Eingliederungsbericht für das Jahr 2013 VESTISCHE ARBEIT

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Eingliederungsbericht für das Jahr 2013 VESTISCHE ARBEIT
Eingliederungsbericht für das Jahr
2013
VESTISCHE ARBEIT
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht an das BMAS gemäß § 4 Nr. 1 der Verwaltungsvereinbarung
über die vom Bund zu tragenden Aufwendungen des zugelassenen kommunalen
Trägers der Grundsicherung für Arbeitsuchende vom 06.01.2005
Inhaltsverzeichnis
1
2
3
Kurzportrait – Vestische Arbeit Jobcenter Kreis Recklinghausen ........................ 1
1.1
Struktur des Kreises ...................................................................................... 2
1.2
Organisationsaufbau im Kreis und in den Städten/Infrastruktur .................... 3
1.3
Standorte ....................................................................................................... 5
1.4
Gremien des Jobcenters Kreis Recklinghausen ............................................ 6
1.5
Arbeits- und Ausbildungsmarkt ...................................................................... 8
1.6
Struktur der Leistungsbeziehenden im SGBII .............................................. 11
1.7
Struktur der Bedarfsgemeinschaften ........................................................... 15
1.8
Kernaussagen zur Eingliederungsstrategie und – maßnahmen .................. 16
1.9
Lokale Grundsätze und Ziele der Geschäftspolitik ...................................... 17
1.10
Eingliederungsstrategie für jüngere erwerbsfähige Hilfebedürftige (U25) 21
1.11
Eingliederungsstrategie für Menschen mit Migrationshintergrund ............ 22
1.12
Eingliederungsstrategie für ältere Arbeitnehmer (Ü50) ............................ 23
1.13
Eingliederungsstrategie für Alleinerziehende ........................................... 24
1.14
Förderung der selbständigen Erwerbstätigkeit ......................................... 25
Übersicht der Finanzen ...................................................................................... 27
2.1
Entwicklung der EGT-Planung 2013 / Budget der Bezirksstellen ................ 27
2.2
Mittelverwendung ........................................................................................ 28
2.3
Organisation und Hemmnisse bei der Mittelverwendung ............................ 28
Integration und Aktivierung ................................................................................ 29
3.1
Integrationen Kreis Recklinghausen und Städte, IST Zielerreichung........... 29
3.2 Beschäftigungsaufnahme von Langzeitleistungsbeziehenden (Definition von
§48a findet Anwendung) ....................................................................................... 30
3.3 Teilnehmer in ausgewählten Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik im
Rechtskreis der Kostenträgerschaft SGB II........................................................... 32
3.4 Langzeitleistungsbeziehende in einer Maßnahme der aktiven
Arbeitsförderung (Definition von §48a findet Anwendung) .................................... 33
4
Fazit und Ausblick .............................................................................................. 33
1
Kurzportrait – Vestische Arbeit Jobcenter Kreis Recklinghausen
Der Kreis Recklinghausen ist der bevölkerungsreichste Kreis der Bundesrepublik mit
über 614.400 Einwohnern. Er umfasst große und kleine Kommunen, ländliche und
städtische, landwirtschaftliche und montanindustriell geprägte Gebiete. Die Bedingungen im Kreis Recklinghausen werden wesentlich durch den Strukturwandel beeinflusst. So waren während der letzten Jahrzehnte massive Rückgänge der Beschäftigtenzahlen im industriellen Sektor im Kreisgebiet feststellbar. Seit 1993 hat
sich der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Segment
mehr als halbiert.
Beschäftigungsentwicklung innerhalb des sekundären Sektors* im Kreis Recklinghausen
Jahr
Beschäftigte sekundärer Sektor
Kreis Recklinghausen
Anteil in %
1993
1995
2000
2005
2010
2011
2012
2013
86.720
89.318
61.433
45.752
41.570
42.310
39.464
39.133
50,2%
47,7%
38,2%
32,8%
28,9%
28,8%
26,5%
26,1%
Quelle: IHK Nord-Westfalen: Zahlen und Fakten zur Wirtschaft; 2013, S 73
*sekundärer Sektor: industrieller Sektor / produzierendes Gewerbe
Vor allem in den 90iger Jahren hat sich der Schrumpfungsprozess bedingt durch
zahlreiche Zechenschließungen erheblich beschleunigt. Der Kreis Recklinghausen
wird von diesem Trend der De – Industrialisierung in den nächsten Jahren auch mit
Blick auf die anstehende Schließung der letzten im Kreisgebiet vorhandenen
Schachtanlage Auguste Viktoria -einhergehend mit dem unmittelbaren Verlust von
3.600 bergbauspezifischen Arbeitsplätzen in der kreisangehörigen Stadt Marl- besonders hart getroffen. Durch die De-Industrialisierung verliert das nördliche Ruhrgebiet und damit auch der Kreis Recklinghausen fortschreitend seine bisherige Identität
als Industrieregion. Er befindet sich in großen Teilen in einem Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft, der jedoch noch lange nicht als abgeschlossen angesehen werden kann.
Bereits 1998 wies das Münsterland erstmals einen höheren Beschäftigungsanteil im
sekundären Sektor auf als die Emscher-Lippe Region. Seitdem ist die Schere zwischen diesen beiden Regionen immer weiter auseinander gegangen. Heute verzeichnet das Münsterland (32,2%) im Vergleich zur einst industriell geprägten Emscher-Lippe Region (27,8%) mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im sekundären Sektor. Während im Kreis Recklinghausen der produzierende Bereich nur
noch ein Beschäftigungsvolumen von 26,1% aufweist, liegt dieses im Kreis Warendorf bei 43,7% und im Kreis Borken bei 43,4% (IHK Nord-Westfalen, Zahlen und
Fakten zur Wirtschaft, s.o.).
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Auch wenn sich der Beschäftigtenabbau in den letzten Jahren und auch im Jahr
2013 merklich verlangsamt hat, ist die sich verstetigende Entwicklung insbesondere
mit Blick auf die sich daraus ergebenden Folgen weiterhin eine Herausforderung.
Die Wertschöpfung im produzierenden und verarbeitenden Sektor ist ungleich höher
als im Bereich der Dienstleistungen. Vor diesem Hintergrund folgt der fortschreibenden De-Industrialisierung eine Abnahme der wirtschaftlichen Leistungskraft und geht
einher mit niedrigeren Löhnen und Gehältern.
1.1
Struktur des Kreises
Der Kreis Recklinghausen gliedert sich in zehn Städte, von denen vier mittlere und
sechs große Städte sind.
Quelle: www.kreis-re.de Zahlen, Daten, Fakten
Für ihre örtlichen Angelegenheiten sind die Gemeinden grundsätzlich selbst zuständig, während der Kreis für kleinere Städte örtliche und für den gesamten Kreis
überörtliche Aufgaben übernimmt. Mittlerweile agiert der Kreis in vielen Bereichen
kreisübergreifend und die interkommunale Zusammenarbeit gewinnt immer mehr an
Bedeutung, da in kommunalen Aufgabenstellungen immer häufiger ein regionaler
Verbund gefragt ist. Über die Aufgabenschwerpunkte der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderungen begleiten der Kreis und die Städte so früh wie möglich InvestitiJobcenter Kreis Recklinghausen
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onsvorhaben von Unternehmen, beraten zu Existenzgründungen und Fördermitteln,
bieten Behördenlotsen und betreiben intensives Standortmarketing.
Dabei wurde in der Vergangenheit auch stets die enge Zusammenarbeit mit den
kreisfreien Städten Bottrop und Gelsenkirchen sowie mit allen regional bedeutsamen
Akteuren wie Unternehmen, Kammern, Gewerkschaften und im überregionalen Kontext auch mit dem Land gesucht. Ergebnis dieser Bemühungen ist die EmscherLippe-Allianz.
Die Region hat sich auf eine Handlungsstrategie 2020 verständigt. Dazu kommen in
den letzten Jahren vielfältige Aktivitäten in der Metropole Ruhr, in die der Kreis eingebunden ist. Ziel dieser Aktivitäten ist es unter anderem, die vorhandenen Arbeitsplätze im Kreis Recklinghausen zu sichern und die Bedingungen für neue Arbeitsplätze so attraktiv zu gestalten.
1.2
Organisationsaufbau im Kreis und in den Städten/Infrastruktur
Der Kreis Recklinghausen ist Träger der Grundsicherung für Arbeitssuchende. Die
Aufgabenwahrnehmung erfolgt durch den Kreis unter Heranziehung der kreisangehörigen Städte. Eine erfolgreiche Umsetzung des SGBII bedeutet für den Kreis eine
individuelle, den lokalen Gegebenheiten entsprechende Organisationslösung mit einer dezentralen Organisationsstruktur. Das heißt, dass das operative Geschäft weitestgehend in den kreisangehörigen Städten durchgeführt wird. Der Kreis hat, wie
eingangs erläutert, zehn sehr heterogene und vergleichsweise sehr große Städte
(größte Stadt mit 115.186 Einwohnern und kleinste Stadt mit 28.910 Einwohnern),
die ein hohes und zunehmendes Interesse an der Aufgabenwahrnehmung nach den
Sozialgesetzbüchern und im gesamten Sozialbereich gezeigt haben.
Der Kreis übernimmt in einer zentralen Organisationseinheit, die wegen ihrer Größenordnung und der strategischen Bedeutung der Aufgaben des SGBII direkt der
Verwaltungsführung unterstellt ist, die Aufgaben der zentralen Steuerung. Die besondere Einrichtung ist in der Kreisverwaltung als Fachbereich J implementiert.
Der Kreis steht als Träger der Grundsicherung für Arbeitssuchende für die erfolgreiche Umsetzung des SGBII in der Verantwortung. Er ist für das kreisweite einheitliche
Erscheinungs- und Entscheidungsbild verantwortlich, das er konzipieren, realisieren,
kontrollieren und garantieren muss. Die Heranziehung der Städte ändert nichts an
der sachlichen Zuständigkeit des Kreises. Die Städte werden durch die Heranziehung nicht selbst zu Trägern der Grundsicherung für Arbeitssuchende. Es handelt
sich hierbei um ein besonderes öffentlich-rechtliches Auftragsverhältnis zwischen
Kreis und kreisangehörigen Städten, das grundsätzlich die Erteilung von Weisungen
allgemeiner Art und im Einzelfall einschließt und dem Kreis das Recht gibt, die Aufgabenwahrnehmung durch die Städte zu prüfen und im Bedarfsfall einzelne Aufgabenbereiche oder auch die vollständige Aufgabenwahrnehmung zurückzunehmen
und eigenständig durchzuführen.
Der Fachbereich J des Kreises übernimmt innerhalb der besonderen Einrichtung
Jobcenter die Aufgabenfelder zentrale Steuerung, Zielvereinbarungen, Finanzen/Controlling, zentrale Abrechnung, Datenqualitätsmanagement, kreiseinheitliche
EDV, Statistik/Berichtswesen, Widerspruchs- und Klagebearbeitung, OrdnungswidJobcenter Kreis Recklinghausen
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rigkeiten, Richtliniengebung, Ausschreibung und Vergabe, Fachaufsicht, Fortbildung,
Qualifizierung und Personalentwicklung sowie Öffentlichkeitsarbeit.
Er ist verantwortlich für die Verteilung der vom Bund zur Verfügung gestellten Finanzmittel und die strategische Entscheidung über Mitteleinsatz, Mittelverteilung und
die Kontrolle über die Aufgabenerledigung.
Das folgende Organigramm zeigt die Aufbauorganisation der zentralen SGBIIOrganisationseinheit:
In den SGBII-Organisationseinheiten in den Städten werden durch die Mitarbeitenden vor Ort wohnortnah folgende kundenbezogenen Leistungen erbracht:
Integrationsaufgaben (Beratung, Qualifizierung, Vermittlung und die Übernahme der
bewerberbezogenen Leistungen), die Aufgaben der Leistungsgewährung (Regelleistungen, Kosten der Unterkunft, einmalige Leistungen) und die sozialintegrativen Leistungen.
In jeder kreisangehörigen Stadt wird für die SGBII-Aufgabenwahrnehmung eine Organisationseinheit idealtypisch mit folgendem Aufbau gebildet:
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Vermittlungsservice
Ausbildungsvermittlung
Die besonderen Organisationseinheiten in den Städten sind in die Anlaufstellen für
alle weiteren kommunalen Leistungen, dem Haus der sozialen Leistungen, integriert.
In einem ersten Schritt beraten dort der Lotse/die Lotsin die Bürger/innen. Sie geben
dem/der Bürger/in die Informationen für den Zugang zu den Leistungen, vermitteln
die zuständigen Ansprechpartner/in und nehmen Anträge auf und entgegen.
1.3
Standorte
Die Kreisverwaltung Recklinghausen hat ihren Sitz in der Stadt Recklinghausen und
damit zentral im Kreisgebiet. Die Verwaltung ist von allen zehn kreisangehörigen
Städten aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und liegt in unmittelbarer Nähe zum Rathaus der Stadt Recklinghausen. Die Standorte in den Städten liegen
ebenfalls zentral und sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Sie sind in
die jeweilige Stadtverwaltung integriert und Bestandteil des Hauses der sozialen
Leistungen. Durch die enge Anbindung können die internen Dienstleistungen der
Städte und des Kreises einbezogen werden und so die vorhandene Infrastruktur des
Jobcenters umfangreich ergänzen. Alle Liegenschaften verfügen über einen barrierefreien Zugang.
Die telefonische Erreichbarkeit und der Zugang über ein Internetportal sind gewährleistet. Bei der telefonischen Erreichbarkeit ist die Gewährleistung über das Jobcenter selbst als geschlossenes System sichergestellt. Aber auch durch die Anbindung
an die kommunalen Leistungen und Dienste in den Rathäusern und dem Kreishaus
wird eine telefonische Auskunft gesichert.
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Dies gilt für die Erreichbarkeit insgesamt. Für die Bürger wurde der elektronische Zugang zu allgemeinen Auskünften, Ansprechpartnern, Formularen, speziellen Auskünften usw. für das SGBII sowohl über ein separates Internetportal des Jobcenters
wie auch über das Internetportal der jeweiligen Stadtverwaltung und der Kreisverwaltung eingerichtet.
1.4
Gremien des Jobcenters Kreis Recklinghausen
Jobcenter
Kreis
Recklinghausen
Bezirksstellenleitungskonferenz
Die Nutzung verschiedener Gremien zur Entscheidungsfindung soll der Vielfalt des
Kreises gerecht werden und eine Beteiligung verschiedener Akteure gewährleisten.
Lenkungsausschuss
Der Lenkungsausschuss besteht aus Vertretern/innen des Kreises und der kreisangehörigen Städte.
Der Lenkungsausschuss trifft Entscheidungen zu folgenden Bereichen:
 Abschluss von Zielvereinbarungen
 Finanzplanung
 Arbeitsmarktprogramm
 Personalplanung, Kapazitäts- und Qualifikationsplan
 …
Die hier angeführte Aufzählung ist nicht abschließend, verdeutlicht aber, dass hier
Entscheidungen getroffen werden, die sich unmittelbar auf das operative Geschäft
auswirken. Den kreisangehörigen Städten wird hierüber die Möglichkeit eingeräumt,
wesentliche Grundsätze der Aufgabenwahrnehmung mitzugestalten.
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Politische Gremien des Kreises, insbesondere Sozial- und Gesundheitsausschuss,
Ausschuss für Wirtschaft und Strukturförderung, Unterausschuss für Beschäftigungsförderung
Die Aufgabenwahrnehmung im Bereich des SGBII ist von grundlegender Bedeutung
für den Kreis und die kreisangehörigen Städte und auch mit erheblichen Verpflichtungen für diese verbunden. Daher ist eine Beteiligung der politischen Gremien erforderlich. Der Kreistag, der Kreisausschuss und der Sozial- und Gesundheitsausschuss beraten über Investitionen und Ausgaben im Bereich der Grundsicherung und
geben die wesentlichen arbeitsmarktpolitischen Grundsätze vor. Bei Bedarf wird der
Ausschuss für Wirtschaft und Strukturförderung beteiligt. Der beim Kreis vorhandene
Unterausschuss für Beschäftigungsförderung berät den Sozial- und Gesundheitsausschuss für deren Entscheidungsfindung. Bei der Zusammensetzung der Ausschüsse wird eine beratende Teilnahme der Akteure am Arbeitsmarkt (IHK, Handwerkskammer, DGB, Wohlfahrtsverbände, Arbeitgeberverbände) ermöglicht.
Örtlicher Beirat
Gem. § 18 d SGB II ist ein örtlicher Beirat bestehend aus den Vertretern der Wohlfahrtsverbände, Vertretern/innen von Arbeitgebern und von Arbeitnehmern sowie der
Kammern und berufsständischen Organisationen (keine Vertreter/innen, deren Einrichtungen gleichzeitig Eingliederungsmaßnahmen nach dem SGBII anbieten) einzurichten. Der Beirat berät das Jobcenter bei der Auswahl und Gestaltung der Eingliederungsinstrumente und –maßnahmen. Die Mitglieder werden vom Lenkungsausschuss berufen.
Kreis der Akteure
Dem örtlichen Beirat zuzuordnen ist eine Untergruppe, der sogenannte Kreis der Akteure, der beratend bei der Einrichtung und Implementierung von Förderprojekten
insbesondere im Kontext von Beschäftigungsmöglichkeiten am „2. Arbeitsmarkt“, wie
z.B. Arbeitsgelegenheiten tätig ist. Der Kreis der Akteure ist „Drittelparitätisch“ besetzt mit Arbeitnehmer-, wie auch Arbeitgebervertretern, den Gleichstellungsbeauftragten und dem/der Beauftragten für Chancengleichheit. Dieses Gremium unterstützt anhand von Bewertung der gestellten Anträge die Gewährleistung von Marktneutralität und Zusätzlichkeit der jeweiligen Projekte. Es gewährleistet damit die konkrete Einflussnahme der Vertreter/innen auf die Umsetzungsarbeit der Arbeitsmarktförderung mit hohem lokalem Bezug.
Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA)
Es ist eine Stabstelle eingerichtet worden, die dafür Sorge trägt, dass die Chancengleichheit für Frauen und Männer aktiv in das Handeln in der Umsetzung des SGBII
einbezogen wird. Sie wird bei den Sitzungen der hier aufgeführten Gremien beteiligt.
Bezirksstellenleitungskonferenz
Die Leitung des Fachbereiches J und die aller lokalen Geschäftsstellen beraten sich
kontinuierlich zur Klärung aller erforderlichen operativen Abstimmungen in einer
i.d.R. monatlich stattfindenden Bezirksstellenleitungskonferenz.
Entwicklungswerkstätten
Es wurden anlass- und zielgruppenbezogene Entwicklungswerkstätten gebildet zur
Programm- und Projektentwicklung. Hier werden auch externe Experten sowie Träger beratend mit einbezogen.
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Wissenschaftlicher Beirat
Eine regional erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik lebt auch von Innovationen, wissenschaftlichen Impulsen, Hinterfragen der eigenen Arbeit und Evaluationen der angestrebten Handlungskonzepte.
Der Kreis Recklinghausen verfügt über keine eigene Universität. In seiner Nähe befinden sich aber die Universität Duisburg-Essen, die Ruhr-Universität Bochum, die
TU Dortmund, die Universität Münster sowie zahlreiche Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Dieses Knowhow gilt es zu nutzen. In dem
wissenschaftlichen Beirat sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu
den Themenfeldern regionale Arbeitsmarktpolitik, Armutsforschung, regionale Wirtschaftspolitik, Verwaltungsforschung arbeiten, die Arbeitsmarktpolitik des Kreises
Recklinghausen unterstützen. Denkbar sind z.B. das Einwerben von Drittmittelprojekten zu einschlägigen Themen, die Vergabe von Dissertationen, Evaluationsprojekte
usw.. Der Beirat tagt i.d.R. zweimal jährlich.
1.5 Arbeits- und Ausbildungsmarkt
Der Kreis Recklinghausen ist geprägt vom Übergang der Industriezone des Ruhrgebietes zum ländlichen Raum des Münsterlandes. Steinkohlebergbau und die chemische Industrie haben seine Entwicklung jahrzehntelang bestimmt. Die Auswirkungen
finden sich in fast allen Bereichen: Wirtschaft, Bevölkerungsaufbau, Arbeitsmarkt,
Siedlungsstruktur, Bildung, Landschaft usw.. Der Rückgang des Steinkohlebergbaus
und dessen Mantelwirtschaft hatte und hat Folgen für fast alle Bereiche der regionalen Entwicklung: hohe strukturelle Arbeitslosigkeit, hohe Soziallasten, geringer Anteil
von kleinen und mittleren Unternehmen, geringe Erwerbsquote, Überalterung der
Bevölkerung, problematische Stadtteile, hoher Anteil an Flächen mit Altlasten und
geringe Bildungsbeteiligung um nur einige zu nennen.
Das Wohlstandsniveau im Kreis ist, wie eine Statistik des Instituts der deutschen
Wirtschaft Köln Consult zeigt, vergleichsweise niedrig. (Der Kreis Recklinghausen
liegt hier im Landesranking auf Platz 45 von 54)
Allein in den letzten zehn Jahren sind im Kreis 20.000 Arbeitsplätze im produzierenden Sektor abgebaut worden. Der Auspendlerüberschuss ist im gleichen Zeitraum
auf aktuell 46.646 gestiegen. Dies hat zwar zu einer Stabilisierung der Zahl der Erwerbstätigen im Kreis beigetragen, ist aber auch ein Warnsignal für die Entwicklung
des Arbeitsmarktes im Kreis. Die Arbeitslosenquote von 10,8 % im Kreisgebiet liegt
seit vielen Jahren im Schnitt rund 5,0 Prozentpunkte über der des Bundes (Bund
West: 5,9%) und 2,7 Prozentpunkte über der des Landes. Damit gehen hohe Soziallasten für die Kommunen einher.
Die Folgen der altindustriellen Prägung dauern an, wobei auch heute noch massiv
Arbeitsplätze verloren gehen. 2008 wurde das Bergwerk Lippe geschlossen. Gleiches wird nach derzeitigem Stand auch mit Auguste Victoria in Marl und Prosper Haniel im benachbarten Bottrop bis 2018 geschehen. Die Steinkohle ist zwar immer
noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, doch über die Ausweitung des Dienstleistungssektors und der starken Chemieindustrie wurde die Branchenstruktur bereits erweitert.
Ein besonderes Augenmerk legt der Kreis Recklinghausen auf die Entwicklung seiner wirtschaftlichen Zukunfts- und Kompetenzfelder. Dies sind die Branchen Chemie,
Energie und Gesundheitswirtschaft.
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Die Region ist ein führender Chemiestandort in Europa. Die industrielle Entwicklung
des Kreises ist eng verbunden mit dem Thema Energie. Die Gesundheitswirtschaft
bleibt ausbaufähig. Von ihr gehen Impulse für kleine und mittlere Unternehmen aus.
Die weitere Entwicklung der Kompetenzfelder ist von besonderer Wichtigkeit für die
Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Region.
Der Kreis hat festgelegt, welche Ziele im Bereich der Kompetenzfelder in Zukunft
erreicht werden sollen:
Chemie
Der Chemiepark Marl, die industriellen Kerne in Gelsenkirchen-Scholven und in Castrop-Rauxel bilden zurzeit das Rückgrat industrieller Wirtschaft mit einer entsprechenden Anzahl von Arbeitsplätzen. Dieses Kompetenzfeld zu unterstützen und zu
fördern, kann Arbeitsplätze für die nächsten Jahre sichern.
Ziele des Kreises Recklinghausen:
 Die Zahl der Arbeitsplätze im Chemiesektor soll mindestens gehalten werden. In
der Region soll die Zahl der Neuansiedlungen im chemie- und chemieaffinen Bereich 5 % über dem Bundesdurchschnitt liegen.
 In der Region soll innerhalb der nächsten fünf Jahre ein über dem Bundesdurchschnitt liegender Wert an Bruttoanlageinvestitionen im chemie- und chemieaffinen Bereich zu verzeichnen sein.
 Die chemiebezogene Technologieentwicklung (insbesondere im Bereich Nanotechnologie) soll innerhalb der nächsten fünf Jahre messbare und verwertbare
Fortschritte nachweisen. Die möglichen Effekte der chemischen Industrie für die
Entwicklung der regionalen Wirtschaft werden besser genutzt. Dazu wird die
ChemSite Initiative um kleine und mittlere Unternehmen entlang der Wertschöpfungsketten erweitert. Die möglichen Schnittstellen und Kooperationen mit anderen Clustern wie z.B. der Energie werden intensiviert.
Energie
Im Kreis gibt es eine Vielfalt neuer und erneuerbarer Energieerzeugungsformen und
Energieerzeugungsträgern von der Wasserstofftechnologie bis hin zu Bioenergietechnologie. Diesen Bereich auszubauen, ihn marktreifer und wettbewerbsfähiger zu
machen, trägt zur Arbeitsplatzsicherung bei.
Ziele des Kreises Recklinghausen:
 Die Region wird als Modellregion im Bereich der Zukunftsenergien ausgebaut.
 Die Zahl der Neuansiedlungen, der innovativen Projekte, Existenzgründungen
und der arbeitsmarktrelevanten Betriebsgründungen und –erweiterungen soll
deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegen.
 Die Region unterstützt alle Bemühungen zur nachhaltigen Energieeinsparung im
Immobilienbereich. Sie will über beschäftigungswirksame Initiativen und Maßnahmen eine stärkere Durchsetzung von Energiesparstandards erreichen.
Gesundheitswirtschaft
Die Gesundheitswirtschaft im Kreis bleibt ausbaufähig. Die Zahl der potentiellen
Kunden/innen wird auch unter dem demographischen Wandel eine beachtliche Höhe
behalten, bzw. noch erreichen.
Ziele des Kreises Recklinghausen:
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


Das Vest profiliert sich als Modell für die ökonomische Neustrukturierung regionaler Kliniklandschaften. Hierbei sollen u.a. innovative personalwirtschaftliche
Konzepte entwickelt, erprobt und realisiert werden. Impulse des demografischen
Wandels werden genutzt.
Das Vest wird seine gesundheitswirtschaftliche Leistungsbilanz durch die Ausfuhr von Services und Technologien weiter steigern.
In der Gesundheitswirtschaft Emscher-Lippe sollen in den nächsten zehn Jahren
mindestens 2.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Zu einer Kompetenzfeldstrategie gehört auch der Bereich Qualifizierung und Bildung.
Durch die Verbesserung frühkindlicher Förderung und schulischer Ausbildung sollen
die Voraussetzungen für einen Fortschritt in der Beschäftigungsfähigkeit geschaffen
werden. Bildungspolitik ist Wirtschaftspolitik. Das Know-how der Mitarbeitenden ist
ein wichtiger Produktionsfaktor für Unternehmen. Um Wettbewerbsfähigkeit zu sichern bzw. zu verbessern, sind ein fundiertes Fachwissen der Arbeitnehmenden und
ihre Bereitschaft sich weiterzubilden von großer Bedeutung.
Die Anforderungen, die der Arbeitsmarkt stellt, sind regional sehr verschieden. Dies
gilt selbst noch mal für relativ kleinräumige Vergleiche. Was in der Außenwahrnehmung als einheitlich geformtes „Ruhrgebiet“ erscheint, mit seinen mitunter stereotyp
beschriebenen „Problemlagen“, ist in arbeitsmarktpolitischer Hinsicht ein durchaus
heterogenes Gebilde, bei dem sich jede schablonenhafte Herangehensweise als
dysfunktional erweist.
Achsentitel
Berufausbildungsstellenentwicklung von 2003 bis 2013
40%
30%
20%
10%
0%
-10%
-20%
-30%
28%
-4%
-4%
-22%
-6%
-10%
-25%
-13% -13%
-4%
-8%
-8%
-22%
Quelle: BA Statistik, Stand März 2014
Die vorstehend aufgezeigte Entwicklung hat Einfluss auf das Verhältnis des Angebots von Ausbildungsstellen und der Nachfrage nach Ausbildungsstellen. Bei der
Agentur für Arbeit Recklinghausen waren im Berichtsjahr 2012/2013 insgesamt 2.776
Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dem standen 6.874 gemeldete Bewerberinnen
und Bewerber gegenüber (Bundesagentur für Arbeit – Der Ausbildungsmarkt im September 2013). In den benachbarten Agenturbezirken und erst recht in der Gesamtbetrachtung im Bundesgebiet ist das Verhältnis ausgewogener.
Auch der Berufsbildungsbericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
sieht den Agenturbezirk Recklinghausen in Bezug auf die Ausbildungssituation als
besonders problematisch an. In der Tabelle der ausgewählten Indikatoren zur regionalen Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarktsituation, bei der alle deutschen AgenturJobcenter Kreis Recklinghausen
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bezirke in einer Rangliste bewertet werden, liegt der Agenturbezirk Recklinghausen
mit der Bewertung „sehr ungünstig“ auf dem viertletzten Platz, nur noch gefolgt von
Limburg, Helmstedt und Nienburg. Alle nordrhein-westfälischen Agenturbezirke
schneiden besser ab als Recklinghausen (vgl. Berufsbildungsbericht 2009, S.328ff).
Die Probleme des Ausbildungsstellenmarktes lassen sich allerdings nicht generell
auf mangelnde Ausbildungsstellen reduzieren. In Gesprächen mit ausbildungsbereiten Unternehmen wird häufig auf die mangelnde Ausbildungsreife der Jugendlichen
hingewiesen. Dies ist auch und gerade im Kreis Recklinghausen ein Thema, was
nicht außer Acht gelassen werden kann. Zudem sind viele Ausbildungsberufe heute
nur mit höheren Bildungsabschlüssen erreichbar.
Auch wenn der Jugendliche einen Ausbildungsplatz bekommen hat, ist damit noch
nicht unbedingt das Ziel erreicht, eine tatsächlich positive Erwerbsbiografie zu erlangen. Dies gilt, solange es hinreichend wahrscheinlich ist, dass das Erreichen des
Ausbildungszieles gefährdet ist. Auch hier ist ein präventiver Ansatz zu wählen. Dieses kann beispielsweise durch den Einsatz von ehrenamtlichen Ausbildungspaten
geschehen.
Über den komplexen Bereich „Bildung“ hinaus ist die Familie auch für die berufliche
Entwicklung von besonderer Bedeutung. Hier ist ein neuer, ganzheitlicher Ansatz zu
wählen. Nicht der erwerbsfähige Hilfebedürftige allein, sondern die gesamte Familie
ist wichtig. Die Eltern müssen in ihrer Vorbildfunktion bestärkt und gestützt werden,
um ihren Kindern alle Möglichkeiten zu bieten, eine gefestigte Zukunft zu erreichen.
Dazu sind einzelfallbezogen ganz unterschiedliche Angebote und Hilfen denkbar, die
von niederschwelligen Gesprächsangeboten bis hin zu behördlichen Interventionen
reichen können. Das „Haus der sozialen Leistungen“ bietet dafür die erforderliche
Struktur.
1.6 Struktur der Leistungsbeziehenden im SGBII
Mit Stand September 2013 waren im Kreis Recklinghausen 35.363 Leistungsbeziehende in den Rechtskreisen SGB II und SGB III arbeitslos gemeldet.
Die gesamte durchschnittliche Arbeitslosigkeit im Kreis Recklinghausen Stand September 2013 (11,0%) ist nicht gleich verteilt und weist eine Spannweite von 5,2%
(Haltern am See) bis zu 12,8% (Recklinghausen, Stadt) auf. Die Arbeitslosenquote
ist damit auch ein Spiegelbild der sich unterschiedlich auswirkenden DeIndustrialisierung im Kreisgebiet Recklinghausen. So ist die Arbeitslosigkeit in den
eher ländlichen, nahe am Münsterland angrenzenden Städten (Haltern am See,
Waltrop, Dorsten) niedriger als in den ehemals stärker industriell geprägten Städten
des Kreises.
Rund 77% (27.442) der gemeldeten Arbeitslosen sind dem Jobcenter Kreis Recklinghausen und damit dem Rechtskreis des Sozialgesetzbuches II zuzuordnen.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
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Arbeitslosenquoten (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen)
Kreis Recklinghausen (Gebietsstand Januar 2014)
Zeitreihe, Datenstand: Februar 2014
Datenrevisionen können zu Abw eichungen gegenüber Ausw ertungen mit früherem Erstellungsdatum führen.
Region
Insgesamt
Kreis Recklinghausen
Jan 13
Feb 13
Mrz 13
Apr 13
Mai 13
Jun 13
Jul 13
Aug 13
Sep 13
Okt 13
Nov 13
Dez 13
Jan 14
11,1
11,2
11,2
11,3
11,1
11,1
11,1
11,3
11,0
10,9
10,8
10,8
11,2
Stadt Castrop-Rauxel
10,5
10,6
10,8
11,0
11,0
11,2
11,3
11,4
11,2
10,9
10,7
10,7
11,1
Stadt Datteln
12,3
12,6
12,6
12,6
12,4
12,2
12,3
12,5
12,1
12,0
12,0
12,0
12,3
Stadt Dorsten
8,4
8,6
8,6
8,5
8,2
8,2
8,1
8,3
8,2
8,0
7,9
8,0
8,4
Stadt Gladbeck
12,9
13,1
13,0
13,0
12,5
12,3
12,3
12,3
12,1
11,8
11,8
11,9
12,3
5,4
5,4
5,3
5,3
5,1
5,1
5,3
5,4
5,2
4,9
5,0
5,2
5,2
Stadt Herten
12,1
12,2
12,4
12,3
12,4
12,3
12,4
12,5
12,3
12,3
12,2
12,1
12,5
Stadt Marl
11,9
12,0
12,0
12,1
12,1
12,1
12,2
12,4
12,2
12,1
12,2
12,2
12,5
Stadt Oer-Erkenschw ick
10,6
11,0
11,1
11,2
11,6
11,8
11,9
12,5
11,9
11,7
11,7
11,5
12,1
Stadt Recklinghausen
13,4
13,5
13,3
13,3
12,9
12,8
12,8
13,0
12,7
12,6
12,5
12,6
12,8
8,1
8,4
8,3
8,4
8,2
8,2
8,5
8,5
8,2
8,1
7,8
7,8
8,2
Stadt Haltern am See
Stadt Waltrop
Arbeitslosenquoten (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) - Frauen
Kreis Recklinghausen (Gebietsstand Januar 2014)
Zeitreihe, Datenstand: Februar 2014
Datenrevisionen können zu Abw eichungen gegenüber Ausw ertungen mit früherem Erstellungsdatum führen.
Region
Insgesamt
Kreis Recklinghausen
Jan 13
Feb 13
Mrz 13
Apr 13
Mai 13
Jun 13
Jul 13
Aug 13
Sep 13
Okt 13
Nov 13
Dez 13
Jan 14
11,2
11,3
11,3
11,3
11,1
11,1
11,2
11,4
11,2
11,0
11,0
10,8
11,1
Stadt Castrop-Rauxel
10,2
10,4
10,4
10,6
10,6
10,9
11,0
11,4
11,1
10,7
10,4
10,3
10,6
Stadt Datteln
12,1
12,2
11,9
11,9
11,5
11,6
11,5
11,9
11,8
11,8
11,6
11,5
11,6
Stadt Dorsten
8,8
8,7
8,9
8,9
8,6
8,7
8,6
8,9
8,7
8,6
8,5
8,4
8,7
Stadt Gladbeck
13,7
13,8
13,7
13,6
12,9
12,6
12,5
12,4
12,4
12,1
12,2
12,1
12,3
5,6
5,5
5,4
5,5
5,2
5,2
5,4
5,7
5,5
5,1
5,2
5,3
5,4
Stadt Herten
12,2
12,3
12,6
12,5
12,4
12,5
12,7
12,9
12,7
12,5
12,5
12,4
12,5
Stadt Marl
12,3
12,3
12,3
12,5
12,3
12,5
12,6
12,9
12,7
12,6
12,7
12,4
12,7
Stadt Oer-Erkenschw ick
11,3
11,6
11,9
12,0
12,3
12,9
12,9
13,6
13,1
12,8
12,6
12,3
12,9
Stadt Recklinghausen
13,1
13,1
13,0
13,0
12,6
12,5
12,5
12,8
12,5
12,3
12,2
12,1
12,3
7,6
7,8
8,0
8,3
7,9
8,0
8,4
8,4
8,3
8,3
7,9
7,9
8,1
Stadt Haltern am See
Stadt Waltrop
Erstellungsdatum: 17.02.2014, Statistik-Service West, Auftragsnummer 177183
© Statistik der Bundesagentur für Arbeit
1) Die Arbeitslosenquote kann in die beiden Komponenten anteilige Arbeitslosenquote SGB II und anteilige Arbeitslosenquote SGB III zerlegt werden. Dabei werden die Arbeitslosen aus dem Rechtskreis SGB II und SGB III jeweils auf alle zivilen Erwerbspersonen
bzw. auf alle abhängigen zivilen Erwerbspersonen bezogen. Die Summe der beiden anteiligen Einzelquoten ergibt die Gesamtquote. Die anteiligen Quoten beantworten die Frage, wie sich die Arbeitslosigkeit auf die beiden Rechtskreise verteilt.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 12 -
Arbeitslosenquoten (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) - Männer
Kreis Recklinghausen (Gebietsstand Januar 2014)
Zeitreihe, Datenstand: Februar 2014
Datenrevisionen können zu Abw eichungen gegenüber Ausw ertungen mit früherem Erstellungsdatum führen.
Region
Insgesamt
Kreis Recklinghausen
Jan 13
Feb 13
Mrz 13
Apr 13
Mai 13
Jun 13
Jul 13
Aug 13
Sep 13
Okt 13
Nov 13
Dez 13
Jan 14
11,0
11,2
11,2
11,2
11,1
11,0
11,1
11,1
10,9
10,7
10,7
10,8
11,3
Stadt Castrop-Rauxel
10,6
10,9
11,1
11,3
11,3
11,4
11,5
11,5
11,3
11,1
11,0
11,0
11,5
Stadt Datteln
12,5
13,0
13,1
13,2
13,2
12,8
12,9
13,0
12,4
12,1
12,4
12,5
12,9
Stadt Dorsten
8,1
8,4
8,3
8,2
7,9
7,8
7,7
7,9
7,7
7,5
7,4
7,6
8,2
Stadt Gladbeck
12,2
12,5
12,5
12,5
12,1
12,1
12,1
12,1
11,8
11,5
11,5
11,8
12,2
5,2
5,4
5,2
5,2
5,1
5,0
5,2
5,2
4,9
4,8
4,9
5,0
5,1
Stadt Herten
11,9
12,1
12,2
12,2
12,3
12,1
12,1
12,2
12,0
12,0
11,9
11,9
12,4
Stadt Marl
11,6
11,8
11,7
11,8
11,9
11,9
11,9
12,0
11,8
11,7
11,8
11,9
12,4
Stadt Oer-Erkenschw ick
10,0
10,5
10,5
10,6
11,0
10,9
11,0
11,6
10,8
10,8
10,9
10,8
11,3
Stadt Recklinghausen
13,7
13,8
13,7
13,6
13,2
13,1
13,1
13,2
12,9
12,9
12,7
13,0
13,2
8,5
8,8
8,6
8,5
8,4
8,3
8,7
8,6
8,2
7,9
7,8
7,8
8,3
Stadt Haltern am See
Stadt Waltrop
Erstellungsdatum: 17.02.2014, Statistik-Service West, Auftragsnummer 177183
© Statistik der Bundesagentur für Arbeit
1) Die Arbeitslosenquote kann in die beiden Komponenten anteilige Arbeitslosenquote SGB II und anteilige Arbeitslosenquote SGB III zerlegt werden. Dabei werden die Arbeitslosen aus dem Rechtskreis SGB II und SGB III jeweils auf alle zivilen Erwerbspersonen
bzw. auf alle abhängigen zivilen Erwerbspersonen bezogen. Die Summe der beiden anteiligen Einzelquoten ergibt die Gesamtquote. Die anteiligen Quoten beantworten die Frage, wie sich die Arbeitslosigkeit auf die beiden Rechtskreise verteilt.
Eine Analyse der arbeitslosen Personen mit Stand Dezember 2013 im Rechtskreis
des SGBII liefert die Erkenntnis, dass rund 42,55% der dem Jobcenter gemeldeten
Arbeitslosen nicht über eine abgeschlossene Berufsausbildung und rund 20,11% der
Arbeitslosen nicht über einen Hauptschulabschluss verfügen.
Rund 57,44% der dem Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen haben eine betriebliche,
schulische oder akademische Berufsausbildung abgeschlossen; der Anteil der
Berufsabschlüsse auf akademischen Niveau liegt bei einem Anteil von knapp 2,03%.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 13 -
Bestand an Arbeitslosen
Kreis Recklinghausen (Gebietsstand Januar 2014)
2013 (Jahresdurchschnitt), Datenstand: Februar 2014
Merkmal
Kreis
Recklinghausen Stadt CastropRauxel
1
Insgesamt
2
davon
Stadt Datteln
Stadt Dorsten
3
4
Stadt Haltern am
Stadt Gladbeck
See
5
6
Stadt Herten
Stadt Marl
7
8
Stadt OerStadt
Stadt Waltrop
Erkenschw ick Recklinghausen
9
10
11
35.158
4.159
2.227
3.262
4.630
1.015
3.718
5.265
1.738
7.896
1.247
Ohne abgeschlossenen Berufsausbildung
14.961
1.868
994
1.356
1.848
353
1.669
2.168
693
3.556
456
Betriebliche/schulische Ausbildung
12.862
1.503
816
1.289
1.377
507
1.435
1.872
588
2.960
514
713
71
29
84
62
49
62
88
35
205
28
6.623
718
389
532
1.344
106
552
1.138
423
1.175
248
Akademische Ausbildung
Ohne Angabe zur Berufsausbildung 1)
Kein Hauptschulabschluss
7.072
910
473
580
846
142
762
1.170
309
1.698
182
12.487
1.502
836
1.307
1.462
382
1.422
1.766
596
2.742
471
Mittlere Reife
4.859
628
323
484
559
178
534
691
226
1.062
175
Fachhochschulreife
1.730
199
107
187
172
89
166
224
85
432
69
Abitur/Hochschulreife
1.462
165
70
153
136
75
142
196
62
405
58
Keine Angabe 1)
7.548
755
418
551
1.455
149
693
1.217
462
1.557
293
18.901
2.279
1.247
1.685
2.489
524
1.989
2.810
879
4.332
667
Ohne abgeschlossenen Berufsausbildung
7.771
978
545
674
967
186
857
1.111
327
1.901
226
Betriebliche/schulische Ausbildung
7.345
891
490
704
790
254
819
1.059
324
1.715
300
435
40
20
54
35
29
39
53
24
128
15
Ohne Angabe zur Berufsausbildung 1)
3.349
371
193
254
697
55
274
586
205
588
127
Kein Hauptschulabschluss
3.757
489
267
294
430
84
404
617
152
924
96
Hauptschulabschluss
7.218
866
505
722
846
213
817
1.039
326
1.616
269
Mittlere Reife
Hauptschulabschluss
Männer
Akademische Ausbildung
2.389
337
165
231
288
73
256
324
95
538
83
Fachhochschulreife
968
116
68
104
95
46
101
111
46
243
38
Abitur/Hochschulreife
773
89
36
78
76
32
75
106
32
221
29
3.796
381
206
257
755
77
336
614
229
790
152
16.257
1.880
980
1.577
2.141
491
1.729
2.455
859
3.564
580
Ohne abgeschlossenen Berufsausbildung
7.190
890
449
683
880
167
812
1.057
366
1.656
231
Betriebliche/schulische Ausbildung
5.516
612
327
585
587
253
617
813
264
1.244
214
278
31
9
31
27
21
23
34
11
77
14
Ohne Angabe zur Berufsausbildung 1)
3.273
347
196
279
647
50
278
551
218
587
121
Kein Hauptschulabschluss
3.315
421
206
287
416
58
357
553
157
773
86
Hauptschulabschluss
5.269
636
332
585
615
170
606
728
270
1.127
202
Mittlere Reife
Keine Angabe 1)
Frauen
Akademische Ausbildung
2.470
291
157
253
271
106
278
367
131
524
92
Fachhochschulreife
762
83
40
84
77
43
65
113
38
189
31
Abitur/Hochschulreife
689
75
34
74
61
43
67
91
30
184
29
3.752
373
212
294
700
72
357
603
233
768
141
Keine Angabe 1)
Erstellungsdatum: 17.02.2014, Statistik-Service West, Auftragsnummer 177183
© Statistik der Bundesagentur für Arbeit
1) Der Anteil der Fälle ohne Angabe ist bei der Interpretation - insbesondere bei Vergleichen zwischen Regionen - zu berücksichtigen. Je höher dieser Anteil, desto stärker können die übrigen M erkmalsausprägungen unterzeichnet sein. Da die Unterzeichnung nicht gleichmäßig verteilt
sein muss, kann es zu Verzerrungen kommen.
Die Ausgangslage in den Städten des Kreises ähnelt einander. Dennoch sind hinsichtlich der schulischen und beruflichen Qualifikation der gemeldeten Arbeitslosen
Unterschiede und Spreizungen erkennbar. So weist die an das Münsterland angrenzende Stadt Haltern am See mit einem Anteil von 35% gemeldeter Arbeitsloser ohne
abgeschlossene Berufsausbildung die im Kreisgebiet niedrigste, die Stadt Recklinghausen weist mit 45% die kreisweit höchste Ausprägung auf.
Im Dezember 2013 waren im Kreisgebiet rund 64,6% der Arbeitslosen aus dem
Rechtskreis des Sozialgesetzbuches II länger als ein Jahr arbeitslos. Auch diese
Zahlen belegen, dass sich die Strukturschwäche der Region ungeachtet großer Anstrengungen der lokalen Akteure verfestigt.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 14 -
Bestand Arbeitslose / Langzeitarbeitslose Dezember 2013
Anzahl
Arbeitslose
Anteil
Langzeitarbeitslose
Männer
Recklinghausen
Langzeitarbeitslose
in %
davon
Frauen
27.028
17.656
9.002
8.655
65,33%
Castrop-Rauxel, Stadt
3.251
2.021
1.017
1.004
62,15%
Datteln, Stadt
1.695
1.213
634
580
71,59%
Dorsten, Stadt
2.390
1.356
632
725
56,75%
Gladbeck, Stadt
3.579
2.738
1.376
1.362
76,50%
653
357
184
173
54,67%
Herten, Stadt
2.790
1.651
821
830
59,17%
Marl, Stadt
4.296
2.917
1.509
1.409
67,91%
Oer-Erkenschw ick, Stadt
1.305
840
387
453
64,36%
Recklinghausen, Stadt
6.207
4.027
2.185
1.842
64,87%
862
536
259
278
62,23%
Haltern am See, Stadt
Waltrop, Stadt
Quelle: BA Statistik / Zusammenfassung Fachbereich J / Ressort 80 / Stand Dez. 2013
1.7
Struktur der Bedarfsgemeinschaften
Die Analyse der Personen in Bedarfsgemeinschaften ist die fachliche Basis, um die
arbeitsmarktpolitischen Instrumente sinnvoll und wirkungsorientiert einsetzen zu
können. Vor allem auf Grund der un- und mittelbaren Wirkung eingesetzter Maßnahmen und Instrumente der Arbeitsmarktpolitik, ist eine weitergehende Betrachtung
der Bedarfsgemeinschaften und damit der Sozialstruktur im Kreis Recklinghausen
erforderlich.
Im September 2013 lebten im Mittel 70.578 Personen im Kreis Recklinghausen in
Bedarfsgemeinschaften. Bei einer Wohnbevölkerung von rund 614.400 Menschen im
Kreisgebiet ist damit rund jede neunte Person im Leistungsbezug nach Sozialgesetzbuches II.
Zugleich sind 18.196 unter 15jährige Personen in Bedarfsgemeinschaften vertreten.
Bei einer Wohnbevölkerung von 79.854 ist in dieser Personengruppe im Kreisgebiet
rund jeder fünfte junge Mensch im Leitungsbezug nach SGB II.
Mit einer Gesamtzahl von 17.103 Alleinerziehenden und deren Kindern im November
2013 ist beinahe jede und jeder vierte Berechtigte im Sinne des Sozialgesetzbuches
II in einer alleinerziehenden Bedarfsgemeinschaft.
Von den 17.103 Personen in den vorgenannten Bedarfsgemeinschaften sind rund
6.308 Personen erwerbsfähig. Dies macht auf diese besondere Zielgruppe des Arbeitsmarktes aufmerksam. Hier eingesetzte Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zur Realisierung einer Arbeitsaufnahme wirken doppelt und führen bei zielführendem Einsatz zur Überwindung der Bedürftigkeit sowohl bei den Erziehenden als
auch bei deren Kindern. Es gehört zum Selbstverständnis aller lokalen Einheiten des
Jobcenters Kreis Recklinghausen, durch den Einsatz von Maßnahmen und Instrumenten einen Teilbeitrag dazu zu leisten, Kinderarmut zu überwinden und einkommensbedingte soziale Ausgrenzung zu vermeiden und abzuwenden.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 15 -
Bedarfsgemeinschaften und Personen in Bedarfsgemeinschaften im Verhältnis zur
Einwohnerzahl im Kreis Recklinghausen Juni 2013
Einwohner
Bedarfsgemeinschaften
Personen in
Bedarfsgemeinschaften
Verhältnis
BG/Einw.
Verhältnis
Person/Einw.
Castrop-Rauxel
73.950
4.730
8.759
6,40%
11,84%
Datteln
34.418
2.138
4.065
6,21%
11,81%
Dorsten
75.744
3.578
6.803
4,72%
8,98%
Gladbeck
73.966
5.243
10.535
7,09%
14,24%
Haltern am See
37.218
1.028
1.803
2,76%
4,84%
Herten
60.712
3.823
7.480
6,30%
12,32%
Marl
83.792
5.408
10.520
6,45%
12,55%
Oer-Erkenschwick
30.504
1.620
3.414
5,31%
11,19%
Recklinghausen
115.186
7.958
15.281
6,91%
13,27%
Waltrop
28.910
1.302
2.238
4,50%
7,74%
Kreis Recklinghausen
614.400
36.806
70.898
5,99%
11,54%
Städte
Quelle: Fachbereich J Stand: 30.06.2013
Aufgrund der sinkenden Einwohnerzahlen und steigender Anzahl an Bedarfsgemeinschaften im Kreis verschlechtert sich das Verhältnis von Bedarfsgemeinschaften pro
Einwohnern von 5.78% (2012) auf 5,99% (2013). Mit der steigenden Anzahl der Personen in Bedarfsgemeinschaften (2012 zu 2013 plus 698) und der sinkenden Einwohnerzahl verschlechtert sich das Verhältnis von Personen in Bedarfsgemeinschaften zur Einwohnerzahl von 11,25% (2012) auf 11,54% (2013).
1.8 Kernaussagen zur Eingliederungsstrategie und – maßnahmen
Dem Jobcenter Kreis Recklinghausen standen für das Jahr 2013, statt bisher 34 Mio.
€ 29 Mio. € für arbeitsmarktpolitische Produkte und Programme zur Verfügung.
Da im Jahr 2012 die finanziellen Vorbindungen für das Jahr 2013 deutlich unterhalb
der Vorjahresergebnisse lagen, wirkten sich die Mittelkürzungen auf das Neugeschäft nicht in dieser Größenordnung aus.
Mit Blick auf weitere Mittelkürzungen in den Folgejahren wurde die strategische Ausrichtung der Geschäftspolitik im Jahr 2013 im Jobcenter Kreis Recklinghausen weiterhin in hohem Maße an Effektivität, Wirtschaftlichkeit und unmittelbarer Arbeitsmarktwirkung gemessen und ausgerichtet, ohne notwendige effiziente und längerfristig angelegte Maßnahmen und Programme aus dem Fokus zu verlieren.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 16 -
1.9
Lokale Grundsätze und Ziele der Geschäftspolitik
Grundsätzlich haben die Förderaktivitäten des Jobcenters Kreis Recklinghausen alle
Zielgruppen bedarfsgerecht erreicht.
Für den überwiegenden Teil der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten wurde nach
wie vor eine Integration in den Arbeitsmarkt nicht sofort realisiert. Der Anteil an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Bereich des Sozialgesetzbuches II mit (multiplen) Vermittlungshemmnissen ist weiterhin hoch. Hier hat das Jobcenter Kreis
Recklinghausen die Aufgabe, mit passgenauen Förderaktivitäten Barrieren abzubauen, Integrationsfortschritte zu erzielen und auch zu einer sozialen Stabilisierung bei
den Betroffenen beizutragen; dabei wurde im Sinne einer perspektivischen Arbeit
das Ziel verfolgt, die Arbeitsmarktnähe Schritt für Schritt zu entwickeln, soziale Ausgrenzung zu verhindern und die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.
Für den Teil der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, die arbeitsmarktnah bzw.
arbeitsmarktnäher sind, galt es vorhandene Chancen, Möglichkeiten und Potentiale
zu nutzen, um Integrationen in den Arbeitsmarkt zu realisieren. Entscheidend war
dabei, dass marktnahe aktive Arbeitsmarktinstrumente effektiv und wirkungsorientiert
nach den Grundsätzen des Förderns und Forderns eingesetzt wurden, um -soweit
erforderlich- fachliche und auch persönliche Hemmnisse bei den Betroffenen zu
überwinden oder auszugleichen.
Sowohl der bundesweite als auch der regionale Arbeitsmarkt im Kreis Recklinghausen wies besondere Zielgruppen auf, denen im Jahr 2013 gezielt Aufmerksamkeit
gewidmet wurde. Hierzu gehörten:




Jüngere (U25)
Ältere (Ü50)
Menschen mit Migrationshintergrund
Alleinerziehende
Ein besonderer Fokus wurde im Jahr 2013 auf den Personenkreis der Alleinerziehenden gelegt. Ziel war es, mit Blick auf zeitlichen, räumlichen und zum Teil berufsfachlichen Einschränkungen dieses Personenkreises eine Angebotsstruktur fördernder Maßnahmen zu nutzen und auszubauen, durch deren Einsatz die spezifischen
Markteinschränkungen überwunden wurden.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 17 -
Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der verfügbaren
Haushaltsmitteln sowie mit Blick auf vereinbarte Ziele mit dem Ministerium für Arbeit,
Integration und Soziales des Landes NRW (MAIS) plante das Jobcenter Kreis Recklinghausen mit folgenden absoluten Integrationen in den lokalen Organisationseinheiten:
Jahresplanwerte 2013
Integrationen
JC Kreis
Recklinghausen
Planung
8.097
Castrop-Rauxel
Planung
970
Datteln
Planung
480
Dorsten
Planung
1000
Gladbeck
Planung
1029
Haltern am See
Planung
285
Herten
Planung
910
Marl
Planung
1095
Oer-Erkenschwick
Planung
378
Recklinghausen
Planung
1.600
Waltrop
Planung
350
Quelle: Fachbereich J, Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Zur Verwirklichung einer ganzheitlichen und umfassenden Betreuung und Unterstützung der Kundinnen und Kunden zur Eingliederung in Arbeit nahmen kommunale
Eingliederungsmaßnahmen in Form nachfolgender Angebote einen entscheidenden
Raum ein:




die Betreuung minderjähriger oder behinderter Kinder und die häusliche Pflege
von Angehörigen
die Schuldnerberatung
die psychosoziale Betreuung
die Suchtberatung
Diese sozialen Leistungen nach § 16 a Sozialgesetzbuch II waren für den Erfolg der
(Wieder-)Eingliederung bei vorliegender Langzeitarbeitslosigkeit aber auch bei der
Arbeit mit den beschriebenen Zielgruppen von zentraler Bedeutung. Ohne diese
Leistungen ist die Lösung individueller Sachlagen für die Vermittlungsaktivitäten und
Eingliederungsmaßnahmen in den ersten Arbeitsmarkt oder allgemeinen Arbeitsmarkt oft nicht machbar. Generell obliegen die benannten Leistungen sowie die Entwicklung von Angeboten den Kommunen und dem Kreis.
Um die Wirkung dieser und weiterer kommunaler Leistungen als Teil der individuellen Eingliederungsstrategie in den Arbeitsmarkt entfalten zu können, war ein reibungsloses Zusammenwirken aller Beteiligten außerordentlich wichtig; dabei hatte
der regelmäßige Austausch zwischen den beratenden Stellen der Städte und den
Fachkräften im Bereich des Sozialgesetzbuches II eine entscheidende Bedeutung.
Nur durch die gemeinsame fallbezogene und enge Zusammenarbeit konnten persönliche Hemmnisse der Kundinnen und Kunden erkannt und berücksichtigt werden.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 18 -
Der Arbeitsmarkt im Kreis Recklinghausen hat den Strukturwandel noch nicht vollständig überwunden; die Arbeitslosigkeit ist vor allem konjunkturell aber auch strukturell zu klassifizieren. Letzterer Aspekt hat zur Folge, dass auch im Kreis Recklinghausen Fachkräfte partiell fehlen. Insbesondere in diesem Handlungsfeld hat das Jobcenter Kreis Recklinghausen den Auftrag durch den gezielten und effektiven Einsatz
von Qualifizierungsmaßnahmen bei geeigneten Kunden fachliche Beschäftigungshürden zu überwinden und Beschäftigungspotentiale zu erheben.
Betriebliche Einzelumschulungen waren und sind durch ihre Nachhaltigkeit und ihre
unmittelbare betriebliche Einbindung in besonderem Maße effizient und gleichsam
kostengünstig; zudem wurde und wird durch diese Maßnahmen in besonderer Weise
dem Fachkräftebedarf zugearbeitet. Ziel war es, dieses Instrument aktiv in den Beratungsprozess einzubeziehen und gleichzeitig darauf zu achten, dass keine Verdrängungseffekte am Ausbildungsstellenmarkt durch den Einsatz dieses Instrumentes
auftraten.
Mit der verstärkten Nutzung langfristig wirkender Instrumente wurde versucht, eine
Hebung des Qualifikationsniveaus zu erreichen, um mittel- bis langfristig bedarfsdeckende und erwerbswirtschaftliche Arbeitsaufnahmen vorzubereiten. Der Fokus wurde nun von kurzfristigen auf nachhaltige Förderungen und Integrationen verändert.
Der regionale Arbeitsmarkt im Kreis Recklinghausen weist insgesamt zu wenige Arbeitsplätze auf, um seinem gesamten Erwerbspersonenpotential gerecht werden zu
können. Dieser - im Vergleich zu anderen Regionen - geringe Arbeitsplatzbesatz hat
zur Folge, dass deutlich mehr Arbeitnehmer mit Wohnsitz im Kreis zur Tätigkeitsausübung in Nachbarstädte auspendeln als umgekehrt Arbeitnehmer in das Kreisgebiet
einpendeln. Einzige Ausnahme ist die Stadt Marl. Dieses liegt begründet in der dort
angesiedelten chemischen Industrie und dem einzig im Kreis verbliebenen Steinkohlebergwerk mit jeweils hohem Einpendlerpotential.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 19 -
Quelle: www.Kreis-Recklinghausen.de
Ein wesentliches Beratungsziel mit marktnäheren Leistungsberechtigten war und ist
daher auch die Verdeutlichung oft eingeschränkter Arbeitsmarktchancen bei fehlender Mobilität. Zentrale Bedeutung hatte in diesem Zusammenhang die zielgerichtete
Anwendung von Leistungen aus dem Vermittlungsbudget, um nach den Prinzipien
des Förderns und Forderns mobile Hemmnisse bei den Betroffenen zu überwinden.
Fast die Hälfte aller Maßnahmen der beruflichen Eingliederung nach § 45 Sozialgesetzbuch III bei Arbeitgebern führten zu einer Einstellung. Dieses einzusetzende Instrument ist wirtschaftlich und wirkte sich durch unmittelbare Arbeitsaufnahmen in
besonderer Weise effektiv aus. Ziel war es, dieses Instrument mit Augenmaß in den
Beratungsprozess unter Beachtung möglicher Mitnahmeeffekte einzubinden.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 20 -
Im Bereich der Arbeitsgelegenheiten stand den Mitarbeitenden in den lokalen Organisationseinheiten des Jobcenters Kreis Recklinghausen ein breites Spektrum möglicher Handlungsfelder zur Verfügung. Dabei war der Einsatz dieses Instrumentes
auch in Zeiten knapper werdender Haushaltsmittel einhergehend mit hoher Arbeitsmarktorientierung immens wichtig, um soziale Ausgrenzung zu vermeiden und die
Leistungsbezieher Schritt für Schritt –auch mit sozialpädagogischer Begleitung – auf
die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten. Im Kreisgebiet konnte durch
die Übernahme von zusätzlichen und im öffentlichen Interesse liegenden Aufgaben
eine Verbesserung der sozialen, kulturellen und auch ökologischen Infrastruktur erzielt werden. Hier galt es, dass für den Bereich Arbeitsgelegenheiten eine Obergrenze des jeweiligen in den lokalen Einheiten verfügbaren Budgets in Höhe von 30%
(einschließlich Vorbindungen) der Mittel zu beachten waren.
Ein zu beachtender Rahmen für die Mittelverwendung für das Jahr 2013 erfolgte lediglich bei den Arbeitsgelegenheiten, bei der „Freie Förderung“ nach § 16 f SGB II
sowie der Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV).
1.10 Eingliederungsstrategie für jüngere erwerbsfähige Hilfebedürftige (U25)
Das Jobcenter Kreis Recklinghausen betreut rund 9.321 erwerbsfähige Jugendliche
und junge Erwachsene im Alter von 15-24 Jahren.
Die nachfolgende Statistik (Stand September 2013) weist hierzu die unterschiedlichen Ausprägungen in den Bedarfsgemeinschaften (BG) in den Städten aus.
Personen in BG
Kreis Recklinghausen
Castrop-Rauxel
Datteln
Dorsten
Gladbeck
Haltern am See
Herten
Marl
Oer-Erkenschwick
Recklinghausen
Waltrop
70.578
8.716
4.010
6.779
10.436
1.805
7.431
10.517
3.413
15.217
2.257
15 - U25 in BG
10.244
1.267
582
1.025
1.567
262
1.099
1.585
516
2.044
297
Anteil
14,5%
14,5%
14,5%
15,1%
15,0%
14,5%
14,8%
15,1%
15,1%
13,4%
13,2%
Da tenherkunft: BA-Grunds i cherungs s tatis tik
Ja hres durchs chni tts werte
Um den diversen Sachlagen Jugendlicher wie z. B. fehlende Auseinandersetzung mit
der Berufswahl, fehlende berufliche Orientierung, fehlendes Durchhaltevermögen,
keine, wenig Unterstützung durch die Eltern, Fehleinschätzung bzgl. der eigenen
Qualifizierung und der Erfordernisse des Arbeitsmarktes gerecht zu werden, unterbreitete das Jobcenter Kreis Recklinghausen sowohl zielgruppenspezifische als auch
individuelle Angebote. Jugendliche und junge Erwachsene wurden mit Eintritt der
Erwerbsfähigkeit (Vollendung des 15. Lebensjahres) systematisch in den Beratungsprozess eingebunden. Dabei wurden traditionelle Angebote wie schulische und betriebliche Ausbildungssysteme, Berufsorientierung und Berufsberatung für den PerJobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 21 -
sonenkreis, der den Anforderungen der Systeme (noch) nicht gerecht werden konnten, ergänzt.
Maßnahme- und Förderangebote für die Zielgruppe U25 sind u. a.:
 Einstiegsqualifizierungen
 Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE)
 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB)
 Werkstattjahr
 zielgruppenspezifische Arbeitsgelegenheiten
 Arbeit Sofort U25.
 Ausbildungsbegleitende Hilfen
Das Projekt NinA unterstützte Jugendliche und junge Erwachsene beim Ausstieg aus
der rechten Szene durch ein permanentes Beratungs- und Unterstützungsangebot,
das auf individuelle Bedürfnisse des/der Jugendlichen ausgerichtet war. Das Projekt
wurde gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln
des Europäischen Sozialfonds; kofinanziert durch das Jobcenter Kreis Recklinghausen und durch das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (IAG).
Durch das Projekt „Schulverweigerung – die zweite Chance“ wurde das Ziel verfolgt,
abschlussgefährdete Schülerinnen und Schüler innerhalb von 12 Monaten in den
Schulalltag zu reintegrieren. Gefördert wurde das Projekt sowohl vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend als auch aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Jobcenters Kreis Recklinghausen.
Das Jobcenter Kreis Recklinghausen beteiligte sich auch im Jahr 2013 als Partner an
dem Projekt EU fit. Jugendliche, die nach Beendigung ihrer Schullaufbahn an einer
Haupt-, Real- oder Gesamtschule noch keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz gefunden hatten, konnten durch die Projekt-Teilnahme, in Kombination mit einem Auslandsaufenthalt in Irland, ihre (interkulturellen) Fähigkeiten weiterentwickeln und zudem Ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern. Daneben wurde die im Berufsleben
immer wichtiger werdende Flexibilität und Mobilität gefördert.
Jugendliche und junge Erwachsene benötigten mit Blick auf ihre oft noch fehlende
Berufsreife und zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit eine besondere Unterstützung
und Förderung. Vor diesem Hintergrund waren arbeitslose Jugendliche (U25) mindestens alle zwei Monate in den Beratungsprozess der Integrationsfachkräfte einzubinden. Wichtig und zentral für den Erfolg bei der Arbeit mit Jugendlichen und jungen
Erwachsenen war überdies die Ausgestaltung der Netzwerkarbeit. Vor allem zu den
städtischen Einrichtungen der Jugendhilfe (Sozialgesetzbuch VIII) ergaben sich viele
Schnittstellen. Im Jahr 2013 war die konzeptionelle und durch konkrete Absprachen
zur Ausgestaltung der Zusammenarbeit in den Häusern der sozialen Leistungen weiter zu verstetigen.
1.11 Eingliederungsstrategie für Menschen mit Migrationshintergrund
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es nicht die Gruppe der Migranten und nicht
den Arbeitsmarkt für Migranten und Migrantinnen gibt. Auch hier gibt es viele Menschen, die problemlos die gesellschaftliche und arbeitsmarktliche Integration bewältigen.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 22 -
Die im Kreis Recklinghausen für Migranten und Migrantinnen vorgehaltenen Angebote (von der Sprachförderung bis zur Ausbildung und Umschulung) waren gut geeignet, die notwendigen Integrationsfortschritte zu erzielen.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftebedarfes wird die Bedeutung der
Beschäftigung von Migrant/innen weiter zunehmen. Die Integration von Migrant/innen
in das Erwerbsleben wird somit eine dauerhafte Aufgabe sein, die es durch die Arbeitgebenden zu erkennen gilt. Durch die Aktivitäten des Vermittlungsservices wird
dafür das Bewusstsein geweckt.
Integrationsarbeit am Arbeitsmarkt kann nur erfolgreich sein, wenn Kunden/innen
und Mitarbeitende von der Sinnhaftigkeit der Instrumente und deren Wirkungsfähigkeit überzeugt sind und sie intensiv nutzen.
Es gibt im Kreis Recklinghausen ein umfangreiches Angebot, dass die Arbeitsmarktintegration von Migranten und Migrantinnen fördert. Menschen mit Migrationshintergrund benötigen, abgesehen von der Sprachförderung, dem Grunde nach kein
anderes Instrumentarium als Menschen ohne Migrationshintergrund, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden zu können.
Bestehende Netzwerke wurden weiter gepflegt und nach Möglichkeit erweitert. Diese
Netzwerke wurden genutzt, um die Beratung und Information von Menschen mit Migrationshintergrund und damit deren Arbeitsmarktchancen nachhaltig zu verbessern.
Eine wachsende Bedeutung nahm z.B. die Netzwerkarbeit im Hinblick auf die Anerkennung ausländischer Schul- und Berufsabschlüsse, einschließlich akademischer
Abschlüsse ein, um sowohl dem wachsenden Fachkräftebedarf zu begegnen als
auch die Integration zu fördern.
Das auch im Kreis Recklinghausen genutzte ESF-Programm des Bundesamtes für
Migration und Flüchtlinge richtete sich an Personen mit Migrationshintergrund, die
eine sprachliche und fachliche Weiterqualifizierung benötigten; dabei wurden sowohl
die sprachliche, als auch die berufliche Qualifizierung mit betrieblichen Praktika verknüpft, um den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern.
1.12 Eingliederungsstrategie für ältere Arbeitnehmer (Ü50)
Ältere über 50 Jahre stellten im Bereich der Grundsicherung eine besondere Zielgruppe dar, die erfahrungsgemäß besondere Herausforderung zu bewältigen haben,
um den Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu realisieren.
In 2013 waren von durchschnittlich 50.553 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im
Rechtskreis des SGBII 12.533 (24,8 %) älter als 50 Jahre alt.
Für sie wurden grundsätzlich alle Eingliederungsleistungen in Betracht gezogen.
Um jedoch die Zielgruppe angemessen in den Fokus der Integrationsbemühungen
zu rücken, hatte sich das Jobcenter Kreis Recklinghausen bereits ab Juli 2009 dem
Projekt „Best Ager“ angeschlossen. Als Bestandteil des Bundesprogramms „Perspektive 50plus“ hat es das Ziel, die Beschäftigungschancen Älterer zu verbessern
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 23 -
und hierbei aktiv die regional vorhandenen Kompetenzen, Ideen, Strukturen und
Ressourcen zu nutzen.
In der inzwischen dritten Programmphase (2011 – 2015) hat das Jobcenter Kreis
Recklinghausen mit einer verstärkten personellen Präsenz in den Job-Clubs im Kreis
Recklinghausen zu einer umfassenderen Einbindung der Aktivitäten des Bundesprogrammes „Perspektive 50plus“ die Integrationsbegleitungen verstärkt. Aktuell wird
das Angebot an den Standorten




Marl
Gladbeck
Recklinghausen
Castrop-Rauxel
mit einem Mitarbeiterstamm von insgesamt 18 Beraterinnen und Beratern des Jobcenters Kreis Recklinghausen sowie 21 Mitarbeitern regionaler Bildungsträger wahrgenommen.
Zentrales Ziel der Beratungs-und Integrationsarbeit in den Job-Clubs im Kreis Recklinghausen ist es, die Bezirksstellen in den Städten des Kreises bei der Integrationsarbeit mit Älteren zu unterstützen.
Für das Jahr 2013 war die vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit
zwischen den Job-Clubs und den Bezirksstellen in den Städten des Kreises weiter zu
verfestigen, sowie die neue Ausrichtung umzusetzen. Die inhaltliche Arbeit wurde
nun stärker auf die Belange der fachlichen Erfordernisse der Bezirksstellen abgestimmt wurde.
Für das Jahr 2013 bleibt festzuhalten, dass die Hürden für eine Integration in den
allgemeinen Arbeitsmarkt für Ältere nicht wesentlich abgebaut werden konnten. Die
Zielerreichung für das Projekt wurde jedoch zum Stand 30.09.2013 erreich. Trotzdem
bleibt es Aufgabe, den bestehenden Vorurteilen bzgl. der Einstellung Älterer entgegen zu wirken und mit guten Beispielen mehr Akzeptanz für die Beschäftigung in den
Betrieben zu erzeugen.
1.13 Eingliederungsstrategie für Alleinerziehende
Mit 6.392 Alleinerziehenden umfasste dieser Personenkreis nicht nur rund 17% aller
Bedarfsgemeinschaften, sondern bildete auch ein wachsendes Risiko von „Kinderarmut“ einhergehend mit fehlenden Chancen und drohender sozialer Ausgrenzung
ab. Ausweislich der vorliegenden Statistik der Bundesagentur für Arbeit aus September 2013 lebten in den benannten Bedarfsgemeinschaften der Alleinerziehenden im
Kreis rund 10.600 Kinder.
Eine besondere Situation ergab sich im Bereich der unter Dreijährigen. Hier war nach
den verfügbaren statistischen Erhebungen rund jedes vierte Kind im Kreisgebiet im
Rahmen seiner Zugehörigkeit zu Bedarfsgemeinschaften betroffen.
Die Realisierung von Chancengleichheit und die Schaffung von Möglichkeiten zur
Partizipation am gesellschaftlichen Leben ist ein zentrales Anliegen des Jobcenters
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 24 -
Kreis Recklinghausen. Dieses wurde mit entsprechenden Maßnahmen und Produkten realisiert.
Durch die Inanspruchnahme des Bildungs- und Teilhabepakets konnten auch im Jahr
2013 weitere zielführende Schritte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben realisiert
werden.
Ein Ziel im Jahr 2013 war es, wie bereits im Jahr 2012, für den Personenkreis der
Alleinerziehenden Beschäftigungschancen zu erschließen und diese durch gezielte
Beratung zu fördern. Im Mittelpunkt stand dabei auch die Bereitstellung geeigneter
Betreuungsangebote. In enger Kooperation mit den Städten (z.B. im Bereich der
Kindertagespflege) erschlossen die Bezirksstellen im Bedarfsfall die notwendigen
Unterstützungen.
Handlungsfelder für das Jahr 2013:
- Netzwerkbildung, z.B. mit der örtlichen Jugendhilfe
- Ausbau mit den anderen organisatorischen Einheiten der Städte.
Darüber hinaus wurde durch das Projekt TEP (Teilzeitausbildung – Einstieg begleiten
– Perspektiven öffnen), die Integration von Kunden mit Kindern oder mit zu betreuenden pflegebedürftigen Angehörigen in den Arbeits- und /oder Ausbildungsmarkt
unterstützt. Innerhalb des Projektes wurde den Teilnehmern eine umfangreiche individuelle Hilfestellung gegeben, um Elternschaft, Kinderbetreuung als auch familiäre
Verpflichtungen mit einer (Teilzeit-) Berufsausbildung zu vereinbaren.
2013 ist es gelungen 18,2 % (1.145 Personen) der alleinerziehenden Leistungsberechtigten in verschiedene Beschäftigungsaufnahmen zu integrieren.
Insgesamt wurden 548 Alleinerziehende (8,9 %) in den ersten Arbeitsmarkt integriert.
136 (2,2 %) Leistungsempfänger wurden in öffentlich geförderte und 461 (7,3 %) in
geringfügig entlohnte Beschäftigungen eingegliedert.
1.14 Förderung der selbständigen Erwerbstätigkeit
Das Jobcenter Kreis Recklinghausen verzeichnet Förderanfragen in Bezug auf
Selbstständigkeit von zwei Zielgruppen:
- Personen, die sich aus der Arbeitslosigkeit selbstständig machen wollen sowie von
- bedürftigen Selbstständigen im Leistungsbezug, sog. „Bestandsselbstständige“.
Das Jobcenter unterstützt diese Zielgruppen mit einer eigenen Fachstelle und fördert
erfolgsversprechende Vorhaben durch Beratungs-, Qualifizierungs- und Förderangebote. Durch die Gewährung eines Einstiegsgeldes bei Existenzgründung sowie weiterer möglicher Hilfen in Form von Darlehen und Zuschüssen (vgl. § 16b ff Sozialgesetzbuch II) wird eine Grundlage dafür geschaffen, Selbstständigen eine Brücke bis
zur vollständigen Existenzsicherung zu bauen.
Eine nachhaltig erfolgreiche Selbstständigkeit kann eine sinnvolle Perspektive zur
Integration ins Erwerbsleben darstellen. Die Folgen einer scheiternden Selbstständigkeit (Verschuldung, Insolvenz) können allerdings die Integrationschancen auf dem
Arbeitsmarkt auch auf Dauer verschlechtern. Für das Jobcenter Kreis RecklinghauJobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 25 -
sen stellt sich dabei die Aufgabe, erfolgversprechende Vorhaben einerseits angemessen zu unterstützen und zu fördern, andererseits bei wirtschaftlich nicht tragfähigen Selbstständigkeiten eine Alternativberatung vorzunehmen sowie andere sinnvolle Integrationsperspektiven zu entwickeln.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 26 -
2
2.1
Übersicht der Finanzen
Entwicklung der EGT-Planung 2013 / Budget der Bezirksstellen
Insgesamt standen dem Jobcenter Kreis Recklinghausen im EGT 2013 29 Mio. Euro
zur Verfügung. Welche wie folgt auf die einzelnen Bezirksstellen bzw. auf die zentralen Förderinstrumente verteilt wurden:
Mittelbewirtschaftung
Castrop-Rauxel
2013 (voraussichtliches Budget )
2 517 000,--€
Datteln
1 106 000,--€
Dorsten
2 000 000,--€
Gladbeck
2 956.000,--€
Haltern
483 000,--€
Herten
2 035 000,--€
Marl
3 104 000,--€
Oer-Erkenschwick
Recklinghausen
Waltrop
886 000,--€
4 568 000,--€
631 000,--€
Beschäftigungszuschuss (BEZ)
2 300 000,--€
Rehabilitationsleistungen
1 900 000,--€
Spezielle Maßnahmen für Jüngere
4 500 000,--€
Sonstiges
Summe
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
235 000,--€
29 221 000,--€
- 27 -
2.2
Mittelverwendung
Die zur Verfügung stehenden Mittel wurden wie folgt verwendet:
Leistungen nach dem SGBIII
Vermittlungsbudget
Maßnahme bei einem Arbeitgeber/Maßnahme bei einem Träger/Vermittlungsgutschein
Einstiegsqualifizierung
Summe
2.058.336,74 €
4.074.173,61 €
254.020,00 €
Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen/ausbildungsbegleitende Hilfen
3.596.546,66 €
Förderung der beruflichen Weiterbildung
Eingliederungszuschuss - Ältere/Eingliederungszuschuss/erweiterte Berufsorientierung
6.397.426,16 €
Teilhabe Leistungen (Reha)
1.765.722,40 €
Sonstiges (Reisekosten nach §59 SGBII i. V. m. §309 SGBIII)
Summe
2.787.381,50 €
22.084,29 €
20.955.691,36 €
Leistungen nach dem SGBII
Summe
Einstiegsgeld
154.215,09 €
Leistungen zur Eingliederung von Selbständigen
280.203,74 €
Arbeitsgelegenheit Entgelt
1.396,44 €
Arbeitsgelegenheit Mehraufwand
4.382.216,83 €
Summe
4.818.032,10 €
Leistungen gemäß § 16e SGBII und § 16f SGBII
Ausgaben für befristete Beschäftigungszuschüsse bis 31.03.2012
Ausgaben für unbefristete Beschäftigungszuschüsse bis 31.03.2012
Ausgaben für Beschäftigungszuschüsse ab 01.04.2012
Freie Förderungen (Zusammenfassung)
Summe
Gesamtsumme
Summe
20.549,39 €
2.324.236,89 €
232.126,92 €
730.215,27 €
3.307.128,47 €
29.080.851,93 €
2.3 Organisation und Hemmnisse bei der Mittelverwendung
Der Übergang von der gemeinsamen Einrichtung in die kommunale Trägerschaft ist
abgeschlossen, der Umgang mit der neuen EDV eingeübt, neue (ungewohnte) Strukturen sind verstetigt und verfestigt, die Reform der Arbeitsmarktinstrumente als auch
die Übertragung der Ausbildungsstellenvermittlung ist bewältigt worden.
Im Jahr 2013 musste ein neues Finanzcontrolling aufgebaut werden. Die hohe Belastung der Mitarbeiter durch hohe Fluktuation und die schwierige Nachbesetzung der
offenen Stellen spielten eine Rolle bei der nicht vollständigen Mittelverausgabung im
Bereich der Verwaltungskosten.
Auf Grund des geringen Anteils integrationsnaher Kundinnen und Kunden, welche
auch Hemmnisse in der Mobilität aufweisen, wurde vermehrt Mobilität gefördert, um
die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 28 -
Auch im Jahr 2013 wurden (ausgeschriebene) Bildungsmaßnahmen günstiger als in
der Planung angenommen. Durch kurze Maßnahmedauern, geringe Bewerberpotentiale und hohe Investitionskosten scheuten Träger Maßnahmen in bestimmten Berufsfeldern durchzuführen (z.B. Verfahrenstechnik, Handwerk, Metall- und Elektrotechnik). In der Folge ist die Planung unterjährig mehrfach aktualisiert worden, damit
aktuelle Entwicklungen adäquat berücksichtigt werden konnten.
3
Integration und Aktivierung
3.1 Integrationen Kreis Recklinghausen und Städte, IST Zielerreichung
Mit dem Ziel von 8.097 Integrationen bis Ende Dezember 2013 wollte das Jobcenter
Kreis Recklinghausen den Erwartungen des Bundes bzw. des MAIS NRW nachkommen.
Die Entwicklung des bundes- und landesweiten Arbeitsmarktes wich zum Teil deutlich von den Prognosen und Erwartungen ab. Bundesweit konnten die vereinbarten
Ziele nicht erreicht werden. Der Kreis Recklinghausen konnte die Jahreszielwerte mit
dem endgültigen Ladestand erreichen. Der Ergebnisbeitrag der Bezirksstellen zur
aufgestellten Planung (siehe Seite 18) geht aus der nachfolgenden Tabelle hervor.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 29 -
Januar – Dezember 2013
Integrationen
Differenz
JC Kreis Recklinghausen
Castrop-Rauxel
Datteln
Dorsten
Ist
8.166
Planung
8.097
Ist
1070
Planung
970
Ist
407
Planung
480
Ist
870
Planung
Gladbeck
Ist
Planung
Haltern am See
Herten
Marl
Oer-Erkenschwick
Recklinghausen
Waltrop
69
0,85%
100
10,31%
-73
-15,21%
-130
-13,00%
-39
-3,79%
28
9,82%
29
3,19%
-18
-1,64%
23
6,08%
142
8,88%
7
2,00%
1000
990
1029
Ist
313
Planung
285
Ist
939
Planung
910
Ist
1077
Planung
1095
Ist
401
Planung
378
Ist
1.742
Planung
1.600
Ist
357
Planung
350
Quelle: Fachbereich J, Statistik der Bundesagentur für Arbeit
3.2 Beschäftigungsaufnahme von Langzeitleistungsbeziehenden (Definition von §48a findet Anwendung)
Folgende Ergebnisse konnten bei der Beschäftigungsaufnahme von Langzeitleistungsbeziehenden erreicht werden:
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 30 -
Jan - Dez 2013 Anteil am
kumuliert
Kreis
Nordrhein-Westfalen
Kreis Recklinghausen
Castrop-Rauxel
Datteln
Dorsten
Gladbeck
Haltern am See
Herten
Marl
Oer-Erkenschwick
Recklinghausen
Waltrop
3.840
523
198
393
446
125
434
521
184
848
168
13,6%
5,2%
10,2%
11,6%
3,3%
11,3%
13,6%
4,8%
22,1%
4,4%
Jan - Dez
2012
kumuliert
3.755
442
204
447
479
105
401
568
173
782
154
Veränderung zum
Vorjahreszeitraum
in %
85
2,3%
81 18,3%
-6 -2,9%
-54 -12,1%
-33 -6,9%
20 19,0%
33
8,2%
-47 -8,3%
11
6,4%
66
8,4%
14
9,1%
Quelle: SGBII-Cockpit, Kennzahlen nach § 48a SGB II
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 31 -
3.3 Teilnehmer in ausgewählten Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik im
Rechtskreis der Kostenträgerschaft SGB II
arbeitsmarktmarktpolitische Maßnahmen
Eintritte
Summe seit
Jahresbeginn
2013
Aktivierung und berufliche Eingliederung
17.720
Vermittlungsbudget *
Maßnahmen zur Aktivierung und berufliche Eingliederung *
darunter Maßnahmen bei einem Arbeitgeber
Maßnahmen bei einem Träger*
Berufliche Weiterbildung
Förderung abhängiger Beschäftigung
Eingliederungszuschuss *
Einstiegsgeld bei abhängiger sv-pflichtiger Erwerbstätigkeit *
Beschäftigungszuschuss (Restabwicklung)
Förderung der Selbständigkeit
Einstiegsgeld bei selbstständiger Erwerbstätigkeit *
Leistungen zur Eingliederung von Selbständigen *
Beschäftigung schaffende Maßnahmen
Arbeitsgelegenheiten
Förderung von Arbeitsverhältnissen
Berufswahl und Berufsausbildung *
außerbetriebliche Berufsausbildung *
Einstiegsqualifizierung *
Freie Förderung SGB II *
11.575
1.751
1.054
697
1.282
847
359
31
0
200
87
109
2.694
2.080
23
221
101
59
145
Gesamtsumme:
23.109
Datenstand: März 2014
*) Die erhobenen Daten unterliegen grundsätzlich der Geheimhaltung nach §16 BSTatG. Eine Übermittlung von Einzelangaben
ist daher ausgeschlossen. Aus diesem Grund werden bei den Ihnen zur Verfügung gestellten Daten auch Zahlenwerte < 3 und
Daten, aus denen rechnerisch auf einen Zahlenwert < 3 geschlossen werden kann, anonymisiert oder zu Gruppen zusammengefasst.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
- 32 -
3.4
Langzeitleistungsbeziehende in einer Maßnahme der aktiven Arbeitsförderung (Definition von §48a findet Anwendung)
Jan - Dez 2013
Durchschnitt
Nordrhein-Westfalen
Kreis Recklinghausen
Castrop-Rauxel
Datteln
Dorsten
Gladbeck
Haltern am See
Herten
Marl
Oer-Erkenschwick
Recklinghausen
Waltrop
1.650
261
73
212
230
38
194
231
61
308
43
Anteil
am
Kreis
15,8%
4,4%
12,8%
13,9%
2,3%
11,8%
14,0%
3,7%
18,7%
2,6%
Jan - Dez
Veränderung zum
2012
Vorjahreszeitraum
Durchschnitt
1.481
169
251
11
73
0
186
26
201
29
36
2
184
11
194
37
63
-2
256
52
38
5
in %
11,4%
4,2%
0,2%
14,1%
14,2%
4,3%
5,7%
19,1%
-2,9%
20,1%
12,6%
Quelle: SGBII-Cockpit, Kennzahlen nach § 48a SGB II
4
Fazit und Ausblick
Die erreichten Ergebnisse des Jahres 2013 zeigen auf, dass es dem Kreis Recklinghausen als kommunalen Träger der Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch II
bereits im zweiten Jahr gelungen ist, die vereinbarten Integrationsziele zu erreichen.
Nach kurzer Zeit haben sich neue Prozesse eingespielt, fachliche Herausforderungen wurden bewältigt, organisatorische Herausforderungen wurden praxisgerecht
angegangen, der Vermittlungsservice wurde etabliert. Die Option als Chance und
Vision, die regionalen Prozesse am Arbeitsmarkt aktiv und verantwortlich mitzugestalten, soziale Hürden abzubauen und den individuellen Bedürfnissen einer Region
mit vielen spezifischen Problemlagen gerecht zu werden, wird erkennbar zum Wohl
der Bürgerinnen und Bürger genutzt und umgesetzt.
Die Konjunkturprognosen für das Jahr 2014 weisen ein moderates Wirtschaftswachstum auf, welches sich wahrscheinlich - aus der Lehre der Vergangenheit - nicht positiv in unserer Region auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt niederschlagen wird.
Die vorherrschenden Rahmenbedingungen des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes
konnten und haben sich strukturell nicht verändert. Dennoch setzt sich das Jobcenter
Kreis Recklinghausen das Ziel die Integrationsquote um 1% zu steigern.
Um das Jobcenter noch schlagkräftiger zu gestalten, erfolgt im Jahr 2014 eine Evaluation der Gesamtorganisation, die zu Empfehlungen zur noch besseren Umsetzung
für die Folgejahre führen wird. Das Ziel ist, die Organisation zukunftsfähig zu gestalten und aufgetretene Probleme bei der Umsetzung der Option sach- und fachgerecht
zu begegnen und dauerhaft zu lösen.
Der Vermittlungsservice hat nach einem Jahr des Bestehens bereits ein Profil in der
Region gewonnen. Für das Jahr 2014 gilt es, dieses Profil weiter zu schärfen, mit
einer guten Dienstleistung weiter zu überzeugen und neue Wege zur Stellenakquise,
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
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z. B. durch Demographieberatung, zu erschließen. Die Einrichtung von Jobpoints als
Modellversuch an drei Standorten im Kreis rundet als neues Angebot für Arbeitgeber
und Bürgerinnen und Bürger die Aktivitäten des Vermittlungsservice ab.
In der Vermittlung und Aktivierung der Leistungsbeziehenden erfolgt als Modellversuch die Umsetzung des Work-First-Ansatzes. Die Umsetzung von Work-First ist die
konsequente Weiterentwicklung des Angebotsportfolios des Jobcenters, das im Ursprung auf einem kompetenzbasierten Ansatz beruht, welcher sich grundsätzlich in
der Beratung und Förderung des Jobcenters wiederspiegelt.
Jobcenter Kreis Recklinghausen
Eingliederungsbericht 2013
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