeiro, den HipHop-Cybers in Montreal, Montpellier und Marrakesh, den
Bühnenshows von Bruno Beltrão, den
heftig diskutierten Ausstellungen in der
Tate Modern London, den Workshops
im Kulturzentrum EMMERS in Dresden
– das alles wird auf vielfältige Weise
Teil von Street Culture@Hellerau sein.
Die Kunst, die wir in Street Culture@­
Hellerau zeigen, ist in ihrem Ursprung
und ihrer Intention etwas Widerständiges, bei allem enormen Selbstbewusstsein Fragiles, die sich zwischen
Stolz und Paranoia der Vermarktung
verschließt: irgendwo zwischen Ghettokunst und renommierten Galerien, zwischen Innovation und Abgrenzung, zwischen Straße und Jugendkultur. Sie ist
anti-kapitalistisch und konnte doch nur
im Kapitalismus entstehen, Resultat und
Reflex auf eine bürgerliche Konsumgesellschaft, die große Teile Ihrer Bevölkerung systematisch von ihren eigenen
kulturellen Grundlagen ausschließt.
Sozialarbeiter, Kunstkritiker und PopVeranstalter, Jugendsoziologen, streetworker und Kulturmanager haben sich
gnadenlos wohlmeinend auf alle Ausdrucksformen der street culture gestürzt, versucht sie zu bändigen, nutzbar, integrierbar, vorzeigbar zu machen.
Selbst die alte DDR-Regierung konnte
dem HipHop als Ausdrucksform der
unterdrückten Klassen in den schwarzen Ghettos Amerikas etwas Unterstützenswertes abgewinnen.
In diesem verminten Umfeld aus Ghettoisierung und Kommerzialisierung,
Verwertungsängsten, Subversion und
Karrierezielen, aus harter Sozialarbeit
und Hypes durch berühmte Galerien,­
aus dynamisch-sympathischen Jugend­
kultur­-­Erwartungen und höchst diver­
sen Kunstansprüchen hat sich die
Vorbereitung dieses Projektes bewegt.
Street Culture@Hellerau hat von all
dem etwas: große künstlerische Entwürfe von inzwischen weltbekannten
Künstlern wie Bruno Beltrão oder Martha Cooper, Beiträge aus dem urbanen
Alltag der street culture aus Dresden,
vor allem durch unsere Partner in den
Kulturzentren EMMERS und SPIKE, die
Internationalisierung von HipHop-Formen und die Entwicklung von Graffiti
als renitente Gegenkunst in uniform gesichtslosen urbanen Räumen bis in die
vornehmsten Tempel der Hochkultur.
Street Culture@Hellerau wird Kreise ziehen: einen weiten Kreis in der
ganzen Stadt, mit angekündigten und
unangekündigten Aktionsorten; einen
mittleren Kreis um das Festspielhaus
herum, Kunst-Aktionen drinnen und
draußen, dem Festivalzentrum auf dem
Festspiel­
hausgelände, ein bisschen
Spaß für die Nachbarschaft, der innere
Kreis mit attraktiven Veranstaltungen
und Ausstellungen im Festspielhaus.
Der Kreis, der Cyber, ist das Konzept
der street culture – von der afro-brasilianischen Capoeira bis zum HipHop
in den Zentren, Ghettos und Banlieues
der Städte der Welt. Der Kreis ist auch
das Grundkonzept dieses Festivals
und das passt sehr gut zu Hellerau,
wo schon vor 100 Jahren der erste
Theaterraum in Europa entstand, der
konsequent die Dis­
tanz von Bühne
und Publikum auflöste.
Mit Street Culture@Hellerau kuratiert
zum ersten Mal eine neue Generation
ein wichtiges Programm in HELLERAU:
Mit Anna Bründl als Initiatorin und Kuratorin und einem kleinen Team von
erfahrenen Kuratoren und Beratern
(Carmen Mehnert, Manuel Osterholt,
Jonathan Fischer und Kathrin Brinkmann) probieren wir einen neuen
Umgang mit künstlerischen Verantwortlichkeiten.
Wir werden mit Street Culture@­Hellerau
mit Sicherheit nicht Everybody’s Darling werden. Dazu ist die Szene urbaner Kulturen viel zu divers, komplex,
subversiv und ideologisch. Unser Projekt geht mit vielen Erwartungen an
den Start. Es bietet Raum für urbanen
Diskurs, wird manche vielleicht vor den
Kopf stoßen, aber mit Sicherheit viele
mitreißende, wunderbare Veranstaltungen und Aktionen auf Bühnen und
Plätze bringen und neue Verbindungen
in der Stadt schaffen.
Neben vielen, vielen anderen haben
daran mit großartiger Förderung die
Kulturstiftung des Bundes, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden und die Kulturstiftung des
Freistaates Sachsen mitgeholfen. Dafür
unser herzlicher Dank!
Wir wünschen allen jede Menge Spaß,
Aufregung und Überraschung mit
Street Culture@Hellerau!
Dieter Jaenicke
und das HELLERAU-Team
Für mich besteht kein Unterschied zwischen einer Zeichnung, die ich in der U-Bahn mache, oder einer, die für
­Tausende von Dollar in einer Galerie verkauft wird. Es gibt
eindeutige Unterschiede im Kontext und im Medium, aber
die Intention ist dieselbe.
Keith Haring, US-amerikanischer Künstler
Sehr geehrte Damen und Herren,
Dresden hat ein neues Festival: Street
Culture@Hellerau – Festival für urbane
Kultur und zeitgenössische Kunst. In
dessen Mittelpunkt steht die urbane
Street-Kultur in all ihren vielseitigen
Formen: Graffiti, HipHop, Breakdance,
Rap ... von Tanz und Musik über Bildende Kunst bis zu den Neuen Medien. Das Festspielhaus Hellerau mit
seinem Außengelände bietet Raum
für Performances, Konzerte und eine
große Ausstellung. Workshops und
Diskussionsrunden bieten die Möglichkeit zum Gedankenaustausch mit
internationalen Gästen und Stars der
Street-Kultur-Szene. Das Besondere an
diesem Festival­ist jedoch, dass auch
die Kulturstadt Dresden zur Bühne
wird, da viele Aktionen auf öffentlichen
Plätzen stattfinden. Die Dresdnerinnen
und Dresdner dürfen gespannt sein,
was sie während der Festivalzeit auf
den Straßen ihrer Stadt erwartet.
Streetart und Graffiti gehören inzwischen
zu unserem Stadtbild. An gut ausgewählten Flächen bringt sie Farbe und
Abwechslung ins Straßenbild, macht Europäisches Zentrum der Künste
unseren Alltag bunter und lebendiger Dresden immer mehr ins Bewusstsein
und ist künstlerischer Ausdruck der Ju- der Dresdnerinnen und Dresdner rückt
gendkultur in unserer Stadt. In Zusam- und das Kunst- und Kulturangebot unmenarbeit mit der Stadtverwaltung, die serer Stadt wunderbar ergänzt.
regelmäßig legale Flächen zur Verfügung Ich danke ganz herzlich der Kulturstifstellt, gestalteten die Künstler­des Streh- tung des Bundes, der Ostdeutschen
lener Kulturhauses Spike beispielsweise Sparkassenstiftung und der Ostsächdie Bahnbögen am Bahnhof Mitte, drei sischen Sparkasse Dresden sowie der
Fußgängertunnel in Gorbitz und – auf Kulturstiftung des Freistaates Sachsen,
Grund meiner Initiative – viele Verteiler- ohne deren Förderung dieses außergekästen im Dresdner Norden und Süden. wöhnliche Festival nicht möglich wäre.
Mich freut besonders, dass bei dem Ich wünsche Ihnen für die zweiFestival auch soziokulturelle Einrich- wöchige Festivalzeit viele Anregungen,
ressante Begegnungen und für
tungen aus Dresden, wie beispiels- inte­
weise das Kulturhaus Spike und das die Aktionen in der Stadt viel Erfolg,
Stadtteilhaus EMMERS, Kooperations- Spaß und positive Resonanz bei den
partner sind, Workshops anbieten und Dresdner­innen und Dresdnern.
sich an vielen Aktionen im Stadtgebiet beteiligen. Der avantgardistische Helma Orosz
Anspruch und die Nähe zum Publi- Oberbürgermeisterin
kum sorgen dafür, dass HELLERAU­ – der Landeshauptstadt Dresden
Inhalt
Performance ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������06
Ausstellung »future/memory« ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������22
Musik ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������36
Rahmenprogramm ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������44
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HELLERAU ist ein Ort für den Tanz und in
allen ausgewählten Arbeiten liegt der Fokus auf Bewegung und ihre verschiedenen
Erscheinungsbilder und Ausdrucksformen
in der Street-Kultur. In diesem Kontext verstehen wir Bewegung auch als politische,
soziale und kulturelle Bewegung, die sich
im Tanz, in der Graffiti-Kunst und der Musik
des HipHops unterschiedlich manifestiert.
HELLERAU wird zum Auge des Zyklons einer pulsierenden Subkultur, die mittlerweile in alle Bereiche der
zeitgenössischen Kunst und der urbanen Kultur eingedrungen ist. 15 Performances, eine große Ausstellung,
vier Konzerte, zahlreiche Workshops und Diskursveranstaltungen spiegeln die Vitalität, Innovationskraft
und den Einfluss der Street-Kultur auf die zeitgenössische Kunst wider.
Street Culture hat viele Formen und ist eine dynamische, internationale und zeitgenössische Kunstströmung, die auf sehr direkte Art und Weise darauf
eingeht, wie wir in unserer urbanen und globalisierten
Gesellschaft miteinander leben und kommunizieren.
Das Festival Street Culture@Hellerau zeigt zum ersten Mal alle Formen der Street-Kultur gleichzeitig:
Das Spektrum bewegt sich dabei von Breakdance
und Rap, Tanz, Musik bis hin zu Bildender Kunst und
Interventionen.
Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, der Ostdeutschen S
­ parkassenstiftung gemeinsam
mit der Ostsächsischen Sparkasse ­Dresden und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
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Street Culture@Hellerau lädt ein,
sich auf Spurensuche zu begeben. Entdecken Sie zwei Wochen
lang die Stadt Dresden und das
Festspielhaus HELLERAU aus
neuen Perspektiven!
summary Street Culture@Hellerau points the spotlight at urban street culture for two weeks: 90 national and international artists will be
appearing at HELLERAU Festival Theatre and in the city centre with
various forms of urban art. The spectrum ranges from breakdance
and rap, dance, music and the fine arts to talks, art interventions
and an extensive accompanying programme. ­HELLERAU is well
known for grappling with current dance forms, thus the focus of
the festival lies on movement, its contexts and the various forms it
takes in street culture. Here, ‘movement’ is understood as a political, social and cultural phenomenon which can also be expressed
in dance, graffiti art and the music of hip hop.
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Foto: Anna Bründl
Tanz / Performance
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Foto: Klaus Gigga
Foto: Scumeck
Tanz
Sa 22. / So 23.06., 20 Uhr
Großer Saal, 19 / 10 €
Rituale von Streetdance, Break und
HipHop – zu zeitgenössischem Tanz
transformiert wie kein anderer. Heute
gehört dieser Derrida des HipHops zu
den gefeierten Stars der zeitgenössischen Tanzszene. 1996, mit nur 16
Brasilien
Jahren, gründet er zusammen mit
befreundeten Breakdancern die Grupo­
CRACKz
de Rua (Straßengruppe). In ihren StüDeutsche Erstaufführung,
cken dekonstruieren sie HipHop, der
Koproduktion HELLERAU
hauptsächlich auf individueller VirtuDauer: ca. 60 min.
osität basiert, und entwickeln kollektive Choreografien für die Bühne. H3
22.06. Opening Party
mit DJ Said Sur La Place (Dresden) und (2009), sein letztes Stück, eroberte
das Publikum in HELLERAU und auf
DJay (Paris)
der ganzen Welt.
Der brasilianische Choreograf Bruno Beltrãos neue Arbeit CRACKz widmet
Beltrão hat das Vokabular des Urba- sich den Prozessen medialer Verbreinen – die Gesten, Bewegungen und tung, Aneignung und Modulierung im
Bruno Beltrão /
Grupo De Rua
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heutigen Informationszeitalter. Jenen
imaginären Räumen voller Datenmüll,
Plagiaten, Utopien und Fantasien. Zwei
Wochen durchstöberten Beltrão und
seine Tänzer das Internet, um choreografisches Material zu sammeln. Ein
Jahr lang arbeiteten sie daran, diese
aus dem Internet gestohlenen Bewegungsschnipsel zu kopieren und in ihre
Körper einzuschreiben. Entstanden ist
ein nicht zu verortendes Stück, ein
nomadisches Bewegungsexperiment.
Eine Choreografie, die ständig ihre Position verändert, immer im Fluss bleibt.
Wie eine Prozession. Oder wie ein riesiges Laufband, das ständig läuft, ohne
sich vom Fleck zu bewegen. CRACKz ist
eine Tanzperformance, die ihre Wurzeln
im Niemandsland hat.
Eine Produktion von Grupo de Rua (Niterói) in
Koproduktion mit Kunstenfestivaldesarts Brüssel, HELLERAU – Europäisches Zentrum der
Künste Dresden, Kampnagel Hamburg, Ruhr­
triennale und PACT Zollverein Essen, Wexner
Center for the Arts Ohio, Wiener Festwochen,
Holland Festival Amsterdam, Festival d’Automne
à Paris und Théâtre de la Ville Paris. Grupo de
Rua wird unterstützt von PETROBRAS – Petroleo
Brasileiro.
www.grupoderua.com
summary Engaged in the society around him,
Bruno Beltrão is an artist with the gift
of making reality abstract and abstraction concrete.
CRACKz is dedicated to the processes
of cultural dissemination, appropriation
and modulation generated by information technologies.
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Fotos: Dirk Korell
Tanz
Di 25. / Mi 26.06., 20 Uhr
Großer Saal, 15 / 7 €
Kompanie
­Sébastien ­Ramirez
Deutschland/Frankreich
MONCHICHI
Dauer: 55 min.
Ein Mann, eine Frau, ein Baum – mehr
braucht es nicht, um von Fremdheit, der
Suche nach der eigenen Identität und
von Liebe zu erzählen. Als Beziehungsstudie verstehen Sébastien Ramirez und
Hyun-Jung Wang alias Honji ihr Tanzstück MONCHICHI, das HipHop und zeit10
genössische Tanzstile vermischt, um von
Einklang und Spannung zwischen zwei
Menschen zu erzählen. Beide Künstler
stammen aus unterschiedlichen Kulturen: er mit spanischen Wurzeln in Südfrankreich aufgewachsen, sie als Tochter koreanischer Eltern in Deutschland
geboren. Auch ihre tänzerische Herkunft
kann kaum unterschiedlicher sein: er
ein B-Boy, sie ein B-Girl mit klassischer
Tanz­ausbildung, beide jedoch mit offenem Blick für andere Tanzstile. So finden
sie gemeinsam eine einzigartige Bewegungssprache. MONCHICHI widmet sich
jenen Themen, die uns alle beschäftigen:
Liebe, Freundschaft, kulturelle Identität
und Zugehörigkeit.
MONCHICHI ist eine Liebeserklärung, www.caminaktion.eu
ein Statement gegen Intoleranz und
zugleich ein Beispiel für die großen summary Chancen, die Gegensätze bieten.
A man, a woman, a tree: that is all it
needs to tell a tale of alienation, of the
Eine Produktion von Company Sébastien Rasearch for your own identity and of love.
mirez Clash 66, Act’art, Conseil général de
Seine-et-Marne, Le Théâtre: Scène Nationale Sébastien Ramirez and Hyun-Jung
de Narbonne, Initiatives d’Artistes en Danses
Wang alias Honji see their dance piece
Urbaines (de France, Parc de la Villette with
the support of Caisse des Dépôts and Acsé), MONCHICHI as a study of relationships.
Tanzhaus NRW Düsseldorf, Communauté de
Ramirez grew up in the South of France
Communes de la Région Lézignanaise. Mit
Unterstützung von Préfecture de région du with Spanish roots; Wang was born in
Languedoc-Roussillon Direction régionale des
Germany, the daughter of Korean paraffaires culturelles, Conseil Régional Languedoc-Roussillon, Hebbel am Ufer HAU, Berlin, ents. Their dance background could
Hauptstadtkulturfonds (Senat Berlin), Casa
hardly be more different, either: he is
Musicale Perpignan, Association Départementale de Développement de la Musique et de la a b-boy, she trained in classical dance.
Danse de l’Aude, Réseau en Scène LangueTogether, they find a unique language
doc-Roussillon, Dansens Hus Stockholm, Réof movement.
seau HipHop Languedoc-Roussillon.
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Foto: Thomas Aurin
Tanz
Fr 28./Sa 29.06., 20 Uhr
Großer Saal, 15/7 €
burger HipHop Academy. Gemeinsam
ist beiden, dass sich ihre jeweiligen
Produktionen durch die Verknüpfung
von Biografie, tänzerischer Ausdruckskraft und künstlerischer Abstraktion
auszeichnen. In Distortion nimmt Macras das Bewegungsvokabular des HipHops und dekonstruiert, deformiert und
verzerrt es zu ausdrucksstarken Bildern
Deutschland
in einer zeitgenössischen Choreografie.
DISTORTION
Es geht um Identität, und zwar explizit
Dauer: 70 min.
auch um nationale Identität.
Gemeinsam mit zehn Tänzern der HipFr 28.06. Künstlergespräch
Hop Academy Hamburg und zwei Tänim Anschluss an die Vorstellung
zern ihrer Kompanie Dorky Park l­otet
Sa 29.06. After Show Party
sie die Möglichkeiten des physisch
im Anschluss an die Vorstellung
Darstellbaren aus, sie übertragen als
vielstimmige Boten ihre eigene GeDistortion – Verzerrung – ist die erste schichte in die Sprache des Tanzes. Da
Zusammenarbeit der Berliner Choreo- trifft virtuoser Breakdance auf volksgrafin Constanza Macras mit der Ham- liedhaft-verfremdete Gesangs­einlagen,
CONSTANZA
­MACRAS UND
HIPHOP ACADEMY
HAMBURG
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ironischer Beatbox auf Rap. Die Dynamik und die technische Virtuosität der
Tänzer fügen sich zu einem Stück, das
nachdenklich, sozialkritisch und gleichzeitig humorvoll ist. Fragen einer von
Migration geprägten Identität werden
aufgegriffen. Obwohl in Deutschland
geboren, werden die Tänzer des ­Öfteren
auf Grund ihres Aussehens oder ihres
Namens nicht als Deutsche anerkannt.
Sie repräsentieren postnationale Identitäten unserer Zeit. Entstanden ist ein
Stück, das durchwebt ist von Witz, Melancholie, Dynamik und Stille, auf die
Bühne gebracht mit einer Hingabe, wie
man sie in diesem Genre selten sieht.
Eine Produktion der HipHop Academy Hamburg
und Kampnagel. Mit freundlicher Unterstützung
des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg.
www.hiphopacademy-hamburg.de
www.dorkypark.org
summary Distortion is the first collaborative
venture between the Berlin choreographer Constanza Macras and Hamburg HipHop Academy. Their individual productions are characterised
by a combination of biographical elements, powerfully expressive dance
and artistic abstraction. Macras
sees dancers as messengers whose
many voices tell their own stories,
conveyed through the language of
dance.
Expert breakdance meets, folk-like,
distorted vocal routines; cheeky beatboxing meets all-round performance
skills and rap.
Distortion is interwoven with humour,
melancholy, dynamism and silence,
and fed by a dedication rarely seen in
the genre.
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Foto: Catch and Colors
Tanz
So 30.06., 20 Uhr
Großer Saal, 5/3 €
Stadtteilzen­trum
­EMMERS
Dresden Pieschen
Saxonz Plattform
Dauer: 60 min.
Die sächsische Breakdance-Szene
hat sich zu The Saxonz zusammengeschlossen – und die zeigen bei der
Saxonz Plattform ihr Können! Wichtiger
Netzwerker der Saxonz und gleichzeitig
Moderator des Abends ist Philip „Lehmi“­
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Lehmann, seit über zehn Jahren in diversen Breakdance-Formationen wie
Squeezing Lags, Rennaissance, Beat
Fanatics und Söhne des Kreises aktiv.
Lehmi ist außerdem für HipHop und
Breakdance im Stadtteilzentrum
EMMERS in Dresden zuständig. Das
­
EMMERS leistet eine vorbildliche Kinder- und Jugendarbeit. HipHop und
urbane Tanzformen, die den jungen
Tänzern unterschiedlicher kultureller
Hintergründe ein Potential an Identifikationsmöglichkeiten bieten, spielen dabei eine besonders wichtige Rolle. Das
EMMERS ist Kooperatonspartner für das
Festival Street Culture@Hellerau.
Weitere Informationen zum Workshop­
angebot im Stadtteilzentrum Emmers
auf Seite 60.
www.emmers-dresden.de
summary The Saxon breakdance scene has
coalesced to form the Saxonz, who
display their skills at the Saxonz Plattform! Philip ‘Lehmi’ Lehmann is an
important networker for the Saxonz
and will also be presenting for the
evening; for more than ten years he
has played a role in various breakdance formations such as Squeezing
Lags, Rennaissance, Beat Fanatics
and Söhne des Kreises.
Lehmi is also in charge of hip hop and
breakdance at the EMMERS community centre in Dresden. The EMMERS
centre does exemplary work with
children and young people in Dresden,
with an important role being played by
hip hop and urban dance forms offering young dancers of different cultural
backgrounds potential means of selfidentification. The EMMERS centre is
collaborating with the Street Culture@
Hellerau festival.
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Fotos: Bart Grietens
Tanz
Di 02.07., 20 Uhr
Großer Saal, 15/7 €
COMPAGNIE
SHONEN Frankreich
KAIJU
Deutsche Erstaufführung
Dauer: 65 min.
Kaiju heißt auf japanisch „seltsame
Bestie“ und bezieht sich auf fremdartige Kreaturen, meist riesige Monster,
wie sie in den japanischen Mangas
dargestellt werden. Kaiju ist eine Performance, die mit dem Begriff der
„augmented reality“ spielt, indem sie
urbanen Tanz und neue Medien zu
16
e­inem „erweiterten Tanz“ verbindet.
Auf der Bühne sind ein HipHop-Tänzer,
ein Bildender Künstler und ein Grafiker.
Infrarotkameras nehmen die Bewegungen und Silhouetten des Tänzers auf,
die in Echtzeit aufbereitet und dann auf
die Bühne projiziert werden. Die Grenze
zwischen Realem und Fantastischem
verschwimmt. In Kaiju geht es um die
Bilderflut, die uns konstant umgibt und
darum, wie wir diese verarbeiten und
wie sie alles verändert: unsere Werte,
Referenzen, Lehren und Erinnerungen.
Wie gehen wir mit diesem nicht endenden visuellen Fluss um? Wie (über-)lebt
man in einer Gesellschaft, die ständig
online ist? Die Bühne ist wie eine leere
Leinwand, auf der Tanz und Schrift zu
einer eigenen Textur verschmelzen. Der
Tänzer und sein digitales Abbild treten
in einen Dialog, teilen sich den gleichen
Raum, entwerfen die gleiche Geschichte, hinterlassen Spuren und Abdrücke.
Das Bild wird zu einer Verlängerung des
Tanzes. Kaiju ist eine spielerische Interaktion zwischen dem tanzenden Körper
und seinem digitalen Doppelgänger.
Im Anschluss an die Vorstellung ist das
Publikum eingeladen, unter Anleitung
des Choreografen Eric Minh Cuong Castaing die Technik auf der Bühne selbst
auszuprobieren.
Eine Produktion von SHONEN. In Koproduktion
mit CCN de La Rochelle, Initiatives of Artists in
Urban Dances (Fondation de France, Parc de
la Villette, mit Unterstützung von Caisse des
Dépôts et Consignations und ACSE), CCN de
Créteil, [Ars] numerica, European Digital Center of Montbéliard, Le Cube – Digital Center of
Issy-les-Moulineaux, Théâtre L’Archipel – Scène
Conventionnée de Perpignan. Mit Unterstützung
von DRAC Ile de France.
www.shonen.info
summary Kaiju is a Japanese word meaning
‘strange beast’ and refers to the creatures, usually huge monsters, found in
Japanese Mangas. Kaiju is a performance which plays with the notion of
augmented reality by linking dance and
new media to form ‘augmented dance’
– a piece veering between urban dance,
the visual arts and digital art.
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Fotos: Bart Grietens
Tanz / Doppelabend Extra
Mi 03.07., 20 Uhr
Großer Saal, 15 / 7 €
weiße Leinwand von Kaiju, auf der die
Tänzer mit nichts als choreografierten Bewegungen ihre Körper in den
Raum einschreiben. José Paulo dos
Santos, Mohamed Toukabri, Radouan
Frankreich
Mriziga und Youness Khoukhou sind
KAIJU Dauer: 65 min. Siehe S. 16 / 17 Absolventen von P.A.R.T.S, der renommierten Tanzschule von Anne Teresa De
Keersmaeker in Brüssel, die seit vielen
José Paulo
Jahren vielversprechende Choreogrados Santos, ­Mohamed Touk­
abri, ­Radouan Mriziga & Youness fen und Tänzer hervorbringt.
Vier junge Männer in Jeans, T-Shirts
Khoukhou – Belgien
und Turnschuhen betreten die Bühne.
111-1
Sie durchmessen den Raum, laufen
Dauer: 38 min.
locker umher, binden alltägliche Bewegungen wie Gehen, Zirkulieren,
Ein Doppelabend der besonderen Art: Stolpern oder Winken dynamisch
Bei 111-1 ist die leere Bühne wie jene in ihren Gang ein. Erst die Wieder-
COMPAGNIE
SHONEN
P.A.R.T.S
18
holung dieser Figuren macht den
Bewegungsablauf zur Choreografie.
Sie verändern ihren Rhythmus, ihre
Blicke. Wie schaut man, wohin schaut
man und warum? Fast bis zur Unkenntlichkeit abstrahiert, erahnt man
die Wurzeln dieser Tänzer im HipHop
und ihrem multikulturellen Hintergrund. 111-1 thematisiert die soziale Codierung von Körpern und den
Bedeutungsgehalt von Bewegung.
Entstanden ist ein zufällig anmutender Bewegungsablauf, humorvoll und
pointiert, der das Stilmittel der Wiederholung clever nutzt. Eine durch
und durch urbane Choreografie.
Eine Produktion von P.A.R.T.S.
summary Four young men in jeans, t-shirts
and sneakers enter the stage. With
fluid movements, leaping pirouettes
and flying fists they move elegantly
around the space accompanied only
by the squeaking of their rubber
soles. These dancers’ hidden roots,
based in hip hop and their multicultural background, are made abstract
almost beyond recognition. A choreography that is urban through and
through.
José Paulo dos Santos, Mohamed
Toukabri, Radouan Mriziga and Youness Khoukhou are graduates from the
Brussels dance school P.A.R.T.S, led by
Anne Teresa De Keersmaeker.
19
Foto: PR
Tanz / Doppelabend
Fr 05./ Sa 06.07., 19.30 Uhr
Großer Saal, 19 / 10 €
B-Boy Crew Flying Steps. Niels Storm
Robitzky war 1992 Weltmeister im
Breakdance und ist eine Ikone des HipHops. An diesem Abend zeigen sie ihre
vielleicht persönlichsten Stücke.
Wer bin ich, ein Türke mit deutschem
Deutschland/Türkei
Akzent oder ein Deutscher mit türkischem Akzent? Wohin gehöre ich?
ZEYBrEaK
Ausgehend von diesen Fragen nach
Dauer: 60 min.
Zugehörigkeit und Identität und getrieben von einer ständigen Melancholie
reiste Kadis Memis alias Amigo 2009
Deutschland
in die Türkei, um den Zeybek-Ritus,
28 JAHRE IN 28 ­MINUTEN einen alten türkischen Volkstanz, zu
erlernen. Dieser traditionelle Tanz
Dauer: 28 min.
dient als Allegorie für seine türkische
Herkunft, während der HipHop für seiFr 05.07. Künstlergespräch
ne Identität in der Berliner Urbanität
im Anschluss an die Vorstellung
steht. Zwischen beiden Tanzformen
Kadir Memis alias Amigo gehört zu findet er erstaunliche Gemeinsamkeiden erfolgreichsten HipHop-Tänzern in ten und führt sie zu einem neuen Stil,
Deutschland und ist Mitbegründer der dem ZEYBrEaK, zusammen.
KADIR MEMIS
ALIAS AMIGO
Niels STORM
­Robitzky
20
Foto: Dirk Korell
Wie kann man 28 Jahre in nur 28 Minuten zusammenfassen, ein Tänzerleben
auf der Bühne darstellen oder Tanz in
Worte fassen? Niels Storm Robitzky
öffnet seine Vergangenheit wie ein
animiertes Fotoalbum. Er erzählt von
kleinen Entscheidungen im Leben, die
große Folgen hatten. Von seiner Familie, seiner Kindheit, seinen Verletzungen und Krankheiten. Von seiner Suche
nach Vorbildern, die er als Jugendlicher
in der Comicwelt fand.
Beide Tänzer, Amigo und Storm, finden
in der HipHop-Kultur ihre Ideale, ihre
Identität und ihren Lebensinhalt. Ihre
Biografien stehen exemplarisch für
die Geschichte des HipHops: aus dem
Nichts Neues schaffen, das Hässliche
in Schönes verwandeln, Kämpfe austragen, Verluste erleiden und gestärkt
daraus hervorgehen. Kreativität als Fähigkeit zum Überleben.
28 Jahre in 28 Minuten: In Koproduktion mit
MOOV’N AKTION, Théâtre Jean Vilar – Suresnes
Cités Danse 2011. Mit Unterstützung von HAU Hebbel am Ufer, Berlin.
www.kadirmemis.com www.stormdance.de
summary Kadir Memis, alias Amigo, is one of
the most successful hip-hop dancers
in Germany and co-founded the b-boy
crew Flying Steps. Niels Storm Robitzky
is a hip hop icon. This evening they will
be showing what are probably some of
their most personal pieces.
Amigo grew up in Berlin and travelled to
Turkey to learn an ancient Turkish folk
dance, zeybek. He combines zeybek
with hip hop to create an astonishing
new style: ZEYBrEaK.
Storm acts out his 28 years of experience on stage in dance in a performance lasting just 28 minutes.
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Ausstellung
Future / Memory
22
Foto: Martha Cooper
23
Ausstellung
So 23.06.–Sa 06.07., täglich 16–20 Uhr
an Vorstellungstagen bis 22 Uhr
Festspielhaus, Eintritt frei
Vernissage
Sa 22.06., 19 Uhr
Führungen mit ­Kurator SuperBlast
So 23. / So 30.06, 17 Uhr
Die Ausstellung Future/Memory, kuratiert von SuperBlast (Berlin), versammelt Werke hochkarätiger
internationaler Künstler, deren Ursprünge und Inspirationen in der Street-Kultur zu finden sind. Mit
ihren unterschiedlichen künstlerischen Ansätzen
zeigen die Künstler ihren ganz eigenen Blick auf
die Gesellschaft, die Städte und Straßen, in denen sie sich bewegen. Objekte, die als Abfall auf
der Straße liegen, werden zu Skulpturen. Spielende Kinder aus der Bronx werden zu historischen
Fotomotiven. Graffiti wird zu abstrakter Kunst und
Ikonenmalerei zur zeitgenössischen Installation.
Die Ausstellung hinterfragt unseren urbanen Lebensraum, macht Transformationsprozesse sichtbar und eröffnet neue Sichtweisen auf unsere soziale und architektonische Umgebung.
Alle Künstler der Ausstellung werden während des Festivals in Dresden anwesend
sein. Die ausgestellten Arbeiten entstehen
größtenteils vor Ort. Deren Spektrum reicht
von Malerei, Fotografie, Skulptur, Installa­
tion bis hin zu Konzeptkunst.
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Foto: Cody Hudson
Begleitet wird die Ausstellung
durch einen Projektraum, der im
Nancy-Spero-Saal in HELLERAU
eingerichtet wird. An verschiedenen Tagen während des Festivals
wird dieser Raum für performative Aktionen, Gespräche, Vorträge
und Filmvorführungen geöffnet
sein. Hier können sich Bildende
Künstler, Musiker, Tänzer und das
Publikum begegnen und austauschen (siehe Rahmenprogramm).
summary The exhibition Future/Memory, curated by SuperBlast (Berlin),
gathers together works by renowned international artists rooted
in and inspired by street culture. With their different artistic approaches the artists show us their view of society; the towns and
streets they roam and inhabit. Objects lying discarded in the street
are turned into sculptures. Photographs use images of playing
children from the Bronx. Graffiti is made into abstract art and
painted icons are turned into a contemporary installation. The
exhibition asks questions about our urban habitat, points out processes of transformation and opens up new ways of seeing our
social and architectural surroundings.
All the artists from the exhibition will be in Dresden during the festival. Most of the works will be created in situ, ranging from painting, photography, sculpture and installations to conceptual art.
The exhibition will be accompanied by a project room set up in the
Nancy Spero Hall at HELLERAU, where visual artists, musicians and
dancers will be able to meet and exchange ideas. On various days during the festival the room will be open for performance art, discussion,
presentations and film showings (see accompanying programme).
25
Boogie
Cleon Peterson
Brooklyn / Belgrad
Los Angeles
Boogie stammt aus Belgrad und ist Fotojournalist. Der Bürgerkrieg in seinem Heimatland hat ihn stark geprägt. Bis
heute zeigen seine Fotografien vor allem die dunklen Seiten
des Lebens. Obdachlose Menschen auf verlassenen Straßen,
heruntergekommene Stadtviertel und verwahrloste Kinder
gehören zu seinen bekanntesten Motiven. 1998 siedelte er
nach New York um. Seine Arbeiten waren bereits in zahlreichen Einzelausstellungen in Paris, New York, Tokio, Milan,
Istanbul und Los Angeles zu sehen.
Die Arbeiten von Cleon Peterson spiegeln Angst und Gewalt
wider, die auf den Straßen unserer urbanisierten Gesellschaft
herrschen. Seine dystopischen Motive erinnern an Thomas
Hobbes’ Leviathan und seiner Beschreibung des menschlichen Lebens als einen Krieg zwischen Individuen: einsam,
arm, hässlich und brutal. Peterson lässt die Gewalt und Verstümmelung des menschlichen Körpers schonungslos für
sich sprechen.
summary Born and raised in Belgrade, Serbia, Boogie began photographing rebellion and unrest during the civil war that ravaged his country during the 1990s. Growing up in a war-torn
country defined Boogie’s style and attraction to the darker
side of human existence. He moved to New York City in 1998.
His recent solo exhibitions include Paris, New York, Tokyo,
Milan, Istanbul and Los Angeles.
26
summary Cleon Peterson lives and works in Los Angeles California.
In his anxiety-riddled world, violence is the status quo. His
dystopian scenes evoke Thomas Hobbes’ description of life
as war between individuals: “solitary, poor, nasty, brutish,
and short.” Many of Peterson’s paintings feature images of
hostility removed from any scenery that might bring reason
to bear a sense of justness to the brutality; the only context
given is the mélange of evisceration coating the floor.
27
Cody Hudson
Horfee
Chicago
Paris
Cody Hudson ist als Grafikdesigner unter dem Namen Struggle­
Inc bekannt geworden. Seine grafischen Arbeiten und Bilder
wurden bereits häufig in den USA und in Europa ausgestellt,
z.B. im Museum of Contemporary Art (Chicago), New Image
Art (LA), Rocket Gallery (Tokio) & Andrew Rafacz (Chicago). In
HELLERAU sind seine skulpturalen Arbeiten zu sehen, die er
aus zufällig gefundenen Schrottteilen zusammenbaut.
Horfee ist einer der interessantesten Graffiti-Erneuerer in
Europa. Durch seine kontinuierliche Tätigkeit in den letzten
zehn Jahren im öffentlichen Raum von Paris hat er einen einzigartigen Stil entwickelt, auf den mittlerweile auch Galerien
aufmerksam geworden sind. Seine Arbeiten zeichnen sich
durch eine besonders dynamische Buchstabenführung und
schillernde Farbigkeit aus.
summary Cody Hudson is a Chicago based artist, also known for his
graphic design contributions under the name Struggle Inc.
His graphic work and paintings have been exhibited throughout the US, Europe and Japan including the Museum of Contemporary Art (Chicago), New Image Art (LA), Rocket Gallery
(Tokyo) & Andrew Rafacz (Chicago).
28
summary For the past ten years, Horfe has dedicated his life to getting
his name up in Paris. Through this public development on
the streets of his hometown, a unique talent has evolved
and developed to the point where his work is considered to
be one of the most interesting, innovating and original graffiti
at the moment.
29
HuskMitNavn
Jay “One” Ramier
Kopenhagen
Paris
Mit seiner kontroversen, humorvollen und politischen Kunst
hat sich HuskMitNaven sowohl in Dänemark als auch international einen Namen gemacht. Seine comichaften Arbeiten
mit Zeichnungen, Figuren und Postern bewegen sich von
Graffiti im öffentlichen Raum bis hin zu Illustrationen für
­internationale Magazine und Zeitungen.
summary HuskMitNavn has marked his name both in Denmark and internationally by his controversial, humorous and political art.
His characteristic figures and comments cover a wide area
from graffiti in public space, illustrations for international
magazines into galleries and building adornments.
30
Jay “One” Ramier steht, im Gegensatz zu Horfee, für die erste
Generation der Graffiti-Writer in Europa, die in den 1980ern
stark durch die Szene in New York beeinflusst wurde. In
seinen Arbeiten sind diese Einflüsse deutlich zu erkennen.
“One” hat aber eine ganz eigene und sensible Sprache und
Ausdrucksweise gefunden.
summary Jay “One” Ramier from Paris stands for the first generation
of European Graffiti writers from the early 80’s who transformed the New York influence with an Old World sensibility
into something completely new.
31
Martha Cooper
New York
Skki©
Die Fotografin Martha Cooper ist ein Urgestein der New Yorker
Graffitiszene. Mit ihrer Kamera begleitete sie in den 1970er
und 1980er Jahren wichtige Protagonisten wie Dondy, JeanMichel Basquiat, Futura, Mare139 und andere. 1984 veröffentlichte sie zusammen mit dem Fotografen Henry Chalfant
das Buch Subway Art, das maßgeblich für die mediale Verbreitung der urbanen Kunst in Europa sorgte. Bis heute ist Martha
Cooper die New Yorker Botschafterin der Graffitiszene.
summary Skki© gehört , wie Jay “One” Ramier, zur ersten Generation
der Graffitti-Künstler in Frankreich. 1983 begann er als einer der ersten in Europa mit Sprühdosen zu arbeiten, eine
Vorgehensweise, die ursprünglich aus der New Yorker Bronx
stammte. Heute gilt Skki© als multidisziplinärer Künstler,
dessen Arbeiten sich durch Konsumkritik, Humor und abstrakte Narration auszeichnen.
Martha Cooper is an American photojournalist born in the
1940s in Baltimore, Maryland. She is perhaps best known
for documenting the New York graffiti scene of the 1970s
and ‘80s. Her most known personal work began while working at the New York Post. In 1984 she published together
with Henry Chalfant a book of photos illustrating the Graffiti
subculture called Subway Art.
32
Paris
summary When Skki© started in 1983, he was one of the first French
graffiti artists in all Europe to practice spray can art. Today,
Skki© is a multidisciplinary artist who works in a wide range
of different artistic fields, being equally influenced by waste
and consumption, spirituality and capitalism, humour and
despair, abstraction and narration.
33
SuperBlast
Berlin
Die Arbeiten von SuperBlast beschäftigen sich mit universeller Mythologie und religiöser Ikonografie. Die futuristische
Bildsprache in seinen großflächigen Wandmalereien ist geprägt von symbolträchtigen Formen und Figuren. SuperBlast
ist in der Ausstellung Future/Memory nicht nur als Künstler
aktiv, sondern auch als Kurator für das Gesamtkonzept der
Ausstellung verantwortlich.
summary SuperBlast is a Berlin based artist. His artwork deals with his
own interpretation of religious imagery, through a personal
filter. With a naive, ancient-like, workmanship he creates a
language of universal symbolism and unwritten mythology.
34
Musik
36
37
Foto: PR
Foto: PR
Konzert
Mo 24.06., 20 Uhr
Seitenbühne Ost / Hinterbühne, 6€
FEATURE RING
TAKTLO$$
Deutschland
Seine Worte sind Wucht. Kingsley Defounga ist einer der kompromisslosesten Rapper, die Deutschland zu bieten
hat. Ende der 90er Jahre wurde er mit
seinem Kollegen Kool Savas unter dem
Namen Westberlin Maskulin bekannt.
In den 2000ern arbeitete er mit Sido
38
und Basstard zusammen und sorgte
damit gehörig für Furore. Seine musikalische Vielseitigkeit, seine textliche
Schärfe, vor allem aber seine rhythmische Virtuosität versprechen Hochspannung beim Zusammentreffen mit
dem FEATURE RING-Team!
summary His words hit hard. Kingsly Defounga is
one of Germany’s most relentless rappers. His talent for rhythm promise to
ramp up the excitement at his meeting
with the FEATURE RING team.
39
Foto: PR
Konzert
Mo 01.07., 20 Uhr
Seitenbühne Ost / Hinterbühne, 6€
Deeb + Chuck
­Perkins Ägypten/USA
Di 02.07., 18 Uhr Gespräch
mit Deeb und Safaa Fathy (Ägypten),
Moderation: Jonathan Fischer
Nancy-Spero-Saal
Mehr Infos auf Seite 57
Erstmalig sind in HELLERAU arabischer
Rap aus Kairo und sozialkritischer
Sprechgesang aus New Orleans auf
einer Bühne vereint:
Der Rapper Mohammed El Deeb gehört
zu den engagiertesten und begabtesten­
40
MCs Ägyptens: Schon zu Zeiten Mubaraks wagte er es, in seinen Texten
die Regierung zu kritisieren – in Metaphern, die jeder auf der Straße verstehen konnte. Während der JanuarRevolution trat er auf dem Tahrir-Platz
auf. Heute tourt Deeb von New York bis
Kopenhagen, hat die Bühne mit nordafrikanischen Kollegen wie El General und
amerikanischen HipHop-Legenden wie
KRS-One geteilt. Seine auf Arabisch gerappten Songs verkörpern die Stimme
der urbanen, demokratisch gesinnten
ägyptischen Jugend, die sich nicht mit
Regierungswillkür, Polizeigewalt und islamistischen Übergriffen abfinden will.
Wenn Chuck Perkins über New Orleans
spricht, dann spricht er über den Überlebenswillen seiner Bewohner in der
Vergangenheit und Gegenwart, über die
tägliche Neuinszenierung der eigenen
Identität, über eine Vitalität, die den
sinnlichen Kern aller schwarzen Kultur
Amerikas bildet. Niemand vermag die
Energie dieser Stadt mit ihrem Blues
und ihren widerstrebenden Impulsen
so kraftvoll in Verse zu bündeln wie
der Mann, dem die New Orleans’ Times
attestierte, er „rezitiere Poesie wie ein
Preisboxer“.
summary In a HELLERAU first, Arab rap from Cairo
meets socially critical, musical spokenword poetry from New Orleans on one
stage! Rapper Mohammed El Deeb is
one of Egypt’s most dedicated and talented MCs. During the 25 January Rev-
olution he appeared at Tahrir Square.
Today, Deeb tours from New York to Copenhagen. His Arabic raps embody the
voice of urban, democratically minded
Egyptian youth who refuse to put up
with governmental despotism, police
violence or Islamist attacks.
When Chuck Perkins talks about New
Orleans he tells of its’ residents’ will
to survive both in the past and today;
about reinventing your own identity on a
daily basis; about the vitality at the core
of all black culture in America. No-one
can pack the city’s energy and obstinate
persistence into verse as powerfully as
this man described by the New Orleans
Times as reciting poetry ‘like a prize
fighter’. Chuck Perkins brings in the
blues and Deeb the rhymes.
41
Foto: Anna Bründl
Konzert & Abschlussfest
Sa 06.07., 22 Uhr
Großer Saal, Eintritt frei
Express Brass Band,­
Jagwa Music,
­Kocani Orkestra
Deutschland / Tansania / Mazedonien
Brass Bands und Straßenorchester
spielen überall dort, wo es um Nachbarschaft und Solidarität geht, egal
ob in Deutschland, Mazedonien oder
Tansania. Einst waren es Brassbands
in New Orleans, die das Fundament für
alle späteren Formen von „street culture“ bis zu HipHop legten. Und auch
heute locken die polyphone Wucht ih-
42
rer Bläser bzw. ihre Trommelrhythmen
die Menschen auf die Straße – zum
Mitreden, Mitmachen und Tanzen. Und
genau dorthin, auf die Straßen Europas
und Afrikas, begeben wir uns musikalisch zum Abschluss des Festivals. Die
Express Brass Band, Jagwa Music und
Kocani Orkestra besetzen in Spontanaktionen und Jam Sessions den öffentlichen Raum in Dresden; anschließend
verwandeln sie das Festspielhaus in
HELLERAU in einen brodelnden Kessel
europäischer Blechbläser und afrikanischer Straßentrommler.
Das Münchner Bläserkollektiv Express
Brass Band zelebriert seit über einer Dekade einen unverwechselbaren Brass­
Band Stil, tief verwurzelt im Jazz, Soul,
Afrobeat mit Einflüssen orientalischer
liness and solidarity, whether it is in
Bavaria, Macedonia or Tanzania. The
polyphonous force of their trumpeters
or drummers bring people out onto
the streets to talk, join in and dance.
And that is exactly where our musical journey takes us at the end of the
festival: onto the streets of Europe
and Africa. The Express Brass Band
(Munich), Jagwa Music (Tanzania) and
Kocani Orkestar (Macedonia) will be
reoccupying public space in Dresden
at spontaneous events and jam sessions before turning HELLERAU Festival Theatre into a festival celebrating
a marriage of European brass players
and African street drummers. No-one
summary Brass bands and marching bands can can escape the hypnotic pull of this
be heard wherever there is neighbour- urban street music.
Musik vom Maghreb bis Afghanistan.
Jagwa Music aus den Vororten von Daressalam gelten als Stars des Mchiriku,
der Hochgeschwindigkeits-Tanzmusik
der tansanischen Jugend, bei der manische Trommelrhythmen und verzerrte Casio-Keyboards sich gegenseitig
aufputschen. Spätestens seit sie den
Soundtrack zu Emir Kusturicas Spielfilm „Time of the Gypsies“ lieferten, gilt
das Kocani Orkestar aus Mazedonien
weltweit als Aushängeschild des sogenannten Gypsy Brass. Keiner kann sich
dem hypnotischen Sog dieser urbanen
Straßenmusik entziehen.
43
Rahmenprogramm
44
Foto: boijeot.renauld.turon
45
Intervention
Aktion
Foto: Velo Tramp
Fr 21.06.– Sa 06.07., ganztägig
an verschiedenen Orten in Dresden
Velo Tramp
Ein umgebautes Fahrrad samt Anhänger wird zur mobilen Galerie in
Dresden. Katia Vásquez Pacheco
und Mark Straeck sind Velo Tramp.
Sie begleiten die Ausstellung Future/
Memory im öffentlichen Raum und
zeigen jeden Tag an anderen Orten in
Dresden ihre temporäre Ausstellung.
Velo Tramp bringen Kunst zurück in
den öffentlichen Raum, sind auf der
Suche nach einem gesellschaftlichen
Dialog und stellen kreative Fragen an
unsere Zeit.
Fr 21.06., ganztägig
an verschiedenen Orten in Dresden
PAINT CLUB
POP-UP BATTLE
Ob Festival, Club oder Wohnzimmer –
die legendären Wettkämpfe der Urban
Art-Plattform PAINT CLUB reisen durch
ganz Europa. In Dresden werden am
Tag vor dem Festivalbeginn an drei verschiedenen Orten zu unterschiedlichen
Zeiten Künstler auf die Straße springen
und sich mit Lackmarkern bewaffnet
auf Leinwänden batteln.
Weitere Infos unter www.­the-paint-club.com sowie unter www.hellerau.org. In Kooperation mit
CROMATICS Kreativagentur.
summary A converted bicycle with a trailer turns
into a mobile gallery in Dresden.
Katia Vásquez Pacheco and Mark
Straeck are Velo Tramp. They will be
accompanying the Future/Memory exhibition in public spaces and displaying
their temporary exhibition at a different
place in Dresden every day.
46
Foto: Paint Club
summary The legendary contests run by the urban art platform PAINT CLUB hop all
round Europe. Now PAINT CLUB have
come up with a new idea: The day before the festival starts, artists will suddenly pop up on the street and battle it
out, armed with marker pens.
Performance
Foto: Beat Fanatics
Fr 21.06., ab 21 Uhr
Unterführung Goldener Reiter
(Richtung Augustusbrücke)
TUNNELBREAKSJAM
Tunnelbreaks ist ein Breakdance-Battle, der – wie der Name schon vermuten lässt – in der Tunnelunterführung
zwischen Goldener Reiter und Augustusbrücke ausgetragen wird. Für
alle, die das Gefühl noch nicht erlebt
haben, einmal wirklich Street-Style
zu spüren, ist der Tunnelbreaks-Jam
ein absolutes Muss. Zahlreiche Tänzer
angesagter sächsischer Breakdance-
Crews bringen die Beats in den Tunnel.
Einen Tag vor dem offiziellen Start des
Festivals ist dies die ideale Show, um
so richtig in die Gänge zu kommen.
Shake your body!
In Kooperation mit EMMERS und der Breakdance-Crew Beat Fanatics.
summary Tunnelbreaks is a breakdance battle to
be held in the underpass between the
Golden Horseman and Augustusbrücke
bridge. A crowd of dancers from wellknown Saxon breakdance crews will
get the foot tunnel ringing with the beat.
47
Intervention
Foto: boijeot.renauld.turon
Sa 22.06.–Sa 06.07.
An verschiedenen Orten in ­Dresden
boijeot.renauld.
turon Frankreich
384 Stunden
Frühstück auf dem Theaterplatz, danach Aufruhr in der Prager Straße und
schließlich Ausruhen an der Albertbrücke... Während des gesamten Festi­
valzeitraums wird das französische
Künstlertrio boijeot.renauld.turon mit
seinen selbstgebauten Holzmöbeln den
öffentlichen Raum bewohnen und die
Passanten in seiner „Wohnung“ mit
zwei Betten, einem Tisch, einigen Stühlen und einer Espressomaschine als
seine Gäste willkommen heißen. Alle
sind dazu eingeladen, ein Nickerchen
zu machen, einen Kaffee zu trinken und
mit den mehrsprachigen Künstlern über
Gott und die Welt zu philosophieren.
Die Interventionen von boijeot.renauld.
turon greifen nicht nur das Thema der
Wohnungsnot in unseren Städten auf,
sondern stellen Fragen zu öffentlichen
und privaten Räumen. Nach Richard
Sennett leidet der öffentliche Stadt48
raum unter heftigen Schwankungen
des Selbstwerts – zwischen Festivalisierung und Marginalisierung – und
seine sozialen Integrationsqualitäten
werden überschätzt. Sozialen Randgruppen begegnet er nicht integrativ,
sondern mit starken Abwehrreaktionen. Wem gehört also der öffentliche
Raum, wie nimmt man ihn wieder ein
und wie erobert man ihn sich zurück?
Diesen Fragen geht das Künstlertrio
spielerisch und unkonventionell nach.
Aktion
Foto: Urban Sydromes
Fr 28. / Sa 29.06., 10 – 20 Uhr
Spike Dresden, Karl-Laux-Str. 5
Eintritt frei
Urban Syndromes
Sa 29.06., ab 21.30 Uhr
After Show Party in HELLERAU
www.boijeotrenauldturon.com
summary Breakfast at Theaterplatz, then rebellion on Prager Straße, followed by relaxing at Albertbrücke... Throughout the
festival, the French trio boijeot.renauld.
turon will be taking up residence in
public spaces with their home-made
wooden furniture and inviting passersby into their ‘home’ with two beds, a
table, some chairs and an espresso
machine. Anyone is invited to take a
nap, drink a coffee and philosophise
with the multilingual artists about life,
the universe and everything.
einige der Künstler der Ausstellung
Future/Memory zu Gast. „Sleepy“ von
der HipHop Academy Hamburg konnte
als Jurymitglied für den Breakdance
Battle Generation of Hip Hop, der im
Rahmen von Urban Syndromes stattfindet, gewonnen werden.
www.urban-syndromes.de
Urban Syndromes ist eines der ältesten und größten Graffiti-Jams in
Ostdeutschland und findet jährlich
auf 600 qm Fläche statt. Sprüher
aus ganz Deutschland und Europa
kommen auf dem SPIKE-Gelände zusammen und verbringen ein Wochenende voller Kreativität, Austausch
und Gemeinschaft. Urban Syndromes
verbindet alle Elemente des HipHops.
Neben zahlreichen Sprühern machen
auch HipHop-DJs, Rapper und Breakdancer die Graffiti-Jam zu einem einzigartigen Event. Als Special Guests
sind dieses Jahr Martha Cooper und
summary Urban Syndromes is one of eastern
Germany’s oldest and biggest graffiti
jams, taking place every year on an
area of 600 sqm. As well as various
graf artists, hip hop DJs, rappers and
breakdancers will also be making the
graffiti jam a unique event. The special
guests this year will be Martha Cooper
and some of the artists from the Future/
Memory exhibition.
49
Performance
Foto: PR
Do 04. / Fr 05.07., 19–23 Uhr
Schaubudensommer (Scheune)
Eintritt 5 € (nur vor Ort)
Tellem Chao
vermögen gewinnt Tellem Chao das
Publikum für sich und offenbart dabei
unsere vom Spektakel geprägte Gesellschaft. Ein wahres Vergnügen.
Frankreich
In Kooperation mit dem
Schaubudensommer
QUATRIÈME SOUFFLE
Was haben Nietzsche, HipHop, Clownerie und Slapstick gemeinsam? Sie
alle sind Inspirationsquellen für QUATRIÈME SOUFFLE (der vierte Atem),
einer Produktion der französischen
Truppe Tellem Chao, die im Rahmen
des Street Culture@Hellerau Festivals
beim Schaubudensommer zu Gast ist.
Es wird gerappt, getanzt, gespielt, gesprochen und gelacht. Der Tänzer wird
zum Schlagzeugspieler, der Schlagzeugspieler zum Clown und der Clown
zum Breakdancer. Die Genres lösen
sich auf, die Rollen werden auf kluge
und humorvolle Art und Weise getauscht. Immer auf der Suche nach der
richtigen Konstellation für die perfekte
Show. Kann das funktionieren? Mit viel
Selbstironie und großem Reflexions50
Performance
Foto: Catch and Colors
Eine Produktion von Tellem Chao mit Unterstützung von Théâtre de Suresnes Jean Vilar, Cités
danse Connexions 2011. In Kooperation mit dem
Schaubudensommer.
www.schaubudensommer.de
www.tellemchao.fr
summary What do Nietzsche, hip hop, clowns
and slapstick have in common? They
are all sources of inspiration for QUATRIÈME SOUFFLE, (the ‘fourth breath’), a
production by the French troupe Tellem
Chao, which will be visiting the Schaubudensommer event as part of the
Street Culture@Hellerau festival. There
will be rapping, dancing, games, talk
and laughter. Highly enjoyable!
Sa 06.07., 15–18 Uhr
Bühne der Filmnächte am Elbufer
Eintritt frei
Saxonz Break
­Championship
„Bester B-Boy Sachsen“ bekommt. Ehrengast der Jury ist der B-Boy Amigo.
Mehr Infos zu Amigos Stück ZEYBrEaK
auf Seite 20.
The Saxonz ist eine Tanzformierung
mehrerer Breakdance-Gruppierungen
aus Sachsen. Ihr Ziel ist, die Community zu stärken, den Nachwuchs zu
fördern und diese Region national wie
international zu repräsentieren.
Nun wird auf der Bühne der Filmnächte
am Elbufer die offizielle Saxonz Break
Championship (Sachsenmeisterschaft)
ins Leben gerufen. Aus den 16 besten
sächsischen Breakdancern wird im
K.O.-System ermittelt, wer den Titel
summary The Saxonz are an alliance of breakdance groups from Saxony. Their aim
is to build up the community, support
new breakdancers and represent the
region on both a national and international basis. Now, the official Saxonz
Break Championship has been brought
into being on the Filmnächte am Elbufer
open-air cinema stage. The 16 best Saxon breakdancers will fight for the title
‘Best B-Boy in Saxony’ in a knockout
tournament.
51
Konzert
Foto: kutmah/sketches
Konzert
Foto: Full Circle Remixes ©Artwork: Michael Cina
Fr 28.06., 22 Uhr Einlass ab 21 Uhr
Altes Wettbüro, VVK 8€ /AK 10 €
Shigeto
Ghostly International /
Michigan / USA
trumentellen HipHop widmen. Dunkle
Jazz-Melancholie, Dubstep-Bässe, Ambient und HipHop werden hier gekonnt
vereint.
In Kooperation mit
Support: Said Sur La Place DD
Resident: Studio 17 DD
Zachary Shigeto Saginaw aka Shigeto
ist Schlagzeuger und Produzent elektronischer HipHop-Musik. Schon als
Kind begann er Schlagzeug zu spielen
und entdeckte bald seine Leidenschaft
für elektronische Musik. In den letzten
Jahren hat der Beatschmied diverse
EPs produziert. Semi-Circle und What
We Held Onto waren seine ersten EPs,
die er im Frühjahr 2010 über das Label
Ghostly International herausbrachte.
Es folgten Full Circle und Full Circle
Remixes, die sich vor allem dem ins52
summary Zachary Shigeto Saginaw, aka Shigeto,
is a drummer and a producer of electronic hip hop music. He started playing
the drums as a child and soon discovered a passion for electronic music.
Semi-Circle and What We Held Onto
were his first EPs, followed by Full Circle and Full Circle Remixes, mainly indebted to instrumental hip hop. A masterful combination of dark, melancholic
jazz, dubstep sub-bass, ambient music
and hip hop.
Do 04.07., 22 Uhr Einlass ab 21 Uhr
Altes Wettbüro, VVK 8€ /AK 10 €
Kutmah
Los Angeles / London
Support: Maltin Worf DD
Resident: Studio 17 + DNZ DD
Wer sich für die nordamerikanische
­Beatmakerszene rund um das Brainfeeder Label (Flying Lotus, Samiyam,
Gaslamp Killer, etc.) interessiert, wird
immer wieder über einen Namen
stolpern: Kutmah. Erst kürzlich veröffentlichte er in London die Compilation Kutmah presents Worldwide
Family Volume 2 über Gilles Petersons
Brownswood Label. Kutmah wanderte
im Alter von zwölf Jahren mit seiner
ägyptischen Mutter und seinem schottischen Vater nach Hollywood aus.
In den frühen 2000ern wurde er Teil
des in Los Angeles ansässigen WebRadiokollektives Dublab. Kutmah veröffentlichte 2011 eine Reihe limitierter
Mix-CDs mit dem Titel The New Error,
die ältere und jüngere Aufnahmen von
Künstlern wie Tadd Mullinix, Dakim, Dibiase, Flying Lotus, Hudson Mohawke
sowie eigene Arbeiten vereint. Derzeit
lebt er wieder in London.
In Kooperation mit
summary If you take an interest in the US
beatmaker scene revolving around
the Brainfeeder label (Flying Lotus,
Samiyam, Gaslamp Killer, etc.) there
is one name that comes up again and
again: Kutmah. The London-based
artist recently released his compilation ­
Kutmah presents Worldwide
Family Volume 2 on Gilles Peterson’s
Brownswood label. In the early 2000s
Kutmah was a member of the Los Angeles web radio collective ‘dublab’. In
2011 he brought out a limited mix CD
series entitled The New Error.
53
So 23.06., 18 Uhr
Nancy-Spero-Saal, Eintritt frei
Gabriele Klein
Urbane Ästhetiken.
Kochstudio
chez CM
Politiken des Übersetzens
zwischen „Street Dance“ und
„zeitgenössischem Tanz“.
Künstlergespräch
Mit Street Dance sind jene Tänze gemeint, die jenseits von Studios im öffentlichen Raum, auf Parties oder in
Clubs stattfinden. Sie sind Teil einer tänzerischen Subkultur, die aus dem Diskurs um ästhetische Praktiken im Tanz
ausgegrenzt ist. Street Dance gilt nicht
als zeitgenössisch, wird hingegen normativ für eine bestimmte künstlerische
Praxis des Tanzes verwendet. Gabriele
Klein wird sich mit der Konstruktion von
Street Dance und zeitgenössischem
Tanz befassen. Sie ist Professorin im
Fachbereich Bewegungswissenschaft
der Universität Hamburg.
Bei jeder guten Party ist die Küche der
beliebteste Ort. Dort wird getrunken,
gekocht, gegessen und diskutiert. An
zwei Abenden während des Festivals
verwandeln wir die Bühne in ein Kochstudio. Unter der fachmännischen Anleitung einer erfahrenen Dramaturgin
kochen die eingeladenen Künstler
ein Überraschungsgericht und unterhalten sich dabei über Wichtiges und
Unwichtiges.
Eine schöne Gelegenheit, um die
Künstler des Festivals hautnah kennenzulernen und im Anschluss zusammen
zu essen.
summary Street dance means dance which takes
place outside public studios, at parties
or in clubs. It is part of a dance subculture which is excluded from the discourse on aesthetic practices in dance.
Street dance is not considered to be
contemporary dance: the latter term is
used normatively to refer to a certain
artistic dance practice. This lecture will
study the construction of street dance
and contemporary dance based on
various kinds of street dance. Gabriele
Klein is a professor of kinesiology at
Hamburg University.
54
Di 25.06. / Di 02.07., 21.30 Uhr
Nancy-Spero-Saal, Eintritt frei
summary At every good party the kitchen is the
most popular place to be. People go
there to drink, cook, eat and talk. On
two evenings during the festival we
will be turning the stage into a cooking studio. Under the professional
guidance of an experienced dramaturg, the artists invited to the event
will be cooking a surprise dish while
talking on topics both important and
unimportant.
A great opportunity to get to know the
artists at the festival and then eat together.
Lectures
Foto: Horfee
Fr 28.06., 18 Uhr
Nancy-Spero-Saal, HELLERAU
Sa 29.06., 20 Uhr
Königspavillon, Hauptbahnhof
Eintritt frei
Kathrin Brinkmann
Art in Motion:
Der Tanz der Zeichen
E­ xperimentalfilmen Gestalt und Gehalt
dieser Schrift- und Bildinterventionen
im städtischen Raum. Mit Filmen von
Anne Bürger& Benjamin Cantu, Brad
Downey, Len Lye, Matt McCormick,
Nug&Pike, Prince, Daniel Tagno u.a.
Kathrin Brinkmann ist Redakteurin bei
ZDF/ARTE und Kuratorin der Filmreihe
reel to real am Mousonturm Frankfurt.
Im Anschluss Film Wild Style
Graffiti ist eine „Art in Motion“, ein Spiel
mit Schrift und Bild – Schriftbilder werden im Graffiti in Bewegung gebracht
und zu wilden, tanzenden Zeichen. „Mit
den Graffiti bricht in einer Art Aufstand
der Zeichen das linguistische Ghetto
in die Stadt ein“, kommentierte Jean
Baudrillard die plötzlich auftauchenden
Graffiti im New York der 70er Jahre. Die
Film Lecture ART in MOTION, moderiert und konzipiert von Kathrin Brinkmann, analysiert mit Dokumentar- und
summary Graffiti is an art in motion: it brings
writing to life, using movement to
make it into wild, dancing signs. The
film lecture ART in MOTION by Kathrin Brinkmann studies the form and
content of this writing and imagery introduced into urban spaces, looking at
various works by makers of documentary and experimental films and graffiti
and street artists. Kathrin Brinkmann
is an editor for television broadcasters
ZDF and ARTE.
55
Lectures
Foto: Safaa Fathy
Fr 28.06., 20 Uhr
Königspavillon, Hauptbahnhof
Eintritt frei
Phillip Zwehl
HipHop y Paz
Der Einfluss der HipHop-Kultur
auf den Umgang mit ­Gewalt in der
­Comuna 13, ­Medellín, Kolumbien
Der Stadtteil Comuna 13 im kolumbianischen Medellín ist ein von diversen Konfliktkonstellationen geprägter urbaner
Raum. Strukturelle Gewalt in Form von
sozioökonomischer Exklusion bis hin zu
direkter Gewalt in Form von bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen
organisierter Kriminalität, paramilitärischen Gruppierungen und dem staatlichen Sicherheitsapparat wirken sich
auf das Leben seiner Bewohner aus.
Trotzdem oder gerade deswegen ist in
dieser Comuna 13 eine äußerst lebendige HipHop-Kultur entstanden, die ver56
sucht, den negativen Auswirkungen der
Gewaltkreisläufe entgegen zu wirken.
Der Vortrag zeigt Formen von HipHopKultur in der Comuna 13 sowie ihre Auswirkung auf die dortige Konflikt­situation
auf. Phillip Zwehl ist Absolvent der Universität Wien im Fachgebiet Internationale Entwicklung und war drei Monate
zu Recherchezwecken in Medellín.
Di 02.07., 18 Uhr
Nancy-Spero-Saal, Eintritt frei
Safaa Fathy ist eine ägyptische Schriftstellerin, Filmemacherin und Philosophin. Sie absolvierte ihr Studium der
Theaterwissenschaft an der Sorbonne,
schrieb mit Jacques Derrida das Buch
Tournes les mots und führte Regie bei
der preisgekrönten Dokumentation Hidden Faces über ihn. Sie wird Auszüge
aus dem Gedichtband Tahrir Platz: Erhebe Deine Stimme lesen sowie GraffitiBilder zeigen, die nach dem 18-tägigen
Sit-In auf dem Tahrir Platz entstanden
sind. Anschließend gibt es ein Gespräch
zwischen ihr und dem Rapper Mohammed El Deeb, der zu den renommiertes
summary The Comuna 13 district in the Colombian town of Medellín is an urban space
shaped by various conditions of conflict. Despite this a highly vibrant hip
hop culture has developed in Comuna
13 aiming to cancel out the negative
effects of these loops of violence. This
lecture describes the different types of
hip hop culture in Comuna 13 and the
effects they have had on the conflict situation there. Phillip Zwehl, graduate of
University of Vienna, majored in International Development Studies and spent 3
months researching in Medellín.
Safaa Fathy /
Mohammed
El Deeb Ägypten
Erhebe Deine ­Stimme
Moderation: Jonathan Fischer
MCs Ägyptens gehört. Seine auf Arabisch gerappten Songs verkörpern die
Stimme der urbanen, demokratisch gesinnten ägyptischen Jugend. Moderiert
wird der Abend von Jonathan Fischer,
Künstler und Musikjournalist.
Mo 01.07., 20 Uhr Konzert Deeb
Seitenbühne Ost, HELLERAU
summary Safaa Fathy is an Egyptian author,
film-maker and philosopher. She studied drama theory at the Sorbonne,
co-authored the book Tourner les mots
with Jacques Derrida and directed the
prizewinning documentary about him,
Hidden Faces. She will be reading excerpts from the book of poetry Tahrir
Square: Raise Your Voice and showing
pictures of graffiti produced after the
18-day sit-in on Tahrir Square. There
will then be a discussion between her
and the rapper Mohammed El Deeb,
one of Egypt’s most fêted MCs.
57
Foto: Jens Besser
Do 27.06., 15 Uhr
Treffpunkt riesa-efau
Adler­gasse 14, Eintritt frei
Führungen
Foto: SuperBlast
So 23. / So 30.06., 17 Uhr
Treffpunkt Foyer Festspielhaus
­HELLERAU, Eintritt frei
SuperBlast
Ausstellungs­führung
SuperBlast, Kurator und Künstler
der Ausstellung Future/Memory in
­HELLERAU, bietet an zwei Tagen persönliche Führungen durch die Ausstellung im Festspielhaus. Er bietet Einblicke in die Geschichte der Street Culture
sowie Hintergründe zu Künstlern und
ihren ausgestellten Arbeiten.
Di 02./Mi 03.07., 19 Uhr
HELLERAU, Eintritt frei
Bee Low
Beat Box Future/­
Memory
Ausstellungsführung
Der Berliner Human Beatboxer Bee
Low führt durch die Ausstellung
Future/Memory. Inspiriert von den
Kunstwerken reagiert er durch mit
seiner Stimme hergestellten Beats
und Sounds auf die Ausstellung. So
entsteht ein besonderes Klangbild,
humorvoll verbinden sich Sound und
summary SuperBlast, the curator and artist be- Bildende Kunst.
hind the exhibition Future/Memory in
HELLERAU, will be offering personal ­
summary guided tours of the exhibition in the Fes- The human beatboxer from Berlin, Bee
tival Theatre on two days. He will provide Low, will be your tour guide through
an insight into the history of street cul- the exhibition Future/Memory, creatture and the backgrounds of the artists ing live beats and sounds inspired by
in the exhibition and their works.
the works of art.
58
Jens Besser
City Bilder Murals
& Street Art in der
Dresdner Friedrichstadt Stadtteilführung
Im vergangenen Jahr wurden zehn
Hauswände in der Dresdner Friedrichstadt unter dem Titel City Bilder – Kunst
auf Brandwänden von jeweils zwei oder
mehreren Künstlern realisiert. Mit einer
bemalten Wandfläche von über 2.500
m² entstand so eine der größten öffentlichen Galerien der zeitgenössischen
Wandmalerei Europas. Jens Besser,
bekannter Street Art-Künstler aus
Dresden, hat das Projekt initiiert und
wird den Rundgang leiten.
Mo 24.06. / Mo 01.07.
17 Uhr: Treffpunkt ­Graffitiwand
Alaunstr. 36/40
19 Uhr: Treffpunkt Straße E
Königs­brücker Str./Werner-­
Hartmann-Str. 2, Eintritt frei
Andy K, Wok
URBAN ART
Stadtteilführung
In der Neustadt verstecken sich an fast
jedem Straßenrand kleine Kunstwerke,
die die Künstler Andy K. und Wok in
zwei Rundgängen zeigen. Stencil-Graffit, Paste-Up bis hin zum klassischen
Graffiti ist im Dschungel der Dresdner
Urban Art zu entdecken.
In Kooperation mit dem SPIKE
summary With more than 2,500m² of painted walls
on ten firewalls, one of the largest public galleries of contemporary murals has
been created in Dresden’s Friedrichstadt
district. Jens Besser gives a guided tour
of the ‘City Images’ exhibition.
summary From Katharinenstrasse to Martin-Luther-Platz small works of art are hidden
on every street corner. This tour points
them out.
59
Kooperationspartner Spike und Emmers
Workshops für Tänzer
Foto: Louis Becker ©little shao
Foto: Philip Lehmann
EMMERS Das Kinder- und Jugendhaus EMMERS ist ein innovatives
Stadtteilprojekt in Dresden-Pieschen,
ein Begegnungsort für Kinder, Jugendliche und Familien, um sich gegenseitig
zu unterstützen und eigene Ideen umzusetzen. Ein wichtiges Vehikel für die
Kinder- und Jugendarbeit im EMMERS
ist seit 2005 die HipHop Kultur. Neben
einem HipHop-Feriencamp werden regelmäßig Breakdance-Kurse angeboten. Dadurch hat sich im EMMERS eine
sehr lebendige und aktive Breakdance
und HipHop Szene herausgebildet, die
weit über die Grenzen Dresdens hinaus
bekannt ist.
SPIKE SPIKE Dresden, gegründet
1995 aus einer Initiative Jugendlicher,
ist ein in Dresden einmaliger Anlaufpunkt für Jugendkulturen, insbesondere für Graffiti, Urban Art und HipHop. Die
Angebote verknüpfen seit vielen Jahren
erfolgreich die Szene in Dresden mit internationalen Künstlern. Dabei gelang
es, Generationen übergreifend eine differenzierte Wahrnehmung von Graffiti
zu fördern und viele Gestaltungen im
öffentlichen Raum zu realisieren. Bereits zum 15. Mal findet am 28. und
29. Juni – zeitgleich zum Festival - die
60
Veranstaltung Urban Syndromes, Sachsens größte Graffiti Jam, im SPIKE statt.
Für das Festival werden mit dem SPIKE
assoziierten Künstler Caparso, Slider,
Stephan Ruderisch, Andy K. und Wok
Plakatwände in der Stadt künstlerisch
gestalten.
summary The EMMERS centre for children and
young people is an innovative project
in the Dresden district of Pieschen: a
place where children, young people and
families can meet to support one another and put their ideas into practice.
One important tool used in work with
children and young people at EMMERS
since 2005 is hip hop culture. A highly
vibrant, active breakdance and hip hop
scene has developed at EMMERS which
has now gained a reputation extending
beyond the borders of Dresden.
SPIKE Dresden, founded in 1995 from
a youth initiative, is a meeting point
unparalleled elsewhere in Dresden, focusing especially on the youth cultures
of graffiti, urban art and hip hop. For
many years now the activities run here
have successfully linked the Dresden
scene with international artists.
Stadtteilzentrum ­EMMERS, Bürgerstraße 68, 01127 Dresden
Eintritt frei, Anmeldung unter: [email protected]
Sa 22. / So 23.06., 15–18 Uhr
Für Fortgeschrittene
Workshopleiter: Di 25. / Mi 26.06., 16–17.30 Uhr
für ­Anfänger Workshopleiter: (Dorky Park)
(HipHop Academy Hamburg)
Maradona Akkouch ist im Berliner Bezirk
Neukölln geboren und aufgewachsen.
HipHop und Breakdance sind seine Sprache und Leidenschaft. Seine Geschichte
wurde in der preisgekrönten Dokumentation Neukölln Unlimited verfilmt.
Patrick Ndongo aka Jango ist profes­
sioneller Tänzer, Dozent und Choreograf. Erst kürzlich wurde er Circle
Prince Germany und repräsentierte
Deutschland bei der Weltmeisterschaft
Circle Kingz in der Schweiz.
Do 27.06., 18–21 Uhr
Fr 28.06., 17–20 Uhr
für fortgeschrittene
Workshopleiter:
Do 04.07., 18–21 Uhr
für fortgeschrittene
Fr 05.07., 16–17.30 Uhr
für ­Anfänger
Workshopleiter:
Maradona ­Akkouch Patrick Ndongo
Louis Becker
(Dorky Park)
Amigo
Louis Becker aka Lou-Ease hat deutsche und nigerianische Wurzeln. Als
Tänzer ist er seit über zehn Jahren aktiv. Er war Mitglied in der Crew Trick17
und steht in zahlreichen Theateraufführungen und Shows auf der Bühne.
1993 gründeten Kadir Amigo Memis
gemeinsam mit Vartan Bassil die BBoy Crew Flying Steps. Er gilt heute als
einer der herausragenden B-Boys in
Deutschland und ist weltweit mit seinen Bühnenshows auf Tour.
61
Film
Do 27.06., ab 18 Uhr,
Thalia Kino, Görlitzer Straße 6,
Tickets vor Ort: 5 € pro Film /
10 € für die ganze Nacht
Lange Street-­
Culture-KinoNacht
Workshops
Foto: Andy K/SPIKE Dresden
Mi 03.07., 15–17 Uhr, Eintritt frei
Workshopleiter:
Bee Low
Beatbox ­Workshop
So 23.06., 12–18 Uhr, Treffpunkt
Graffitiwand, Alaunstr. 36/40
Eintritt frei, Workshopleiter:
Stefan Marx
Why Draw & ­Publish? Der Berliner Human Beatbox Pioneer­
Bee Low ist Veranstalter der Beatbox Die Workshop-Teilnehmer schwärmen
Weltmeisterschaft und Inhaber der Kul- in die Stadt aus, zeichnen Passanten und
turmarke BEATBOX BATTLE®.
Beobachtungen an öffentlichen PlätEr entwickelte sein eigenes Bühnen- zen. Anschließend werden die Skizzen
konzept als Wettkampf-Schiedsrichter in HELLERAU zu einem Heft zusamund Beatboxing Juror auf internatio- mengestellt, das in einer kleinen Auf­
nalen Musikveranstaltungen. Mit dem­ lage am Kopierer vervielfältigt wird. Der
YouTube-Kanal Beatbox Battle TV eta- Künstler und Grafiker Stefan Marx lebt
blierte Bee Low sein Vorhaben auf in Hamburg.
­internationaler Ebene.
www.s-marx.de
SPIKE Dresden, Karl-Laux-Str. 5
Anmeldung über: [email protected]
62
HELLERAU
Anmeldung über: [email protected]
empfehlung: Do 27.06., 19–21 Uhr/ Sa 29.06.,
­10–18 Uhr/ So 30.06., 10–16 Uhr,
riesa-efau, 95 € / 75 € zuzüglich Material
Workshop mit
Jens Besser
Mural-Wand­gestaltung
Mit dem neuen Aufleben der Street
Art kam es auch zur Wiederbelebung
der Wandbilder, so genannter Murals.
Entsprechend der eigenen Fähigkeiten
kann jeder Teilnehmer ein Wandbild
zwischen 3 und 10 Quadratmetern realisieren. Jens Besser, erfahrener Muralist und Autor des Buchs Muralismo
Morte, leitet den Workshop.
Workshop im riesa-efau, Adlergasse 15
Anmeldung über: www.riesa-efau.de
Von Wild Style bis zu Exit Through
the Gift Shop – diese Filme sind Kult
und ein wahres Kino­vergnügen. Die
von HELLERAU im Januar erfolgreich gestartete Kooperation mit
dem Thalia Kino Dresden wird im
Rahmen von Street Culture@Hellerau intensiviert und fortgesetzt. Die
Lange Street-Culture-Kino-Nacht im
Thalia Kino zeigt bekannte und weniger bekannte Street-Dance-Filme.
Bereits im Vorfeld des Festivals sind
dort regelmäßig Dokumentationen
und Spielfilme von Kommerz bis
Experimentalfilm zu sehen.
Das aktuelle Programm finden Sie unter www.
thalia-dresden.de und www.hellerau.org
summary From Wild Style to Exit Through the
Gift Shop, these cult films make for
true cinematic pleasure. The Street
Culture Cinema Open Night will be
screening street dance films of varying degrees of recognition. Starting in
the lead-up to the festival, there will
be regular screenings of documentaries and feature films ranging from
the commercial to the experimental.
63
Service
Preise bei den einzelnen Veranstaltungen/Terminübersicht
Buy2
get 3
Bei zwei gekauften Tickets bekommen Sie ein ­
drittes Ticket als Freikarte hinzu.*
*Gilt an Dresdner Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse, nicht
im Internet. Ausgenommen ist die Veranstaltung am 22.06.2013.
Kartenvorverkauf / Advance Booking
Besucherdienst / Visitors’ Service
Weitere VVK-Stellen in Dresden
saxTICKET · Königsbrücker Straße 55
+49 351-8038744 · [email protected]
Konzertkasse im Florentinum
Ferdinandstraße 12 · +49 351-866611
[email protected]
Schillergalerie · Loschwitzer Straße 52a
Abendkasse / Box Office
+49 351-315870 · [email protected]
+49 351-2646244
[email protected]
Ticketcentrale
ab 16 Uhr an Veranstaltungstagen | opens at 4 pm on performance days Sporergasse 9 · +49 351-4866666
Ticket Online / Print@Home
Besucherservice der Musikfestspiele
hellerau.org/Spielplanwww.reservix.de
+49 351-65606700 · Weiße Gasse 8
HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden
Karl-Liebknecht-Straße 56, 01109 Dresden
Mo – Fr: 10 – 19 Uhr · Sa 11–16 Uhr
+49 351-8893884 · [email protected]
www.hellerau.org
Ermäßigungen für Kinder, SchülerInnen, StudentInnen, Auszubildende, Arbeitslose, Bundesfreiwilligendienstleistende,
Dresden-Pass- und Ehrenamts-Pass-Inha­ber­Innen sowie Schwerbehinderte (ab 80% MdE) und die nachgewiesene
notwendige Begleitperson. Gültige Berechtigungsausweise sind erforderlich.
Die Veranstaltungen ZEYBrEaK von Amigo, 28 Jahre in 28 Minuten
von Strom und MONCHICHI der Kompanie Sébastien Ramirez
werden ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im
Rahmen der Gastspiel­förderung Tanz aus Mitteln des Beauftragten
der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und
Kunstministerien der Länder.
Hellerau-Team Dieter Jaenicke Künstlerische Leitung | Anna Bründl Assistenz der Künstlerischen Leitung |
Sabine Stenzel Kaufmännische Leitung | Sibylle Keller Assistenz der Kauf­
männischen Leitung | Barbara Damm
­Programmleitung Musik und Musiktheater | Carmen Mehnert Programm­leitung Performing Arts | Frank Geißler Programmleitung Sonderprojekte | Marion Demuth Programmleitung Forschung, Wissenschaft & Archive | Katja Solbrig Leitung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Katja Zehrfeld Öffentlichkeitsarbeit | Simone Michel Leitung Künstlerisches Betriebsbüro
| Dana Bondartschuk Künstlerisches Betriebsbüro | Friedemann Heinrich Finanzmanagement und Controlling | Maik
Mende Vertragswesen und Verwaltung | Julia Landsberg Leitung Deutsches Komponistenarchiv | Ekaterina Smyka Bibliothek | Kai Kaden Technische Leitung | Andreas Lorenz Produk­tionsleitung Technik | Tobias Blasberg Leitung Konstruktion |
Helge Petzold Tonmeister | Falk Dittrich Beleuchtungstechnik | Peter R. Fiebig Bühnentechnik | Anne-Katrin Schmidt
Assistenz der Programmleitung Performing Arts | Judith Hellmann Projektkoordination / „Second Cities – Performing Cities“
IMPRESSUM HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Karl-Liebknecht-Str. 56, 01109 Dresden | T:+49
351-264620 | F:+49 351-2646223 | www.hellerau.org | Gestaltung www.pleasantnet.de | Druck Druckhaus Dresden GmbH
64
Street Culture@Hellerau
Programm
Rahmenprogramm
Musik/Konzert
Tanz / Performance
Ausstellung »Future/Memory«
Fr 21.06. ganztägig
Aktion
an verschiedenen Orten
in Dresden
PAINT CLUB POP-UP BATTLE
Fr 21.06. ab 21 Uhr
performance
Unterführung Goldener Reiter
Seite 46
TUNNELBREAKS-JAM
Seite 47
Fr 21.06.– Sa 06.07.
ganztägig
intervention
Velo Tramp
an verschiedenen Orten
in Dresden
Seite 46
Sa 22.06.–Sa 06.07.
intervention
an verschiedenen Orten
in ­Dresden, Eintritt frei
Boijeot.Renauld.Turon
384 Stunden
Seite 48
Sa 22. / So 23.06.
15–18 Uhr
Stadtteilzentrum ­EMMERS,
Bürgerstraße 68, Eintritt frei
Sa 22. / So 23.06.
20 Uhr
HELLERAU Großer Saal,
19 / 10 €
So 23.06. 12–18 Uhr
workshop für tänzer/ Fortgeschrittene
Maradona ­Akkouch
(Dorky Park)
Seite 61
Tanz
Bruno Beltrão / Grupo De Rua
CRACKz
Seite 8
workshop
Treffpunkt Graffitiwand,
Alaunstr. 36/40, Eintritt frei
Stefan Marx Why Draw & ­Publish? So 23.06. 18 Uhr
lecture
Seite 62
HELLERAU Nancy-Spero-Saal,
Eintritt frei
Gabriele Klein Urbane Ästhetiken.
So 23.06. 17 Uhr
Ausstellungs­führung
Treffpunkt Foyer Festspielhaus
­H ELLERAU, Eintritt frei
Seite 54
SuperBlast
Seite 58
So 23.06.–Sa 06.07.
täglich 16–20 Uhr
an Vorstellungstagen
bis 22 Uhr
Festspielhaus HELLERAU,
Eintritt frei
Mo 24.06. 20 Uhr
ausstellung
Future / Memory
Vernissage Sa 22.06., 19 Uhr
Führungen mit K­ urator SuperBlast
So 23. / So 30.06, 17 Uhr
Seite 22
konzert
HELLERAU Seitenbühne
Ost / Hinterbühne, 6 €
FEATURE RING TAKTLO$$
Mo 24.06.
17 Uhr Treffpunkt
Stadtteilführung
­Graffitiwand, Alaunstr. 36/40
Seite 38
Andy K, Wok
URBAN ART
19 Uhr Treffpunkt Straße E,
Königs­brücker Str./Werner-­
Hartmann-Str. 2, Eintritt frei
Di 25. / Mi 26.06.
16–17.30 Uhr
Stadtteilzentrum ­EMMERS,
Bürgerstraße 68, Eintritt frei
Di 25. / Mi 26.06.
20 Uhr
HELLERAU Großer Saal,
15 / 7 €
Di 25.06. 21.30 Uhr
Seite 59
workshop für tänzer / Anfänger
Patrick Ndongo
(HipHop Academy Hamburg)
Seite 61
Tanz
Kompanie ­Sébastien ­R amirez
MONCHICHI
Seite 10
lecture
HELLERAU Nancy-Spero-Saal,
Eintritt frei
Kochstudio chez CM Künstlergespräch
Do 27.06. ab 18 Uhr
film
Thalia Kino, Görlitzer Straße 6
Seite 54
Lange Street-­Culture-Kino-Nacht
Seite 63
Do 27.06. 15 Uhr
Treffpunkt riesa-efau
Adler­gasse 14, Eintritt frei
Do 27.06. 18–21 Uhr
Fr 28.06. 17–20 Uhr
Stadtteilzentrum ­EMMERS,
Bürgerstraße 68, Eintritt frei
Fr 28. / Sa 29.06.
10 – 20 Uhr Spike Dresden,
Karl-Laux-Str. 5, Eintritt frei
Stadtteilführung
Jens Besser
Seite 59
workshop für tänzer / FORTgeschrittene
Louis Becker (Dorky Park)
Seite 61
aktion
Urban Syndromes
Seite 49
4
Fr 28.06. 18 Uhr
HELLERAU, Nancy-Spero-Saal
Sa 29.06. 20 Uhr
lecture
Kathrin Brinkmann
Art in Motion: Der Tanz der Zeichen
Königspavillon, Hauptbahnhof
­Dresden, Eintritt frei
Im Anschluss Film Wild Style
Fr 28./Sa 29.06.
20 Uhr
Tanz
HELLERAU Großer Saal
15 / 7 €
Fr 28.06. 20 Uhr
Seite 55
CONSTANZA ­MACRAS UND HIPHOP
ACADEMY HAMBURG DISTORTION
Seite 12
lecture
Königspavillon, Hauptbahnhof
­Dresden, Eintritt frei
Phillip Zwehl HipHop y Paz
Fr 28.06. 22 Uhr
konzert
Einlass ab 21 Uhr, Altes
Wettbüro, VVK 8€ /AK 10 €
So 30.06. 17 Uhr
Seite 56
Shigeto
Seite 52
Ausstellungs­führung
Treffpunkt Foyer Festspielhaus
­H ELLERAU, Eintritt frei
SuperBlast
So 30.06. 20 Uhr
Tanz
HELLERAU Großer Saal,
5/3 €
Mo 01.07.
17 Uhr Treffpunkt
­Graffitiwand, Alaunstr. 36/40
Seite 58
Stadtteilzen­trum ­EMMERS
Saxonz Plattform
Seite 14
Stadtteilführung
Andy K, Wok
URBAN ART
19 Uhr Treffpunkt Straße E,
Königs­brücker Str./Werner-­
Hartmann-Str. 2, Eintritt frei
Mo 01.07. 20 Uhr
HELLERAU Seitenbühne
Ost / Hinterbühne, 6 €
Di 02.07. 18 Uhr
HELLERAU Nancy-Spero-Saal,
Eintritt frei
Seite 59
Di 02.07. 21.30 Uhr
HELLERAU Nancy-Spero-Saal,
Eintritt frei
Mi 03.07. 15–17 Uhr
Bee Low Beatbox ­Workshop
Mi 03.07. 20 Uhr
Tanz / Doppelabend Extra
HELLERAU Großer Saal
15/7 €
Seite 62
COMPAGNIE SHONEN KAIJU
P.A.R.T.S 111-1
Seite 18
Do 04.07. 18–21 Uhr
Fr 05.07. 16–17.30 Uhr
workshop für tänzer
Amigo
Stadtteilzentrum ­EMMERS,
Bürgerstraße 68, Eintritt frei
04.07. für Fortgeschrittene / 05.07. für Anfänger
Do 04. / Fr 05.07.
19–23 Uhr
performance
Schaubudensommer (Scheune),
Eintritt 5 € (nur vor Ort)
Do 04.07. 22 Uhr
Einlass ab 21 Uhr, Altes
Wettbüro, VVK 8€ /AK 10 €
Fr 05./ Sa 06.07.
19.30 Uhr
HELLERAU Großer Saal
19/10 €
Sa 06.07. 15–18 Uhr
Seite 40
Sa 06.07. 22 Uhr
Safaa Fathy /Mohammed El Deeb
Erhebe Deine S­ timme
workshop
SPIKE Dresden,
Karl-Laux-Str. 5, Eintritt frei
konzert
lecture
Kochstudio chez CM
Künstlergespräch
Seite 54
Bühne der Filmnächte
am Elbufer, Eintritt frei
DEEB + CHUCK PERKINS
lecture
HELLERAU Großer Saal,
Eintritt frei
Seite 61
Tellem Chao
QUATRIÈME SOUFFLE
Seite 50
konzert
Kutmah
Seite 53
Tanz / Doppelabend
AMIGO ZEYBrEaK
STORM 28 JAHRE IN 28 ­MINUTEN
Seite 20
Performance
Saxonz Break ­Championship
Seite 51
Konzert & Abschlussfest
Express Brass Band,­
Jagwa Music, ­Kocani Orkestra
Seite 42
Seite 57
Di 02./Mi 03.07.
19 Uhr
Ausstellungsführung
HELLERAU, Eintritt frei
Seite 58
Di 02.07. 20 Uhr
Tanz
HELLERAU Großer Saal
15/7 €
5
Bee Low Beat Box Future/­Memory
COMPAGNIE SHONEN KAIJU
Seite 16
www.hellerau.org
0351-8893884 www.reservix.de
6

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