CURARE Online - AStA der MHH
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CURARE Online - AStA der MHH
Inhalt 4 5 8 9 11 16 12 14 25 18 20 22 24 27 27 33 36 38 39 41 42 46 48 49 50 50 51 51 52 52 53 54 56 56 56 35 28 43 58 2 Hochschule Interview mit AStA-Vorsitz Marc Riemer Der neue AStA stellt sich vor Zahnmedizin im AStA StrucMed - Fluch oder Segen Semesterbeiträge - wohin geht das Geld? PJ-Bazahlung / E-Prüfungen Titelthema „Frauenstudium: ein gemeingefährlicher Unsinn“ Der Trend geht zur Ärztin Feuchtbiotope: Zum neuen Feminismus Feuilleton Unterm Hakenkreuz: Zwangsarbeit in Hannover Mehr als nur Reifen: das Conti-Gelände MHH-Mensa: Besser als ihr Ruf Belletristik Lernen Das Skript Tanorexie Neue Lehrbücher getestet Eine lohnende Sache: der Benjamin-Franklin-Contest Erfahrung Mein erstes Mal Famulatur in Indonesien Pflegepraktikum: Der Horror? PJ in der Pharmakologie Lernpause Semesterticket ausgenutzt: Steinhude Tropischer Rucolasalat: Felix kocht MHH96-Fanblock Juggern - wie bitte? Segeltörn auf der Ostsee Projekte Summersailing Tour MSV / Richtig Ficken Gruppe Erstsemesterarbeit - kurz: GEA Die Sozialsprechstunde in der MHH 30 Jahre MHH-Orchester Die Fachschaft CampusLife: Mehr als nur Fußball - aber auch! Scope - Das MHH-Kino IPPNW Humor Bilderrätsel Foto-Lovestory Modemensch - Medizinstudent Leo Hoftempel redet Klartext! Bei uns erhalten Sie ALLES rund ums Studium! Fachbücher zu allen medizinischen Fachbereichen in großer Auswahl! Alle wichtigen Neuerscheinungen, sowie tolle Sonderangebote, z.B.: Arzneimittel pocket 2007 statt 12,80 € jetzt 6,95 € Craig, Zahnärztliche Werkstoffe statt 53,- € jetzt 26,50 € und viele weitere Angebote! Neues zum Hammerexamen! Die Originalfragen des IMPP erscheinen zu je 29,95 € in der mediscript-Reihe Besuchen Sie uns doch mal in der Ladenpassage. Wir freuen uns auf Sie. YkhWh[ Editorial Nachruf Wir trauern um die Chefredakteure der Curare: Jana und Stefan haben ihren Posten an den Nagel gehängt. Stefan widmet sich seiner Doktorarbeit, Jana steht dem AStA zukünftig als Sozialreferentin zur Verfügung. Wir trauern um diejenigen, die aus dem Studierendenparlament und AStA ausgeschieden sind und danken für die geleistete Arbeit. Allen voran unserem Nun-Ex-Vorsitzenden Constantin Janzen. Aber, so sagte schon der große Dichter Hermann H.: „Jede Lebensstufe… darf nicht ewig dauern.“ Manchmal stellt ein Neuanfang auch eine Chance dar. Neue Besen kehren bekanntlich gut. Ab sofort schwingen wir die Besen! Wir sind Fritz Nielsen, 10. Semester, und Ole Tempelhof, 6. Semester. Wir wollen Euch mit der Curare gut unterhalten, schnell informieren und Anregungen geben. Wir sind uns des hochschulpolitischen Potentials der Zeitschrift bewusst. Wir wollen dies stärker als bisher nutzen und Meinung machen. Die Hochschule soll des Studenten Stimme nicht nur bei Versammlungen hinter verschlossenen Türen hören! Unser neuer Chefkolumnist Leo Hoftempel macht den Anfang und vergleicht Präsident und Studiendekan mit Cäsar und Brutus. Wie er zu dieser These kommt, lest Ihr auf der letzten Seite. Marc Riemer ist neuer AStA-Vorsitzender. „Wie gefährlich ist dieser Mann?“, könnte die Hochschule fragen. „Wer ist Marc? Was will er erreichen?“ Das versuchen wir, im Interview zu klären. Auch unser Titelthema „100 Jahre Frauen im Medizinstudium“ sei Euch ans Herz gelegt. Blickt man in die Hörsäle, stellt sich uns die Frage: Heißt es bald „Die Ärztin und der Pfleger“? Fragen und Antworten findet Ihr auf den folgenden – hoffentlich unterhaltsamen – 60 Seiten. Ach ja: Ferner sagte (natürlich) Hesse (und nicht Haller!): „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ In diesem Sinne, viel Spaß bei der Lektüre. Lasst Euch von der neuen Curare verzaubern, Ole Tempelhof YkhWh[ 3 Hochschule „Wir wollen das, was wir tun, noch besser machen“ 13. Mai 2008, Medizinische Hochschule Hannover. Marc Riemer lässt sich entspannt auf die Bank im Hühnerhof sinken. Ein Dreitagebart ziert sein Gesicht. Trotz des heißen Wetters trägt er ein Hemd. Schlagfertig kommen die Antworten. Keine Frage, der Mann hat seine Hausaufgaben gemacht. Doch was für ein Mensch verbirgt sich hinter dem charmanten Äußeren? Hallo Marc. Herzlichen Glückwunsch zur Wahl als neuer AStA-Vorsitzender. Wie fühlt man sich als „Bundeskanzler“ der MHH Studenten? Danke erstmal dafür. Als Bundeskanzler der MHH Studenten würde ich mich nicht bezeichnen, ich sehe mich als bodenständigen AStA-Vorsitzenden: Ich komme aus der Studierendenschaft und arbeite auch für die Studierendenschaft. Natürlich gratulieren viele zur Wahl, das nimmt man zur Kenntnis und ist auch ein wenig ergriffen davon. Aber letztendlich gibt es ist kein großes, anderes Gefühl, das sich da in mir breit macht. Als Du vor zweieinhalb Jahren Öffentlichkeitsreferent wurdest, hast Du gesagt: „Wählt mich, ich kann gut reden.“ Was qualifiziert Dich für das Amt des AStA-Vorsitzenden? Was das Reden angeht, hat sich nicht viel dran geändert (lacht). Mit den Jahren ist mehr hochschulpolitische Erfahrung dazugekommen. Ich durfte einige Studenten – auch in schwierigen Fragen – betreuen. Dazu sitze ich noch in der Studienkommission und im Prüfungsausschuss und bringe dadurch einige Erfahrung mit. So erschien es mir nun als der richtige Zeitpunkt, das Amt zu bekleiden. Was möchtest Du in Deiner Amtszeit erreichen? Mein Vorgänger (Constantin Janzen, die Red.) hat Vieles angestoßen. Eine große Neuerung, die es gab, war die Einführung des bezahlten Praktischen Jahres an der MHH mit einer Grundsatzempfehlung des Senates. Nun gilt es nachzuhaken, dass es auch umgesetzt wird. Dann wurden die neue Studienordnung und Prüfungsordnung verabschiedet. Auch hier begleiten wir die Umsetzung. Die Einbindung der Zahnmediziner in den AStA hat bereits stattgefunden, erstmals haben wir seit Anfang Mai zwei Referenten aus den Reihen der Zahnis. Was das Tagesgeschäft angeht: Wir wollen das, was wir tun, weiter tun und dabei besser machen. Bei schwierigen und grundlegenden Entscheidungen möchte ich integrativ und kooperativ mit allen Beteiligten arbeiten und so einen eigenen Weg gehen. Man sagt: „Wer führt, führt nicht durch.“ Wie würdest Du Deinen Führungsstil beschreiben? In meinem Amt laufen die Fäden zusammen, wie in anderen Demokratien bin ich sozusagen primus inter pares - Erster unter Gleichen. Man kann mich insofern als den Koordinator sehen, der alle Referate unter einen Hut bringt. Ich habe drei hochschulpolitische Referenten (Michael Grimme, Martin Müller und Georgios Pouias, die Red.), die sich mit mir zusammen um die Hochschulpolitik kümmern. Ich kann und will nicht alles selber machen, das habe ich von vorneherein gesagt. Wer sich nun aber denkt, der Riemer legt sich auf die faule Haut, den kann ich beruhigen: Es bleiben immer noch genug Dinge zum Durchführen für mich übrig. Ich kann mich nicht über mangelnde Arbeit beklagen. 4 Du leitest eine Projektgruppe, bist bei der DLRG aktiv und sitzt in verschiedenen Kommissionen. Warum jetzt noch ein zusätzliches Amt? Streng genommen ist es ja kein zusätzliches Amt. Ich war vorher schon hochschulpolitischer Referent und Stellvertreter von Constantin. Daher sehe ich es nicht als zusätzliche Belastung, sondern als kleine Umorientierung und Möglichkeit, in meinem letzten Jahr an der MHH hochschulpolitisch etwas anderes zu sehen, zu erleben und zu bewegen. Bereits seit letztem Sommer bist Du auch GEA-Chef. Die Gruppe Erstsemesterarbeit ist eine Projektgruppe des AStAs. Schreit das nicht manchmal nach Interessenkonflikten? Das kann ich bestätigen! Interessenkonflikte gibt es schon manchmal. Ich halte mich in einem solchen Fall – das können andere bestätigen – auf den AStA-Sitzungen und im Studierendenparlament bewusst etwas bedeckter und versuche zwischen den Ämtern klar zu trennen. Das gelingt nicht immer, muss ich ehrlich zugeben. Du wohnst zusammen mit Michael Grimme, einem unserer hochschulpolitischen Referenten. Besteht da nicht die Gefahr, dass man auch zuhause ständig mit der AStAArbeit konfrontiert wird? Die Gefahr besteht nicht nur, sondern sie ist auch wirklich da. Wir ertappen uns beide häufiger mal dabei, schon am Frühstückstisch oder abends, bevor man ins Bett geht über die AStAArbeit und die Uni im Allgemeinen zu sprechen. Aber ich denke, dass ist soweit kein Problem. Die Arbeit im AStA macht uns beiden Spaß und ist ein Teil unserer Freizeit. Und so eine räumliche Nähe kann durchaus gute Ideen hervorbringen, wenn auch manchmal kontrovers diskutiert wird. Angenommen, es gäbe eine BILD der MHH. Welche Schlagzeile würdest Du gerne über Dich lesen? (lange Pause) Sagen wir es einmal so: Fast jede Schlagzeile ist eine gute Schlagzeile. Solange über einen geredet wird und einem der Name Marc Riemer noch ein Begriff ist, zeigt es, dass ich aktiv an der Gestaltung unseres Studiums beteiligt bin. Ich denke, dann, wenn eines Tages nichts mehr über einen geschrieben wird, hat man entweder alles richtig gemacht oder – YkhWh[ Hochschule wahrscheinlicher – alles falsch und ist dann weg vom Fenster. Und welche Schlagzeile fürchtet Marc Riemer? „Marc Riemer tritt aus Verzweiflung zurück.“ Ich hoffe, dass ich nie an diesen Punkt kommen werde. Oder für die BILD der MHH formuliert: „Durchgefallen und ausgebootet – der AStA-Vorsitzende am Ende“. Eine gute Fee gewährt Dir drei Wünsche. Was würdest Du Dir für die MHH wünschen? Ich wünsche mir: 1. Mehr Studenten, die Engagement zeigen – sowohl sozial als auch im Studium an der Hochschule. 2. Noch mehr lehrfreudigere Abteilungen. 3. Am wichtigsten ist mir jedoch, dass man später als Arzt sagen kann: Ich bin stolz, an der MHH studiert zu haben. Hofmann den Vorsitz. In seiner Freizeit ist er der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) treu geblieben und ist dort aktiv in der Jugendarbeit und Wasserrettungsdienst. Zu seinen weiteren Hobbys gehört der Triathlon, spontane Reisen und immer auch ein wenig Feiern. Zum Amt: Der AStA-Vorsitzende steht dem AStA vor und vertritt dadurch die Exekutive der Studierendenschaft der MHH. Er beruft die AStA-Sitzungen ein und leitet sie. Der Vorsitzende berichtet dem Studierendenparlament und ist demselbigen Rechenschaft schuldig. Zusammen mit dem Finanzreferenten ist er zeichnungsberechtigt für Ausgaben, die die Studierendenschaft tätigt, steht aber gleichzeitig auch in der Verantwortung. Interview/ Fotos: Ole Tempelhof Zur Person: Marc Riemer wurde am 1983 in Wolfsburg geboren und studiert seit Oktober 2004 an der MHH. Seine hochschulpolitische Karriere begann 2006 als Öffentlichkeitsreferent und führte ihn über das HoPo I Referat in das jetzige Amt des Vorsitzenden. Nebenbei ist er in der Gruppe Erstsemesterarbeit engagiert und bildet dort seit Juni 2007 zusammen mit Aurélie Der neue AStA stellt sich vor Seit dem 03.03.2008 ist der neue AStA gewählt. Mit neuen Referenten kommen auch neue Sprechzeiten. Curare gibt eine kleine Übersicht damit jeder Student weiß, wen er wann erreichen kann. Montag 12:15-13:45: Hochschulpolitik, Erstsemester Martin Müller (HoPo I) Ich studiere seit 2006 Humandedizin an der MHH. Auf der konstituierenden Sitzung des „neuen“ Studierendenparlamentes im März 2008 wurde ich zum Referenten für Hochschulpolitik 1 gewählt. Im Jahr zuvor war ich im AStA bereits als ErstsemesterReferent tätig. Sowohl im 1. als auch im 2. Studienjahr wurde ich von den Kommilitonen zum Jahrgangssprecher gewählt. Ferner war und bin ich in den Legislaturperioden 2007/2008 + 2008/2009 Mitglied des Studierendenparlamentes. Im Frühjahr 2007 bin ich von den studentischen Senatoren zum Mitglied der Studienkommission Humanmedizin ernannt worden. Mit Rat und Tat stehe ich Euch gern unter u.a. eMail-Adresse zur Verfügung. Oder Ihr kommt in der AStA-Sprechstunde vorbei. Michael Grimme (HoPo II) Seit Februar 2007 bin ich zuständig für das Referat Hochschulpolitik II. Vorher habe ich das Referat Erstsemester betreut. Martin und ich kümmern uns - wie der Name auch sagt - vornehmlich um hochschulpolitische Angelegenheiten und sind insofern in solchen Angelegenheiten zuständig und ansprechbar. Wenn Ihr also etwas zu besprechen habt kommt einfach vorbei oder schreibt eine Email! Zusammen mit Constantin Janzen gehöre ich dem Senat der MHH als studentischer Vertreter an und bin Mitglied der Studienkommission. Tobias Laue (Erstsemester) Mein Name ist Tobias Laue, zur Zeit bin ich im 2. Semester Humanmedizin und bin seit März 2008 für das Referat Erstsemester im AStA zuständig. Wer mich nicht über den AStA kennt, hat mich vielleicht schonmal beim StuPa oder dem Teddybärkrankenhaus gesehen. In meinem Semester bin ich außerdem Semestersprecher. Für das momentane und zukünftige Erstsemester diene ich als Ansprechpartner bei Fragen und Problemen, um den Einstieg ins Studium so einfach wie möglich zu gestalten. Desweiteren kümmere ich mich mit um die Organisation der Auswahlgespräche im August. In meiner Freizeit kann man mich beim Laufen in der Eilenriede antreffen oder bei Unternehmungen mit meinen Freunden. Falls Fragen vorhanden sind, kommt in meine Sprechstunde, sprecht mich in der MHH direkt an oder schreibt einfach eine Mail an mich. YkhWh[ 5 Hochschule Dienstag 12:15-13:45: Soziales und Frauen Jana Kaszian Ich bin die neue Referentin für Soziales, Frauen und Ausland. Wenn Du irgendwelche Probleme im Studium hast, mit Lehrenden, Kommilitonen oder finanzieller Art oder Du einfach mal jemanden brauchst der Dir zuhört oder Dir einen Kontakt vermitteln kann, komm bei mir in der Sprechstunde vorbei oder schreib mir eine Mail. Ich freue mich auf Dich. Mittwoch 12:15-13:45: Presse, Öffentlichkeitsarbeit, EDV & Internet Fritz Nielsen (Presse I) „Betrachtet man die Vergangenheit, so erhält man stets den – vermutlich falschen – Eindruck eines gewissen Determinismus.“ (M. Houellebecq) Dass also ich als von Haus aus Geisteswissenschaftler überhaupt im Medizinstudium gelandet, mit Nonchalance und unschuldigem Charme durchs akademische Leben und bis kurz vors PJ gestolpert und seit kurzem in den AStA der MHH gewählt bin – in all dem kann wer dem Okkulten nicht verschlossen ist durchaus Bestimmung vermuten; der nüchtern-aufgeklärte Geist weiß hingegen ohne Zweifel, dass sich mein neuer Posten als Pressereferent ausschließlich auf meiner Leidenschaft für die geschriebene Sprache in all ihren Farben und Formen gründet. Ole Tempelhof (Presse II) Lust, ein Buch zu rezensieren oder Euren Artikel in der Curare zu veröffentlichen? Dann seid Ihr hier genau richtig! Ich bin zusammen mit Fritz Nielsen für die Studentenzeitschrift Curare verantwortlich. Vorher war ich als Sportreferent tätig. Zu meiner Person: Ich studiere Humanmedizin im 5. Semester. In meiner Freizeit stehe ich auf der Judomatte, spiele Fußball oder laufe um die Ricklinger Kiesteiche. Einige der Erstsemester werden mich sicher auch als Stadtführer von der Ersti-Woche kennen. Über Anregungen, Kritik und gerne auch Mitarbeit freuen wir uns. Schreibt doch einfach eine E-Mail oder schaut in den Sprechzeiten vorbei. Hendrik Rott (Öffentlichkeitsarbeit) Ich kümmere mich um die Öffentlichkeitsarbeit des AStAs. Ich studiere im 6. Semester Humanmedizin. Für Anfragen aller Art stehe ich gerne unter [email protected] und in meiner Sprechstunde zur Verfügung. Zudem könnt ihr euch in Bezug auf Aushänge an den schwarzen Brettern an mich wenden. In meiner Freizeit bin ich großer Fussballfan und engagiere mich in der Gruppe Erstsemesterarbeit und im Campus Life E.V. Sascha Wasilenko (EDV & Internet) Ich bin seit fast 5 Jahren der Internet Referent des AStA und Abgeordneter des StuPa der MHH. Hinzu kommt die Weiterentwicklung und Administration des StudMail Systems. Des weiteren bemühe ich mich das Studierenden-Portal zu erneuern, die nicht mehr existente Internet AG wieder ins leben zu rufen, sowie auch den Webauftritt der Studierendenschaft und des AStA zu aktualisieren. Meine aktuellen Projekte sind die komplette WLAN - Abdeckung des Campus, StudMail 2.0 und ein studentisches Informationsportal. In meiner Sprechstunde helfe ich gern bei Problemen mit dem StudMail System (WLAN, vergessenen Passwörtern usw...) und bockigen PCs. ;) Donnerstag 12:15-13:45: Kultur, Finanzen, Sport, Ausland Felix Strübing (Kultur) Ich studiere im 6. Semester Humanmedizin in der Tertialabfolge BCA und arbeite seit Anfang 2008 im AStA als Kulturreferent. Zu meinem Aufgabenbereich gehört neben der umfangreichen Organisation der MHH-Parties alles, was mit Kultur am Campus zu tun hat - so koordiniere ich als Vorstand des MHH Campus Life e.V. unter Anderem die After-Hörsaal-Party und die EMAusstrahlungen in der Cafete. In meiner Freizeit beschäftige ich mich sehr gerne mit Musik, schreibe Songs und bastele am Computer an Remixes herum. Wenn dann der kleine Hunger kommt, greife ich, wann immer es geht, zum Kochlöffel und verköstige damit auch öfters mal gute Freunde. Über Veranstaltungswünsche und -anfragen, Vorschläge und Kritik, die das kulturelle Campusleben betreffen, freue ich mich jederzeit - zögert nicht und kontaktiert mich. Das geht am Besten über eMail oder über den „kurzen Dienstweg“, wenn ihr mich auf dem Campus seht. 6 YkhWh[ Hochschule Sören Könneker (Finanzen, Controlling) Das Referat für Finanzen beschäftigt sich, wie der Name schon sagt, mit allem, was mit Geld zu tun hat. In meinen Verantwortungsbereich fallen: der Finanzhaushalt der Studierendenschaft, Semesterbeiträge, Semesterticket, die Sinnhaftigkeit von Ausgaben sicherstellen, Überprüfungen der AStA Projektgruppen, Buchführung, Bankangelegenheiten und Versicherungen. Cornelius Krusche (Sport) Hast Du Lust auf Bewegung, Spaß und nette Leute!? Bei Fragen rund um Sportangebote, Kurse und Trainingsmöglichkeiten könnt ihr euch an mich wenden. Auch für Anregegungen, Kritik und Wünsche bin ich immer offen. Ich bin der Sportreferent der MHH und werde euch gerne weiterhelfen euren UniAlltag und Freizeit in Hannover sportlich zu gestalten. Ich bin 22 Jahre alt, studiere im 2. Jahr Humanmedizin an der MHH, wirke in der GEA mit und bin sonst meist sportlich aktiv und in der Eilenriede beim Laufen, auf dem Rad oder irgendwo im Wasser anzutreffen. Du kannst mich gerne ansprechen oder ne Mail schicken. Sinje Hage (Ausland) Ich studiere im 4. Semester Humanmedizin und habe Anfang des Jahres das Referat für Ausland im AStA übernommen. Ich stehe euch mit Rat und Tat zur Seite, wenn ihr eine Famulatur oder einen Teil des PJ oder auch ein Semester in einem anderen Land verbringen wollt. Außerdem organisiere ich für euch die Sprachkurse (Spanisch). Und auch in diesem Jahr soll es wieder ein Tropenseminar geben. In meiner Freizeit mache ich gerne Sport und liebe es zu reisen. Ich war selbst schon zweimal für längere Zeit im Ausland und werde sicher auch die eine oder andere Famulatur außerhalb von Deutschland machen. Wenn ihr also Fragen rund ums Ausland habt, dann schreibt mir einfach eine Mail oder kommt in meine Sprechstunde. Wenn ihr selber schon mal im Ausland ward, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr einen Erfahrungsbericht schreiben würdet, um damit anderen Studenten zu helfen, worauf man achten sollte und was besonders gut war oder nicht. Vor allem Adressen von Kliniken, die man anschreiben kann, sind immer sehr hilfreich. Und jetzt neu: die Zahnmedizin-Referenten Georgios Pouias (HoPo III) Ich studiere seit 2006 Zahnmedizin und bin auch seitdem Semestersprecher. Vorher war ich Zahntechniker bis ich keine Lust mehr hatte auf der falschen Seite des Stuhles zu stehen. Seit der letzten Legislaturperiode bin ich im StuPa und jetzt auch Referent für das neue Amt Hochschulpolitik III. Mit diesem Referat möchte ich die Spaltung, die zwischen Med. Studies und Zahnis herrscht, in Zusammenarbeit mit dem AStA und dem neuen Referat Zahnmedizin gerne kitten. Im Besonderen natürlich hier auf hochschulpolitischer Seite, da es für Zahnmedizinstudenten bis jetzt nur schwer möglich war auf dieser Ebene mitzuwirken. Das heißt aber nicht, dass ich ausschließlich die Interessen der Zahnis vertrete, eher geht es mir um den MHH-Studenten ganz egal was er studiert. Für Fragen und Anregungen aller MHH Studenten hab ich stets ein offenes Ohr. Meine Email und Sprechzeiten beim ASTA stehen bald fest und können auf der AStA-Seite nachgelesen werden. Neben dem Studium und meinen Unipflichten, versuche ich auch noch meine Hobbys nicht ganz zu vergessen, Juggern und Mittelalterlicher Schaukampf. Wer Lust hat beim Juggern die Waffen zu kreuzen ist herzlich eingeladen. Marcel Hartmann (Zahnmedizin) Ich studiere im 8. Semester Zahnmedizin. Seit Mai 2008 arbeite ich jetzt in diesem neu geschaffenen Referat, ansonsten trifft man mich noch in der Fachschaft und der Studienkommission Zahnmedizin, sowie im StuPa. Privat mache ich Sport, lese gern und viel und freue mich unglaublich auf die kommende Biergartensaison! Auf Seiten der Humanmedizin bin ich für alle „zahnmedizinischen Angelegenheiten“ zuständig, d.h. ich bin zusammen mit Nauka für den Dialog zwischen den Studiengängen verantwortlich und arbeite eng mit den Referaten HoPo III, Kultur, Presse und Soziales zusammen. Ich hoffe, ich kann euch in allen Fragen zur Zahnmedizin an der MHH oder dem Studium allgemein weiterhelfen und würde mich auch über Kritik und Anregungen in diesem neuen Amt sehr freuen! Und zwar via Mail oder zu Fuß! Nauka Göner (Zahnmedizin) Ich studiere hier im 2. Semester Zahnmedizin. Ich wurde Anfang des Jahres ins StuPa gewählt, ich hatte mich aufstellen lassen, weil ich gerne in den AStA wollte um etwas verändern zu können. Ich bin so halb im AStA, Marcel Hartmann übernimmt das neu geschaffene Referat Zahnmedizin, da er schon länger studiert und damit ein bisschen mehr Ahnung hat, was so geht. Aber ich werde quasi eingearbeitet und da für mich nicht nur wichtig ist, dass die Zahnmediziner einen Ansprechpartner im AStA haben, sondern dass sich jeder Student (also auch Biochemiker, Medizinische Biologen et al.) im Asta vertreten fühlt. Ich werde mein Bestes tun, um euch bei Problemen bezüglich des Studiums zu helfen. Falls ihr Fragen an mich habt oder ein Problem, ich werde ein offenes Ohr für euch haben! YkhWh[ 7 Hochschule Zahnis im AStA Ja, ihr habt euch nicht verlesen! Zum ersten Mal überhaupt werden nun im AStA der MHH zwei neue Referate für die Bereiche „Zahnmedizin“ und „Hochschulpolitik III“ geschaffen. Dies ergab die letzte Studierendenparlamentssitzung mit einem eindeutigen Abstimmungsergebnis. Ausschlaggebend war die zunehmende Unzufriedenheit der Studierenden auf Seiten der Human- und der Zahnmedizin, denn trotz vieler vorklinischer und räumlicher Überschneidungen kann man bis heute nicht von einer Verknüpfung oder Integration beider Studentenschaften sprechen. Bis zuletzt war dies politisch nicht anders. Ziel ist es nun, beide Studiengänge gegenseitig transparenter und offener zu gestalten. So fällt in den Zuständigkeitsbereich „Zahnmedizin“ (Marcel Hartmann & Nauka Göner) beispielsweise die Zusammenarbeit mit den Referaten Kultur (z.B. MHH Parties), Presse (News aus der Zahnklinik) und Soziales (Integration von Minderheitenstudiengängen; Mgl. Verknüpfungen „Erstiarbeit“). Kurzum soll künftig mehr „miteinander“ und weniger „nebeneinander“ studiert werden. Das Referat „Hochschulpolitik 3“ (George Pouias) soll von nun an ein stärkeres politisches Sprachrohr der Zahnmedizinstudenten sein, aber selbstverständlich auch die Referate HoPo 1 & 2 tatkräftig in deren Funktionen und Aufgaben unterstützen. Beispielsweise wurde in den letzten Jahren die Vorklinik der Zahnmediziner kompromisslos dem Modellstudiengang der Humanmediziner untergeordnet. Daraufhin konnte nur dank großer Mithilfe von Frau Prof. Grothe überhaupt eine Lösung gefunden werden, die es den Zahnmedizinern ermöglicht, noch nach der für sie gültigen Studienordnung zu studieren. Trotzdem: Wer in der Zahnklinik durch einen praktischen Kurs fällt, muss momentan mindestens ein Jahr auf eine mögliche Wiederholung warten. Mit steigenden Studentenzahlen sind derzeit sogar längere Wartezeiten prognostiziert! Mittel- und Langfristig muss sich etwas ändern! Offensichtlich besteht also Handlungsbedarf in allen Bereichen. Wir Zahnis freuen uns schon jetzt sehr über die Referate, mit denen es hoffentlich gelingen wird, mehr Integration und verbesserte Studienbedingungen zu erreichen! AUF GUTE, NACHHALTIGE ZUSAMMENARBEIT!!! Marcel Hartmann Es ist nicht alles Gold was glänzt! Damit die angehenden Zahnärzte auch gute solche werden, braucht die Zahnklinik reichlich Patienten. Und da sich die Studenten in der Zahnklinik selbständig ihre Patienten suchen müssen, ruft CURARE die Leser zu mundhygienischem Engagement auf. Liebe Curare- Leser, Wir, damit meine ich , die Studenten des Studienganges Zahnmedizin, brauchen euch, oder besser, Patienten zur zahnärztlichen Behandlung. Also falls irgendwo was schmerzt, eine Füllung locker sitzt oder auch nur zur Kontrolle, scheut euch nicht bei der Zahnklinik vorbeizuschauen. Es ist unser Anliegen, durch diesen Artikel, möglichst viele Patienten zu gewinnen und zu motivieren, die Zahnklinik der MHH auch mal in Anspruch zu nehmen und uns zu unterstützen. Der Vorteil für euch ist, dass ihr eine ordentliche fachärztlich betreute Behandlung bekommt, die darüber hinaus auch noch günstiger als woanders ist, da wir zur finanziellen Erleichterung unser Patienten einen Patientenfond eingerichtet haben. Wenn ihr selbst vielleicht kein Interesse habt, erzählt es in eurem Freundes-, Verwandten- und Bekanntenkreis weiter! Falls noch Fragen bezüglich des Fonds oder anderem bestehen, mailt einfach der Fachschaft- oder dem Referat Zahnmedizin: [email protected] In der Klinik müssen wir einen Katalog an Behandlungen abarbeiten (Punkte Sammeln), damit wir die entsprechenden Scheine zum erfolgreichen bestehen des Semesters ergattern können. Wenn wir nicht genügend Patienten behandeln können (weil nicht ausreichend für alle Studenten zu Verfügung stehen) dann haben wir das Problem, dass wir das Semester eventuell wiederholen müssen. Was das bedeutet, wisst ihr ja selber. Also meldet euch bitte bei Interesse in der Zahnklinik der MHH. 8 [email protected] Bitte nehmt unser Anliegen ernst und berichtet allen von unserem Angebot! Wir sind dankbar für jeden Patienten! Georgios Pouias YkhWh[ Hochschule StrucMed - Fluch oder Segen ? Für 500 Euro monatlich eine „sichere“ experimentelle Doktorarbeit im Labor anfertigen, anschließend fertig schreiben und dabei nur ein Semester länger studieren? So wird StrucMed alias Strukturierte Doktorandenausbildung propagiert. Potentielle Doktoranden auf der Suche nach einer „sicheren“ Doktorarbeit, die auch noch finanziell vergütet wird, müssen bei dieser Mundpropaganda hellhörig werden. Ob StrucMed hält, was versprochen wird, soll dieser Artikel erörtern. Was ist StrucMed? StrucMed ist eine Einrichtung der Hannover Biomedical Research School (HBRS) . 50 Studierende sollen im Rahmen des StrucMed-Programms einen etwa neunmonatigen Laboraufenthalt absolvieren, dessen experimentelle Ergebnisse am Ende in Form einer Publikation oder einer klassischen Dissertation zum Doktortitel führen sollen. Während dieser Zeit wird das Studium für zwei Tertiale ausgesetzt. Das Programm soll Lehrveranstaltungen (seinerzeit 100 Pflichtstunden) zu Themen wie wissenschaftlichem Schreiben oder Präsentationstechniken anbieten und den Teilnehmern den Erwerb des „Tierscheins“ durch den Besuch des PhD-Crashkurses ermöglichen . Die Doktoranden sollen durch einen Betreuer und einen Co-Betreuer aus einer anderen Abteilung begleitet werden. Ferner soll für die Zeit der praktischen Arbeit eine Bezahlung als wissenschaftliche Hilfskraft erfolgen. Den Doktoranden wird zugesichert, dass sie ihr Praktisches Jahr nach fünfeinhalb Jahren beginnen können. So wird StrucMed im Internetauftritt der Hochschule beworben . Auf der Informationsveranstaltung für unseren Jahrgang (Februar 2006) wurden die Verantwortlichen Herr Prof. Förster und Frau Dr. Kruse sogar noch konkreter. Um den Anteil der Abbrüche zu verhindern, würden alle Projekte vor der Aufnahme in das Programm extern begutachtet. Nur „gute“ Projekte würden den Bewerbern überhaupt angeboten. Die Teilnehmer würden eine Vergütung von 500 Euro pro Monat während ihres neunmonatigen Laboraufenthaltes bekommen. StrucMed ermögliche es trotz der kleiner werdenden zeitlichen Reserve des Durchschnittsmediziners, eine experimentelle Doktorarbeit während des Studiums bis zur Vollendung der Dissertation abzuschließen. Für wen ist StrucMed? Das StrucMed-Programm soll dem Medizinstudenten gerade vor dem Hintergrund veränderter Studienbedingungen im Tertialsystem ermöglichen, eine experimentelle Doktorarbeit während des Studiums anzufertigen. Klinisch-experimentelle und statistische Arbeiten sind nicht Teil des Programms. Der bezahlten experimentellen Doktorarbeit, die sicherer zum Ziel führen soll, als Arbeiten außerhalb des StrucMed-Programms, stehen der hohe tägliche Zeitaufwand für die Laborarbeit und der Zeitraum der Arbeiten von neun Monaten gegenüber. Wissenschaftliches Arbeiten im Allgemeinen und experimentelles im Speziellen kann sehr frustrierend sein. Jeder, der experimentell arbeitet, muss früher oder später Rückschläge - wissenschaftlicher und organisatorischer Natur - hinnehmen und gegebenenfalls noch einmal von vorne anfangen können und wollen. Je nach Projekt ist ein gewisses Maß an Fingerfertigkeit notwendig. In vielen Projekten sind Tierversuche von den Doktoranden durchzuführen. Die Anforderungen an den Doktoranden variieren stark von Projekt zu Projekt. Die o.g. Auflistung ist keineswegs als vollständig zu verstehen. Sie soll nur einen Eindruck vermitteln, was auf den zukünftigen StrucMedler zukommen wird. StrucMed richtet sich also - kurz gesagt - an diejenigen, gerne eine experimentelle Arbeit vor Beginn des PJ abschließen wollen und bereit sind, neun Monate ganztags (mitunter auch nachts und am Wochenende) im Labor zu verbringen, viel Freizeit für die Wissenschaft zu investieren und die darüber hinaus über ausreichend Frustrationstoleranz verfügen, um die Zeit durchzuhalten. Die oben angesprochenen Punkte gelten selbstverständlich in ähnlicher Form auch für jede andere experimentelle Doktorarbeit. YkhWh[ Wie ist StrucMed? Im Jahrgang 2006 sah der organisatorische Ablauf folgendermaßen aus: Im Februar 2006 gab es eine Informationsveranstaltung für Interessierte Studierende. Bis Mitte April 2006 konnten Bewerbungen abgegeben werden. Den erfolgreichen Bewerbern wurde eine Liste verfügbarer Projekte zur Verfügung gestellt und es fand ein Matching zwischen zukünftigem Betreuer und Doktoranden statt. Einige Projekte konnten nicht mehr vermittelt werden, weil sie schon vor Bekanntgabe der Liste an einen Doktoranden vergeben worden waren. Im Sommer 2006 wurden alle Doktoranden und Betreuer noch einmal auf spezifische Anforderungen an sie im Rahmen der Doktorarbeit hingewiesen und eingehend instruiert. Von Anfang August 2006 bis Ende April 2007 arbeiteten die Doktoranden im Labor und besuchten programmbezogene Lehrveranstaltungen. Zu Beginn und gegen Ende dieser Zeit sollte ein Treffen mit dem Co- Betreuer erfolgen. Im Anschluss daran und in einigen Fällen schon während der Laborarbeit begann das „Schreiben“ der Arbeiten. Ende März 2008 stellten die Doktoranden ihre Ergebnisse und ihren Fortschritt auf dem zweiten StrucMed-Symposium vor und stellten sich den Fragen des Auditoriums. StrucMed soll den stetigen Rückgang experimenteller medizinischer Doktorarbeiten aufhalten. Die gestiegenen Anforderungen an den Medizinstudenten erschweren die Anfertigung experimenteller Doktorarbeiten. Ein zusätzliches Freitertial und das Vorziehen des Freitertials 5C sollen hier Raum für Experimente schaffen und junge Mediziner für die Wissenschaft begeistern. Stellt man während der Arbeit fest, dass wissenschaftliches Arbeiten nicht das angestrebte Berufsziel ist, ist auch das erwünscht, verhindert es doch spätere beiderseitige Frustrationen. Um diese noblen Ziele zu erreichen, ist StrucMed initiiert worden. Wir wollen im Folgenden einige Besonderheiten hervorheben und darstellen, wie das Programm 2006 verlief und vor allem, was Ihr daraus lernen könnt. Wie bei jeder anderen Doktorarbeit auch, steht und fällt alles mit dem Betreuer (!). Man sollte sich also frühzeitig mit dem potentiellen Betreuer treffen und sich die Zeit nehmen, mit ihm über die Arbeit zu sprechen. Nach aktiven Nachfragen und Ausräumen aller Unklarheiten sollte man sich dann in Ruhe überlegen, ob man sich vorstellen kann mit diesem Betreuer die nächsten Jahre (!) zusammenzuarbeiten. Sollten später noch Fragen zum Projekt oder anderen Belangen auftauchen, empfiehlt es sich, noch einmal das Gespräch zu suchen. Ist ein zweiter Termin für einen potentiellen zukünftigen Doktoranden schwer zu finden, kann das eine wichtige Information darüber sein, wie gut der Betreuer auch später erreichbar ist. Ein Blick auf das Arbeitsumfeld und eine kleine Führung durch das Labor, während der man auch die anderen Arbeitsgruppenmitglieder kennen lernen kann, sind dabei sehr hilfreich. Noch wichtiger ist allerdings, dass man sich mit aktuellen und ehemaligen Doktoranden eines Betreuers trifft. Je mehr Informationen man auf diesem Weg erlangt, desto besser kann man abschätzen, auf was man sich einlassen wird. Man sollte dabei auch versuchen, zwischen den Zeilen zu lesen. Viele Doktoranden werden, vor allem wenn sie ihre Arbeit noch nicht abgeschlossen haben, die Kritik aus nachvollziehbaren Gründen möglicherweise nicht offen äußern. Der Internetauftritt des StrucMed-Programms enthält übrigens eine Liste mit Namen der Doktoranden und ihrer Betreuer . 9 Hochschule Wichtig bei der Auswahl des Projektes ist auch die Frage, ob es sich um ein komplett neues Projekt handelt, bei dem beispielsweise eine neue Methode etabliert werden soll bzw. eins, an dem bisher noch kein Arbeitsgruppenmitglied zuvor gearbeitet hat, oder um Arbeiten an einem bereits laufenden Projekt. Letzteres steigert die Chancen, dass die dafür benötigen Methoden in der Arbeitsgruppe schon bekannt sind und vor allem häufig eingesetzt werden. Das erspart dem Doktoranden kostbare Zeit durch ergebnislose Vorarbeiten. Wenig beachtet aber hilfreich ist es, wenn man für am besten nach Rücksprache mit dem Betreuer eine Projektskizze angefertigt und diese bei einem weiteren Termin durchspricht. So bekommen beide ein Feedback, ob man die Aufgabe verstanden hat. Außerdem hat man die Chance, eventuelle Fehler zu bemerken, Unklarheiten auszuräumen, die bislang noch nicht aufgefallen waren und die Anforderungen an den Doktoranden zu klären. Eine klare Vereinbarung darüber, was man erreichen will und zu welchen Zeitpunkten man es erreicht haben will, minimiert nachträgliche Laborzeiten und spart schlecht geplante Versuche, die keine Ergebnisse produzieren. Man sollte schon vor Aufnahme der praktischen Tätigkeit klären, dass man an einem Projekt arbeiten will, welches in neun Monaten sicher abgeschlossen werden kann. Auch im Jahrgang 2007 existiert noch die irrige Vorstellung auf Seiten einiger Betreuer, man könne a) mehr als neun Monate für die Arbeit zugrunde legen und b) die Doktoranden im Folgesommer für weitere Versuche ins Labor „einladen“. Schon aufgrund des dann wieder aufgenommenen Studiums und der knappen noch verbleibenden Zeit für Famulaturen sollten solche Überraschungen - wenn nicht vermeidbar - doch vorher besprochen worden sein. Wissenschaftlich tätige Hochschulmitarbeiter wechseln häufig ihren Arbeitsplatz. Darauf sollte man sich einstellen und sich vor der Festlegung auf ein Projekt vergewissern, dass das Betreuungsverhältnis nicht während der Doktorarbeit durch schon absehbare berufliche Veränderungen gefährdet wird. Für den Prozess des Schreibens der Dissertation ist eine solche Situation in Zeiten elektronischer Post sicher weniger gravierend als für die praktische Tätigkeit im Labor. Man sollte sich aber hüten, die Qualität eines persönlichen Gespräches zu unterschätzen. Die Vergütung der Zeit im Labor, die gute Betreuung und die geringe Abbruchquote sind wohl für die meisten Bewerber ausreichende Gründe, sich für StrucMed zu entscheiden. Leider mussten einige Doktoranden schlechte Erfahrungen mit der Vergütung machen. Ihnen wurde beispielsweise bei einem zunächst befristeten Vertrag eine Verlängerung in Aussicht gestellt, die dann aber doch nicht eingeleitet und nur auf gezielte Nachfrage und steten Druck doch durchgeführt wurde. In anderen Fällen wurden Verträge erst gar nicht über die stets hervorgehobene Vergütung von 500 Euro monatlich sondern über wesentlich geringere Beträge geschlossen. Es wurde seitens des Betreuers darauf verwiesen, es habe auf der Informationsveranstaltung nur „bis zu“ 500 Euro geheißen. Solche Probleme könnten aber mittlerweile der Vergangenheit angehören, weil Teilnehmer des Programms 2007 berichten, das Geld werde nun direkt vom SFB oder der HBRS gezahlt. Ob eine „externe Begutachtung“ aller Projekte, die dazu dienen sollte, die Projekte auf ihre Eignung für das StrucMed-Programm hin zu überprüfen und die Durchführbarkeit des Projektes in neun Monaten abzuschätzen, wirklich stattgefunden hat, darf unserer Meinung nach bezweifelt werden. Die Beschreibungen einiger Projekte waren so unklar definiert, dass die Frage aufkommt, wie das Projekt mit ihrer Hilfe begutachtet werden konnte. Bei anderen Projekten schien die erste Begutachtung erst durch den Doktoranden zu erfolgen, was mitunter dazu führte, dass im Laufe der Laborarbeit in Folge schlecht vorbereiteter Experimente, Fehlinterpretation von Vorarbeiten oder der schlichten Einsatzunfähigkeit technischer Geräte und Materialien die ursprüngliche Fragestellung verlassen und ein vollkommen neues Thema definiert werden musste. StrucMed kann aus unterschiedlichsten Gründen trotz der nachweislichen Bemühungen seitens der Verantwortlichen nicht sicherstellen, dass nur „gute“ Projekten vertreten sind. Es entbindet den Doktoranden daher 10 nicht davon, in seinem eigenen Interesse sicherzustellen, dass alles Mögliche getan wird, um „gute“ Betreuer und Projekte zu identifizieren. Trotzdem wurden nach unserer Kenntnis in den Jahrgängen 2005 und 2006 nur sehr wenige Arbeiten gar nicht aufgenommen oder abgebrochen. Wie viele Arbeiten bisher vor dem Eintritt ins PJ abgegeben wurden, ist uns nicht bekannt. Für die angesprochenen Bereiche und auch darüber hinaus möchten wir alle Interessenten dazu anhalten, offizielle Informationen zu prüfen, kritisch zu hinterfragen und sich selbstständig stets auch mit Informationen aus anderen Quellen zu versorgen. Im Rahmen von StrucMed sollen alle Teilnehmer 100 Stunden Lehrveranstaltungen nachweisen. Für uns hat sich herausgestellt, dass es insbesondere für Doktoranden schwer ist, die nicht an der MHH tätig sind, geeignete Lehrveranstaltungen zu besuchen. Auch für die Doktoranden an der MHH erscheint eine Mindeststundenzahl von 100 Stunden ohne negativen Einfluss auf die wissenschaftliche Tätigkeit schwer erfüllbar. So sind viele Teilnehmer des Jahrganges 2006 einen Kompromiss eingegangen, durch den sie weniger als 100 Stunden nachweisen konnten. Im StrucMed-Programm sollen jedem Teilnehmer ein Betreuer und ein CoBetreuer zur Seite stehen. Mit seiner Hilfe sollen technische und wissenschaftliche Fragestellungen erörtert werden können. Die Forderung, dass der Co-Betreuer möglichst aus einer anderen Abteilung als der Betreuer stammen soll, gewährleiste eine unabhängige und unvoreingenommene Überprüfung des Vorhabens und ermögliche die Beurteilung des Fortschritts gewissermaßen von „außen“. Da nicht einmal die Forschungskommission die Institution des Co-Betreuers aus verschiedenen Gründen einheitlich befürwortet oder ablehnt, ist es umso verständlicher, dass sie unter den Doktoranden umstritten ist. Fragt man nach, reicht das Spektrum der Antworten von „Ohne meinen Co-Betreuer hätten wir gewisse Überlegungen gar nicht angestellt.“ bis „Ich habe meinen Co-Betreuer nie gesehen.“ Selbstverständlich gibt es gute Doktorarbeiten ohne Co-Betreuer. Es zeigt sich aber auch, dass ein guter Co-Betreuer und eine gute Zusammenarbeit von Betreuer, Co-Betreuer und Doktorand eine echte Bereicherung für die Doktorarbeit sein können. Treffen mit dem Co-Betreuer können systematischen Fehlern vorbeugen und dadurch viel Unheil verhindern. Die gemeinsame Bewertung von Ergebnissen mit ihm fördert die kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten, erleichtert die Festlegung der weiteren Strategie und kann das Projekt um neue Ideen bereichern. Egal was der Betreuer oder die Arbeitsgruppe erzählen mag: Die Promotion durch „normales Schreiben“ - also nicht durch eine Publikation - ist kein Stückchen schlechter und verhindert eventuell monatelange zusätzliche Arbeit mit ungewissem Ausgang. Offiziell soll die Dissertation bis Jahresende fertig gestellt werden. Vor allem zusätzliche Experimente nach Ablauf der neun Monate aber auch andere wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Gründe verzögern die fristgerechte Abgabe. Je näher das Ende des Studiums rückt, desto mehr merken einige, dass die Zeit knapp wird und man gerne noch in dem einen oder anderen Fach famulieren möchte, um auszuloten, ob dieses Fach eine persönliche Berufsperspektive ist. Dann kann es vorkommen, dass man die dafür benötigte Zeit vermisst, die man seinerzeit im Labor verbracht hat. Und - Hand aufs Herz - die Erfahrung zeigt, dass gegen Ende des Studiums das Interesse, die Dissertation fertig zu stellen, bei vielen Doktoranden stark nachlässt und man sich zunächst auf das PJ/Hammerexamen und die Zeit danach konzentrieren möchte. Im ersten Jahrgang waren Studierende aus allen klinischen Jahren in StrucMed aufgenommen worden. In unserem Jahrgang kamen die meisten Teilnehmer aus dem ersten klinischen Jahr, was bei der Wiedereingliederung nachvollziehbare Kapazitätsprobleme mit sich brachte. Die vorher vermittelte Vorstellung von einer Eingliederung in ein Wunschtertial mussten YkhWh[ Hochschule viele Kommilitonen (die Autoren eingeschlossen) verlassen, weil es einfach schon überfüllt war. In Gesprächen mit unserem Studiendekan und dem Leiter des Referats Studium und Lehre konnte aber eine für die meisten Studierenden akzeptable Lösung gefunden werden, die den Eintritt ins PJ - wie versprochen – nach nur einem zusätzlichen Semester gewährleistet. Dabei wurde dem Wunsch Rechnung getragen, die Rückkehrer in selbstgewählte „Springergruppen“ einzuteilen. Nach dieser mit Sicherheit nicht vollständigen Beschreibung des StrucMedProgramms gibt es zahlreiche Punkte die für oder aber auch gegen eine Teilnahme an StrucMed sprechen. Die StrucMed-Verantwortlichen machen sich Gedanken über mögliche Verbesserungen am Programm und haben ein offenes Ohr für studentische Kritik. So wurde beispielsweise auf dem letzten Symposium darum gebeten, eine vormals anonym erhobene Evaluation möglichst noch einmal namentlich einzureichen, um „schwarze Schafe“ unter den Betreuern auszumachen. So soll durch Ausschluss schlechter Betreuung eine bessere Qualität derselben erreicht werden. Auch wurde und wird stets darauf hingewiesen, man möge Kritik jederzeit äußern. Nur so könne StrucMed noch besser auf studentische Bedürfnisse angepasst und dadurch schließlich selbst verbessert werden. Ob StrucMed im Einzelfall ein guter Weg ist, hängt stark davon ab, welche eigenen Interessen man verfolgt und welche Schwerpunkte man setzt. Auch wird es eine perfekte Doktorarbeit - ob mit oder ohne StrucMed - nur sehr selten geben und im Jahrgang 2006 hatte das Programm noch mit vielen Kinderkrankheiten zu kämpfen. StrucMed aber verändert und verbessert die wissenschaftliche Landschaft der Medizinischen Hochschule nicht zuletzt durch seine Vorbildfunktion für andere Projekte und die direkten und indirekten Auswirkungen auf klassische Doktorarbeiten außerhalb des Programms nachhaltig. Besonders die Bezahlung der immerhin neunmonatigen Arbeit im Labor und die geringe Quote an Abbrüchen wollen wir positiv hervorheben. Die Frage nach Fluch oder Segen möchten wir bewusst unbeantwortet lassen und die uns nachfolgenden Doktoranden dazu auffordern, die Studierendenschaft auch in Zukunft über die Entwicklung des Strukturierten Doktorandenprogramms zu unterrichten. Dann wird man die Frage vielleicht in ein paar Jahren beantworten können. Christoph Höner zu Siederdissen Johannes Willenborg Aufschlüsselung der Semesterbeiträge Viele fragen sich, woraus sich die Semesterbeiträge zusammensetzen. Dabei handelt es sich nicht um die Studiengebühren in Höhe von 500 €, sondern um eine Sammlung von Dienstleistungen im Gesamtwert von 245 €. YkhWh[ 11 Titelthema „… Frauenstudium: ein gemeingefährlicher Unfug“ Prof. Dr. Brigitte Lohff zum Curare-Titelthema „100 Jahre Frauen in der Medizin“ mit einem Aufsatz über die Anfänge akademischer Ausbildung weiblicher Studenten, über kuriose polemische Angriffe und über ernüchternde Realitäten. „Die Medizin wird weiblich“, so der Titel eines Beitrages im Deutschen Ärzteblatt vom 21. März 2008, weil gegenwärtig nahezu 2/3 aller Studienanfänger Frauen sind. Die Autorinnen Birgit Hibbeler und Heike Konzilius erinnern daran, dass noch vor 110 Jahren – im Juni 1898 – die Mitglieder des damaligen 26. Deutschen Ärztetages vor dem „drohenden Einbruch von Frauen in die Männerdomäne“ warnten. 10 Jahre - bis 1908 – sollte es noch dauern, bis im gesamten Deutschen Kaiserreich den Frauen nicht mehr das Studieren untersagt werden konnte. Der Kampf den Universitätszuganges für Frauen hat auf politischer Ebene 20 Jahre zuvor begonnen, als 1888 der Allgemeine Deutsche Frauenverein eine Petition beim Preußischen Abgeordnetenhaus einreichte, um den Zugang von Frauen zum Medizinstudium und zur wissenschaftlichen Lehrerinnenausbildung zu ermöglichen. Unmittelbare Erfolge hatten diese Initiativen jedoch nicht. Erfolgreicher war das Vorgehen einzelner Frauen, Ausnahmegenehmigungen zu erwirken. Diese erteilten Genehmigungen erwiesen sich als die Hintertür, durch die Frauen der Zugang zu den Universitäten gelang: Was als Einzelfall begann, wurde schließlich zur Regel. Mit diesen Einzelfallentscheidungen wurden z. B. in Preußen, sehr zum Unmut der Professoren – insbesondere der Pathologen –, ab 1896 Frauen als Gasthörerinnen zugelassen. Bei dem damals im Bau befindlichen pathologischen Institut versuchte man durch besondere bauliche Maßnahmen das Zusammentreffen von weiblichen Wesen mit männlichen Studenten dadurch zu verhindern, dass diese Gasthörerinnen nur über spezielle Aufgänge und abgeschirmt von den anderen in den Hörsaal gelangen konnten. Die Zulassung für Frauen zum Hochschulstudium erfolgte in den einzelnen deutschen Ländern zu unterschiedlichen Zeiten: Baden 1901, Bayern 1903/04, Württemberg 1904/05, Sachsen 1906/07 und Preußen 1908/09. Doch selbst, als sich Frauen auch an preußischen Universitäten immatrikulieren konnten, „blieb noch eine Klausel bestehen, wonach auf Antrag eines Professors aus seinen Vorlesungen und Seminaren Frauen mit Genehmigung des Ministers ausgeschlossen werden konnten.“ Ein Aus¬spruch des bayrischen Kultusministers Robert von Landmann vom 18. Januar 1900 charakterisiert die damalige Stimmung recht zutreffend: das „Frauenstudium [ist] ein gemeingefährlicher Unfug.“ Untersucht man die vermeintlichen Argumente der Männer jeglicher Bildung und Couleur gegen das Frauenstudium, so bewegten sie sich auf drei Ebenen: 1. Biologische Unfähigkeit: Frauen sind nach ihrer biologischen und intellektuellen Voraussetzung nicht befähigt zu studieren. 2. Niveauverlust: Das Niveau der Wissenschaft wird durch Akademikerinnen herabgesenkt und der akademische Berufstand verliert an Ansehen. 3. Wirtschaftliche Einbußen: Der wirtschaftliche Kampf um Arbeitsplätze wird durch studierte Frauen verschärft und zwar zu Lasten der studierten Männer. Besonders seitens der Medizinprofessoren wurden alle Argumente ins Feld geführt, um die Unmöglichkeit des Ansinnens aufzuzeigen, wenn Frauen Ärztinnen werden wollten. - Die „problematischen“ biologischen Voraussetzungen der Frauen verbiete die Ausübung des Arztberufes - Wenn Frauen als Ärztinnen arbeiten, dann hat das unweigerlich negative wirtschaftliche und soziale Konsequenzen für den ärztlichen Stand. - Da durch studierte Frauen negative Folgen für die Wissenschaft insgesamt vorauszusehen sind, so wirkt sich dieses im besonderen Maße auf das Ansehen der Medizin aus. Hinter den Argumenten schlummern spezifische Ängste: Nämlich der Kampf um eine Überfüllung des Studiums und um wirtschaftliche Pfründe 12 der niedergelassenen Ärzte. Dieses war schon immer ein Lieblingsargument der Ärzte und Medizinprofessoren, wenn andere nicht ärztlich ausgebildete Gruppen oder Absolventen mit anderen Abschlüssen wie z. B. das Humanistische Gymnasium Ansprüche erhoben haben, Medizin zu studieren oder medizinische Behandlungen anzubieten . Bei dem Argument des Niveauverlustes der Wissenschaft durch akademische Frauen, das noch mit besonderer Betonung der Konsequenzen für die „deutschen Wissenschaft“ vorgetragen wurde, ist die damit verbundene Angst versteckter und auch unlogischer. Es hätte nämlich begründet werden müssen, wie es eigentlich zu einem Niveauverlust durch Frauen kommen kann. Es brauchten doch eigentlich nur die festgelegten Kriterien der Wissenschaftlichkeit eingehalten werden und das Thema hätte sich damit erledigen lassen müssen. Die Begründung, Frauen können nicht studieren sondern nur memorieren – wie der Straßburger Pathologe Friedrich von Recklinghausen meinte –, wurde vor allem mit der Behauptung vermengt, dass Frauen aus ihrer biologischen Konstitution heraus nicht in der Lage seien, wissenschaftlich zu denken. Wenn man diese Voraussetzung als richtig annähme, dann könnten Frauen doch gar nicht in die heiligen Hallen der Wissenschaft hineingelangen und deshalb auch nicht das Niveau der Wissenschaften beschädigen! Den Frauen wurde aber zugetraut – so muss man aus derartigen Befürchtungen schließen, – dass sie in der Lage wären, ärztlich und wissenschaftlich tätig zu werden und dann, wenn sie sich ihren Platz erobert hätten, habe das unweigerlich zur Folge, dass das Niveau herabsinkt. Diese Argumentation ist nicht nur unlogisch, sondern war in der damaligen Zeit auch völlig realitätsfern. Es wird von einer beispiellosen Anzahl von Akademikerinnen argumentiert, die sich gegenüber der Zahl der tatsächlich zum Studium zugelassenen Frauen gerade zu lächerlich ausgibt. So studierten z. B. im Jahr 1908 als den Frauen generell der Universitätszugang ermöglicht wurde, lediglich 386 Frauen von der Gesamtzahl von 62.124 Studenten im damaligen Deutschen Reich: d.h., ca. 0,6 % aller Studenten in allen Disziplinen waren Frauen. Nach der generellen Zulassung stieg der Anteil der Frauen bis Mitte der 20er Jahre – als ihnen das Promotions- und Habilitationsrecht zuerkannt wurde – kontinuierlich über alle Fakultäten auf 8,4% an. Medizin zu studieren war von Anfang an ein erstrebenswertes Ziel bei den studienwilligen Frauen. So betrug 1908 der Anteil an Medizinstudentinnen 6,7%. Er stieg dann während des 1. Weltkrieges auf fast 12% an und sank dann während der Weimarer Zeit auf rund 8% wieder ab. Lässt sich aber daraus eine Bedrohung für die Wissenschaft und den Berufstand ableiten? Die Antwort des Kieler Pathologen Arnold Heller vom 28. 5. 1892 auf eine Anfrage seitens des Preußischen Kultusministeriums zur Zulassung von Frauen zum Universitätsstudium belegt die vornehmliche Beweisführung gegen Frauen und den Wunsch nach einer akademischen Ausbildung. Heller äußert sich in seinem Antwortschreiben wie folgt: „Frauen sind ihrer ganzen Organisation nach den Anstren- 1. Frl. Dr. med. Anna Bayer 2. Frl. Dr. med. Elisabeth Winterhalter 3. Frau Dr. med. Adams-Lehmann YkhWh[ Titelthema gungen des ärztlichen Berufes nicht gewachsen. Auch kann eine weitere Steigerung der Überfüllung des ärztlichen Standes im öffentlichen Interesse nicht erwünscht erscheinen. ... Vor Studierenden beiderlei Geschlechtes lassen sich gewisse Gegenstände nicht ohne peinliche Empfindung behandeln,... Es würde zu einer oberflächlichen und ungenügenden Behandlung solcher Gegenstände kommen müssen, wie überhaupt das Niveau der Anforderungen herabgedrückt werden müsste“ Begonnen haben diese polemischen Angriff auf die ersten deutlich eingeforderten Ansprüche seitens einiger Frauen, zum Studium zugelassen zu werden, mit dem 1872 erschienenem Buch „Das Theodor Wilhelm von Bischoff Studium und die Ausübung der Medizin 1807-1882 durch Frauen.“ Verfasser dieser Schrift war der Münchener Anatomen und Physiologen Theodor von Bischoff (18071882). Darin sind bereits alle Argumente zusammengefasst, die dann noch bis zur endgültigen Zulassung der Frauen zum Studium im gesamten Deutschen Reich 1908 und noch darüber hinaus in vielfältigen Variationen und blühender Metaphorik vorgetragen wurden. Sie beherrschten nicht nur die Diskussionen unter den Professoren, sie waren Thema von Landtagsdebatten, Fachkongressen, in der Presse und in der Literatur. Nur wenige Ärzte und Professoren wie z.B. der Chirurg Friedrich Trendelenburg ergriffen Partei für die Frauen oder verhielten sich abwartend, da schlicht und einfach diesbezüglich keine Erfahrungen vorlagen. Trotz des Mangels an Erfahrung waren sich die meisten Medizinprofessoren erstaunlich einig, dass Gefahr für die Medizin, die Patienten und natürlich auch für die Männer insgesamt drohe, wenn Frauen Ärztinnen würden. Sie boten für ihre Ansichten vermeintlich „wissenschaftliche“ Begründungen an. Bischoff hatte in seiner Schrift schlicht und ergreifend festgestellt, dass dem „weiblichen Geschlechte nach göttlicher und natürlicher Anordnung die Befähigung zur Pflege und Ausübung der Wissenschaften und vor allem der Naturwissenschaften“ fehle. Dass es aber dem weiblichen Geschlecht an dieser Befähigung fehle, hat aber für das „Weibliche Wesen“ durchaus auch positive Seiten, die durch ein akademisches Studium in Frage gestellt würde. Paul Julius Möbius Bischoff ist sich sicher, Studieren „wider1853-1907 streitet und verletzt die besten und edelsten Seiten der weiblichen Natur, Sittsamkeit, Schamhaftigkeit, Mitgefühl und Barmherzigkeit, durch welche sich dieselbe [die weibliche Natur, d. V.] von der männlichen auszeichnet“. Der Arzt und Psychiater Paul Julius Möbius verschärfte z. B. diese so genannte „wissenschaftlich Beweisführung“ gegen das weibliche Studienbegehren durch seine unsägliche 1899 erschienene Schrift: „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes“. Dieser physiologische Schwachsinn des Weibes ist für ihn nicht nur ein „physiologisches Faktum sondern ein physiologisches Postulat“. Man solle deshalb nicht mehr von den Weibern verlangen, als dass sie „gesund und dumm“ sind. Den gehirnphysiologischen Beweis der weiblichen Inferiorität glaubt er auch dadurch erbracht zu haben, weil die „für das geistige Leben außerordentlichen Gehirnteile, die Windungen des Stirn- und Schläfenlappens, beim Weibe schlechter entwickelt sind als beim Mann, und […] dieser Unterschied [besteht] schon bei der Geburt.“ YkhWh[ Noch nachdem Frauen an allen deutschen Universitäten studieren durften, gab der berühmte Physikochemiker, Wilhelm Ostwald (1853-1932) 1909 – im gleichen Jahr als der Nobelpreis für Chemie für seine Forschungen auf dem Gebiet der Katalyse, sowie für seine grundlegenden Untersuchungen über chemische Gleichgewichtsverhältnisse und Reaktionsgeschwindigkeiten verliehen wurde – zum Thema FrauenstuWilhelm Ostwald dium zu bedenken: 1853-1932 „Es muss also rein objektiv der Schluss gezogen werden, dass die Frauen unserer Zeit, unabhängig von Rasse und Nationalität, sich nicht für grundlegende wissenschaftliche Arbeit eignen... Mir scheint, dass dieses biologisch durchaus begreiflich ist und schwerlich anders sein kann.“ Die Hoffnung trog jedoch, dass diese so selbstsicher vorgetragenen, vermeintlichen wissenschaftlichen Beweisführungen Grund genug bieten, das Studienbegehren der Frauen zu verhindern. Trotz aller Bemühungen, sie vom Studieren abzuhalten, ließen sich junge Frauen nicht entmutigen und gingen den oft sehr steinigen und gesellschaftlich wenig geachteten Weg der akademischen Ausbildung. Erstaunlich viele der Frauen aus den Anfängen des Frauenstudiums stammten aus evangelischen oder protes¬tantischen Familien. Überproportional vertreten waren Frauen mosaischen Glaubens, von denen viele später ins Exil gezwungen wurden. Bis Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts erreichten Frauen einen prozentualen Anteil von ca. 19% aller Studierenden. Im Jahr der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten studierten im Sommersemester insgesamt 20.141 Männer und 5.123 Frauen Medizin. D.h. ein Drittel aller an den Universitäten immatrikulierten Studentinnen waren für Medizin eingeschrieben. Unmittelbar nach der Machtübernahme wurde am 20. April 1933 das „Reichsgesetz gegen die Überfüllung der Schulen und Hochschulen“ erlassen. Diesem Gesetz zufolge durfte der Anteil der Studentinnen an der gesamten Studentenschaft 10 % nicht überschreiten. Die Zahl der Studentinnen aus allen Fakultäten ging von 18.375 im Jahr 1932 auf 5.815 im Jahr 1939 zurück. Wurden mit Kriegsbeginn Frauen wieder vermehrt zum Studium – vor allem Medizinstudium - zugelassen, weil es durch den Krieg an Ärzten mangelt, so änderte sich das drastisch wieder nach Kriegsende. Nun sollten vor allem die männlichen Kriegsteilnehmer Studienplätze erhalten. Mit der gleichzeitigen Einführung des Numerus Clausus wurde es anfänglich Frauen noch zusätzlich erschwert, einen Studienplatz zu erhalten. Mehrer Jahrzehnte bewegte sich die Zahl der zugelassenen Studentinnen im 30%-Bereich. Obwohl bereits in den 20er Jahren einige Frauen in den klinischen Fächern habilitiert waren, dauerte es noch bis in die 1970 Jahre bis Frauen wieder zu Privatdozentinnen ernannt wurden. Diese Generation von Frauen wurde vorwiegend in den theoretischen Fächern habilitiert – wie Anatomie und Histologie. Akademische Meriten in den klinischen Fächern blieben noch bis in das neue Jahrtausend vornehmlich den männlichen Mitstreitern vorbehalten. Auch wenn gegenwärtig der Anteil der weiblichen Studierenden bundesweit um die 65% liegt, wird es noch einige Jahrzehnt dauern, bis über 30 % der Leitungspositionen von Professorinnen besetzt sein werden. Prof. Dr. Lohff ist Leiterin der Abteilung Geschichte, Ethik und Philosophie an der MHH, sowie Mitglied der Ethikkommission, des Advisory Board der Medizinischen Universität Wien, des Internationalen Instituts für Theoretische Kardiologie (IIfTC) und des Instituts für Sozialmedizin der Medizinischen Universität Wien. 13 Titelthema Der Trend geht zur Ärztin Erster Schauplatz: Medizinische Hochschule Hannover, Hörsaal A, 9.15h. Ich blicke mich um. Rund 70 Zuhörer lauschen der Vorlesung. Gut 50 davon sind Studentinnen. Zweiter Schauplatz: Ein Krankenhaus in der Region Hannover. Ich bin gemeinsam mit einer Assistenzärztin im Patientenzimmer. Gerade hat sie den älteren Patienten über die geplante Colon-Teilresektion aufgeklärt. Beim Rausgehen ruft er ihr zu: „Vielen Dank, dass Sie sich soviel Zeit genommen haben. Es wäre aber schön, wenn mir das noch mal ein Arzt sagen könnte (Pause) Schwester.“ Selten habe ich mich für meine Geschlechtsgenossen so geschämt wie in diesem Moment. Was die Statistik über den Anteil der Frauen im Verlauf ihrer medizinischen Berufskarriere belegt: der Arztberuf ist immer noch „a man’s world.“ Besonders in den klassischen Fächern wie der Chirurgie heißt es für den Patienten immer noch „der Arzt und die Schwester“. Die gemachte Erfahrung im Krankenhaus spiegelt dies auf grausame Weise wider. Was der Blick in den Hörsaal zeigt und die Studierendenzahlen belegen: Ein Umdenken wird stattfinden müssen, denn die Medizin wird weiblich! „Die Medizin wird weiblich“, so titelte das Deutsche Ärzteblatt in seiner Ausgabe 12/2008. Seit 100 Jahren sind Frauen nun für das Medizinstudium zugelassen – bereits 40 Prozent der Krankenhausärzte sind weiblich. In den leitenden Positionen sind Frauen hingegen weiterhin unterrepräsentiert. Dennoch wird deutlich: Die klassische Arzt-Schwester-Beziehung ist ein Auslaufmodell. Woran liegt das? „Immer weniger Männer wollen Ärzte werden. Prestige wie Gehälter sind dramatisch gesunken. Frauen springen in die Lücke. Die Folge: noch schlechtere Löhne, weniger Forschung, Personalmangel“, so die Journalistin Barbara Lukesch in einem Beitrag im Magazin „Die Weltwoche“. Fakt ist: In anderen Berufen lässt sich mit weniger Aufwand deutlich mehr Geld verdienen. Neben der gesunkenen Anziehungskraft des Berufes für Männer, macht sich ein weiterer demographischer Trend bemerkbar: Die gestiegene Zahl der Abiturientinnen. Mittlerweile machen mehr Frauen Abitur als Männer – und das mit im Mittel besserem Ergebnis. Ein stark zulassungsbeschränkter Studiengang wie Medizin steht den Absolventen mit den besten Noten offen – und das sind nun mal vor allem Frauen. Karrierehindernis Kind Frauen haben im Vergleich zu Männern einen entscheidenden KarriereNachteil. Sie bekommen Kinder. Kinder bedeuten heutzutage leider fast immer noch einen Karriere-Knick. Betrachtet man Grafik 1 und 2 genauer, so stellt man fest, dass Frauen bis zu einem gewissen Level im System vorankommen. Den Sprung auf den Chefarztposten oder Professorensessel schaffen allerdings die wenigsten. „Es fehlen geregelte Arbeitszeiten, Kinderbetreuungsplätze im Krankenhaus und eine bessere Rücksichtsnah- 14 me auf Elternzeiten,“ fasst eine junge Assistenzärztinnen zusammen. „Ich wäre gerne Chirurgin geworden.“, klagt eine Anästhesistin am Agnes-KarllKrankenhaus in Laatzen. „Aber bei den Arbeitszeiten?“ Befristete Verträge sind ein weiterer Hinderungsgrund, den Kinderwunsch aufzuschieben oder kinderlos zu bleiben, lautet das Ergebnis einer nordrhein-westfälischen Studie. Viele Promovierte stehen vor der Entscheidung: Wissenschaftliche Karriere oder Kind. Für die Forscherkarriere entscheiden sich dann aber doch die wenigsten (vgl. Grafik 2). Hoffnung für die Zukunft macht der zunehmende Ärztemangel: Denn wenn die Krankenhäuser um den weiblichen Nachwuchs konkurrieren, wird Kinderfreundlichkeit immer mehr zum schlagkräftigen Argument. Auch zur Freude der männlichen Nachwuchsmediziner. MHH: Mentoring und Kinderbetreuung Folgt man dieser Argumentation ergeben sich zwei große Probleme für Ärztinnen mit Kind: 1. Eingeschränkte Aufstiegsmöglichkeiten und 2. Familienunfreundliche Arbeitsplätze. Beides will die MHH unter Leitung der Gleichstellungsbeauftragten Bärbel Miemietz minimieren. 2004 gab es erstmals ein Mentoring-Programm für Wissenschaftlerinnen, welches mittlerweile in die dritte Runde geht. 2006/2007 lief das erste und bislang einzige Projekt für Studentinnen und Absolventinnen der MHH (die CURARE berichtete in Ausgabe 91). Ziel dieser Programme ist die zeitlich befristete Betreuung einer „Mentee“ durch eine erfahrene Kraft, also einen Mentor oder Mentorin. Der Mentor hilft bei der Karriereplanung, Berufseinstieg und dem Knüpfen von Kontakten. Zusätzlich werden Workshops und Trainings für die Teilnehmerinnen angeboten. Was einen familienfreundlichen Arbeitsplatz angeht, hat die MHH gar Vorbildcharakter: Als eine von nur fünf niedersächsischen Universitäten wurde die MHH mit dem Zertifikat „Familiengerechte Hochschule“ ausgezeichnet. YkhWh[ Titelthema Doch welches „normale“ Krankenhaus verfügt über ein solches Angebot? Welcher Student oder welche Studentin arbeitet später wirklich an der MHH? Bei all diesen positiven Schlagzeilen sollte man nicht vergessen: Auch an der Uniklinik ist nicht alles Gold was glänzt. Der tatsächliche Bedarf an Betreuungsplätzen ist trotz jüngster Erweiterungsbauten immer noch um Faktor 2 bis 3 größer als das Platzangebot (vgl. Bedarfsanalyse Kinderbetreuung an der MHH im Jahr 2006). Trotz aller Bemühungen: Eine gute Kinderbetreuung kann ungünstige Arbeitszeiten nicht aufwiegen. Studentinnen an der MHH: Das bringt die Zukunft Was bringt nun die Zukunft? Um erste Trends abzuschätzen, sollte man einen Blick auf die Studierendenzahlen werfen. Betrachtet man diese, stellt man fest: In der MHH studieren prozentual mehr Frauen Humanmedizin als im Bundesschnitt. Studieren an den anderen medizinischen Fakultäten je nach Zeitpunkt des Studiums rund 60 Prozent Frauen, so waren von den 2092 im Wintersemester 2007/2008 eingeschriebenen Humanmedizinstudenten 1324 weiblich, das entspricht einem Frauenanteil von 63,3 Prozent. Im Modellstudiengang HannibaL ist das starke Geschlecht noch stärker präsent. Der erste Jahrgang, mittlerweile im 3. Studienjahr, besteht zu 67,5 Prozent aus Frauen. In den zwei folgenden Jahrgängen sinkt der YkhWh[ hohe Frauenanteil leicht, ist aber immer noch deutlich über der 60 Prozent-Hürde. Woran liegt dies? Wird die Medizin wieder männlich? Eher nicht! Denn seit zwei Jahren gibt es Auswahlgespräche. Der Anteil der dazu eingeladenen Frauen ist weiterhin enorm hoch, „Allerdings haben die Männer oft leichte Vorteile, da sie im Zivildienst schon über einen längeren Zeitraum ins medizinische Berufsfeld hereingeschnuppert haben und so ihren Studienwunsch überzeugend begründen können, während die meisten Bewerberinnen frisch von der Schule kommen.“, fasst einer zusammen, der im letzten Sommer die Auswahlgespräche betreut hat. Die Medizin wird weiblich Die Medizin wird weiblich. Zumindest in leitenden Positionen sind Frauen (noch) deutlich unterrepräsentiert. Schuld daran ist vor allem das bestehende System, das Kinder und Karriere schlecht vereinbaren lässt – dies auch zu Lasten der Männer. Die MHH zeigt bereits gute Ansätze. Bis ein den Absolventenzahlen entsprechender Anteil der Chefarztposten von Frauen besetzt wird, ist es aber noch ein langer Weg. Für die nahe Zukunft gilt es die Akzeptanz der Ärztinnen zu erhöhen. Frauen sind hervorragende, wenn nicht sogar manchmal bessere Ärzte! Ein solch peinliches Szenario wie bei der Patientenaufklärung möchte ich nie wieder miterleben. Ole Tempelhof Mehr Informationen zum Thema unter: http://www.mh-hannover.de/gleichstellung.html http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=59406 Grafik 1 u.2 verwendet mit freundlicher Genehmigung des Dt. Ärzteblatts. 15 Hochschule PJ an der MHH: 400 Euro Vergütung beschlossen „Das PJ soll an der MHH mit 400 Euro monatlich vergütet werden!“ Diese Meldung wurde im Januar an der Hochschule und bundesweit verbreitet. Für einige Aufregung sorgte die Nachricht schon deshalb, weil die MHH die erste Hochschule ist, die in die PJ-Vergütung einsteigt. Was bei mehr und mehr privaten Trägern schon als geschicktes Instrument zur Nachwuchsrekrutierung erkannt wurde, sollte nun auch bei uns eingeführt werden, angeregt und vielfach verteidigt durch den studentischen Senator Constantin Janzen. Dieser nämlich brachte das Thema auf die Tagesordnung des Senats, und in der Tat sah sich niemand der Kritiker in der Lage, ernsthafte Argumente dagegen aufzubieten. Woher dann aber die ganzen Unklarheiten zu Beginn des Jahres? Viele Abteilungsleiter hatten keine Ahnung von dem Beschluss und wussten nicht, wie die genauen Bedingungen aussahen. Zunächst: die studentischen Senatoren sind selbstverständlich nicht dafür verantwortlich, Entscheidungen des Senats in die Abteilungen der MHH zu tragen. Was sie aber gemacht haben, war politisch motiviert: Nachdem die Soll-Bestimmung bezüglich der 400 Euro erfolgreich durch den Senat gebracht wurde, gab es berechtigte Sorge, dass viele diesen Beschluss gerne wieder „kassieren“ würden bevor er richtig bekannt wurde. Daher wurde er massiv publik gemacht und auch mit Hilfe des Hartmannbundes und des Marburger Bundes verbreitet. Auf diesem Wege wurde verhindert, dass die MHH einen Rückzieher machen kann. Was aber sagt der Beschluss nun? Was hat es zu bedeutet, dass es sich um eine „Soll-Regelung“ handelt? Da der Senat und das Präsidium den Abteilungen – zumindest in der Kürze der Zeit - keine zusätzlichen Gelder zur Verfügung stellen können, kann man natürlich nur empfehlen, die 400 Euro zu zahlen. Diese Regelung hat allerdings entscheidende Vorteile. Zum einen sind die Abteilungen gehalten, sich dem Senatsbeschluss entsprechend zu verhalten wo es möglich ist, und offensichtlich tun dies auch viele. Darüber hi- naus kommt hier natürlich der Vorbildcharakter der MHH zum Tragen. Vom Studiendekan wurde bestätigt, dass viele Lehrkrankenhäuser sich schon „beschwert“ hätten, dass sie nun in den Zwang geraten würden, diese Vergütung auch zu bieten – eine „Beschwerde“, die aus studentischer Sicht nur mit Genugtuung aufgenommen werden kann. Was bedeutet die momentane Situation für PJ-Studenten von der MHH? Das PJ bietet nun eine neue Wahlmöglichkeit. Wer sich voll dem Eigenstudium für das Hammerexamen widmen möchte, der kann sich eine Abteilung oder eine Klinik wählen, die keine Vergütung bezahlt und es auch sonst nicht so genau nimmt mit dem PJ und der Anwesenheit. Wer sich allerdings gerne besonders praktisch betätigen möchte und dementsprechend auch eine Entschädigung verdient hat, der kann sich darum bemühen, in einem Bereich sein PJ abzuleisten, in dem er eine Bezahlung erhält und damit auch eine größere Verpflichtung eingeht. Selbstverständlich wird es auch Grenzfälle geben und es gibt sicher Abteilungen, die gerne eine Vergütung zahlen würden, dies aber momentan nicht können. Daher gilt es, sich ein wenig umzuschauen und dann eine ganz bewusste Entscheidung für das praktische Jahr zu treffen. Der hochschulpolitischen Referate des AStA werden dies unterstützen, indem versucht wird, alle Abteilungen und Krankenhäuser, die attraktive Bedingungen für das PJ bieten, unter asta.mh-hannover.de/pj aufzulisten. Eine diesbezügliche Befragung der Abteilungleiter der MHH läuft bereits. Gerne sind auch studentische Erfahrungen und Kommentare willkommen ([email protected])! Michael Grimme Kurz gemeldet: Elektronische Prüfungen Auf einer Informationsveranstaltung am 22.04.2008, auf der Lehrverantwortliche und Abteilungsleiter in das elektronische Prüfungssystem der Firma Codiplan eingewiesen wurden, sind interessante Details zum elektronischen Prüfungssystem bekannt geworden. Bei dem elektronischen Prüfungssystem „Q-Exam“, das im Rahmen von Klausuren an der MHH eingesetzt wird, handelt es sich um eine so genannte Public-Private-Partnership (PPP). Solche Partnerschaften werden häufig eingesetzt, um Aufgaben öffentlicher Institutionen zur Kostenersparnis an privatwirtschaftlich arbeitende Unternehmen zu delegieren, die das wirtschaftliche Risiko der Unternehmungen tragen. Seit März 2007 würden in jedem Semester 80 % aller Prüfungen elektronisch abgenommen. Dabei habe bisher nur drei Prüfungen gegeben, die nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden konnten, so Johannes vor dem Esche, Geschäftsführer Codiplan. In einem Fall habe es Probleme mit den Daten vom Studiendekanat übermittelten Daten gegeben, einmal habe ein Programmierfehler vorgelegen, beim dritten Mal sei durch einen Stromausfall die nächtliche Ladung der Displays nicht erfolgt. Die Akzeptanz bei den Studierenden, führt Prof. Matthies aus, sei gut. Sie hätten den Evaluationsergebnissen zufolge mehr Vertrauen in die elektronischen Prüfungen als in manuell korrigierte und empfänden sie nicht als zusätzliche Belastung. Q-Exam ermöglicht den Lehrverantwortlichen, alte Klausurfragen erneut einzusetzen. Nach jeder Klausur werden die Fragen anhand der abgegebenen studentischen Antworten in vier Schwierigkeitsgrade eingeteilt. Stellt man eine neue Klausur unter Zuhilfenahme von alten Fragen zusammen, 16 kann man dabei leichte von schwierigen Fragen unterscheiden. Studiendekan Prof. Haller betonte, im Rahmen der Einführung elektronischer Prüfungen müsse auch die Lehre an die veränderten Umstände angepasst werden. So solle in Zukunft vor Beginn eines Moduls der zu lernende Stoff festgelegt werden. Die Lehre müsse beispielsweise durch Skripten der Dozenten und die Festlegung auf ein Lehrbuch verbessert werden. Durch die Einführung schwierigerer, elektronischer Prüfungen könne dann eine Reduktion von anwesenheitspflichtigen Lehrveranstaltungen ermöglicht werden. Codiplan hat dazu schon neue Prüfungsmodi implementiert. Es stünden, so vor dem Esche, in Zukunft drei weitere Fragetypen zur Verfügung. Man habe die Möglichkeit geschaffen, bilddiagnostische Fragestellungen an gerasterten Bildern zu überprüfen. Die Prüflinge könnten so beispielsweise Pathologien in einem Röntgenbild markieren. Außerdem würden Lückentextfragen möglich, bei denen der Prüfling einen Satz mit Hilfe einer Auswahl von Wörtern korrekt vervollständigen könne. Auch Freitextfragen würden zukünftig ermöglicht. Vor der Einführung, die schon zum Wintersemester 2008 erfolgen könne, müsse allerdings der Senat der Einführung der neuen Fragetypen zustimmen. YkhWh[ Auslandsinformationen für Famulaturen / PJ Tipps für den Berufsstart Vorsorge zu speziellen Medizinerkonditionen Studienendfinanzierung für akademische Heilberufe Berufs- und Privathaftpflicht für Studenten (Rabatte für Berufsverbandsmitglieder) Ihr Beraterteam: Dipl.-Kaufmann M.A. Daniel Mahnkopf Jowita Gosselin Dipl.-Kaufmann Dipl.-Ökonomin Tom Kutsche Kerstin Rassau Deutsche Ärzte Finanz Service-Center Hannover Herderstraße 1 30625 Hannover Tel. 0511/ 55 47 49 0 Fax 0511/ 55 47 49 20 eMail [email protected] Feuilleton Unterm Hakenkreuz: Zwangsarbeit in Hannover Hannover 2008. Konzentrationslager sind weit weg. Bergen-Belsen, Sachsenhausen und Auschwitz in der Ferne. Konzentrationslager sind weit weg. Stimmt das wirklich? Den wenigsten Hannoveranern ist bewusst, dass es auch direkt vor ihrer Haustür Konzentrationslager gab. Vielleicht liegt es daran, dass sich vor allem die Namen der Vernichtungslager ins Gedächtnis gebrannt haben. Nichtsdestotrotz wurden auch in Hannover Menschen als Zwangsarbeiter ausgebeutet und umgebracht. Schriebe man eine Anklageschrift, könnte sie sich so lesen: Tatort Hannover in den Jahren 1939-1945. Das Verbrechen: Zwangsarbeit in über 500 Lagern, darunter 7 Außenlager des KZ Neuengamme; die Opfer: 60.000 Männer, Frauen, Kinder, vor allem Kriegsgefangene und politisch Verfolgte; Anstifter: das NS-Regime; Profiteure: fast alle „kriegswichtigen“ Unternehmen der Region. Zwangsarbeit war Normalzustand im nationalsozialistischen Kriegsalltag. Auch in Hannover. Die Menschen, die hier in über 500 Lagern zur Arbeit gezwungen wurden, kamen vor allem aus Osteuropa. Ohne sie wäre die deutsche Wirtschaft nicht in der Lage gewesen, die Kriegsmaschinerie und die Versorgung an der „Heimatfront“ aufrechtzuerhalten. Die Unternehmen, die Zwangsarbeiter beschäftigten, haben gut an ihnen verdient. Die Geschichte der Zwangsarbeit in Hannover wird erst seit Ende der 90er Jahre aufgearbeitet. Eine Stadtkarte mit Arbeitslagern existiert (noch) nicht. Besser sieht es beim Wissen über die hannoverschen Konzentrationslager aus. Diese wurden überwiegend im Jahre 1944 als Außenlager des KZ Neuengamme bei Hamburg errichtet. Zu diesem Zeitpunkt wurden keine neuen, eigenständigen KZs mehr gebaut, sondern Lager an bestehende Fabriken angesiedelt. Das Ende des Schreckens kam am 6. April 1945. Als die Stärke der Bombenangriffe zunahm und die alliierten Truppen immer näher rückten, ließ die SS die Lager räumen. „Lieber Tod als Sklav’ “ lautete die Devise. Zu Fuß mussten die Häftlinge Hannover in Richtung Bergen-Belsen verlassen. Der Marsch dauerte drei Tage. Wie viele Menschen auf dem Weg und in den folgenden Tagen in Bergen-Belsen ums Leben kamen, ist nicht bekannt. Einen Tag nach Ankunft der KZ-Häftlinge in Bergen-Belsen, am 10. April 1945, wurde Hannover befreit. 18 Das Frauen-KZ in Limmer Versteckt befindet sich in Limmer an der Ecke Stockhardtsweg/ Sackmannstein ein kleiner, halb Meter hoher Stein. Er ist verwittert, die Schrift kaum lesbar, kein Schild weist auf ihn hin. Der Stein ist ein Gedenkstein. Er kennzeichnet den Standort der drei Baracken, in denen die Insassen des FrauenKonzentrationslagers Limmer untergebracht waren. Das Konzentrationslager im Schatten des benachbarten Conti-Werkes war ein Lager ausschließlich für Frauen. Die Insassen wurden von drei weiteren Lagern hier her verlegt: Im Juni 1944 erreichte ein Transport mit 266 überwiegend französischen Häftlingen aus dem KZ Ravensbrück das Lager. Um die Jahreswende 44/45 kamen aus den Außenlagern Salzgitter-Watenstedt und Hannover-Langenhagen weitere weibliche Gefangene, davon viele mit Herkunft aus Osteuropa. Das für knapp 300 Personen ausgelegte Lager musste nun über 1000 Frauen aufnehmen. Das bedeutete: Mehrere Frauen mussten in einem Bett schlafen, die sanitären Einrichtungen reichten von vorne bis hinten nicht. Von einigen dieser Frauen sind Berichte über das KZ in Limmer überliefert. Stephanie Kauder beschreibt es folgendermaßen: „Das Lager, dem wir zugeteilt sind, ist im Vorort Limmer in Hannover. Es liegt im Westen der Stadt. Es besteht aus drei Baracken: Dem Block, den Toiletten und der Küche. Es ist von einem elektrisch geladenen Stacheldraht umgeben, hat aber keine Mauer, und jenseits der Barrieren kann man einen Obstgarten, eine Kirche und einen Bauernhof sehen, die letzten Häuser des Ortes […] Der Block setzt sich aus zehn Räumen zusammen. […] Die Betten sind übereinander gebaut in Gruppen von zweien. Die Matratzen sind aus Gummiresten gemacht.“ Die Frauen hatten zwei Aufgaben: Die einen mussten Trümmer beseitigen. Dies geschah in einer Munitionsfabrik in Langenhagen und in einer Lindener Brotfabrik. Wenn die Frauen abends nach Limmer zurückkehrten, YkhWh[ Feuilleton KZ Insassen Art der Arbeit Auftraggeber Ahlem A12 750 Männer Bau von unterirdischen Stollen Continental AG, Maschinenfabrik NDS Langenhagen 500 Frauen Flugzeugteilebau, Munition Brinker Eisenwerke Limmer 1050 Frauen Gasmasken,Trümmerräumung Continental-Gummiwerke AG Misburg 1000 Männer Aufräum- und Bauarbeiten Deutsche Erdölraffinerie Mühlenberg 500 Männer Produktion v. Flakgeschützen Hanomag, Rheinmetall-Borsig Stöcken („Varta“) 1500 Männer Batterien für U-Boote Accumulatoren-Fabrik AG Stöcken („Conti“) 1000 Männer Reifenproduktion Continental-Gummiwerke AG waren sie so müde und erschöpft, dass sie nicht einmal die Kraft hatten sich zu waschen und sofort in den Schlaf fielen. Das Foto der Arbeiterinnen täuscht darüber hinweg, es ist gestellt ist. Die Arbeiterinnen wurden für die Aufnahme „herausgeputzt“. Die anderen Frauen produzierten im benachbarten Continental-Gummiwerk Gasmasken und Flugzeugreifen. Hier gab es laut den Überlebenden gegenüber dem Trümmerbeseitigen drei Vorteile: Die Arbeit war etwas weniger anstrengend, es gab Duschen und oftmals hilfsbereite deutsche Arbeiterinnen, die ab und an etwas Brot zusteckten. Diese „Vorteile“ entschädigen aber nicht dafür, dass auch im Conti-Werk Raubbau an den Arbeiterinnen betrieben wurde: Die Frauen in der Gasmaskenproduktion mussten im Akkord arbeiten. Die Überlebende Geneviéve Helmer beschreibt die Tätigkeit: „Unser Leben in der Fabrik begann, ein Leben, bei dem man nur verkommen und verdummen konnte mit seinen 12 Stunden Arbeit am Fließband, eine Woche Tag-, eine Woche Nachtarbeit […] Die Werksführer haben keine Geduld; wir bringen wenig guten Willen auf, um ihre Gasmasken zu fabrizieren. Wenn (sie) sich einmischen, endet es immer mit Fußtritten und Faustschlägen, welche man mit stoischer Ruhe in Hab-Acht-Stellung empfangen muss, die Fäuste geballt und Wut im Herzen.“ Mit dem Näherrücken der Allierten kam auch das Ende des Frauen KZs in Limmer, die SS ließ das Lager räumen. Am 6. April 1945 begann der „Evakuierungsmarsch“ der Frauen nach Bergen-Belsen. 63 Jahre später, wir schreiben das Jahr 2008: Versteckt befindet sich in Limmer ein kleiner, halb Meter hoher Stein. Nur er erinnert bislang an die traurigen Schicksale der Zwangsarbeiterinnen. Das soll in Zukunft besser werden: Die Pläne zur Neu-Bebauung des Conti-Geländes enthalten eine Gedenkstätte. War aber auch mal Zeit! Der Artikel enthält Zitate aus dem sehr empfehlenswerten Buch „Feinde im eigenen Land - Zwangsarbeit in Hannover im Zweiten Weltkrieg“ von Janet Anschütz und Irmtraud Heike, 2. Auflage, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000. Erhältlich im Buchhandel und ausleihbar in der MHH Bibliothek. Abdruck des Fotos mit freundlicher Genehmigung des Historischen Museums Hannover. Informationen zu den hannoverschen Konzentrationslagern gibt es unter www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de YkhWh[ 19 Feuilleton Mehr als nur Reifen: das alte Conti-Gelände Stadtführerin Delphine Guichard erzählt: „Was Sie hier sehen ist ein verlassenes Industriegelände. Bis vor acht Jahren befand sich hier ein Teil der Produktion der Firma Continental - in Hannover auch gern einfach nur Conti genannt. 1995 beschließt die Conti, den Standort Limmer bis Ende 1999 aufzugeben. Auch Hans-Jürgen Breuste muss sein Atelier räumen, nachdem er hier viele Jahre mit Alt-Gummi als Künstler tätig war. Was aus diesem Gelände nun werden soll, verrate ich gleich. Doch bevor wir uns auf eine gemeinsame Reise in die Zukunft begehen möchte ich Sie ein wenig in die Vergangenheit entführen. Denn wir befinden uns im Herzen der hannoverschen Gummiindustrie. 100 Jahre lang wurden hier Produkte aus Gummi hergestellt. Hier haben bis zu 6000 Männer und Frauen gearbeitet - 6000 Menschen, das ist soviel wie der gesamte Stadtteil Limmer heute. Am Anfang waren es 1100 und zuletzt 1500 - eine Größenordnung, die der Anzahl von Zuschauern entspricht, für die das hannoversche Opernhaus Platz bietet. Heute verbindet man den Namen Continental hauptsächlich mit dem Produkt Reifen. Doch es sind viel mehr Produkte, die aus dem Material Gummi im Laufe von 100 Jahren hier produziert worden sind. Ganz ursprünglich fing es mit Kämmen an, die nicht mehr aus Horn sondern aus dem billigeren und beliebt gewordenen Material Hartgummi entstanden. In den letzten Jahren der Produktion wurden an diesem Standort sowohl hochmoderne Motorlagerungen als auch Produkte hergestellt, die sicherlich viele von Ihnen heute sogar tragen, nämlich Schuhsohlen und Absätze. Was sonst noch aus der Fabrik kam, erzählen die Arbeiterinnen und Arbeiter in ihrem Lied „Die Limmer Gummi-Chirurgie“: Merket auf und spitzt die Ohren, Denn wir künden jetzt an, Was Chirurgen und Doktoren Unsre Firma bieten kann: Auch was nach den reichen Listen, Auf das Feinste illustriert, Apotheken und Drogisten Flott von uns wird fabriziert: Stethoskope, Plessimeter, Hämmer für die Percussion, Lehren, Sonden und Katheter Liefern wir seit langem schon; Kästen, Dosen und Bestecke Zu gar mancherlei Gebrauch, Audiphon und Höhrrohrstöcke Clysos, mit und ohne Schlauch. [...] (Quelle: Klingebiel, Siegfried (Hrsg.) „Limmer wie immer: Das Werk im Wandel“, Verlag: ContiTechHolding GmbH) Es wurden auch Bälle und Gummipuppen fabriziert. Diese waren frei von gesundheitsschädlichen Stoffen, wie ein Attest aus dem Jahr 1900 bestätigt. Und gerade diese Spielzeugproduktion rettete dem Werk während des zweiten Weltkrieges sozusagen das Leben. Die Alliierten hatten nämlich nicht mitbekommen, dass mittlerweile auch Gasmasken und Flugzeugreifen produziert wurden. Deshalb konnte das Limmer Werk und somit die Continental unmittelbar nach Kriegsende die Produktion wieder aufnehmen, was für viele andere hannoversche Betriebe absolut undenkbar war. Wie geht es nun in Zukunft weiter? Heute ist das gesamte Gelände Hauptteil des Sanierungsgebietes Limmer. Hier soll die sogenannte Wasserstadt Limmer entstehen, ein Ort zum Wohnen, Arbeiten und Leben. Wasserstadt, weil dieser Standort zwischen zwei Wasserwegen eingebettet ist, nämlich dem Leineabstiegskanal und dem Stichkanal Linden. Dieser verbindet den Lindener Hafen mit dem Mittellandkanal. Manche Architekten haben sogar im offiziellen Wettbewerb der Stadt vorgeschlagen, dass die zukünftigen Anwohner mit dem Boot bis vor die eigene Haustür fahren könnten. Viele Diskussion gab es und gibt es immer noch um das Thema der zu erhaltenen historischen Gebäude. Unter Denkmalschutz stehen neben dem schon sanierten Direktionsgebäude am Geländeeingang auch zwei am Kanal stehende Gebäude sowie der Wasserturm. Untersuchungen haben allerdings ergeben, dass in den Mauern der alten Fabrikhallen giftige Stoffe stecken. Diese Gifte schließen eine Nutzung der Gebäude mit dauerndem Aufenthalt von Menschen aus. Deshalb wird wahrscheinlich nach Sanierung des Geländes, was auch eine umfangreiche Bodensanierung bedeutet, nur noch der Wasserturm übrig bleiben, sowie das Direktionsgebäude. Wie der Raum grundsätzlich genutzt werden soll, steht im Rahmenplan der Stadt. Momentan gibt es allerdings ein größeres Projekt, das in der Öffentlichkeit diskutiert wird, nämlich die Erweiterung des Stichkanals, was einen unmittelbaren Einfluss auf die Wasserstadt hat. Es bleibt also spannend, wie es hier weitergeht.“ 20 YkhWh[ Feuilleton YkhWh[ 21 Feuilleton MHH-Mensa: Besser als ihr Ruf Ein Streitthema unter MHH-Studenten ist ihre Mensa: „Zu teuer, Essen könnte besser sein“, klagt so mancher. „Die Hauptmensa ist besser und billiger, aber weit weg.“ Dabei ist die MHH Mensa besser als ihr Ruf. CURARE testet, was Studenten essen. Die Ende letzten Jahres durchgeführte Umfrage belegt: Sicher ist noch manches verbesserungswürdig. Aber unterm Strich sind die meisten ganz zufrieden. Insbesondere die freundlichen Mitarbeiter werden gelobt. Der Preisunterschied hingegen ist nicht zu leugnen, wird aber plausibel, wenn man weiß, dass das Land die Studentenwerks-Mensen mit knapp 1 Euro pro Gericht fördert. Um etwas Objektivität in die Mensa-Frage zu bringen, wird die CURARE ab sofort eine Mensa pro Ausgabe testen. Dabei gilt: Service ist zwar wichtig, aber unterm Strich wird man durch eine freundliche Bedienung auch nicht satt. Daher beschränken wir uns im Test auf die angebotenen Gerichte eines zufällig ausgewählten Tages. Diese Ausgabe im Fokus: Die MHH Mensa. Gericht Aussehen Geschmack Ernährung Preis/Leistung Pfefferbraten mit Rahmsauce Salzkartoffeln (680 kcal) Einfachste Anrichtung: „Fleisch gut, reichlich Soße, zu viele Kartoffeln.“ Aber auch: „Typisch deutsch: Farblos, langweilig.“ 2/5 Sternen Kompliment: Braten zart, Soße sehr gut, könnte mehr Schärfe vertragen. Negativ: Kartoffeln verkocht: eine Hälfte ungewürzt, die andere versalzen. 3/5 Sternen Fleisch war mager, das sichtbare Fett entfernt. Möhren gibt es nur gegen Aufpreis. Gefahr: Gemüse wird aus Kostengründen weggelassen! 2/5 Sternen „Wer da nicht satt wird, dem kann ich auch nicht helfen!“ – „Ein ordentliches Stück Fleisch und Kartoffeln! Aber muss Gemüse 60 Cent extra kosten?“ 3/5 Sternen „Lecker, gut gewürzt, Reis körnig! Gut! Angenehme Schärfe.“ – „Fleisch zäh, Gemüse lasch, zuviel Sojasoße, lieber Klebreis.“ 3/5 Sternen Positiv: Viel Gemüse dabei, Reis! Leichte Ölränder, das Gericht mit den meisten Kilokalorien. Braucht man Butterreis? 3,5/5 Sternen Meinungen reichen von: „Sollte das 1,95 Euro Gericht sein. 2 Sterne“ – „Für den Preis sehr gut. 5 Sterne.“ 2,95 € „Gut. Gemüse versinkt leider im braunen Brei. “ –„Chop Suey lebt durch seine Farbe, Gemüse einfach kürzer kochen.“ 3/5 Sternen Omelett mit Champignons Kräutersauce Salzkartoffeln (430 kcal) Aufgeräumter Teller, Omelett und Kartoffeln sehen gut aus. Soße farblos, Kräuter „verblichen“. Ton in Ton – es fällt der Pep! Kartoffeln gut, Omelett fehlt Salz, Soße klumpig. „Bei den Champignons habe ich bis zum Ende gedacht, dass sollen sie also sein. Danach schmecken tun sie nicht.“ 1,5/5 Sternen 3/5 Sternen Ohne Beilage zu wenig Frisches. Verhältnis Kohlenhydrate-Eiweiß-Fett schlecht. Wenn man nur 1,95 Euro zum Essen hat, ungünstig. Die Tester sind wieder uneins: „Vollkommen in Ordnung für 1,95. 4 Sterne.“ – „Billig. Aber mit Abstand am Schlechtesten.“ 2/5 Sternen 3/5 Sternen 2,95 € Chop Suey Cantonsauce Butterreis (760 kcal) 1,95 € Gemüseteller (keine Kalorienangabe) Verschiedene Gemüsesorten, Herzoginkartoffeln, appetitlich angerichtet. 2,70 € 4/5 Sternen Gemüse hat Biss. Lecker: Weißkohl mit Curry. Raffinierte Details: Rosenkohl mit Sesam. 4/5 Sternen 3,5/5 Sternen Bis auf die (vorfrittierten) Herzoginkartoffeln: Sehr gut! Positive Überraschung, preisgeschmacklich top. Wie wäre es mit „Frühlingsteller“ statt Gemüseteller? 4,5/5 Sternen 4/5 Sternen Fazit: Mensaessen ist oft Blickdiagnose, aber auch hier gilt: Probieren geht über studieren! Unser Testsieger: Der Gemüseteller, den gibt’s immer mittwochs! Felix Strübing, Hobbykoch und Autor der neuen CURAREKochserie Elke Gützlaff, Ernährungsberaterin im Olympiastützpunkt Ole Tempelhof, Kochbuchsammler und Pressereferent des AStA Sebastian Scholz, Bundeswehr-Kantinen erprobter Experte für Mensaessen Nächste Ausgabe: Die Hauptmensa „Am Schneiderberg“ im Test und Ein Blick hinter die Kulissen der MHH Mensa 22 YkhWh[ YkhWh[ 23 Feuilleton Der Kasten vor der Bib: „Der Alchemist“ von Paolo Coelho Juchhu, der Kasten wurde neu bestückt und Lehmanns bietet uns allen neuen Lesestoff für das Sommersemester 2008. Die Entscheidung, welches Buch ich rezensieren will, fällt gar nicht so leicht. Auf der anderen Seite fällt sie aber doch wieder sehr einfach, denn von einem der Bücher sehen mich zwei dunkelbraune Männeraugen an, die ich auch zu Hause über meinem Sofa hängen habe. Es ist die Fotographie „Tuareg“ von Pascal Maitre und das dazugehörige Buch „Der Alchimist“ von Paolo Coelho. Der Buchrücken sagt mir folgendes: „Als Santiago, ein andalusischer Hirte, zum zweiten Mal von einem Schatz im fernen Ägypten träumt, bricht er auf. Was er findet, kann von keinem Wüstendieb geraubt werden, doch jede Lebensödnis in eine Oase verwandeln. Ein magisches Buch. Ein magischer Erfolg. Weltweit über 8 Millionen verkaufte Exemplare, in über 30 Sprachen übersetzt. Ein Buch voller orientalischer Weisheit, eine Geschichte von wunderbarer Schlichtheit und kristalliner Klarheit, ein warmes, lebensfrohes Buch, das Mut macht, den eigenen Lebenstraum Wirklichkeit werden zu lassen.“ Na, das verspricht ja nicht gerade wenig. Ob das nicht ein bisschen dick aufgetragen ist? Auf der anderen Seite können ja nun 8 Millionen oder noch mehr Leser ja nicht alle irren. Also informiere ich mich erstmal über den Autor: Paolo Coelho ist gebürtig aus Rio de Janeiro, wurde als Teenager dreimal in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, verfasste Untergrundzeitschriften und saß für mehrere Jahre im Gefängnis. Aha. Die klassische Beschreibung eines Menschen, der ein warmes und lebensfrohes Buch schreibt. Wohl eher nicht. Aber es geht weiter: Nach seiner Entlassung studierte Coelho 5 Jahre lang in einem spanischen Orden und pilgerte zu Fuß nach Santiago de Compostela. Offensichtlich ist dieser Jakobsweg zum Bücherschrieben geradezu ideal (siehe „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling). Am Ziel angekommen verfasste Coelho die Geschichte von Santiago, seinem Traum und der Suche nach dem Sinn des Lebens in 10 Tagen, hauptsächlich für sich selbst, wie es heißt, aber erreicht hat er eben 8 Millionen. Zum Buch selber: „Ich lebe“, sagte er dem Jüngling, während er sich einen Teller Datteln schmecken ließ, in einer Nacht ohne Lagerfeuer und ohne Mondschein. „Während ich esse, tue ich nichts weiter als essen. Wenn ich laufe, dann mache ich nichts weiter als laufen. Wenn ich kämpfen muss, dann wird dieser Tag zum Sterben ebenso gut sein wie jeder andere. Denn ich lebe weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft. Ich habe nur die Gegenwart, und nur die interessiert mich. Wenn du immer in der Gegenwart lebst, dann bist du ein glücklicher Mensch. Dann wirst du bemerken, dass die Wüste lebt, dass der Himmel voller Sterne ist und dass die Krieger kämpfen, weil dies Teil des Menschen ist. Dann wird das Leben zu einem großen Schauspiel, zu einem Fest, denn es ist immer und ausschließlich der Moment, den wir gerade erleben.“ Dieser Ausschnitt sagt schon viel über das Buch. Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass das Buch ganz stark an ein anderes erinnert, und zwar an den kleinen Prinzen, denn der Stil ist recht ähnlich. Als ich später ein paar Kommentare von namhaften Zeitungen zum Buch lese, wird klar: „Ich bin nicht die einzige, die das findet.“ „Der Alchimist“ ist ein entspannendes Buch, ein Buch, das jeden Stress es und jeder Hektik entbehrt und den Menschen aufruft, sich auf den wahren Sinns seines Lebens zu besinnen; zu überdenken, was man wirklich will vom Leben und warum man es sich nicht oder noch nicht verwirklicht hat. Letzten Endes vielleicht auch ein bisschen vom Fernweh, und das erklärt für mich auch die Abbildung des Tuareg auf dem Cover. Wenn man in seine Augen sieht, sieht man die Wüste, in der die Geschichte von Santiago hauptsächlich spielt, man sieht unendliche Weiten, und man kann ihm in die Augen sehen und ziemlich lange über das Leben an sich nachgrübeln. Außerdem heißt Tuareg in einer Wüstensprache der Sahara übersetzt „Söhne des Windes“ und eben dieser Wind spielt in der Erzählung eine große Rolle. Ein einzigartiger Roman. Inga Thiemann Weg mit den Vorurteilen, denn es ist alles ganz anders! Was macht man(n), wenn die Freundin noch für die Uni lernen muss und man selber schon frei hat? Richtig, Bier trinken und warten, bis sie das Essen an den Fernseher trägt. Oder - wenn einem die Beziehung etwas wert ist - liest man ein Buch und kocht selber das Essen. Eine sehr empfehlenswerte Lektüre für diese Zeit ist Steffen Möllers „Viva Polonia – Ein deutscher Gastarbeiter in Polen.“ Steffen Möller wanderte vor 13 Jahren nach Polen aus und hat sich mittlerweile als Komiker und Moderator des polnischen „Wetten, dass…?“ zum Fernsehstar gemausert. In kurzweiligen Kapiteln à la „Alte Reisebusse und junge Polinnen“ berichtet er über seine Erlebnisse und die liebenswerten Eigenheiten unserer Nachbarn. Wer sich allerdings einen Polenwitz nach dem anderen und Antwort auf die Frage „Wo landen unsere Autos?“ erhofft, der soll bei Harald Schmidt bleiben. Denn Vorurteile werden hier informativ und unterhaltsam widerlegt, der Leser kommt aus dem Lachen und Schmunzeln kaum heraus. Würde das 24 Buch in Russland spielen, könnte man glauben, einen Wladimir Kaminer zu lesen. Kurzum: Wer sich für andere Kulturen interessiert, dem ist die Lektüre von „Viva Polonia“ sehr zu empfehlen. Auch dann, wenn die Freundin gerade keine Klausuren schreibt. Ole Tempelhof »Griffige Handbuchartikel helfen deutschen Besuchern durch das noch immer ferne Nachbarland. Möllers Stärke liegt im ironischen Ton, mit dem er die Besonderheiten der Polen schildert. Seine Beobachtungen sind präzise, er wagt Verallgemeinerungen und verkneift sich Schönfärberei.« Der Spiegel YkhWh[ Feuilleton Über die mediale Trockenlegung deutscher Sumpflandschaften Das wohl umstrittenste Buch in diesem nicht mehr ganz jungen Jahr ist Charlotte Roches „Feuchtgebiete“. Viel wurde geschrieben, die Autorin wurde durch die einschlägigen Talkshows gereicht und der autobiographische Grad wurde exakt ermittelt (~70%). Dabei ist das meiste, was aus Knallkopf Kerner und Blödi Beckmann so raussprudelte, unterirdischer als österreichische Kellerkinder. Es sind letztlich nicht die ubiquitär zerrissenen Passagen über Analverkehr, Intimhygiene und Prostitution, seitenweise Aufzählung verschiedenster Masturbationspraktiken und beinahe angeberischer respektive aussichtsreicher Darlegung oraler Befriedigungstechniken, an denen sich der gesamte Feuilletonquerschnitt die geifernden Lefzen blutig kaute, um Charlotte Roche ein gestörtes Welt- und Selbstbild zu attestieren, jeder Kleinstadtkleingeist-Journalist seinen verschimmelnden Bregen durchstocherte, um - zwar im stillen Kämmerlein am mit direkt noch sehr wohlwollend umschriebenen Stil der Autorin aufgegeilt – seiner Empörung ob solch obszöner Schreibkunst mittels unterster Bild-Schreibe Ausdruck zu verleihen und worüber auch die Leseratte im privaten Kreis ihr pestilentes Gedankengut verbreitet; diese Passagen sind es letztlich nicht, die dieses Buch lesenswert machen. Es sind die leisen Stellen, die bewegenden, welche einem einen kalten Schauer über den Buckel jagen. Ein unbeschreiblich einsames Mädchen, ein Kind noch, emotional verstümmelt durch eine zerrüttende Scheidung und eine dissoziierte Familie, eine depressiv-suizidale Mutter und einen traumatisierten Bruder; so flüchtet sich Protagonistin Helen in eine Welt voll Autoaggression, Analspülung, Avocados und Amphetaminen, um die tiefgreifende und –rührende Verzweiflung ihres Alleinseins zu dämpfen. Liest man nun in Interviews, das Buch sei zu einem großen Teil autobiographisch, so drängt sich einem weniger Ekel oder Missfallen über die hochtalentierte Charlotte Roche im Sinne ihrer ausschweifenden, zwanglosen und offen… herzigen Sexualität auf, sondern vor allem Mitgefühl, und die Hoffnung, dass dieses arme, kaputte Mädchen der Autorin nicht komplett aus der Lebensgeschichte geschnitten ist. Dass Roche eine Sprache wählte, eine Thematik gewiss, eine Koprophilie, an der so ziemlich jede moralische und intellektuelle Instanz Anstoß nimmt, ist unleugbar. Dass dies ein durchgestylter PR-Move ist – denkbar. Dass sich das Unvermögen nahezu jedes Rezensenten, das Offensichtliche zu durchdringen und den Kern, die Einsamkeit, zu beleuchten, darstellt in einer öffentlichen Rezeption zwischen unverständiger Anbiederung und biederem Unverständnis – unbezahlbar. Fritz Nielsen Feuchtbiotope - Zum Neuen Feminismus „Der Feminismus ist zurück“ frohlockt der Stern. Das dazugehörige Cover unterschied sich in seiner sensationsheischenden Aufmachung nicht sehr von allen anderen Ausgaben. Nur dass der halbnackte Frauenkörper diesmal mit einem Exemplar „Feuchtgebiete“ und farblich zum Buch passendem Slip geschmückt war. Ebenso pink, wenn auch nicht ganz so plakativ, die Ausgabe der neuen Neon. Diese spricht vom neuen „Feminismus light“ und von dem Problem, dass Frauen zunehmend zurück in die „Mädchenfalle“ tappten, weil sie fälschlicherweise annähmen, durch das Konzept „Spaß haben“ zur Gleichberechtigung zu gelangen. Fehlanzeige jedoch – Männer lassen sich ihre Machtposition nicht so leicht wegnehmen, die sie immerhin über Jahrtausende hinweg mühsam verteidigt haben. Zudem sei die alte „Girlie – Generation“ gerade wieder im Begriff aufzuerstehen aus ihren Ruinen der 90er Jahre. Erschrocken schaut man sich nun nach „Lucilectric“ und Konsorten um, entdeckt jedoch stattdessen andere Exoten, die sogar noch um einiges schockierender wirken. Da wäre zum Beispiel Lady „Bitch“ Ray (das Wort „Bitch“ wurde dabei übrigens von der Künstlerin eigens „grammatikalisiert“). Diese sitzt bei Harald Schmidt, Sandra Maischberger und lässt sich von der Süddeutschen Zeitung interviewen. Ihr Timing ist perfekt – warten doch die blutrünstigen Massenmedien bereits auf neuen Zündstoff für die Diskussion zur neuen Frauengeneration. Miss Bitch Ray jedoch will sich nicht mit Charlotte Roche in einen Topf werfen lassen – sei diese schließlich vielmehr „Öko – Tussie“, während sie selbst – nun ja, eben „Vagina-style“ sei. Noch Fragen? „Das ist wie mit den Titten“ erklärt die cand. Dr. der Linguistik und pusht ihr Dekolleté zur besseren Anschaulichkeit himmelwärts. Wie mit den Titten? Auch diese Aussage bedarf erneut näherer Erklärung. „Das (linke Titte) ist die Rapperin Lady Bitch Ray und das (rechte Titte) ist die Doktorandin Reyhan Sahin!“ Alles klar. Man fragt nicht weiter und ist sprachlos ob dieser beispiellosen Wortgewandtheit und Erklärungsgabe – ganz besonders von einer promo- YkhWh[ vierenden Sprachwissenschaftlerin. Flüchtig – nur ganz flüchtig – drängt sich einem der Gedanke auf, man habe es hierbei eventuell mit einer schwer gestörten histrionischen Persönlichkeit zu tun, die über die penetrante Art der Selbstdarstellung versucht, ihr eigens zerrütteltes Selbstbild zu kitten… nur ganz flüchtig. Denn: Man weiß es schließlich besser. Dies, liebe Leute, ist der neue Feminismus! Die Maischberger Runde lieferte den endgültigen Beweis darüber, als Lady Bitch Ray Oswalt Kolle grölend ins Wort fiel mit den denkwürdigen Worten: „Emanzipation, yeah!“ Emanzipation, yeah! Dies also ist der neue Slogan der Frauenbewegung. Knallpink statt Lila ihre neue Farbe. Und das Thema? Sehr zur Freude der geifernden Medien: Sex, Sex und nochmals SEX. „Eine neue Frauengeneration macht sich auf den Weg an die Macht und lässt die Männer hinter sich!“ schwafelt hierzu der Spiegel. Macht wodurch? Möchte man sich da fragen. Durch das Recht, die eigenen Achselhaare nach Lust und Laune sprießen zu lassen? Durch „vaginale Selbstbestimmung“? Man kann nur hoffen und beten, dass all die Männer, die Feuchtgebiete gelesen haben, genügend Grips haben, um angemessen zwischen Fakt und Fiktion zu differenzieren. 70 % Biographie plus Stolz darauf, das Buch als Wichsvorlage genutzt zu wissen. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass ein Großteil der käuflichen Erwerber des Buches tatsächlich Männer um die 50 sind. „Hurra, wir haben es doch immer gewusst! Darauf stehen Frauen also…“ Analsex, Avocadokerne und Ausscheidungen. 25 Feuilleton Aber es ist vielleicht kein Wunder, dass der Kampf um die weibliche Selbstbestimmung immer eigenartiger anmutet, je weniger es zu umkämpfen gibt. Die Zeit der raspelkurz – gemähten Kampfemanzen scheint vorbei. Frauen wollen Frauen – sprich weiblich – sein. Und wer will schon überall ein „–innen“ anfügen? Man ist schließlich schreibfaul geworden, seitdem es die elektronische Post und Emoticons gibt. Ganz zu schweigen von Begriffen wie „die Kühlschränkin“ und anderen Scherzen, die wohl weniger zur Emanzipation als vielmehr in die „Irrenanstältin“ führen sollten. Wichtiger erscheint es eher, die wirklich relevanten Themen anzusprechen: Wie wenig gefestigt ist das bestehende Bildnis der Frau, wenn es immer mal wieder einer kompletten Neu-Definierung bedarf? Kann nicht jede Frau für sich selbst entscheiden, wie sie aussehen möchte, wie sie sich anzieht, wo sie sich rasiert, wie ihr Verhältnis zu ihrem eigenen Körper, zu ihrer eigenen Sexualität ist? Das ist wahre Selbst - Bestimmung. Die zudem selbst – verständlich sein sollte, die jedoch ein Selbst – Bewusstsein impliziert, welches angesichts der vielen wahllosen Angebote möglicher Selbst – Bilder abhanden gekommen zu sein scheint. Die wahrhaft emanzipierte Frau lässt sich in ihrer Rolle nicht anzweifeln, nicht in ein vorgefertigtes Schema hineinpressen, schließlich weiß sie genau, dass unter der Maske des Tyrannen ein riesenhafter Komplex eigener Ängste verborgen ist. Das Feindbild des Mannes ist kein eingängiges Feindbild (wie es Feindbilder leider so selten sind, obwohl die Welt natürlich viel leichter verständlich wäre, wenn sie nur schwarz und weiß wäre, ohne diese vielen verwirrenden Facetten). Die Frau lässt sich schließlich zum Teil auch selbst in ein Schema hineinpressen. So steht sie dann skurril- anmutend und Botox- erstarrt neben all den seelenlosen Size –Zero – Zombies in den Hochklatsch- Magazinen… oder aber sie meint, sie müsse Pornorap machen und auf Teufel komm raus provozieren, um Beachtung zu finden… Charlotte Roche, so umstritten ihr Buch auch ist, sei hiervon ausgenommen, ihr Anliegen schließlich sei es ja, gegen die auf Hochglanz polierte „Klum- Clique“ vorzugehen. Da kann man ihr nur viel Glück wünschen. Auf dass hygiene von nun an endlich klein geschrieben werde! Zum Abschluss noch ein denkwürdiges Loriot – Zitat zum Thema. Es spricht der feministische Part bei der so genannten „Vereinssitzung“, die wissen will, wofür sie 18 Jahre lang gekämpft habe und die zudem den Emanzipationsgedanken in den Namen des Vereins integriert haben möchte: „Ich würde sagen: Verein zur Integration der Begriffe Karneval und Umwelt IN die Frau. Das prägt sich ein.“ Emanzipation, yeah! Janina Balser (Die Autorin studiert Psychologie an der Universität Bremen und ist Lady Bitch Ray einst persönlich begegnet. Wer die Hand berühren will, die den Superstar im Vorbeigehen streifte, wende sich bitte an die Redaktion. Besagte Hand wird garantiert – gemäß dem „Feuchtgebiete“-Paradigma – längerfristig ungewaschen bleiben.) Mediziner in Straßennamen: Krausenstraße Der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Er hat mit 18 Jahren als Unterwundarzt die deutschen Truppen in der Schlacht von Waterloo versorgt, entdeckte als Anatom die nach ihm benannten akzessorischen Drüsen im Auge und ist Mitglied der Hall of Fame diverser ophthalmologischer Fachgesellschaften. Eigentlich müsste dieser medizinische Superstar in seiner Heimatstadt in aller Munde sein, in der Realität kennen ihn (nach einer hoch repräsentativen Umfrage, die ich in meiner alten WG durchgeführt habe) nicht einmal die Bewohner der nach ihm benannten Straße in der Südstadt. Karl Friedrich Theodor Krause ist seit 1875 Namensgeber der Krausenstraße, die die Hildesheimer Straße mit der Sallstraße verbindet. 1797 in Hannover geboren, gelangte er über die Stationen Waterloo, Medizinstudium in Göttingen und Studienreise in Italien 1820 zunächst als praktischer Arzt zurück in seine Heimatstadt. Schnell stieg er zum Geheimen Medizinalrat und Universitätsprofessor der Anatomie auf, 1851 zum Direktor des OberMedicinal-Collegiums. Als Anatomieprofessor benutzte er als einer der Ersten exzessiv das Mikroskop und gilt als Erstbeschreiber der nach ihm benannten Krause-Drüsen (unterhalb des Augenlids) und des Krause-Ligaments am Herzen. Krause verstarb 1868, sein Sohn Wilhelm (1833-1910) führte jedoch die Familientradition fort und wurde ebenfalls Anatom. Erlebt: Im Theater Hannover. Anruf bei der Kartenhotline des Schauspielhauses: „Ich hätte gerne 12 Karten für Arsen und Spitzenhäubchen.“ - „Kein Problem, wie wäre es mit 7 und 7?“ - „Ich hätte gerne 12 Karten, immer 2 zusammenhängend“ - „Ups, wie wäre es dann mit 7 und 5?“ - „Das wird ein Pärchenabend. Da müssen immer 2 zusammensitzen.“ - „Wie wäre es dann mit 5 und 5 und 2?“ - „Nein. Dann wird jemand sehr unglücklich.“ - „Ah, verstehe. Dann gebe ich Ihnen 4 und 8.“ 26 YkhWh[ Lernen Skript, das; -[e]s, -e[n] u. -s Beinahe jeder hat sich für das ein oder andere Fach schon eines geliehen, kopiert oder heruntergeladen, Vorlesungsinhalte und Klausuren mit ihnen vor- und/oder nachbereitet, und fast jeder wird sich schon über Fehler in ihnen geärgert haben. Die Rede ist von Skripten. Das Skript bereitet seinem Nutzer meist schon vor der ersten Benutzung Probleme. So beantworten wahrscheinlich die wenigsten Studenten (der Autor eingeschlossen) die Frage nach dem Plural des Wortes „Skript“ einheitlich. Folgt man den Wikipediern lautet der Plural „Skripten“. In studentischen Kreisen werden sie meist als „Skripte“ bezeichnet. Der Duden schreibt „Skript, das; -[e]s, -e[n] u. -s“ und lässt damit beinahe alle möglichen Beugeformen zu. Wir alle verwenden also Skripts, Skripte und Skripten. Sehen die Wikipedier in einem Skriptum eine Druckschrift, die normalerweise von Dozenten für die Hörer ihrer Veranstaltungen herausgegeben wird, ist im Bertelsmann schlicht die Rede von einer schriftlichen Ausarbeitung. An der MHH scheinen nur wenige Dozenten viel von Skripten zu halten. Sie fühlen sich teilweise gar genötigt, wenn man sie in Ermangelung von Skripten darum bittet, ihre Vorlesungsfolien für die Hörer verfügbar zu machen. So entstehen an der MHH aus der Not heraus zahlreiche vorlesungsorientierte, studentische Skripten, deren Form und Qualität sehr vielfältig sind. Vom Wortprotokoll über Stichpunktsammlungen bis hin zu Ausarbeitungen im Herold-Stil findet man alles. Und das ist auch gut so. Gehe es nämlich nach unserem Studiendekan Prof. Haller sollen die Präsenzpflicht in Kursen abgeschafft, verbindliche Lehrbücher für einzelne Lehrveranstaltungen empfohlen und Vorlesungsskripten von den Dozenten bereitgestellt werden. Diese neue Freiheit soll im Gegenzug den Preis (noch) anspruchsvollerer Klausuren haben. So gut die Idee auch ist, die Anzahl anwesenheitspflichtiger Lehrveranstaltungen zu reduzieren, so unrealistisch ist die Vorstellung, man könne mit einer Steigerung des Niveaus der Prüfungen einen besseren Lernerfolg erzielen. Derzeit stellt sich die Situation wie folgt dar. In Vorlesungen, Seminaren, Kursen und Blockpraktika werden uns Studenten besonders im klinischen Studienabschnitt von Experten Inhalte vermittelt. Ohne Mitglieder des Lehrkörpers der MHH als solche bezeichnen zu wollen trifft der Begriff „Fachidioten“ aber doch ganz gut den Lehrstil vieler Dozenten. Gut gemeint - leider oft das Gegenteil von gut - wird über die eigenen Forschungsschwerpunkte doziert und werden diese dann abschließend auch geprüft. Einerseits kommen grundlegende Dinge teils nur kurz teils gar nicht auf die Tagesordnung. (In der Evaluation zum Modul Chirurgie wurde bemängelt, man wisse zwar nicht, wie man eine verschmutzte Wunde lege artis versorgt, kenne dafür aber alle Details der Herz- und Lungentransplantation.) Andererseits soll der Student doch bitte Details der E2-Untereineinheiten des Pyruvat/Oxoglutarat-Dehydrogenasekomplexes bei PBC kennen, wie ein erboster Kommilitone in der Evaluation zum vergangenen Modul Innere Medizin schreibt. Diese scheinbar unüberwindbare Kluft schließen die studentischen Skripten. Vorangegangene Jahrgänge haben die (teils Jahrzehnte lang nicht aktualisierten) Vorträge besucht und die anschließenden Prüfungen gemeistert. Ihre Erfahrungen haben sie in Skripten gesammelt und an die ihnen Nachfolgenden weitergegeben. So hat jeder Student gute Chancen, auch auf spitzfindige Fragen nach Detailwissen vorbereitet zu sein. Beantworten dann „zu viele“ Studenten die Klausurfragen korrekt, scheint das auf der Seite der Lehrenden fatale Fehlinterpretationen zur Folge zu haben. Fallen Klausuren nämlich „zu gut“ aus, wird der diskussionsbedürftige Schluss gezogen, man müsse anspruchsvollere Fragen formulieren, um normalverteilte Ergebnisse zu erreichen. Studentischerseits hat das zwei wesentliche Effekte. Zum Einen werden Skripte nicht (mehr) dazu erstellt und benutzt, Fachwissen zu vertiefen, sondern Vorlesungsinhalte aus Furcht vor detaillastigen Prüfungen möglichst wörtlich zu konservieren. Zum Anderen erfolgt eine Anpassung des individuellen Lernverhaltens: Es wird nicht - wie zu Recht gewünscht - mit dem empfohlenen Lehrbuch und anderen Unterrichtsmaterialien gelernt, sondern das Wissen aus auf die Prüfung abgestimmten Skripten erworben. Diese enthalten - wie eingangs erwähnt - nicht nur Fehler sondern setzen durch ihre enge Anlehnung an Vorlesungsinhalte mitunter vollkommen irrelevante und damit gefahrenträchtige Schwerpunkte für den später klinisch tätigen Arzt. Der Impuls, das Studium so zu verändern, dass Grundlagen unterrichtet und klinische Standardsituationen trainiert und geprüft werden, kann nicht von uns Studenten ausgehen. Den ersten Schritt müssen die Lehrenden machen. Unser Studiendekan hat gute Ideen für Verbesserungen in dieser Hinsicht. Leider scheint es, als richte er sein Hauptaugenmerk primär auf die Prüfungen, wäre doch eine Verbesserung der Lehre durch die verpflichtende Einführung oder die dringende Empfehlung der Studienkommission zur Bereitstellung von Vorlesungsskripten nach dem Vorbild des Zentrums für Pharmakologie und Toxikologie der einfachere und aus studentischer Sicht wichtigere erste Schritt. Bis es soweit ist sollten wir Studenten das Distributionssystem für Skripten dringend verbessern. Das Ilias stellt eine hervorragende Plattform dar, geschützt, schnell und fachbezogen auch studentische Inhalte allen Kommilitonen zur Verfügung zu stellen. Auch etablierte Portale zur Klausurvorbereitung eignen sich hierfür und wollen mit Skripten versorgt werden. Nachhaltiger wirken große Portale wie medizinstudent.de, die sich u.a. auf die Veröffentlichung studentischer Inhalte spezialisiert haben. Hier können verfügbare Skripte nach Hochschule und Fach durchforstet und mittels Freitextanfragen durchsucht werden. Johannes Willenborg Modekrankheiten erklärt: Tanorexie Dr. Ulrike Raap aus der Hautklinik Linden berichtet der CURARE im Interview über Tanorexie. Was ist Tanorexie? Tanorexie ist die Bezeichnung für die Sucht, die Haut exzessiv zu bräunen. Wieviel Sonne ist nicht mehr gesund? Das ist schwierig zu beantworten und hängt vom individuellen Hauttyp ab. Menschen mit Hauttyp I haben ein sehr viel höheres Risiko einen Hautschaden durch Sonne zu bekommen als Menschen mit einem Hauttyp IV. Generell gilt: die Sonne ist einerseits positiv, sie bringt die Hormone „in Wallung“, Serotonin wird bspw. ausgeschüttet, was Glücksgefühle ver- YkhWh[ mittelt. Andererseits bewirkt Sonnenlicht aber auch das UV-Licht aus den Solarien eine Schädigung der Hautstruktur. Das Resultat sind vermehrte Faltenbildung und ggfs. weitere Spätschaden, die sich erst nach Jahren bemerkbar machen können, im schlimmsten Fall bspw. die Entwicklung eines Hautkrebses. Was kann ich sonst tun, um braun zu werden? Da gibt es ein ganz einfaches Mittel: „Die braune Farbe aus der Tube“. Mittlerweile gibt es exzellente Make-ups, die nicht nur eine wunderbar dezente Bräune vermitteln, sondern die gleichzeitig mit einem Lichtschutzfaktor versehen sind und so die Haut vor den UV-Strahlen, die für die Entwicklung von Falten verantwortlich sind, schützen. 27 YkhWh[ Lernen Memocards Biochemie Von: Zimmermann, Schling Springer Verlag 2. Auflage ISBN: 978-3540261957 C: Anhang Der Anhang umfasst zwei Seiten. Er enthält farbige Abbildungen über die Entwicklungsstadien nach Thanner (Geschlechtsentwicklung), eine Tabelle mit Normalwerten der Inneren Medizin und ein Spermatogramm. Preis: 24,95 € Die 312 beidseitig bedruckten farbigen Memocards sind in einer durchsichtigen Hard- Box untergebracht. Sie sind in 8 übergeordnete Substanzklassen unterteilt, wie zum Beispiel „Kohlenhydrate“. Vorab gibt es eine Übersichtskarte über die Stoffklasse, dann verschiedene Stoffwechselwege, denen wiederum eine eigene Übersichtskarte voraus geht. Bei den Detailkarten eines Stoffwechselweges, wie der Glycolyse, sind nun auf der Vorderseite die Reaktionszwischenprodukte mit farblich markierter Besonderheit und angedeutete Felder für das Enzym mit Cofaktor dargestellt. Auf der Rückseite die Lösung für die freien Felder und zusätzlicher Informationen. Zusätzlich finden sich auf der Rückseite auch Verweise zu den entsprechenden Kapiteln im „Löffler“ (Biochemie Lehrbuch vom selben Verlag). Die Memocards sind handlich, besitzen eine angemessene Fülle an Informationen und sind zum einprägen komplexer Stoffwechselwege lohnenswert. Wer sich keine eigenen Karten basteln will, oder zusätzlich gut lesbare Karten zum lernen anschaffen will, ist mit den Biochemie Memocards gut bedient. Ideal zum Lernen zusammen mit dem (kleinen oder großen) Löffler oder für das Lernen zu mehreren. Sören Könneker Anamnese und Untersuchung Aus der Reihe „Basics“ Lukas Lehmeyer Verlag: Urban&Fischer / Elsevier Auflage: 1.Auflage, April 2006 ISBN: 3-437-42126-3 224 Seiten Preis: 16,95 € Das Buch Anamnese und Untersuchung ist in drei Abschnitte gegliedert: A: Allgemeiner Teil Der allgemeine Teil erstreckt sich über 29 Seiten. Hier werden Grundlagen und Techniken der Anamnese und körperlichen Untersuchung vermittelt. Es gibt einen Überblick über die Gesprächsführung, Dokumentation und Patientenvorstellung sowie Untersuchungsmethoden und -techniken des Kopfes. B: Spezieller Teil Der spezielle Teil dehnt sich über ca. 160 Seiten aus und ist der Hauptteil des Buches. Hier werden die Themen nach Organsystemen sortiert behandelt. Dabei werden die wichtigsten Begriffe erläutert und alle für das Modul „Diagnostische Methoden“ wichtigen Untersuchungsmethoden behandelt. Unter den speziellen Themen wird die pädiatrische, geriatrische und psychiatrische Untersuchung vorgestellt. Außerdem wird die Untersuchung von Verstorbenen erklärt. YkhWh[ Anamnese und Untersuchung auf einen Blick Von: O.Epstein, G.D. Perkin, J.Cookson Urban&Fischer / Elsevier Auflage: 1.Auflage 2006 ISBN: 3-437-41083-0 328 Seiten Preis: 19,95 € Aufbau: Das Buch hat 328 Seiten und passt dank des Taschenformats in die Kitteltasche. Es enthält einige farbige Abbildungen und viele farbig unterlegte Kästchen, die jeweils einen bestimmten Teilaspekt hervorheben, wobei jede Farbe durchgehend eine eigene, gleichbleibende Bedeutung hat. Gelungen finde ich die Differentialdiagnosen. So werden zum Beispiel die häufigsten Erkrankungen aufgezählt, die die behandelte Symptomatik aufweisen. Zusätzlich ist die Übersicht aller Differentialdiagnosen mit jeweiliger Seitenzahl zu Beginn des Buches sehr hilfreich. Darüber hinaus ist auch das Kästchen „Symptome und Befunde“ sehr gut, weil es dem Leser einen Überblick darüber verschafft, in welchen verschiedenen Formen Symptome sich für den Untersucher darstellen können. Die Informationen „Zusammenfassung“ und „Risikofaktoren“ sind zweckdienlich. Besonders hervorheben möchte ich die Hinweise zur „Untersuchung älterer Patienten“, weil sie durch die Überalterung der Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Aufnahme solcher Aspekte in ein Buch zur Anamnese und Untersuchung finde ich wichtig. Aus meiner Sicht eignet sich der mitunter wörterbuchähnliche Stil des Buches nur bedingt als alleiniger Begleiter für Famulaturen. Fragen als Hilfestellung zur Anamnese bereitzustellen sowie immer wieder Blickdiagnosen einzustreuen, sind gute Konzepte. Hoffentlich werden die Fragen in der zweiten deutschen Auflage noch einmal überarbeitet. Pschyrembel mit CD-ROM Walter de Gruyten Verlag Berlin 261. Auflage ISBN: 978-3-11-019127-1 Preis: 59,95 € (Nur Buch oder CD: 39,95 €) Welcher Medizinstudent oder Arzt kennt ihn nicht, den Pschyrembel. Ein Name, der einen in der Aussprache anfangs ganz schön fordert. Ein Buch, das schon seit Jahrzehnten eine Institution ist. Mein Großvater hatte ihn und nun habe auch ich ihn. Damals noch unter der hundertsten Auflage, heute schon in der zweihunderteinundsechzigsten. Viele Bücher sind es, die man sich in den ersten Monaten des Medizinstudiums kauft. Da fällt einem die Auswahl oft schwer. Was brauche ich wirklich und wie kann ich noch etwas Geld auf dem Konto halten? Fragen und 33 Lernen Probleme, denen wir hier Abhilfe schaffen wollen. Mich haben anfangs die Größe und der noch so unbekannte Inhalt dieses Buches geschockt. Werde ich davon jemals nur einen Teil verstehen? Die Antwort lautet: Kommt Zeit, kommt Wissen. Um aber wieder auf die Frage zurück zukommen „Was brauche ich wirklich?“, ist es beim Pschyrembel ganz einfach. Unbekannte Krankheiten, Begriffe und Abkürzungen begegnen dir in diesem Studium ständig. Oft können dir Kommilitonen auch keine klare Antwort geben und nicht jeder hat einen allwissenden Dr. House um die Ecke, der einem alles sofort und gerne beantwortet. Lösung: Nachschlagen! Kennt man erstmal die grundlegenden Vokabeln, findet man sich schnell zurecht. Zahlreiche Abbildungen komplettieren den Text. Kaum ein anderes Buch wirst du so lange nutzen wie dieses. Der 1950 Gramm schwere und 2132 Seiten starke Pschyrembel ist bestimmt nichts für die Hosentasche oder den Unirucksack. Aber wie sieht es aus mit der PC-Version? Nach der kurzen Installation findet man sich intuitiv zurecht und kann die CD wieder in den Einband zurücklegen. Für die Benutzung ist das Einlegen der CD nicht nötig. Durch die gute Suchfunktion wird einem das Blättern im Buch erspart und man gelangt nicht mehr zu nervenden Querverweisen. Schon beim Eintippen werden einem Vorschläge unterbreitet und sogar phonetische Fehler führen zum richtigen Eintrag. Die benötigten 520 MB Festplattenspeicher finden sich auf jedem Computer und auch sonst ist die Software sehr genügsam (min. 800 Mhz und 256 MB Ram). Sie läuft unter Windows 2000, XP und Vista. Mac-User sollen sich an den Verlag wenden, so heißt es auf der Homepage. Eine Mobile Version für Windows Mobile, Palm OS und Symbian OS (Handy-Nutzung) gibt es für 44,95 Euro zu downloaden. Leider noch nicht für das Apple iPhone. Das kostenpflichtige Onlineangebot vervollständigt die Reihe. Fazit: Es gibt die eine oder andere Konkurrenz, zum Beispiel aus dem Hause Springer, die zwar deutlich billiger ist doch schlussendlich landen dann doch die meisten beim Klassiker. Für mich vergeht kaum ein Tag, an dem ich mich zum lernen überwinde, ohne etwas in diesem Buch nachzulesen. Johannes Knoll Survivalbook für den medizinischen Alltag Saß, Kolster KVM Medizinverlag bei Lehmanns 1.Auflage 2008 ISBN 978-3-86541-235-5 Preis: 14,95 € Aufbau/ Inhalt: Einige mögen es bereits bemerkt haben: Lehmanns hat ein neues Buch im Eigenverlag herausgegeben. Große Töne spuckt der Name: Ein „Survivalbook“ suggeriert nicht weniger als ein Handbuch zu sein, dass dem Nutzer zum Überleben hilft. Doch hält das Werk, was es verspricht? Inspiriert von den OSCE-Prüfungen, die ja auch mittlerweile in der MHH Einzug erhalten haben, bietet das Büchlein knapp 100 Anleitungen für den medizinischen Alltag – und das im Kitteltaschenformat. Hier erfährt der angehende Mediziner, so die Zielgruppe, wie man einen venösen Zugang legt, männliche Geschlechtsteile untersucht oder was die Anamnese depressiver Patienten enthalten sollte. 218 Seiten bieten Anleitungen angefangen von kommunikativen Basics und ärztlichen Grundfertigkeiten bis hin zu den einzelnen medizinischen Disziplinen. Behandelt werden die großen Fächer wie Kardiologie, Neurologie, Gastroenterologie – aber auch HNO, Dermatologie, Pädiatrie und einige mehr sind vertreten. Im Regelfall werden jeweils die fachspezifische Anamnese und Untersuchung vorgestellt. Und das zumindest in den von mir überprüften Untersuchungstechniken auf eine kurze, knappe und verständliche Weise! 34 Was das Buch kann: Das „Survivalbook“ ist ein nützliches Nachschlagewerk für die Famulatur, mit dem man sich vergessene und unklare Untersuchungstechniken schnell wieder ins Gedächtnis rufen kann. Mir hätte das Buch eine langwierige Internetrecherche zur Bestimmung des ArmKnöchel-Indexes in meiner ersten Famulatur erspart. Was das Buch nicht kann: Das Buch ersetzt weder ein Buch mit Untersuchungstechnik noch entsprechende „Checklisten“-Literatur, wenn man sich ernsthaft mit einem Fach beschäftigen will. Ganz wichtig: Das Buch sollte und will auch nicht, die erste Anleitung durch einen erfahrenen Arzt ersetzen. Fazit: Das „Survivalbook“ kann als lohnendes Nachschlagewerk für Famulaturen dienen. Zum Überleben reicht der Inhalt locker aus – interessiert man sich jedoch brennender für ein Fach sollte man in entsprechende Fachliteratur investieren. Ole Tempelhof Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe Stauber, Weyersthal Thieme 3. Auflage ISBN 3131253436 49,95 € Die Duale Reihe ist in sechs große Abschnitte unterteilt. In Teil A werden medizinethische Aspekte der Frauenheilkunde, die gynäkologische Anatomie/sexuelle Differenzierung und ihre Störungen sowie psychosomatische Aspekte angesprochen. In Teil B geht es um die Endokrinologie, die gynäkologische Untersuchung, Leitsymptome, Entzündungen und sexuell übertragbare Krankheiten, um Tumoren, Endometriose, Verletzungen und Blasenfunktionsstörungen. Teil C behandelt Erkrankungen der weiblichen Brust, Teil D verschiedene Kontrazeptionsmethoden sowie Sterilität und Infertilität. In Abschnitt E erfährt man alles über Schwangerschaft und Geburt und Teil F beschäftigt sich mit Notfällen in Gynäkologie und Geburtshilfe. Inhalt: Der Text ist durchgehend sehr verständlich geschrieben, wenn auch manchmal etwas zu ausführlich, denn der Zeitdruck während der ersten Woche des C-Tertiales im 2. klinischen Jahr ist einfach zu groß, um z.B. dreißig Seiten über Ovarialtumore zu lesen. Aber dank des Repetitoriums erfährt man auch in kurzer Zeit alles, was man wissen muss und kann jederzeit in den Haupttext zurückwechseln. Zahlreiche Merkkästen weisen konkret auf die Dinge hin, die man unbedingt wissen sollte. Begeistert war ich auch von den zahlreichen Tabellen, Fotos und schematischen Abbildungen, die das Verstehen z.B. des natürlichen Verlaufs der Geburt sehr erleichtert haben. Die immer wieder eingeschobenen klinischen Fälle vertiefen das erworbene Wissen. Fazit: Die Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe ist ein Buch, das mich vollends begeistert hat! Das gesamte Stoffgebiet ist sehr gut dargestellt. Das integrierte Kurzlehrbuch ermöglicht es, je nach Interesse und Zeit entweder den ausführlichen Text oder nur die wichtigsten Informationen im Randbereich zu lesen. Der Preis von knapp fünfzig Euro mag viele Studenten abschrecken, aber ich würde dieses Buch jedem Studenten ans Herz legen, der sich für die Gynäkologie und Geburtshilfe interessiert und einen guten Einblick in das Fach gewinnen möchte. H. A. YkhWh[ Bilderrätsel Welcher Stadtteil ist hier sinngemäß dargestellt? Um die neuronale Plastizität zu fördern, muss der Leser hier hart um die Ecke denken. Die markierten Felder ergeben ein Lösungswort, das bitteschön an [email protected] geschickt wird! 2 4 1 3 YkhWh[ 35 Lernen Eine sehr, sehr lohnende Sache: Der Benjamin-Franklin-Contest der FU Berlin Alles begann mit einem bescheidenen Hinweis, als Frau Prof. Haubitz während einer Studienkommissionsitzung den studentischen Vertretern die Teilnahme am sogenannten „BFC“ vorschlug. Auf eine ebenso unauffällige Rundmail hin fanden wir uns im Oktober 2006 zu einem ersten Treffen im studentischen Bistro ein. Das Konzept, einen sportlichen Wissenswettkampf auf medizinischer Basis durchzuführen, klang spannend und reizvoll, dennoch war zum damaligen Zeitpunkt weder klar, was uns eigentlich genau erwarten würde, noch wie man sich am besten vorbereiten könnte. Bekannt waren lediglich die Rahmenbedingungen: die Fähigkeiten bezüglich Differential- und Blickdiagnosen, praktischer Tätigkeiten sowie Internetrecherchen sollten über den Ausgang entscheiden, das Wissensniveau sollte auf dem eines frisch approbierten Arztes liegen. oder direkt bei den alten Bekannten aus dem U-Kurs, Blockpraktikum oder Famulatur. Erfreulich viele Lehrende haben uns motiviert ‚essentials’ ihres Faches ausdauernd näher gebracht. An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an alle Beteiligten. Weiterhin gab es Nachhilfe bei einem Gipskurs (PHW), Nahtkurs (Dermatologie), Mega-Code/Reanimationstraining (Anästhesiologie),), Sonografiekurs (Nephrologie), CT-, MRT-, Röntgen-Crashkurs (Radiologie) sowie in der Geburtshilfe (Gynäkologie). Wie sich unschwer erahnen lässt, hatten wir uns mit diesem Vorhaben eine schwere Bürde auferlegt. Noch nie zuvor hatte ein Team aus Hannover am Contest teilgenommen, viele Informationen beruhten auf reinem Hörensagen. Ergo einigten wir und Frau Haubitz als „Trainerin“ uns auf eine Strategie, die unserer Meinung nach sowohl eine gute Vorbereitung als auch einen größtmöglichen persönlichen Fortschritt bringen würde und trafen uns in den folgenden acht Monaten mindestens einmal wöchentlich, um vorgestellte Fälle (sowohl von Frau Prof. Haubitz und anderen Dozenten wie zum Teil auch von uns) in Form zweier konkurrierender Teams zu analysieren und möglichst schnell und kostengünstig zur richtigen Diagnose zu gelangen. (Dr. House lässt kräftig grüßen) Unerwartete logistische Probleme ergaben sich beim Blickdiagnostiktraining, schließlich musste erst einmal ein hinreichend großer Pool an Bildern angesammelt werden, um überhaupt üben zu können, ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle Lena! Besonders in der Pneumologie, Kardiologie, Gastroenterologie, Rheumatologie, klinischen Pharmakologie, Pädiatrie und Neurologie konnte zuvor nicht gelernter Boden gut gemacht werden. Die erforderlichen Lehrkräfte wurden von uns selbst organisiert, per Nachfrage in den Abteilungen Bereits der Empfang am Vorabend erwies sich als äußerst spannendes Event, schließlich konnte man zum ersten Mal die Konkurrenten live beschnuppern. Sechs andere Teams nahmen Teil: Frankfurt (der amtierende Meister), LMU München, Mainz, Leipzig und Wien und natürlich die Gast- 36 Mit der in acht anstrengenden Monaten angesammelten Fülle an Wissen und diagnostischen Fähigkeiten und dem Gefühl, auch für die Zeit nach dem Studium etwas Praxisrelevantes mitgenommen zu haben, begaben wir uns, vielleicht nicht siegesgewiss, aber doch frohen Mutes, in die Hauptstadt der Nation. Von den 13 Kursteilnehmern hatten wir demokratisch fünf in das aktiv teilnehmende Team gewählt, der Rest durfte anfeuern. YkhWh[ Lernen geber-Universität, die Universitätsmedizin Berlin Charité. Nach erfreulich kurzen Begrüßungsworten und einem luxoriös bestückten Buffet wurde der Abend genutzt, um nochmal letzte Fragen zu klären, die Nervosität zu bekämpfen und natürlich noch einmal Kräfte zu schöpfen. Dann war es endlich soweit, der lang erwartet Benjamin-Franklin-Contest konnte beginnen: und entpuppte sich bereits nach wenigen Minuten als eine Riesengaudi im Uni-Klinikum-Hörsaal, den man sich wie eine Kreuzung aus HS S und HS A vorstellen kann. Schlachtenbummler aus allen Unis, unsere Hannover-Truppe, zwar vielleicht die kleinste, aber dank Fußballstadion trainierten Stimmen nicht die leiseste, sorgten für die richtige Atmosphäre. Leider mußten wir feststellen, dass wir mit weit mehr als 100 Trainingsstunden nicht annähernd an das Pensum der anderen Teams herankamen. Diese hatten sich zum Teil die letzten Wochen intensiv und täglich darauf vorbereitet. Insbesondere beeindruckten dabei die Münchner mit einem unfassenden Fachwissen, die Frankfurter hingegen brillierten eher durch eine unerwartet wichtige Eigenschaft: die Reaktionszeit am Buzzer. Wir schlugen uns wacker, endeten aber dennoch eher im Tabellenkeller. Dies tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch, denn Sieger der Herzen waren wir allemal! Abends war dann die durchaus gelungene Siegerehrungs-Party, und auch da hatten sich die Berliner mühe gegeben. Alle Teilnehmer wurden mit Preisen geehrt, begonnen vom 50€-Büchergutschein für die Letztplazierten bis zu den HP-Laptops, die sich die Münchner verdient unter den Arm klemmen durften. Sicherlich ist es ein zumindest zu diskutierender Punkt, inwiefern eine solche intensive Vorbereitung sinnvoll ist. Ganz zu schweigen davon, dass das Medizinstudium eher durch Konkurrenzdenken als durch Kollegialität gekennzeichnet ist, ist vielleicht so ein Wettkampf nicht die geeignete pädagogische Maßnahme. YkhWh[ Für uns war dieser Kurs aber, ganz im Sinne Senecas „Non scholae sed vitae discimus“, die beste Vorbereitung auf den Beruf und die beste Verknüpfung von Theorie und Praxis, die wir während des Studiums genießen durften. Wir sahen es viel mehr als eine Chance semester- und studienjahrübergreifend auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten. Uns hat der Gedanke, an diesem Contest teilzunehmen, angespornt und etwas Ansporn benötigt man, wenn man sich abends und am Wochenende zusätzlich zum vollgepackten Stundenplan und der Doktorarbeit auf den Contest vorbereitet. Diejenigen, die die Klinik und die mündlichen Prüfungen kennen gelernt haben, werden die Frage und Antwort –Bücher auch schon zu schätzen wissen. Der Contest, bzw. vielmehr die Vorbereitung auf den Contest, war die Kombination dieser Bücher plus Lerngruppe plus erfahrenem Diagnostiker in einem. Diesen Teil der Vorbereitung mag man die Pflicht nennen, die praktischen Kurse waren die Kür, Gips- und Nahtkurs, Sonographie, Endoskopie, usw. – nicht alles darf oder kann man während eines Ottonormalstudiums machen, obwohl es durchaus sinnvoll wäre. Leider hatten wir dieses Jahr bei der Auslosung der Startplätze in Berlin nicht so viel Glück. Also, warum tragen wir den Contest nicht MHH-intern aus? Die Idee, dass der Weg das Ziel ist, soll auch dieses Mal dazu führen, dass sich Studierende finden, um sich so wie wir eigenständig, oder noch besser mit einem Mentor aus der Klinik auf diesen Contest vorbereiten. Natürlich können nicht alle an solch einem Contest teilnehmen, aber alle die sich anmelden, sollten die Vorteile der Vorbereitung, also die praktischen Übungen und die theoretischen Crashkurse wahrnehmen können, so dass es für alle eine sehr, sehr lohnende Sache wird. Mehran Boroumand Christian Kleemann Carsten Schuhmacher 37 Erfahrung Mein erstes Mal Was würde sie mir bringen? Wie würde sie sein? Neben all den vielen Eindrücken und dem Vielen, was ich in meiner ersten Famulatur gelernt habe, sollte am Ende ein ganz anderer Punkt für mich entscheidend sein, nämlich das Gefühl, in eine Familie aufgenommen zu werden - in die Ärzteschaft. Meine sehr kurzfristige Bewerbung Das Ganze hatte erst in der letzten Sekunde geklappt. Ich hatte telefonisch mich bei Dr. de Ridder, dem Leiter der Rettungsstelle des Klinikum am Urban, am Mittwoch gemeldet. Freundlich, aber doch sehr kurz angebunden, nannte er mir die Bedingungen, damit es am Montag losgehen könnte. „Und wenn Sie es bis Freitag nicht schaffen sollten, dann bringen Sie am Montag alles mit und ich werde dies dann mit Frau Fieber regeln. Vergessen Sie den Kittel nicht!“ Lapidar hatte ich zu allem ein „ja, gar kein Problem“ herausgebracht, obwohl mir eigentlich klar war, einen Nachweis über meinen aktuellen Impfstatus von meinem Hausarzt bis Freitag zu erbringen, erforderte schon ein wenig Sportsgeist. Doch irgendwie kannte mich noch der Dienststellenarzt meines studentischen Arbeitgebers und so einen Standardlebenslauf hat man auch immer irgendwo liegen. Damit waren die ersten Hürden genommen. Meine allererste Famulatur also. Bis dato hatte ich nur das Vergnügen, während des Krankenpflegepraktikums und der Rettungsdienstausbildung mit der Pflege zusammenarbeiten zu dürfen. Das Einzige, was ich von dieser Zeit mitgenommen hatte, war die Gewissheit, dass die Pflege eine sehr wichtige Säule der medizinischen Versorgung, aber leider nichts für mich ist. Klinikum am Urban Das Vivantes Klinikum am Urban kannte ich schon von früheren Praktika, es ist eines der letzten „Kiezkrankenhäuser“ Deutschlands. Ein Schwerpunktkrankenhaus, das leider durch den Neubau des UKB an Bedeutung verloren hat. Es liegt fast schon beschaulich am Landwehrkanal, umgeben von einem Park und restaurierten Altbauhäusern. Dieses fast besinnliche Bild lenkt etwas von der Wirklichkeit ab, denn drinnen ist fast immer die Hölle los. Vor einigen Jahren besaß dieses Krankenhaus zeitweise die am höchsten frequentierte Notaufnahme Europas. Regelmäßig wurde und wird die Rettungsstelle wegen Überfüllung geschlossen. Es ist auch eines der letzten Lehrkrankenhäuser der Freien Universität Berlin gewesen. Der Fachbereich Medizin der Freien Universität und die Fakultät Medizin der Humboldt Universität wurden dann zusammengeschlossen zur Charité - Universitätsmedizin Berlin. Jedenfalls hatte bis damals die „Vivantes“ - Gruppe für das Urbankrankenhaus keine neue PJ- Regelung gefunden, was zu paradiesischen Verhältnissen für Famuli führt - viele Patienten, hohe Selbständigkeit und in der Lehre erfahrene Ärzte. Meine Famulatur Da ich auf der Feuerwache Kreuzberg jahrlang Rettungswagen gefahren bin, kannte ich auch das Personal und deshalb überschritt ich die relativ bedrohliche „Kein – Zutritt – Eingangstür“ der Rettungsstelle ohne größere Gewissensbisse. Natürlich erkannte mich keiner, ich trug ja keine Dienstklamotten. Hinter der Tür befindet sich ein ca. 50 m langer Flur mit den Behandlungsräumen links und rechts bzw. internistisch und unfallchirurgisch. Mein Erscheinen löste eine gewisse Stille aus, in der mich ungefähr 6-7 38 Personen unentschieden zwischen erwartungsfroh und gelangweilt wahrnahmen. Nachdem ich mich vorgestellt und als Famulus zu erkennen gegeben hatte, war die Stimmung viel entspannter. Der Pfleger Michael zeigte mir die Umkleideräume und erklärte mir mit wem, mit welchem Arzt, ich an diesem Tag Dienst hatte. Ich glaube, das Schlimmste an der Famulatur ist die Hilflosigkeit. Als ich dann endlich im weißen Kittel in Flur stand, wurde mir dies noch einmal sehr bewusst. Was darf, kann, muss ich machen? Herumstehen und auf Patienten warten, fragen, ob ich „helfen“ kann, selber erkennen, was zu tun ist? Im Grunde darf man als Famulus alles und nichts gleichzeitig, es kommt auf die eigenen Fähigkeiten, die Laune des Dienst habenden Arztes und das Wohlwollen des Pflegepersonals an. Doch es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört - auch nicht schlimmer. Schon in der ersten Stunde lernte ich Marcel kennen, den anderen Famulus, der mich dann über die richtig wichtigen Sachen informierte, so z.B. wo und wann man Kittel und Hosen bekommt, wie die inoffiziellen Arbeitszeiten lauten, die Pausenregelung und noch ein paar nützliche Infos: „Kaffee und (Mineral-) Wasser sind umsonst, zum Frühstücken muss man sich etwas mitbringen, der Raucherraum ist hinter der Glastür rechts und zur Not hat die Schwester immer recht.“ Natürlich habe ich dank Marcel viele kleine und große Fehler nicht gemacht und viele „dumme“ Fragen nicht stellen müssen, doch so eine Famulatur ist halt auch eine Einführung in Krankenhaushierarchie und -alltag, da darf man auch dumme Fragen stellen. Es gibt bestimmte Spielregeln, die man befolgen muss, oder man wird „bestraft“. Natürlich war der Kaffee nicht gratis, dies hatte mir Schwester Elke nach einer Woche dann doch mitgeteilt, aber als Famulus steht man nicht mehr ganz am Ende der Nahrungskette, deshalb war alles halb so schlimm. Im Grunde war einfach alles besser als beim Krankenpflegepraktikum. Man konnte viele relevante - auch medizinische - Dinge lernen, wenn man es wollte. So war es dann auch. Alle Ärzte, die ich kennen gelernt habe, waren bereit, mir etwas beizubringen und Fragen zu beantworten, wenn ich danach gefragt habe. Außer Uli, er war der einzige Arzt, der von sich aus mich aufgefordert hat, eigenständig zu handeln, Anamnesebögen akribisch korrigiert hat und als Beispiel dafür anzusehen ist, wie man vielleicht - auch ohne Karriere zu machen - ein guter Arzt werden kann. Die ersten Tage habe ich mit einer jungen Ärztin verbracht. Es war eine sehr lockere Atmosphäre. Da Gül immer relativ leger gekleidet war, weißes Top, weiße Hose und rote „Sneakers“, und ich dagegen penibel im Krankenhausdienstdress, adressierten die meisten Patienten eher mich als Gül. Doch dies schien sie nicht weiter zu belasten: „Ich höre ja auch zu, wenn sie mich nicht angucken. Außerdem bist du hier, um etwas zu lernen!“ So war es dann auch. Ich war der junge „Herr Doktor“ und durfte alles machen. Hin und wieder stellte Gül noch einige Fragen. Da ich mit vielen Ärzten zusammen arbeiten durfte, schwankte es mit dem „alles machen“. Im Großen und Ganzen durfte ich die Patienten selbständig aufnehmen und mit meiner Verdachtsdiagnose dann den Patienten vorstellen. Besonders interessante Patienten und Krankheitsbilder wurden YkhWh[ Erfahrung ausführlich besprochen. Zur Vollständigkeit möchte ich hinzufügen: ich habe mich immer als Famulus vorgestellt und mindestens einmal der Anrede „Herr Doktor“ widersprochen und mit „alles machen“, meine ich alles im rechtlichen Rahmen Sinnvolle und Angemessene. Tendenziell ist es aber angenehmer mit Ärzten zusammen zu arbeiten, die sich um einen „kümmern“, d.h. man hat einen geregelten und durchgeplanten Arbeitstag, man arbeitet eine obligatorische Liste ab: reponieren, nähen, Blut abnehmen, Patienten befragen, Röntgenbilder auswerten, usw. Bei alldem ist es sachdienlicher, wenn ein gewisser Redefluss vorhanden ist. Und wenn man nach einer Woche das Gefühl hat, viel mehr zu können als vor dieser Woche, hat man eigentlich alles richtig gemacht. Hilfreich bis wichtig ist es, potentielle Wissenslücken durch abendliches Nachlesen wettzumachen. In der Unfallchirurgie sind die anamnestische Abklärung und die damit verbundene körperliche Untersuchung das A und O. Was im Lehrbuch einfach und überschaubar erscheint, ist in der Praxis ohne Routine und Erfahrung in nicht überschaubare Zeiten, <30 min wären in der Notaufnahme sehr sinnvoll, zu bringen. Man lernt seine Fragen sinnvoll zu strukturieren, eine Verknüpfung zwischen Befragung und Untersuchung, eine Sensibilisierung für bestimmte Stichwörter, eine Einführung in Medizinökonomie, soll heißen: wann ein Röntgen, wann ein CCT anordnen und wann tut es ein Salbenverband auch, u.v.m. In der letzten Woche arbeitete ich auf der internistischen Seite hauptsächlich mit zwei Ärzten zusammen, Christine und Elmar. Christine war seit kurzem fertig mit dem Studium und Elmar seit zwanzig Jahren Facharzt. Mit beiden hat es sehr viel Spaß gemacht, zusammen zu arbeiten. Es war ein sehr kollegiales Miteinander, selbständiges Arbeiten mit anschließendem Übergeben des Patienten. Im Einzelnen waren es die Anamneseerhebung, fortführende und grundlegende Diagnostik und die weiterführende Beratung. Fakultativ standen noch die pflegerischen Tätigkeiten an, Blutabnehmen, EKG schreiben, Temperatur messen, Medikamente vorbreiten und verabreichen. Nicht selten hatte man auch die Möglichkeit, über Konsile einiges zu lernen. Es ist verblüffend, wie wichtig die soziokulturelle Komponente in die Medizin hineinspielt. Das Eingangsschild hatte es schon angedeutet, es ist ein multisoziokulturelles Unterfangen. Wer in Kreuzberg, einem Stadtteil von Berlin, famuliert, wird vielleicht die Bedeutung der Medizinischen Soziologie verstehen. Die überwiegend nichtdeutschen Patienten stellen eine Herausforderung der besonderen Art dar, denn es ist leicht in ein Schubladendenken zu verfallen mit negativen Folgen für den Patienten. Noch einmal zu Marcel. Er gehörte der Spezies Famulus an, die ein regelrechtes „Städte hopping“ betreiben. Er studiert in Mainz oder Gießen, aber hatte bis jetzt jede Famulatur an verschiedenen Orten, u. a. Wien und jetzt Berlin absolviert. Das Schema ist dabei sehr einfach. Sie reisen meist als Doppelpaar, er, seine Freunde sowie ein befreundetes Paar und mieten sich für die Famulaturzeit irgendwo unter. In Berlin geht dies ganz gut über (siehe Weiterführende Links). Tagsüber heißt es dann famulieren, und abends steht das Erkunden von Stadt, Kultur, Menschen und was man sonst so noch als Doppelpaar in einer Metropole machen kann auf dem Plan. Was sich wie Urlaub anhört, ist harte Arbeit. Dementsprechend fühlte er sich auch. Wie mir andere Kommilitonen bestätigt haben, werden dabei wohl z. T. eklatante Unterschiede zwischen einer Metropole und größeren Provinzhauptstädten wie z.B. München sichtbar. Fazit Ich kann nicht alles im Detail auflisten, was ich in dieser Zeit gelernt habe, aber viel wichtiger war ein ganz anderer Punkt. So komisch es sich auch anhört, ich hatte das Gefühl in eine Familie aufgenommen zu werden - in die Ärzteschaft. Jede Ärztin, jeder Arzt hat famuliert und hat das Physikum gemacht, die meisten haben hier studiert, vor nicht allzu langer Zeit. Sie kennen das Medizinstudium mit all seinen Vor- und vor allem Nachteilen. Viele erzählen von Erfahrungen, guten und schlechten und fragen auch mal nach dem „status quo“. Es war dazu noch ein kleiner Geschichtsüberblick, wie es gewesen ist und wie es etwa für mich gewesen wäre, wenn ich früher angefangen hätte zu studieren. Natürlich ist es sinnvoll bis hinzu obligatorisch, ins Ausland zu gehen, um über den Tellerrand hinweg zu schauen und Lebenserfahrung sammeln zu können. Es ist aber auch sinnvoll zu wissen, woher man kommt und wo man steht und dies kann eigentlich nur eine Famulatur im Inland bringen. Mehran Boroumand International Clerkship in Malang, Indonesien Nach zwei Famulaturen in Deutschland und einer in Griechenland, zog es mich nun für den letzten mir fehlenden Famulaturmonat etwas weiter weg. So stöberte ich im Internet und stieß dabei auf die Public Health Projekte des bvmd: das war genau das was ich machen wollte und ich entschied mich für ein Projekt in Malang in Indonesien. Schnell war die Bewerbung ausgefüllt, die nötigen Unterlagen organisiert und drei Monate später saß ich dann also im Flieger nach Surabaya auf Java. Ein indonesischer Student, Peter, über den auch der Kontakt gelaufen war, sollte mich vom Flughafen abholen und zu meiner Gastfamilie in Malang bringen. Als ich aus dem Flughafen auf den Vorplatz trat, in Jeans, Jacke, Schal und meinem exakt 19,1kg schweren Wanderrucksack, traf mich das Klima wie ein Schlag. Man fühlt sich wie im Zoo, in dem Moment in dem man das Tropenhaus betritt und einfach nur innerhalb von 10 Sekunden nass ist. Während ich mich zwischen all den Asiaten, die mich anstarrten wie einen Marsmenschen, verzweifelt nach einem Schild mit „Hello, Wellcome“ oder andersartigem Erkennungszeichen von Peter umschaute, stürzten mindesten 10 Menschen auf mich zu: Taxi? war das einzige was ich verstand. Ich schüttelte den Kopf und bahnte mir einen Weg durch die Menge. Zum Glück kam dort endlich Peter auf mich zu, er war gekommen, ich fühlte mich in Sicherheit. Doch dieses Gefühl währte nur kurz, denn schon befand ich mich auf der falschen Straßenseite, auf dem Fahrersitz, ohne Steuer, mitten in YkhWh[ einem Gewühl aus kreuz und quer fahrenden Motorbikes, auf denen Menschen saßen, die weder Helm noch Schutzkleidung kannten, jedoch auf unterschiedlichste Weise das häufig bewunderte „Multi Tasking“ vorführten: Während des Fahrens zogen sie sich um, aßen, winkten oder fütterten die hinter ihnen sitzende Ziege und ich geriet trotz der Klimaanlage wieder ins Schwitzen. Doch nach drei Stunden Fahrt erreichten wir wider erwartend wohlbehalten unser Ziel. Das Haus „meiner Familie“ lag in einer netten kleinen Siedlung, war groß und ich hatte mein eigenes Zimmer. Die 39 Erfahrung Familie selbst war super lieb und bestand neben Vater und Mutter aus drei Töchtern etwa in meinem Alter, sowie den beiden Hausangestellten. Die Eltern konnten leider nicht wirklich gut englisch, aber mit Händen und Füßen gelang die Kommunikation und die Töchter sprachen gut englisch. Montag war gleich mein erster Famulaturtag im Department für Internal Medicine im Saiful Anwar General Hospital, einem staatlichen Krankenhaus. Um 7h morgens begann mein Dienst mit dem Morning Report. In diesem müssen die Co-ass (vergleichbar mit unseren PJlern) die Neuaufnahmen vorstellen und anschließend werden Diagnostik und Therapie mit einem Supervisor und dem Rest der Studenten diskutiert. Da das Ganze auf englisch stattfindet, war es für mich sehr lehrreich, ich konnte mein Medizinisches Englisch verbessern, lernte viel über tropische Krankheiten und wurde auch immer intensivst in Diskussionen mit einbezogen, da das Interesse an Deutschland sehr groß war. Das Wissen, das die Co-ass dort haben, ist vergleichbar mit unserem, leider fehlt jedoch das Geld, um die beste Therapie ermöglichen zu können. So stirbt beispielsweise ein Großteil der Patienten an chronischer Niereninsuffizienz, da die notwendige Dialyse einfach zu teuer ist. Nach dem Morning Report ging es dann auf die Stationen, die in Klassen eingeteilt sind. In der dritten Klasse (Bild 1) liegen 20 Menschen in einem Raum, Männlein neben Weiblein, TB neben HIV, neben Dengue Fieber. Die Versorgung wird komplett von den Angehörigen übernommen, die nicht nur waschen und Essen anreichen, sondern auch Blut oder Urin ins Labor bringen. Um diesen Aufgaben gerecht werden zu können, wohnen die Familien auf den Fluren vor den Stationen und schlafen auf Decken und Isomatten. Häufig nahmen mich die Studenten mit, die sehr offen und freundlich waren, wie eigentlich alle Menschen dort, mir geduldig alles zeigten und mich insbesondere die körperliche Untersuchung in ihren Feinheiten lehrten. Da die Medizin dort wenig mit Apparaten arbeitet und selbst eine Ultraschalluntersuchung eher in seltenen Fällen zum Einsatz kommt, ist die körperliche Untersuchung essentiell für die Diagnosestellung. An anderen Tagen ging ich in die Poliklinik für Tropenmedizin, wo der diensthabende Arzt mir alles über tropische Krankheiten beibrachte und ich viele Patienten mit Malaria, Tuberculose in allen Erscheinungsformen, Dengue Fieber, HIV und andere ausgefallenen Fieberinfektionen zu sehen bekam. Wenn ich einen Nachtdienst mitmachte, konnte ich im Emergency Room auch mit den Chirurgen gehen und die zahlreichen Verkehrsunfallopfer (bei dem Fahrverhalten nicht weiter verwunderlich) versorgen. An den Sonntagen (Samstag ist ein normaler Arbeitstag) hatte ich Social Program, das von einer Gruppe indonesischer Medizinstudenten um Peter organisiert wurde. An meinem ersten Sonntag unternahmen wir eine abenteuerliche Tour durch einen dschungelartigen Wald, was ich allen Menschen, die Flora und Fauna nicht als ihren besten Freund bezeichnen würden, jedoch nicht wirklich empfehlen kann. An einem anderen Tag fuhren wir zu einem Vulkan in der Nähe, bewunderten den Sonnenaufgang und erklommen anschließend die Spitze auf dem Pferderücken. Auch besuchte ich wunderschöne hinduistische Tempel, konnte an einem weißen Sandstrand meine Hautfarbe etwas anpassen und ein paar tolle Tage in dem Ferienhaus „meiner Familie“ auf Bali verbringen. Die Menschen in Indonesien sind in ihrer ganzen Haltung sehr gelassen, warten stundenlang auf den Bus anstatt 500m zu laufen und besitzen scheinbar keine Uhr. Vor allem die Männer sitzen an den Straßenrändern, 40 essen oder verkaufen Essen, rauchen oder warten auf irgendetwas. Auf der anderen Seite ist Indonesien aber so überbevölkert, dass einfach immer und überall wahnsinnig viele Menschen sind, in Kaufhäusern, auf den Straßen oder in den Fluren des Krankenhauses, so dass es dadurch dann doch wieder laut und hektisch wirkt. Java ist zum größten Teil muslimisch, fast jede Frau trägt ein Kopftuch und viele Familien haben eine eigene Hausmoschee, in der fünfmal am Tag gebetet wird. Die obersten Werte sind Familie und Religion, gleichzeitig wird aber auch sehr viel Wert auf Äußeres gelegt. So steht beispielsweise in den Regeln des Krankenhauses, die mir zu Beginn meiner Famulatur von einem uniformierten Asiaten vorgelesen wurden, dass Aussehen mehr zähle als Intellekt und einfach das Wichtigste sei, unglaublich. Gegessen wird fünfmal am Tag warm, eigentlich immer eine Schale Reis mit Chilis und variierenden Beilagen; sogar die Süßigkeiten sind aus Reis. Die meisten Asiaten sind offen und freundlich, auch wenn man natürlich als Weißer extrem auffällt und auf der Straße angestarrt und angesprochen wird. Trotzdem waren sie mir gegenüber immer herzlich, ich wurde von den Studenten nach Hause eingeladen und die Patienten im Krankenhaus waren jedes Mal stolz wie Oskar, wenn ich ihr Bett ansteuerte, um sie zu untersuchen. Insgesamt hat mir die Zeit in Indonesien sehr gut gefallen und ich werde bestimmt nicht das letzte Mal in Asien gewesen sein. Die Erfahrung mal ein komplett anderes Gesundheitssystem kennen zu lernen, kann ich jedem Mediziner nur empfehlen und besonders in der Kombination mal für einen Monat in einer indonesischen Familie zu leben, mit ihnen den Tempel zu besuchen , zu essen und gemeinsam Indonesien sucht den Superstar zu gucken, ist es denke ich ein Erlebnis, an das ich mich immer gerne werde zurück erinnern. Ramona Schuppner Falls ihr auch Lust bekommen habt, schaut doch einfach im Internet unter www.bvmd. de oder wendet euch einfach persönlich an mich : [email protected] YkhWh[ Erfahrung Am Ende wird alles gut - 90 Tage Pflegepraktikum Das Ende des Tertials war in Sichtweite gerückt, doch statt wohl verdienter Ferien stand mir etwas anderers bevor: 30 Tage Pflegepraktikum. Der letzte Teil der insgesamt erforderlichen 90 Tage musste noch irgendwie überstanden werden. Ich hatte die 90 Tage in drei Teile aufgeteilt: Der erste Monat, den ich schon vor dem Studium abgeleistet hatte, war das absolute Grauen gewesen. Da ich mich leider viel zu spät um einen Platz gekümmert hatte, war nur noch die Onkologie in einem kleinen Kreiskrankenhaus frei gewesen. Dort hatte sich das Bild vom Praktikanten als „Sklave für alles“ ziemlich hartnäckig festgesetzt und so bewegte ich mich tagtäglich, einschließlich Wochenende, zwischen todkranken Menschen, Bettpfannen, Körperflüssigkeiten aller Art und allem, was sonst noch so anfiel, während im Schwesternzimmer der von mir zuvor gekochte Kaffee getrunken wurde. Es verging kein Tag, an dem ich nicht sofort alles hinschmeißen wollte; als ich mir dann auf Station einen Virus einfing, bekam ich wenigstens 4 Tage Pause (die natürlich nachgearbeitet werden mussten..). Dass ein Pflegepraktikum nicht nur schrecklich sein muss, lernte ich erst beim zweiten Anlauf im Sommer nach dem 1. Studienjahr. Wieder kümmerte ich mich zu spät, aber immerhin noch früh genug, um einen Platz in einem Lehrkrankenhaus in meiner Nähe zu bekommen. Dieses Mal wartete als letzte freie Station die Gynäkologie auf mich. Dort waren Praktikanten eher selten, aber dafür umso willkommener. Das Klima auf Station war bis auf wenige Ausnahmen ziemlich angenehm (ein bisschen Schwund ist ja schließlich überall ;-) ) und die Einarbeitung in der ersten Woche war so gut, dass ich die restlichen drei Wochen problemlos alleine arbeiten konnte. Mein Aufgabenbereich sah plötzlich völlig anders aus: Statt präfinalen Menschen erwarteten mich Neugeborene, die Bettpfannen waren Babywindeln gewichen und ab sofort wusch ich keine Menschen mehr, sondern desinfizierte Wickeltische und Milchpumpen. Anfangs war ich begeistert, ziemlich schnell entpuppte sich dies alles allerdings als etwas langweilig. Als einzige Abwechslung gab es mal einen Gang zum Labor, einen Blutdruck zu messen oder einen Transport aus dem Kreißsaal. Mit dem Horror des ersten Monats im Hinterkopf war mir das allerdings völlig recht. Außerdem waren die Schwestern nett zu mir, ich musste nur in der Woche arbeiten und der Monat ging überraschend schnell vorbei. Nun stand also der letzte Monat an und ich stellte mir natürlich die Frage, wo ich diesen ableisten wollte. Ich hatte mich dieses Mal rechtzeitig damit beschäftigt und beschloss, mich wieder für die Gynäkologie zu bewerben. Ich war zwar eher weniger von der Vorstellung begeistert, noch einmal Praktikum machen zu müssen, aber immerhin wusste ich, was mich erwarten würde. Zumindest dachte ich das. Laut Shakespeare wird ja am Ende alles gut; dieses Mal stellte sich das für mich als Wahrheit heraus. Mein Vorteil war, dass ich die Station, die Schwestern und meine Aufgaben schon genau kannte. Die ersten 1,5 Wochen war ich wieder nur die Praktikantin, zwar willkommen und gut behandelt, aber eben auch nicht mehr. An einem Donnerstag änderte sich dann plötzlich alles. Von einem Tag auf den anderen war ich plötzlich ein normales Teammitglied; ich machte zwar noch „meine“ Aufgaben, aber selbst das war für die anderen Schwestern keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern eher ein Gefallen. Ab sofort durfte ich all das machen, was das normale Stationspersonal auch tat: Ich durfte mit zur Visite, ich war täglich bei den Wochenbettbesuchen dabei, ich teilte Medikamente aus, half dabei, die Kurven zu vervollständigen und wickelte Babys im Sekundentakt. Als ich dachte, es könnte nicht mehr besser werden, kam schließlich die große Überraschung: Ich durfte jeden Tag mit zur U2 Vorsorgeuntersuchung der Säuglinge. Am Anfang guckte ich nur zu, wie ich es ab und zu bei meinem letzten Praktikum durfte. In der 2. Woche stieg ich auf zur „Kinderarztassistentin“. Von da an durfte ich jeden Tag 3 Babys untersuchen: Ich machte den Hörtest, die Sauerstoffsättigung und sogar die Nierensonografie. Als das Praktikum dann schließlich zu Ende war, war ich fast ein bisschen traurig. Aber auch nur fast. Die Freude darüber, dass ich es endlich geschafft hatte, siegte dann doch. Im nachhinein betrachtet habe ich wirklich eine Menge während des Praktikums gelernt; nicht nur über Krankenpflege oder den Stationsalltag, sondern auch, dass man sich nicht alles gefallen lassen sollte. Müsste ich Praktikum Nr. 1 noch einmal machen, würde ich völlig anders damit umgehen. Leider weiß ich erst durch den zweiten und dritten Teil, dass es nicht die Regel ist, an Wochenenden und Feiertagen arbeiten zu müssen. Man kann sicherlich über alles reden und auch mal für ein Wochenende einspringen, aber sowas muss nicht dauerhaft der Fall sein. Schließlich ist man kein Sklave, sondern Praktikant/in und eigentlich ein ziemlicher Gewinn für jede Station, denn alles, was man selbst erledigt, muss das Personal nicht mehr machen. Ob man auf eine Station mit gutem Klima kommt, ist natürlich meist Glückssache, aber ich denke, dass man mit Fleiß und Freundlichkeit die 90 Tage unter „normalen“ Bedingungen ganz gut überstehen kann! Allen, die es noch nicht geschafft haben, wünsche ich in diesem Sinne eine tolle Station und jede Menge Durchhaltevermögen – ihr packt das schon! Julia Heine Famulatur am St. Bonifatius Hospital in Lingen Um meinem Plan nachzukommen, auf einer internistischen Station in einem kleineren Haus eine Famulatur zu machen, entschied ich, mich an der oben genannten Klinik zu bewerben. An meinem ersten Tag musste ich feststellen, dass dieses Krankenhaus größer ist, als ich dachte! Jedenfalls musste ich ganz schön lange suchen, bis ich das Sekretariat von Prof.Dr. Reinhard Zick gefunden hatte, den Chefarzt der Abteilung für Gastroenterologie, Endokrinologie und Diabetologie. Neben dieser Abteilung gibt es im internistischen Bereich noch eine Abteilung für Kardiologie und Angiologie sowie eine groß konzipierte Geriatrie. Daneben noch 4 chirurgische Abteilungen, Pädiatrie, Urologie usw. Nach einer freundlichen Begrüßung ging es dann sogleich zur Frühbesprechung der Abteilung, die immer morgens um halb acht stattfindet. Man hat zwar bei dieser Besprechung keine Aufgabe, jedoch sollte man damit rechnen, dass man spontan vom Chef – meist durch einen intellektuell klingenden Scherz - in die Diskussion mit eingebunden wird. Aber keine Angst, alle sind sehr nett zu einem, auch wenn man nur mit „Stotter, murmel...“ antworten kann. YkhWh[ Die Assistenzärzte der riesigen gastroenterologischen Station nehmen sich sehr viel Zeit für ihre Famulanten und PJ-Studenten. Am ersten Tag nahm Sebastian mich sofort mit in die internistische Frühbesprechung, bei der die Ereignisse der letzten Dienste besprochen werden. Die Internisten teilen sich nämlich in diesem Haus den ersten Dienst (auch den internistischen Teil der Notaufnahme) und besetzen im Rotationsverfahren das Notarzteinsatzfahrzeug. Diese Besprechung kann auf jeden Fall ganz lustig oder auch ganz interessant sein und ist vor allem deshalb sehr wichtig, weil es dort den ersten Kaffee des Morgens abzugreifen gibt! Anschließend zeigte Sebastian mir die Notaufnahme, in der er an meinem ersten Tag zu tun hatte. Er sagte, die Arbeit könnte dort unter Umständen sehr stressig sein, weil das Krankenhaus ein sehr großes Einzugsgebiet versorgt, aber andererseits habe man meist pünktlich um 16:00 Uhr frei. Es hat viel Spaß gemacht, ihm bei seiner Arbeit über die Schulter zu gucken 41 Erfahrung und es gab unheimlich viele verschiedene Sachen zu sehen – kardiologisch, gastrenterologisch, pulmonologisch und und und... Mir wurde schnell klar, dass ich noch öfter in der Notaufnahme vorbeischauen müsste, zumal die Pflegekräfte einem auch gern den hauseigenen Reanimations- und Intubationsdummy vorführen und bearbeiten lassen! OA Dr. Schaeper zeigte mir nach dem guten und v.a. kostenlosen Mittagessen verschiedene wichtige Funktionsabteilungen, die Intensivstation, die Privatstation und die Umkleide mit den schicken blauen Kasacks. Er hat sich sehr bemüht und mich durch die ganze Famulatur hervorragend begleitet – man muss es schon als Luxus bezeichnen, wenn man sich nicht um alles selbst krampfhaft bemühen muss, sondern quasi „mitgeschleppt“ wird! Die folgenden Tage gingen sehr schnell rum, weil es so viel Neues zu lernen gab. Schließlich konnte ich mich mit der Zeit auch auf der Station langsam einarbeiten. Jeder Mitarbeiter half gerne weiter, wenn es Fragen gab. Neu war für mich auch, dass die Blutentnahmen von Laborantinnen durchgeführt wurden. Trotzdem sind diese sehr dankbar, wenn man ihnen etwas unter die Arme greift. Meine Tage waren fortan gespickt mit Aufnahmen von neuen Patienten, die sich ganz brav von oben bis unten haben abhören, -klopfen und –leuchten lassen. Und die Fälle waren teilweise sehr interessant, da auch einige endokrine Fragestellungen wie V.a. Diabetes insipidus oder Insulinom auftauchten. Also genau das richtige für jeden, der Detektiv spielen mag und dem die Physiologie der Hormone nicht ein völliger Graus sind. Schließlich boten mir die Assistenzärzte an, mich selbst um zwei Patientenzimmer zu kümmern. Das machte die Arbeit natürlich zunehmend interessanter und so konnte ich angefangen bei Medikamentenanordnungen, über Diagnostikplanung bis hin zu den „medical skills“ vieles lernen. Die 4 Wochen vergingen wie im Fluge! Wenn es auf der Station ruhig war, begab ich mich ins Sonozimmer, durfte öfters selbst schallen, mir Leber und Knochenmarkspunktionen angucken und verfolgte die ganzen Darm- und Magenspiegelungen „von allen Seiten“. Auch der Dünndarm wird manches Mal mit einem Sog. Doppelballonendoskop inspiziert – schon interessant. Achja, ein Highlight hätte ich fast vergessen! Wenn einer der gastroenterologischen Assistenten den NEF zu besetzen hatte, konnte ich mir an der Pforte auch eine Jacke und eine Pieper besorgen und bei Einsätzen mit durchs Emsland düsen. Für mich war es das erste Mal auf dem NEF und NAW und irgendwie war es einfach nur geil! Am letzten Tag wurde ich sogar zum Dank von den Assistenten und OA Schaeper zum Essen eingeladen – wo passiert einem das schon?! Es war auf jeden Fall meine bisher beste Famulatur! Ort: Lingen ist eine mittelgroße Stadt im Emsland mit etwas mehr als 50.000 Einwohnern. Die Innenstadt biete neben netten Cafés und Kneipen viele Einkaufsmöglichkeiten. Die Nähe zu den Niederlanden lädt zu einem Besuch der Stadt Enschede (1,5 h), des bekannten Tierparks in Emmen (1,5) oder der sehenswerten Stadt Groningen (2,5 h) ein. Mit dem RE von Hannover braucht man 2:50 h und mit dem Auto rund 2,5 h. Unterbringung und Verpflegung: Nette Unterkunft unweit der Klinik in der Lingener Innenstadt mit solider Einrichtung und kostenlosem Internetzugang. Freies Frühstück und Mittagessen, Wasser unbegrenzt auf Station. Für PJler kostenlose Dienstkleidung inklusive Reinigung. Hendrik Veldink PJ in der Klinischen Pharmakologie Medikamente werden in allen klinischen Fachgebieten der Medizin eingesetzt. Das Wissen über die einzelnen Pharmakotherapien mit ihren Indikationen und Einschränkungen ist jedoch besonders bei Jungärzten mehr als begrenzt. Worauf muss man achten, wenn man ein Statin mit einem Makrolid zusammen gibt, wie kann man diese Wechselwirkung vermeiden, aber gleichzeitig optimal therapieren und welche Medikamente darf man während der Schwangerschaft verordnen, ohne das Ungeborene oder die Therapie zu gefährden? Auf all diese Fragen bietet die klinische Pharmakologie die passenden Antworten. Daher habe ich mich entschieden mein PJ-Wahlfach in der klinischen Pharmakologie zu absolvieren. Das Fach wird leider erst seit einem Jahr an der MHH angeboten, obwohl es ein essentieller Bestandteil der Hochschule ist und mit Rat und Tat den Ärzten aus allen Fachgebieten zur Seite steht. Die Stimmung in der klinischen Pharmakologie war sehr familiär, ich wurde herzlich begrüßt und wurde v.a. von Prof. Stichtenoth exzellent betreut. Sogar einen Rundgang durch die Apotheke der MHH habe ich bekommen und konnte u.a. zusehen, wie die fertig gemischten Zytostatika, die auf den Stationen verwendet werden, überhaupt entstehen. Ein weiteres Plus waren die außerdienstlichen Treffen mit dem ATIS-Team in denen wir auch mal ins Kino gegangen sind. Meine Hauptaufgabe bestand darin, in Teamarbeit mit Ärzten und Apothekern ATIS zu betreuen. ATIS ist das Arzneimittel-Therapie-InformationsSystem über das alle niedergelassenen Ärzte in Niedersachsen, Anfragen zur Pharmakotherapie verschiedenster Erkrankungen stellen können. Beantwortet werden diese Anfragen von der klinischen Pharmakologie der MHH in Zusammenarbeit mit der KVN in Braunschweig. Darüber hinaus erreichten uns Fragen aus vielen Abteilungen der MHH und deren Lehrkrankenhäuser. Einige Anfragen waren so interessant, dass sich daraus sogar einige Artikel für das Niedersächsische Ärzteblatt und die Medizinische Monatsschrift für Pharmazeuten (MMP) ergeben haben, die ich in Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Stichtenoth und einigen Apothekern des 42 Hauses schreiben durfte. Auch die praktische Seite der klinischen Pharmakologie wurde gefördert. Bestimmte Patienten habe ich in Begleitung von Herrn Prof. Stichtenoth auf Station besucht, um einen profunderen Eindruck der klinischen Situation zu bekommen. Außerdem nahm ich regelmäßig an den Visiten in der Nephrologie teil. So konnte ich das theoretische Wissen direkt am Patienten anwenden. Als Aufwandsentschädigung habe ich rückwirkend zum Januar (Senatsbeschluss zur PJ-Vergütung) 400 € pro Monat bekommen, was man als Student im Praktischen Jahr sehr gut gebrauchen kann. Damit ist die klinische Pharmakologie eine der ersten Abteilungen der MHH, die die PJ’ler für deren Arbeit vergütet und ihnen eine faire Chance bietet, im Praktischen Jahr Geld zu verdienen. Zusätzlich hatte ich pro Woche einen Studientag zur freien Verfügung. Alles in allem muss ich sagen, dass mir das PJ in der klinischen Pharmakologie sehr gut gefallen hat und sehr zu empfehlen ist. So vielseitig und universell dieses Fach in fast jedem klinischen Teilgebiet der Medizin vertreten ist, so sehr kann man dort nicht nur für das bevorstehende Examen sondern auch für die spätere Tätigkeit als Arzt lernen. Eine super Stimmung unter den Mitarbeitern und die Möglichkeit Artikel in renomierten Fachzeitschriften zu publizieren, sind mehr als willkommene Randbedingungen. Dieses Fach ist nicht nur für Studenten interessant, die Pharma-Cracks sind, sondern auch für PJ-Studenten und Famulanten, die mehr Sicherheit im Umgang mit Medikamenten gewinnen wollen. Einen Einblick in die Abteilung bietet auch das Wahlpflichtfach „klinische Pharmakologie“. Iyas Hamwi YkhWh[ Erfahrung Modemensch - Medizinstudent Mieke: Schuhe von Foot Locker: 65 Euro Hose von Cult: 30 Euro Uhr von Esprit: 200 Euro Sonnenbrille: von Hendrik T-Shirt: Eigenkreation, selbstgenäht Gürtel von Astra: Kundin des Jahres Hendrik: Schuhe von Ralf Harrison: 79 Euro Hose von H&M: 40 Euro Gürtel - Plagiat aus Polen: 2 Euro Hemd von Zara: 65 Euro Uhr von Festina: 299 Euro Sonnenbrille von Real: 3 Euro Kette von Oma: 1 Jahr Kommunionsunterricht Lernpause Semesterticket voll ausgenutzt: Ein Tag in Steinhude Ein Sonntagmorgen in Hannover. Die Sonne lacht durch meine neue Jalousie in mein Gesicht und will mir klarmachen, dass es endgültig Zeit ist wach zu werden. Während ich mich räkele und den neuen Tag begrüße gehe ich im Kopf die Möglichkeiten durch, denselben zu verleben: a) Ich gehe in die Bib und lerne. Klingt besonders verlockend bei etwa 22°C und Sonnenschein. b) Ich backe eine 5-stöckige Torte, lade alle meine Freunde ein und esse sie mit ihnen gemeinsam auf. Gut, ich bin sicher nicht knauserig, aber eine 5 stöckige Torte am Sonntag bei Lidl im Bahnhof, IhrPlatz und an sämtlichen ARAL-Tankstellen der Stadt zusammenzukaufen sprengt sicher mein Budget. Außerdem, 5 stöckige Torte? Man merkt auch früh morgens hab ich schon eine ganze Menge Quatsch im Kopf. Da fällt mir das ultimative c) ein: Ich nutze mein Semesterticket voll aus! Und wohin geht’s? Wieder eröffnen sich einige Möglichkeiten: 1) Kultureller Ausflug ins Bremer Heimatmuseum. Gähn. 2) Mutiger 5-stündiger Spaziergang durch die Lüneburger Heide auf der Suche nach wilden Heidschnucken. Definitiv zu gefährlich. 3) Stefan hat die ideale Schönwetter-Idee: Steinhude. Inga und ich treffen uns voller Vorfreude am Hauptbahnhof, an Gleis 12 und steigen in den Regionalexpress nach Wunstorf. Vor dem Aufbruch haben wir uns schon mal ein wenig über das Steinhuder Meer informiert: es ist das größte Binnengewässer Norddeutschlands (mit einer Fläche von 30 km²). Obwohl es nur ein Binnengewässer ist sollte man es nicht unterschätzen. Laut der hiesigen Rettungswacht ist schon das ein oder andere Boot bei einem Sturm gekentert und die Besatzung musste gerettet werden. Naja, aber heute scheint die Sonne und wir einigen uns darauf ein kleines Boot auszuleihen, wenn wir dort sind um die Wasserfläche zu erkunden. 46 Doch lange zum Nachdenken bleibt uns nicht, denn schon nach 12 Minuten sind wir in Wunstorf. Hier steigen wir in den Bus 711, der direkt nach Steinhude fährt. Angekommen brauchen wir nur knapp 2 Minuten zu Fuss bis wir am Wasser sind. Alles erinnert ein wenig an die richtig große Küste: Fischbrötchenstände, Souvenirläden, Münzprägemaschinen und natürlich Segelboote auf dem Meer. Wir schlendern als erstes über die Promenade mit mehreren Holzbrücken am Ufer entlang und beobachten Touristen, die auf den Kaffefahrtdampfer drängen, um auf die Insel Wilhelmstein zu kommen (ja, das Steinhuder Meer hat sogar eine eigene kleine Insel!). Wir spielen nur kurz mit dem Gedanken mitzufahren, entscheiden uns dann aber ein kleines Elektro-Motor-Boot zu mieten. Eine halbe Stunde kostet 6 Euro, eine Stunde 10 Euro. Das Boot lässt sich ohne Führschein steuern, ist dafür aber natürlich nicht sehr schnell. Das ist auch gut so, denn wir möchten ja die Gegend erkunden und nicht Baywatch-like mit wehenden Haaren über das Meer rauschen (obwohl die Vorstellung auch nicht so schlecht wäre – dazu Inga neben mir in einem roten Badeanzug – naja egal). Nachdem wir uns durch das Gedrängel am Bootsverleih nach vorn gekämpft haben, sitzen wir in unserem Bötchen und genießen die Sonne. Während der Fahrt überlegen wir kurzzeitig doch mal über Bord zu springen, entscheiden uns dann aber dagegen. Bei einer durchschnittlichen Wassertiefe von 1,35 m (sogar in der Mitte des „Meeres“) können wir zwar kaum ertrinken, aber wie’s mit dem Erfrieren bei der aktuellen Wassertemperatur steht weiß ich nicht. Vielleicht warten wir besser noch ein paar Wochen. Bei der weiteren Informierung über die Insel Wilhelmstein, zu der sämtliche YkhWh[ Lernpause Personen über 65 Jahren vorhin wie ein Bienenschwarm abgereist sind, finden wir erschreckendes heraus: Die Insel ist gar nicht echt. Na, da waren die Steinhuder in ihrem Fischdörfchen um 1760 aber clever. Nennen ihren See einfach Meer und kippen drinnen ’ne künstliche Insel auf und legen damit die nächsten 300 Jahre alle Nicht - Geographiestudenten der Nation rein. Und als ob wir nicht schon entsetzt genug wären, versucht im nächsten Moment ein dreistes Entenpärchen unser Boot zu entern (wie passend dieser Begriff), um an evtl. in Stefans Rucksack versteckte Kekse zu kommen. Schnell wie der Wind fahren wir mit dem Elektroboot vor den Enten weg, zurück an den sicheren Verleihsteg. So, nächste Runde – Barbiekunde. In einem Schaufenster habe ich ein kleines Plakat des Steinhuder Spielzeugmuseums entdeckt. Da findet gerade die Ausstellung „Barbie Collectibels“ statt, das müssen wir uns dringend angucken. Ich versuche mich noch zu wehren, aber gegen Ingas Charme gepaart mit einem atemberaubenden Wimpernschlag kann ich einfach nichts machen. Zwar ein wenig missmutig über meine doch so geringe Standhaftigkeit bezüglich meiner Abneigung gegenüber einer Schulung in Barbiekunde, aber voller Tatendrang steuern wir Steinhudes Scheunenviertel an. Dort nämlich befindet sich das Spielzeugmuseum mit besagter Ausstellung. Eine etwas verwirrende Beschilderung lässt in mir die Hoffnung aufkeimen, dass mir der Besuch erspart bleibt, aber der nette und hilfsbereite Verkäufer eines wahrscheinlich nur in Steinhude bekannten Bekleidungsgeschäften weist uns den Weg. Man muss tatsächlich einfach nur von der Hauptstraße rechts abbiegen und schon kommt man an (nicht von den Schildern verwirren lassen). Ich komm nicht umhin zuzugeben, dass das Museum zumindest von außen mit viel Liebe errichtet wurde. Am Eingang begrüßt uns eine nette, ältere Dame und wünscht uns nach der Bezahlung von 2 € Eintritt viel Spaß. Als Inga nach wenigen Sekunden an den Barbies klebt, biege ich direkt zur Modelleisenbahn-Ausstellung ab, die es hier zum Glück auch gibt. Meiner Meinung nach klebe ich zwar nicht an ihnen, aber die Barbies sind schon cool. Es gibt eine Kollektion, in der die Puppen in allen traditionellen Outfits der Welt gekleidet sind: eine Eskimo Barbie, eine Indianer Barbie, eine typisch afrikanisch, bunt gekleidete und na klar Barbie im Dirndl. Wieder einmal bestätigt sich: Das Bild von Deutschland im Ausland ist „Bayern“. Aber ewig kann man sich die Dinger auch nicht angucken und riesig ist auch eher das Gegenteil dieser Ausstellung, aber trotzdem, witzig ist es allemal. YkhWh[ Wir betrachten weiter Teddybären, kleine alte Schultischchen und Stühlchen, eine Puppenstube mit Badezimmer, wo man sogar Wasser einfüllen kann und, das finden wir beide etwas gruselig, eine Babypuppe, deren Kopf man so drehen kann, dass sie 3 verschiedene Emotionen zeigt, wobei der Trick einfach nur darin besteht, dass sie 3 Gesichter hat und wenn man falsch dreht hat sie nur noch ein Auge und sieht aus wie ein Zyklop. Komisches Teil! Nach einiger Zeit verlassen wir das Museum und wenden uns etwas Neuem zu: Der Schmetterlingsfarm! Mit ganz vielen großen und kleinen, hübschen und hässlichen, heimischen und tropischen Schmetterlingen. Juchuh. Leider gehen wir nicht rein. Das müssen wir aufs nächste Mal verschieben, denn der Eintritt ist mit 6 € schon einigermaßen teuer und wir wollen uns nun nicht 2 Stunden hier aufhalten, so dass sich das rentieren würde. Stattdessen steuern wir die günstigere sonnengenießer Variante an und bewegen uns zur Badeinsel. Stefan pack schon mal deine knallrote Badeshorts aus! Die Badeinsel ist von der Promenade nicht sehr weit entfernt. Nach knapp 10 Minuten Fußmarsch erreichen wir nach Wilhelmstein die zweite künstliche Insel des Steinhuder Meers. Sie wurde 1975 angelegt. Für die Insel wurde Sand aus dem Steinhuder Meer verwendet. Dies führte dazu, dass die Wassertiefe um die Insel herum nun rund 1,5 m ist – zuvor war das Wasser an dieser Stelle nur knietief. Der Eintritt ist frei und direkt vor der Brücke zur Badeinsel gibt es eine kleine Imbissbude, bei der man sich zwischendurch mit frischem Fisch stärken kann. Am heutigen Tag sind auch die Autofahrer froh, denn der Parkscheinautomat scheint defekt zu sein. Auf der Insel kommt es einem vor als befände man sich an der Nordsee – man läuft über sandige Wege die mit typischen „Küstenrosenhecken“ geziert sind. Der Strand ist nicht riesig aber zum in der Sonne liegen, Federball spielen und schwimmen reicht er allemal. Wer kein Schwimmfreund ist, kann auch eine Fahrradtour um das Steinhuder Meer machen. Der RundRad-Wanderweg ist 35 km lang. Kitesurfen ist an ausgewählten Plätzen des Steinhuder Meers auch möglich (u.a. in Mardorf, liegt auch am Steinhuder Meer). Gerne wäre ich noch ins Wasser gegangen, doch leider drängt Inga damit wir unseren Zug zurück nach Hannover nicht verpassen. Fürs nächste Mal planen wir mehr Zeit fürs Baden ein und aufs Kitesurfen hätten wir auch Bock – Steinhuder Meer, wir kommen wieder! Inga und Stefan 47 Lernpause Serviervorschlag Tropischer Rucola-Salat In diesem Rezept ergänzt sich der herb-scharfe Geschmack der Rauke (die eigentlich ein Unkraut ist) mit den süßen Elementen der Mango und der säuerlichen der Physalis. Ich nehme immer halbreife Mango, da diese noch nicht so matschig sind und sich besser schneiden lassen – außerdem sorgen sie hier für eine nette, knackige Note! Nach Belieben kann man auch noch exotische Kräuter unter den Salat mischen, ich liebe ihn mit einer Handvoll gehacktem Koriander. Probiert es aus! Man nehme: Tropischer Rucola-Salat Eine Schale Rucola Eine halbreife Mango So, die Physalis sind dran: Abzupfen, Waschen (wenn mal eine lädierte/ schimmlge Frucht dabei sein sollte: macht nix, einfach wegwerfen), halbieren (sieht dann später schöner aus) und zum Rest dazu geben. Jetzt geht’s ans Flüssige: In einer Tasse vermischt ihr einen Schuss (so etwa einen gut gemeinten Esslöffel) Olivenöl, einen kleinen Löffel Honig und einen Schuss Balsamico (ich nehme einen mit Feigen aromatisierten) zusammen mit dem Abrieb der Limette und einem Spritzer von deren Saft. Alles zusammen geben, hinsetzen, genießen! Eine Schale Physalis (Kapstachelbeere) Öl, Honig, Balsamico-Essig, evtl eine übrig gebliebene Limette vom letzten Caipi-Abend Zubereitung: Rauke grob waschen, wenn ihr mal ne Schale mit langen Stielen erwischt habt, schneidet sie im Bündel (BILD) ein wenig ab. Den Hautschnitt setzt ihr am Besten leicht lateral von der eigentlichen Mitte der Mango an, damit ihr nicht mit voller Wucht im Kern landet! Dann halbiert ihr die Hälften nochmal, sodass ihr jetzt vier Viertel vor euch habt. Nun kommt meine Lieblingsarbeit mit dem Messer: Die Mango mit der Schalenseite nach unten legen, Messer kurz darüber (also „subkutan“) ansetzen und die Mango so durchschieben, dass die Schale sich vom Fruchtfleisch löst. Das macht einfach Spaß! 48 Gekocht und geschrieben hat Felix Strübing aus der CURARE-KochRedaktion. Bei Fragen, Anregungen oder Kritik schickt eine Mail an [email protected] YkhWh[ Lernpause MHH-Fanblock bei Hannover 96 – die erste Saison Im Sommer 2007 hat der AStA sich darum bemüht, dass es eine kostengünstige Möglichkeit gibt, gemeinsam zu Heimspielen von Hannover 96 zu gehen. Von Anfang an war das Ziel, dass nicht nur Studenten, sondern auch Mitarbeiter der MHH sowie deren Angehörige von den Vorteilen profitieren können. Insofern handelt es sich um ein sehr integratives Projekt, was angesichts der Tatsache, dass keine Gewinne erwirtschaftet werden dürfen, sehr durch persönliches Engagement einzelner getragen werde musste. So war es sehr erfreulich, dass die Kooperation tatsächlich zustande kam und 96 uns 100 Plätze in sehr guter, von uns selbst ausgewählter Lage im Stadion zu ermäßigten Preisen anbieten konnte, damit das Projekt „MHH/ HSV1896“ erfolgreich an den Start gehen konnte. Ein Drittel der Karten wurde als Dauerkarte verkauft, die restlichen Plätze wurden pro Spiel vergeben – wobei bei einigen Begegnungen eine unnatürlich hohe Nachfrage die Kartenverteilung erschwerte. Normalerweise war das Prinzip „first come – first serve“ recht fair und wurde daher auch angewandt, richtig kompliziert wurde es allerdings, als der spätere Meister FC Bayern München zu Gast war. Die Anfragen überstiegen die vorhanden Tickets so deutlich, dass wir uns entschieden haben, das Vergabeverfahren etwas zu „modifizieren“. Nicht wer die schnellste Internetverbindung hat sollte die Karten bekommen, sondern diejenigen, die am deutlichsten nachweisen konnten, warum gerade sie die Karten „verdient“ haben. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt und die Ergebnisse übertrafen die Erwartungen bei weitemSo war gewährleistet, dass für diese Partie sehr eingefleischte Unterstützer am Start waren – den Sieg hat es 96 leider YkhWh[ nicht beschert, aber einen schönen Fußballnachmittag für alle Beteiligten allemal. Die Saison ist vorbei und trotz einiger Desaster (mit Hochachtung sei an die Auswärtsfahrer nach Cottbus und Bremen erinnert) hat der Hannoversche Sportverein von 1896 die beste Platzierung seit 1965 eingefahren. Damals wurde der fünfte Platz belegt. Mit den geplanten Verstärkungen ist sicher einiges drin für die Spielzeit 08/09 – auch wenn kein – wie ständig von der HAZ oder NP herbeigeschrieben – internationaler Wettbewerb erreicht werden sollte. Daher werden wir versuchen, das Projekt fortzuführen und haben insofern schon bei 96 angefragt. Wer Interesse an einer oder mehreren Dauerkarten hat, der kann sich am besten schon jetzt unter [email protected] vormerken lassen! Der große Vorteil an den Dauerkarten ist, dass sie übertragbar sind und so jederzeit an andere Personen verliehen werden können, falls einmal ein Dienst oder eine Familienfeier einen Strich durch die Rechnung machen. Außerdem muss man sich nie wieder Gedanken machen, ob man eine Karte bekommt (was ja bei Heimspielen gegen zum Beispiel die Bayern oder Bremer schwierig ist) und kann sich sicher sein, dass man im Verhältnis zum Einzelkauf eine Menge Geld spart sowie mit vielen netten bis verrückten anderen MHHlern die Fußball-Bundesliga live erleben kann. Michael Grimme 49 Lernpause Juggern - Was ist das? Wer Sonntags einen Ausflug durch den Georgengarten in Höhe der Uni-Hauptmensa macht, hat sie vielleicht bereits auf einer der Wiesen in der Nähe des Minigolfplatzes gesehen. Die Juggerer der Hannover Mannschaft. Auf das Kommando „3-2-1 Jugger“ stürmen dort zwei Mannschaften junger Leute auf einer Wiese aufeinander zu, und versuchen sich gegenseitig mit Schaumstoffknüppeln und -Kugeln die an langen Plastikketten hängen zu erwischen. Was für einige etwas seltsam aussieht, nennt sich Juggern, und ist eine immer populärer werdende Mannschaftssportart. Um den gängigen Fragen vorzugreifen: - nein, sie ist nicht gefährlicher als sagen wir mal Fußball - Ja, es macht auf jeden Fall Spaß. Beim Juggern stehen sich 2 Teams von je 5 Spielern auf einem Spielfeld von ca. 40x20 Metern gegenüber. Von diesen 5 Spielern sind normalerweise 4 mit sogenannten Pömpfen, oder auch Polsterwaffen „bewaffnet“. Ein Spieler pro Mannschaft, der Läufer, ist unbewaffnet ,und der einzige der den Jugg (einen stilisierten Hundeschädel aus Schaumstoff) mit den Händen anfassen darf. Seine Aufgabe ist es, den Jugg aus der Spielfeldmitte zu holen, und ihn auf der gegnerischen Spielfeldhälfte in einem Ziel Feld (dem Mal) zu platzieren. Da die gegnerische Mannschaft das gleiche versucht und es dabei zu einem hitzigen Gefecht auf dem Spielfeld kommt, wird das ganze sicher nicht langweilig. Die Idee für Jugger stammt aus dem australischen Endzeitfilm „Jugger – Kampf der besten“ von 1989, woraus einige Gruppen – insbesondere auch Liverollenspieler – eine Sportart gemacht haben. Aus diesem Grund ist die Ähnlichkeit zu einer Liverollenspiel-Schlacht auch nicht weit hergeholt. Juggern ist eine taktisch und sportlich anspruchsvolle Sportart, die vor allem viel Spass macht, egal ob er man ein Sport-Ass ist, oder sich nur gelegentlich am Wochenende etwas bewegen und mal ein bisschen unter Leute kommen möchte. Innerhalb Deutschlands finden regelmässig Turniere statt, bei denen dann am Ende der Saison in Berlin auch eine Deutsche Meisterschaft im Juggern ausgetragen wird. Mehr dazu findet sich auch im Forum der Hannoverschen Jugger: http:// forum.livingundeads.de/ und auch in der Wikipedia unter http://wikipedia. org/wiki/Jugger.de Für alle die jetzt interessiert sind - Am Wochenende vom 24-25 Mai findet vom Hochschulsport her ein zweitägiger Einführungskurs ins Juggern statt. Das ganze findet am Uni-Sportzentrum im Moritzwinkel 6 statt (hinter dem Georgengarten). Anmeldung unter http://www.hochschulsport-hannover. de/ unter Kursangebot -> Ballspiele -> Jugger. Es wird ein Unkostenbeitrag von 10,- EUR / Person erhoben. Und selbstverständlich sind noch Plätze frei. Für alle die einfach so einsteigen wollen - Jeden Sonntag findet im Georgengarten ab 14 Uhr das reguläre Training der Hannover living Undeads statt. Neulinge sind stets willkommen. Mitzubringen braucht ihr nichts außer guter Laune und Klamotten die auch dreckig werden dürfen + rasentauglichen Schuhen. Wegbeschreibung: Sonntags ab 14:30 Uhr (dann sind auf jeden Fall genug da um sie zu sehen) von der Stadtbahn Haltestelle Schneiderberg / Wilhelm Busch Museum (Linien 4 und 5) ausgehend rechtwinklig zur Fahrtrichtung der Bahn in den Georgengarten hineingehen. Nach ca. 100-150 Metern findet man die Juggerer auf einer Wiese rechts an dem Weg. Gespielt wird jeden Sonntag, sofern das Wetter es zulässt. Wir sehen uns auf dem Spielfeld! Kai Londenberg Georgios Pouias Segeltörn auf der Ostsee Knatternde Segel, ein vom Gischt gespültes Deck, Leute die im Gleichtakt an Seilen ziehen und dazu die Melodie vom `Fluch der Karibik`; so oder so ähnlich hatten wir uns den ersten Segeltörn der Summer-Sailing-Tour der MHH wohl vorgestellt als wir am Montag um sechs Uhr früh Richtung Kiel aufbrachen. Wir das waren zwölf mutige Studenten oder Angehörige von anderen Berufsgruppen der MHH. Nach der Ankunft und dem Verladen des Gepäckes wurde das Essen und damit die erste Lektion geliefert. Wenn man im Großhandel ein Packet Oregano bestellt, bekommt man 500 Gramm. Auch von anderen Lebensmitteln war mehr da als gebraucht, aber besser zuviel als zuwenig. Auch das Segeln verlief etwas anders als vorgestellt. Zumindest das rhythmisch an Seilen ziehen, durften wir und, dank Händyklingelton, gab es sogar die Melodie dazu. Auch alle Probleme mit denen man konfrontiert wird, wenn man auf engem Raum zusammenlebt, wurden gelöst. So wurden in jedem Hafen Kundschafter losgeschickt, die Duschmöglichkeiten finden sollten und immer erfolgreich zurückkehrten. Auch das Kochen an Bord war für manchen eine neue Erfahrung und so mancher `konventioneller` Tourist belächelte die Küchencrew an Deck beim Kartoffelschälen. Abends wurde 50 noch ein bisschen bei Bier und Poker entspannt und Andreas und Felix versuchten den Essensplan mit fangfrischem Hering zu bereichern. Auch der Wind war leider nicht ganz so wie wir wollten. Äneas wurde von widrigen Winden nach Karthago getrieben und Odysseus auf eine Sagenreise. Wir landeten deswegen in Eckernförde, wo wir aufgrund eines Sturmes einen Tag festsaßen. Die Gelegenheit nutzen wir um Eckernförde etwas genauer kennenzulernen mit seiner Innenstadt, seinem Salzwasserschwimmbad und einer diebischen Rentnerin. Weiter Stationen waren noch Kappeln und Damp ,bis wir wieder nach Kiel zurückkehrten. Unter dem Strich war es ein schönes Abenteuer und eine wertvolle Erfahrung und dafür, dass Inga und Felix das erste mal so eine Tour geplant hatten, verlief alles sehr reibungslos. Tobias Möller YkhWh[ Projekte Segeln, Schwimmen, Sonnenbaden: Die Summer Sailing Tour stellt sich vor Hallo, hallo, ich bin die Summer Sailing Tour und wollte mich mal kurz vorstellen. Was ihr wisst gar nicht, was die Summer Sailing Tour ist? Na dann muss ich euch dringend ein paar Informationen zukommen lassen. Die Summer Sailing Tour ist die Segel- Projektgruppe der MHH, die gibt’s jetzt schon seit 6 Jahren. Mit dieser Gruppe kann man eine ganze Menge Spaß haben, denn folgende sind die Angebote und man kann sich frei entscheiden, wo und wann man mitmachen will. 1) Schnuppersegeln Auch noch nie gehört? Das sind Wochenenden, an denen man sich endlich mal von der Uni erholen kann, indem man am Freitag Nachmittag einfach dem Ganzen den Rücken kehrt und sich mit einer Truppe netter Leute (Studis aus verschiedenen Semestern und Bediensteten der MHH) auf den Weg nach Glücksburg macht. In Glücksburg angekommen grillen wir erstmal, um am nächsten Tag in kleinen Folkebooten die Flensburger Förde unsicher zu machen.. Das machen wir dann bis Sonntagnachmittag, bevor es wieder zurück nach Hannover geht. Und man muss nichts können und nichts mitbringen. Ölzeug und Schwimmwesten werden gestellt, Segellehrer sind an Bord. Also die ideale Möglichkeit einfach mal zu „schnuppern“, ob der Segelsport was für einen ist, und zusätzlich in der Sonne zu faulenzen, Beachvolleyball zu spielen oder im Meer zu plantschen, brrrr kalt. 2) Der Törn Die Möglichkeit mal zu sehen, wie man auf einem größeren Schiff segelt. Eine Woche lang segeln, auf dem Schiff kochen und schlafen und wirklich mal Strecke machen lassen. Die Seemeilen kann man sich natürlich auch für den Segelschein SKS anrechnen lassen. Dieses Jahr waren wir in der Ostsee mit dem Schiff „Maria Rosa“ unterwegs, der Bericht darüber findet sich an anderer Stelle in dieser Curare. 3) Die Sommerwoche Findet jedes Jahr im September statt. Wieder einmal begibt man sich an die Hanseatische Yachtschule in Glücksburg. Für 6 Tage kann man dort segeln, schwimmen, sonnenbaden und vieles mehr. In der Vergangenheit haben wir z.B. Leuchttürme umwandert, Flensburg erkundet, gegrillt, Karten gespielt bis zum Exzess und so weiter und so fort. Zusätzlich ist der Erwerb des Segelscheins SBF – Binnen in der Sommerwoche möglich. Die Anmeldung beginnt in den nächsten Tagen, achtet auf die Plakate. So ich hoffe euch ist jetzt ein bisschen klarer geworden, wer ich bin und wofür ich stehe. Und noch mal von Seiten aller teilnehmer: Segeln macht wirklich Spaß, hier kann man es günstig mal ausprobieren. Kommt mit und guckt’s euch an. Weitere Informationen über die Projektgruppe und die Anmeldung findet ihr unter www.segeln.mhh-asta.de. Also dann Ahoj! MSV - Mit Sicherheit Verliebt „Wie benutzte ich ein Kondom richtig?“, „Kann man beim Küssen AIDS bekommen?“ - solche Fragen beschäftigen Jugendliche... nur woher die richtige Antwort bekommen, wenn solche Themen vor Eltern und Lehrern doch eher peinlich sind? Das Projekt „Mit Sicherheit Verliebt“ (MSV) hilft weiter! Ziel ist es, Jugendlichen Informationen über Sexualität und sexuell übertragbare Erkrankungen zu geben, sie zu verantwortungsbewusstem Handeln zu ermutigen und zur Entwicklung ihrer sozialen Kompetenz beizutragen. Die Zielgruppen sind Schulklassen der Stufen 5 (zunehmend auch darunter) bis 10 an Gymnasien, Real- und Hauptschulen, sowie Jugendgruppen in der entsprechenden Altersklasse. Seit Februar 2003 ist das MSV-Lokalprojekt Hannover durchschnittlich einmal pro Monat, oft mehrtägig im Schuleinsatz. 2008 haben wir bisher vier Schulen besucht und zusammen mit dem Arbeitskreis Sexualpädagogik und AIDSprävention 2007 an der Ausrichtung der Mobilausstellung Liebesleben und vor ein paar Tagen beim Tag der Immunologie in der MHH mitgewirkt. Als Maxime gilt: Schutz durch Aufklärung, denn nur durch frühzeitige Aufklärung können HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen vermieden werden. Das didaktische Konzept ist an die Peer Education angelegt. Nicht belehrender Frontalunterricht, sondern gleichberechtigter Dialog unter Gleichgestellten soll den jugendlichen das Thema näher bringen. Anhand von spielerischer Informationsvermittlung, Veranschaulichung von Situationen in Rollenspielen und moderierten Diskussionen, sollen die Jugendlichen zu selbstreflektiertem Handeln ermuntert werden. Da kann unter anderem auf dem Programm stehen, wie man ein Kondom „im Ernstfall“ richtig handhabt, was für Synonyme den Kindern und Jugendlichen für Penis, Vagina oder Coitus kennen, aber auch der Besuch eines HIV-positiv Betroffenen oder eine Fragenkartenrunde zu den Themen Homosexualität, HIV und Liebe. Vorbereitet werden die Studierenden von MSV auf einem viertägigen Workshop, der von einem der bundesweit über 20 Lokalprojekte ausge- YkhWh[ richtet wird. Hier wird man durch Referenten - Ärzte, Sexual- und Sozialpädagogen- in die Thematik eingearbeitet. Vermittelt werden grundlegende sexualpädagogische Methoden, sowie Techniken zur Selbstreflexion. Weiterführend gibt es die Möglichkeit, an Fortgeschrittenenworkshops teilzunehmen. Ziel ist hierbei die Diskussion praktischer Erfahrungen und Supervision durch die Referenten. Kleinere lokale Workshops vermitteln neue Methoden und lassen die Gruppe zusammenwachsen. Das Projekt wird im Rahmen der Fachtagung Medizin e.V., dem Zusammenschluss der Studierendenvertretungen Medizin Deutschlands durchgeführt. Parter von MSV sind in der Sexualpädagogik und Aufklärung erfahrene Organisationen wie der Fachbereich Gesundheit, die AIDS-Hilfe sowie Pro Familia mit ihren Lokalvertretungen in Hannover. Weiter ist das Hannoveraner Lokalprojekt Mitglied des Arbeitskreises Sexualpädagogik und AIDSprävention in Hannover. Das klingt jetzt teilweise sehr trocken, ist es aber nicht! Bei unseren Treffen haben wir oft viel Spaß, denn Methoden können nur funktionieren, wenn man sie ausprobiert. Darüber hinaus haben starten wir in jedem Jahr eine Plätzchenaktion zum Welt-AIDS-Tag am 01. Dezember und treffen uns auch mal zum Grillen oder zur jährlichen Weihnachtsfeier. Wenn Du Lust auf MSV bekommen hast oder einfach neugierig geworden bist, schau einfach mal rein! Wann und wo erfährst Du per Mail oder über Aushänge am AStA-Brett. Wir freuen uns auf Dich! Ansprechpartner: Johannes Willenborg http://www.msv-hannover.de http://www.sicher-verliebt.de 51 Projekte Die Gruppe Erstsemester Arbeit- kurz: die GEA Die Meisten von Euch erinnern sich wohl noch an uns, da wir diese Gruppe von Studenten während der ersten Woche Eures ersten Semesters an der MHH waren, die durch die Gegend gelaufen sind, um Euch zu unterstützen, Euch den Weg zu zeigen und vor allem um mit Euch viel Spaß zu haben. Zu Beginn eines Studienjahres findet unsere Hauptaktivität statt: Die Organisation der Ersti-Woche. Dies hat aber immer mehrere Monate Vorlauf in sich, in denen wir den „Stundenplan“ der Erstsemesterwoche vorbereiten, die Professoren anschreiben und fragen, ob Sie Lust hätten einen netten Vortrag in der ersten Woche zu halten, Raumanträge stellen, eine Rallye und eine Stadtführung organisieren und natürlich auch viele andere Sachen vorbereiten. Das Erstsemester-Café, das dafür da ist die Studierenden des ersten Semesters in der ersten Woche auch kulinarisch zu versorgen, wird auch von unseren Mitgliedern organisiert. Es gibt immer was zu tun, aber trotzdem geht der Spaß bei uns nie verloren! Meist sind wir so um die 50 Leute, aus allen Semestern, die irgendwann mal zu unseren Treffen dazugestoßen sind und sich dann nicht mehr von dieser netten Truppe lösen konnten. Zweimal im Jahr fahren wir ein Wochenende lang nach Drübber(ein kleiner Ort in der Nähe von Verden), dort regeln wir dann wichtigen organisatorischen Dinge, wählen einmal im Jahr neue Vorstandsposten und teilen auch die Rollen für die „Show“ am Montag in der Erstsemester-Woche auf. Wir freuen uns natürlich immer wieder über neue Mitglieder, also wenn auch Ihr, ob Erstsemester oder auch ältere Semester, Lust habt zu unserem nächsten GEA-Treffen Anfang Juni zu kommen und dann mit uns die nächste Erstsemester-Woche zu organisieren oder einfach nur um mehr über uns zu erfahren. Lasst Euch einfach überraschen was sich hinter der GEA, unseren Drübber-Wochenenden und den vielen anderen Aktionen, die wir machen, noch so verbirgt. Das nächste Treffen findet am Dienstag, 3.Juni um 20 Uhr im Uni-Biergarten statt (bei gutem Wetter). Zu erreichen sind wir: www.mhh-gea.de und per E-Mail: [email protected], z.B. falls doch im Juni schlechtes Wetter sein sollte...) Wir freuen uns auf Euch und auf eine schöne nächste Erstsemester-Woche im Oktober! Eure GEA Die besondere Sprechstunde: Sozialberatung am Dienstag Curare spricht mit Dorothea Tschepke, Sozialberaterin im Studentenwerk Hannover. Zusammen mit der neuen Referentin für Frauen, Soziales und Ausländer Jana Kaszian betreut sie immer dienstags von 11-14h die gemeinsame Sozialsprechstunde von AStA und Studentenwerk Hannover. Frau Tschepke, mit welchen Problemen kommen die Medizinstudierende zu Ihnen? Die meisten Probleme liegen im finanziellen Bereich. Das Studium ist besonders seit Einführung der Studienbeiträge für viele Studierende zu teuer. Vielen Eltern ist es nicht möglich, das komplette Studium zu finanzieren, das BAföG allein reicht selten aus. Neben dem Medizinstudium zu jobben, ist fast unmöglich. Das Geld ist einfach oftmals sehr knapp. Wie können Sie dann helfen? Zunächst einmal geht es darum, dass wir hier Zeit und einen Raum haben, um ungestört und anonym Probleme anzusprechen und nach Lösungen zu suchen. Wenn es sich um finanzielle Probleme handelt, gucken wir gemeinsam, ob überhaupt BAföG beantragt worden ist. Weiter informiere ich über verschiedene Kreditmöglichkeiten oder staatliche Finanzierungshilfen wie Wohngeld. Kann ich bei Ihnen mein BAfÖG beantragen? Nein, beantragen kann man BAfÖG bei mir nicht, aber ich reiche den Antrag gerne weiter oder rufe auch in der Abteilung Ausbildungsförderung an, um Fragen zu klären. Meine KollegInnen im BAföG Servicebüro in der Callinstr. 30 A, Tel. 7688126, Email: [email protected] sind dann auch gerne weiter behilflich. Was wird noch gefragt? Ein weiterer Schwerpunkt sind Versicherungsfragen, insbesondere zur Krankenversicherung. Wie viel darf ich arbeiten, damit ich familienversichert bleibe? Was passiert, wenn ich zu alt bin und aus der Familienversicherung heraus falle? Daneben gibt es Studierende, die gar nicht krankenversichert sind. Es gibt auch Medizinstudierende, die aus der gesetzlichen Krankenversicherung ausgetreten sind und die fragen, ob und wie es möglich ist, wieder den vollen Versicherungsschutz zu erhalten. Ein weiteres Themengebiet ist „Jobben und Sozialversicherungen“, in dem erklärt wird, was Sozi- 52 alversicherungen eigentlich sind und wie man am günstigsten neben dem Studium, sofern das möglich ist, jobben kann. Wir sind auch Ansprechpartner, wenn es um Überforderung geht oder man einfach auch einmal das Gefühl hat, dass jemand gebraucht wird, um die vielen Gedanken im Kopf einmal zu ordnen und in eine Reihenfolge zu bringen. Was raten Sie einem überfordertem Medizinerpärchen, das gerade ein Kind bekommen hat und nun das Studium mit dem Kind vereinbaren muss? Ich informiere darüber, welche finanziellen staatlichen Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Dann schauen wir, wie man den Alltag mit Kind organisieren kann. Welche Betreuungsmöglichkeiten gibt es? Das hängt wiederum ab vom Alter des Kindes. Dann wird geguckt, ist ein Platz in einer Kinderbetreuungsgruppe oder bei einer Tagesmutter frei und wie kann dies finanziert werden. An der MHH gibt es beispielsweise die Krabbelgruppe Peppino. Ist man mit der neuen Situation überfordert, versuchen wir, nach Entlastungsmöglichkeiten zu gucken. Frau Tschepke sitzt (in der Regel auch in den Semesterferien) in Raum 1070 in der Vorklinik, Frau Kaszian in der Zeit von 12.15-13.45 Uhr nebenan in Raum 1071. Außerhalb der Sprechstunde an der MHH sind Frau Tschepke und ihre Kollegin Frau Tepel im Studentenwerk Hannover, Abteilung Soziales und Internationales, Eingang Lodyweg 1, 30167 Hannover, Tel. 7688922, zu erreichen. YkhWh[ Projekte 30 Jahre MHH-Symphonieorchester In der zweiten Hälfte der siebziger Jahre befand sich die MHH noch in einer intensiven Aufbauphase. Fachlich ging es in allen Disziplinen steil bergauf, aber die junge MHH hatte noch keinen allgemein kulturellen Hintergrund. Aufgrund dieser Erkenntnis warb Prof.Stangel, selbst ein begeisterter Amateurmusiker, für die Gründung eines MHH-eigenen Orchesters. Dies sollte in mehreren Phasen geschehen. Am 30.Mai 1978 traf sich erstmals eine kleine Gruppe von 11 musikbegeisterten Studenten und Mitarbeitern der MHH zu einer grundlegenden Besprechung und konstituierte sich zur „Streichergruppe der MHH“ – es waren 8 Geigen, zwei Bratschen und 1 Cello. Bereits am 12.6.1978 fand die erste gemeinsame Probe statt, man probte Orchesterquartette von Stamitz. Um sich selbst dazu zu nötigen, für den Probenabend dienstfrei zu sein und in den Proben nicht ständig durch die Dienstpieper gestört zu werden, wurde zunächst ein Probenraum außerhalb der MHH, aber in relativer Nähe angestrebt. Und so landete die Gruppe mit ihren Proben zunächst im „„Großen Musikraum““der Schillerschule. Die städtische Schulverwaltung war sehr entgegenkommend und setzte eine Monatsmiete von damals DM 15,- zuzüglich einer Hausmeistergebühr von DM 4,- je Probe fest. In der Schillerschule wurde bis Februar 1979 geprobt. Die musikalische Leitung dieser Gründerzeit übernahm Peter Stangel, der Sohn, heute Dirigent. Durch intensive Werbung durch die MHH-Pressestelle, durch Aushänge und viele persönliche Gespräche schlossen sich weitere Amateurmusiker der Gruppe an und so konnte sich die „Streichergruppe der MHH“ erstmals am 3.Juli 1979 mit einem Concertino für Patienten der Psychiatrischen Klinik im Soziotherapieraum der Psychiatrischen Klinik vorstellen. Auf dem Programm standen Werke von Mozart, Albinoni, Volkmann und ein Klavierkonzert von Haydn. Die Dirigenten waren die Musikstudenten Peter Stangel, der auch das Klaviersolo spielte und P.G. Leihenseder. Die Musiker übten fleißig und die Streichergruppe vergrößerte sich zum„Streichorchester der MHH“, das am 02.7.1980 erstmals im Hörsaal „F“ eine „Abendliche Musizierstunde“ mit Werken von Vivaldi, Telemann und Corelli veranstaltete. Der Erlös wurde dem Tumorzentrum der MHH gespendet. Diese abendlichen Musizierstunden wurden wiederholt, der Erlös wurde jeweils wohltätigen Zwecken zugeführt, z.B. der Aktion „Alles für das kranke Kind“. Kleinere Bläser- oder Streichergruppen veranstalteten Musikabende, z.B. im Andachtsraum der MHH, die großen Anklang fanden. In dieser Zeit wurden auch regelmäßige Adventkonzerte in Altersheimen veranstaltet, das Streichorchester wirkte erstmals bei der Gestaltung von Hochschulfeierlichkeiten mit, indem es am 16.5.1981 unter der Leitung seines damaligen Dirigenten Georg Schmidt-Thomee eine Blutspendeehrung mit Werken von Stamitz und J.S.Bach umrahmte. Parallel mit der Tätigkeit der Streicher wurde die Bläsergruppe aufgebaut, die in noch inkompletter Besetzung mit ihren ersten Proben bereits im Wintersemester 1980 begann. Langsam komplettierte sich auch diese Instrumentengruppe und aus dem Streichorchester konnte das „Kammerorchester der MHH“ werden, das sich in dieser Besetzung erstmals am 10.02.1983 mit Werken von Bach,Mozart und Spohr vorstellte. Die Mitgliederzahl des Orchesters wuchs und aus dem Kammerorchester wurde das “MHH-Orchester“. Die nunmehr schon traditionell zweimal jährlich dargebotenen je Konzerte (jeweils eines in der MHH und eines in der Stadt), zu denen auch hochkarätige Solisten (Preisträger internationaler Wettbewerbe)gewonnen wurden, sichern dem Orchester heute einen, wenn auch sehr bescheidenen, aber festen Platz im Kulturleben der Stadt Hannover. Das ganze Orchester oder seine Kammermusikgruppen der Bläser und Streicher wirkten in all den Jahren an der Gestaltung akademischer Feierlichkeiten (Preisverleihungen, Promotionen, Verabschiedungen) mit. Kammermusikgruppen des Orchesters haben wiederholt erfolgreich am internationalen Festival der Chöre und Orchester in medizinischen Einrichtungen „Chorspitalia“ in Rouen in Frankreich teilgenommen. YkhWh[ Das Repertoire umfasste die wichtigsten Stilbereiche der symphonischen Musik. Neben großen Werken des 19.Jahrhunderts stehen Kompositionen der Klassik und Barockzeit sowie der zeitgenössischen Musik auf dem Programm. Es ist verständlich, dass ein Amateur-Orchester nicht immer die gesamte symphonische Instrumentenbesetzung mit Hobby-Musikern besetzen kann und je nach Anspruch des musikalischen Werkes auch auf Aushilfen zugreifen muss. Für das Mitwirken erfahrener Aushilfsmusiker werden aber finanzielle Mittel benötigt, ebenso für das Anmieten geeigneter Konzerträumlichkeiten. An dieser Stelle gilt der besondere Dank des Orchesters der „Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule“, deren finanzielle Unterstützung den kontinuierlichen Aufbau des Orchesters und auch die Darbietung in der Besetzung anspruchsvoller musikalischer Werke ermöglicht hat. Die Leitung der MHH hat durch die zur Verfügungstellung von Räumlichkeiten für die Orchesterproben und mit der Beschaffung eines erstklassigen Konzertflügels wesentlich zur Erweiterung des Repertoires und der Entwicklung des Orchesters beigetragen. Im Jahre 1998 ist zum 20-jährigen Orchester-Jubiläum eine CD des damals noch MHH-Orchesters mit Werken von Beethoven, Tschaikovsky, Barber und Sibelius erschienen. 30 Jahre sind eine lange Zeit und es war zeitweise ein sehr steiniger Weg, den das Orchester in seiner Entwicklung zurücklegen musste. Da der Kern des Orchesters von Studenten gebildet wird, ergeben sich nach dem Ausscheiden aus dem Orchester nach Abschluss des Studiums immer wieder Probleme. Durch das Durchhaltevermögen der Musizierenden konnte im Laufe der Jahre die Auflösung mehrmals abgewendet werden. In den ersten 20 Jahren waren die Dirigenten Studenten der Musikhochschule Hannover, die mit beispielhaftem Einsatz nie aufgaben. Aus diesem Grunde möchte ich all diesen im Namen des Orchesters herzlich danken und sie hier auch namentlich anführen. Von der Gründung der Streichergruppe bis heute waren dies: Peter Stangel, P.G.Leihenseder, Jaime Prudencio. Harald Orlowsky, Marc Albrecht, Georg Schmidt-Thomeé, Martin Krähe, Gerd Müller, Peter Kuhn, Bernd Niggemeier, Tilmann Wohlleber und Bastian Heymel. Ein besonderer Dank gilt Bastian Heymel, der in den Jahren 1991 bis 1998 das Orchester musikalisch betreute und die Weichen für die weitere erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre gestellt hat. In der Nachfolge von Bastian Heymel hatte das Orchester mit Andrzej Berezynski erstmals einen ausübenden Berufsmusiker zum Dirigenten, was dankenswerter Weise in den letzten Jahren seine Fortsetzung mit Volker Worlitzsch fand. Seit dem Jahr 2000 führt das Orchester unter seinem Dirigat die zutreffendere Bezeichnung „MHH-Symphonie-Orchester“ und das alte Logo des musizierenden Einsteins wurde durch ein neues mit dem Äskulap-Stab ersetzt. An dieser Stelle ist auch dem gewählten Vorstand des Orchesters für seine vielfältige und häufig mühsame Arbeit zu danken. Den Kern des Orchesters bilden auch heute Studenten und Bedienstete der MHH, hinzu kommen Musikliebhaber verschiedenster Studienfächer bzw. Berufsgruppen. Die Arbeitsphasen des Orchesters erstrecken sich in der regel über ein Semester und werden durch ein Probenwochenende meistens außerhalb von Hannover abgerundet. Das Ergebnis wird dann dem hannoverschen Publikum vorgestellt. 53 Projekte Preisliste der Fachschaft Humanmedizin (Stand Januar 2008) Artikel ISIC - Internationaler Studentenausweis Preis in € 12,- Beatmungsmaske (als Schlüsselanhänger) 4,- Korrekturroller (wie Tipp-Ex Roller) 1,- Verknoteter Knochen als Schreibtischdeko 5,- Organspendeausweis kostenlos Präparierbesteck 11,- Präp- und Chemie-Kittel 15,- Handschuhe, 100 Stück, Latex, Größen S, M, L 4,- Klingen, fünf Stück 0,50 Schuhe (weißes Leder) für das Krankenpflegepraktikum 15,- Chirurgische Schere 3,50 Chirurgische Pinzette 4,50 Splitter-Pinzette Anatomische Pinzette Skalpellgriff Sonde Nadelhalter Klingenentferner Peil Professsional Cardiology 4000 Peil Professsional Cardiology Double Comfort 5,3,50 5,1,13,5,63,115,- Littmann Classic II S.E. 63,- Littmann Classic II S.E. Black Edition 94,- Littmann Classic II Pediatric 85,- Littmann Master Classic 90,- Littmann Master Classic Black Edition 115,- Littmann Master Cardiology 174,- Littmann Dual/Cardiology III 162,- Insigne Classic Doppelkopf-Stethoskop 72,- Harvey Original Triple Head 140,- Harvey DLX Triple Head 190,- Littmann weiche Ohroliven (1 Paar) 7,50 Littmann Ersatzmembran und -ring je 3,- Littmann Namensschild 3,50 Stethoskop-Holster für Tasche oder Gürtel 54 5,- YkhWh[ Projekte Artikel Preis in € Reflexhammer nach Berliner 10,- Reflexhammer nach Trömner 16,50 Diagnostiklampe KAWE, Kunststoff, weiß 4,- Diagnostiklampe Peil, Aluminium, in 5 Farben 9,- Stauschlauch Peil 8,- Winkelmesser 4,50 EKG-Lineal 3,50 Kitteltaschenflasche 100 mL Sterilium 2,- Famulaturschuhe (weißes Leder) Damen- und Herrengrößen 15,- Heine mini 2000 Otoskop 58,- Heine mini 2000 Ophtalmoskop 110,- Stimmgabel mit Fuß (a’ 440 Hz) 30,- Mikrobiologie-Alternativskript 7,50 MHH-T-Shirt in blau oder weiß 9,- MHH-Polo-Shirt in blau oder weiß 13,- MHH-Sweat-Shirt blau 22,- MHH-Damen-Jacke rot 22,- MHH-Aktentasche, schwarz 18,- MHH-Rucksack in grün oder blau 10,- MHH-Aufkleber 0,80 MHH-Pin 1,- MHH-Regenschirm 5,- Wo: Neben den Automaten unter Hörsaal A im Vorklinschen Lehrgebäude (Ebene S, Raum 1100) Wann: Montag 12:00 - 13:30 Uhr (außer in den Ferien) Telefon: 0511-532 2992 während der Öffnungszeiten eMail: [email protected] Wenn du Spaß am Verkaufen hast und Kontakt zu höheren Semestern möchtest, dann komm vorbei und mach mit, noch sind Plätze frei. Autoren gesucht Die Fachschaft sucht für die Überarbeitung des Mikrobiologieskripts Studierende, die Interesse haben, das Mikrobiologieskriptum zu überarbeiten und an geänderte Kursbedingungen anzupassen. Interessenten melden sich bitte unter [email protected]! YkhWh[ 55 Projekte MHH - Campus Life Wir sind abermals mitten im neuen Semester, fast alle haben sich mehr oder weniger eingelebt und auch in der alten Caféte bei Campus Life kehrt nach der Frühjahrspause wieder Leben ein. Es gibt Einiges zu berichten, das für euch von Interesse sein sollte. Für die meisten von Euch wahrscheinlich die wichtigste Information: Wie vor 2 Jahren bei der WM wird bei uns diesen Juni die Fußball-EM live auf der Leinwand übertragen. Bis jetzt sicher fest steht, dass wir alle Vorrundenspiele mit deutscher Beteiligung übertragen werden. Welche Spiel wir ab dem Viertelfinale zeigen, hängt ganz vom Spannungspotential ab – also entweder Deutschlandspiele oder andere Kombinationen von allgemeinem Interesse. Übrigens: Bei uns könnt ihr natürlich auch eigenen Getränke und Speisen mitbringen. Außerdem wird es wieder After-Hörsaalparties geben, so dass ihr nach Vorlesung oder Kurs bald regelmäßig bei einem Bier oder ähnlichem ausspannen könnt. Ein Termin steht auch schon fest: am 16. Juni vor dem EM-Spiel Österreich – Deutschland wird die Caféte ab nachmittags geöffnet sein. Wir freuen uns also, euch frühzeitig zur angemessenen Einstimmung zu sehen… Die dritte Aktion, die für diesen Sommer geplant ist, wird die Herzen aller Koffein-Junkies höher schlagen lassen. Campus Life wird eine Café-Günstig-Aktion veranstalten, bei der es Kaffee zum Superpreis gibt, um der Preisinflation mancher Kaffeeanbieter an der MHH mit runden und studentischen Preisen entgegenzutreten. Jetzt seid ihr erstmal auf dem neuesten Stand. Über weitere Termine und Aktionen werden wir euch rechtzeitig informieren. Wenn euch gefällt, was wir so treiben, oder ihr einfach so Lust habt, das Campusleben ein bisschen auf Trab zu bringen, freuen wir uns über jedes neue Mitglied. Nähere Informationen dazu bekommt ihr unter http://campuslife.mhh-asta.de/ oder einfach per Email an [email protected]. Anne Katrin Völker Scope Ich weiß, ich weiß: Es ist Sommer, die Sonne scheint und warm ist es auch noch dazu. Warum also sollte man ins Kino gehen, fragt ihr euch sicherlich. Aber die Antwort darauf ist ziemlich einfach: 1. Es ist jetzt seit über 2 Wochen schon so tolles Wetter. Gebt es zu, eigentlich langweilt euch das doch längst. Außerdem wird es eh langsam dunkel und kühl, wenn es bei uns losgeht. Da ist es doch schön im Warmen zu sitzen. 2. So coole Leute wie bei uns trefft ihr sonst nirgendwo. Das ist eine bewiesene Tatsache. Jeder, der was anderes behauptet, lügt! 3. Ach ja, die Filme sind eigentlich auch nicht schlecht und also Beweis gibt es gleich unseren Terminplan für das Sommersemester 2008: 09.06. Die Simpsons - Der Film 23.06. Von Löwen und Lämmern 30.06. Free Rainer Also wenn das nichts ist. Ein wichtige Information für alle Interessierten: Auf den Plakaten, Programmheften und Mitgliedsausweisen sind die Ter- mine für „Auf der anderen Seite“ und „Die Simpsons – Der Film“ fälschlicherweise vertauscht. Lasst euch bitte nicht irritieren! Zum Schluss noch mal die wichtigsten Informationen für den Filmgenuss bei uns: Wir sind immer montags um 20:00 Uhr in der alten Caféte anzutreffen. Eintritt ist 1,50€ zuzüglich einmalige 0,50€ Semesterbeitrag, da wir offiziell ein Filmclub sind. Getränke gibt es bei uns (alles 1€), ihr könnt aber auch gerne selbst was mitbringen. Wir freuen uns immens über jeden, der Lust hat zu kommen, und noch immenser über alle, die mitmachen wollen. In diesem Fall kommt einfach vorbei oder schreibt an scope@mhh-asta. de. Bis nächsten Montag, Scope IPPNW – „Ärzte in sozialer Verantwortung“ Vielleicht hat euch die dreiwöchige Veranstaltungsreihe ab dem 28.04.2008 in der MHH zum Thema „Leben in der Illegalität“ bereits auf die IPPNW aufmerksam gemacht? Die Aktionswochen wurden von der IPPNW-Studentengruppe Hannover veranstaltet, die sich zum größten Teil aus MHH-Medizinstudenten bildet. Wie auch zahlreiche andere IPPNW-Studentengruppen bezieht sich auch diese auf die in 1982 gegründete „International Physicians for the Prevention of Nuclear War“: Die IPPNW wurde von dem Kardiologen und Entdecker des Defibrillators Dr. Bernard Lown zur Zeit des Kalten Krieges zum Leben erweckt und hat zum Ziel, Schaden von der Menschheit abzuwenden - sei es durch den Atomkrieg oder durch Ausländerhass -, um der medizinischen Ethik, Notleidenden zu helfen, Krankheit und Leiden zu lindern oder verhindern und Leben und Gesundheit zu fördern, getreu zu werden. Zusammen mit seinem Kollegen Evgenij Chazov, dem sowjetischen Part dieses Abkommens, erhielt er 1985 den Friedensnobelpreis. Mit weltweit 200.000 Mitgliedern auf allen fünf Kontinenten arbeitet die 56 IPPNW über alle politischen und gesellschaftlichen Grenzen hinweg für eine Medizin in sozialer Verantwortung, setzt sich u. a. für friedliche Konfliktbewältigung, für internationale Verträge und für die Abschaffung von Atomwaffen und Atomenergie ein. Die Studentengruppe Hannover trifft sich 2-wöchentlich um 18.30 Uhr im esg-Raum der Kreuzkirche, Altstadt. Für Interessierte und Zuwachs stehen die Türen immer offen! Kontakt zu der Studentengruppe Hannover: [email protected] Nützliche Informationen auch unter: www.ippnw.de Nesrin Uksul, IPPNW-Studentengruppe Hannover YkhWh[ Impressum Herausgeber: AStA der MHH Redaktion Curare - OE 9542 Carl-Neuberg-Straße 1 30623 Hannover V.i.S.d.P. Marc Rie,mer Mitglied der JPN und DJP Die Curare erscheint regulär drei- bis viermal jährlich. Die Ausgabe erfolgt kostenlos. Auflage: 1000 Stück Druck: Digitale Medien MHH Tel. 0511-532 2963 Gedruckt wird auf Umweltschutzpapier, mit Ausnahme des Umschlags und eventueller Sonderpublikationen, mit umweltverträglichen Lösungsmitteln. Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Sie werden nur auf ihre verfassungsrechtliche Unbedenklichkeit unter besonderer Berücksichtigung der §§ 129-132 StGB hin kontrolliert, nicht aber auf ihre politische Erwünschtheit. Die Redaktion behält sich vor, Artikel zu kürzen. Nachdruck: In selbstverwalteten, nicht-kommerziellen Zeitschriften gegen Belegexemplar frei und erwünscht. Andernfalls zur Vermeidung von Rechtsnachteilen Rücksprache erforderlich. Bitte beachten Sie Copyright-Angaben! Beiträge und Artikel von Studierenden, Lehrenden, Beschäftigten der MHH, PatientInnen, LeserInnen jederzeit erwünscht. Artikel bitte in den Briefkasten vor dem AStA einwerfen oder zu den Sprechzeiten abgeben. Alle Beiträge können auch unter folgender Adresse per E-Mail eingereicht werden: presse@ mhh-asta.de Die Entscheidung über den Abdruck nicht namentlich gekennzeichneter Beiträge liegt bei der Redaktion. Bitte unbedingt den Redaktionsschluss beachten! Anzeige: Es gilt die Anzeigenpreisliste von 2002. Modalitäten bitte zu den Sprechzeiten erfragen. Curare-Sprechstunden: Jeden Mittwoch von 12.15-13.45 Uhr im AStA der MHH Tel.: 0511/532-5409 oder -5414 Fax: 0511/532-8414 eMail: [email protected] Internet: www.curare.mhh-asta.de Die Redaktion: Fritz Nielsen Ole Tempelhof Wir suchen interessierte Menschen für die CURARE. Habt ihr Lust euch ein bisschen kreativ zu betätigen, dann seid ihr hier genau richtig. Wir freuen uns auf euch! Außerdem suchen wir Werbepartner, die uns mit ihrer finanziellen Unterstützung ermöglichen, die CURARE auch künftig kostenlos zur Verfügung stellen zu können. YkhWh[ 57 Das Letzte Von den Bayern lernen, heißt Siegen lernen Leo Hoftempel redet Klartext. Manchmal wird man von der Realität überholt. Aber lesen Sie selbst… Liebe Leser, angenommen Sie sind schon Arzt. Die Tür geht auf und die MHH betritt Ihre Sprechstunde. Sie sagt, ihre Studenten klagten über folgende Hauptbeschwerden: Nie oder zu spät veröffentlichte Stundenpläne und Curricula, willkürlich erscheinende Nachprüfungsregelungen sowie mangelnde Kommunikation und Koordination in der Lehre. Der Patient scheint also ernsthaft krank zu sein, Ihr Talent als Heiler ist gefragt. Sie haben nun zwei Möglichkeiten, der Probleme Herr zu werden: Sie bekämpfen die Symptome und verordnen Online-Tutorials à la Medical Schoolbook. Oder aber Sie wenden sich der Quelle der Probleme zu: Unserer Studienorganisation. Diese ist von der nationalen Spitze nämlich soweit entfernt wie Energie Cottbus von der Meisterschaft in der FußballBundesliga. Wofür entscheiden Sie sich? Sie wählen die kausale Therapie? Gut. Dann gilt es zunächst dem Übel auf die Schliche zu kommen. Kenner haben bereits eine mögliche Ursache ausgemacht: Das Studiendekanat verfügt zwar über freundliche und engagierte Mitarbeiter, ist aber krass unterbesetzt. Es fehlen schlicht und einfach einige zusätzliche Fachkräfte. Oder würden Sie eine Mannschaft mit nur sieben Spielern aufs Fußballfeld schicken? Ebenso wie beim Uni-Ranking heißt es auch beim Fußball: Von den Bayern lernen, heißt Siegen lernen. Letzte Saison hatte der FC Bayern seine besten Spieler abgegeben, schon lief es nicht mehr. Als Konsequenz wurde kräftig in neues Personal investiert, mit Erfolg: Die Bayern sind wieder nationale Spitze. Ich erwarte nicht, dass die MHH nun Luca Toni und Franck Ribéry für das Studiendekanat verpflichtet, aber einige zusätzliche solide Arbeitertypen à la Mark van Bommel und Philipp Lahm könnten dem Dekanat mittelfristig sehr helfen. Daher mein Aufruf: Lieber Herr Bitter-Suermann! Lieber Herr Haller! Wären wir im alten Rom, wären Sie Cäsar und Brutus. Um das römische Volk zufrieden zu stellen, gab man ihm Brot und Spiele. Die Qualität unseres Brotes, also die Versorgung durch die Mensa, ist nicht Ihr Bier. Aber als Präsident und Studiendekan sind Sie für die Spiele verantwortlich. Unsere Lehrveranstaltungen sind zwar oft gut, aber als Student will man schon gerne wissen, wann und wo diese stattfinden. Bitte kümmern Sie sich darum, dass sich der Status Quo bessert. Stellen Sie Leute ein! Starten Sie eine Qualitätsoffensive Studiendekanat! Sonst heißt es eines Tages: Daumen runter, MHH. Schließlich zahlen wir mit den Studiengebühren einen hohen Eintritt!! In Vorfreude auf Mark van Bommel als Klausuraufsicht, grüßt Herzlichst, Ihr Skandal!!! Da habe ich kräftig gewettert und zusätzliches Personal fürs Studiendekanat gefordert. Und prompt werden meine Forderungen erfüllt: Die MHH hat einen neuen Leiter für die Lehre und neue Mitarbeiter für Evaluation, EDV und die Jahrgangsbetreuung eingestellt. Nun wird sich zeigen, ob sich die Neuverpflichtungen als Top oder Flop entpuppen. In unser aller Interesse hoffe ich auf Ersteres. Skandale an der MHH? Kritik, Gerüchte und Anregungen zur Verbesserung von Studium und Lehre bitte per Email an [email protected] 58 YkhWh[ Service MHH Studentensekretariat der MHH Hilfe rund ums Studium Mo., Di., Do., Fr.: 9-12 Uhr, Di.: 14-15:30 Uhr Tel: 0511-532 6018/-19 AStA der MHH Alles, was Ihr schon immer wissen wolltet! Mo-Do.: 12:15-13:45 Uhr Sprechstunde Tel.: 0511-532 5414 oder -9880 Fundbüro der MHH Herr Carsten Frömbling Mo-Fr.: 9-12 Uhr Tel.: 0511-532 2993 Studiendekanat der MHH U.a. Fragen, An-, Abmeldungen zu Prüfungen, Klausuren Mo., Di., Do.: 13-15 Uhr Tel.: 0511-532 2400 Sozialberatung in der MHH Dienstags im AStA-Sprechstundenraum, 11-14 Uhr Uni Hannover BAFöG-Abteilung des Studentenwerks Alles rund ums BAFöG; Sprechstunden der SachbearbeiterInnen Di.: 13-18 Uhr, Fr.: 9-12 Uhr, Mo., Mi., Do.: 13-15 Uhr Tel.: 0511-76 88126 BaFöG Servicebüro Keine Beratung, nehmen nur Unterlagen an, Mo-Do.: 9-12 Uhr, Mo., Mi., Do.: 13-15 Uhr Studienberatung, Welfengarten 1, Raum A 320, Tel.: 0511-76 25587 Unisport (ZfH) Di. und Do.: 11-13 Uhr; Mo., Mi.: 16-18 Uhr; Fr.: 13-15 Uhr Am Moritzwinkel 6, Tel.: 0511-76 23801 Psychologisch-therapeutische Beratung für Studierende Berät Studierende bei psychosozialen Problemen Welfengarten 2c, Tel.: 0511 76 23799 BAFöG- und Sozialberatung des AStA der Uni Hannover Verfügen über sehr umfangreiches Wissen zu vielerlei Rechts- und Sozialfragen, Di.: 15-17 Uhr, Mi.: 12-14 Uhr Tel.: 0511-76 25062 Sozialberatung des Studentenwerks Lodyweg 1, Mo. und Mi. 13-15 Uhr, Di. und Do.13-13 Uhr Tel.: 0511-76 88922 Sonstige Telefonnummern Landesprüfungsamt Hannover Berliner Allee 20, 30175 Hannover oder Postfach 307, 30003 Hannover Tel.: 0511-380 2570/-2571/-2583/-2590 Amtsgericht Hannover Erhalt eines Rechtsberatungsscheins für kostenlose Beratung bei Anwälten der Bereiche Zivil-, Arbeits-, Familien-, Sozial- und Verwaltungsrecht; Volgersweg 1, Zimmer 2004; Mo.-Fr.: 9-12 Uhr; Tel.: 0511-3472330 24-Stunden-Notruf für Schwangere Kostenlose Hotline des Diakonischen Werkes für Fragenrund um Schwangerschaft und Geburt; Tel.: 0800-6050040 Telefonseelsorge Tel.: 0800-1110111 YkhWh[ 59