Immanuel Matt International Business -

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Immanuel Matt International Business -
Erfahrungsbericht
Auslandssemester an der Edinburgh Napier University,
Schottland
von:
Immanuel Matt
International Business -- WBU13A
Januar - Mai 2015, 4. Semester
Vorbereitung:
Da ein Auslandssemester in meinem Studiengang obligatorisch ist, stand bei mir
nicht das ob, sondern das wohin im Vordergrund. Durch positive Erfahrungsberichte
aus Edinburgh (!!Sprich: Edinbra!!) und Infos durch das DHBW International Office
hatte ich mich also für einen Aufenthalt in Edinburgh, Schottland entschieden. Die
Vorbereitung hierfür wurde durch die Online-Plattform der Napier University sehr
erleichtert. Und dadurch, dass Schottland zur EU gehört waren keine
Behördengänge oder Visa notwendig.
Wer bisher in der Schule und/oder Uni mit Englisch klar gekommen ist, wird auch
keine besonderen Sprachkurse zur Vorbereitung besuchen müssen.
Wohnen:
Wer kann, sollte sich vor der Anreise um eine geeignete Unterkunft kümmern. Hierfür
gibt es eine Facebook-Gruppe sowie diverse Internetseiten (Gumtree).
Studentenunterkünfte sind meist sehr teuer oder erst ab einer längeren
Aufenthaltsdauer buchbar.
Im Allgemeinen lässt sich aber sagen, dass sich der Wohnungsstandard in
Schottland nur schwer mit dem deutschen vergleichen lässt. Häufig sind die Bäder
eher alt und etwas heruntergekommen oder die Scheiben schlecht isoliert
(Einfachverglasung), was im Winter problematisch werden kann (Heizprobleme).
Daher war für mich eine Besichtigung des Zimmers Pflicht.
Tipp: Die Haustüre gibt bereits gut Aufschluss auf den allgemeinen Zustand des
Hauses.
Hinzu kommt, dass in Schottland in Schottischen (=britischen) Pfund bezahlt wird,
somit ist man Währungsschwankungen zum Euro ausgeliefert. Dies machte die
ohnehin, verglichen mit Deutschland, recht gesalzenen Mietpreise im Laufe meines
Aufenthaltes um über 10% teurer.
Ich habe mich zu Beginn 2 Wochen in einem Bed & Breakfast eingemietet und lokal
nach einem Zimmer gesucht, was dann nach knapp einer Woche und einer Hand voll
Besichtigungen auch gefunden war.
University:
Das Semester an der Edinburgh Napier University beginnt Anfang Januar und dauert
bis Mitte Mai und ist damit eines der längeren Auslandssemester im Portfolio der
DHBW.
Die Napier University kümmerte sich bereits vor als auch nach der Ankunft mit
reichlich Informationen um die Studenten. Zur Einführungsveranstaltung werden
auch die Learning Agreements und die Stundenpläne besprochen und passende
Kurse gewählt. Der Kontakt zu Ansprechpartnern zur Klärung von Problemen ist sehr
einfach per Email und während des Semesters können auch spezielle 1-on-1
Termine vereinbart werden.
In Schottland werden nur 3 Kurse belegt, die jeweils 10 ECTS Punkte geben: Das
führt zu einem relativ “leeren” Stundenplan mit ca. 6-9 Anwesenheitsstunden (pro
Woche).
Für Internationals werden ausserdem freiwillige Business-English Kurse angeboten.
Je nach Kurs schreibt man entweder während des Semesters mehrere Reports und
keine Prüfung am Ende, oder ein Report während des Semesters und eine Prüfung.
Daher hat man trotz der geringen Anwesenheitszeit in der Uni selbst trotzdem einige
Dokumente nebenher vorzubereiten und zu schreiben.
Falls du jemand bist, der nicht besonders gerne in der Bibliothek lernt, empfiehlt es
sich nach einem Zimmer möglichst nahe der Innenstadt oder Richtung Meer
(Norden) umzuschauen, da es sinnvoller ist häufig kurz in die Stadt zu fahren und
selten länger in die Uni als andersrum. Mein Campus (Craiglockhart, für Business
Studis) war ca. 15-20 min mit dem Bus von der Innenstadt entfernt.
City Life:
In Edinburgh selbst gibt es tonnenweise Sachen zu sehen und zu erleben. Zu den
Zahlreichen Touri-Attraktionen und Museen gesellen sich viele Pubs und AusgehMöglichkeiten. Ausserdem gibt es einige Malls, in denen es sich an einem Regentag
auch gut aushalten lässt.
Nichtsdestotrotz ist Edinburgh keine günstige Stadt, und alles was für Touristen
interessant sein könnte, geht ziemlich auf den Geldbeutel. Apropos Geld: Die Miete
wird meist bar gezahlt, daher ist man von Geldautomaten abhängig. Geld kann an
allen Automaten mit der Maestro-Card abgehoben werden (5 Euro Gebühr).
Ansonsten kann so ziemlich überall mit Karte bezahlt werden. Allerdings nur
Kreditkarte (Visa, Mastercard) und nicht Maestro-Card, wie du es evtl. von
Deutschland gewohnt bist.
Zur täglichen Fortbewegung empfiehlt sich die "Ridacard", die Monatskarte für das
ausgezeichnete Bus (und Tram) Netz, welche aktuell 45 GBP für 4 Wochen kostet.
Damit kommt man auch zu später Stunde gut durch die Stadt.
In der Uni selbst, in den Bussen und auch in vielen Shops ist WLAN verfügbar, was
aber nichts daran ändert, dass eine Britische Sim Karte doch Vorteile bringt, da
Mobilfunk hier günstiger ist als in Deutschland.
Tipp: Unbedingt die Mobile App von Lothian Buses holen, da ist das Liniennetz und
alle Haltestellen dargestellt. Haltestellen selbst werden im Bus nicht angesagt und
bei Regen sind die Scheiben beschlagen, sodass die Orientierung anfangs recht
schwierig ist.
Reisen:
Absolut empfehlen kann ich, den Rest Schottlands zu erkunden. Dafür eignet sich
ein Mietwagen ideal, da er recht kostengünstig zu bekommen ist und man absolut
flexibel die Landschaft erkunden kann. Organisierte Bus-Touren kosten pro Tag ca.
40 GBP pro Person, Mietwägen gibt es ab 30GBP pro Tag. "Auf der falschen Seite
fahren" ist halb so wild und man gewöhnt sich schnell um :-)
Tipp: Beim Autovermieter Arnold Clark entfällt der "Unter-25-Jahre-Zuschlag" aller
anderen Vermieter ab 23 Jahre, was reichlich Geld spart, sofern du 23 bist.
An der Uni gibt es auch diverse
Clubs, welche organisierte Bus
Touren anbieten, die dann
deutlich erschwinglicher sind.
Nutzt jeden freien Tag um die
unglaublich schöne Landschaft
Schottlands kennenzulernen,
insbesondere die Isle of Skye,
die Westküste und die
Highlands.
Auf der Fahrt vergehen kaum 5
Minuten ohne einen tollen See
oder klasse Ausblick.
Tipp: Unbedingt Whisky
Brennerei(en) besichtigen!
Falls du gerne fotografierst, wirst du dich mit deiner
Kamera wie im Paradies fühlen :-)
Abschliessend kann ich jedem nur empfehlen, Edinburgh kennen zu lernen. Die Uni
ist technisch und organisatorisch oberste Liga, Edinburgh gehört zu den schönsten
Städten weltweit und die Schotten mit ihrer Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit
schaffen ein total angenehmes Erlebnis und tolle Erinnerungen.
Falls du noch allgemeine oder spezifische Fragen haben solltest, kannst du mir
gerne unter [email protected] schreiben und ich versuche alles so gut wie
möglich zu beantworten.